So What? - Egozentrisch, praktisch, klug: Gesunde Gleichgültigkeit in einer Welt der Reizüberflutung - Marlene Burggraf - E-Book

So What? - Egozentrisch, praktisch, klug: Gesunde Gleichgültigkeit in einer Welt der Reizüberflutung E-Book

Marlene Burggraf

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Beschreibung

Selbstoptimierung? Von wegen!

Ratgeber überrollen den deutschen Buchmarkt wie ein Tsunami. Knapp 14.000 Titel pro Jahr beantworten dir als Leser essenzielle Fragen des Lebens, von „Wie backe ich histaminfreie Hundekekse?“ bis hin zu „Wie kann ich mein inneres Kind endlich zum effizienten Hedge-Fonds-Manager ausbilden?“. Dabei soll uns die literarische Coaching-Welle endlich vom bräsigen Neandertaler in den smarten Supermenschen einer komplexen Digitalwelt verwandeln. Wer kann diesem Angebot widerstehen?

Das Leben im Zeichen der Selbstoptimierung sieht dann etwa so aus: Du startest deinen Tag mit Meditations-Morgenroutine und Hormon-Yoga, bevor du mit dem klimaneutralen E-Bike in deinen sozialstimulierenden Co-Working-Space flitzt. Wo du, während du dich auf deinen ergonomie-optimierten Bürostuhl setzt, schon einen Schluck deines mit Antioxidantien gepimpten Sellerie-Smoothies herunterstürzt und im Geiste die Mantras aus dem letzten Zeitmanagement-Webinar aufsagst. Klingt stressig? Irgendetwas hast du im Perfektionswahn tatsächlich vergessen … achja, das Glück.

Du willst glücklich werden, indem du dich einfach mehr anstrengst? Ganz falsch!

Marlene Burggraf erklärt dir, warum dich nur eine gesunde Gleichgültigkeit in ein zufriedenes Leben führt:

  • Sei nicht brav, sei authentisch! Warum du auf der Suche nach Anerkennung nicht deine Seele verkaufen darfst.
  • Leben, um zu arbeiten? Warum die 21-Stunden-Woche deine Lebensqualität und unseren Planeten rettet.
  • Mehr Geld ≠ mehr Glück! Warum mit steigendem Jahresgehalt nicht automatisch deine Stimmungskurve steigt und Millionäre eigentlich arme Schlucker sind.
  • Spreng das hedonistische Hamsterrad! Warum du dich nicht glücklich kaufen kannst.
  • Bye-bye Hollywood-Klischee! Warum du aufhören solltest, nach der perfekten Beziehung zu suchen
  • Der virtuelle Wahnsinn! Warum Social Media süchtig, frustriert und depressiv macht.
  • Rambo schlägt Lauch? Warum du Schönheitsideale und Ernährung nicht zur Religion erklären solltest.
  • Horror vor FOMO! Warum die Generation Y lieber nichts tut, als das Falsche zu wählen.
  • Müssen macht glücklich! Warum der freie Wille manchmal nicht dein bester Freund ist.

Mit Schützenhilfe von Harvard-Forschern und Geistesgrößen wie Aristoteles und John Wayne appelliert Marlene Burggrafs Anti-Ratgeber an deinen gesunden Menschenverstand. Denn der weiß schon längst, wie man auf das Chaos einer optimierungsgeilen Mediengesellschaft reagieren sollte. Schulterzuckend mit einem ungerührten

So what?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Marlene Burggraf

So What? - Egozentrisch, praktisch, klug: Gesunde Gleichgültigkeit in einer Welt der Reizüberflutung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Table of Contents

 

Vorwort – noch ein Ratgeber?

Was soll die ganze Sch*** eigentlich?

Wie finde ich das Glück?

Wie finde ich meine ganz individuelle Bestimmung?

Mehr Arbeit bringts nicht – von der PC-Maloche nach Couchtopia?

Was wäre eine natürliche Arbeitszeit für uns?

Das Ende der Entspannung – Maschinen drängen zum Speed-Working

Die 21-Stunden-Woche gegen Klimawandel und Krankheiten?

Tod durch Überstunden – lohnt sich das wenigstens?

Was würden wir nur ohne Arbeit tun?

Warum du manchmal auf die Arbeit sch***n solltest!

Mehr Geld ≠ mehr Glück!

Machen Geldgewinne glücklich?

Macht mehr Geld wenigstens meinen Arbeitsplatz attraktiver?

Macht viel Geld vielleicht sogar unglücklich?

