Straßentiger - Jagd nach dem Katzengold - Andreas Hüging - E-Book

Straßentiger - Jagd nach dem Katzengold E-Book

Andreas Hüging

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Beschreibung

Cool – nicht kuschlig!

MIIIAUUH!! Als der verwöhnte junge Hauskater Caruso den verwegenen Straßenkatzen Sushi und Puma über den Weg läuft, ändert sich sein Leben schlagartig: Er wird, zusammen mit Sushi und Puma, Schüler an der Katzenschule von Madame Coco. Zusammen mit Kralle, dem gefürchteten Kampflehrer, unterweist Madam Coco junge Samtpfoten in allen Techniken, die eine freie Straßenkatze für ihr Räuberleben braucht. Außerdem gilt es, die verfeindete »Marktmiezen«-Bande in Schach zu halten. Die Getreuen der berüchtigten Banden-Chefin Donatella bekämpfen Madame Coco mit allen Mitteln und scheuen vor keinem fiesen Trick zurück. An der Seite von Sushi und Puma stürzt sich Caruso ins Abenteuer und beweist, dass weit mehr in ihm steckt als ein kuschliges Schmusekätzchen!

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Angelika Niestrath · Andreas Hüging

Zeichnungen von Timo Grubing

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

© 2024 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlagfertigstellung: Romy Pohl

Umschlaggestaltung und -illustration: Timo Grubing

ck · Herstellung: AJ

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-29490-8V002

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Verrückte Viecher

Eine magische Nacht

Fettiges Gold

Künstlerpech

Überführt!

Ein Häppchen Abenteuer

Seltsame Schlafkrankheit

Zwei Mäuse für eine Auskunft

Madame Coco

Nur zur Probe!

Voll unten durch

Perfektes Timing

Total uncool

Übung mit Ungeheuer

Carusos Ding

Zinken Nummer zwei

Katzengold!

Madame Cocos Geheimnis

Donatella

Überraschung mit Fragezeichen

Die schärfste Alarmanlage der Stadt

Sing, Caruso, sing!

Verrat!

Donatellas Hauptquartier

Kralle schlägt Haken

Hungrige Helden

Die Belohnung

Ganz allein

Home, sweet home

Ein ungebetener Gast

So was tun Katzen nicht!

Festhalten!

Braver Hund!

Zauberei!

Schlaf gut, Tiger!

Niemals nie sagen!

Verrückte Viecher

»Salon Fellini, wie jeden Mittwoch?« Der Taxifahrer tippte an seine Mütze.

»Alles wie immer«, bestätigte Isolde Ohnesorg. Liebevoll lächelte sie den hübschen jungen Kater an, der sich faul auf ihrem Schoß rekelte. »Caruso kann es kaum erwarten, seine Pelzpflege zu genießen. Stimmt’s, Schatzikatz?« Sie kraulte den herzförmigen weißen Fleck auf seiner schwarzen Brust.

»Mhrrrrrrr«, schnurrte Caruso. Die Pelzpflege war ihm, ehrlich gesagt, egal. Viel wichtiger fand er den zweiten Teil des Mittwoch-Programms, wenn sie auf dem Rückweg bei Meiers Feinkost anhielten! In dem Laden gab es die beste Leberpastete der Stadt. Außerdem herrliche Thunfischcreme, Lachshäppchen in Gelee, getrüffeltes Hühnchen … Caruso seufzte glücklich. Gerade überlegte er, welche dieser Köstlichkeiten wohl an diesem Abend auf seinem Teller landen würden, da …

»FESTHALTEN!«, brüllte der Fahrer.

»Hilfe!« Isolde stieß einen spitzen Schrei aus. Reifen quietschten, das Taxi schlingerte, und der überraschte Kater wurde nach vorne geschleudert. »Verrückte Viecher«, schimpfte der Fahrer. »Springen einfach so auf die Straße!«

Viecher? Neugierig schaute Caruso durch die Frontscheibe: Direkt vor dem Auto standen zwei Katzen und fauchten ihn kampflustig an! Die eine war groß und dreifarbig gefleckt, die andere hellgrau und zierlich. Doch ihr Blick war genauso verwegen wie der ihrer Freundin.

