StolperstAine im Arbeitsleben - Cornelia Borisch - E-Book

StolperstAine im Arbeitsleben E-Book

Cornelia Borisch

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Beschreibung

Hätten Sie es gewusst? – Kommunikation oder viel mehr noch, schlechte = nicht konstruktive Kommunikation ist einer der größten Erfolgsverhinderer im Arbeitsleben. Die Folgen von schlechter Kommunikation sind weitreichend und den wenigsten bewusst! * Unzufriedene, unmotivierte Mitarbeiter – oft schon innerlich gekündigt * Arbeitsprozesse, die stocken oder nur mühsam vonstattengehen * Maßgebliche Informationen, die nicht dort ankommen, wo sie hin sollen * Kunden und Lieferanten, die sich abwenden oder nur aufgrund einer Notwendigkeit am Ball bleiben Warum das alles? – Weil aus Nichtwissen nicht konstruktiv und achtsam kommuniziert wird. In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie eine gute Kommunikation zwischen Frau und Mann im Arbeitsleben erreichen und so auf allen Ebenen mehr Erfolg haben können.

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Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2016

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AUTOREN

Cornelia Borisch

Betriebswirtin (BFC). Marketing-Fachfrau (FH). Coach (univ.).

Mediatorin (Uni of A. Sciences).

Seminarleiterin. Trainerin. Rednerin. 16 Jahre Erfahrung im Bereich Vertrieb & Marketing in Wirtschaft und Handel u.a. Konsumgüterbranche

Thomas Steinke

Kaufmann. Systemischer Business Coach (Uni of A. Sciences).

Seminarleiter. Trainer. Redner 30 Jahre Erfahrung im Bereich Vertrieb und Logistik / Beratung

INHALTSVERZEICHNIS

KAPITEL 1

ENTSTEHUNG DER IDEE

KAPITEL 2

FAKTEN DER KOMMUNIKATION

2.1 Ebenen der Kommunikation

2.2 Körpersprache

KAPITEL 3

JA, ES GIBT SIE WIRKLICH, DIE UNTERSCHIEDE IN DER KOMMUNIKATION BEI FRAUEN UND MÄNNERN!

KAPITEL 4

KOMMUNIKATION AUF UNTERSCHIEDLICHEN EBENEN

KAPITEL 5

VERSCHIEDENE KOMMUNIKATIONSARTEN

5.1 Gewaltfreie Kommunikation – kurz GfK genannt

5.2 Das „Vier-Ohren“-Prinzip

5.3 Das Zwiegespräch

5.4 Stolperstaine-Methode: Der Aktiv-Achtsame Dialog

KAPITEL 6

ÜBUNGEN

6.1 Eine kleine Einstiegsübung

6.2 Übung für ein Zweier-Team bzw. für ein gemischtes größeres Team

6.3 Wertschätzung üben

6.4 Übung „Innere Teamarbeit“

6.5 Noch eine Übung zum „Inneren Team“

6.6 Eine Übung zur Selbstreflektion

6.7 Fakten nennen ohne zu bewerten

6.8 Eine bessere Welt (Übung für ein Zweier- oder Viererteam)

6.9 Die eigenen Bedürfnisse erkennen (wieder eine Einzel-Übung)

6.10 Eine Bitte formulieren

6.11 Aktive Übung

6.12 Übungen zum Zuhören

6.13 Zwiegespräch mit Partner

KAPITEL 7

ZUSATZTIPPS

SCHLUSSBEMERKUNG

LITERATURHINWEISE

DANKSAGUNG

DIE ERFOLGSFORMEL

KAPITEL 1

ENTSTEHUNG DER IDEE

Menschen sind verschieden. Erst recht Mann und Frau.

Aber warum ist das so? Und wie können wir dem im Alltag und vor allem in beruflichen Situationen begegnen?

