Stone Age Farming - Alanna Moore - E-Book

Stone Age Farming E-Book

Alanna Moore

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Beschreibung

"Stone Age Farming" ist ein einzigartiger Leitfaden für esoterische Landwirtschafts- und Gartenbautechniken. Erfahren Sie, wie Sie feinstoffliche Energien in Ihrem Garten und auf Ihrem Hof nutzen können, um das Wachstum Ihrer Pflanzen und die Gesundheit Ihrer Tiere zu verbessern und lassen Sie sich von einer Philosophie inspirieren, die auf Liebe, Gerechtigkeit und natürlicher Harmonie basiert, untermauert von den ökologischen Prinzipien der Vielfalt und Nachhaltigkeit. Alanna Moore verknüpft irische Weisheit mit einem modernen, wissenschaftlichen Verständnis der Naturkräfte. Ihre Arbeit mit Krafttürmen, paramagnetischem Gesteinsmehl, Pendel, Rute und zahlreichen anderen Methoden und Techniken aus aller Welt hat beeindruckende Resultate erbracht. In diesem Buch teilt sie ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz aus nahezu 20 Jahren der Praxis und Recherche. *** „Es treten immer wieder Bücher in Ihr Leben, die Ihre Wahrnehmung der Welt verändern. ,Stoneage Farming‘ ist ein solches Buch.“ - Conscious Living Magazine „Klar, deutlich und praxistauglich.“ - Tom Graves, Autor von „The Diviners Handbook“, „Needles of Stone“, „Pendulum Dowsing“ u.v.m. „Einfach fabelhaft!“ - Maurice Finkel, Health & Healing Magazine „Ein gewaltiges Buch … inspirierender Lesestoff!“ - Pauline Roberts, New South Wales Dowsing Society „Wahrhaft fantastisch.“ - Roberta Britt, Canadian Quester Journal

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Alanna Moore

Stone Age Farming

Titel der Originalausgabe: Stone Age Farming

Deutsche Erstausgabe, 2015

Übersetzung: Renan Cengiz

Layout: Inna Kralovyetts

Korrektur: Tim Jungeblut

Druck: Westkreuzdruckerei Ahrens KG Berlin / Bonn

www.mobiwell.com

© Mobiwell Verlag, Immenstadt 2015

Nachdrucke oder Kopien dieses Buchs, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

978-3-944887-23-4

Fotos und Texte von Alanna Moore, wenn nicht anders angegeben.

Ein Dank für die Fotos gilt Junitta Vallak, Billy Arnold und Peter Cowman. Illustrationen von Greg Smith.

Ein Dank für ihre Unterstützung gilt Suzy Keyes, Tom Graves, Gil Robertson, Gary de Piazzi, Peter Cowman und all den wundervollen Informanten, die mich mit Berichten über ihre Erfolge mit esoterischer Landwirtschaft oder esoterischem Gärtnern versorgt haben.

Teil eins

Erde und Seele

Kapitel 1

Das Ökolandbau-Postulat

Die Menschheit hat unsere einzige Heimat, den Planeten Erde, in einem beängstigenden Tempo aufgezehrt. Im Namen der Forstwirtschaft und des Landbaus hat sie unzählige Wildnisgebiete verschlungen; die Lungen der Erde und die Wiegen des Wassers. Sie hat die Ackerböden mit exzessiver Bewirtschaftung, Beweidung und Chemikaliennutzung geschunden – und eine stetig wachsende Menschheit verlangt nach einer stetig steigenden Lebensmittelproduktion.

Zwar stehen viele Wildnisgebiete heute unter Schutz, doch müssen wir die Naturerhaltung auch in jenen weiten Landstrichen praktizieren, auf die wir den größten Einfluss haben: unsere Äcker. Andernfalls werden sie als steriles Brachland enden, auf dem zwar Lebensmittel wachsen, die aber kaum wert sind, sie zu essen.

Gefahren moderner Landwirtschaft

Der größte Teil des urbaren Landes weltweit ist betroffen von Bodendegradationen verschiedenster Art. Insekten- und Pflanzenschädlinge werden immer resistenter gegenüber toxischen Sprühmitteln; mehr und mehr Chemikalien werden benötigt, die gleichzeitig nützliche Bodenbewohner, Wildtiere und Bauern vergiften. Die Konsumenten werden kränker und kränker durch die Aufnahme und Anreicherung eines Cocktails toxischer Rückstände – die moderne Landwirtschaft mit ihren Giften aus den Fabriken der Nachkriegszeit beschert uns allen einen langsamen Tod.

Mit der europäischen Kolonisation sind Landbaumethoden nach Australien gelangt, die völlig ungeeignet für die weitaus älteren, ärmeren Böden des Kontinents sind und eine gnadenlose Bodendegeneration mit sich gebracht haben. Im Gegensatz zu ihren üppigen europäischen Gegenstücken sind australische Böden oft sehr arm an Mineralien, Mikroben und organischen Substanzen; zudem regnet es hier nur sehr unregelmäßig. Die Böden sind meist spröde und entwickeln rasch Verdichtungs-, Versalzungs- und Versäuerungs--probleme. Oft ist ihre Fruchtbarkeit nach nur wenigen Jahren der Bewirtschaftung weithin verbraucht – es fehlt ihnen an allem Nötigen, um gesunde Pflanzen hervorzubringen.

Ein ähnlicher „Abbau“ des Bodens hat sich auch in vielen anderen Teilen der Welt vollzogen. In der Vergangenheit hat man solche menschengemachten Brachen einfach aufgegeben und nach neuen Landwirtschaftsflächen Ausschau gehalten – doch heute gibt es keinen Ausweg mehr.

Die moderne großindustrielle Landwirtschaft mit ihrer absoluten Abhängigkeit von Öl und externen Ressourcen ist per definitionem nicht nachhaltig. Ihre Versprechen von genetisch modifizierten (GM) Wunderpflanzen wurden nie wirklich realisiert; vielmehr ist es verheerend für Biobauern, wenn GM-Pflanzen auf ihre Höfe übersiedeln und den Genpool ihrer Saaten unwiederbringlich kontaminieren. Im Kontrast dazu stehen traditionelle Ackerbausysteme, die das Land und seine Menschen ernähren – und entgegen den Behauptungen von GM-Verfechtern sind diese alten, organischen Systeme höchst produktiv!

Ständig steigende Produktionskosten und schwankende Produktpreise setzen moderne Bauern häufig unter enormen Druck, Profite zu generieren. (Konsumenten erwarten heutzutage, weniger für Lebensmittel auszugeben, als sie es relativ zu ihrem Einkommen früher taten.) Darüber hinaus haben extreme Wetterlagen zu umfassenden Ernteausfällen geführt.

Aufgrund von chemischer Belastung, Insolvenzen und Selbstmorden stehen Bauerngemeinschaften kurz vor dem Aussterben. Die Folgen sind verheerend: So wurde etwa der Selbstmord von 200.000 indischen Bauern in Zusammenhang mit der Einführung von GM-Baumwollsaaten gebracht, berichtet Dr. Vandana Shiva. Aktivisten wie der Prince of Wales sprechen von einem „GM-Suizid“.1 Und heute, im 21. Jahrhundert, ist Suizid laut Don Weaver die häufigste Todesursache amerikanischer Bauern.

Während das Thema Ernährungssicherheit nach den weltweiten Ernteausfällen der letzten Jahre noch durch die Köpfe der Menschen geistert, ist es heute angebracht zu grübeln: Es könnte bald eine Zeit geben, in der es nicht genügend Lebensmittel für alle Menschen gibt. Es überrascht kaum, dass die Hobbygärtnerei dieser Tage zunehmend populärer wird. Viele große Firmen verkaufen heute mehr Gemüse- als Blumensaaten, darunter Digger’s Seeds in Australien.

Das Problem der Bodenerosion wurde bereits vor 2.000 Jahren dokumentiert, als Platon ihre fatalen Auswirkungen für Griechenland beklagte. Und der „Fruchtbare Halbmond“ Mesopotamiens mit seinen intensiv bewässerten Feldern ist heute eine Wüste. Das ist eine typische Folge von Abforstung und Bewässerungslandwirtschaft.

Wir verlieren unsere Mutterböden in einer beängstigenden Geschwindigkeit. Der Bodenguru Dr. Arden Anderson schätzt, dass die USA im Laufe des 20. Jahrhunderts 50 Prozent des Mutterbodens ihrer Ackerflächen eingebüßt haben. Nach Angaben der amerikanischen Landwirtschaftsbehörde US Soil Conservation Service droht den USA der Verlust von jährlich drei Milliarden Tonnen kostbaren Mutterbodens.2 Wollen wir unseren Nachfahren wirklich eine Wüste hinterlassen?

