Strangers on a Train - Nachtzug ins Glück - Samantha Hunter - E-Book

Strangers on a Train - Nachtzug ins Glück E-Book

Samantha Hunter

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Beschreibung

Strangers on a Train - Romantische E-Books mit verführerischen Fremden! Nach Lust de LYX nehmen diese 5 E-Book-Storys Sie mit auf eine sinnliche Zugreise mit unbekanntem Ziel... Nach einem Autounfall konnte Brenna eine lange Liste von Phobien erfolgreich überwinden. Nur ihre lähmende Klaustrophobie bekommt sie nicht in den Griff - keine gute Voraussetzung für eine aufstrebende Reiseschriftstellerin. Doch für ein Bewerbungsgespräch zu ihrem Traumjob nimmt Brenna all ihren Mut zusammen und bucht eine Zugfahrt quer durch den Staat New York. Alles ist in Ordnung, bis sich herausstellt, dass ihr Schlafabteil überbucht wurde und sie den begrenzten Raum mit einem Fremden teilen muss ...

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

1

2

3

4

5

6

7

Danksagung

Die Autorin

Impressum

SAMANTHA HUNTER

Strangers

on a Train

Nachtzug ins Glück

Ins Deutsche übertragen von

Nele Quegwer

Zu diesem Buch

Nach einem Autounfall konnte Brenna eine lange Liste von Phobien erfolgreich überwinden. Nur ihre lähmende Klaustrophobie bekommt sie nicht in den Griff – keine gute Voraussetzung für eine aufstrebende Reiseschriftstellerin. Doch für ein Bewerbungsgespräch zu ihrem Traumjob nimmt Brenna all ihren Mut zusammen und bucht eine Zugfahrt quer durch den Staat New York. Alles ist in Ordnung, bis sich herausstellt, dass ihr Schlafabteil überbucht wurde und sie den begrenzten Raum mit einem Fremden teilen muss …

1

Brenna Burke zwang sich, sich zu entspannen. Mit jedem Schritt prallten ihre Taschen gegen ihre Hüfte, obwohl der Mittelgang des Zuges so breit war, dass locker zwei Personen nebeneinander Platz hatten.

Es ging ihr gut, und bisher hielt sie sich wacker. Es war das fünfte Mal in diesem Jahr, dass sie in diesen Zug stieg, aber diesmal zählte es.

Alle hielten zu ihr. Als sie angekommen war, hatten die Gepäckträger sie angefeuert, und der Schaffner hatte sogar den Daumen hochgehalten.

»Du schaffst das, Brenna! Diesmal zeigst du es allen«, hörte sie jemanden sagen, drehte sich um und erblickte Sean, den jungen Schlafwagenschaffner mit den leuchtenden Augen, der ihr vor ein paar Wochen ihre Suite gezeigt hatte. Er half gerade einer behinderten Frau auf ihren Platz.

»Danke, Sean«, sagte sie mit einem strahlenden, optimistischen Lächeln.

Denn so bin ich, rief sie sich ins Gedächtnis. In allen Bereichen ihres Lebens packte Brenna den Stier bei den Hörnern und lebte. Sie liebte ihre Freunde, ihr Zuhause und ihre Arbeit als Reiseredakteurin. Wenn sie diesen letzten Dämon zähmen konnte, der sie die vergangenen zehn Jahre kleingehalten hatte, konnte sie endlich durchstarten.

Als sie zum ersten Mal versucht hatte, den Wochenendzug vom Lake Champlain zu den Niagarafällen zu nehmen, war sie durchgedreht, kaum dass sie durch die Tür gewesen war, und hatte wieder aussteigen müssen, wobei sie in ihrer Hast zu entkommen fast mehrere Fahrgäste niedergemäht hätte. Bei jedem darauf folgenden Versuch war zu verschiedenen Zeitpunkten vor der Abfahrt etwas schiefgegangen, und sie hatte den Zug wieder verlassen müssen.

Das hier war ihre Chance, und das Leben wartete nicht auf sie. Mit fast neunundzwanzig Jahren träumte sie von der Welt da draußen. Sie dachte darüber nach, wie es wäre, in Paris dreißig zu werden. Oder an irgendeinem tollen Strand in der Karibik. Das hier war der nächste Schritt, um das wahr werden zu lassen.

