Sprung ins Glück! - Martin Schindler - E-Book

Sprung ins Glück! E-Book

Martin Schindler

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Beschreibung

Es gibt wirklich jede Menge Autoren, die uns mit Ihrem Ratgeber glücklich machen wollen. Was ist so schlimm daran? Überlegen Sie mal, wie viele unglückliche Menschen es gibt? Gehen Sie mal kurz Ihre Familie, Ihre Verwandten, Ihren Freundes- und Kollegenkreis durch? Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein? Weil es viel Trübsal gibt, deshalb haben wir auch so viel Trübsal-Wegblas-Literatur. Aber welches von den Glücklichmacherratgebern ist denn nun die Eierlegende Wollmilchsau? Es gibt viele Wahrheiten. Und die jeweilige Wahrheit muss zu Ihnen passen und nicht umgekehrt. Sie sollten sich also nicht an einen Seelenratgeber anpassen, sondern die Glücksbibel muss zu Ihnen passen, dann funktioniert das Ganze. Der Autor definiert Glück so: Finde Dein Lebensziel! Geh den Weg Deines Herzens. Bei dieser Suche will Ihnen diese Fibel helfen. Im ersten Teil des Buches durchlaufen Sie eine Art Vorbereitungstraining. Dieses Trainingsprogramm für Ihr Glücksprojekt umfasst vier Bereiche: Ihre Gefühle, Ihre Gedanken, Ihre Kommunikation und, ja Sie lesen richtig, Ihre Ernährung. Am wichtigsten sind dabei unsere Emotionen. Unsere Bedürfnisse bestimmen unsere Gedanken. Aus diesen Gedanken entstehen dann Worte und Taten. Aber auch unser Verstand ist ein äußerst effektives Werkzeug auf unserer Lebensbaustelle. Gefühle sind zwar mächtiger als Gedanken, aber wir können natürlich unsere Emotionen auch willentlich, also mit unserem Verstand beeinflussen. Wenn unsere Gefühls- und Gedankenmaschinerie einigermaßen gut funktioniert, dann sollten wir deren Produkte auch bestmöglich mit unseren Worten verkaufen. Ein kleines Kommunikationstraining schließt sich also den ersten beiden Vorbereitungskapiteln an. Die letzte Trainingseinheit behandelt unsere Ernährung. Tatsächlich ist es so, dass unser Verdauungstrakt mit darüber entscheidet, ob wir uns glücklich fühlen oder nicht. Im zweiten Teil wird dann nach Ihrem Lebensziel geforscht. Zunächst geht es um Ihre Wurzeln. Denn nur wer weiß, wo er herkommt, kann auch herausfinden, wohin er gehen möchte. Es werden Ihre Stärken und Schwächen erforscht und die Art, wie Sie Entscheidungen treffen. Sie lernen, sich wirklich frei und unabhängig entscheiden zu können. All dies hilft Ihnen dann schließlich, den wertvollsten Schatz in Ihnen zu bergen: Ihr Lebensziel. Dieses Ziel wird dann geschärft und intensiv überprüft, ob es auch tatsächlich mit jeder Faser Ihres Wesens übereinstimmt.

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Für meine Blume.

Die schönste in meinem Garten.

Mit einem Herz, so groß wie ein Ozean.

Inhaltsangabe

Vorwort

Wer ist der Boss in uns?

Wo sitzen unsere Emotionen?

Unsere Emotionen im Alltag

007-Emotionen

Denk Dir was!

Reden wir mal über das Reden

Die Glücksernährung

Meine Wurzeln

Freiheit

Was ist mir wichtig?

Mein Lebensziel

Der Weg zum Ziel

Eine Bitte zum Schluss

Vorwort

„Nicht schon wieder so ein ‚Kauf mich und werde glücklich Buch‘, davon gibt es doch schon zig tausend...“ werden Sie sich vielleicht denken, wenn Sie dieses Büchlein zum ersten Mal sehen. Sie haben Recht. Es gibt wirklich sehr viele Autoren, die uns glücklich machen wollen. Aber was ist so schlimm daran? Überlegen Sie mal, wie viele unglückliche Menschen es gibt? Gehen Sie kurz in Gedanken Ihre Familie, Ihre Verwandten, Ihren Freundes- und Kollegenkreis durch? Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein. Weil es so viel Seelenschmerz gibt, deshalb haben wir auch jede Menge „Trübsal-Wegblas-Literatur“.