Böden mit geringer organischer Substanz sind gefährlich anfällig für Wind- und Wassererosionen. Organisch reiche Böden hingegen, die von organischen Substanzen zusammengehalten werden, sind weitaus belastbarer. Sie absorbieren bereitwillig Wasser und erodieren nur selten. Eine ökologische Herangehensweise an die Landwirtschaft ist daher unverzichtbar, wenn unsere Gesellschaft eine wie auch immer geartete Nachhaltigkeit etablieren möchte.

Versalzung im Trockenfeldbau

Massive Entwaldung und unzweckmäßige Landwirtschaft haben dazu geführt, dass die Bodensalinität (Versalzung des Bodens) im Trockenfeldbau einiger Teile Australiens zu einem gewaltigen Problem geworden ist. Circa 15–20 Milliarden Bäume wurden allein im südostaustralischen Murray-Darling-Becken über die vergangenen 200 Jahre gefällt. Um die letzte Jahrhundertwende empfahlen Wissenschaftler der staatlichen Behörde für wissenschaftliche und industrielle Forschung Australiens (CSIRO), dass 30–50 Prozent des Beckens wiederaufgeforstet werden müssten, um das Problem in den Griff zu bekommen.3

Es geht hier um die wichtigsten Landwirtschaftsgebiete meines Heimatlands, und ganze Gemeinden sind gefährdet. In den Jahren nach dem CSIRO-Bericht wurde mir klar, dass unsere Regierungswissenschaftler den falschen Weg beschritten, was das Lokalisieren und Beheben der Ursachen für die Bodensalinität betrifft. Die Ergebnisse der Aufforstungsprogramme waren wenig erfolgreich; Millionen von Dollar wurden in den Sand gesetzt. Ich habe dieses wichtige Problem in meinem Buch „The Wisdom of Water“ aufgegriffen, denn die Bodensalinität hat viel zu tun mit Hydrologie und Landbau-Praktiken, während sie nur sehr selten von einem „steigenden Grundwasserspiegel“ verursacht wird, wie es die offizielle Regierungsdoktrin glauben machen will.

Um die Bodensalinität einzudämmen, können durchaus Bäume oder mehrjährige Gräser gepflanzt werden – allerdings an den passenden Stellen und möglichst nicht in Hauptanbaugebieten. Direktsaat-Ackerbautechniken sind ideal, um die Salinität zu reduzieren, weil die harten Platten, die infolge ständigen Pflügens entstehen, einen großen Teil des Problems ausmachen. Doch hat die Direktsaat ihre Schwächen und ist in der Regel stark abhängig von Herbiziden, um den Boden für die Aussaat vorzubereiten. Andere Ökolandbautechniken können dabei helfen, die Salinität einzudämmen – zum Beispiel das Ausbringen von Steinmehl (mehr dazu später) –, indem sie die natürliche Fähigkeit des Bodens zur homöostatischen Balance zu unterstützen.

Der chemische Missstand

Die chemische Landwirtschaft wirkt ähnlich auf Ackerböden wie Junkfood auf Kinder. Die plötzliche Verfügbarkeit der Nährstoffe NPK (Stickstoff, Phosphor und Kalium) im Boden wirkt stark stimulierend auf die Bodenmikroben. Sie feiern bis zum sprichwörtlichen Umfallen, weil sie während des Prozesses sämtliche verfügbaren organischen Kohlenstoffquellen aufzehren. Nachdem sie die organische Substanz aufgebraucht haben, führt der Tod der Mikrobenpopulation zu einem Einschluss der Bodennährstoffe. Der Boden ist so gut wie tot, bis der nächste Partycocktail ihm vorübergehend neues Leben einchaucht.4

Auf den Feldern grassiert der Stickstoffmissbrauch: 50 Prozent des wasserlöslichen Düngers wird von seinem Bestimmungsort weggespült und in die Wasserwege gewaschen. Zusammen mit ausgewaschenem Mutterboden macht der Stickstoffmissbrauch die moderne Landwirtschaft zu einer Hauptgefahr für die Gesundheit von Flüssen, lässt toxische Algen sprießen und vergiftet Fische und andere Wasserlebewesen. In tropischen Ländern, wo viel Regen fällt und die Böden schneller erodieren, ist das Problem noch ernster.

Viele Düngemittel enthalten giftige Schwermetalle wie Kadmium, das oft in Superphosphat zu finden ist. Die im Boden verbleibenden Rückstände von Nitraten, Schwermetallen und anderen Chemikalien vermischen sich zu einem gefährlichen Cocktail. Säuren aus Düngemitteln und Biozide lösen den Humus in Böden auf und töten wichtige Bodenbakterien und Pilze ab, die um die Pflanzenwurzeln herum in humusreicher Erde gedeihen. Diese Bodenbewohner sind auf einem gesunden Acker für die Produktion natürlicher Antibiotika zuständig, mit denen viele Pflanzenkrankheiten in Schach gehalten werden können.

Die Auswirkungen solcher Chemiecocktails können tödlich für Menschen sein, die entsprechende landwirtschaftliche Produkte zu sich nehmen. Ein Paradebeispiel ist Glyphosat, das weltweit meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel, besser bekannt unter seinem Handelsnamen Roundup. Das Institute for Responsible Technology beschrieb seine Effekte im Januar 2011 wie folgt:

„Indem es Pflanzen schwächt und Krankheiten begünstigt, öffnet Glyphosat auf den Feldern Tür und Tor für eine ganze Reihe von Problemen. […] von mehr als 40 Feldpflanzenkrankheiten wird berichtet, dass sie sich durch den Einsatz von Glyphosat verschlimmern […]. Einige der Pilze, [deren Wachstum] Glyphosat begünstigt, produzieren gefährliche Toxine, die in die Nahrungskette gelangen können […].Sie wurden mit den Pestepidemien des mittelalterlichen Europas in Verbindung gebracht, mit ausgeprägten Toxikosen der Bevölkerung Osteuropas, mit Speiseröhrenkrebs in Südafrika und Teilen Chinas, mit Gelenkskrankheiten in Asien und Südafrika und einer Bluterkrankung in Russland.“5

Die menschliche Gesundheit ist in Ackerbaugebieten oftmals beeinträchtigt. Eine mexikanische Studie ergab: Kinder aus einem bestimmten Tal, die Wasser mit hohen Pestizidrückständen tranken, litten an Entwicklungsstörungen und legten ein äußerst aggressives Verhalten an den Tag; viel stärker, als es für die Kinder der Kontrollgruppe der Fall war, die in den Bergen lebten und sauberes Wasser tranken. Aus einer amerikanischen Studie geht hervor, dass Kinder von pestizidnutzenden Bauern in Minnesota häufiger an Geburtsfehlern litten. Eine andere Studie zeigte, dass die Pestizidrückstände in Menschen einen kumulativen Effekt hatten; selbst bei niedrigen Werten kam es zu einem erhöhten Auftreten verschiedener Krebsarten.6

Die US-Umweltschutzbehörde Environmental Protection Authority (EPA) schätzt, dass Pestizide die primären Trinkwasserquellen von mehr als der Hälfte aller Amerikaner kontaminieren. Sie errechnete außerdem, dass 60 Prozent aller Herbizide, 90 Prozent aller Fungizide und 30 Prozent aller Insektizide, die in den USA Verwendung finden, karzinogen wirken und auf den Markt kamen, bevor strengere Zulassungsprüfungen zur Pflicht wurden. Kalifornische Bauern, die an Pestizidvergiftungen leiden, machen die höchste Berufskrankheitsrate des Staates aus. Zwischen 1947 und 1974 verzehnfachte sich der Pestizidgebrauch in den USA, während sich insektenbedingte Ernteausfälle in derselben Zeit verdoppelten – was der erhöhten Resistenz der Schädlinge gegenüber Chemikalien geschuldet sein dürfte.7

Mehr und mehr Studien zeigen: Genau wie die Vergiftung der Bevölkerung durch die moderne Landwirtschaft verursacht auch die Ernährung ein breites Spektrum gesundheitlicher und sozialer Probleme, sowohl mit physischen als auch mit psychischen Symptomen. Die Abwesenheit angemessener Nährstoffe in Lebensmitteln verursacht eine epidemische Mangelernährung und spiegelt den äußerst schlechten Zustand der Böden wider, auf denen die Lebensmittel wachsen.

Lösungen?

