Star Wars:  Die Hohe Republik - Aus den Schatten - Justina Ireland - E-Book

Star Wars: Die Hohe Republik - Aus den Schatten E-Book

Justina Ireland

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Beschreibung

Neue Gesichter und alte Bekannte treffen aufeinander, wenn es darum geht, die Republik und ihre Bewohner zu beschützen. Etwa 200 Jahre vor Eine dunkle Bedrohung, während einer Blütezeit der weisen Jedi-Ritter, begeben wir uns in die Hohe Republik. Und damit erneut in das mehrjährige, verlagsübergreifende Literatur- und Comicprojekt unter der kreativen Führung großartiger Künstler, wie auch der New York Times Bestseller Autorin Justina Ireland, die den Leser mitnimmt in das nächste aufregende Abenteuer der epischen Saga – im goldenen Zeitalter der Republik, das von einer Hyperraum-Katastrophe jäh unterbrochen wird …

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Seitenzahl: 489

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AUSSERDEM BEI PANINI ERHÄLTLICH

Star Wars: Die Hohe Republik – Die Bewährungsprobe

Justina Ireland – ISBN 978-3-8332-3944-1

Star Wars: Die Hohe Republik – In die Dunkelheit

Claudia Gray – ISBN 978-3-8332-3943-4

Star Wars: Der Funke des Widerstands

Justina Ireland – ISBN 978-3-8332-3825-3

Star Wars: Leia, Prinzessin von Alderaan

Claudia Gray – ISBN 978-3-8332-3569-6

Star Wars: Blutlinie

Claudia Gray – ISBN 978-3-8332-3354-8

Star Wars: Poe Dameron – Freier Fall

Alex Segura – ISBN 978-3-8332-3942-7

Star Wars: Bürde der Königin

E. K. Johnston – ISBN 978-3-8332-3941-0

Star Wars: Schatten der Königin

E. K. Johnston – ISBN 978-3-8332-3636-5

Star Wars: Ahsoka

E. K. Johnston – ISBN 978-3-8332-3450-7

Star Wars: Meistgesucht

Rae Carson – ISBN 978-3-8332-3637-2

Star Wars: Journey to Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – Der Sammler

Kevin Shinick – ISBN 978-3-8332-3831-4

Star Wars: Galaxy’s Edge – Schicksalsschlag

Zoraida Córdova – ISBN 978-3-8332-3830-7

Nähere Infos und weitere Bände unter:

www.paninibooks.de

AUS DEN SCHATTEN

ROMAN

Von Justina Ireland

Ins Deutsche übertragen von Andreas Kasprzak & Tobias Toneguzzo

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Titel der Amerikanischen Originalausgabe: „Star Wars: The High Republic – Out of the Shadows“ by Justina Ireland, published by Lucasfilm Press, an imprint of Buena Vista Books Inc., July 2021.

© & TM 2021 LUCASFILM LTD. All Rights Reserved.

Design by Soyoung Kim, Scott Piehl and Leigh Zieske

Deutsche Ausgabe 2021 by Panini Verlags GmbH, Schloßstr. 76,

70176 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

Geschäftsführer: Hermann Paul

Head of Editorial: Jo Löffler

Head of Marketing: Holger Wiest (E-Mail: [email protected])

Presse & PR: Steffen Volkmer

Übersetzung: Andreas Kasprzak

Lektorat: Marc Winter

Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart

Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

YDSWHR002E

ISBN 978-3-7367-9865-6

Gedruckte Ausgabe:

1. Auflage, März 2021, ISBN 978-3-8332-4083-6

Findet uns im Netz:

www.starwars.com

www.paninibooks.de

PaniniComicsDE

Die Galaxis feiert. Nun, da die dunklen Tage der Hyperraumkatastrophe überwunden sind, präsentiert Kanzlerin Lina Soh das nächste ihrer GROSSEN WERKE. Die Republik-Schau soll ihr größter Triumph werden – eine Feier von Frieden, Einheit und Hoffnung auf der Grenzwelt Valo.

Doch unersättliches Grauen erscheint am Horizont. Ganze Welten fallen, als die fleischfressenden DRENGIR alles Leben in ihrem Pfad verschlingen. Während Jedi-Meisterin AVAR KRISS den Kampf gegen diesen Schrecken anführt, sammeln sich heimlich die Nihil für die nächste Phase im diabolischen Plan von MARCHION RO.

Nur die noblen JEDI-RITTER können Ro aufhalten, doch nicht einmal die Hüter des Lichts sind gegen die schreckliche Dunkelheit gefeit, die vor ihnen liegt …

PROLOG

Sylvestri Yarrow versuchte, nicht vor Frustration zu schreien, als sie die Zahlen vor sich anstarrte. Warum hatte niemand sie gewarnt, dass es so teuer war, ein Schiff zu besitzen? Sie und ihre Mannschaft kamen kaum über die Runden. Zum einen waren da die steigenden Treibstoffpreise und zum anderen mussten sie wegen der Bedrohung durch die Nihil andere, längere Routen nehmen. Selbst nachdem ihre aktuelle Ladung ausgeliefert war – Gnostrabeerenwein, die lukrativste Fracht, die sie seit Monaten transportiert hatten –, würden sie noch immer tief in den roten Zahlen stecken, weil sie bei Port Haileap hatten auftanken müssen. Nicht zu vergessen die offenen Rechnungen, die auf Batuu warteten. Wenn das so weiterging, würde sie schon bald in der halben Galaxis Schulden haben.

Syl lehnte sich auf ihrem Sitz im Cockpit der Switchback zurück – ihr ganzer Stolz und aktuell auch die Quelle ihres enormen Frusts – und blickte in das friedliche Blau des vorbeirasenden Hyperraums hinaus. Das Cockpit war dunkel genug, dass sie ihre eigene Reflexion auf dem Sichtfenster sehen konnte, und das dunkelhäutige Gesicht, das ihr entgegenblickte, war weit mehr als nur besorgt – es wirkte regelrecht verzweifelt. Falls ihr Co-Pilot Neeto sie so sah, würde er sofort wissen, wie schlimm die Lage war. Also atmete Syl tief durch, schloss die Augen und dachte angestrengt nach.

Es musste eine Antwort geben. Wären sie noch immer Teil der Byne-Gilde, hätten sie einen gewissen Schutz vor ihren Kreditgebern, aber die Gilde war aufgelöst worden, nachdem sie Piloten durch Knebelverträge gezwungen hatte, riskante Flüge zu übernehmen. Ohne die garantierten Aufträge und die Gewinnverteilung der Gilde war Syl auf ihren eigenen Geschäftssinn angewiesen – und genau deswegen tat sie sich gerade so schwer, eine Antwort auf ihre Finanzprobleme zu finden. Sie hatte ihr ganzes Leben als Frachtpilotin verbracht, doch sie fühlte sich nicht länger wie eine. Die Galaxis hatte sich verändert, nur leider nicht zum Besseren. Und natürlich waren es die gerade so über die Runden kommenden kleinen Leute, die es am schwersten traf.

Was sollte sie tun? Längere Routen in Rechnung stellen? Passagiere transportieren? Ihre Preise weiter anheben, obwohl sie das erst letztes Jahr schon getan hatte? Wie lautete die magische Gleichung, die sie in die Gewinnzone führen würde, gerade jetzt, da die Nihil – Weltraumpiraten ohne jeglichen Sinn für Ehre oder Selbsterhalt – die Schifffahrtsrouten unsicher machten? Wie sollte sie den Berg von Schulden abtragen, bevor man ihr Schiff pfändete?

Denn genau das würde passieren, wenn ihre Kreditgeber die Nase voll hatten. Sie würden ihr die Switchback wegnehmen, und Syl stünde vor dem absoluten Nichts, genauso wie Neeto und M-227. Allein der Gedanke bereitete ihr Magenschmerzen. Sie musste einen Weg finden, sich über Wasser zu halten – ihre Mutter hatte ihrerzeit schließlich auch einen gefunden. Nur wie dieser Weg aussehen sollte, das wusste sie nicht, und die Suche danach ließ ihr den Kopf dröhnen.

„Emzwo“, sagte sie, als sie die Augen wieder öffnete und den Droiden anblickte, der im Co-Pilotensessel saß. „Ich glaube, wir stecken in Schwierigkeiten.“ Der Sicherheitsdroide drehte den Kopf mit einem schrillen Quietschen, das Syl zusammenzucken ließ. „Und wir müssen aufhören, immer nur das billige Schmieröl für dich zu kaufen.“ Sie griff nach der nahen Ölkanne und widmete sich den Gelenken der Maschine.

Mit mehr als zweihundert Jahren auf dem metallenen Buckel war M-227 der älteste Droide, dem Syl je begegnet war – so alt, dass er seine Sicherheitsfunktionen kaum noch erfüllen konnte. Sie hatte ihn gemeinsam mit der Switchback geerbt, als die Nihil-Plünderer ihre Mutter ermordet hatten. Das machte ihn zu einem der wenigen Dinge, die tatsächlich ihr gehörten. Vermutlich hätte sie ihn verkaufen sollen, nachdem sich die Schulden während der letzten Wochen aufgetürmt hatten, aber sie konnte sich einfach nicht dazu durchringen. Er gehörte schließlich zur Familie. Und er erinnerte sie daran, dass es früher einmal bessere Zeiten gegeben hatte.