Doch welches von den „Glücklichmacher-Ratgebern“ ist denn nun die Eierlegende Wollmilchsau? Meine Meinung: es gibt viele Wahrheiten. Und die jeweilige Wahrheit muss zu Ihnen passen und nicht umgekehrt. Sie sollten sich also nicht an einen Seelenratgeber anpassen, sondern die Glücksbibel muss zu Ihnen passen, dann klappt es. Deswegen haben Sie sich ja auch dieses Buch gekauft, oder Sie halten es gerade in Ihren Händen, denn irgendwie hat Sie das Cover angesprochen, oder? Also wir beide passen bestimmt ganz gut zusammen.

Was bedeutet eigentlich glücklich sein? Auch hierfür gibt es wieder nicht nur eine, sondern viele Definitionen. Es kommt auch hier darauf an, welche Erklärung zu uns passt. Meine Definition lautet so: in uns allen schlummert eine genaue Vorstellung von dem, wer oder was wir eigentlich sein wollen. Ein Masterplan über unsere privaten und beruflichen Ziele. Wie soll unser Leben im Idealfall eigentlich verlaufen? Je mehr wir uns diesem Ideal annähern, desto glücklicher werden wir. Deshalb möchte ich Ihnen mit diesem Buch vor allem dabei helfen herauszufinden, was Ihr persönliches Lebensziel ist und wie Sie am besten dorthin gelangen.

Bevor wir jedoch Ihre Startposition ins Visier nehmen und nach Ihrem persönlichen Zieleinlauf Ausschau halten, versorge ich Sie noch mit dem nötigen Doping für Ihren „Lebenslauf“. Denn dies wird sicher kein 100-Meter-Sprint, sondern wohl eher ein Marathon. Mein Trainingsprogramm für Ihr „Glücksprojekt“ umfasst vier Bereiche: Ihre Gefühle, Ihre Gedanken, Ihre Kommunikation und Ihre Ernährung. Die ganz Eiligen können natürlich dieses Trainingsprogramm auch auslassen und gleich zum Kapitel „Meine Wurzeln“ springen. Grundsätzlich können Sie selbstverständlich beginnen wo Sie wollen. Es soll ja wie schon gesagt zu Ihnen passen. Vielleicht fühlen Sie sich körperlich pudelwohl und haben einfach keinen Bock auf Tipps rund um das Thema Ernährung. Dann überspringen Sie dieses Kapitel einfach. Oder Sie reagieren allergisch auf das Wort „Kommunikation“. Dann lassen Sie das Kapitel „Reden wir mal über das Reden“ einfach aus. Lesen Sie nur das, was Sie auch anspricht, zudem Sie innerlich „Ja“ sagen können. Sie sind der Herr des Geschehens und nicht ich. Aber natürlich habe ich mir was dabei gedacht, als ich den Inhalt und die Reihenfolge der Kapitel festgelegt habe. Den größten Nutzen aus dieser Fibel ziehen Sie also tatsächlich, wenn Sie dieses Buch Schritt für Schritt von Beginn an durcharbeiten.

Wobei „arbeiten“ natürlich das falsche Wort ist. Es soll Ihnen Spaß machen! Nur was uns Freude bereitet hilft, uns auch weiter. Zwingen Sie sich also bitte nicht zum lesen. Vielleicht macht das ein oder andere Kapitel für Sie ja erst zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrem Leben Sinn. Ich kenne einige Bücher, mit denen ich zunächst nichts anfangen konnte. Jahre später fand ich sie dann plötzlich toll. Schnuppern Sie auf jeden Fall mal in alle Kapitel hinein, bevor Sie sich dazu entscheiden sie zu lesen oder eben nicht. Die vier „Trainingseinheiten“ haben aber sicherlich einen großen Einfluss darauf, ob Sie glücklich werden oder nicht. Der mächtigste Antreiber dabei sind unsere Emotionen. Unsere Bedürfnisse diktieren unsere Gedanken. Aus diesen Ideen entstehen dann Worte und Taten. Aber auch unser Verstand ist ein äußerst effektives Werkzeug auf unserer Lebensbaustelle. Gefühle sind zwar mächtiger als Gedanken, aber wir können natürlich unsere Emotionen auch willentlich, also mit unserem Verstand beeinflussen. Wenn unsere Gefühls- und Gedankenmaschinerie einigermaßen gut funktioniert, dann sollten wir deren Produkte auch bestmöglich mit unseren Worten verkaufen können. Ein kleines Kommunikationstraining bildet daher den Abschluss der „Laufvorbereitung“ unserer geistigen Fähigkeiten.

