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Da steh‘ ich nun und staune über das Staunen. Wie ist das möglich, frage ich mich, wenn es wahr ist, wir seien nur zufällig, höchstens naturgesetzlich zusammengefundene Erde, dass ich staunen kann?
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2014
Lebenswunder
Staunen
Wunder der Geburt
Verurteilen oder Segnen?
Tanz im Dasein
Wie Engelchen
Licht des Lebens
Tanz der Kräfte, Spiel mit Gedanken, Freude am Sein
Da stehen Bäume auf der Erde!
Elementarkraft Liebe
Nicht-Wunder
Wo sind sie hin?
Ich lache
Gibt es sie?
So sagt man
Sie hält mich
Wie sie sind
Wo also ist die Trennung?
Du schaust.
Mich beruhigt es
Oh, welches Geheimnis
Ich.
Ende und Anfang
Manchmal stehe ich da, den Mund offen, und kann gar nicht mehr begreifen, wie dieses Wunder überhaupt möglich ist. Da wachsen Schneeglöckchen einfach so aus brauner Erde hervor ... und wir „modernen Menschen“ gehen täglich daran vorbei und sehen das Wunder kaum noch und glauben, ein Wunder müsse „disneygerecht“ daher kommen.
Die Erde hat sich aufgemacht zu fliegen in Form von Bienen und Schmetterlingen und Vögeln und Samen und und und ... Erde kann fliegen! Sie überwindet spielerisch die Schwerkraft ... oder besser, sie überwindet sie nicht, sie spielt mit ihr, sie tanzt mit ihr den Tanz des Lebens und weiß doch wie treu die Erde sie immer wieder zurückkehren lässt ... keine Angst ist da, in das tiefe All zu fallen ... keine Angst, den Halt zu verlieren, wie sie sich in unserer Technik vergegenständlicht hat. Wie brutal unsere Flugmaschinen sind, nichts anderes im Sinn, die Schwerkraft als Fessel zu betrachten, anstatt als fürsorgliche Liebe. Ein Krümelchen Erde wird zur Biene und kann fliegen wohin es will.
Welch ein Traum muss dahinter träumen, das zu ermöglichen?
Manchmal stehe ich da, sehe Fliegen am Stamm eines Ahorn sich wärmen und sehe Menschen, sehe göttliche Wesen, in tiefster Verwandschaft mit mir. Ich spüre gar keinen Unterschied mehr, sie, die Fliegen, sind mir auf einmal so vertraut, wie nahestehende Menschen. Da ist kein Unterschied. Sie sonnen sich und genießen es wie wir am warmen Ostseestrand.
Nur tote Materie, ver- und benutzbar?
Da steh‘ ich nun
und staune über das Staunen.
Wie ist das möglich,
frage ich mich,
wenn es wahr ist, wir seien nur zufällig, höchstens naturgesetzlich zusammengefundene Erde,
dass ich staunen kann?
Da sitz‘ ich nun
und mache mir Gedanken über das Staunen.
Wo steckt eigentlich das Gen des Staunens in unseren Erbanlagen?
Ja, welchen Vorteil bietet es im viel beschworenen Kampf ums Dasein? Sollt‘ nicht gar der Staunende
längst ausgestorben sein, weil er mit offenem Munde vor einer Blume steht und staunt – weil der Nichtstaunende, der fitteste,
ihm die Keule auf das andächtig Haupt schwingt?
Da lieg‘ ich nun
und wundere mich, wie ich da bin, und wieder einmal staune, diesmal über mein Staunenkönnen.
Ich kann es.
Da flieg‘ ich nun
und pfeif‘ auf die Wahrheit, wahr sein zu wollen, meine Arme weit ausgebreitet. Meine Geschichten sind!
Grund genug zu staunen, jenseits aller Wissenschaft staunen zu können.
Wir alle können es.
Ja, es ist ein faszinierendes Staunen.
Ich halte dieses Wunderwesen in meinen Händen, und es schaut mich doch tatsächlich an.
Es sieht mich, es schaut, es staunt, vergisst zu atmen, wenn es mich sieht, mich hört, die Vöglein hört, das Grün der Bäume sieht.