Suchend bleibe ich ein Leben lang - Pierre Stutz - E-Book

Suchend bleibe ich ein Leben lang E-Book

Pierre Stutz

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Beschreibung

Pierre Stutz legt 150 Meditationen vor, die über einen längeren Zeitraum aus täglichen Momenten des Innehaltens entstanden sind, ein Lebensbuch sehr persönlicher Art. Es ermutigt zur Weite und Tiefe des Lebens: zum Staunen ebenso wie zum kritischen Fragen, zum Aufatmen ebenso wie zu Widerstand und Engagement. In allen Spannungen und vielfältigen Gesichtern des Lebens geht es darum, den göttlichen Segen zu realisieren, in dem wir leben: »ein liebend- göttliches DU, das mich zu mir selbst führt und über mich hinausweist, zur Kraft in Beziehungen, zur Ermutigung zum Engagement, zur Liebe.« Ein Inspirationsbuch mit Illustrationen der jungen Künstlerin Katharina Lückmann.

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Seitenzahl: 76

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Pierre Stutz

Suchend bleibe ich ein Leben lang

150 Meditationen

Mit Illustrationen von Katharina Lückmann

Patmos Verlag

Inhalt

Einstimmung

Meditationen

Meditation 1

Meditation 2

Illustration A

Meditation 3

Meditation 4

Meditation 5

Meditation 6

Meditation 7

Meditation 8

Illustration B

Meditation 9

Meditation 10

Meditation 11

Meditation 12

Meditation 13

Meditation 14

Meditation 15

Meditation 16

Illustration C

Meditation 17

Meditation 18

Meditation 19

Meditation 20

Meditation 21

Meditation 22

Meditation 23

Meditation 24

Meditation 25

Meditation 26

Illustration D

Meditation 27

Meditation 28

Meditation 29

Meditation 30

Meditation 31

Meditation 32

Meditation 33

Meditation 34

Meditation 35

Meditation 36

Meditation 37

Meditation 38

Illustration E

Meditation 39

Meditation 40

Meditation 41

Meditation 42

Meditation 43

Meditation 44

Illustration F

Meditation 45

Meditation 46

Meditation 47

Meditation 48

Meditation 49

Meditation 50

Meditation 51

Meditation 52

Illustration G

Meditation 53

Meditation 54

Meditation 55

Meditation 56

Meditation 57

Meditation 58

Meditation 59

Meditation 60

Illustration H

Meditation 61

Meditation 62

Meditation 63

Meditation 64

Meditation 65

Meditation 66

Meditation 67

Illustration I

Meditation 68

Meditation 69

Meditation 70

Meditation 71

Meditation 72

Meditation 73

Meditation 74

Meditation 75

Meditation 76

Meditation 77

Illustration K

Meditation 78

Meditation 79

Meditation 80

Meditation 81

Meditation 82

Meditation 83

Meditation 84

Meditation 85

Meditation 86

Meditation 87

Meditation 88

Meditation 89

Meditation 90

Illustration L

Meditation 91

Meditation 92

Meditation 93

Meditation 94

Meditation 95

Meditation 96

Meditation 97

Meditation 98

Illustration M

Meditation 99

Meditation 100

Meditation 101

Meditation 102

Meditation 103

Meditation 104

Meditation 105

Meditation 106

Meditation 107

Meditation 108

Meditation 109

Meditation 110

Meditation 111

Meditation 112

Illustration N

Meditation 113

Meditation 114

Meditation 115

Meditation 116

Meditation 117

Meditation 118

Meditation 119

Meditation 120

Meditation 121

Meditation 122

Illustration O

Meditation 123

Meditation 124

Meditation 125

Meditation 126

Meditation 127

Meditation 128

Meditation 129

Meditation 130

Meditation 131

Meditation 132

Meditation 133

Meditation 134

Meditation 135

Illustration P

Meditation 136

Meditation 137

Meditation 138

