Sorgenlos – Das ABC ganzheitlicher Unternehmervorsorge - Thomas Schleicher - E-Book

Sorgenlos – Das ABC ganzheitlicher Unternehmervorsorge E-Book

Thomas Schleicher

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Beschreibung

Why is it that no owner of a small or medium-sized company in Germany is allowed to be absent for more than four weeks due to an accident or illness? Because there is a lack of a functioning provision system and emergency plan for this particular occupational group - and therefore their own existence and that of their immediate environment is suddenly on the line. Thomas Schleicher also had to make this experience when his father fell seriously ill and both his craft business and his family were confronted with unexpected consequences. Based on more than 20 years of experience in business insurance and prevention, the author shows what really matters in an emergency. And how a company owner can systematically make the appropriate provisions for himself, his family and his company.

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Seitenzahl: 164

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Thomas Schleicher

Sorgenlos – Das ABC ganzheitlicher Unternehmervorsorge

Wie selbständige Familien nicht nur finanziell ihre Existenz schützen

budrich Inspirited Opladen • Berlin • Toronto 2022

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier

Alle Rechte vorbehalten

© 2022 budrich Inspirited, Opladen, Berlin, Toronto;

budrich Inspirited ist ein Imprint des Verlags Barbara Budrich

eISBN  978-3-8474-1802-3 (EPUB)

ISBN   978-3-8474-2567-0 (Hardcover)

eISBN  978-3-8474-1714-9 (PDF)

E-Book-conversion: CPI books GmbH, Leck, Germany

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Umschlaggestaltung: Bettina Lehfeldt, Kleinmachnow – www.lehfeldtgraphic.de

Titelbildnachweis: factum adp, Neuenstein

Lektorat: Frauke Möbius

Satz: Bernd Burkart; www.form-und-produktion.de

Druck: paper & tinta, Warschau

Printed in Europe

Inhalt

DANKE, DANKE, DANKE

Vorwort von Ingmar Krimmer

Warum gute Vorsorge für mich das Unternehmertum nachhaltig stärkt

Sind Unternehmer das Fundament unserer Gesellschaft?

Kapitel 1 Die traurige Realität – von der Unternehmergattin zum drohenden Sozialfall

Kapitel 2 Der zweite Einschlag – ein Todesfall und viel Bürokratie

Kapitel 3 Wie Unternehmer meistens vorsorgen

Kapitel 4 Der Notfallkoffer und die fiktive Reise nach Hawaii

Kapitel 5 Die organisatorische Absicherung – wer übernimmt was?

Kapitel 6 Die rechtliche Absicherung – wer darf bestimmen?

Kapitel 7 Die finanzielle Absicherung – wie lange reicht das Geld?

Kapitel 8 Die emotionale Absicherung – wer hilft, die Last zu tragen?

Kapitel 9 Notfallunterstützung – der Unternehmernotruf

Kapitel 10 Meine Vision für die Zukunft – die Unternehmervorsorge Aktiengesellschaft

[7] Dieses Buch widme ich meiner Mama.

Als Ehefrau eines Selbständigen und Mutter von 3 Söhnen standest Du mit Anfang 50 unverhofft vor einem existenziellen Scherbenhaufen. Nach dem Verlust Deines Mannes und unseres Papas sah es finanziell schlimmer aus als bei so manchem Sozialhilfeempfänger. Aus dieser Situation heraus hast Du den Willen und die Energie aufgebracht, Dir eine eigene Existenz aufzubauen, statt Dich hängen zu lassen.

Heute blickst Du zurecht voller Stolz auf Deine Unabhängigkeit, die Du Dir ganz alleine erschaffen hast. Und was mich am meisten beeindruckt an Dir, Mama: Du bist trotz vieler Tiefschläge in Deinem Leben ein Vorbild an Lebensfreude und Menschlichkeit. Für mich, für deine Familie und für alle Menschen, die das Glück haben, Dich zu kennen.

Ich bin so unendlich stolz auf Dich, Mama!

[8] DANKE, DANKE, DANKE

Eigentlich wollte ich im Buch nur eine Widmung verfassen, um meiner Mutter für alles zu DANKen, was sie für mich war, ist und getan hat. Aber irgendwie hat sich das dann doch unvollständig angefühlt. DANKbar zu sein, ist enorm wichtig. In meinem Alltag versuche ich das dadurch sichtbar zu machen, indem ich DANKE in jeder Mail, jedem Brief oder Ähnlichem groß schreibe (falls Du Dich wunderst, warum das groß geschrieben ist). Es fällt dadurch besonders auf, nicht nur beim Empfänger, sondern auch bei mir als Absender.