Tatsächlich waren diese Zeiten gerade einmal ein paar Monate her, trotzdem dachte Syl nur noch als früher von ihnen. Früher … Bevor die Nihil die Hauptstadt von Valo zerstört hatten und Hunderttausende Wesen gestorben waren. Bevor die Republik erkannt hatte, dass diese Gruppe eine echte Bedrohung darstellte. Syls Mutter, Chancey Yarrow, hatte von Anfang an gewusst, dass die Nihil gefährlich waren – schon damals, als sich ihre Gewalt nur auf den Rand der Galaxis beschränkt hatte. Gemeinsam mit einigen anderen Frachtpiloten hatte Chancey verlangt, dass sich die Grenzplaneten zusammentaten und die Verkehrswege nach der Auflösung der Byne-Gilde besser gegen die Nihil schützten. Nicht, dass es viel gebracht hatte. Chancey hatte trotzdem ihr Leben an die Weltraumpiraten verloren. Syl blinzelte sich unerwartete Tränen aus den Augen.

„Bitte, sorgen Sie sich nicht“, sagte M-227 mit seiner verzerrten Stimme. Der Vocoder des Droiden hätte schon vor Jahren ersetzt werden sollen und in den letzten Monaten war die Störung immer stärker geworden. Ein weiteres Problem, das Syl vor sich herschieben musste, bis sie irgendwo Geld auftrieb.

„Zu spät“, sagte Syl mehr zu sich selbst. Sie stützte das Kinn auf die Hand und atmete tief durch, dann strich sie sich mit den Fingern durchs Haar, bis ihr die dunklen, krausen Locken sogar noch mehr als üblich vom Kopf abstanden. Sie liebte die Switchback. Sie liebte es, durch die Schwärze des Alls zu fliegen und in das kühle Blau des Hyperraums zu springen. Sie liebte es, neue Leute zu treffen und Orte zu besuchen, die unglaublich fremd und aufregend wirkten. Und mehr als alles andere liebte sie die Tatsache, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. Sie bezweifelte, dass viele andere Achtzehnjährige in der Galaxis so viel Freiheit genossen wie sie. Doch so, wie die Dinge aktuell standen, würde sie Neeto nicht mehr lange halten können. Und ihren Plan, den Hyperantrieb zu verbessern, könnte sie ebenfalls vergessen.

Die Switchback fiel mit einem Ruck aus dem Hyperraum zurück und sämtliche Annäherungsalarme schrillten gleichzeitig los.

„Da geh ich nur ein paar Minuten nach hinten, und schon läuft alles aus dem Ruder“, grollte Neeto Janajana, als er den Korridor von der Bordküche herabmarschiert kam. Der Sullustaner rannte nicht, er streckte die Beine nur ein wenig mehr als üblich. Seine feucht glänzenden schwarzen Augen spiegelten nie auch nur den leisesten Anflug von Sorge wider, und dass sich seine Miene besorgt anspannte, kam auch nur höchst selten vor. Manchmal fragte Syl sich, ob er die Bedeutung des Wortes „Eile“ überhaupt kannte oder ob das eines der Dinge war, die für ihn einfach nicht existierten, genauso wie die Privatsphäre anderer Personen. „Was hast du gemacht?“, fragte er.

„Nichts! Wir waren gerade noch im Hyperraum. Und bevor du fragst, ich habe nichts gedrückt. Es hat uns einfach rausgerissen.“ Syl beugte sich über die Anzeigen und legte ihr Datapad mit dem Display nach unten auf den Rand der Konsole. Neeto wusste natürlich, dass sie pleite waren, aber er brauchte nicht zu wissen, dass sie immer noch mehr Schulden anhäuften.

Der Sullustaner mochte absolut unerschütterlich wirken, aber ihre finanzielle Lage konnte jeden in Panik versetzen, und Neeto wusste, wo so etwas enden konnte. Er war ein Opfer ausbeuterischer Schuldenverträge gewesen, die ihn zur Arbeit für die Byne-Gilde gezwungen hatten. Weder Chancey Yarrow noch ihre Tochter hatten etwas davon geahnt, als er zu ihnen an Bord gekommen war. Nun, wo Syl darüber nachdachte, musste sie zugeben, dass längst nicht alles an der Gilde perfekt gewesen war.

M-227 stand mit einem metallischen Knirschen auf, damit Neeto den Platz des Co-Piloten einnehmen konnte. Der Sullustaner runzelte die Stirn, und die Falten unter seinen großen schwarzen Augen zogen sich zusammen, während die großen Ohren zuckten. „Nun, wir haben nichts gerammt, andernfalls hätten wir jetzt deutlich weniger Sauerstoff für diese Unterhaltung.“

Syl nickte. „Ich führe gerade eine Systemanalyse aus, um rauszufinden, was passiert ist.“

„Gute Idee“, brummte Neeto. „Glaubst du, es ist vielleicht doch was an den Gerüchten dran, die wir in Port Haileap aufgeschnappt haben?“

Beim Einladen ihrer Fracht hatten Syl und Neeto Geschichten gehört, wonach in letzter Zeit mehrere Schiffe auf den Hyperraumrouten verschwunden sein sollten, und viele Raumfahrer befürchteten, die Nihil könnten dahinterstecken. „Ihr habt ja gesehen, was sie bei der Republik-Schau auf Valo angerichtet haben“, hatte Migda mit klackenden Mandibeln gekrächzt. „Was, wenn Machtnutzer unter ihnen sind?“

„Das würden die Jedi niemals zulassen“, hatte Neeto entgegnet, und Syl hatte nachdrücklich genickt. Es war vollkommen ausgeschlossen, dass die stärksten Machtnutzer der Galaxis einfach danebenstanden, während die Nihil die Macht für Gewalttaten missbrauchten. Wenn man den Holos glauben durfte, kämpften die Jedi gerade im Namen der Republik gegen die Nihil, eine koordinierte Operation, die hoffentlich schon bald das Ende dieser Bedrohung einläuten würde.

Syl bezweifelte noch immer, dass eine zusammengewürfelte Bande von Piraten etwas so Ausgeklügeltes durchziehen konnte. „Vielleicht hat uns einfach nur eine Sonneneruption erwischt“, mutmaßte sie.

Neeto brummte, ohne dass klar wurde, ob das Geräusch zustimmend oder abweisend war. „Irgendwas stimmt hier nicht.“

Syl musste schlucken. Er hatte recht. Als sie ihre Mutter verloren hatte, war da auch dieser seltsame Moment gewesen, unmittelbar vor dem Angriff – seltsame Instrumentenwerte, Alarme und dann … dann waren plötzlich Schiffe auf sie zugerast. Doch das hier konnten unmöglich die Nihil sein, oder? Die Route, die Syl einprogrammiert hatte, machte einen großen Bogen um alle Sektoren, wo die Piraten gesichtet worden waren. Sie sollten hier sicher sein.

Syl verdrängte ihre Sorgen und begann mit der Analyse des Hyperantriebs, während das Schiff weiter dahintrieb. Es war ungewöhnlich, dass ein Schiff einfach so aus dem Hyperraum fiel, aber der Antrieb der Switchback war nicht der beste, und da konnte so etwas schon einmal vorkommen – vor allem, wenn sich bei den Berechnungen Fehler eingeschlichen hatten und die Triangulation nicht stimmte. Sie brauchten einen neuen Hyperantrieb und idealerweise auch einen neuen Navigationscomputer – eines der neueren, präziseren Modelle. Und schon drehten sich Syls Gedanken wieder um ihren besorgniserregenden Mangel an Credits.

„Siehst du das?“, riss Neeto sie aus ihrer Spirale der Verzweiflung. „Es siehst aus, als wären wir im Berenge-Sektor gelandet. Hier gibt es nichts außer einem toten Stern und kosmischem Staub.“

Syl blinzelte. Mehrere Schiffe waren auf den Anzeigen aufgetaucht. „Was …? Nein, nein, nein, nein! Nicht schon wieder!“

Neeto blickte auf den Schirm. „Sind das …?“, fragte er leise.

Sie sahen sich an und ein kalter Schauer rann Syl über den Rücken. „Nihil“, wisperte sie.

Neeto nickte. „Wundervoll. Dann war wohl doch was an Migdas Gerüchten dran.“

Grauen stieg in Syl auf. „Du glaubst doch nicht, dass sie uns aus dem Hyperraum gerissen haben, oder?“

Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich habe nicht vor, hierzubleiben und sie zu fragen.“

Syl nickte, ihre vor Furcht geweiteten Augen auf die näher kommenden Schiffe gerichtet. „Verschwinden wir.“

„Schon dabei“, brummte Neeto, während er mehrere Schalter umlegte.

Die Switchback fuhr ihre Sublichttriebwerke hoch und drehte sich von den fremden Schiffen fort, zurück in Richtung des Punktes, wo sie aus dem Hyperraum getreten waren.

„Ich kann keine Navigationssignale empfangen“, sagte Neeto.

In Regionen, wo es nur wenig Raumverkehr gab – zum Beispiel im Berenge-Sektor – waren Navigationsbaken die beste Möglichkeit, um einen Kurs zu berechnen. Diese strategisch platzierten Transmitter waren wie winzige Leuchtfeuer im Meer der Sterne. Sie gaben Überlichtsignale von sich, die ein Schiff im Hyperraum als Orientierungshilfe nutzen konnte, wenn es auf einer unbekannten Route unterwegs war. Und für veraltete Navigationscomputer, so wie den der Switchback, waren diese Baken eine besonders wichtige Datenquelle. Ein Sprung, ohne auch nur die Position einer einzelnen Bake zu kennen, war gefährlich. Idealerweise sollte ein Pilot mindestens drei Bakensignale haben, wenn er einen Sprungpunkt berechnete. Je mehr Signale es gab, desto präziser ließen sich die eigene Position und der ideale Weg zum Ziel bestimmen.

