Straßen und Häuser in Friedenau - Ronald Hoppe - E-Book

Straßen und Häuser in Friedenau E-Book

Ronald Hoppe

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Beschreibung

Aus der vor 150 Jahren auf der grünen Wiese geplanten Landhauskolonie Friedenau hat sich einer der interessantesten Ortsteile Berlins entwickelt. Hier stehen Gründerzeit-Villen neben Mietshäusern des jungen 20. Jahrhunderts und sind die Wohnungen nobelpreistragender Literaten nur einen Steinwurf von den Wiegen weltweit agierender Unternehmen entfernt. Dieser kleine Führer ist Ihr treuer Begleiter bei Entdeckungen im ›Freilichtmuseum‹ Berlin-Friedenau. Mit zahlr., z.T. farb. Fotos u. Karten

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Seitenzahl: 68

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Straßen und Häuser in Friedenau

Ein Führer für Friedenauer und andere Entdecker

• • •

Schriftreihe Epilog

Herausgegeben von Ronald Hoppe

Band 6.001

• • •

© copyright 2016 by epilog.de • Alle Rechte vorbehalten

Getextet und gestaltet von Ronald Hoppe

Redigiert von Bernhard Rühl

Durchgesehen von Dorothee Raufuß & Andreas Fuchs

Fotos und Illustrationen vom Autor und aus dem Archiv von epilog.de

Verlegt bei BOD – Books on Demand, Norderstedt

ISBN 978-3-7412-5441-3

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar

Inhalt

Vorwort: Friedenau für Endecker

Straßen und Plätze in Friedenau von A bis Z

Karten und Pläne

Übersichtsplan von Friedenau

Ursprüngliche Planung Friedenaus

Berlin und Umgebung 1894

Friedenau 1903 und 1910

Friedhof Stubenrauchstraße

Dokumente

Die Schöneberger Untergrundbahn (1911)

Landhausbauten in der Umgegend von Berlin (1884)

Anhang

Friedenau-Literatur

Index

Friedenau für Entdecker

Friedenau entstand im wahrsten Sinne des Wortes am Reißbrett und auf der Grünen Wiese. Im Gegensatz zu vielen anderen Ortsteilen Berlins gab es kein Dorf als Keimzelle, sondern nur den Wunsch der Berliner, der Wohnungsnot der Hauptstadt zu entfliehen.

Findige Unternehmer kauften Land am südwestlichen Speckgürtel von Berlin, parzellierten es und warben 1871 die ersten Einwohner an. Zunächst entstanden Landhäuser rund um die spätere Kaisereiche, aber dann wurde Friedenau immer weiter Richtung Nordwesten besiedelt, wobei die kleinen Häuschen nach und nach durch Mietshäuser ersetzt worden sind. Anfang des 20. Jahrhundert war dann Friedenau ›fertig‹.

Auf Schöneberger Gebiet ging es dann um 1910 weiter, an der Rubensstraße entstanden Siedlungen im Stil der ›Neuen Sachlichkeit‹, die zwar bis heute nicht offiziell zu Friedenau gehören, sich aber die Infrastruktur mit Friedenau teilen.

Den 2. Weltkrieg hat Friedenau relativ glimpflich überstanden, viele Häuser verloren aber Fassadenschmuck und Dachgauben. Die wenigen entstanden Baulücken wurden schnell und recht schmucklos gefüllt. Ein wirklicher Einschnitt in die Idylle war erst die ›autogerechte‹ Umgestaltung Berlins in den 1970er-Jahren, als Vorgärten und Symmetrie der Möglichkeit weichen mussten, Friedenau so schnell wie nur möglich zu durchfahren.

Trotzdem hat sich Friedenau bis heute sein Flair bewahrt. Irgendwo zwischen Altbacken und Hipp angesiedelt, findet man immer noch ohne Probleme wenige Schritte neben den Hauptverkehrsstraßen idyllische Fleckchen. Und wenn man mit offenen Augen durch die Straßen läuft kann man so manches Kleinod erblicken.

Dieses Buch soll Ihnen bei diesen Entdeckungen helfen, und die beste Methode, es zu benutzen ist die, es bei einem Spaziergang griffbereit in der Tasche zu haben. Ein bisschen ist Friedenau wie ein Freilichtmuseum, hier findet man 150 Jahre Architektur- und Industriegeschichte auf engsten Raum, aber auch Wohnstätten vieler Künstler und so manches Exponat am Wegesrand.