Wie gebannt starrten die drei Katzen einander in die Augen – und Caruso stellten sich alle Nackenhaare auf. Dann musste er blinzeln, und als er erneut hinschaute, waren die fremden Katzen verschwunden. Wie seltsam. Hatten sie sich in Luft aufgelöst wie Gespenster?

»Zwei echte Straßentiger«, lachte Isolde erleichtert. »Zum Glück ist ihnen nichts passiert. Was, mein Katerchen?«

»Mhrrrrrrr.« Caruso kuschelte sich wieder auf ihren Schoß und schnurrte gnädig. Normalerweise fand er es nicht so toll, wenn Isolde sich um andere Haustiere kümmerte. Aber bei diesen Gespensterkatzen wollte er mal nicht so sein. Waren das überhaupt Haustiere gewesen – so wild, wie die ausgesehen hatten? Eigentlich war das auch völlig egal. Denn es war ja äußerst unwahrscheinlich, dass ihm die beiden jemals wieder begegnen würden. Oder?

Eine magische Nacht

In der darauffolgenden Nacht streifte Caruso durch die Wohnung und langweilte sich fürchterlich. Den Großteil des Tages hatte er wie immer komplett verschlafen – erst auf seinem Lieblingssessel im Wohnzimmer, dann in Isoldes Kleiderschrank und zuletzt in der Küche. Wenn es so heiß war wie heute, war das der kühlste Raum. Und der Weg zu seinem Futterteller war auch nicht weit. Die letzten Reste des Abendessens hatte er allerdings längst verputzt. Seitdem fühlte er sich hellwach und unternehmungslustig. Doch ausgerechnet jetzt hatte er niemanden zum Spielen: Isolde würde erst am nächsten Morgen wiederkommen. Sie war Opernsängerin, und wenn sie in einer anderen Stadt auftrat, konnte es schon einmal passieren, dass sie Caruso über Nacht allein lassen musste.

Missmutig schlenderte er ins Wohnzimmer – und war plötzlich gar nicht mehr gelangweilt: Eine Fliege kurvte knapp an seiner Nase vorbei! Wie frech war das bitte? Caruso erstarrte. Sprungbereit hockte er am Boden, seine Schwanzspitze zuckte, und seine Augen folgten jeder Bewegung der Fliege. Da! Jetzt ließ sie sich auf der Fensterbank nieder. Mit einem gewaltigen Satz schoss Caruso hinterher. Triumphierend streckte er seine Vorderpfoten aus – und erwischte gerade noch den oberen Rand eines Blumentopfs. Mit lautem Gepolter kippte der Topf um, und Caruso plumpste zurück auf den Teppich, während Erde und Blätter auf ihn herabregneten. Über seinem Kopf hörte er das zufriedene Brummen der Fliege. Wollte die sich etwa über ihn lustig machen? Caruso schüttelte sich. Er kramte seine Hinterbeine unter den Po, spannte die Muskeln an und wartete auf den richtigen Augenblick für einen zweiten Versuch … JETZT!