„Können wir auch ohne Zielpunkt springen?“, fragte Syl, während sie den Navigationscomputer bearbeitete. Natürlich war es eine rhetorische Frage. Sie kannte die Antwort bereits, nur gefiel sie ihr nicht.

„Es ist keine gute Idee, aber vermutlich besser als das, was unsere Freunde geplant haben. Und ja, ich weiß. Aber wir müssen das Risiko eingehen.“

Syl verzog das Gesicht. „Ich hatte befürchtet, dass du das sagen würdest.“

„Also gut, ich habe eine Bake gefunden“, verkündete Neeto und korrigierte ihre Sprungdaten gemäß des einzelnen, einsamen Signals – und natürlich fiel genau in diesem Moment der Antrieb aus.

Das Geräusch, mit dem das Schiff den Geist aufgab und jedes System Energie verlor, hinterließ einen kalten, harten Klumpen in Syls Magengrube. „O nein, nicht jetzt!“

Neeto blickte düster drein. „Ich schätze, wir hätten den Coaxiumregulator wohl doch austauschen sollen“, brummte er. Selbst in diesem Moment waren keine Anzeichen von Furcht oder Anspannung in seiner Stimme zu hören. Allein die schmale Falte zwischen den großen, feucht glänzenden Augen verriet, dass heute nicht sein bester Tag war. „Jetzt sitzen wir auf dem Präsentierteller“, fuhr Neeto fort, den Blick auf die näher kommenden Schiffe gerichtet. „Wir müssen evakuieren.“

„Nein“, meinte Syl. Ihre Furcht hatte kein bisschen nachgelassen, trotzdem straffte sie die Schultern.

„Doch! Die Nihil wollen die Fracht, vielleicht auch das Schiff, und wir haben keine Zeit für Reparaturen. Wenn wir fliehen, kommen wir vielleicht mit heiler Haut davon. Ich bezweifle, dass ihnen eine Rettungskapsel auffallen würde. Emzwo? Sag Syl, wie unsere Überlebenschancen stehen, falls wir jetzt evakuieren – bevor diese Schiffe hier ankommen.“

M-227 drehte sich quietschend herum. „Eine Evakuierung ist unsere beste Option.“

„Nein“, beharrte Syl und rutschte auf ihrem Sitz nach vorne. Der Gedanke, die Switchback aufzugeben, ließ sie erschaudern. Sie hatte ihr ganzes Leben an Bord dieses Schiffes verbracht. Alle Erinnerungen, die sie an ihre Mutter hatte, die guten ebenso wie die schlechten, waren an diesen wundervollen Schrotthaufen gebunden. „Die Switchback ist alles, was ich habe, Neeto. Und du weißt, dass es nicht mein Stil ist wegzulaufen. Falls die Nihil mein Schiff wollen, müssen sie es sich holen. Beti und ich werden schon mit ihnen fertig.“ Sie beugte sich vor und zog das modifizierte Blastergewehr aus dem Halfter unter der Instrumentenkonsole. Es war eigentlich nur ein Scherz gewesen, als ihre Mutter ihr die Waffe gegeben und sie nach einer Puppe aus Syls Kindheit benannt hatte. Doch der Name war hängen geblieben, und Syl und Beti waren ein tödliches Duo. Sie hatte mit dem kurzläufigen Blastergewehr noch nie danebengeschossen, und hätten die Nihil an dem Tag, als sie ihr Schiff geentert und ihre Mutter getötet hatten, kein Betäubungsgas benutzt, hätte sie die Piraten ganz sicher ebenfalls erledigt.

Neeto seufzte. „Syl …“

„Ein Captain lässt sein Schiff nicht im Stich, ganz egal, wie schlimm die Situation erscheint.“ Syl wischte heiße Tränen fort, ehe sie sich zu Neeto umwandte. „Das hier ist alles, was ich habe, und ich werde dafür kämpfen.“

Neeto stand auf und deutete durch das Cockpitfenster auf die rasch größer erscheinenden Schiffe. „Was glaubst du, wie viele Leute genauso gestorben sind wie deine Mutter? Wir müssen jemandem erzählen, was hier draußen vor sich geht. Die Republik und die Jedi wissen vermutlich nicht mal, dass die Nihil in diesem Sektor sind. Das bedeutet, dass es hier nirgends sicher ist. Wir müssen sie warnen. Nur so können wir verhindern, dass noch mehr Schiffen, die hier langkommen, dasselbe geschieht.“

Syl blinzelte und M-227 brach zur Rettungskapsel auf. Er bewegte sich wie ein sehr, sehr alter Mann und jeder Schritt wurde vom Quietschen rostiger Gelenke begleitet. Es sagte schon etwas aus, wenn nicht mal ihr Sicherheitsdroide kämpfen wollte. Syl wusste, dass die beiden recht hatten, wusste, dass es die richtige Entscheidung wäre. Aber sie wollte nicht das Richtige tun. Es würde ihr das Herz brechen. „Die Switchback ist mein Zuhause“, erklärte sie.

„Und mein Zuhause ist sie auch geworden“, erwiderte Neeto, die Stimme gefärbt von seltenen Emotionen. „Und ich verspreche dir, wir werden sie uns zurückholen. Aber erst mal müssen wir überleben.“

Syl nickte und stand widerwillig auf – Beti schob sie dabei durch die Schlaufe hinten am Rücken. Anschließend eilte sie gemeinsam mit Neeto und M-227 zur Rettungskapsel, um zu fliehen und das Einzige aufzugeben, was ihr noch von ihrer Mutter geblieben war.

Kurz nachdem sie die Kapsel erreicht hatten, hörten sie, wie die Nihil andockten und die Luftschleuse aufsprengten. Als sie wenige Sekunden später in die Dunkelheit des Alls hinauskatapultiert wurden, drehten sich Syls Gedanken einzig und allein um die Switchback. Sie würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um das Schiff zurückzubekommen. Entweder das – oder die Nihil würden den Preis dafür mit ihrem Blut bezahlen.

1. KAPITEL

Vernestra Rwoh schloss die Augen und atmete tief ein. Das grüne Gesicht der Mirialanerin glättete sich, die üblichen Sorgenfalten verschwanden und die Male um ihre Augenwinkel – sechs winzige Rauten, in zwei vertikalen Reihen angeordnet – waren ausnahmsweise nicht verzerrt. Das leise Plätschern eines Baches wuchs zu einer steten Strömung heran, dann wurde daraus ein rauschender Fluss, der sich ins weite Meer der Macht ergoss. Jeder Jedi nahm die Macht auf etwas andere Weise wahr, und in Vernestras Fall war sie schon immer ein Strom gewesen, der alles Leben in der Galaxis miteinander verband.

Während Vernestra in die Energie und die Möglichkeiten der Macht eintauchte, überkam sie ein Gefühl der Ruhe, wie sie es heute den ganzen Tag noch nicht gespürt hatte. Der Meditationsgarten der Starlight war mit Abstand Vernestras Lieblingsort an Bord der Raumstation. Frieden, Besinnlichkeit, der süße Geruch gherullianischer Ranken – und herrliche, gesegnete Stille. Ihr Atem verlangsamte sich, während sie meditierte und ihr ganzes Wesen mit der Macht vereinte. Den Teil mit dem Frieden beherrschte sie immer noch nicht ganz – oft landete sie viel zu schnell wieder in ihrem Körper, weil die täglichen Sorgen ihr keine Ruhe ließen –, aber sie wurde besser. Nicht, dass sie viel Zeit gehabt hätte, um zu üben. Im vergangenen Jahr hatte sich eine Mission an die nächste gereiht, und diese Art von Freizeit fühlte sich an wie ein Geschenk. Von allem losgelöst zu sein, half ihr, ihre Mitte zu finden.

Wer hätte gedacht, dass es so schwer war, einen Padawan zu haben. Dass Vernestra bereits mit fünfzehn ihre Prüfungen absolviert hatte, war eine bemerkenswerte Leistung gewesen, aber es war nichts verglichen damit, jemand anderen zum Jedi auszubilden. Sie hatte ihren ersten Padawan mit sechzehn angenommen, und selbst nun, ein Jahr später, machte ihr die Verantwortung noch zu schaffen. Vor allem, da ihr Schüler, Imri Cantaros, auf unbewusste Weise mit allen Wesen in seiner Umgebung verbunden war. Als Empath konnte er die kleinsten Stimmungsschwankungen in seinem Umfeld erkennen – das schloss auch seine Meisterin mit ein.

