Straßenhund Monti und seine Freunde - Rita de Monte - E-Book

Straßenhund Monti und seine Freunde E-Book

Rita de Monte

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Beschreibung

Monti - der kleine Yorkshire Terrier - wurde von seiner andalusischen Familie wie Müll entsorgt. Er erzählt wie er nach Deutschland kommt und seine geliebte Hündin Fanny kennenlernt. Die Hündin lebt schon lange bei ihrem Frauchen und erzählt Monti kleine Kurzgeschichten von den anderen Mitbewohnern des kleinen Zoos. Denn dort leben noch viele andere Tiere, wie Katzen, Schafe, Hühner, Enten und hin und wieder auch Raubvögel oder andere Tiere die aufgepäppelt werden müssen. Wahre kleine, alltägliche Geschichten, kurzweilig und spannend erzählt.

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Inhalt

Straßenhund Monti

Monti lernt Fanny kennen

Montis erster Spaziergang

Fanny erzählt

Yorkimix Struppi

Dramatische Ereignisse

Plötzlich krank

Traumhaus

Findelkatze Missie

Kater Oskar

Baby Tiffy

Siamkater Turbo

Jerry und klein Lollipop

Glückskätzchen Serafinchen

Kasimir

Struppis Herz

Henne Hildegundis

Der kluge Bengale

Milli Rosinchen

Hugo, ein alter Bekannter

Othello - der Waldkauz

Kleiner Stumpi

Roxy Kamikatze

Tick, Trick und Track

Einfach umgefallen

Flummyhund

Fleckilein

Mäusebussi

Ein Date

Geliebte Fanny

Straßenhund Monti

Monti lag am Strand einer wunderschönen Bucht an der Costa del Sol in der Nähe der Stadt Malaga. Die Wellen plätscherten leise vor sich hin. Es war schon heiß, denn die Sonne stand bereits im Zenith. Der kleine Hund hatte Hunger und Durst. Monti ist ein kleiner Yorkshire Terrier mit hübschen, schwarzen Knopfaugen und langen Wuschelhaaren. Seine Haare sind so lang, dass sie ihm bis über die Augen reichen und er kaum etwas sehen kann. Dafür hört er umso besser und riechen kann er auch super. Viel besser als die Menschen, die hier am Strand herumliegen und sich sonnen. Montis Fell ist am Kopf und an den Füßen rotbraun und auf dem Rücken schwarz. Ein goldiger kleiner Kerl.

Als Welpe hatte ihn eine junge Familie mit Kindern adoptiert. Zunächst war er sehr glücklich gewesen. Die Kinder hatten sehr viel mit ihm gespielt und er hatte auch genug zu trinken und zu essen bekommen. Doch dann starb der Vater bei einem Autounfall und man hatte den kleinen Hund wie Müll entsorgt und einfach am Strand ausgesetzt. Von einem Tag auf den anderen. Der kleine Hund irrte ziellos am Strand umher, denn er wusste gar nicht wo er sich befand. Er fand seinen Heimweg nicht mehr und er fühlte sich ängstlich und einsam.

Heute war es wieder so heiß und er hatte furchtbaren Durst. Das Salzwasser konnte er nicht trinken und so lief er weiter und weiter. Irgendwann kam er an einen Strandabschnitt wo viele Menschen und Kinder waren. Es lagen Handtücher auf dem Boden, zusätzlich waren Sonnenschirme und Liegestühle aufgestellt worden.

Monti war den ganzen Tag gelaufen, um etwas zu essen zu finden. Plötzlich stieg ihm ein verlockender Duft in die Nase. Ganz verlassen stand eine Badetasche neben einem der Liegestühle. Der kleine Yorkshire robbte unter den Liegestuhl und schnupperte aufgeregt. In der Tasche musste etwas zu essen sein. Vorsichtig steckte er seine Nase in die Tasche und erschnüffelte tatsächlich etwas Essbares, das in eine Serviette eingewickelt war. Schnell packte er es, nahm es zwischen die Zähne und rannte so schnell er konnte davon.

Im Schutz einer kleinen Hütte, die am hinteren Rand des Sandstrandes stand, legte er seine Beute hin, zupfte an der Serviette und fraß das darin enthaltene Brötchen mit der Wurst auf. Wau, das war lecker gewesen, aber salzig. Der kleine Hund bekam riesigen Durst, also lief er um die Hütte herum und wurde tatsächlich fündig. In einer alten, herumliegenden Dose hatte sich etwas abgestandenes Wasser gesammelt, das er gierig schlabberte. Früher hätte er so etwas gar nicht angeschaut, aber jetzt war es höchste Zeit, dass er etwas zu trinken bekam.