Das Thema „Ernährung“ findet vielleicht der ein oder andere unpassend in einem Buch, in dem es um persönliche Lebensziele geht. Es geht in diesem Kapitel nicht um eine weitere Diät-Sau, die durchs Dorf gejagt wird. Es geht darum, wie unsere Essgewohnheiten unsere psychische Grundstimmung beeinflussen. Wieichesse,sofühleichmich.Esistmittlerweilenachgewiesen, dass unser Verdauungsapparat mit darüber entscheiden kann, ob wir uns niedergeschlagen oder glücklich fühlen. Unser Glück hängt also tatsächlich auch davon ab, wie wir uns ernähren. Unser Lebensglück setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen. Unser täglich Brot gehört auf jeden Fall dazu.

Nach der Vorbereitung geht es dann ab dem Kapitel „Meine Wurzeln“ um die systematische Erforschung Ihres Lebensziels. Wir untersuchen zuerst intensiv woher Sie kommen und was Ihre Stärken und Schwächen sind. Sie werden Ihre Wertewelt kennen lernen. Sie üben das „freie und unabhängige Entscheiden“. In einem ausgeklügelten Brainstorming erforschen Sie dann endlich den Sinn und Zweck dieser Fibel: Ihr Lebensziel!

! WICHTIGER HINWEIS: Zum Schluss muss ich noch darauf hinweisen, dass sich dieser Ratgeber an gesunde Menschen richtet. Wenn Sie an einer psychischen Erkrankung leiden, dann sollten Sie dieses Buch nur mit vorheriger Absprache Ihres Therapeuten oder Arztes lesen. Insbesondere rate ich psychisch erkrankten Menschen davon ab die Übungen in diesem Buch zu praktizieren. Meiden Sie die Übungen in diesem Buch auch, wenn Sie lediglich glauben, dass Sie professionelle psychologische Hilfe benötigen. Mit diesem Buch möchte ich keinerlei psychotherapeutische oder andere professionelle Dienstleistung anbieten. Der Verlag und Ich (Autor) schließen jede Haftung für irgendwelche persönlichen oder sonstigen Schäden oder Risiken aus, die sich als direkte oder indirekte Folge der Nutzung und Anwendung irgendwelcher Inhalte dieses Buches ergeben.

Wer ist der Boss in uns?

Wir Menschen, vor allem wir hirnlastigen Wesen aus der westlichen Welt, glauben ja, dass unser Verstand das Sagen hat. Wir sind stolz auf unsere Intelligenz. Sie unterscheidet uns von den Tieren und den Pflanzen. Unser Grips erhebt uns an die Spitze der Schöpfung – so bilden wir es uns zumindest ein. Seit Aristoteles beschwören Generationen von Philosophen die Macht unserer Vernunft. Wir fühlen uns mit diesem jüngsten Update in der Entwicklung der menschlichen Spezies allen anderen Formen von Leben auf diesem Planeten überlegen.

Der Verstand ist ja auch etwas Großartiges. Wir können uns über alles Mögliche Gedanken machen. Wir können uns sogar Gedanken machen, warum wir uns so viele Gedanken über unsere Gedanken machen. Etwa 50.000 Gedanken hat jeder Mensch pro Tag. Aber ist dieser „menschliche Computer“ auch die Kommandozentrale in uns? Entscheidet er wo es lang geht? Ist allein unser Verstand dafür verantwortlich, dass wir uns so oder so entscheiden? Wohl eher nicht. Unsere Gefühle sind viel stärker und mächtiger als unsere Gedanken. Mehr noch: unsere Gedanken sind Kinder unserer Emotionen: ohne Bedürfnis kein Gedanke. Wenn Sie sich z.B. für eine Alarmanlage interessieren, um Ihr Zuhause vor Robby Longfinger zu schützen, dann könnte man sagen: „Ja, da wurde der Verstand eingeschaltet. Hier handelt jemand klug!” In Wahrheit war die Motivation ein Bedürfnis nach Sicherheit. Und hinter diesem Bedürfnis steht noch etwas viel Mächtigeres: unsere Angst bedroht zu werden. „Womöglich ist der Einbrecher bewaffnet und schießt mich gleich über den Haufen“. Hier wirkt also der uralte Überlebenswille. Womit wir auf der Ebene der Instinkte sind. Unser Instinkt, dieses Relikt aus der Reptilienzeit, hat tatsächlich die höchste Befehlsgewalt in uns.