Vernestra hatte Imri als Padawan angenommen, weil sie glaubte, ihn damals, als sie auf Wevo gestrandet gewesen waren, im Stich gelassen zu haben. Imri hatte noch immer um seinen vorigen Meister getrauert, aber Vernestra hatte die Zeichen dieser Trauer nicht erkannt, ebenso wenig wie die Zweifel, die in einem so gequälten Geist fruchtbaren Boden fanden. Sie hatte geglaubt, ihm helfen zu können, ihn selbstsicherer zu machen, ihm zu zeigen, dass er das Zeug zum Jedi hatte, wenn er nur hart genug arbeitete und der Macht folgte. Wissen und Lehren mit anderen zu teilen, war einer der Eckpfeiler des Ordens und beinahe so wichtig wie der Schutz von Leben. Vernestra hatte geglaubt, einen Padawan zu haben, wäre einfach – eine natürliche Erweiterung ihrer Fähigkeiten als Jedi.

Doch das war vor einem Jahr gewesen und in der Zwischenzeit hatten sie und Imri viel über die komplexe Beziehung zwischen Meister und Schüler gelernt. Heute wusste Vernestra, dass der Weg in den Ritterstand für jeden Jedi anders war. Sie durfte sich nicht auf das konzentrieren, was bei ihr funktioniert hatte, sondern musste darauf achten, was bei Imri funktionierte. Und das war schwer. Sie wollte, dass er auf dieselbe Weise lernte wie sie. Es erschien ihr die logische, beste Methode, doch er war nicht wie sie.

Also versuchte Vernestra, ihn bei der Suche nach seinem eigenen Weg zu unterstützen. Manchmal bedeutete das, dass sie sich bei seinen Lektionen im Hintergrund hielt oder ihm auftrug, andere Jedi-Meister auf der Starlight zu begleiten – es gab eine Handvoll hier, die keine eigenen Schüler hatten. Sie hoffte, es würde ihm helfen, wenn er sah, dass alle Jedi dieselben Ziele hatten, sie aber auf unterschiedliche Weise verfolgten.

Inzwischen vermutete sie, dass ihre Beziehung zu Imri ein Teil des Problems sein könnte. Sie war nur zwei Jahre älter als er und oft sah sie in ihm mehr einen Kameraden als einen Schüler. Sie fühlte sich unbehaglich, wenn sie ihm auftrug, dieses oder jenes zu tun. Nicht, dass er je protestierte, aber ihr eigener Meister, Stellan Gios, war bei ihrer Ausbildung viel strenger gewesen, und sie hatte sich immer ein wenig von ihm eingeschüchtert gefühlt. Vielleicht sollte sie Imri mehr als ihre Verantwortung betrachten und weniger als einen Freund, der ein wenig Hilfe brauchte.

Natürlich hieß das nicht, dass Vernestra nicht trotzdem versuchte, ihm zu zeigen, wie man ein Jedi war. Es hieß lediglich, dass sie sich viel zu oft fragte, ob sie dabei auch gute Arbeite leistete. Sie gab sich wirklich alle Mühe, aber da war stets dieses nagende Gefühl im Hinterkopf, dass sie etwas anderes tun sollte – etwas mehr.

„Vern! Da seid Ihr ja.“

Vernestra öffnete die Augen und sah Imri mit geröteten Wangen im Meditationsgarten stehen. Es überraschte sie nicht. Er war die einzige Person auf der gesamten Starlight-Station, die sie Vern nannte. Der Junge, der sie um ein gutes Stück überragte und obendrein recht kräftig war, grinste, als hätte sich ihm gerade ein neues Geheimnis der Macht offenbart. „Ich nehme an, deine Lichtschwertdiskussion mit Meisterin Avar lief gut?“

Imri hatte seit Monaten vom Lichtschwertgriff und den Kampftechniken der Jedi-Meisterin geschwärmt, also hatte Vernestra die Marschallin der Starlight schließlich gefragt, ob sie ein wenig mit dem Jungen üben wolle. Meisterin Avar war stets großzügig mit ihrer Zeit, vor allem, wenn es darum ging, Padawanen zu helfen, und Vernestra hoffte im Stillen, dass sie eines Tages ebenso weise und souverän sein würde. Denn im Moment fühlte sie sich noch meilenweit davon entfernt. Früher hatte sie ihre Kompetenz als Jedi nie infrage gestellt – dass sie es ausgerechnet jetzt tat, wo sie einen Padawan ausbilden sollte, entbehrte nicht einer gewissen Ironie. Sollte sie nicht diejenige sein, die all die Antworten hatte?

Imri wippte aufgeregt auf seinen Fußballen auf und ab. In diesem Moment wirkte er mehr wie ein Jüngling als ein Padawan. „Schaut her!“, sagte er und hielt Vernestra sein Lichtschwert hin. Der Griff war mit einigen zusätzlichen Ringen versehen, die leuchteten, wenn Imri die Waffe aktivierte. „Ich habe Meisterin Avar erzählt, wie sehr ich ihr Schwert bewundere, und sie half mir, mein eigenes ein wenig individueller zu gestalten. Sie meinte, das zusätzliche Gewicht würde beim Rückschwung helfen, außerdem liegt es jetzt viel besser in der Hand. Und ich verspreche, diesmal werde ich es nicht wieder verlieren.“ Imri grinste.

Der Padawan hatte sein letztes Lichtschwert vor knapp einem Jahr verloren und lange Zeit hatte er eine Leihwaffe aus der Waffenkammer der Starlight-Station benutzt. Erst vor ein paar Monaten hatte er die Pilgerreise unternehmen können, um einen neuen Kyberkristall zu suchen – eine Reise, die angesichts der Bedrohung durch die Nihil alles andere als ungefährlich gewesen war. Aber nach der Tragödie auf Valo, wo an einem einzigen Tag so viele Wesen den Tod gefunden hatten, war es umso wichtiger, dass die Jedi ihre individuellen Waffen zur Hand hatten. Dieser Angriff hatte sie alle in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Heute glaubte kaum noch jemand, dass die Nihil eine kleine, regionale Bande waren. Ganz im Gegenteil hatten während der letzten Wochen selbst die friedliebendsten Jedi beim ersten Anzeichen von Gefahr bereitwillig zum Lichtschwert gegriffen. Die Anspannung war fühlbar – nur hier im Meditationsgarten nicht.

„Imri“, begann Vernestra, während sie sich aus dem Schneidersitz erhob. „Wo sind wir hier?“

„Oh, richtig! Tut mir leid“, sagte er verlegen. Imri mochte sich noch immer in einen Nexu-Welpen verwandeln, wenn er aufgeregt war, aber in der Regel korrigierte er seine Fehler schnell wieder. Das war gut, denn er machte jede Menge Fehler. „Oh, und da wartet ein Kom-Droide vor der Tür“, sagte er, während er sein Lichtschwert wieder an den Gürtel steckte. „Ich schätze, die sind im Meditationsgarten auch nicht erlaubt.“

Vernestra lächelte und wuschelte Imri durchs Haar, obwohl er einen halben Kopf größer war. „Korrekt. Hat er gesagt, wer mich sprechen will?“ Aufgezeichnete Nachrichten erreichten die Station jeden Tag, aber Echtzeitholos waren eine Seltenheit und normalerweise für besondere oder dringende Anlässe reserviert. Außer Meisterin Avar kannte Vernestra niemanden, der regelmäßig Livenachrichten erhielt.

Imri schüttelte den Kopf, dann folgte er Vernestra aus dem Garten. Sie passierten die Sprinkler, die feinen Wasserdunst auf die Beete herabregnen ließen, dann kehrten sie durch einen kurzen, strahlend weißen Korridor auf einen der Hauptgänge der Starlight zurück. Nach dem Frieden und der Ruhe des Meditationsgartens wirkte der Geräuschpegel der Raumstation ohrenbetäubend.

Vernestra seufzte leise. Vielleicht hätte sie nach Port Haileap zurückgehen sollen, als Meisterin Avar ihr die Gelegenheit geboten hatte. Jedi-Meisterin Jorinda Boffrey, eine Delphidianerin mit gestreifter, ledriger Haut und sanftem Gemüt, hatte vor ein paar Monaten auf der Starlight-Station einen Zwischenstopp eingelegt und Vernestra erklärt, dass in dem kleinen Tempel immer ein Platz für sie frei wäre. Gleichzeitig hatte sie sie aber auch aufgefordert, in sich hineinzuhorchen und dem Weg zu folgen, den die Macht ihr aufzeigte. Vernestra war nicht sicher, ob es wirklich die Macht war, die sie so lange an Bord der Starlight gehalten hatte, aber sie wusste, dass ihre Missionen dort viele Leben gerettet hatten. Hätte sie die Station damals verlassen, wären ihr und Imri außerdem viele wichtige Lektionen entgangen. In Port Haileap passierte nicht viel, wohingegen die Starlight mehr eine geschäftige Stadt als ein Außenposten war. Vernestra hatte ihre Rückkehr Mal um Mal hinausgezögert, um das Leben in all seinen Facetten zu erleben. Vielleicht ging es bei dem Kom-Gespräch ja darum – vielleicht hatte sie zu lange herumgetrödelt, und nun schickte man sie zurück.

„Oh, da kommt er schon“, sagte Imri, als ihnen ein Droide auf zwei Rädern entgegenrollte. Aus seiner Basis ragte eine silberne Stange, an deren Spitze Vernestras Name auf einem kleinen Bildschirm blinkte.

„Ich bin Vernestra Rwoh“, identifizierte sie sich, als der Droide geradewegs an ihr vorbeirollte.

Ruckartig versuchte die Einheit zu wenden, und beinahe wäre sie umgekippt, als sie dabei gegen einen vorbeikommenden Astromech stieß, der eine Reihe empörter Piepslaute ausstieß. Der Kom-Droide vollendete seine Wende und blieb vor Vernestra und Imri stehen.