Ich wünsche Ihnen viele interessante und erstaunliche Erlebnisse, wenn Sie Ihr Friedenau entdecken.

• Ronald Hoppe

Bei jedem Straßennamen ist, so weit sinnvoll, der Zeitraum angegeben, in dem die Straße den Namen führte. Aufgegebene Straßennamen wurden möglichst berücksichtigt. Gänzlich verzichtet haben wir auf Straßennamen, die nur in alten Planungen verzeichnet sind, aber wahrscheinlich nie verwendet wurden. Im Text und den Bildunterschriften wurden bis auf wenige Ausnahmen die heutigen Bezeichnungen verwendet. Wenn vorhanden schließt ein Straßeneintrag mit einer Liste von Hausnummern mit Baudenkmalen und Stolpersteinen. Wenn nicht anders angegeben geben die Zeitangaben bei Gebäuden das Jahr der Fertigstellung an.

Neben dem offiziellen Friedenau wurde auch das ›gefühlte Friedenau‹ berücksichtigt:

• Die Straßenzüge rund um die Ceciliengärten zwischen Hauptstraße und Wannseebahn.

• Der sogenannte ›Dürer-Kiez‹, das Dreieck zwischen, Rubens- und Thorwaldsenstraße und der Wannseebahn, dessen Grundstücke Ende des 19. Jahrhunderts geschäftstüchtig als ›Neu-Friedenau‹ vermarktet wurden.

• Zwei kleinere Abschnitte an der Grenze zu Steglitz und Wilmersdorf, die bis in die 1930er-Jahre zu Friedenau gehörten.

Straßen und Plätze inFriedenau von A bis Z

Aachener Platz • Adam-Kuckhoff-Platz • Albestraße • Am Friedhof • Aufbaustraße • Bachestraße • Bahnhofstraße • Bahnstraße • Baumeisterstraße • Beckerstraße • Begasstraße • Bennigsenstraße • Berliner Platz • Bismarckstraße • Blankenbergstraße • Bornstraße • Breslauer Platz • Brünnhildestraße • Büsingstraße • Bundesallee • Bundesplatztunnel • Bundesstraße 1 • Canovastraße • Carstenn-Figur • Ceciliengärten • Cosimaplatz • Cranachstraße • Deidesheimer Straße • Dickhardtstraße • Dürerplatz • Eisackstraße • Elsastraße • Eschenstraße • Evastraße • Fehlerstraße • Feurigstraße • Fregestraße • Friedenauer Brücke • Friedenauer Straße • Friedrich-Wilhelm-Platz • Fröaufstraße • Görresstraße • Golzheimer Straße • Goßlerstraße • Grazer Platz • Grenzstraße • Grüner Weg • Gutsmuthsstraße • Hackerstraße • Hähnelstraße • Hamburger Platz • Handjerystraße • Hauffstraße • Hauptstraße • Hedwigstraße • Hertelstraße • Holsteinische Straße • Homuthstraße • Illstraße • Innsbrucker Platz • Isoldestraße • Jänischallee • Kaiserallee • Kaisereiche • Kaiserstraße • Kasseler Straße • Kastanienstraße • Kirchstraße • Knausstraße • Kreisauer Straße • Kreuznacher Straße • Kundrystraße • Laubacher Straße • Lauterplatz • Lauterstraße • Lefèvrestraße • Lepsiusstraße • Liane-Berkowitz-Platz • Mainauer Straße • Maßmannstraße • Maybachplatz • Menzelstraße • Moselstraße • Niedstraße • Odenwaldstraße • Offenbacher Straße • Ortrudstraße • Otzenstraße • Parallelstraße • Perelsplatz • Peschkestraße • Peter-Vischer-Straße • Potsdamer Straße • Promenade • Querstraße 1–3 • Reichsstraße Nr. 1 • Rembrandtstraße • Renée-Sintenis-Platz • Retzdorffpromenade • Rheineck • Rheingaustraße • Rheinstraße • Ringstraße • Roennebergstraße • Rondell • Rotdornstraße • Rubensstraße • Saarstraße • Saarstraßen Brücke • Sarrazinstraße • Schillerplatz • Schillingstraße • Schmargendorfer Platz • Schmargendorfer Straße • Schmiljanstraße • Schnackenburgstraße • Schulplatz • Schwalbacher Straße • Schwarzwaldstraße • Semperstraße • Sentastraße • Sieglindestraße • Sponholzstraße • Steglitzer Straße • Steglitzer Weg • Stierstraße • Straße am Güterbahnhof Wilmersdorf • Stubenrauchstraße • Südwestkorso • Taunusstraße • Thorwaldsenstraße • Traegerstraße • Varziner Platz • Varziner Straße • Wagner Platz • Wagnerviertel • Walther-Schreiber-Platz • Wexstraße • Wielandstraße • Wiesbadener Straße • Wilhelm-Hauff-Straße • Wilhelmshöher Straße • Wilhelmstraße • Wilmersdorfer Platz • Zehlendorfer Straße