Wem kann man alles DANKbar sein, wenn man ein Buch schreibt?

Als erstes fallen mir meine vielen Kunden in den letzten 10 Jahren ein. Ohne Euch alle – mehr als 500 zu diesem Zeitpunkt – gäbe es nichts an Wissen, was sich lohnt aufzuschreiben. Mit Eurem Vertrauen, Eurer Offenheit und Eurem Engagement für unser Unternehmen habt Ihr es möglich gemacht, aus meiner Angst 2010, die eigene Existenz und die meiner Familie im Notfall zu verlieren, eine Vision zu entwickeln, die hunderttausende Menschen zu einer Gemeinschaft vereinen soll. Ein riesengroßes DANKE an Euch alle!

Als nächstes DANKE an alle Mitarbeiter der SORGEN LOS GmbH und Geschäftspartner. Ehemaligen und aktuellen gleichermaßen. Ihr habt tatkräftig mitgeholfen etwas aufzubauen, das einzigartig ist und vom Geist des Miteinanders getragen wird. Insbesondere als wir als Unternehmen 2018 vor dem Scheideweg standen, [9] haben wir gemeinsam die Herausforderung angenommen und den „Patienten SORGEN LOS GmbH“ Stück für Stück von der Palliativabteilung in ein normales Leben begleitet. Ein riesengroßes DANKE an Euch – ihr seid klasse!

Weiter geht es … mit dem Verlag Barbara Budrich. DANKE liebe Barbara Budrich, DANKE liebe Frauke Möbius, DANKE liebe Vivian Sper und allen fleißigen Teammitgliedern, die daran gearbeitet haben und auch zukünftig daran arbeiten, dass dieses Buch entstehen konnte und sich zur Basislektüre ganzheitlicher Unternehmervorsorge entwickeln kann. Ich wollte einen Verlag finden, der im besonderen Maße den Blickwinkel von Frauen im Auge hat und mich dennoch als Mann versteht. Ihr seid leibhaftige Frauen- & Männerversteher! Großes, großes DANKE!

DANKE auch an das Kenzenhütten-Team um Pamela & Corinna. Als ich im Sommer 2018 auf 1.294 Meter Höhe in der Hütte den Laptop ausgepackt habe, um die ersten wirren Gedanken zu ordnen, habt ihr nur kurz verwirrt geschaut, und anschließend mit Eurer liebevollen Gastfreundschaft und Eurer guten Versorgung das Gefühl genährt, ich beginne etwas wirklich Wichtiges und Sinnvolles.

Des Weiteren DANKE ich allen Footballmannschaften der NFL, allen voran den Kansas City Chiefs, den LA Rams, den Tampa Bay Buccaneers und den Dallas Cowboys. Meine wöchentlichen Schreibsessions sonntagabends in der Saison 2021/2022 wurden durch Euch begleitet und ich konnte somit Spaß & Nützliches miteinander verbinden. Sollte ich wieder ein Buch schreiben, freue ich mich schon heute auf diese erfolgreiche Kombination!

Viel zu verDANKen habe ich meiner wundervollen Familie. Meiner Frau Carina. Meinen Töchtern Clara und Paula. Meinem Sohn Benedikt. Ihr musstet viele Stunden auf mich verzichten. Nicht nur beim Schreiben, sondern auch beim Nachdenken. Ich [10] weiß, dass ich oft in meiner eigenen Welt unterwegs und nicht wirklich anwesend war. Glücklicherweise sind wir alle jung und gesund genug, um noch viel Zeit miteinander zu verbringen und zu erleben. Unsere Geschichte ist noch lange nicht zu Ende – ich freue mich auf viele weitere Erlebnisse mit Euch! Und wenn die gemeinsame Zeit dann doch irgendwann zu Ende ist, wird dieses Buch doch auch immer an die unbeschreiblich schönen Tage in unseren Sommerferien 2021 auf Elba erinnern, in denen das Herzstück dieses Buches entstanden ist. Ich liebe Euch sehr, darauf dürft ihr immer vertrauen!