„Vernestra Rwoh“, wiederholte die Jedi, und der Bildschirm, auf dem ihr Name stand, blinkte ein letztes Mal, bevor er ein Tastenfeld anzeigte.

„Bitte den Passcode eingeben“, forderte der Droide.

„Ähm, ich habe keinen Passcode.“ Da sie in der Mitte des Korridors standen, mussten die Passanten sich seitlich an ihnen vorbeidrängen. Vernestra ging zur Wand hinüber, um dem Strom von Droiden und Wesen aus dem Weg zu gehen.

Imri blinzelte, erst einmal, dann noch einmal, und seine normalerweise blassen Wangen röteten sich. „Kommt es nur mir so vor, oder sind heute mehr Leute als üblich hier?“, fragte er.

Sie nickte. „Vermutlich legt ein Großtransporter von der Grenze hier einen Zwischenstopp ein.“

„Ist es in Ordnung, wenn wir beim Abendessen weiterreden?“ Der Junge sah aus, als wäre ihm schwindelig, und sein Blick huschte von einer Seite auf die andere, während er den vorbeirauschenden Fluss von lebenden und mechanischen Individuen betrachtete.

„Ist es dir zu viel?“, fragte Vernestra. Seit der Katastrophe auf Valo schien Imri die Emotionen der Personen in seiner Nähe noch stärker zu spüren und große Gruppen von machtunempfänglichen Wesen schienen ihm besonders zuzusetzen.

„Ja“, murmelte er.

„Warum gehst du nicht in den Meditationsgarten zurück? Ich hole dich, sobald ich dieses kleine Problem mit dem Passcode gelöst habe“, schlug Vernestra vor. „Und denke daran: Das Lichtschwert bleibt am Gürtel.“

Imri nickte und eilte in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren. Vernestra richtete ihre Aufmerksamkeit derweil wieder auf den blinkenden Bildschirm vor ihr.

„Bitte den Passcode eingeben“, wiederholte der Droide.

„Oh, der muss defekt sein“, sagte plötzlich jemand von der Mitte des Ganges her.

Vernestra drehte den Kopf und erblickte einen grinsenden Menschen, den sie nur zu gut kannte.

„Reath!“, rief sie. „Bist du schon wieder von den Ruinen auf Genetia zurück?“

Der Padawan nickte. Reath Silas war ein strebsamer Mensch mit blasser Haut, braunem Haar, vor Intelligenz strahlenden Augen – und einer tiefen Abneigung gegen Abenteuer. Vernestra kannte ihn schon, seit sie Jünglinge gewesen waren, darum fühlte es sich immer komisch an, wenn sie ihn mit seinem Padawanzopf sah. Der Anblick erinnerte sie daran, wie weit sie ihren Altersgenossen voraus war, selbst wenn sie sich im Moment ein wenig überfordert fühlte.

Reath kratzte sich am Hinterkopf und lachte leise. „Tja, die Ruinen waren viel kleiner, als wir anfangs dachten, und nach der Tragödie auf Valo meinte Meister Cohmac, dass es besser wäre, früher zurückzukehren, statt darauf zu warten, dass man uns zurückbeordert. Ich glaube auch, wir können hier mehr bewirken.“

„Ja. Valo war …“ Vernestras Stimme verhallte, als ihre Gedanken zu dem Blutbad auf dem Planeten abschweiften, der sich erst jüngst der Republik angeschlossen hatte. Die Republik-Schau hatte eigentlich ein Großereignis sein sollen, das die Galaxis vereinte und die Stärken und die Vielfalt der Republik demonstrierte, doch stattdessen hatte es sich durch einen Angriff der Nihil in eine Katastrophe mit zahllosen Opfern verwandelt. So viel Leid, so viel Tod. Keiner der Jedi, die dort gewesen waren, schien über die Größenordnung dieser Tragödie sprechen zu können, dafür quollen die Nachrichtenkanäle der Republik schier über vor Meldungen über den grausigen Zwischenfall, und Verschwörungstheorien über Fehler und Versäumnisse waren praktisch allgegenwärtig. „Es war schlimm.“

„Oh, ich wusste gar nicht, dass ihr dort wart“, sagte Reath. „Tut mir leid.“

„Alles geschieht aus einem Grund, auch wenn uns dieser Grund noch nicht klar sein mag. Das ist der Weg der Macht. Ich weiß, es kann die Tragödie des Angriffs nicht ungeschehen machen, aber ich muss an dieser Überzeugung festhalten.“ Andernfalls würde Vernestra sich nämlich vielleicht in die friedliche Ruhe der kosmischen Macht zurückziehen und nie wieder in die chaotische, unberechenbare Realität der lebendigen Macht zurückkehren.

Die lebendige Macht war die Energie, die alles Leben miteinander verband, aber die kosmische Macht war die Galaxis selbst, und sie war endlos weit und tief. Wenn man wollte, war es ganz leicht, sich darin zu verlieren. Manche Jedi rümpften die Nase über diejenigen, die ihre körperliche Form zu lange vernachlässigten, um dem Ruf der kosmischen Macht zu folgen. Diesen Ruf vernahm manchmal auch Vernestra. Es war wie das Rauschen weit entfernter Wellen, und sie fragte sich oft, was sie wohl finden würde, wenn sie diesem Geräusch zu den Grenzen der bekannten Galaxis folgte. Bislang hatte sie sich aber nie so weit vorgewagt.

„Bitte den Passcode eingeben“, verlangte der Kommunikationsdroide.

„Ich habe keinen Passcode!“, grollte Vernestra. „Muss ich etwa mit meinem Lichtschwert nachhelfen, damit du mir glaubst?“

Reath deutete auf die Einheit. „Darf ich?“

Sie machte einen Schritt zur Seite. „Nur zu!“

Reath schlug mit der flachen Hand auf die Seite des Droiden, und das Klatschen war laut genug, dass mehrere Leute im Vorbeigehen den Kopf drehten. Der Bildschirm flackerte, dann zeigte er einen leeren Raum.

„Danke!“, sagte Vernestra.

„Gern geschehen. Tja, ich geh dann besser mal und helfe Meister Cohmac, das Schiff zu entladen. Wir sehen uns!“ Reath verschwand in der Menge und Vernestra widmete sich wieder dem Kom-Droiden. Wer immer versucht hatte, sie zu kontaktieren, schien sich bereits wieder anderen Dingen gewidmet zu haben. Sie betrachtete den Schirm und versuchte zu erraten, wo sich dieser leere Raum wohl befinden konnte. Fast erwartete sie, dass Avon Starros ins Bild treten würde – es wäre nicht das erste Mal, dass sich ihre ehemalige Schutzbefohlene ins Kom-System hackte, um einen freundschaftlichen Plausch zu halten.

„Hallo?“, rief Vernestra über den Bildschirm. Sie befürchtete schon, dass niemand mehr am anderen Ende war …

„Vernestra!“ Meister Stellan Gios lehnte sich von der Seite in den Erfassungsbereich der Kamera und ein breites Grinsen teilte Vernestras Lippen. „Entschuldige, ich habe wohl unterschätzt, wie lange es dauert, eine Verbindung zur Starlight herzustellen.“

„Meister Stellan! Habt Ihr Euren Bart wachsen lassen?“

„Ja! Nun, eigentlich war ich nur zu beschäftigt, um ihn zu kürzen.“ Er rieb sich das Gesicht und lächelte reumütig, als seine Finger über die Haare an Wangen und Kinn strichen.

Meister Stellan erinnerte Vernestra an Reath, und das lag nicht etwa daran, dass alle Menschen gleich aussahen, nein, sie hatten die gleiche blasse Haut und das gleiche braune Haar. Doch während Reath den Kopf einzog, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, war Meister Stellan jemand, der durch sein bloßes Auftreten Respekt verlangte. Er hatte diese angeborenen Führungsqualitäten, die Vernestra stets mit Ehrfurcht erfüllt hatten – und mit Stolz, weil sie seine Schülerin gewesen war. „Der zottelige Bart steht Euch, Meister Stellan“, erklärte sie mit einem Lächeln. „Ihr seht aus wie der menschliche Held aus einem dieser Abenteuerholos – Gefahr an der Grenze.“

Der ältere Jedi lachte. „Ganz unter uns, ich dachte, ich würde ehrwürdiger aussehen, wenn ich ihn wachsen lasse. Ich repräsentiere jetzt schließlich den Jedi-Rat.“ Dann wurde seine Miene wieder ernst. „Wie geht es dir nach Valo? Ich bin sicher, der Angriff auf die Republik-Schau hat uns alle getroffen, aber wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen. Es tut mir leid, dass wir nach dem Gegenangriff keine Gelegenheit hatten, uns zu unterhalten.“

Nachdem die Nihil auf Valo Tausende Wesen in den Tod geschickt hatten, hatten die Jedi den Stützpunkt der Piraten auf Grizal angegriffen, den Feind in alle Winde zerstreut und ihn stark geschwächt. Nun setzten die Jedi und die Truppen der Republik ihren Feldzug fort, um die Bedrohung durch die Nihil ein für alle Mal zu beenden.