Aachener Platz (1900–1945)

Der Platz befand sich an der ↑Laubacher- Ecke ↑Kreuznacher Straße und bildete eine Ausbuchtung der Friedenauer Grenze nach Wilmersdorf. In den 1930er Jahren wurde die Grenze begradigt und um 1950 verschwand der Platz von den Stadtplänen.

Adam-Kuckhoff-Platz (1990–)

Fläche 70m×160m (Drei­ecksform). Auf dem nach dem Schriftsteller und Widerstandskämpfer Adam Kuckhoff (1887–1943) benannten Platz stand bis zu seiner Zerstörung 1943 der ›Kinder-Brunnen‹. 1982 wurde er als ›Erikabrunnen‹ mit zwei frei nachgestalteten Figuren von Heinz Spilker rekonstruiert.

Der Erikabrunnen auf dem Adam-Kuckhoff-Platz.

Albestraße (1875–)

Länge 410m. In der nach der Albe – einem Nebenfluss der Saar – benannten Straße wurde 1876 in der Nr. 32 die erste Gemeindeschule von Friedenau gegründet.

In der Albestraße 21 und der ↑Niedstraße 19 befand sich ab 1872 die Optische Werkstätte Paul Wächter, deren Trichinenmikroskope zur Verwendung in Schlachthöfen weltweit verkauft wurden und in der Nr. 11 stellte der Mechaniker Paul Stückrath ab 1887 Präzisionswaagen und Seismographen her.

Der Komponist Max Bruch (1838–1920) wohnte in der Albestraße 3 und der Ethnologe Heinrich Cunow (1862–1936) in der Nr. 15. Der Schauspieler Max Schreck (1879–1936) lebte während seine Schulzeit ebenfalls in der Albestraße.

Baudenkmale: Nr. 5: Wohnhaus von W. Spieß (1885) • Nr. 19/20: Mietshäuser mit Vorgarteneinfriedung von James Ruhemann (1893) • Nr. 24: Landhaus von Otto Hoffmann (1888) • Nr. 30: Mietshaus mit Vorgarteneinfriedung von Richard Draeger (1892)

Am Friedhof (um 1900)

↑Fehlerstraße, ↑Offenbacher Straße

Aufbaustraße (1945–1947)

↑Görres­straße

Bachestraße (1910–)

Länge 200m. Benannt nach dem Kommunalpolitiker Friedrich Bache (1841–1917). An der Ecke ↑Bundesallee 72 befanden sich von 1912 bis 1915 die Pfalzburg Lichtspiele, ein Stummfilmkino mit 155 Sitzplätzen.

Bahnhofstraße (1874–)

Länge 70m in Schöneberg. Die Straße liegt an der Trasse der 1838 eröffneten ersten Eisenbahnstrecke Preußens von Berlin nach Potsdam. 1874 wurde mit der Wannseebahn eine parallel verlaufende Vorortstrecke geschaffen, in deren Verlauf im gleichen Jahr auch der Bahnhof ›Friedenau‹ eröffnet worden ist.

Baudenkmale: Nr. 1: Mietshaus von Kurt Berndt 1892 • Nr. 4: Beamtenwohnhaus des Königlichen Eisenbahn-Betriebsamt (1889)

Der Bahnhof Friedenau um 1900, im Hintergrund links die Bahnhofstraße.

Bahnstraße (1872–1875)

Benannt nach der hier verlaufenden Eisenbahn Berlin–Potsdam. Heute ↑Saarstraße.

Baumeisterstraße (1912–)

Länge 510m in Schöneberg. In der nach dem Bauingenieur Reinhard Baumeister (1833–1917) benannten Straße wirkte in der Nr. 8 der Klarinettist und Berliner Kammervirtuose Alfred Bürkner (1905–1981).

Baudenkmale: Nr. 4–8: Siedlung Ceciliengärten von Heinz Lassen (1928) • Nr. 9–16: Wohnanlage von Paul Mebes und Paul Emmerich (1928)

Beckerstraße (1892–)