Wenn Brenna das schaffte – vier Tage in einem Zug zu verbringen –, schaffte sie alles.

Etwas stieß gegen sie. Sie blieb mitten im Gang stehen, in Gedanken versunken. Hinter ihr stauten sich die Leute, der Gang war voll. Zu voll. Sie fühlte sich eingeengt.

Atmen.

Sie atmete etwas Würziges ein … Nelken? Nein, Sandelholz. Ein schöner Duft. Beruhigend. Dann wurde ihr bewusst, dass er von jemandem kam, der direkt hinter ihr stand und ihr in den Nacken atmete, sein Körper nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, und drängelte …

Nein. Der arme Kerl war dort eingeklemmt und wartete darauf, dass sie sich in Bewegung setzte. Sie drehte sich halb zu ihm um und lächelte ihn an.

»Entschuldigung«, sagte sie, stolz, wie fest ihre Stimme klang, wenn man bedachte, dass seine Brust ihr komplett die Sicht versperrte. Er war kräftig. Nicht dick, sondern groß. Muskulös. Breite Schultern.

Mist. Sie starrte ihn an. Er starrte zurück, obwohl er wohl eher versuchte, mit seinen braunen Augen irgendeine Superkraft auf sie auszuüben, damit sie sich vorwärtsbewegte. Dann lächelte er, und das half nicht gerade, sich von seinem Anblick loszureißen.

»Kein Problem«, sagte er. »Lassen Sie sich Zeit!«

Ganz unschuldig – sogar höflich – und doch war seine Stimme sexier als alles, was ihr seit Langem untergekommen war. Ihr Problem mit engen Räumen hatte leider auch seinen Tribut bei Intimitäten gefordert. Der Versuch, mit jemandem zu schlafen und ihn gleichzeitig zu bitten, ihr nicht zu nahezukommen, schlug erfahrungsgemäß kläglich fehl.

Irgendwie brachte Brenna es fertig, einen Fuß vor den anderen zu setzen und sich weiter durch den endlos langen Waggon zu bewegen. Sie versuchte, nicht daran zu denken, wo sie war und welche Bedeutung das alles für sie hatte, und konzentrierte sich auf den schönen Zug, in dem sie das Wochenende verbringen würde. Der Zephyr von 1930 war neu ausgestattet worden, sodass er über sämtliche Annehmlichkeiten verfügte, die man bei zeitgemäßen Luxusreisen erwartete – einschließlich geräumiger Schlafabteile, die die ursprünglichen Einzelkabinen ersetzten, in denen kaum genug Platz für das ausziehbare Bett gewesen war.

Obwohl sein Namensvetter Silver Streak einer der schnellsten Züge seiner Zeit gewesen war, würde dieser hier bei relativ sanfter Geschwindigkeit dahinrollen, damit alle Passagiere die Aussicht genießen konnten, und häufig anhalten, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, shoppen zu gehen und sich die Sehenswürdigkeiten in der Nähe anzusehen. Für Brenna waren diese Abstecher auch eine Hintertür für den Notfall.

Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass er immer noch da war, direkt hinter ihr, und mit ihr Schritt hielt. Das war an und für sich nicht erstaunlich, nur dass sie Abteil um Abteil passierten, ein Passagier nach dem anderen seines fand und schließlich nur noch sie beide auf dem Weg zum Ende des Waggons waren. Brenna hatte extra um das letzte Zimmer gebeten – eine Suite – weil es mehr Fenster hatte. Vier Fenster auf achteinhalb Quadratmetern, ein Doppelbett und ein ausziehbares Einzelbett.

Das Abteil wurde als ausreichend für drei Personen beworben, mit eigenem kleinem Bad, aber für sie war es gerade groß genug, um sich bei geschlossener Tür noch wohlzufühlen. Obwohl es sie einiges gekostet hatte, wusste sie, dass es sich lohnen würde. Brenna hatte versucht, sich mit den kleineren Abteilen zu arrangieren, doch es war ihr nicht gelungen.

Vielleicht hat er einfach seine Zimmernummer übersehen, dachte sie geistesabwesend, sich seiner Gegenwart aber immer noch bewusst.