Vernestra verschränkte die Arme. Sie hätte lieber nicht über die Schlacht gesprochen, aber sie konnte einen Jedi-Meister nicht einfach so vor den Kopf stoßen. „Ich würde sagen, den Umständen entsprechend geht es mir ganz gut. Und ich freue mich, Euch wiederzusehen. Nach Valo …“ Ihre Stimme verhallte. Die ganze Galaxis hatte das Bild von Meister Stellan gesehen, als er inmitten der Trümmer stand, umgeben von wimmernden Opfern, während ihm eine einzelne Träne über die Wange rann. Er war zum Helden von Valo geworden – die meisten anderen waren in der öffentlichen Meinung nicht so gut weggekommen, einschließlich der Kanzlerin, die sich noch immer von dem Überfall erholte – und es fühlte sich komisch an, dass der Jedi, der Vernestra durch ihre Ausbildung geführt hatte, nun eine republikweite Berühmtheit war.

Stellan nickte. „Valo hat alles verändert. Darum melde ich mich auch bei dir. Ich wollte dir mitteilen, dass du und dein Padawan nach Coruscant zurückgerufen wurdet.“

Vernestra blinzelte. Ihr Puls beschleunigte sich, und sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen. In den Haupttempel wurde man nur aus wichtigem Anlass gerufen. Sie spürte, wie sich das Gewicht der Verantwortung auf ihre Schultern legte. „Darf ich nach dem Grund fragen?“

„Natürlich.“ Stellan lächelte erneut. „Dein Heldenmut hat dir mehr Respekt eingebracht, als du vielleicht dachtest. Ein Senator der Republik hat nach dir persönlich verlangt, um ihm bei einem Problem im Berenge-Sektor zu helfen.“

„Berenge?“ Vernestra ging in Gedanken durch, was sie über dieses Gebiet an der Grenze wusste. Um sich ein paar zusätzliche Sekunden zu verschaffen, tat sie so, als würde sie das Band zurechtrücken, das ihr violett-schwarzes Haar im Zaum hielt. „Aber da draußen ist doch gar nichts.“

„Genau das ist das Problem. Aber die Details erkläre ich dir, wenn du auf Coruscant bist.“

Sie nickte. „Ich nehme an, Ihr habt Meisterin Avar bereits informiert?“

„Sie steht als Nächste auf meiner Liste. Keine Sorge, Vernestra. Das ist gut für dich. Eine Jedi-Ritterin, die sich bereits so jung ausgezeichnet hat … Der Orden ist stolz, dich zu haben. Möge die Macht mit dir sein.“

„Und mit Euch“, erwiderte Vernestra, dann wurde die Verbindung unterbrochen, und sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. Meister Stellans Nachricht hätte sie mit Freude erfüllen sollen. Als Ritterin im Haupttempel auf Coruscant zu dienen, war einst ihr großer Traum gewesen, und nun, mit gerade einmal siebzehn Jahren, sollte er wahr werden.

Doch das Einzige, was Vernestra empfand, war Verzweiflung. Es gab auf der Starlight noch so viel für sie zu tun. Außerdem war die Station zu ihrem Zuhause geworden und sie wollte Meisterin Avar nicht allein lassen. Die ältere Jedi plante eine große Mission, das wusste Vernestra, und sie wollte daran beteiligt sein. Sie wollte helfen, die Nihil von der Grenze zu vertreiben, damit die Siedler, die hier ein neues Leben begannen, keine Angst vor weiteren Angriffen haben mussten.

Vernestra atmete tief durch, dann ging sie zurück in Richtung Meditationsgarten, um Imri zu holen. Nun würden sie erst einmal zu Abend essen und danach würde sie Meisterin Avar um Rat bitten. Wenn es jemanden gab, der ihr in dieser Situation weiterhelfen konnte, dann sie.

2. KAPITEL

Reath Silas war nicht gerade froh, wieder auf der Starlight-Station zu sein, aber da war definitiv ein Gefühl der Erleichterung. Im Lauf des letzten Jahres – seit seinem Kampf gegen die Drengir auf der Amaxinen-Raumstation – hatte er sich langsam daran gewöhnt, Abenteuer zu bestreiten. Meister Cohmac mochte ein Historiker und Volkskundler sein, aber er hatte auch eine Vorliebe für Artefakte, die an gefährlichen Orten verborgen lagen. An sehr gefährlichen Orten.

Folglich war Reath schon etliche Male unter Beschuss geraten (aber nie getroffen worden), man hatte ihn zweimal entführt (nur einmal erfolgreich), und er hatte gegen mehr Nihil und Drengir gekämpft, als er zählen konnte. Er hatte auch selbst ein paar Leben genommen, und die Last lag schwer auf seinen Schultern, wenn er zu lange darüber nachdachte. Die meiste Zeit war er trotzdem immer noch überzeugt, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, Meister Cohmacs Padawan zu werden, nachdem seine frühere Meisterin, Jora Malli, nach der Katastrophe mit der Legacy Run im Kampf gegen die Nihil gestorben war.

Aber manchmal gab es Ausnahmen – Momente, in denen Reath seine Entscheidung bereute. So wie gerade, als er nach ihrer jüngsten Mission das Schiff entlud. „Meister Cohmac, musstet Ihr wirklich alle vierundsechzig Bände von Leric Schmirelands Almanach des Unbekannten mitnehmen?“, fragte er, während er auf die Kiste vor sich hinabblickte. Sosehr er die Informationen auch liebte, die auf diesen Datenbändern festgehalten waren, die Dinger waren schwer.

„Die Datenbandedition enthält einige Orte und Informationen, die in der Datenbankversion fehlen“, erwiderte Meister Cohmac, und er ließ die Kiste auf den wartenden Transportwagen hochschweben. „Schmireland ist einer der größten Gelehrten aus dem Zeitalter der Erkundung. Keine wissenschaftliche Bibliothek wäre vollständig ohne seine gesammelten Werke.“

Reath erwiderte nichts darauf und begann, die anderen Kisten auf den Wagen zu heben. Der Droide, der diesen Wagen steuerte, piepste wütend – er hatte wohl noch andere Schiffe zu entladen oder etwas in der Art.

Meister Cohmac rang dies ein leises Seufzen ab. „Es dauert so lange, wie es eben dauert, mein Freund“, erklärte er dem Droiden.

Reath streckte die Hände aus und nutzte die Macht, um die letzten beiden Kisten zu verstauen. Es war eine geradezu lächerliche Vielzahl von Artefakten und Datenbändern, aber Meister Cohmac beharrte auf der Wichtigkeit, möglichst viel von Genetias Geschichte und Kultur zu bewahren, nun, wo der Planet auf einen zerstörerischen Bürgerkrieg zusteuerte. Normalerweise mischte sich der Orden nicht in solche Angelegenheiten ein, aber das Hilfegesuch der akademischen Gesellschaft des Planeten hatte Meister Cohmacs Interesse geweckt. Eines Tages, wenn die politische Lage wieder stabil war, würde der Orden die Artefakte und Bänder zurückbringen – aber bis es so weit war, sollten sie an Bord der Starlight bleiben.

„Das scheint alles gewesen zu sein“, sagte Meister Cohmac, wobei er mit der Hand über seine schweißnasse Stirn wischte. Wie Reath trug auch er noch immer seine Missionskleidung: eine Tunika, die nur einen Hauch dunkler war als der warme Braunton seiner Haut. Sein dunkler Bart wirkte ein wenig zerzaust – kein Wunder, schließlich hatten sie sich die letzten Tage auf Genetia vor den Revolutionären verstecken müssen, die glaubten, die Jedi wären Abgesandte eines Dämonenkönigs –, aber alles in allem wirkte der Jedi zufrieden.

Diesen Ausdruck hatte Reath seit der Tragödie von Valo und dem darauffolgenden Angriff auf den Nihil-Orkanläufer Pan Eyta nicht mehr im Gesicht seines Meisters gesehen. Die Reise nach Genetia war genau das gewesen, was der ältere Jedi nach so vielen Schlachten gebraucht hatte, und Reath war erleichtert, ihn so … nun, nicht unbesorgt, aber doch weniger besorgt zu sehen. „Wollen wir einen Happen essen?“, fragte der Padawan.

„Nachdem wir mit Meisterin Avar gesprochen haben. Ich hatte den Tempel gebeten, eine Ausgabe von Meisterin Evelyn Qwisps Meditationen aus dem Archiv auf Coruscant herzuschicken, und ich würde gerne wissen, ob sie es bewilligt haben.“

Reath verkniff sich ein hörbares Seufzen, aber gegen das laute Knurren seines Magens war er machtlos.

Meister Cohmac lachte. „Geh du nur und iss etwas. Ich finde dich schon, nachdem ich mich mit Avar unterhalten habe.“

Reath gab seinem Meister keine Gelegenheit, seine Meinung zu ändern, und marschierte mit großen Schritten zum Verpflegungsbereich. Bei ihren Reisen waren die Jedi oft auf Pasten und Rationsriegel angewiesen, und er freute sich, mal wieder echtes Essen zu kosten. Der Geruch von gebratenem Gemüse und frischem Brot wehte ihm entgegen, als er den Speisesaal betrat, und am liebsten hätte er vor Freude geweint.

Die Verpflegungseinrichtungen der Starlight waren groß und beeindruckend, genauso wie der Rest der Station. Lange Reihen strahlend weißer Tische umgaben einen offenen Bereich in der Mitte, und Servicedroiden räumten unermüdlich Tabletts ab und machten sauber, während Vertreter der Republik und andere Reisende kamen, aßen und wieder gingen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums befand sich die Essensausgabe, wo Küchendroiden beinahe hundert verschiedene Speisen anboten. Die Speisesäle waren immer offen, weil die diversen Spezies, die auf der Starlight-Station einen Zwischenstopp einlegten, unterschiedliche Schlaf-Wach-Zyklen hatten.