Gibt es Lösungen für diese Probleme? Ja, und viele wurden bereits erfolgreich getestet und sind nicht notwendigerweise kompliziert oder teuer. Fakt ist, dass nur wenige Menschen Profit aus diesen Maßnahmen schlagen können – daher ist es kein Wunder, dass man wenig von ihnen hört. In einer Welt ökonomischer Rationalisierung lässt sich wenig Geld mit der Rettung der Umwelt und der vom Aussterben bedrohten Spezies Bauer machen, weswegen ihr wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch noch ist nichts verloren!

Wir brauchen einen umfassenden Paradigmenwechsel. Der Landbau muss wieder zu einer ganzheitlichen und lohnenden Tätigkeit werden. Wir können jene Ökolandbautechniken adaptieren, die sich in der organischen, biodynamischen und extensiven, nachhaltigen Landwirtschaft (Low Input Sustainable Agriculture; LISA) bewährt haben und diese auf die Planung von Bauernhöfen und Landnutzung anwenden, in der es Raum gibt für die Erhaltung der heimischen Tierwelt und natürlicher Wasserreservoirs.

Der Wechsel vollzieht sich bereits: Supermärkte begrüßen organische Produkte mit offenen Armen. Als der Rinderwahnsinn im Jahr 2001 um sich griff und die Rindfleischverkäufe um 80 Prozent zurückgingen, verlangte die deutsche Bundesregierung nach einer grüneren Landwirtschaft. Heute fordern alle großen Supermarktketten im Ringen um die Loyalität ihrer Kunden saubere, grüne Produkte. Die Kraft der Verbraucher treibt die nötigen Veränderungen voran und zeigt, dass wir uns alle daran beteiligen können, das Überleben der Menschen und des Planeten sicherzustellen, indem wir beim Einkauf einfach die richtigen Entscheidungen fällen. Ohne Biokonsumenten können Biobauern nicht überleben.

Um der Zerstörung des Bodens Herr zu werden, müssen ökologische Grundsätze so schnell wie möglich Anwendung finden – so lange es noch nutzbare Böden gibt. Wir können keine endlosen Aufschübe der Regierungen gebrauchen, genauso wenig wie ein Zerkauen des Themas durch die Wissenschaft. Die Lösungen sind schlicht und bewährt. Alles, was wir brauchen, ist der Wille zu beginnen; Ziele zu setzen und eine Agenda aufzustellen, mit der wir sie erreichen können. Aber die Stimme der Verbraucher muss lauter werden, damit ein Schlussstrich unter die Gepflogenheiten des chemischen Ackerbaus gezogen werden kann.

Den Bodenzustand untersuchen

Am Anfang des Ökolandbaus steht idealerweise eine Bodenüberprüfung, die Aufschluss gibt über die Anwesenheit und Bioverfügbarkeit einer Reihe von Nährstoffen. Der erste Schritt besteht darin zu schauen, was in unseren Böden geschieht und wie wir sie ausbalancieren und stärken können.

Das NPK-Dünger-Regime ignoriert den Fakt, dass Menschen mindestens 20 oder 30 andere Elemente benötigen, wenn auch nur in sehr geringen Mengen, und dass Pflanzen am besten wachsen, wenn ihnen die Nährstoffe sehr langsam zugeführt werden. Die meisten herkömmlichen Dünger neigen dazu, Böden zu übersäuern, und das allein reicht, um Nährstoffe einzuschließen. Böden geraten durch die alleinige Gabe von NPK leicht aus dem Gleichgewicht, die Pflanzen erkranken und werden anfällig für Schädlinge, die sich dann auf ihnen scharen.

Die Bodenuntersuchung nach Albrecht

Ein Boden, der angemessen mineralisiert und ausbalanciert ist (in Relation zu unseren eigenen Bedürfnissen) bringt Feldfrüchte von maximaler Qualität und minimaler Schädlingsanfälligkeit hervor. Vor Jahrzehnten fanden Dr. W. A. Albrecht und seine Mitarbeiter in den USA heraus, dass ein perfekt ausbalancierter Boden einen pH-Wert von ca. 6,5 aufweist und etwa 85 Prozent seiner Kationentausch- oder Fruchtbarkeitskapazität (CEC) auf drei wesentliche Mineralien entfällt – Calcium, Magnesium, Kalium –, und zwar in optimalen Proportionen zu je 70 Prozent, 12 Prozent und 3 Prozent. Dieser Philosophie folgen die US-amerikanischen Brookside Laboratories, zu denen viele australische Bauern ihre Bodenproben zur Analyse schicken, wobei dies auch in Australien möglich ist.

Die Bodenuntersuchung nach Reams

Eine andere Methode, den Boden zu untersuchen, wurde von Carey Reams entwickelt, einem amerikanischen Agrarwissenschaftler, der den Albrecht’schen Ansatz weiterentwickelt hat. Reams stellte fest, dass herkömmliche Bodenuntersuchungen kein verlässliches Bild der tatsächlichen Bodenfruchtbarkeit ergeben. Er entwickelte daher einen Test, der im Ergebnis jene Charakteristika reflektieren sollte, die tatsächlich in den Feldern beobachtet werden: Bodenverdichtung und Bodengare; Unkraut- und Schädlingsprobleme; Qualität und Ertrag der Feldpflanzen; die allgemeine Bodenstabilität und der Gehalt der Pflanzennährstoffe können mit ihm gemessen werden.

Statt nur aufzulisten, welche Nährstoffe im Boden enthalten sind, wie es das Albrecht-System tut, gibt die Bodenuntersuchung nach Reams auch Aufschluss über deren Bioverfügbarkeit. Sie nutzt dazu die Morgan’sche Extraktionslösung. Diese enthält schwache organische Säuren, welche jene Säuren nachahmen, die von den Pflanzenwurzeln freigesetzt werden und mit denen die Wurzeln Nährstoffe aus dem Boden herauslösen.8

Reams versuchte mit seinem Test nicht nur die adäquate Versorgung des Bodens mit einzelnen Nährstoffen zu bestimmen, sondern auch die proportionalen Verhältnisse von

• Phosphor zu Kali• Schwefel zu Stickstoff• Stickstoff zu Calcium• Calcium zu Magnesium• Magnesium zu Kali und Natrium.

Reams kam schließlich auf die folgenden Mindestnährstoffgehalte in ppm (Teile pro Million), die einen ausbalancierten, biologisch aktiven Boden ausmachen:

Calcium (Ca)

1.000–2.000 ppm

Magnesium (Mg)

145–295 ppm

Nitratstickstoff (NO3)

20 ppm

Ammoniumstickstoff (NO3)

20 ppm

Phosphor (P)

88 ppm

Kalium (K)

100 ppm

Sulfat (SO4)

100 ppm

Natrium (Na)

20–70 ppm

Leitfähigkeit

0,2–0,6 mS/cm

pH-Wert

6,2–6,8

Redoxpotenzial (ORP)

130–260 mV

Redoxpotenzial (rH)

25–28

Humus

<+3 %

Paramagnetismus

<+100 cgs

Beide Untersuchungssysteme sind in ihrem Rahmen zuverlässig und natürlich wäre es ideal, die Bodenprobe beiden Untersuchungen zu unterziehen. Falls Ihnen das zu kostspielig ist, können Sie auch die Bodenuntersuchungsmethoden der Rutengänger bemühen, die weiter hinten im Buch beschrieben werden.

Essenzielle Komponenten eines gesunden Bodens

Ein wirklich gesunder Boden ist fähig, Lebensmittel mit jener optimalen Nährstoffbandbreite hervorzubringen, die wir brauchen, um gesund zu bleiben. Um herauszufinden, was ein solcher Boden braucht, müssen wir eine ganzheitliche Perspektive einnehmen, denn der Boden ist ein vielschichtiges, äußerst komplexes Ökosystem. Ein idealer Boden benötigt folgende unverzichtbare Komponenten:

• Mineralien (können leicht aus Steinmehl bezogen werden);• Energien (Sonnenlicht, Magnetismus und andere Strahlungen);• organische Substanz (in situ angebaut oder in Form von Mulch oder Kompost eingebracht);• Mikroben (machen die Mineralien für Pflanzen verfügbar);• Wasser (je reiner und energetischer oder natürlicher desto besser);• Luft (Sauerstoff hält nützliche Bodenbakterien bei Laune).

Mineralien

Ein gesunder Boden benötigt eine umfassende Palette von Spurenelementen, damit sich ein nachhaltiger Humuskomplex ausbilden kann. Je feiner die Partikel ausfallen, in denen die Spurenelemente zugeführt werden, desto schneller können die Mikroben sich diese einverleiben. Mit seinem breiten Spektrum an Spurenelementen zählt Basaltsteinmehl zu einer der besten Mineralienquellen.