Monti wurde müde und er schlief ein. Er wachte auf, als etwas an ihm schnupperte. Was war denn das? Neben ihm saß ein Rüde seiner Rasse. Vielleicht nicht ganz so reinrassig. Aber ein Yorki hatte auf jeden Fall bei der Entstehung mitgemischt. "Hey, wer bist Du denn, warum weckst Du mich und was willst Du denn von mir?" knurrte Monti.

"Jetzt stell Dich nicht so an Du dummer Hund. Ich wollte Dich doch nur warnen. Hier wohnt ein gefährlicher Mann. Der jagt uns Hunde immer weg" sagte der alte Streuner.

"Oh, danke für die Info. Wie heißt Du denn?" fragte Monti interessiert.

Der andere Hund sagte: "Ich bin der Diego. Man hat mich einfach aus dem Auto geworfen als man mich nicht mehr wollte."

Monti seufzte. "Mir ging es so ähnlich. Warum will uns denn niemand mehr? Wir sind doch noch topfit."

"Das weiß ich leider auch nicht. Aber weißt Du was? Wir könnten doch zusammen streunen. Das bringt bestimmt viele Vorteile und ich kenn mich hier aus," erwiderte Diego.

Zusammen verließen sie den Schutz der Hütte und marschierten am Strand entlang. Die Sonne wurde immer heißer und Hunger und Durst waren noch nicht wirklich gelöscht oder schon wieder da.

In der Nähe eines Felsvorsprungs saß eine dunkelhaarige, junge Frau. Sie hatte einen kleinen Jungen dabei. Diego meinte: "Eins musst Du Dir merken. Wenn Kinder und ihre Mütter in der Nähe sind, dann haben sie meistens Proviant dabei. Wir müssen nur auf eine gute Gelegenheit warten." Er legte sich auf die Lauer.

Als Mutter und Sohn ins Wasser gingen, witterte Diego sofort eine Chance. Vorsichtig schlichen er und Monti sich an die Badetasche heran. Und tatsächlich wurden sie fündig. Es roch verdächtig nach Salamibrot und Schokolade.

Diego hatte gerade seine Schnauze in die Tasche gesteckt und ein Vesperbrot zwischen die Zähne genommen, als die Mutter wie eine Furie auf ihn zu gerannt kam. "Verschwinde, Du dummer Köter" schrie sie auf Spanisch."

Aha, eine Einheimische“ meinte Diego nur. „Die mögen uns Streuner nicht. Am liebsten würden die uns in der Tötungsstation sehen.“ Beide Hunde rannten wie der Blitz davon.

Tapfer teilte Diego seine Beute mit seinem neuen Freund Monti. Aber es war nur einen Tropfen auf den heißen Stein und der Bauch noch lange nicht voll. Also machten sie weiter und suchten nach neuen Opfern. Jeden Tag ging das so. Sie hatten schon eine richtig gute Taktik entwickelt. Monti lenkte die Menschen ab und Diego stahl die Beute. Dann fraßen sie alles gemeinsam auf.

Inzwischen waren sie an diesem Strandabschnitt schon sehr bekannt und Diego meinte, dass sie weiterziehen müssten. Gesagt, getan. Beide Hunde zogen gemeinsam weiter. Auch am nächsten Strandabschnitt zogen sie ihre altbewährte Nummer ab. Und so ging das fast ein halbes Jahr und sie kamen gut über die Runden.

Als Monti eines frühen Morgens erwachte, lag Diego nicht neben ihm. Deshalb ging er auf die Suche und fand Diego neben einem Felsen liegend. Es sah aus, als ob sein Hundekumpel schlafen würde. Doch der alte Hund war friedlich eingeschlafen und würde nie mehr aufwachen. Monti war verzweifelt. Sein bester Freund war tot und er musste sich nun wieder allein durchschlagen müssen.

Allein war es am Strand schwierig. Sie hatten bisher immer super zusammengearbeitet. Monti war sehr traurig über seinen Verlust. Doch es musste weitergehen und so fing er an zu überlegen.