Als sie jedoch das Ende des Waggons erreichten, beschleunigte sich ihr Pulsschlag. Irgendwas war hier faul. Plötzlich fühlte sie sich sehr allein in dem langen Gang. Sie sagte sich, dass sie gewiss jemand hören würde, wenn sie schrie.

Ohne Vorwarnung drehte Brenna sich um und legte dem Mann eine Hand auf die Brust, was ihn abrupt zum Anhalten brachte. Sein Ausdruck war eher überrascht als bedrohlich.

»Warum folgen Sie mir?«, fragte sie und blickte ihm in die Augen. Die waren tief dunkelbraun wie der vorzüglichste Schokokaffee. Sein Haar war lockig – nicht vernachlässigt, aber auch nicht gestylt. Ein bisschen wild vielleicht. Einen Tick dunkler als seine Augen.

»Ich folge Ihnen nicht. Jedenfalls nicht so, wie Sie meinen. Ich gehe zu meinem Abteil.« Sein Blick fiel auf ihre Hand.

Sie nahm sie weg, und Brennas Lippen verzogen sich zweifelnd. »Das einzige Abteil, das in diesem Waggon noch übrig ist, ist meins. Ihres muss hinter Ihnen liegen.«

»Nein, meins ist genau da vorne.« Er zeigte auf das Ende des Waggons.

Sie hörte einen leichten Brooklyn-Akzent heraus oder vielleicht auch einen New Jersey- oder Philadelphia-Akzent. Die hatte sie noch nie auseinanderhalten können.

»Das ist nicht möglich. Ich habe ausdrücklich dieses Abteil reserviert«, sagte sie schnippisch, drehte sich um und ging weiter.

Als sie die Schlüsselkarte in den Schlitz an der Tür steckte, leuchtete es grün auf. Lächelnd trat sie ein und warf dem Mann einen triumphierenden Blick zu.

»Sehen Sie? Ihres ist irgendwo da hinten. Schönen Tag noch!« Sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu.

Brenna sah sich den Raum an.

Genau wie sie ihn in Erinnerung hatte. Bis auf den Blumenstrauß auf dem Tisch am Fenster. Neugierig ging sie hin und las die Karte. Sie und die Blumen waren von ihrer Freundin Mel, die ihr Glück wünschte.

Die kleinen Fenster mit den Jalousien ließen noch genug Licht herein. Auch das Badezimmer war beengt und nur mit dem Allernötigsten ausgestattet, aber wenn sie die Tür offen ließ, würde es schon gehen.

Brenna fühlte sich gut. Ein wohliger Schauer überlief sie. Diesmal konnte sie es schaffen.

Die Tür hinter ihr klickte, summte und knackte.Es warendie gleichen Geräusche wie eben, als sie sie mit ihrer Schlüsselkarte geöffnet hatte. Vor Schreck umklammerten ihre Finger fest die Griffe ihrer Taschen, als sie sich umdrehte. Er stand vor ihr in der Tür.

Lächelnd winkte er mit seiner Schlüsselkarte.

»Na so was!«, sagte er und blinzelte ihr mit diebischer Freude zu, trat ein und schloss mit einem Klicken, das sich schrecklich endgültig anhörte und das in Brennas Schädel widerhallte, die Tür hinter sich.

Ein Taubheitsgefühl setzte ein. Das konnte nicht wahr sein! Brennas Kopf war plötzlich leer, als sie sich der einen Sache gegenübersah, auf die sie sich niemals hätte vorbereiten können.

Reid Cooper sah zu, wie die Frau, die in der Mitte der Suite stand, ihm den Rücken zukehrte, aus dem Fenster blickte und etwas in sich hineinmurmelte. Sie atmete viel zu schnell, ihr ganzer, hübscher Körper war angespannt wie ein Drahtseil.

Er runzelte die Stirn und bereute sein rechthaberisches Verhalten. Hier lag eindeutig ein Versehen vor, aber er hatte sie nicht ängstigen wollen.

»Nur weil ich Angst habe, bedeutet das nicht, dass Gefahr droht«, flüsterte sie immer wieder.

