Socken, Götter, Katzen und Dämonen - Barbara Wegener - E-Book

Socken, Götter, Katzen und Dämonen E-Book

Barbara Wegener

0,0

Beschreibung

Geschichten die unerwartet real werden: eine melancholische Dämonenjägerin, Katzen die eine Entführung aufklären, degenerierte Götter und ein geheimnisvolles Artefakt das schier unglaubliches zutage fördert. Das ist die spannend mystische Welt der Barbara Wegener!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 47

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Socken, Götter, Katzen

&

Dämonen

von

Barbara Wegener

Impressum:

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

Fotos: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2015

EPUB ISBN 978-3-95865-596-6

MOBI ISBN 978-3-95865-597-3

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

KURZINHALT

Geschichten, die unerwartet real werden, eine melancholische Dämonenjägerin, Katzen die eine Entführung aufklären, degenerierte Götter und ein geheimnisvolles Artefakt das schier Unglaubliches zutage fördert.

Das ist die spannend mystische Welt der Barbara Wegener!

INHALT

Das geheimnisvolle Artefakt

Das Manuskript

Felix, der kleine Held

Götter des Olymp

Schicksal

Das Artefakt

„Bald ist es soweit und was haben wir warten müssen.“

Seine Brüder nickten.

„Als man uns die Zeitspanne nannte, in der das Artefakt auftauchen würde, haben wir nicht geglaubt, dass wir den vollen Zeitraum benötigen würden. Noch eine Woche. Noch spätestens eine Woche und wir haben es in unseren Händen. Lasst uns nun beginnen. Vielleicht haben wir Glück und es befindet sich bereits in unserem Besitz.“

Die in schwarzen, langen Umhänge gekleideten Männer schritten einer Prozession gleich durch den dunklen Gang, der vor Jahrhunderten in den Fels gehauen worden war. Die Kapuzen verdeckten ihre Gesichter, so dass sie selbst im Schein der Fackeln, die ein jeder von ihnen trug, nicht wahrgenommen werden konnten.

Tiefer und Tiefer ging es in den Berg. Unzählige Male waren sie diesen Weg gegangen. Unzählige Brüder vor ihnen hatten den Weg genommen. Sie würden die Letzten sein.

Der Prior erreichte das Ende des Tunnels.

Selbst wenn es einem Unbefugten gelingen sollte, bis hierher vorzudringen, würde er vor einer massiven Steinwand am Weitergehen gehindert. Nur die Mitglieder der Bruderschaft besaßen die Macht den Stein zu durchdringen.

Einer nach dem anderen verschwand und der Tunnel versank wieder in absoluter Finsternis. Hinter der nun durchdrungenen Wand öffnete sich die weite, hohe Höhle der Bruderschaft.

„Beginnen wir. Es liegen anstrengende Tage vor uns.“ Der Prior trat als erster vor den Stapel, der vor ihnen lag, griff in die Tasche seines Umhangs und streifte den breiten, goldenen Ring über den Mittelfinger seiner rechten Hand. Sie übrigen Mitglieder der Bruderschaft folgten seinem Beispiel.

Stunde um Stunde zogen sie ein Stück Stoff nach dem anderen aus dem Stapel, konzentrierten sich kurz und warfen es dann hinter sich.

Mittlerweile schmerzten ihre Knie und Rücken, sie hatten Hunger und Durst und waren sehr, sehr müde. Mechanisch griffen sie immer wieder nach den Stoffstücken und wie in all den vergangenen Jahrhunderten war es immer wieder ein Fehlschlag.

Deshalb dauerte es eine geraume Weile, bis jeder der Bruderschaft auf den erschrockenen Ausruf des jüngsten Mitglieds reagierte. Zweifelnd blickten sie zu ihm, als er ein graues Stück Stoff vor sich her schwenkte.

„Ich… Ich glaube ich hab das Artefakt gefunden. Der Ring… Der Ring leuchtet rot.“ Demonstrativ hielt er die rechte Hand empor, damit alle das starke Leuchten sehen konnte.

Der Prior stand mit einem Ächzen auf und lief zu ihm. Vor Aufregung zitternd nahm er ihm das Stoffstück ab. Ein Aufschrei ging durch die Runde, als auch sein Ring rot zu leuchten begann.

„Das Artefakt. Wir haben es gefunden. Nun wird alles gut.“ Tränen standen in seinen Augen. „Ja, es ist eindeutig. Nie wieder werden wir aus den Waschzubern und –Maschinen Socken stehlen müssen. Nie wieder werden Hausfrauen und - Männer verzweifelt nach dem Grund fragen, warum zwei Socken in den Bottich, aber nur einer heraus genommen werden kann.“

Fast andächtig ging er, gefolgt von seinen Brüdern zum steinernen Altar, der auf der anderen Seite der Höhle lag. Langsam legte er die Socke auf eine kleine Erhebung in der Mitte.

Ein lautes Grollen erfüllte den Raum, als sich der Stein um das Stück Stoff schloss. Ein starker Wind wirbelte alle Socken, die seit hunderten Jahren hier gesammelt worden waren auf und trug sie in die Welt hinaus. Jede Socke wurde an den Platz zurückgeschickt von dem sie einst entwendet wurde.

Als sich die Höhle nun vollkommen geleert hatte erschien ein flammender Schriftzug über den Köpfen der Bruderschaft.

Das erste Artefakt ist heimgekehrt. Nun habt ihr bis zum 01.07. 3012 Zeit, den magischen Schuh zu finden.

Der Prior seufzte. „Lasst uns beginnen…“

Das Manuskript

Die Schlange am Postschalter wurde nicht kürzer. Heike stöhnte auf, als sie sah, dass die alte Frau ihre Geldbörse auf dem Tresen ausschüttete und die Postangestellte langsam begann, das Kleingeld zu zählen. Gefühlte Stunden später streicht die Angestellte die Münzen vom Tresen und beginnt, der Dame beim Wiederbefüllen der Börse zu helfen. Dann ist auch das geschafft. Endlich!

Nachdem die Dame ihre zwei Briefmarken umständlich in der Tasche verstaut und die Gehhilfe dem hinter sich stehenden Mann auf den Fuß gerammt hatte – er ertrug es wie ein wahrer Held – mussten noch vier Leute vor Heike bedient werden. Wenigstens ging es zügiger voran.

Eine halbe Stunde nachdem sie die Postfiliale betreten hatte, konnte Heike ihre fünf großen braunen Umschläge der Post übergeben. Wieder einmal startete sie den Versuch, eines ihrer Manuskripte an den Mann, beziehungsweise Verlag zu bringen. Das vierte Manuskript. Sie gehörte unter den Schriftstellern noch zu den Jägern und Sammlern – sie jagte einem Verlagsvertrag hinterher, sammelte aber nur Absagen.

Sorgfältig brachte sie die Quittungen für die Einschreiben in ihrer Tasche unter, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, auf das es endlich mit einem Vertrag klappen würde, und wandte sich dem Ausgang zu.

Durch die Glastür sah sie, dass es zu schneien begonnen hatte. Was die Leute nur an weißer Weihnacht so begeisterte? Sie schlug den Kragen ihrer braunen Steppjacke hoch, überprüfte den Sitz der Norwegermütze, zog die Handschuhe an und stürzte sich todesmutig in den Schneesturm.