Was kann “Jeder Einzelne” tun um ein besseres Verständnis zu erzielen und somit eine respektvolle Zusammenarbeit zu gewährleisten?

Wieviel braucht es? Und wann sind die besten Zeitpunkte wofür?

Immer wieder ist man überrascht, wenn einem jemand in die “Quere” kommt und nicht so reagiert, wie man es selber erwartet hat.

In zwischenmenschlichen Kontakten geht es immer darum, mit den Unterschieden umgehen zu lernen, diese verkleinern oder vermeiden zu wollen.Vor allem in Führungssituationen wirkt sich diese Unterschiedlichkeit von Menschen aus.

Vorwort Thomas Steinke

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Kommunikation in Paarbeziehungen. Lösungsansätze wie das Zwiegespräch von Michael Lukas Möller, die Gewaltfreie Kommunikation von Rosenberg, EPL – Ein Partnerschaftliches Lernprogramm sind nur einige Ideen, wie Kommunikation in Paarbeziehungen gelingen kann. Doch ist nicht auch im Berufsleben – im Büro, im Geschäftsleben die gleiche Problematik vorhanden? Aus eigener Erfahrung – auch immer wieder leidvoller Erfahrung – kann ich sagen: JA! Auch im Berufsleben gibt es dieses Thema. Nur hier geht es nicht nur darum, dass Frau und Mann unterschiedlich kommunizieren, sondern hinzukommt noch, dass Hierarchie-Ebenen mit hineinspielen. Und eigentlich ist schon die Kommunikation zwischen Frau und Mann an sich komplex genug und Bedarf einer immensen Aufmerksamkeit und einer Offenheit, zu lernen, mit den Unterschieden umzugehen, um dann fair und konstruktiv miteinander zu kommunizieren. Im Berufsleben haben wir noch die verschiedenen Hierarchie-Ebenen, ausgesprochene und unausgesprochene Verantwortlichkeiten und weitere Aspekte. Und wenn ich es noch erweitern will, spielen alle Befindlichkeiten mit hinein. Damit meine ich, dass ich neben den Aspekten, die mein berufliches Umfeld mit sich bringt, auch immer noch meine privaten Themen, Schwierigkeiten, Verletzungen, Enttäuschungen etc. mit ins Büro, in die Arbeit bringe. Und jeder kann sich gut vorstellen, welches „Kuddel-Muddel“ daraus dann im Alltag entstehen kann.

Wie fühlt sich das an, wenn der schlecht gelaunte Chef, der am Vorabend von seiner Frau erfahren hat, dass sie sich trennen will, morgens seiner Sekretärin Anweisungen gibt? Was passiert, wenn meine Assistentin die Nacht durchgewacht hat, da das kleine Kind heftiges Fieber hat und ich ihr am Morgen eine schwierige Aufgabe zuweise oder sie kritisiere, weil eine Arbeit nicht ordentlich vorbereitet wurde?

Vorwort Cornelia Borisch

Aus Neugier, Interesse und manchmal auch aus dem Gefühl der Hilflosigkeit heraus, war der Wunsch in mir geweckt, tiefer in die Materie der Kommunikation zwischen Mann und Frau einzusteigen. Ich wollte Methoden und Techniken kennenlernen und vor allem verstehen, weswegen Gespräche aus kommunikativer Sicht scheitern. Warum sie vor allem zwischen Mann und Frau so häufig scheitern.

Schnell wurde mir bewusst, dass Mann und Frau unterschiedlich kommunizieren, sei es im beruflichen oder privaten Kontext und ebenso unterschiedlich verstehen. Wie leicht könnte der Arbeitsalltag doch ohne diese Missverständnisse sein...

Das neue Wissen und Üben der Fertigkeiten in der Anwendung eröffnen mir nach wie vor immer wieder neue Perspektiven. Ich lerne daraus offen in meiner Haltung zu sein und mehr Interesse an meinem Gegenüber und seinen jeweiligen Beweggründen zu entwickeln.