Diesmal hätte es eigentlich klappen müssen – wenn Isolde nicht das Fenster einen Spaltbreit offen gelassen hätte. Im letzten Moment entwischte die Fliege nach draußen und Carusos Pfote schlug dumpf gegen die Scheibe. Wieder daneben! Enttäuscht hieb er auf den altmodischen Haken ein, der die Fensterflügel zusammenhielt. Es klapperte. Caruso stutzte. Er langte noch einmal hin und wieder klapperte es. Was war das? Neugierig schob er eine Pfote unter den Haken und ruckelte daran. Einmal, zweimal, dreimal – bis das Ding mit einem leisen Klick aus seiner Verankerung sprang. Sofort ging das Fenster ein Stück weiter auf und ein Schwall würziger Nachtluft strömte herein. Caruso hob schnuppernd seine Nase. Nach dem langen, heißen Sommertag waren die Gerüche der Stadt überwältigend: warme Steine und Staub, Rauch von unzähligen Grillfeuern, Rosenduft vom Balkon nebenan, Müll, Pommes Frites, Hundepipi, ein Hauch Parfum und … Räucherfisch? Aber hallo! Aufgeregt tippelte Caruso auf der Fensterbank hin und her. Direkt vor dem Haus stand ein Baum, der seine breiten Äste einladend bis in den zweiten Stock hinaufstreckte. Es war ein Kinderspiel, von dort in den Vorgarten hinunterzuklettern. Aber sollte er es wagen – ganz allein? Nach draußen kam Caruso normalerweise nur auf Isoldes Arm, wenn sie zur Pelzpflege fuhren. Manchmal nahm sie ihn auch mit, wenn sie eine Freundin besuchte. Dann saß er allerdings gemütlich in seinem Tragekorb. Was jetzt hinter dem Fenster auf ihn wartete, war etwas völlig anderes. Das echte Abenteuer! Caruso überlegte. Bis zu diesem Augenblick war er mit seinem Leben immer rundum zufrieden gewesen. Er hatte ein gemütliches Zuhause, Isolde liebte ihn über alles, und wenn er überhaupt etwas vermisste, dann höchstens ab und zu eine Extraportion Leberpastete. Noch nie hatte er sich nach so etwas wie Aufregung gesehnt. Aber heute Nacht zog ihn irgendetwas wie magisch hinaus ins Ungewisse!

Noch einmal drehte Caruso sich unschlüssig um sich selbst, dann konnte er nicht länger widerstehen. Zitternd vor Aufregung schlüpfte er durch den Fensterspalt und kletterte vorsichtig in den Baum hinüber.

Fettiges Gold

Zur selben Zeit hockten zwei Katzen nur ein paar Straßen entfernt in einem dunklen Hinterhof und beobachteten die hell erleuchtete Rückseite von Fridas Fischkantine.

»Wir warten, bis das Licht ausgeht«, flüsterte Sushi. Mit ihrem hellgrauen Fell war sie bei Nacht so gut wie unsichtbar. »Dann rein, ran an die Makrelen und ruckzuck wieder raus. Richtig?«

Die große, dreifarbig gescheckte Puma blinzelte zustimmend. Sie machte nicht gern viele Worte – schon gar nicht, wenn sie sich konzentrieren musste, so wie jetzt. Denn heute Nacht sollten Sushi und sie ganz allein eine gefährliche Aktion durchziehen! Es war ihre erste wichtige Prüfung für Madame Cocos Katzenschule. Wenn sie bestanden, würden sie in Zukunft bei vielen spannenden Außeneinsätzen mitmachen dürfen. Und das wollten die beiden Katzen unbedingt!

In diesem Augenblick wurden die Fenster des Restaurants dunkel und Sushi richtete sich auf. »Es ist so weit«, flüsterte sie. »Showtime.«

»Endlich!« Puma war schon halb über den Hof, da …

»Halt, warte noch!« Sushi fauchte warnend.

»Wieso?«, maunzte Puma, dann sah sie es selbst: Die Hintertür des Hauses öffnete sich und ein Mann kam heraus! Zwei große Tüten in der Hand, steuerte er zielstrebig auf eine Mülltonne zu. Schnell drückte Puma sich an den Boden, bis sie fast mit der Dunkelheit verschmolz. Der Mann ging so nah an ihr vorbei, dass sie ihn hätte berühren können – doch er bemerkte nichts. Der Mülltonnendeckel klappte auf und wieder zu, dann hörten die Katzen, wie die Hintertür abgeschlossen wurde.