Mehr Geld? So what! Lass dir die fette Kohle gepflegt am Hintern vorbeigehen

Warum du dich für Anerkennung weniger abstrampeln solltest

Schluss mit Konsum – warum es unmöglich ist, sich glücklich zu kaufen

Lass dich nicht vom Social-Media-Sumpf runterziehen

Wie Social-Media Sucht erzeugt

Mehr Realität, weniger digitale Vergleiche

Hollywood-Romantik, na und?! Beende die Suche nach der perfekten Beziehung

Verabschiede dich von unmenschlichen Körperidealen und Diätreligionen!

Die perfekte Ernährung besteht weder aus Fast- noch aus Superfood

Sch*** auf wollen! Müssen befreit!

FOMO – die Millennial-Pest

 

 

 

Vorwort – noch ein Ratgeber?

Vorwort – noch ein Ratgeber?

Den braucht eigentlich keiner, oder? Denn du als deutsche Leserin bzw. deutscher Leser ertrinkst aktuell in einem wahren Tsunami von Ratgebern: Wurden im Jahre 2004 noch 6.300 Lebenshilfe-Titel veröffentlicht, hat sich die Anzahl bis heute mehr als verdoppelt. 13.168 Bücher pro Jahr wollen dir deine dringlichsten Fragen an das Leben beantworten. Na ja, zumindest jene, die Verlage und Autoren für die drängendsten Fragen halten. Das wären dann etwa „Wie kann ich mit Brot und Kuchen abnehmen?“, „Wie hilft Selleriesaft meinem Immunsystem?“ oder „Wie kann das Kind in mir endlich seine Heimat finden?“. Dabei vagabundieren die Ratgeberthemen durch praktische bis tiefenpsychologische Gebiete und versuchen sich in Detailversessenheit und Organisationswahn der wachsenden Komplexität unserer Digital-Gesellschaft anzupassen.

Um mit dir selbst innerhalb des Informations- und Anforderungsüberflusses im Jahr 2020 klarzukommen, solltest du nämlich idealerweise dein Zeitmanagement verbessern, um die Dinge geregelt zu kriegen. Dich am Ernährungs-Kompass ausrichten, um jung, schön und gesund zu bleiben. Du solltest Chakren-Meditation lernen und Hormon-Yoga praktizieren, um dein antioxidatives Potenzial zu steigern, und auch deine Unterwäsche in KonMari-Technik falten, um mit Minimalismus gegen dein inneres Chaos einzuwirken.

Wo das System der Außenwelt immer kleinteiliger und vernetzter wird, wo neue Stärken wie Flexibilität und Informationsmanagement-Kompetenz von dir gefordert sind, kannst du laut Ratgeber-Mehrheit nur dann gewinnen, wenn du dich in alle Richtungen hin selbst optimierst. Und falls dir diese Vorstellung Stress bereitet, solltest du schleunigst die passenden Stressbewältigungstechniken erlernen. Progressive Muskelentspannung zum Beispiel. Oder autogenes Training. Derer gibt es wohl viele. Deshalb beginnst du das Entspannungsprojekt optimalerweise mit der Recherche wissenschaftlicher Studien, die dir die nachgewiesene Effektivität der einzelnen Entspannungsmethoden gegenüberstellen, damit du effizient wählen kannst.

Doch wie fühlt sich das Leben im Zeichen der Selbstoptimierung eigentlich an? Wenn du so vom Morgenroutinen-Yoga auf deiner PVC-freien und fair gehandelten Yogamatte auf dein E-Bike springst und in deinen Co-Working-Space flitzt, wo du, während du dich auf deinen Ergonomie optimierten Bürostuhl setzt, schon einen Schluck deines mit Guarana gepimpten Sellerie-Smoothies herunterstürzt und im Geiste die Mantras aus dem letzten Zeitmanagement-Webinar wiederholst. Ganz ehrlich, denkt dann nicht auch manchmal ein imaginäres Teufelchen auf deiner Schulter: WTF?! Das Leben könnte man auch mal eine Nummer entspannter angehen …

Vielleicht liegt nämlich die wahre Antwort auf die rasende Zentrifuge dieser funktionalisierungssüchtigen Welt nur in einem machtvollen Prinzip:

Ignoranz.

Genauer gesagt, weise gewählte Ignoranz gegenüber konkreten Stressoren aus dem sozialen und digitalen Umfeld. Weniger bürokratisch ausgedrückt: Wie leben im Zeitalter der Selbstoptimierung? So what?! Zweifelhafte Leistungsnormen, Konsumdruck und die Idealvorstellungen anderer solltest du dir gepflegt am Hintern vorbeigehen lassen. Hier liegt der Trick wahrscheinlich nur darin, zu erkennen, welche Anforderungen ungerechtfertigt sind oder schlicht unglücklich machen, damit du sie ohne schlechtes Gewissen über die Schulter schmeißen kannst. Ein echtes Ratgeber-Prinzip wäre dann eines, dass man frei nach dem Gelassenheitsgebet der Anonymen Alkoholiker formulieren könnte (Vorsicht, Kraftausdrücke!):

So what!