Die Einzigartigkeit jeder Person beleuchtet dabei das Thema immer wieder neu.

Jeder Einzelne von uns bezieht seine Prägungen und mitgegebenen Werte aus der Kindheit, Erfahrungen und eigenen Interpretationen in sein Verständnis des Gespräches mit ein. Verstärkend hinzu kommen die unterschiedlichen Sichtweisen aus Mann und Frau-Perspektive. Mir persönlich hat dabei ein hilfreicher „Ratgeber“ mit dem Blick auf genau diese Unterschiedlichkeit gefehlt. Viele Bücher beschreiben das Thema auf sachlicher Kommunikationsebene und nur wenig direkt aus der Praxis. Und somit war die Idee in mir geboren.

Und daraus – oder besser gesagt – aus unseren Gesprächen und den Erfahrungen der Vergangenheit ist diese Idee entstanden, die Kommunikation zwischen Frau und Mann im Arbeitsleben zu beleuchten und einfache, umsetzbare Tipps für die Praxis zu geben, wie es leichter gehen kann. Kein Allheilmittel – ein Begleiter auf dem Weg in eine bessere Kommunikation soll es werden. Das ist unsere Vorstellung, unser Wunsch. Uns hat es immer wieder ganz viel Freude gemacht, gemeinsam an dem Thema zu arbeiten und die eigenen Stolpersteine auszumerzen. Und auch immer wieder zu staunen, wie unterschiedlich Frau und Mann kommunizieren und verstehen. Oft saßen wir uns gegenüber, blickten uns an und fragten: Ist das wirklich so bei dir? Und diese Erkenntnis hat über die ganze Zeit hinweg unsere Faszination für das Thema verstärkt. Und so lernten wir im Tun und Schreiben einander und die Vielschichtigkeit der Kommunikation besser kennen.

Durch die intensive Beschäftigung sind wir sehr viel aufmerksamer im Zweiergespräch und vor allem auch im Außenkontakt geworden und immer wieder überrascht, wie ungeschickt mit Kunden, Interessenten und Kollegen kommuniziert wird.

Ein kleines Beispiel dazu: Kürzlich besuchten wir gemeinsam eine Personal-Messe und wurden von jemandem angesprochen, der uns doch gleich als Ehepaar abgestempelt hat. Woher nimmt er diese Gewissheit? Wir sind einfach ein Team! Eine kleine Frage zu Beginn hätte ihn geschickter vorgehen lassen können. Wir konnten darüber schmunzeln – andere Personen hätten dies weniger entspannt genommen.

Wir sind von diesem noch wenig behandelten Thema fasziniert und haben uns zum Ziel gesetzt, diese Erfahrungen und Erkenntnisse im Rahmen von Seminaren, Workshops und Vorträgen weiterzugeben.

Wie profitieren die Unternehmen davon?

Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber

Verstärkte Mitarbeiterbindung

Gesundes harmonisches Arbeitsklima

Steigerung der Motivation und Produktivität

nachweisbar bessere Arbeitsergebnisse

merklich zufriedenere Mitarbeiter

Zielgerichtete und verbesserte Kommunikation

Besprechungen werden kürzer, effizienter und ergebnisorientierter

Verbesserte Kommunikation mit Kunden und Lieferanten

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der Umgang und Umgangston miteinander im Gesamten besser, konstruktiver und wertschätzender wird.

Jedem Unternehmer wird klar sein, dass dies sich direkt auf den Unternehmenserfolg auswirkt!

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.stolperstaine.de

KAPITEL 2

FAKTEN DER KOMMUNIKATION

Kommunikation – ohne geht nicht!!

Das Wort „Kommunikation“ geht auf das lateinische Verb communicare zurück. Das bedeutet teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen. So dient die Kommunikation dem Austausch bzw. der Übertragung von Informationen. Was zu einem Mehr an Wissen, Erkenntnissen oder Erfahrungen führen kann.