Es überrascht nicht, dass Forschungen ergeben haben: Der Mineraliengehalt von Bioprodukten liegt weitaus höher als der in konventionell produzierten Lebensmitteln. Das US-amerikanische Journal of AppliedNutrition hat einige Studien zu diesem Thema zusammengestellt. Die darin getesteten organisch produzierten Äpfel, Birnen, Kartoffeln und Maiskörner wiesen einen wesentlich höheren Gehalt an essenziellen Mineralien auf als konventionelle Vergleichsprodukte, während der Gehalt von Quecksilber und Aluminium niedriger lag. (Aluminium im Körper wird unter anderem mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht.) Eine australische Studie wies höhere Kalzium- und Magnesiumwerte für Biolebensmittel nach.9

Genau wie die Ernährung sind

„Mineralien wichtig, um die Charakteristika magnetischer Suszeptibilität herauszubilden, und Humus ist wichtig, weil er es dem Boden ermöglicht zu nutzen, was ihm zugeführt wird. Beide Komponenten sind notwendig für eine optimale Bodenfruchtbarkeit“,

so Dr. Arden Anderson.

Mineralien und Gesundheit

Gesunde Böden bringen gesunde Lebensmittel hervor, die wiederum eine dauerhafte menschliche Gesundheit ermöglichen. Dieser Grundsatz hat sich bereits Jahrzehnte vor der Ökolandbaubewegung etabliert. Aus zahlreichen Studien geht hervor, was passiert, wenn wir nicht genügend Mineralien zu uns nehmen. Eine Studie zum Beispiel, die 72 schwedische Gemeinden untersuchte und über die im European Heart Journal berichtet wurde, hatte 1992 die Effekte des Trinkens mineralisierten Wassers zum Gegenstand. Orte mit dem höchsten Mineraliengehalt im Wasser wiesen die niedrigste Anzahl von Herzkrankheiten auf.9

In den 1970er Jahren wurde in einer Studie der Mineralienspiegel von Insassen US-amerikanischer Gefängnisse untersucht. Dr. William Walsh, der Leiter der Studie, stieß dabei auf zwei bestimmte Schemata: Zum einen ein hohes Verhältnis von Kupfer zu Zink, niedrige Natrium-, Kalium- und Manganwerte und hohe Werte toxischen Bleis und Kadmiums. Menschen in dieser Gruppe wiesen extreme Stimmungsschwankungen auf, konnten schlecht mit Stress umgehen und legten zeitweilig aggressives Verhalten an den Tag, wobei sie Reue für ihre Missetaten zeigten. Die zweite Gruppe charakterisierte sich durch sehr niedrige Kupferwerte, sehr hohe Natrium- und Kaliumwerte, hohe Blei-, Eisen- und Kadmium- sowie niedrige Zinkwerte. Die Menschen in dieser Gruppe waren oft äußerst gewalttätig und grausam, pathologische Lügner, fasziniert von Feuer und zeigten weder Reue noch Bewusstsein für ihr Fehlverhalten.9

Nach Angaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control (CDC) ist ein Drittel aller Amerikaner chronisch krank – vor sechzig Jahren waren es nur rund fünf bis zehn Prozent. Die Böden haben in dieser Zeit eine große Menge Zink verloren, seit Chemikalien natürliche Düngemittel verdrängt haben.

Die 23 essenziellen Mineralien für Menschen, absteigend gelistet nach der benötigten Menge, sind: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium, Schwefel, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Bor, Molybdän, Chlor, Natrium, Cobalt, Vanadium, Silizium, Iod, Selen, Chrom, Lithium, Nickel und Arsen.

Basaltmehl kann Lieferant für eine breite Mineralienpalette zur Bodenremineralisierung sein und problemlos in Steinbrüchen oder im Fachhandel für Landschaftsgärtnereibedarf bezogen werden. Geben Sie beim Kauf aber acht: Manche Bezugsquellen sind besser als andere. Eine Mineralienanalyse ist immer eine gute Idee und jeder Lieferant sollte Ihnen diese besorgen können. Basaltmehl, das von Biobauern im nördlichen New South Wales in Australien getestet wurde, enthielt 0,4 Prozent Phosphor, 1,4 Prozent Kalium, 9 Prozent Calcium und 7,5 Prozent Magnesium. Um den Boden zu verbessern, könnte es – abhängig von den Ausgangswerten – ratsam sein, die Calciumwerte zu erhöhen, indem Sie etwas Dolomit oder Kalk verwenden, um die optimale Balance von Calcium zu Magnesium zu erreichen. Je nach Lehrmeinung liegt diese zwischen 3:1 und 7:1.10

Energie

Das Sonnenlicht ist jene Energie, die Pflanzen für ihre Photosynthese nutzen. Darum bestimmen die Jahreszeiten und die Länge der Tage, was und wann gepflanzt wird. Weniger bekannt ist, dass sowohl die Sonne als auch der Mond einen stetigen Strom magnetischer Energie liefern, der ebenfalls von Pflanzen genutzt wird.

Die alten Ägypter wussten wahrscheinlich von solchen subtilen, belebenden Kräften. Sie kannten eine Hieroglyphe namens „Ta Mari“, was so viel bedeutet wie „die Erde ist der Magnet der Sonne“ oder „die Erde ist der Attraktor himmlischer Energie“.11

Es wirken auch andere subtile Energien in der Natur; mehr als man auf Anhieb vermuten würde. In der Neuzeit entdeckte Professor Philip Callahan als Erster die Signifikanz des Paramagnetismus als Bodenstimulans par excellence. Ebenso entdeckte er eine dritte Quelle atmosphärischer Energie, die von Pflanzen über ihre Wurzeln nutzbar gemacht wird: schwache Lichtstrahlen, die von Mineralien abgestrahlt werden.

Magnetismus

Magnetismus hat viele positive Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum. Über die vergangenen Jahrzehnte wurden magnetische Effekte hinreichend dokumentiert; viele Pionierstudien wurden von russischen Wissenschaftlern durchgeführt. In der Zeit davor jedoch genoss das Konzept keine offizielle Glaubwürdigkeit, trotz traditioneller und anekdotischer Indizien.

Pflanzen, die Magnetfeldern ausgesetzt wurden, zeigten höhere Wachstumsraten, eine gesteigerte Produktion von Zuckern und Ölen, schnellere Samenkeimung und vieles mehr. Allerdings zeugt dies nicht von einem generellen magnetischen Effekt – er zeigt sich nur in Beziehung zum Südpol-Magnetismus mit seiner stimulierenden Yang-Energie. Setzt man Tiere oder Pflanzen der Nordpol-(Yin-)Energie aus, ist die Folge ein kümmerliches Wachstum und eine Reduktion der biologischen Funktionen, wobei eine verstärkte Aktivität der analytischen Denkweise (das der rechten Hirnhälfte zugeordnete Denken) auftritt.

Einige Menschen nutzen Magneten zur Polarisierung von Saatgut, was die Keimfähigkeit verbessern soll, und magnetisiertes Wasser zur Feldbewässerung. Sowjetische Forscher des Wolga-Forschungsinstituts für Hydrotechnik und Landgewinnung berichteten, dass magnetisiertes Wasser die Erträge von Tomaten und Gurken um bis zu 37 Prozent steigern kann. Der stellvertretende Direktor Dr. Nikolai Yakovlec behauptet, wissenschaftlich aufgezeigt zu haben, dass magnetisiertes Wasser die mikrobiologische Aktivität des Bodens steigert, was Pflanzen die Nährstoffaufnahme erleichtert und damit die Erträge erhöht.

Um das selbst zu überprüfen, wurde der folgende Versuchsaufbau erdacht: Sie benötigen einen starken Hufeisenmagneten von etwa 1.500 Gauß und einen Schlauch, der gewöhnliches Wasser zwischen den beiden Polen des Magneten hindurchführt, bevor es die Pflanze erreicht. Die Flussrate sollte etwa einen Meter pro Sekunde betragen. In einem kleineren Maßstab können Sie einfach eine Wasserkanne magnetisieren, indem Sie einen Magneten mit dem südweisenden Pol nach oben unter der Kanne positionieren und über Nacht dort belassen. Wässern Sie dann Ihre Pflanzen mit dem magnetisierten Wasser. Ich teste den korrekten Pol immer mit der Rute oder dem Pendel aus.

Paramagnetismus

Paramagnetismus wird definiert als die schwache Anziehung zu einem Magneten. Im Boden dient er als Maß für dessen Fähigkeit, Energie anzuziehen und zu halten. Als wichtige Quelle für natürliche Energie ist der Paramagnetismus ein erstaunliches Bodenstimulans, wie Professor Phil Callahan herausfand. Paramagnetismus ist subtiler als Ferromagnetismus, der die Anwesenheit von Eisen, Nickel oder Cobalt voraussetzt. Anders als ferromagnetische Substanzen kann paramagnetisches Material nicht magnetisiert werden.