Stellen Sie sich nur mal vor, Sie wären in einer lebensbedrohlichen Situation. Jemand richtet eine Waffe auf Sie: „Geld her oder ich puste Dich um!” Es geht um Leben und Tod. In diesem Augenblick schaltet unser Überlebensinstinkt nicht nur unseren Verstand aus („Vielleicht könnte ich mit dem jungen Herren ja eine Diskussion über den Sinn und Unsinn von roher Gewalt...“), sondern auch unsere Gefühlswelt. Ihre Eltern haben Sie vielleicht ethisch vorbildlich erzogen, zu einem Menschen der Mitgefühl besitzt und viel Verständnis für die Bedürfnisse anderer entwickeln kann, aber in so einer Situation verwehren Sie sich selbst den Zugriff auf diese Ressourcen. Sie entscheiden sich wie ein dummes Reptil zwischen drei möglichen Varianten: Angriff, Flucht oder „sich tot stellen“. Und diese Entscheidung findet nicht im Verstand statt, welcher für diesen Prozess auch viel zu langsam getaktet ist. Diese Wahl trifft das Stammhirn, auch Reptilienhirn genannt, in Bruchteilen einer Sekunde.

Wir haben also eine seltsame Hierarchie in uns: das älteste und primitivste Modul in unserem Hirn, das Reptilienhirn ist der „Big Boss“. Bei nicht wenigen Menschen bestimmt das Stammhirn mit allerlei Ängsten das gesamte Leben. Viele Menschen leben in ständiger Furcht: „Dies und das könnte passieren und wenn ich da nicht aufpasse, dann...“. Nicht wenige von diesen Personen leiden unter immer wiederkehrenden Panikattacken.

Zum Glück hält sich das Stammhirn aber zumeist vornehm zurück. Es lauert ja Gott sei Dank nicht hinter jeder Ecke ein Mörder und so gehören lebensbedrohliche Situationen normalerweise nicht zu unserem Alltag. Somit kann sich unser Stammhirn in Ruhe anderen Aufgaben widmen, die auch von Bedeutung sind, wenn wir weiterleben möchten: unsere Atmung und unser Herzschlag. Daher ist es also vor allem wichtig, dass wir uns auf unsere Gefühle konzentrieren, um unserem Lebensglück auf die Sprünge zu helfen. Natürlich lässt sich das alles nicht glasklar trennen: hier die Abteilung Gedanken, da das emotionale Zentrum und ganz tief in uns drinnen das mächtige Stammhirn. Irgendwie hängt doch alles mit allem zusammen.

Zum Beispiel kennen wir alle mehr oder weniger das mulmige Gefühl, wenn wir vor einer größeren Menge von Menschen sprechen müssen. Dahinter steckt eine uralte Angst, die wohl schon von den Steinzeitmenschen in unsere Gene gebrannt wurde. Wenn wir also diese Rede- oder Auftrittsangst verspüren, dann ist das die gleiche Angst, die unsere Vorfahren schon vor 10.000 Jahren hatten: wir haben Angst etwas falsch zu machen, uns zu blamieren und fürchten (meist unbewusst), dass wir deshalb aus der Gruppe ausgeschlossen werden. In der Steinzeit bedeutete dies den sicheren Tod, denn auf sich allein gestellt hatte ein Mensch damals keine Überlebenschance.

„Aber bei einem Auftritt oder einer Rede geht es doch nicht um Leben oder Tod?“ Richtig, aber das weiß unser Unterbewusstsein nicht. Solche hinderlichen Ängste und Gefühle schlummern in unserem „Gefühlsgedächtnis“. Und dieses implizite Gedächtnis, wie es die Wissenschaft nennt, ist ziemlich dumm. Es kennt keine Zeit, „denkt“ nur in der Gegenwart. Traumatische Erlebnisse, die wir also z.B. mit vier Jahren erfahren haben, sind genauso aktuell, als wären sie heute erst passiert.