Er hatte immer wieder beobachtet, dass die Einheimischen mit rollenden Kisten zum Strand kamen. Irgendwie mussten sie ja auch ihr Essen transportieren, das sie immer dabeihatten. Also schlussfolgerte er, dass es in der Richtung, in der die Autos wieder davonrollten, auch Nahrung geben musste. Eigentlich doch ganz logisch. Monti war nämlich ein kluger kleiner Kerl. Also marschierte er tapfer in Richtung Straße, setzte sich an den Straßenrand und schaut wohin die rollenden lauten Dinger fuhren. Er bemerkte, dass sie alle eine breite Straße entlangfuhren, allerdings in zwei Richtungen.

Lange stand er da und wusste nicht, sollte er nach links oder rechts gehen. Dann beschloss er nach rechts zu gehen. Diese rollenden Teile machten ihm ziemlich Angst, weil sie so laut und schnell waren und unangenehm rochen. Deshalb blieb er immer ein Stückchen weg von ihnen. Flott rannte er die Straße entlang.

Nach etwa einer Stunde kreuzte ein Fluss die Straße. Er machte erst mal einen Abstecher ans Ufer, suchte sich eine flache Stelle und trank und trank und trank. Er hatte solchen Durst gehabt. Dann ging er wieder nach oben zur Straße und überlegte, wie er wohl über die stark befahrene Brücke kommen sollte.

In der Nähe des Flusses sah er Autos parken. Eines davon war ein Lieferwagen mit offener Pritsche. Er lief hin und schaffte es hinauf auf die Ladefläche zu hüpfen. Erschöpft legte er sich unter eine dort liegende Plane und schlief ein.

Er erwachte erst wieder, als es anfing zu rütteln. Das Ding fuhr tatsächlich und er konnte nicht mehr herunter. Also versteckte er sich weiterhin unter der Plane.

Nach einer ganzen Weile hielt das Auto plötzlich an. Vorsichtig lugte Monti unter der Plane hervor. Ein Mann ging um den Wagen herum und öffnete die Ladeklappe. Schnell schoss der kleine Streuner unter der Plane hervor und sprang von der Ladefläche. Der Mann schaute ihm verdutzt hinterher.

Monti rannte erst einmal ein Stück, bis er um die Ecke war und somit außer Sichtweite. Dann setzte er sich hin und schaute sich um. Oje, da waren viele Häuser und Straßen. Aber es roch sehr interessant. Er drückte sich an den Häusern die Straße entlang und kam zu einem großen Parkplatz, auf dem viele Autos abgestellt waren. Die Menschen gingen alle zu einer großen Tür hinein und kamen mit einem Einkaufswagen zurück, vollbepackt mit leckerem Essen. Monti konnte das auch durch die Verpackung hindurch riechen. Ihm lief das Wasser im Maul zusammen. Der kleine Hund beobachtete genau. Immer, wenn ein Mensch auf die große Tür zuging, öffnete sie sich automatisch. Das musste er unbedingt ausprobieren. Kurz-entschlossen rannte er zur Tür und als sie sich öffnete, schlüpfte er schnell hindurch.

Der Raum, in dem er nun stand, war riesig und viele verlockende Düfte stiegen in seine kleine Nase. Unwiderstehlich zog es ihn zu dem Regal, in welchem die verpackte Wurst lag. Sogar recht weit unten in seiner Reichweite. Schnell schnappte er sich eine Packung, und rannte wie der Blitz, in Richtung Eingangstür.

Plötzlich fing eine Frau an zu kreischen und er wusste, dass er sich beeilen musste. Schnell rannte er durch die sich öffnende Tür und war draußen. Dann rannte er mit seiner Beute davon. Glück gehabt.

Es war jedoch gar nicht so einfach die Plastikverpackung aufzubekommen. Doch mit Geduld und seinen spitzen Zähnchen schaffte er es und schmatzte laut, als er sich den Inhalt schmecken ließ. Sollte er es noch einmal versuchen? Er hatte immer noch Hunger und schon wieder furchtbaren Durst. Warum war Wurst nur immer so salzig?

Also auf ein Neues dachte er. Leider hatte der Marktinhaber ihn im Blick gehabt. Als Monti zur Tür hineinrannte wartete er schon mit einer Art Fischernetz am Stiel auf ihn. Und schon saß der kleine Yorkshire Terrier in der Falle.

Der Mann ging mit seiner Beute zu einem kleinen Raum und sperrte den Hund ein. Die Tür schloss er ab.