Liebes Gehirn, gib mir die Chilligkeit, mir Dinge am Arsch vorbeigehen zu lassen, die ich nicht ändern kann, die Kraft, mir für Dinge den Arsch aufzureißen, die ich ändern kann, und die Klugheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Das wäre doch mal ein nützlicher Ratgeber! Denkt zugegebenermaßen auch mein Verlag. Und gemäß dem Buchtitel lasse auch ich als Autor mir die eine oder andere überflüssige Konvention einfach mal egal sein. Zum Beispiel, dass man in der gediegenen Schriftform normalerweise keine derben Fäkalformulierungen benutzt. Die dürfen hier sporadisch auftauchen, um Dinge mit potenziellem Fäkal-Ignoranz-Faktor – also, Anforderungen, auf die du im Interesse deines Lebensglücks vielleicht einfach mal sch***n solltest – lebhafter zu illustrieren. Dass ich mich hiermit schon im Vorhinein dafür entschuldige, um dich als Leser nicht sofort zu verscheuchen, beweist zugegebenermaßen noch nicht die hohe Form der kompromisslosen und selbstbewussten Gelassenheit. Aber, diese werden wir im Laufe des Buches vielleicht gemeinsam erreichen.

Ein Buch über die gepflegte Egal-Haltung zu schreiben, bedeutet auch nicht, dass die erwähnten Fakten an den Haaren herbeigezogen sind. Damit die folgenden Kapitel trotz des einen oder anderen Unworts mehr geistigen Inhalt versprühen als eine Rolle Toilettenpapier, habe ich ganz konventionell offizielle Statistiken und wissenschaftliche Studien bemüht. Auf das Anhängen per Fußnote habe ich dann aber in überzeugter So-what!-Haltung verzichtet. Andernfalls hätte ich mir womöglich einen ergonomischen Bürostuhl angeschafft, eine Nerd-Brille aufgesetzt und wäre mir vorgekommen wie bei meiner Doktorarbeit. Die ist allerdings bereits einem So-what-Anfall zum Opfer gefallen und versauert aktuell halb fertig in der Schublade. Du siehst, was gepflegte Ignoranz gegenüber äußeren Anforderungen angeht, konnte ich mir schon eine gewisse Expertise erarbeiten. Also gibt es in diesem Buch keine Fußnoten. Wenn dich dennoch eine der Zahlen fasziniert, schreib mir einfach und ich suche dir die passende Studie raus. Die sind hier nämlich pedantisch in einer Excel-Tabelle abgelegt. Denn es kann einem eben nicht alles egal sein ...

Einiges aber schon: Als Angehörige der hiesigen Minderheit mit geisteswissenschaftlichem Hochschulabschluss habe ich eine kleine Schwäche für antiquierte Sachverhalte und anachronistische Ausdrücke. Während ich mich da üblicherweise zurückhalten muss, um meinen Verleger nicht in den Wahnsinn zu treiben („Wer glaubst du, sind deine Leser? Altphilologen aus dem Jahre 1830?!!“), wage ich es diesmal getreu dem Buchmotto, an einigen Stellen die Autobahn der geläufigen Sprachkonventionen verlassen. Deshalb kommen im Folgenden auch Leute wie Aristoteles, Leonardo da Vinci und Alexander der Große zu Wort – auch wenn sich in der heutigen Welt vielleicht kein Schwein mehr für die Armen interessiert. Auf die Gefahr hin, dass manch eine Passage für die flyen Swaggernauten unter 21 wack as fuck klingt, entgegne ich: So what! Immerhin durfte ich ein 14-semestriges Philosophiestudium genießen und der Sch*** muss doch für irgendwas gut sein. In moderne Begriffe übersetzt, haben die geistigen Größen von damals schon viel Kluges zu den menschlichen Problemen von heute gesagt.

Falls dich das und die leicht egozentrischen Tendenzen hier im Vorwort nicht abschrecken, wünsche ich dir viel Spaß dabei, zentrale Gebiete deines Lebens auf ihren potenziellen (Fäkal)Ignoranz-Faktor hin zu überprüfen. Denn grob geschätzt kannst du dabei in acht von zehn Fällen den Zwang zur Selbstoptimierung über Bord werfen und entspannt entgegnen

So what!?