Im folgenden Kapitel beschäftigen wir uns zunächst kurz damit, welche grundlegenden Modelle und Regeln es für diesen Austausch gibt. Danach wollen wir untersuchen, was das für die Kommunikation im beruflichen Kontext bedeutet, speziell für die beruflichen Beziehungen zwischen Mann und Frau.

Der Knallzeuge

Zur Einführung ins Thema und zum näheren Verständnis beginnen wir mit einem aus der Rechtssprache bekannten Begriff: dem Begriff des „Knallzeugen“.

Als „Knallzeuge“ wird eine Person bezeichnet, die angibt, ein Ereignis – zum Beispiel einen Unfall oder einen Einbruch – selbst beobachtet zu haben; tatsächlich war das aber nicht der Fall, sondern sie hat auf den Vorgang erst nachträglich reagiert. Ein Knallzeuge wendet bei einem Verkehrsunfall erst auf den „Knall“ hin den Kopf zum Ort des Geschehens; er kann also nur das Offensichtliche bezeugen – nämlich dass es einen Aufprall gegeben hat. Zum Unfallgeschehen selbst kann er jedoch keine verwertbaren Angaben machen – ein Umstand, der dem Knallzeugen nicht unbedingt bewusst sein muss.

Wahrscheinlich kennen Sie Fälle wie diesen aus eigener Erfahrung. Womöglich sind Sie sogar selbst schon einmal in einer vergleichbaren Situation gewesen. Knallzeugen sind nicht in jedem Fall Wichtigtuer. Vielmehr konstruiert unser Gehirn eine bestimmte Wahrnehmung, die sie uns vorgibt. Diese Schein-Wahrnehmung hindert uns daran, vorurteilsfrei zu reflektieren. Wahrnehmung ist somit ein innerer, ganz individueller Vorgang.

Damit stellt sich die Frage: Was ist überhaupt objektiv „wahr“?

Ein- und dasselbe Ereignis können verschiedene Menschen nicht nur unterschiedlich bewerten – sie können es auch ganz verschieden wahrnehmen. Bei der Suche nach der objektiven Wahrheit rückt deswegen die Sachverhaltsarbeit in den Vordergrund.

Dazu kommt, dass „man nicht nicht kommunizieren kann“, wie Paul Watzlawick es formuliert hat.

Das heißt: Ich sende unaufhörlich Signale an mein Gegenüber – wenn nicht durch Worte, dann durch meine Körpersprache, durch Mimik oder Gestik.

Die Kommunikationstreppe

Um mein Gegenüber besser verstehen zu können, ist es hilfreich, sich mit dem Modell der Kommunikationstreppe zu befassen.

Diese Abbildung verdeutlicht die ganze Komplexität bei der Kommunikation zweier Menschen.

Jeder Mensch sendet und empfängt auf unterschiedlichen Ebenen. Man geht davon aus, dass es 5 EBENEN der Wahrnehmung gibt: Nämlich eine visuelle, eine auditive, eine kinästhetische, eine olfaktorische und eine gustatorische Ebene. Jeder Mensch hat „seine“ bevorzugte Ebene, auf der er vorrangig kommuniziert. Doch je mehr Ebenen im Gespräch genutzt werden, je mehr Sinne angesprochen werden, desto besser gelingt die Kommunikation – und desto erfolgreicher wird die Verständigung sein. (Das ist die sogenannte „VAKOG-Regel“, wobei „VAKOG“ ein Akronym ist, gebildet aus den Anfangsbuchstaben der Wörter„visuell“, „auditiv“, „kinästhetisch“, „olfaktorisch“ und „gustatorisch“.)

Zudem ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass wir alle – jeder Einzelne von uns – unterschiedliche Werte, Erfahrungen, Einstellungen, Motive, Präferenzen, Prägungen, Interessen und Interpretationen in ein Gespräch mit einbringen.