„Es wird angenommen, dass sich im Innern des paramagnetischen Materials ein Spin seiner Moleküle vollzieht, wenn es auf ein Magnetfeld trifft, sodass die Moleküle kurzzeitig mit dem Feld gleichgerichtet sind; d.h. man geht von einer Energieerhöhung aus. Diese Energie kann dann auf den Boden und auf die Pflanzen und die Tiere in der Nähe übertragen werden“,

erklärt Gary de Piazzi, der mehrere Jahre lang Bodenkunde und Paramagnetismus in Perth studiert hat.

„Die Gegenkraft zum Paramagnetismus ist Diamagnetismus. Dieser tritt auf, wenn ein nichtmagnetisches Material von einem Magneten abgestoßen wird; sprich, seine Moleküle ändern ihren Spin so, dass sie ein elektrostatisches Feld bilden, das von einem Magneten abgestoßen wird.“

Über paramagnetische Energie wurde gesagt, dass sie einen im Uhrzeigersinn aufwärtsstrebenden Vortex aufweist, während Diamagnetismus einen Vortex beschreibt, der gegen den Uhrzeigersinn abwärts wirbelt. Das dynamische Wechselspiel zwischen Paramagnetismus und Diamagnetismus (der harmonische Tanz von Yin und Yang) erzeugt im Boden oszillierende Energieeffekte.

Laut Callahan ist die Sonne die Quelle paramagnetischer Energie. Sie strahlt magneto-elektrische Dipole ab, die durch Sonneneruptionen in freie magneto-elektrische Monopole zerrissen werden: nordpolare (negativ, Yin) und südpolare (positiv, Yang). Diese reisen zur Erde, wo die positiven Monopole von paramagnetischen Steinen, Böden und Antennen (Krafttürmen) absorbiert werden. Die negativen Monopole wiederum werden von Pflanzen absorbiert, wobei einige im Boden auslaufen, um sich dort mit den positiven Monopolen zu vereinigen und somit helfen, das Pflanzenwachstum zu stimulieren.

Die Antennenleistung und magnetische Suszeptibilität von paramagnetischem Gestein wird verstärkt, wenn das Gestein antennenförmige, also etwa scharfkantige Teile aufweist, berichtet Callahan. Wird diamagnetisches Wasser von paramagnetischem Gesteinsmehl beeinflusst, so wird es „restrukturiert“; das heißt, seine Moleküle sind neu ausgerichtet, was seine Oberflächenspannung signifikant verringert und dafür sorgt, dass es besser von Pflanzen aufgenommen werden kann. Der Wasserbedarf kann erheblich reduziert werden, wenn man dieses „energetisierte Wasser“ nutzt – gute Nachrichten für den Planeten und unsere überanspruchten Wasserquellen.

Callahans weltweite Beobachtungen

Professor Callahan fand in den 1980er Jahren heraus, dass fruchtbare Böden sowohl hoch paramagnetisch als auch diamagnetisch sind. Zum Beispiel könnte die berühmte südaustralische traubenproduzierende Region bei Coonwarra ihren guten Ruf einem unterirdischen Kalksteingürtel (diamagnetisch) verdanken, der von einem paramagnetischen Boden auf Basalt-Basis überlagert wird.

Basalt ist ein Vulkangestein, das sich aus einer jeweils einzigartigen Mischung dutzender unterschiedlicher Mineralien zusammensetzt. Es ist in Australien und Neuseeland auch unter dem Namen bluestone bekannt, womit oft zerstoßenes Basaltgestein für Straßenschotter gemeint ist. Brechsand, Quetschsand oder Basaltmehl stellen die feinteiligen Nebenprodukte der Kieszerkleinerung dar und liefern dem Boden eine Fülle von Mineralien.

Callahan nahm an, dass die alten, aus paramagnetischem Gestein gefertigten Monumentalhügel Europas – die Dolmen – tatsächlich einen Effekt auf die Landwirtschaft hatten, indem sie die Flux-(Erdenergie-)Linien ordneten, die eine stimulierende Wirkung auf Saatgut haben. Der Rutengänger Billy Gawn berichtete mir von einer interessanten Parallele in Irland: Um seine Saat vor dem Ausbringen zu energetisieren, legte ein alter Bauer, den er kannte, die Samen über Nacht auf einen Bullaunstein – einen liegenden Megalithen mit kleinen Hohlräumen darin –, der sich auf einer alten heiligen Stätte auf seinem Hof befand.

Es hat den Anschein, als würden paramagnetische Materialien – besonders stehende Steine, Steinkreise und irische Rundtürme – die Fähigkeit besitzen, das örtliche Magnetfeld zu krümmen und zu fokussieren, und darüber hinaus als Antenne für andere biologisch verstärkende Energien zu fungieren, wie etwa Schumann-Wellen und extrem niederfrequente Radiowellen aus dem Kosmos, so der Eindruck Callahans. Er bemerkte, dass die Iren über lange Zeit beobachtet hatten, wie ihr Vieh und ihre Schafe dazu neigten, sich um derlei alte Steinstrukturen zu sammeln.

Callahan war der Gedanke gekommen, dass sich alle politischen Spannungszonen der Welt, wo Krieg und Mord an der Tagesordnung waren, an Orten befanden, an denen das Erdmagnetfeld nicht hinreichend mit dem Boden verbunden war. Fasziniert von diesem möglichen Zusammenhang begann er, um die Welt zu reisen, um seine Hypothese zu überprüfen. Er wagte sich unter anderem in den Amazonas, ein Gebiet, das noch immer weitgehend von den Effekten künstlicher elektromagnetischer Strahlung verschont geblieben ist. Hier wollte er nachforschen, ob es nur menschliche Strukturen und törichte Landbewirtschaftung waren, die zu einer niedrigen Magnetfluss-Suszeptibilität des Bodens führten.

Im Flussdelta Amazoniens mit seinen tiefen, paramagnetischen Böden traf Callahan auf durchweg liebenswürdige und umgängliche Eingeborene. Weiter flussauf- und landeinwärts war das Pflanzenwachstum immer noch üppig, doch gab es kaum Mutterboden, nur ein Netz aus Wurzeln und spärliche, lockere Erde. Hier konnte er nur eine sehr schwache magnetische Eindringtiefe und eine niedrige erdmagnetische Flux-Intensität feststellen. In dieser Region lebten äußerst feindselige Kopfgeldjäger.

Callahans vorläufige Schlussfolgerung lautet: Überall dort, wo magnetische Felder nicht ohne weiteres in die Erde eindringen können, ist ein kultureller Zerfall die Folge.12

Callahan stieß auch auf einen Zusammenhang zwischen paramagnetischem Gestein und heiligen Stätten rund um die Welt. Während einer Australienreise berichtete ihm ein Aborigine, dass Uluru (Ayers Rock) ein besonderer Versammlungsort sei, während eine noch wichtigere heilige Stätte etwa 50 Kilometer entfernt läge. Callahan untersuchte daraufhin das Gestein an beiden Orten. Das Uluru-Gestein war arm an paramagnetischen Kräften (nur 30 oder 40 cgs), während das Gestein der zweiten heiligen Stätte einen äußerst starken Paramagnetismus aufwies (um 5.000 cgs).

Auch Menschen stellen effiziente Antennen zum Einfangen magneto-elektrischer Monopole dar. Eine gute Fähigkeit, diese aufzunehmen und auszusenden, zeichnet die „magnetischen Heiler“ der Welt aus, so Callahan. Der Grad magnetischer Suszeptibilität einer Gegend kann einen Eindruck des Temperaments der Einheimischen vermitteln. Das irische Schlachtfeld von Belfast befindet sich auf paramagnetischem Basalt, während das gelassene Dublin diamagnetischen Kalkstein unter sich birgt. In Australien ist die Stadt Perth – gelegen auf einer flachen, küstennahen Sand- und Kalksteinebene – für gewöhnlich still und ein wenig verschlafen; Melbourne hingegen – gelegen inmitten einer gewaltigen vulkanischen Region – ist bekannt für sein ausgeprägtes Kulturleben.

Paramagnetismus messen

Kommen wir zu den technischen Details: Paramagnetismus ist die Fähigkeit eines nichtmagnetischen Materials, von einem Magneten angezogen zu werden, wenn es in dessen Nähe positioniert wird.