Und last – but not least – DANKE ich mir selbst. „Dieser Weg wird kein leichter sein“ hat Xavier Naidoo 2006 gesungen. Hätte mir jemand damals gesagt, zu was ich in den folgenden 15 Jahren fähig bin – ich hätte ihn für verrückt erklärt. Was aus einem 13-jährigen ohne Selbstwert für eine Geschichte entstehen kann, zeigt, dass wir alle Geschöpfe Gottes sind und die Gabe des Schöpfers in uns selbst tragen. Dieses Geschenk dürfen wir achten, behüten und nähren. Tag für Tag. Im Gebet. In DANKbarkeit. In der Liebe – zu anderen Menschen, und uns selbst.

DANKE Thomas, dass Du dran geblieben bist, nicht aufgegeben hast, auch als alles auf der Kippe stand. Gottes Lohn ist uns allen gewiss.

[11] Vorwort von Ingmar Krimmer

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit über 10 Jahren bearbeitet Thomas Schleicher ein immens wichtiges und mindestens genauso unterschätztes Thema: Er hilft Unternehmern, genauer gesagt Unternehmerfamilien dabei, ihre Existenz nachhaltig zu schützen. Durch seine Arbeit packt er einen Bereich an, der meines Erachtens noch viel zu oft von einem Mantel des Schweigens, vielleicht sogar der Sprachlosigkeit umhüllt ist. Dass mit der passenden Begleitung schon viele Unternehmerinnen und Unternehmer einen Weg fanden, ihre Firmen so aufzustellen, dass sie auch im Falle eines Ausfalls des in kleinen und mittelständischen Unternehmen oft so wichtigen Inhabers oder der Inhaberin handlungsfähig bleiben, sorgt für eine gewisse Beruhigung. Denn aus eigener Erfahrung weiß ich: Das Wissen um diese Absicherung erleichtert das Arbeits- und Familienleben und nimmt enormen Druck von den Schultern der Chefs und deren Familien. Wie wichtig das ist, wenn etwas passiert hat Thomas in seiner eigenen Familie schmerzhaft erfahren müssen.

Durch meine Kindheit als Pfarrersohn war ich früh mit dem Thema der Endlichkeit des eigenen Lebens konfrontiert. Das hat mir ein Stück weit die Angst davor genommen. Als Christ lebe ich heute mit der inneren Gewissheit, dass es nach dem irdischen Leben nicht vorbei sein wird. Das hilft mir mit diesem, zugegebenermaßen auch für mich natürlich nicht immer einfachen Thema gut umgehen zu können. Als Unternehmer war es mir und meiner Frau Tanja bereits sehr früh wichtig, dieses Thema pro-aktiv anzugehen. [12] Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass wir selbst drei kleine Kinder haben. Es fühlt sich einfach „richtig“ an, dieser Verantwortung gegenüber uns selbst, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unserer Familie nachzukommen. Tanja und ich wollten, dass die Dinge geregelt sind, wenn etwas Unvorhergesehenes passieren sollte. Es gab und gibt uns eine gewisse Gelassenheit zu wissen, dass die Firma und die Kinder dann gut versorgt sind.

Ich kann heute sagen, dass es ein befreiendes Gefühl ist, wenn die Dinge dann geregelt sind und alle Beteiligten wissen, „was Sache ist“. Zu erleben, dass nahestehende Menschen bereit sind, im Notfall für meine Familie einzustehen, war sogar ein außerordentlich schönes Erlebnis während dieses Prozesses.

In seinem Buch hat Thomas nun alle seine Erfahrungen aus der über zehnjährigen Arbeit im Thema Unternehmervorsorge, sowie wichtige Erkenntnisse und erlebte Geschichten von Unternehmern und Unternehmerinnen zusammengefasst. Für mich ist dieses Werk damit ein wahrer Schatz. Und wie Thomas bin ich überzeugt, dass das, auf was es wirklich ankommt, die Menschen und Begegnungen sind, die wir im Laufe eines Lebens machen dürfen. Sie sind das, was das Leben spannend macht und ihm die gewisse Würze verleiht. Danke Thomas, dass Du uns an diesen besonderen Begegnungen, die Du machen durftest, teilhaben lässt.

Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie die Wichtigkeit dieses Thema für sich entdecken, dass Sie die befreienden und schönen Momente auf dieser Reise erleben dürfen und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der Geschichten und Gottes Segen!

Ihr Ingmar Krimmer

Ingmar Krimmer ist Unternehmer mit großer Leidenschaft fürs Backen. Neben einer eigenen Bio-Bäckerei schreibt er Bücher und produziert Podcasts rund um Brot & Co. Mehr über Ingmar Krimmer und seine Erfolgsgeschichte unter www.krimmers-backstub.de.