»Hören Sie! Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe, aber ich tu Ihnen nichts zuleide. Versprochen. Ich wollte damit nur zeigen, dass das mein Zimmer ist. Oder dass einer von uns falsch zugeteilt worden ist«, sagte er und versuchte, vernünftig zu klingen. »Wir sollten das … äh … klären, meinen Sie nicht?«

Sie fuhr mit ihrem Singsang fort. Super. Jetzt saß er hier mit einer Verrückten fest. Genau das, wovor er die Flucht ergriffen hatte. Der Grund, warum er aus dem Polizeidienst ausgeschieden war.

Da hatte er mit allen Arten von Verrückten zu tun gehabt – auf lustige Weise verrückt bis hin zu psychotisch-gefährlich verrückt. Der letzte Irre hatte ihn fast umgebracht. Die Erinnerung daran ermahnte Reid, vorsichtig zu sein, als er auf die Frau zuging und ihr die Hand auf die Schulter legte.

»Hallo, haben Sie gehört? Ich sagte …«

Sie nahm so plötzlich Reißaus, dass er unwillkürlich nach seiner Waffe griff, bis er merkte, dass er sie nicht mehr bei sich trug. Als die Frau sich an die Wand presste, wurde ihm klar, dass sie keine Gefahr für ihn darstellte. Im Gegenteil, sie war weiß wie ein Laken und kurz vor dem Kollaps, wenn sie nicht schleunigst Luft bekam.

»Hören Sie, ich werde Ihnen nichts tun, okay? Mein Name ist Reid Cooper, und ich bin Polizist. New York Police Department. Sie sind in Sicherheit, das verspreche ich Ihnen. Es gab nur eine Verwechslung bei den Abteilen. Beruhigen Sie sich! Atmen Sie langsamer, ein und aus!«

Er verfiel in alte Gewohnheiten und atmete tief ein, um sie dazu zu bringen, es ihm gleichzutun.

»Raus hier! Sie sind … z-zu fett!« Zwischen den Worten machte sie hastige Atemstöße und ließ ihn nicht aus den Augen. Von Sekunde zu Sekunde atmete sie gleichmäßiger.

Nach etwa einer Minute wirkte sie wesentlich ruhiger, obwohl sie immer noch an der Wand klebte, als wollte sie sie hinaufklettern, um ihm zu entkommen, wenn es sein musste.

»Moment, sagten Sie, ich wäre zu fett?«

Ihre Bemerkung kam, erst ein paar Sekunden nachdem die Krise vorbei war, bei ihm an. Er hielt sich in Form. Ging laufen und ein paar Mal die Woche schwimmen, und er hatte sogar einen Kurs für Kampfkunst angefangen.

Und einen Töpferkurs. Er hatte schon immer mal so ein Drehteil ausprobieren wollen. Eigentlich war es Mädchenkram, Reid war der einzige Kerl im Kurs, aber es gefiel ihm. Er erweiterte seinen Horizont, etwas, worüber er in den sechs Monaten seiner Genesung von den drei Schusswunden viel nachgedacht hatte. Zwei Kugeln hatten die Weste getroffen, eine nicht. Das brachte einen dazu, seine Prioritäten zu überdenken.

Doch jetzt war er wieder in Form, ein durchtrainierter Typ von einem Meter neunzig und dreiundneunzig Kilo. Nicht zu fett.

Sie zeigte auf die Tür. »Raus!«

Er zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme.

»Auf gar keinen Fall. Entweder gehen wir zusammen, Schätzchen, oder ich bleibe hier, und wir rufen den Reiseleiter, damit er kommt und uns weiterhilft.«

»Brenna«, sagte sie mit zittriger Stimme.

»Was?«

»Brenna. Nicht ›Schätzchen‹.«

Sie war eindeutig sauer, aber auch weniger panisch, was Reid als Punkt für sich verbuchte.

»Brenna«, wiederholte er, um es auszuprobieren. »Hübsch. Also, was meinen Sie? Lassen Sie die Wand los und kommen mit mir, oder warten wir hier, bis uns jemand zu Hilfe eilt?«

Ihr Mund formte sich zu einer dünnen Linie, und sie löste erst den einen Arm von der Wand und dann den anderen.