Dies alles macht die Kommunikation kompliziert, die Wahrheitsfindung schwierig. Die große Frage ist doch: Wann bewerten wir die Mitteilungen anderer als „wahr“ – wann schenkt man uns selber Glauben?

2.1 EBENEN DER KOMMUNIKATION

2.1.1 Die „7-38-55-Regel“ von Albert Mehrabian

Der US-amerikanische Psychologe Albert Mehrabian ging der Frage nach, welche Rolle nonverbale Anteile bei der Kommunikation untereinander spielen. Als Ergebnis seiner Forschungen entwickelte er die bekannte 7-38-55 Regel - drei „magische“ Zahlen!

Mehrabian beschäftigte sich mit dem Phänomen, dass verbale und nonverbale Signale nicht immer zusammenpassen. Ist eine Botschaft in sich widersprüchlich, so entscheiden laut Mehrabian Inhalt, Stimme und Mimik des Sprechers darüber, ob wir sie überzeugend finden oder ablehnen.

Anders ausgedrückt: Nur zu sieben Prozent entscheidet der Inhalt einer Aussage darüber, ob wir sie für wahr halten oder nicht – zu 38 Prozent lassen wir uns durch den Ausdruck der Stimme und zu 55 Prozent durch die Körpersprache unseres Gegenüber beeinflussen.

Überzeugend oder nicht?

VERBAL VERSUS NONVERBAL

Wie gelangte Mehrabian zu diesem Ergebnis? In zwei Studien wurden positiv besetzte Worte – wie „honey“ („Süße“/„Süßer“), „dear“ („Liebe“/„Lieber“) oder „thanks“ („danke“) –, neutrale Begriffe – wie „really“ („wirklich“), „what“ („was“) – und negative Ausdrücke – wie „don’t“ („nicht“-tun), terrible („schrecklich“), „no“ („nein“) – jeweils mit positiver, neutraler und negativer Intonation gesprochen und den Probanten von einem Tonband vorgespielt. Zudem wurde das neutrale Wort „maybe“ („vielleicht“) in denselben drei Ausdrucksformen aufgenommen und mit Fotos unterschiedlicher Mimik kombiniert. Dabei wurde untersucht, wie Menschen bei Diskrepanzen zwischen dem gesprochenen Wort und der Stimmlage sowie zwischen Stimme und Mimik eine Aussage bewerten. Auf Basis dieser Forschungen bestimmte Mehrabian die unterschiedlichen Wirkungen von Inhalt, Stimme und Gesichtsausdruck bzw. Körpersprache.

7 % - verbal

38 % - paraverbal

55 % - nonverbal

Der Spruch: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – hier wird deutlich warum!

Nur sieben Prozent der Kommunikationswirkung als verbal und ganze 93 Prozent als nonverbal zu betrachten, wäre freilich eine allzu vereinfachte Interpretation dieses Experiments. Doch ob wir einem Redner glauben oder nicht, wird tatsächlich nur zu einem kleinen Teil durch seinen Text beeinflusst – unsere Empfindungen sprechen stark in unsere Beurteilung hinein. Meist, ohne dass wir es bemerken …

Doch wie funktioniert das unbewusste Dechiffrieren von Körpersignalen? Dafür sind spezielle Nervenzellen verantwortlich, die sogenannten Spiegelneuronen. Sie werden immer dann aktiv, wenn wir etwa den Gesichtsausdruck anderer Menschen beobachten. Dann werden wir von Emotionen überflutet, gerade so, als führten wir die beobachtete Mimik oder Gestik selber aus. Ein distanzierter Gesichtsausdruck, eine abwertende Geste oder ein ausweichender Blick unseres Gegenübers bewirken entsprechende Gefühle bei uns selbst, lassen uns einen Widerspruch zu den vielleicht motivierend gemeinten Äußerungen spüren und machen uns skeptisch.