»Wahnsinn«, zischte Puma. »Woher wusstest du das?«

»Ich bin in einem Restaurant geboren worden – schon vergessen?« Sushi lief zu ihrer Freundin hinüber. »Ganz zuletzt bringt immer einer den Müll raus«, erklärte sie fachmännisch. »Das heißt, jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren. Auf geht’s!«

Lautlos, wie zwei Schatten, huschten sie zur Rückseite des Hauses.

»Das Regenrohr«, flüsterte Puma.

»Und dann durchs offene Fenster«, bestätigte Sushi. »Perfekt.«

Kurz darauf landeten die beiden auf einem Spülkasten im Klo des Restaurants.

»Läuft wie geschmiert.« Puma grinste zufrieden. »Wo geht’s jetzt zur Beute?«

»Einfach der Nase nach«, lachte Sushi.

Schon einen Kilometer von Fridas Fischkantine entfernt hatte der köstliche Duft ihre empfindlichen Schnurrhaare gekitzelt. Nun führte er sie ohne Umwege zur Spezialität des Hauses: frisch geräucherte Makrelen! An einer langen Stange hingen die großen, fettigen Fische nebeneinander unter der Decke der Vorratskammer. Ihre Schuppen glänzten wie pures Gold, und genauso wertvoll waren sie auch – jedenfalls für Sushi und Puma. Jetzt mussten sie bloß noch eins dieser leckeren Prachtstücke bei Madame Coco abliefern und die Prüfung war bestanden.

Andächtig schauten die Freundinnen zu den Makrelen auf, da …

»Hallo, guten Abend! Seid ihr hier etwa eingebrochen?«

»MEHIIIJAAOUUH!« Sushi sprang vor Schreck einen halben Meter in die Luft. Eine fremde Stimme, direkt hinter ihnen!

»Fauliger Fischkopf«, fauchte Puma. »Wer ist das?« Sie wirbelte wütend herum und stutzte: In der Tür stand ein schwarzer Kater mit einem weißen Fleck auf der Brust. Das alberne Glitzerband um seinen Hals erinnerte Puma an …

»Das ist der Typ aus dem Taxi«, sagte Sushi überrascht. »Was hast du hier verloren, Schnullerbacke?«

Künstlerpech

»Ja, wisst ihr, ich kam gerade ganz zufällig vorbei«, plauderte der Kater drauflos. »Da bemerkte ich, wie ihr durch das Fenster hier einsteigt. Und dann wollte ich natürlich …«

»Sehen, ob du was abstauben kannst?«, knurrte Puma.

»Hallo sagen«, entgegnete der Kater unschuldig.

»Na schön: Hallo und tschüss!« Sushi wollte den Eindringling so schnell wie möglich wieder loswerden. »Meine Freundin hier heißt übrigens Puma«, fügte sie drohend hinzu. »Wie die ganz großen, bösen Katzen, kapiert?«

»Genau.« Puma ließ ihre Muskeln spielen.

»Interessant«, sagte der Kater höflich. »Mein Name ist Caruso. Wie der berühmte Sänger, ihr wisst schon. Und du?« Er blinzelte Sushi zu.

»Ich, äh … heiße Sushi«, sagte Sushi verwirrt. Den meisten jungen Katzen genügte ein Blick auf Pumas kräftige Gestalt, um kleinlaut den Schwanz einzuziehen. Doch dieser komische Typ mit dem glänzenden Angeberfell schwadronierte einfach weiter! Dabei sah er aus, als hätte er in seinem Leben noch keine Fliege gefangen. Aber eine schöne Stimme hatte er, das musste sie zugeben.

»Sushi, wirklich? Wie die Schlemmerhäppchen aus Japan?«, staunte dieser Caruso. »Kein Wunder, dass du dich so gut mit Fisch auskennst.« Er warf einen bewundernden Blick auf die Makrelen – und plötzlich fiel Sushi wieder ein, warum sie eigentlich hier waren.

»Quatsch nicht rum«, fauchte sie. »Du störst!«