„Der Bewegungsgrad [eines Materials] in einer Sekunde beschreibt die paramagnetische Stärke, die dieses Material besitzt. Sie wird ausgedrückt in Zentimetern und Gramm pro Sekunde (cgs). In vielen Fällen ist diese Bewegung sehr klein; so hat zum Beispiel Aluminium einen Wert von +16,5 (alle Zahlen lesen sich x10-6), das heißt, ein Gramm Aluminium bewegt sich in einer Sekunde 0,0000165 Zentimeter gegen einen Magneten“,

erklärt de Piazzi.

Allgemein gilt ein cgs-Wert von 0–100 als schwach, von 100–300 als akzeptabel, von 300–700 als sehr gut und von 700–1.200 als ausgezeichnet. Wenn Sie den paramagnetischen Wert von Boden und Steinmehl kennen, können Sie bestimmen, wie viel Mehl appliziert werden muss.

Je höher der cgs-Wert eines passenden Steinmehls, desto seltener werden Sie es der Erde hinzugeben müssen. Auf der Suche nach einem passenden Steinmehl bevorzugen die meisten Menschen eines, das mindestens 1.000 cgs aufweist, falls verfügbar. Man kann beobachten, wie ein an einer Schnur hängender Magnet leicht zum Steinmehl schwingt, wenn es auf paramagnetische Eigenschaften getestet wird.

Sie können auch das Rutengehen zu Rate ziehen. Vergleichswerte zu diesem Zweck erhalten Sie zum Beispiel anhand eines Gesteins, das vorher mittels eines PC-Meters als hoch paramagnetisch getestet wurde; etwa der Basalt von Mount Gambier in Südaustralien, der etwa 4.000 cgs aufweist. Die folgenden Messwerte aus meinem Heimatland veranschaulichen, wie stark die Werte ähnlicher Materialien voneinander abweichen können.

Paramagnetische / diamagnetische Nennwerte laut PC-Meter

Paramagnetisch:

Sauerstoff

+ 3.449 cgs

Basalt aus Bunbury (Westaustralien)

+ 650 cgs

Basalt aus Lismore (New South Wales)

+ 995 cgs

Basalt von Mount Gambier (Südaustralien)

+ 4.000 cgs

Basalt aus Harkaway (Victoria)

+ 2.000 cgs

Diamagnetisch:

Kohlenstoffdioxid

- 21 cgs

Kalkstein aus Wanneroo (Westaustralien)

- 20 cgs

Bismut

- 280 cgs

Das paramagnetischste Basaltgesteinmehl hat seinen Ursprung in tiefster und heißester Magma. Diese wird aus einem Vulkan geschleudert und fällt – energetisiert vom Sauerstoff – auf die Spitze des Vulkankegels und die umgebenden höheren Lagen. Die paramagnetischsten Steine finden sich immer in höheren Lagen, während weniger energetisches Gestein weiter unten angesiedelt ist.

Professor Phil Callahan misst die Schumann-Wellen in einem Baum in Lismore, New South Wales.

Diese Situation kann sich allerdings umkehren. Mit der Zeit zehrt sich die paramagnetische Kraft auf, vor allem wenn der Stein bloßliegt und den Elementen ausgesetzt ist. Callahan hat eine aufgeschlossene und verwitterte alte Bergspitze aus Granit begutachtet, die nur 30 oder 40 cgs maß. Um ihre Basis herum wies der Granit in geschützter Lage rund 2.000 cgs auf.

Moderne Landwirtschaftspraktiken beschleunigen dieses Aufzehren der Kräfte ebenso, indem Mineralien, organische Substanz und das Bodenleben eliminiert und durch schnelllebige, gehaltslose Chemikalien ersetzt werden.

Der österreichische Wasserzauberer Viktor Schauberger fand heraus, dass eiserne Landwirtschaftsgeräte einen austrocknenden Effekt auf Böden haben, wobei subtile Energien auch von verschiedenen anderen Metallen beeinflusst werden. Kupfer allerdings ist gut geeignet, und in Europa werden heute viele kupferbeschichtete Gartenwerkzeuge hergestellt. Hölzerne Werkzeuge zum Graben sind ebenfalls eine gute Idee, falls Sie in Harmonie mit den Energien in Ihrem Garten sein möchten.

Paramagnetismus steigern

Ein gesteigerter Paramagnetismus kann selbst bei einem ausreichenden Nährstoffspiegel den Unterschied zwischen ergiebigem und totem Boden ausmachen. Das Hinzufügen paramagnetischen Materials kann den Neubildungsprozess des Bodens ankurbeln und ist auch dann empfehlenswert, wenn der Boden bereits von Natur aus paramagnetisch ist. In der Blackbutt-Region in Queensland, Australien, zum Beispiel weist der Boden natürlichen Paramagnetismus auf, mit Werten von 3.000 bis etwa 10.000 cgs. Doch durch die Zugabe von frisch gemahlenem paramagnetischen Basaltsteinmehl konnten selbst solche Böden noch immens verbessert werden.

Es ist möglich, Paramagnetismus in Böden zu induzieren, indem man einfach Kompost ausbringt. Ein Boden mit Werten um 30 cgs wurde auf diese Weise auf 70 cgs gebracht. Und wie der amerikanische Forscher und Komposter Malcolm Beck berichtet,

„ergänzen sich paramagnetisches Gestein und Kompost gegenseitig. Sie zeitigen schon für sich allein einen Effekt, doch habe ich herausgefunden, dass beide wesentlich effizienter funktionieren, wenn sie gemeinsam appliziert werden.“

Paramagnetische Steinkreise und Steinmulche in der Nähe von Bäumen sind ebenfalls energetisch nützlich, wie auch die Krafttürme, die als paramagnetische Antennen zur Landschaftsbelebung wirken. Böden oder Steine, die erhitzt oder gebrannt wurden, weisen Malcolm Becks Forschungen zufolge höhere Paramagnetismus-Werte auf. Kein Wunder also, dass Pflanzen in Terrakottatöpfen besser gedeihen als in Plastiktöpfen.

Sauerstoff ist ebenfalls ein wunderbares Bodenstimulans, weil er mit Werten um 4.000 cgs höchst paramagnetisch ist. Es erstaunt daher kaum, dass alte indische Überlieferungen von der Prana-Kraft der Luft und den Vorzügen von Atemübungen (Pranayama) berichten. Auch die Korrektur des Calcium-Magnesium-Verhältnisses bei gleichzeitiger Erhöhung der Sauerstoffwerte (zum Beispiel durch Tiefenlockerung) hat sich bewährt, um den Paramagnetismus um bis zu 700 Prozent zu steigern.

Ein verdichteter Boden behindert das Pflanzenwachstum – nicht nur, weil Wurzeln und Wasser es schwerer haben, ihn zu durchdringen, sondern auch wegen der fehlenden Luft. Eine gute Struktur mit vielen Wurmlöchern erlaubt es der Luft zu zirkulieren und ist ein Zeichen für einen gesunden, fruchtbaren Boden. Im Sinne unseres energetischen Verständnisses von Sauerstoff ist es kein Wunder, dass harte, verdichtete Böden durch kurzfristiges, tiefes Aufbrechen vor der Kultivierungsphase maßgeblich verjüngt werden können.

Paramagnetische Eichen

Alle Pflanzen sind diamagnetisch; sie stellen den polaren Gegensatz zu paramagnetischen Mineralien dar. Doch es gibt Ausnahmen. Die Eiche ist ein klassisches Beispiel: Sie ist eher auf der paramagnetischen Seite anzusiedeln. Mit ihren starken elektrischen Strömen, die den Stamm hinauflaufen, ist sie eine regelrechte Energiefabrik.

Eichen werden für ihr hartes Holz hochgeschätzt und ihre Blätter sind eine exzellente Zutat für jeden Komposthaufen. Ihre Samen, die Eicheln, dienten früher als Grundnahrungsmittel für Menschen und Schweine. Kein Wunder, dass die Eiche in ganz Europa und darüber hinaus einen legendären Ruf genoss.

Eichen waren einst Thor / Taranis geweiht und wurden mit dem im Zeichen Jupiters stehenden Donnerstag assoziiert. Sie wurden als Markierungsbäume entlang Grafschaftsgrenzen verwendet und dem Blitz- und Donnergott Thor zugeschrieben. Es hieß, sie würden vor Gewittern schützen, weil „sie selbst um die Blitze buhlen“. Tatsächlich schlagen Blitze oft in Eichen ein und man weiß, dass sie Eisen in ihrem Holz anreichern.

