Sonnenblumen auf blauem Grund - Undine Materni - E-Book

Sonnenblumen auf blauem Grund E-Book

Undine Materni

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Beschreibung

Wie trauert man um eine Mutter, in deren Leben man selbst kaum Platz gefunden hat? Und wie wird man dann selbst von einer Frau zur Mutter?
Die Protagonistinnen in Undine Maternis zwei neuen Erzählungen Sonnenblumen auf blauem Grund und Flugzeuge kommen klar, auch wenn es kräftezehrend ist: Da muss die Wohnung der Verstorbenen leergeräumt werden, da muss ein Kind ohne Vater einen Namen bekommen. In einer genauen und doch auch einfühlsamen Sprache schreibt die Dresdner Autorin davon, was Verlust auslöst, und dass es nur einen Weg gibt, die Leere zu überwinden: Das Leben mit Leben füllen.
Undine Materni, geboren 1963 in Sangerhausen, lebt als Autorin, Literaturkritikerin und Lektorin in Dresden. 2000 erhielt sie den Literaturpreis des MDR und 2008 den Literaturförderpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Zuletzt erschien von ihr der Band mit Erzählungen Vom Folgen und Bleiben (2023) bei mikrotext.

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Seitenzahl: 29

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Inhalt

Cover

Impressum

Inhalt

Die Autorin

Titelseite

Sonnenblumen auf blauem Grund

Flugzeuge

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Über den Verlag

Page List

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Guide

Cover

Titelseite

UNDINE MATERNI

SONNENBLUMEN AUF BLAUEM GRUND

Zwei Erzählungen

ein mikrotext

Lektorat: Nikola Richter

ePub-Erstellung: Open Publishing

Cover: Inga Israel

Coverfoto: aus dem Privatarchiv der Autorin

Covertypo: PTL Attention, Viktor Nübel

Schriften: Gentium Book Plus, AttentionPro

www.mikrotext.de

ISBN 978-3-948631-35-2

Alle Rechte vorbehalten.

© mikrotext 2023

Inhalt

Wie trauert man um eine Mutter, in deren Leben man selbst kaum Platz gefunden hat? Und wie wird man dann selbst von einer Frau zur Mutter? Die Protagonistinnen in Undine Maternis zwei neuen Erzählungen Sonnenblumen auf blauem Grund und Flugzeuge kommen klar, auch wenn es kräftezehrend ist: Da muss die Wohnung der Verstorbenen leergeräumt werden, da muss ein Kind ohne Vater einen Namen bekommen. In einer genauen und doch auch einfühlsamen Sprache schreibt die Dresdner Autorin davon, was Verlust auslöst, und dass es nur einen Weg gibt, die Leere zu überwinden: Das Leben mit Leben füllen.

„Wie lässt sich eine Sprache finden, um einem Leben gerecht zu werden? Wo die meisten von uns vergeblich darum ringen, benötigt Undine Materni nur eine Gardine, den Geruch von Weichspüler und die Erinnerung an Heringe, um ein ganzes Leben in all seiner Einzigartigkeit sichtbar zu machen.“ Christine Koschmieder

Die Autorin

Undine Materni, geboren 1963 in Sangerhausen, arbeitete nach einem Chemiestudium als Forschungsingenieurin, Altenpflegerin, Kellnerin und war Mitherausgeberin der Dresdner Literaturzeitschrift reiterIn. Von 1990 bis 1993 studierte sie am Literaturinstitut Leipzig. Sie lebt als Autorin, Literaturkritikerin und Lektorin in Dresden. 2000 erhielt sie den Literaturpreis des MDR und 2008 den Literaturförderpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Zahlreiche Veröffentlichungen.

Bei mikrotext sind ihre Erzählungen bisher als digitale Singles erschienen. Seit Sommer 2023 versammelt Vom Folgen und Bleiben alle Erzählungen in einem Band.

Undine Materni

Sonnenblumen auf blauem Grund

Zwei Erzählungen

Sonnenblumen auf blauem Grund

Nun ist sie tot, sagt die Frau und versucht, sich für ein Gesicht zu entscheiden, das der Nachricht angemessen ist. Sie wiegt den weißen Telefonhörer in der Hand und will ihn zu Kälte überreden. Doch er verwandelt sich nicht in Schnee, ist nicht bereit unter der Nachricht zu verschwinden, die er ausgeschüttet hat.

Der Junge neben ihr schaut sie an. Wer? Die Großmutter. Welche Großmutter? Deine. Wieso? Die Frau fasst nach dem Arm des Jungen, will ihn an sich ziehen. Doch der geht einen Halbkreis um sie herum, greift nach dem Hörer. Hallo! Piept die Großmutter, weil sie tot ist? Nein. Ja. Ich weiß nicht.

Die Frau versucht, sich klein zu machen, damit sie hinter dem schmalen Rücken des Jungen Platz findet. Sie will die Tür nicht sehen, durch die sie hinauszugehen hat, um der toten Mutter zu begegnen. Um ein Leben wegzuräumen, in dem sie selbst kaum Platz gefunden hat. Das Telefon klingelt wieder. Der Onkel fragt, ob man ein Totenhemd anziehen soll oder ein Kleid. Ein Kleid, denkt die Frau. Der riesige Körper der Mutter taucht vor ihr auf. Jemand muss ihn die vielen Stufen nach unten getragen haben, durch den schmalen Hausflur, den sie damals so oft gewischt hatte. Auf den Knien hatte sie sich Stufe um Stufe hinuntergelassen, wenn sie das Treppenhaus wischen sollte, das Auch-die-Ecken der Mutter im Ohr, die oben am Absatz stand und auf sie hinunterblickte.