Warum speichert das implizite Wissen diese Emotionen überhaupt ab, wenn sie uns doch im Alltag nur behindern? Das hängt mit der Trägheit der Evolution zusammen. Es dauert mehrere tausend Jahre bis sich der Mensch genetisch an neue Lebensgewohnheiten anpasst. Die Update-Zyklen des „Produktes Mensch“ sind äußerst zäh. Biologisch gesehen ticken wir noch sehr ähnlich wie unsere Vorfahren vor 10.000 Jahren. Damals waren emotionale Erfahrungen überlebenswichtig. Die Begegnung mit einem Säbelzahntiger z.B. war lebensgefährlich.

Die Macht der Emotionen

Es sind aber nicht nur traumatische Erlebnisse und die damit verbundenen heftigen emotionalen Reaktionen, die unserem Glück im Wege stehen. Hinderliche Emotionen können wir uns regelrecht antrainieren. Wir füttern sie regelmäßig und bekommen gar nicht mit, wie sie immer mächtiger und mächtiger werden. Alle Jahre wieder nehmen wir uns zu Silvester vor mit dem Rauchen aufzuhören, mehr Sport zu treiben, weniger zu arbeiten, und und und... . Unser Verstand sagt uns: es ist nicht gesund zu rauchen, oder es tut der Gesundheit gut sich vernünftig zu ernähren und Sport zu treiben. Also schmieden wir hochmotiviert gute Vorsätze für das neue Jahr. Wir sind ganz euphorisiert von diesen neuen Gedanken. Die ersten Tage, vielleicht auch Wochen, schafft es der Verstand auch tatsächlich uns zu mobilisieren, aber ganz langsam, wie schleichendes Gift setzen sich die alten Bedürfnisse wieder durch: „Komm, die eine Zigarette...“, „Ach, jetzt ist es gerade so gemütlich auf der Couch, außerdem regnet es draußen, joggen kann ich auch noch morgen...“.

Was macht diese Gefühle so mächtig?

Es ist die Wiederholung. Wir haben z.B. als Raucher nicht nur einmal erfahren, wie beruhigend es sein kann, wenn der warme Rauch in die Lungen strömt, oder wie schön sich das Zusammensein in einer Gruppe von Rauchern anfühlt. Wir haben das zig tausendmal genossen. Und jedes einzelne Erlebnis hinterlässt eine Spur im emotionalen Gedächtnis. Je mehr Spuren wir legen, desto breiter wird der Weg und entwickelt sich schließlich zu einer komfortablen emotionalen Autobahn, die einfach zu verlockend ist. Die gesunden Alternativen wirken auf unser Unterbewusstsein wie unbequeme Trampelpfade durch ein stacheliges Gestrüpp, und es ist sehr viel Selbstdisziplin nötig, um sich dafür zu motivieren. Wir wissen nun also, wie mächtig unsere Gefühle sind und wie sehr unser Lebensglück von den Emotionen abhängt. Wenn wir in unserem Leben also glücklicher und erfolgreicher werden wollen, dann müssen wir diese emotionale Kiste irgendwie in den Griff bekommen. Bevor wir aktiv mit dem „emotionalen Tuning“ beginnen, erfahren wir im nächsten Kapitel zunächst, wo sich unsere Gefühle überall verstecken.

Wo sitzen unsere Emotionen?

Wir wissen jetzt, wie stark unser Glück von unseren Emotionen abhängt. Aber wo in uns befinden sich diese Gefühle? Wenn wir unsere Gefühlswelt revolutionieren wollen um glücklich zu werden, dann müssen wir natürlich wissen, wo diese Revolution stattfinden soll. Die Mehrheit der westlichen Mediziner und Wissenschaftler glaubt, dass unsere Emotionen im Gehirn erzeugt werden und auch dort abgespeichert sind. Sie nennen diesen Ort das „limbische System“. Es ist ein Teil unserer Hirnmasse, die sich stark vereinfacht ausgedrückt unterhalb des Großhirns in der Mitte unserer Denkzentrale befindet.

Der Volksglaube sieht das natürlich ganz anders: „Das betrübt mein Herz...“, oder „das schlägt mir auf den Magen...“ zeigt, dass die Volksseele unsere Emotionen im ganzen Körper vermutet. Tatsächlich kennt das ja auch jeder von uns. Wir haben Bammel vor einer Prüfung und spüren ein flaues Gefühl im Magen. Oder wir müssen zum ersten Mal in unserem Leben vor einer größeren Menschenmenge reden und spüren einen dicken Kloß im Hals. Die Mediziner meinen dazu: „Ja, das stimmt natürlich, aber der Auslöser für den