Im faszinierenden Mythos von Jason und den Argonauten kommt ein besonderes Eichenholzstück vor, das prophetische Kräfte besitzen sollte und im Bug von Argos Boot verbaut wurde. Die Geschichte knüpft an das Sirius-Rätsel an und enthält Hinweise darauf, dass im Mythos uralte Weisheiten konserviert wurden.

Bis zum letzten Jahrhundert wurden Paare unter besonderen Eichen getraut, etwa im australischen Brampton in Cumbria. Der Brauch geht auf heidnische Zeiten zurück, in denen es viele „Hochzeitseichen“ und „Evangeliums-Eichen“ gab. Er zeugt von der Frühzeit der Christianisierung, in der die Unantastbarkeit der heiligen Wälder noch eine Bedeutung für die Menschen hatte.13

Stellen Sie sich unter eine Eiche und denken Sie an all die wundervolle paramagnetische Energie, die auf Sie niedergeht, während Sie tief und langsam atmen. Es ist ein schöner Ort zum Rasten und Ausruhen. Dass Eichen schon immer Stärke und Ausdauer zugeschrieben wurde, wundert wenig.

Die Eiche gehört zu den wenigen paramagnetischen Pflanzen.

Licht aus Steinen

Callahan hat herausgefunden, dass paramagnetische Steine auch Licht abstrahlen, etwa 2.000 bis 4.000 Photonen pro Sekunde. Wenn die Steine vermahlen und mit Kompost vermischt werden, kann die Gesamtemission auf bis zu 400.000 Photonen ansteigen. Dieses Licht wird von Pflanzen über ihre Wurzeln aufgenommen. „Pflanzenwurzeln sind Wellenleiter, genau wie Insektenfühler“, so Antennenexperte Callahan.

Infrarotstrahlung

Callahan gibt außerdem an, dass Pflanzen Infrarotstrahlen aussenden, die Duftmoleküle verstärken. Kranke Pflanzen geben eine höhere Konzentration von Ethanol- und Ammoniak-Infrarotsignalen ab als gesunde Pflanzen. Wenn letztgenannte auf einem gut mineralisierten Boden wachsen, emittieren sie hingegen die infraroten Mikrowellenenergien lebensspendender Mineralien.

Insekten nutzen ihre Fühler, um die Quelle von Geruchsmolekülen auszumachen, und können anhand ihrer Infrarotsignaturen zwischen gesunden und kranken Pflanzen unterscheiden. Auf diese Weise werden Insekten von nährstoffarmen Pflanzen angezogen, die schwach sind und mühelos befallen werden können. Sie erfüllen nur ihre Aufgabe, den „Abfall zu beseitigen“.14

Organische Substanzen

In einem idealen Boden liegt der Anteil organischer Substanzen bei mindestens zehn Prozent. Je dunkler die Farbe des Bodens, desto höher der Anteil. Der durchschnittliche Gehalt organischer Substanzen in Ackerböden liegt heute bei nur rund drei Prozent.

Die beste Quelle für organische Substanzen liefert die Gründüngung. Dabei werden bestimmte Pflanzen in situ auf dem Feld oder Beet gezüchtet. Idealerweise sind diese Pflanzen in der Lage, atmosphärischen Stickstoff zu binden. Klee und andere stickstofffixierende Hülsenfrüchtler sind bestens dafür geeignet. Der Stickstoff gelangt allerdings nicht ohne Zutun in den Boden: Die Gründüngungspflanzen müssen geschnitten werden, um ihn zusammen mit anderen Nährstoffen aus dem sterbenden, unterirdischen Wurzelstand freizugeben. Um die Fähigkeit zur Stickstofffixierung zu maximieren, müssen die Hülsenfrüchtler anfänglich mit Mykorrhiza-Wurzelbakterien beimpft werden.

Kompost und Mulch sind ebenfalls ein guter Lieferant organischer Substanzen für Mikroben, zumal der Kompost bereits „vorverdaut“ ist. Die besten Komposte aus meinem Fundus beinhalten Basaltmehl, damit die Mineralien aus dem Gestein von der Mikroflora und -fauna vorverdaut werden können.

Mikroben

Die dichte Besiedlung mit Mikroflora und Mikrofauna ist sehr wichtig für einen lebendigen Boden. Durch die chemische Landwirtschaft werden nützliche Mikroorganismen zerstört, während sich pathogene Mikroben häufig ausbreiten. Darum könnte man den Boden vieler Intensivlandwirtschaftsbetriebe am ehesten als „tot“ beschreiben.

Mikroorganismen sind Alchemisten, die unlösliches Gesteinsmehl in lösliche Mineralien verwandeln, welche dann von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Die Umwandlung vollziehen sie mithilfe schwacher digestiver Säurelösungen, die von den Organismen produziert werden und ihnen dabei helfen, ionische und kolloidale Mineralstoffe aus dem Gestein zu lösen. Diese sind wichtig für den Humuskomplex des Bodens und stellen eine Hauptenergiequelle von Pflanzen dar.

Mikroorganismen lockern auch den Boden auf und tragen so zu einer günstigen aerobischen Umgebung bei, die reich ist an paramagnetischem Sauerstoff und die Pflanzengesundheit unterstützt. Untersuchungen haben gezeigt: Mikrobielle Impfkulturen können den Mikrobenspiegel im Boden selbst dann um das Zehnfache erhöhen, wenn sie nur in geringen Spuren vorhanden sind.

Kompost ist ein solches Impfmittel, das seit den Anfängen der Landwirtschaft genutzt wird. Wenn er fachgerecht aus vielen verschiedenen Zutaten bereitet wird, stellt er einen idealen Weg dar, dem Boden Mikroorganismen zuzuführen. Kompost reduziert den Bedarf zusätzlicher Stickstoffgaben und erhöht die Stickstoffeffizienz, indem er den Nährstoffspiegel ausbalanciert. Er liefert Nahrung für Mi–kroben, die wiederum große Mengen Stickstoff aus der Atmosphäre fixieren. Fisch- und Seetang-Sprays sind ebenfalls gute Lieferanten mikrobieller Impfkulturen.

Mikrobische Stimulanzien erhalten Sie in jedem Supermarkt oder Sie stellen sie einfach selbst her. Biodynamische Bauern setzen ihre biodynamischen Präparate (Preps) seit Jahrzehnten erfolgreich ein – und sie eignen sich hervorragend zur mikrobiellen Beimpfung, besonders das Prep 500, das aus fermentiertem Kuhdung hergestellt wird.

„Sie müssen nicht auf mikrobielle Impfkulturen zurückgreifen, aber es hilft tatsächlich“, schreibt Dr. Arden Andersen. Wahrscheinlich wird es nicht nötig sein, wenn sie Flüssigpräparate aus Fisch oder Seetang nutzen (am besten nur auf die Blätter sprühen), Huminsäuren, Kompost, Zucker oder Melasse. Melasse lässt sich gut mit flüssigem Calcium kombinieren, sollte aber nicht in Böden mit hohem Eisengehalt angewendet werden; außerdem sollten niemals mehr als zehn Liter (zwei Gallonen) auf einen halben Hektar (einen Acker) gegeben werden, so Andersen.

Laut einem Lokalzeitungsbericht aus dem Jahr 1999 hat Kevin Heitman, ein Weizenbauer und Wünschelrutengänger aus Westaus–tralien, über die letzten dreißig Jahre mit verschiedenen Methoden experimentiert, seine Pflanzen zu verbessern. Er verzeichnete große Erfolge mit simplen mikrobiellen Impfkulturen und auch mit magnetischen Maßnahmen. So begann er etwa damit, Getreide zu magnetisieren, um zu sehen, ob es schneller wachsen würde. Tatsächlich tat es das und seine Ernten wurden besser.

Später wählte er Boden mit besonders guten Wachstumsbedingungen aus, fermentierte ihn mit gemahlenem Fisch und Mehl und verteilte die fermentierte Mixtur über seinen restlichen Äckern. Die Folge war eine gewaltige Ertrags- und Qualitätssteigerung. Mittlerweile magnetisiert er zusätzlich das Gießwasser für seine Pflanzen. 1998 gewann er die höchste landwirtschaftliche Auszeichnung seiner Region für die besten Erträge und das beste Getreide bei geringer Niederschlagsmenge. (In einem Geomantica-Artikel unter http://bit.ly/saf-heitman erfahren Sie mehr über Kevin Heitman und seine Geschichte.)15

Kompostieren

Die Kunst des Kompostierens geht auf die Beobachtung zurück, dass ergiebige Waldböden reich an Humusstoffen sind, die durch verrottende mineralhaltige Blätter und durch Kleinstlebewesen im Boden erzeugt werden. Weil immer neues organisches Material auf den Boden fällt, reißt der Nachschub niemals ab. Solche Böden werden von einer Lage dämmenden Mulchs kühl und feucht gehalten. Ihre kolloidalen Humuspartikel binden Wasser hervorragend und helfen damit, Mikroorganismen und Pflanzen feucht und satt zu halten.