[13] Warum gute Vorsorge für mich das Unternehmertum nachhaltig stärkt

Ist die gute, ganzheitliche Vorsorge als Unternehmer aktuell ein Thema, zu dem man ein Buch schreiben und lesen muss? Gibt es denn im Moment nicht drängendere Probleme auf der Welt, die unsere volle Aufmerksamkeit benötigen und auf die speziell wir Unternehmer uns mehr denn je genau jetzt konzentrieren sollten?

Die Frage, wie wir die immensen Kosten der jüngsten Corona-Pandemie wieder einspielen, wie wir die Ukraine-Krise und deren Folgen weltweit in den Griff bekommen, irgendwie das Problem des Fachkräftemangels lösen, wie wir Vertrauen in die stärkere Nutzung künstlicher Intelligenz aufbauen oder unsere Unternehmen klimaneutral machen, um unseren Beitrag zur Lösung der Klimakrise zu leisten.

Mich selbst beschäftigt aktuell sehr stark Letzteres, nämlich der momentane Zustand unserer Erde. Die Veränderung des Klimas und unserer Umwelt durch das Verhalten des Menschen und die sich daraus immer offensichtlicher ergebenden Veränderungen sind inzwischen nicht mehr zu leugnen. Welchen Beitrag kann ich leisten, um das Ziel zu unterstützen, die Erderwärmung bei maximal 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu stoppen?

Ganz konkret bedeutet das, darüber nachzudenken, wie mein Unternehmen und meine Familie ihren ökologischen Fußabdruck schnellstmöglich auf Null herunterfahren können oder sogar noch einen Schritt weiter gehen und mit ihren Möglichkeiten ein Klimaplus schaffen können.

[14] Dieses Buch – das wurde mir während des Schreibens klar – soll die Lage unserer Welt mit Hilfe von Unternehmern verbessern. Warum?

Dabei ging es weniger darum, ob es das Buch neben einer gedruckten Form auch in einer digitalen Form gibt, um Papier und Farbe oder CO2-Emmisionen durch den Transport zum Kunden einzusparen, was meinen ökologischen Fußabdruck direkt beeinflusst. Letztlich habe ich mich für beides entschieden, sonst hättest Du das Buch jetzt nicht in der von Dir bevorzugten Form vor Dir. Viel wichtiger bei meinen Gedankenspielen war und ist derzeit die Frage: „Welche Welt, welches Vermächtnis will ich meinen Nachkommen hinterlassen?“

Es gibt die Wahl zwischen „nach mir die Sintflut“, Chaos und Scherbenhaufen oder einem gut bestellten Feld als Vermächtnis für meine Nachfolger, auf das diese aufbauen, ihre eigene Existenz fortsetzen und weiterentwickeln können. Es geht im besten Falle um ein Vermächtnis, das parallel täglich meinen eigenen Seelenfrieden nährt und auf das ich am Ende meines Lebens mit Stolz zurückblicken kann. Es geht um Nachhaltigkeit.

Die Frage nach der Hinterlassenschaft meines Lebens kann aus diversen Perspektiven betrachtet werden. Zum Beispiel aus einem nachhaltigen Ideal heraus. Hat mein Unternehmen, einmal abgesehen von der Tatsache, dass man seinen Lebensunterhalt damit verdient und der Mensch eben eine Beschäftigung braucht, einen nachhaltigen Zweck, den jemand als so lohnenswert empfindet, diesen auch über mein eigenes Dasein hinaus weiter zu verfolgen? Ich kann mir gut vorstellen, dass die Chance, dass meine Firma auch nach mir weitergeführt wird, überproportional steigt, je mehr Sinn drinsteckt und je größer ihr werterhaltender Effekt ist.

Aus dem Vorsorgeblickwinkel kann die Frage lauten: Kann ich mit einer guten Vorsorge als Unternehmer primär finanziell und [15] rechtlich die Chance erhöhen, dass das, was ich aufgebaut habe, ohne massive Probleme weitergeführt werden kann?

Hier geht es darum, für das eigene Unternehmen die Nachfolge zu ermöglichen, durch meine Familie, meine Mitarbeiter oder sogar jemand Externes, der nach mir übernimmt. Es geht um eine geordnete finanzielle und rechtliche Basis, so dass meine Nachfolger keinen Scherbenhaufen vorfinden. So mache ich es ihnen leicht, weiterzuführen, was ich begonnen und aufgebaut habe.