Gerade jedoch schien überraschend wenig los zu sein, und Reath konnte sich ein Tablett nehmen und geradewegs zu den Speisen marschieren, auf die er Lust hatte. Er würde sich eine große Portion gebratener Harmoniekürbisstreifen gönnen, dazu frisch gebackenes Brot mit blauer Butter, ein Glas dickflüssigen gelben Glockenfruchtextrakt … Nachdem er sein Tablett beladen hatte, ging er zu den langen Tischreihen, aber bevor er sich an einen leeren Platz setzen konnte, erblickte er eine vertraute grüne Gestalt, die ihm zuwinkte. Reath grinste, als er Vernestras fröhlichen Gesichtsausdruck sah, und er ging hinüber, um sich zu ihr und dem Jungen zu setzen, der sie begleitete.

„Reath! Hast du schon meinem Padawan Imri Cantaros Hallo gesagt?“, fragte Vernestra, nachdem er neben ihr Platz genommen hatte.

Reath blinzelte. Er hatte gehört, dass Vernestra einen Padawan angenommen hatte, trotzdem fühlte er sich ein wenig unsicher. Die Tatsache, dass eine Jedi, die er seit ihren Jünglingstagen kannte, bereits einen Schüler hatte, während er immer noch selbst einer war, machte ihn ein wenig verlegen. Er wusste, dass er noch nicht bereit war, seine Prüfungen abzulegen und ein Jedi-Ritter zu werden, aber Vernestras Können gab ihm das Gefühl, dass er sich mehr Mühe geben sollte. Doch er verdrängte die unerwünschten Zweifel und konzentrierte sich wieder auf die Unterhaltung. „Nein, noch nicht. Äh, hallo!“, sagte er, während er dem Jungen auf der anderen Seite des Tisches zuwinkte. Aus der Ferne wirkte der Padawan aufgrund seiner Größe, als wäre er ungefähr im selben Alter wie Reath, um die achtzehn, aber wenn man ihm gegenübersaß, wirkte Imri deutlich jünger. Da war etwas in seinen großen Augen und an den Sorgenfalten, die seine Stirn nie ganz zu verlassen schienen, was Reath an sich selbst in diesem Alter erinnerte.

Imri nickte ihm zu und widmete sich dann wieder – noch immer mit leicht gefurchter Stirn – seinem Teller.

Reath zog eine Augenbraue hoch, aber Vernestra winkte ab. Was immer den Jungen beschäftigte, es war wohl nichts Wichtiges.

„So, jetzt, wo ich mich nicht länger mit einem Kom-Droiden herumschlagen muss, würde ich gern mehr über Genetia hören. War es so schön, wie die Leute sagen?“, erkundigte sich Vernestra. „Imri, stammst du nicht von dort?“

Imri nickte, dann zog er die Schultern hoch. „Ja und nein. Mein Vater war von Genetia, meine Mutter von Hynestia. Wir lebten auf beiden Planeten, bevor meine Eltern entdeckten, dass ich machtsensitiv war, und sie mich zum Tempel auf Hynestia brachten. Ich habe kaum Erinnerungen an den Planeten.“ Er zog die Brauen zusammen und starrte weiter auf sein Essen hinab, als wäre es ihm unangenehm, sich an der Unterhaltung zu beteiligen.

Reath kannte den Jungen nicht gut genug, um zu wissen, ob das ungewöhnlich war, und er war auch nicht sonderlich gut, wenn es darum ging, die Emotionen anderer zu lesen, also begnügte er sich damit, Imri freundlich zuzulächeln.

Der Junge hob nicht mal den Kopf.

„Na, dann musst du uns erst recht erzählen, wie es auf Genetia ist. Schon allein, um Imris Gedächtnis aufzufrischen.“ Vernestra schien Imris Benehmen nicht im Geringsten sonderbar zu finden.

Als die Jedi lächelte und sich die Tätowierungen links und rechts neben ihren Augen zusammenzogen, fühlte Reath sich unwillkürlich an ihre gemeinsamen Tage als Jünglinge erinnert. Damals war Vernestra ein stilles, lernbegeistertes Mädchen gewesen, das immer viel zu viel Zeit brauchte, weil es nach der perfekten Lösung für ein Problem suchte. Aber so verkehrt konnte dieser Ansatz nicht gewesen sein, immerhin war sie nun eine Ritterin und Reath noch immer ein Padawan – einer, dessen Meister bislang mit keinem Wort erwähnt hatte, dass er demnächst seine Prüfungen ablegen könnte.

Imris Kopf ruckte hoch und die Falten gruben sich tiefer in seine Stirn. „Das ist schon in Ordnung. Mir geht es manchmal genauso“, sagte der Junge, dann drückte er aufmunternd Reaths Hand.

Der Anflug von Neid und Frustration, der in Reath aufgekeimt war, löste sich schlagartig auf, und er blinzelte verwirrt. „Was hast du gerade getan?“, wollte er wissen, ohne auf Vernestras Frage über Genetia einzugehen.

„I-ich habe überhaupt nichts getan“, erwiderte Imri, und seine blassen Wangen röteten sich.

„Doch, hast du. Ich habe es auch gespürt“, sagte Vernestra. Ihr höfliches Lächeln verblasste. „Es war, als …“ Sie machte eine vage Handbewegung. „… als würdest du etwas auslöschen. Aber was hast du ausgelöscht?“

„Ich habe nur … Reath wirkte ein wenig unruhig, und ich wollte, dass er sich besser fühlt.“

„Du hast meinen Frust gelindert“, murmelte Reath, fasziniert von diesem Einsatz der Macht. „Du hast diese Emotion in mir nicht wirklich ausgelöscht, aber sie irgendwie in den Hintergrund treten lassen.“

Vernestra stand auf. „Das kann nicht gut sein. Imri, du darfst die Macht nicht einsetzen, um andere auf diese Weise zu manipulieren.“

Reath öffnete den Mund, um Imri zu verteidigen – er hatte Loden Greatstorm kennengelernt, bevor der Jedi-Meister gestorben war, und er wusste, dass man mit dieser seltenen Technik Großes bewirken konnte, wenn man sie richtig anwandte –, aber bevor er etwas sagen konnte, loderten ungezügelte Emotionen in dem anderen Padawan auf.

„Ich wollte das nicht!“, verteidigte sich Imri.

Vernestra hob beschwichtigend die Hände. „Ruhig, Imri. Atme tief durch. Ich weiß, es mag instinktiv gewesen sein, aber wir müssen daran arbeiten und dafür sorgen, dass du es kontrollieren kannst. Zunächst einmal sollten wir mit Meister Maru sprechen. Er weiß vielleicht, was es war und ob es Übungen dafür gibt. Oder vielleicht weiß er von Schriften in der Bibliothek, die uns weiterhelfen können.“ Sie wandte sich mit einem Lächeln an Reath. „Entschuldige, ich wollte wirklich von deiner Reise hören. Aber seit der Tragödie auf Valo ist alles ein wenig angespannt, und das hier ist eines der Probleme, an denen wir arbeiten müssen.“

„Oh, keine Sorge, es war schön, mit dir zu reden, Vernestra. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.“ Das war nicht nur eine höfliche Floskel. Er wollte sie wirklich wiedersehen. Die Erkenntnis ließ ihm die Hitze in die Wangen steigen.

Imri warf dem anderen Padawan einen Blick aus den Augenwinkeln zu – und es war kein freundlicher.

Reath fragte sich, ob der Junge seine Emotionen wirklich so mühelos lesen konnte. Er hüstelte, um seine Verlegenheit zu überspielen, bis Vernestra mit ihrem Schüler davongegangen war, dann überkam ihn ein starkes Gefühl der Erleichterung. Er wusste, dass der Orden solche Dinge missbilligte, aber er konnte nichts daran ändern, dass er von Vernestra angetan war. Sie war intelligent und freundlich, und sie nahm die Gebote des Ordens mindestens ebenso ernst wie ein Jedi-Meister. Es war schwer, die Mirialanerin nicht zu mögen. Aber das hieß doch nicht, dass er in sie verliebt war, oder? Es war den Jedi nicht bestimmt, zu heiraten und eine Familie zu gründen, und Vernestra würde ihren Eid niemals brechen.

Aus irgendeinem Grund wanderten Reaths Gedanken zurück zu Nan, dem Mädchen von den Nihil, dem er vor einer gefühlten Ewigkeit begegnet war. Ganz unvermittelt fragte er sich, ob er sie wiedersehen würde und was sie wohl gerade trieb. Lebte sie überhaupt noch oder war sie in einer der vielen Schlachten zwischen den Nihil, den Jedi und anderen Friedenshütern der Republik gefallen? Er kannte die Antworten auf diese Fragen nicht, und er wusste auch nicht, warum er überhaupt an Nan dachte – oder warum er sich plötzlich fragte, wie es wohl war, jemanden zu küssen. Reath ermahnte sich, dass Nan nur so nett zu ihm gewesen war, weil sie ihm Informationen entlocken wollte, dann verbannte er dieses seltsame, unbehagliche Gefühl und machte sich über sein Essen her.