Diesen Prozess ahmen wir in einem Komposthaufen nach und stellen so – falls erfolgreich – die beste Bodenergänzung her, die es geben kann. Durch den Haufen sollten sich dünne Schichten von abwechselnd stickstoffreichen und stickstoffarmen Materialien ziehen. Im fertigen Zustand sollte der Haufen idealerweise mindestens einen Kubikmeter groß sein. Die zersetzenden Mikroben in seinem Innern bevorzugen ein Verhältnis von kohlenstoff- zu stickstoffreichem Material von etwa 25–30:1. Legen Sie die stickstoffarmen Schichten also immer dicker an als die stickstoffreichen. Der Dung aus Pferdeställen weist in etwa das richtige Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff auf, doch achten Sie darauf, dass die Pferde nicht frisch entwurmt wurden, sonst laufen Sie Gefahr auch die Würmer in Ihrem Komposthaufen zu töten.

Stickstoffreiche Schichten können frischen Rasenschnitt enthalten, Dung oder Küchenabfälle, während arme Schichten aus kohlenstoffreichen Materialien wie Stroh, Unkräutern, getrocknetem Gras usw. bestehen können.

Stellen Sie sicher, dass alles ordentlich durchnässt ist, was in den Haufen wandert, um einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 60 Prozent aufrechtzuerhalten. Hüten Sie sich vor Baumwurzeln: Sie berauben ihren Haufen seiner Feuchtigkeit und Nährstoffe. Eventuell müssen Sie eine Wurzelsperre unter dem Haufen auslegen.

Zwischen die beschriebenen Lagen verteilen Sie mehrere Pfund paramagnetischen Steinmehls (bis zu zehn Prozent des Haufenvolumens) und auch ein paar Handvoll des besten Mutterbodens, den Sie finden können. Letztgenannter dient als Quelle für Mikroorganismen. Beinwell, Nesselblätter und andere Kräuter geben ebenfalls einen guten Zusatz ab. Streuen Sie auch etwas Kalk ein, falls die Zutaten zu sauer sind oder säuerlich riechen. Je größer die Vielfalt in Ihrem Komposthaufen desto besser wird der Kompost.

Halten Sie den Haufen feucht und luftig. Um ihn vor Witterung zu schützen, bedecken Sie ihn mit Mulch oder einem Teppich (aber nutzen Sie keine Kunststoffe, falls Sie einen chemischen Geruch wahrnehmen). Setzen Sie den Komposthaufen nach einigen Wochen um, wenn die darin erzeugte Hitze abklingt. So stellen Sie sicher, dass alle Teilstücke gut kompostiert worden sind.

Wenden Sie den Haufen nach einigen Wochen mit einer Mistgabel, wenn die darin erzeugte Hitze gänzlich erloschen ist. Falls der Haufen zu trocken war, um richtig zu arbeiten, mischen Sie ihn gut durch, wässern Sie ihn und versuchen Sie es erneut. Falls der Haufen zu nass und muffig war, legen Sie einen neuen an, indem Sie die muffigen Zutaten mit frischen, trockenen vermischen und es noch einmal versuchen.

Falls Sie Würmer in Ihrem Komposthaufen ansiedeln möchten, tun Sie das nach der anfänglichen Hitzephase, sonst werden sie gekocht! Nach einigen Monaten sollte Ihr Kompost dann einsatzfähig sein. Ist er dann immer noch warm, so ist er sehr reich an Nährstoffen.

Kompost wirkt am besten, wenn er einfach über der Mutterbodenoberfläche ausgebreitet wird. Regenwürmer werden dafür sorgen, dass er tiefer untergemischt wird. Bedecken Sie die Kompostschicht immer mit einer Mulchschicht – so verhindern Sie, dass Nährstoffe ausgewaschen werden oder austrocknen.

Applizieren Sie Kompost nie am Boden eines Pflanzlochs: Wird er tief im Erdreich verwendet, kann er Schwefelwasserstoffgas abgeben, das toxisch auf Pflanzenwurzeln wirkt. Geben Sie ihn auch nicht in die Nähe von Baumstämmen oder Pflanzenstengeln, da dies zu Stammfäule führen kann.

Die natürlichen Antibiotika im Kompost reduzieren effektiv Pathogene. Wenn er der Blumenerde zugegeben wird, steigert er die Überlebensraten der Pflanzen erheblich. Eine gute Blumenerde können Sie sehr billig herstellen, indem Sie Kompost (ohne Klümpchen) zu gleichen Teilen mit einfachem, groben Flusssand und Kies vermischen. Zusätzlich können Sie bis zu zehn Prozent paramagnetischen Steinmehls einstreuen, um das Wachstum und die Entwässerung zu optimieren.

Wunderbare mikrobielle Impfmittel und Dünger erhalten Sie, indem Sie Kompost oder Wurmmull nässen und sie in etwa der zehnfachen Menge Wasser auflösen. Diese Lösung sprühen Sie direkt auf den Boden. Manche Menschen haben berichtet, dass die Mischung ebenso gut wirkt wie das biodynamische 500-Spray.

Kompostieren ist eine interessante Spielart der Hobbyalchemie. Es kann sehr aufbauend sein, sich vor Augen zu führen, eine wertvolle Bodenimpfung aus Abfallprodukten erschaffen zu haben. Jede Handvoll gut gemachten Komposts beherbergt mehrere Milliarden Mikroorganismen, die alle darauf aus sind, Ihrem Feld oder Garten neues Leben einzuhauchen.

Traditionelle japanische Impfmittel

Douglas Graham aus dem Südwesten von New South Wales, Australien, war so freundlich, mir das Rezept für ein mikrobielles Bodenimpfmittel weiterzugeben, das nach seinen Angaben seit tausenden von Jahren von japanischen Bauern hergestellt wird. Es besteht aus einfach zu findenden Materialien, die auf besondere Weise fermentiert, aufgelöst und auf Böden oder Pflanzen gesprüht werden.

Bokashi

• Kleie beliebigen Ursprungs

– 10 Liter

• Ölsaatenschrot beliebigen Ursprungs

– 5 Liter

• Fischmehl

– 2 ½ Liter

• Blut- und Knochenmehl

– 2 Liter

• Ihr eigener bester Boden

– 2 ½ Liter

• ungechlortes Wasser

– 2 Liter

• Melasse

– 20 Milliliter

• gut gereifter Kompost oder Wurmmull

– 20 Milliliter

Vermischen Sie alle trockenen Zutaten gründlich in einem 20-Liter-Behältnis, geben Sie dann das Wasser und die Melasse hinzu und mischen Sie sie gründlich, bis die Mischung mürbe wird. Geben Sie sie in einen Müllsack und binden Sie ihn fest zu, wobei so viel Luft wie möglich entweichen sollte. Lassen Sie das Gemisch fünf bis sieben Tage fermentieren. Wenn es fertig ist, hat es einen süßlich-sauren Geruch und kann zu einem Bodenaktivator weiterverarbeitet werden, der in Japan unter dem Namen Ekihi bekannt ist. Ihre Mischung ist mehrere Monate lang haltbar, solange sie nicht an die Luft kommt und schattig steht.

Ekihi

Für die Herstellung des Bodenaktivators benötigen Sie die folgenden Dinge:

• ein 200-Liter-Fass• Wasser

–130 Liter

• Bokashi

– 6 ½ Liter

• Meerwasser

– 6 ½ Liter

• Melasse

– 6 ½ Liter

• Frisch geschnittenes Gras (wenn möglich mit Tau)

– 130 Liter

Schichten Sie in der Tonne Gras- und Bokashi-Lagen übereinander. Wenn die Tonne zur Hälfte gefüllt ist, gießen Sie das Meerwasser und die Melasse hinein. Füllen Sie die Tonne dann bis zum oberen Rand mit Wasser auf und verschließen Sie sie so, dass keine Luft hineinkommt. Lassen Sie sie drei Tage lang stehen; ab dem vierten Tag rühren Sie die Mischung täglich einmal um, bis nach fünf bis sieben Tagen keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dann zapfen Sie die Flüssigkeit ab.

Sie können das Gras noch zwei- oder dreimal wiederverwenden; fügen Sie einfach die anderen Komponenten hinzu. Bewahren Sie die Flüssigkeit in verschlossenen Behältern auf, die Sie bis zum Rand füllen sollten, damit keine Luft darin verbleibt.

Um Ekihi