Denn alles beginnt meiner Erfahrung nach mit der Grundsatzentscheidung, ob mein Nachfolger überhaupt in meine Fußstapfen treten, also selbst Unternehmer werden will. Gute Vorsorge garantiert meiner Ansicht nach trotz aller vorherigen Bekenntnisse nicht, dass es so kommt. Aber mit einer guten Vorsorge schaffen wir einfach deutlich bessere Voraussetzungen für unsere Nachfolger, so dass sie sich leichter für mein Unternehmen entscheiden können, ohne es aufgezwungen zu bekommen. Und so erhöhen wir die Chance, dass es auch in Zukunft genügend Unternehmer geben wird. Ein gut bestelltes Feld und gutes Werkzeug erhöht die Erfolgschancen. So einfach sehe ich das – und halte das in unserer heutigen Zeit für unschätzbar wichtig. Warum?

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir Unternehmer bei der Lösung der Probleme unserer Zeit eine entscheidende Rolle spielen. Wir werden wie noch nie gefordert sein, den bereits begonnenen Wandel mit seinen Herausforderungen mit anzuführen und umzusetzen. Dafür braucht es statt Planwirtschaft ein vielfältiges, lebendiges Unternehmertum wie in Deutschland.

Die Herausforderungen sind gewaltig, und damit sind auch die Chancen, einen wichtigen Teil zum Erfolg beizutragen, größer denn je. Mag sein, dass der unverbesserliche Optimisten-Gaul da gerade mit mir durchgeht, aber wie sagte Martin Luther schon: „Hier stehe ich – und kann nicht anders“. Ich glaube fest daran, [16] dass wir die Welt verändern können, jeder auf seine Art und Weise. In besonderem Maße sind dabei wir Unternehmer gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Das ist unsere riesige Chance, mit einer guten, ganzheitlichen Vorsorge auch für schlechte Zeiten stabile Voraussetzungen zu schaffen. Sie gilt nicht nur für mich, sondern für meine Familie, mein Unternehmen und das gesamte Unternehmertum.

Warum das für möglichst viele Unternehmer – mindestens hunderttausend – genauso wichtig sein sollte, erfährst Du in diesem Buch. Wir sitzen alle im gleichen Boot, wir sind ebenfalls alle Teil derselben Geschichte, auch wenn das bis hierhin noch nicht offensichtlich ist. Und ein weiterer, guter Grund mit dem Buch möglichst viele Unternehmer zu erreichen. Damit das möglichst gut gelingt, habe ich noch ein paar Hinweise vorab.

Ein paar Hinweise und Erklärungen zum leichten Verständnis

Seit Jahren bin ich vom Gedanken fasziniert, ein Buch zu schreiben, das sowohl inhaltlich als auch sprachlich in keinster Weise die Erwartung an einen „Vorsorgeratgeber“ erfüllt. Ich meine Bücher in der Art wie „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ von Unternehmercoach Stefan Merath, oder „Profit First“ von Mike Michalowicz, oder das Buch „Was, wenn wir einfach die Welt retten“ von Frank Schätzing, welches mich selbst aktuell beim Gedanken an Klimaschutz und meine Rolle dabei inspiriert. Statt trocken und abstrakt soll es informativ und unterhaltsam zugleich sein.

Deshalb ist dieses Buch voll von Einzelgeschichten und Erlebnissen, denn bekanntlich lieben wir Menschen Geschichten. Dar[17] unter sind auch welche, die ich selbst erlebt habe. Im Verlauf des Buches fügen sich diese Geschichten zu einem Gesamtbild zusammen. Vermutlich habe ich auch deshalb gerne auf die Form des „Du“ zurückgegriffen. Auch für mich als Autor ist es gefühlt angenehmer, jemandem etwas aus meinem Leben zu erzählen, der mir ein wenig vertraut vorkommt.

Ob es mir gelungen ist ein Buch zu schreiben, das informativ und unterhaltsam zugleich ein Thema aufgreift, das als eher trocken und abstrakt wahrgenommen wird, kannst letztlich nur Du als Leser entscheiden (ob es gar zum Thriller taugt, wie Frank Schätzings Buch?). Über Dein Feedback dazu an meine Feedback-Adresse [email protected] würde ich mich sehr freuen.