Der Marktinhaber hatte die Tierfänger angerufen und diese nahmen den kleinen Monti mit. Zum Glück brachten sie den kleinen Streuner nicht in die Tötungsstation, sondern in ein Tierheim für kleine Hunde. Große Hunde waren in der Regel unvermittelbar. Kleine Hunde hatten jedoch immer noch die Chance ins Ausland vermittelt zu werden.

Im Tierheim angekommen steckte man ihn in einen Zwinger. Dann machte die Dame, die ihn fütterte, Fotos von Monti und er kam sich vor wie ein kleiner Superstar. Es gefiel ihm zwar nicht im Tierheim, denn er hatte sich schon sehr an die Freiheit gewöhnt, aber regelmäßig etwas zu essen und trinken zu bekommen war nicht zu verachten. So verging fast ein halbes Jahr und das Leben im Tierheim war ganz schön öde.

Eines Tages kam der Tierarzt ins Tierheim. Dort gab es einen speziellen Raum mit einem Edelstahltisch. Monti kannte den noch nicht. Als er darauf gesetzt wurde fühlte es sich sehr kalt an am Popo. Dann tastete ihn der Doc ab, schaute in sein Maul und seine Ohren und gab ihm eine Spritze. Anschließend schrieb er etwas in ein blaues Büchlein und gab es der Tierheimtante. Diese nahm ihn auf den Arm und brachte ihn zurück in sein Abteil. Das war gar nicht so schlimm gewesen.

Wieder wurde es für einige Tage stinkelangweilig. Doch dann nahm die Tierheim Angestellte ihn auf den Arm und erzählte ihm, dass er jetzt eine ganz lange Reise antreten würde. Dann streichelte sie ihn noch einmal und wünschte ihm viel Glück. Sie brachte ihn zu einem wartenden LKW und setzte ihn und einige seiner Kumpels in einzelne Käfige. Die blauen Büchlein gab sie dem Fahrer, der sie ins Handschuhfach legte.

Schon kurz darauf ging die Fahrt ins Ungewisse los. Sie fuhren und fuhren. Nicht einmal zum Pinkeln durften die Hunde aussteigen. Sie stanken inzwischen wie die Otter.

Endlich hielten sie an. Der Fahrer ging um seinen Lastwagen herum und öffnete die hintere Tür.

Der kleine Streuner sah einen großen Platz mit vielen Menschen. Eine Frau rief jeweils einen Namen, der Fahrer holte einen seiner Kumpels aus seinem Käfig und übergab ihn mitsamt seinem blauen Buch einer älteren Dame und diese wiederum einem der dort warteten Zweibeiner.

Monti hatte ein bisschen Angst. Plötzlich nahm der Fahrer den Kleinen aus seinem Käfig, leinte ihn an und übergab ihn der Ruferin. Diese rief einen Namen und eine junge Frau trat vor. Sie lächelte und schien sich richtig zu freuen.

Monti ging das Herz auf als er an sie übergeben wurde. Sie roch soooo gut, nur er stank fürchterlich. Aber das schien sein neues Frauchen nicht zu interessieren. Sie nahm ihn auf den Arm und sofort schmiegte er sich an sie. Dann trug sie ihn zu ihrem türkisblauen Auto, setzte ihn auf den Rücksitz, auf dem ein dickes, weiches Kissen lag und schnallte ihn an. Das blaue Buch legte sie neben sich auf den Beifahrersitz. Dann fuhr sie los. Ob sie zusammen in ein neues zu Hause fuhren? Monti hoffte es, denn er wusste, dann würde er nie mehr Hunger und Durst leiden müssen.

Nach vier Stunden Fahrt hielten sie endlich an. Monti war auf dem Rücksitz eingeschlafen und erwachte erst als sich die Autotür öffnete. Sein neues Frauchen löste den Anschnallgurt und leinte ihn an. Dann schloss sie das Auto ab und ging mit ihm auf ein kleines grünes Holzhaus zu. Der kleine Hund schnüffelte aufgeregt. Es roch nach einem anderen Hund und noch anderen Tieren, die er aber nicht zuordnen konnte. Der fremde Hund musste jedenfalls eine Hündin sein. Deshalb pinkelte er auch gleich an den Zaun, um auf sich aufmerksam zu machen.

Monti lernt Fanny kennen

Frauchen schloss die Gartentür auf und leinte ihn ab. Echt, er durfte frei laufen? Er schaute sich ein um und sog die Gerüche ein, während sein neues Frauchen die Haustür öffnete.