Früher oder später würde Meister Cohmac ihn suchen kommen und danach erwartete sie sicher schon die nächste Mission. Also schlug Reath sich besser den Magen voll, solange er konnte.

3. KAPITEL

Nan stand etwas abseits im Tempel in der GazeElectric und beobachtete das Treffen zwischen dem Auge und seinen Orkanläufern. Wie der Großteil des Schiffes war auch dieser Raum schummrig erhellt und erfüllt vom schwachen Geruch von Rost und Verfall. Einst war dies ein Ort der Anbetung gewesen, auch wenn Nan keines der Symbole kannte, die in die Wände eingelassen waren. Bis vor ein paar Monaten hätte das Auge niemals Orkanläufer auf seinem Schiff empfangen, aber dann hatten die Republik und die Jedi die meisten verborgenen Stützpunkte der Nihil überrannt, und nun versuchten sie verzweifelt, sich wieder zu organisieren.

„Du solltest nicht hier sein“, flüsterte ein Junge, der ein paar Jahre jünger war als sie und dessen Gesicht größtenteils unter seinem fahlblonden Haar verborgen lag.

„Du auch nicht“, konterte Nan, wobei sie ihr eigenes dunkles Haar nach hinten strich und so tat, als wäre ihr die Warnung egal. Krix hatte recht. Genau genommen war sie nicht befugt, in diesem Raum zu sein. Aber wenn dieser nervige Mynock hier herumlungern und lauschen konnte, dann konnte sie das ebenfalls. „Jetzt lass mich in Ruhe, bevor ich dir ein Messer zwischen die Rippen ramme!“

Der Junge lachte heiser, bevor er sich wieder zurückzog, und Nan überlegte, ob sein unangenehmer Geruch wohl mit ihm sterben würde, wenn sie ihre Drohung wahr machte.

Im Verlauf des letzten Jahres hatte Nan genug erlebt, um damit hundert Lebensalter zu füllen. Sie hatte gegen die Jedi gekämpft, Schiffswerften überfallen und mehr Informationen für das Auge gesammelt als irgendein anderer Spion. Ihr jugendliches Aussehen und ihre Fähigkeit, mühelos zu lügen, hatten sie zu einem wertvollen Werkzeug gemacht. Wenn sie wollte, konnte sie so ziemlich jeden von so ziemlich allem überzeugen, und sie hatte diese Fähigkeit ganz in den Dienst von Marchion Ro, dem Auge, gestellt.

Ja, Nan hatte sich ihren Platz an Ros Seite verdient – im Gegensatz zu Krix, der nichts weiter als ein schleimiger Mensch mit Hasenzähnen war. Anstatt dem Sturm Ruhm und Beute zu bringen, verbrachte er den Großteil seiner Zeit damit, Ärger zu machen, und manchmal würde Nan ihn wirklich gerne umbringen, aber sie hatte Angst, dass Ro den Jungen aus irgendeinem Grund wirklich mochte. Also begnügte sie sich damit, von der anderen Seite des Raumes böse zu ihm hinüberzustarren und zu hoffen, dass er sich früher oder später auf der falschen Seite einer Blastermündung wiederfand.

„Warum höre ich Berichte über eine Niederlage der Nihil bei Dalna?“, fragte Marchion Ro. Er hatte sich in einem mächtigen Sessel zurückgelehnt, der über den Stühlen seiner Besucher aufragte, und er wirkte schrecklich gelangweilt von dieser Unterhaltung.

Nans Herz schlug noch immer schneller, wenn sie Ro so sah: ohne Helm, sein schwarzes Haar lose über die nackte, ledrige Haut und seine sternengemusterten Schultern herabhängend. Seine gnadenlosen Augen waren ganz schwarz, und Nan stand nahe genug, um das leichte Kräuseln an seinen Ohren zu sehen. Niemand wusste, welcher Spezies Ro angehörte, und wer danach fragte, endete in der Regel als Leiche. Er war ebenso tödlich, wie er anziehend war, und Nan schätzte sich glücklich, dass sie denselben Raum mit ihm teilen durfte.

„Es ist nur ein weiterer Versuch der Republik, unsere Erfolge zu untergraben“, erklärte die neueste Orkanläuferin, Kara Xoo, eine brutale Quarren, für die Folter so etwas wie ein Sport war.

Nan gefiel, wie Kara die Dinge anpackte, nämlich mit beiden Händen an der Kehle. Sie hatte die Quarren bislang nur ein einziges Mal auf einem Raubzug begleitet, und auch wenn er nicht sonderlich lukrativ verlaufen war, hatte sie doch jede Menge Spaß gehabt. Kara war nur eine Orkanläuferin, weil Pan Eyta seit dem Angriff auf Valo vermisst wurde. Die meisten waren überzeugt, dass er nicht mehr lebte, aber kaum jemand vermisste ihn.

„Wenn das der Fall ist, warum hat deine Flotte dann plötzlich zwanzig Schiffe weniger?“, fragte Lourna Dee. Wie Ro saß auch sie zurückgelehnt auf ihrem Platz, die Gelassenheit in Person. Lourna war eine Twi’lek mit hellgrüner Haut, die mehr Rüstung trug, als auf den ersten Blick zu erkennen war. Auch ihre tödliche Skrupellosigkeit sah man ihr nicht sofort an. Doch wer immer sie unterschätzte, beging einen fatalen Fehler. Sie neigte nicht zur Prahlerei oder zu Wutausbrüchen, so wie der frühere Orkanläufer Pan Eyta. Stattdessen lächelte sie hintersinnig – und dann ermordete sie jeden, der ihr auf die Nerven ging. Die Mitglieder ihres Orkans waren ebenso kalt und effizient – und ebenso distanziert.

Lourna war die einzige Orkanläuferin, die Nan mit Unbehagen erfüllte. Nicht etwa, weil sie gefährlich war – das waren sie alle –, sondern wegen des vornehmen Akzents von Hosnian Prime, der sich manchmal in ihre Worte mischte. Ganz gleich, wie sehr Nan sich bemühte, Lournas Geheimnisse zu enthüllen, sie fand sich jedes Mal in einer Sackgasse wieder.

„Zwanzig Schiffe?“ Das Auge richtete sich auf. „Wer hat diesen Raubzug geleitet?“

„Ich“, sagte ein Ithorianer – sein Übersetzungsgerät knisterte, während er sprach. „Ich habe die Hälfte meiner Brisen und alle meine Stürme verloren. Die Republik hat auf uns gewartet. Wir hatten keine Chance, nicht mal mit den Pfadantrieben.“ Der Ithorianer trug noch immer seine Maske, was Nan für eine Beleidigung gegenüber Lord Ro hielt. Die Gaze Electric war das sicherste Schiff in der gesamten Galaxis. Die Jedi hatten es geschafft, die geheime Basis auf Grizal und mehrere Verstecke der Nihil zu vernichten, aber die Gaze Electric war stets unentdeckt geblieben, und viele der jüngeren Nihil sprachen inzwischen von Marchion Ro, als wäre er mehr als nur ein Sterblicher.

Nan fand nicht, dass Ro irgendwelche übernatürlichen Fähigkeiten besaß, aber er hatte ein scharfes Auge, genau wie sie, und er wusste, wie er auf unterschiedliche Situationen reagieren musste. Außerdem verfolgte er zu jedem Zeitpunkt stets mehrere Pläne. Das war noch etwas, das sie an ihm bewunderte.

Marchion Ro nahm ein kleines Objekt, das neben seinem Sessel gelegen hatte, und warf es nach dem Ithorianer. Nan erhaschte einen kurzen Blick darauf, bevor es gegen das Gesicht des Piraten klatschte, und erkannte es als eine Haftladung, wie die Nihil sie manchmal benutzten, um sich durch besonders hartnäckige Luftschleusen zu sprengen.

Der Ithorianer riss die Hände hoch und griff nach der Ladung, doch er hatte keine Zeit mehr, auch nur irgendetwas zu sagen, bevor die gesamte obere Hälfte seines Körpers explodierte. Die Detonation tötete auch seine Freunde, die direkt bei ihm standen. Der Rest der Anwesenden zuckte nicht einmal mit der Wimper. Keine Party, ohne dass nicht wenigstens eine Person ihr Leben verliert!

„Wo wir gerade von Schiffen sprechen … Lourna, wo ist die Waffe, die du mir versprochen hast?“, fragte Ro. Während er sich zu der Orkanläuferin umwandte, bedeutete Kara ein paar ihrer Anhänger, die Leichen fortzuschaffen. Ihr Orkan hatte mindestens eine weitere Brise verloren, aber Marchion Ro war bereits zum nächsten Thema übergegangen. „Und was ist mit den Jedi? Nachdem wir den letzten verloren haben, wartet der Schlächter ungeduldig auf neue Testpersonen. Es wäre doch bedauerlich, wenn er sich anderswo Freiwillige suchen müsste.“

Lourna zuckte mit den Schultern. Die Drohung imponierte ihr offenbar nicht. „Solche Dinge brauchen Zeit, Ro. Wir sind noch immer dabei zu ermitteln, wo sich die Raumrouten in dieser Gegend überschneiden. Und was die Jedi angeht – ich arbeite daran. Die Räder der Politik drehen sich langsam. Aber die Familie Graf und ich haben eine lange und lukrative Partnerschaft. Du wirst deinen Ersatz schon noch bekommen.“