In meinen Unternehmen sind mehr Frauen als Männer beschäftigt. Dem Grundverständnis, dass Frauen nicht nur Kinder bekommen, sondern als gleichberechtigte Menschen davon Gebrauch machen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, stehe ich beruflich wie privat mit offener Haltung gegenüber. Ich selbst sehe es als ein Geschenk des Lebens, dass meine Frau auf ihren eigenen Füßen steht, ihre eigene existenzielle Grundlage geschaffen hat, ihre eigenen Entscheidungen trifft – und wir dennoch in einem Rollenmodell leben, das die Rolle des Mannes und die Rolle der Frau in seinem Kern unverändert lässt.

Deswegen erwähne ich Frauen in den Texten in meinem Buch auch, um ein Gleichgewicht in der Ansprache von Männern und Frauen gleichermaßen zu schaffen.

[18] Das darfst Du von diesem Buch erwarten – und das nicht

Dies ist kein Buch über Zinsentwicklungen oder Versicherungen. Kein Buch, das verschiedene Altersvorsorgemodelle erklärt oder wie man über Jahrzehnte Geld mit Zinses-Zins anlegt.

Dieses Buch erklärt stattdessen, warum neunundneunzig Prozent der Unternehmer und Unternehmerinnen in unserem Lande nicht ausreichend auf den Fall vorbereitet sind, durch einen Unfall oder eine Krankheit länger als vier Wochen auszufallen. Passiert es doch, steht die eigene Existenz ganz schnell vor dem Abgrund – und mit ihr die Existenz aller, die davon abhängig sind. So geschehen bei meinen eigenen Eltern im Jahr 2006 und auch in anderen Fällen, die ich danach erlebt und ausgewertet habe.

Hier fasse ich zusammen, was ich in mehr als zwanzig Jahren Unternehmerabsicherung und Vorsorge Tag für Tag erlebt habe. Das Buch zeigt auf, vor welchen massiven Problemen das eigene Unternehmen und damit die Unternehmerfamilie steht, die einen Ausfall des Chefs verkraften muss. Oft geschieht dies innerhalb weniger Tage nach einem plötzlichen Unglück.

Dieses Buch räumt mit der Annahme auf, dass Unternehmerinnen um das Thema Vorsorge einen großen Bogen machen, weil es unbequem ist, sich darüber Gedanken zu machen, wie es weitergeht, sollte mal wirklich etwas passieren.

Es ist das Ergebnis von zehn Jahren Erfahrung und liefert einen Überblick, worauf es tatsächlich im Ernstfall bei guter, ganzheitlich gedachter Vorsorge und Absicherung eines Unternehmers ankommt. Es beinhaltet das ganzheitliche Vorsorgesystem für Unternehmerinnen, durch das es bislang für mehr als 450 Unternehmerfamilien in Deutschland möglich wurde, für sich, und ihre Unternehmen passend vorzusorgen.

[19] Und es beschreibt meine Vision, wie eine Gemeinschaft aus hunderttausend oder mehr Unternehmern und Unternehmerinnen ein Problem lösen kann, das im Ernstfall überhaupt erst entsteht – und das keine Unternehmerfamilie einfach so alleine gelöst bekommt.

Dieses Buch ist eine Antwort auf die Frage „Wo bekomme ich einen Überblick, was ich als Unternehmer bei meiner Vorsorge und für den Fall eines eigenen Ausfalls bedenken muss?“. Es liefert einen übergeordneten Blinkwinkel sowie Struktur und Übersichtlichkeit – und damit die Grundlage der Entscheidung für eine gesicherte Zukunft.

[20] Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt.

Erfolgreiche Unternehmer wissen, dass alles endlich ist.

Gute Zeiten oder schlechte Zeiten.

(Stefan Merath, Unternehmercoach, Unternehmer)

[21] Sind Unternehmer das Fundament unserer Gesellschaft?

Wie würde unsere Welt heute aussehen, wenn es keine Unternehmerinnen gegeben hätte? Gäbe es dann das Automobil? Wäre Deutschland dann auch das drittreichste Land der Welt? Könnten wir Deutschen uns unser weltweit bewundertes Gesundheitssystem für jeden Bürger dieses Landes leisten? Hätte unser Finanzminister ohne unsere leistungsfähige Wirtschaft im Kreuz die Möglichkeit, große finanzielle Hilfspakete zu schnüren, wie z.B. während der Corona-Pandemie?