Meditation 139

Meditation 140

Meditation 141

Meditation 142

Meditation 143

Meditation 144

Meditation 145

Meditation 146

Meditation 147

Meditation 148

Meditation 149

Meditation 150

Nachklang

Über den Autor

Über die Illustratorin

Über das Buch

Impressum

Hinweise des Verlags

Für Antoinette Brem und Barbara Lehner

in herzlicher Verbundenheit

Einstimmung

Erst vor einigen Jahren schrieb ich in mein Tagebuch, dass ich endlich bei mir selbst angekommen bin. Es war jenes Aha-Erlebnis, dass ich als Suchender immer schon ankommen bin. Wie soll das gehen? Im Aufheben der Gegensätze von Suchen und Finden, Aufbrechen und Ankommen, Stille und Engagement, Zärtlichkeit und Zorn, Humor und Trauern. In vielen Kulturen findet sich diese befreiende Zusage, suchend auch Gefundener zu sein. Deshalb bleibe ich gerne ein Suchender, weil es für mich bedeutet, lebendig-liebend mit anderen auf dem Weg zu sein. Jeden Tag neu, auf vertrauten Pfaden und immer wieder anders, Schritt für Schritt, auf und ab, hoffend-zweifelnd, lachend-weinend, vertrauend-verloren, verletzlich-kraftvoll. Die langen Monate der Pandemie haben auch mich auf mich selbst zurückgeworfen. Monatelang war ich tagsüber alleine in der Wohnung und trotzdem verbunden mit vielen Menschen, die mit mir ihre Hoffnungsspur und ihren Schmerz teilten und die wie ich konfrontiert waren mit all den verunsichernden sozialpolitischen Fragen, die ein Lockdown in uns auslösen kann.

Um der Angst in eine ungewisse Zukunft nicht ausgeliefert zu sein, habe ich mich an die Kraft der Rituale erinnert, die mir ein ordnendes Innehalten in chaotischen Verunsicherungen eröffnet. Jeden Morgen habe ich nach meinem meditativen Besuch bei meinen Freunden, den Bäumen im Wald, aufgeschrieben, was mir heute guttut, was mich aufwühlt, was meine Verlorenheit nährt, was mich aufrichtet, was mein Vertrauen in das Gute im Menschen stärkt und wie ich erahne, von einem liebend-göttlichen DU bewohnt zu sein. In meinem intuitiven Schreiben wagte ich Tag für Tag eine kleine Standortbestimmung, um meinen vielfältigen Gefühlen und Stimmungen nicht einfach so ausgeliefert zu sein. So sind 150 Meditationen entstanden, die zu einer Weite und Tiefe ermutigen, zu einem staunenden Dasein, einem kritischen Hinterfragen, einem aufatmenden Innehalten, einem kämpferischen Engagement, einer großen Dankbarkeit, einem Eintauchen in den göttlichen Segen …

In meinen Meditationen verdichte ich mein suchendes Dasein, und ich nehme in meinem Schreiben all die Menschen mit, die mir ihre Nöte und Zuversicht anvertrauen. So würdige ich meinen Weg und die Lebenswege anderer Menschen.

Am Ende des Buches bin ich in einem »Nachklang« der Erfahrung nachgegangen, in einem liebend-göttlichen DU aufgehoben zu sein: Wie erfahre ich das DU, das in mir atmet und mich mit allen Geschöpfen verbindet?

Ich danke Katharina Lückmann, der 21-jährigen Nichte meines Ehemannes, für die Zeichnungen, die sie zu diesem Buch beigetragen hat. Sie zeigen, was suchende Menschen verbindet: die eigene Perspektive weiten lassen, um auch unterwegs daheim zu sein.

Pierre Stutz

1

Glück erfahren all jene

die gute Nachrichten weitererzählen

ihre Aufmerksamkeit

auf das Kraftvolle lenken

sich nicht vom Negativen

in die Resignation ziehen lassen

Deine Segenskraft

lässt sich in all den Kindern entdecken

die weltweit Millionen von Bäume pflanzen

sie setzen den lebensfeindlichen Konzernen

ein kraftvolles Friedenszeichen entgegen

das uns zur Hoffnung aufrichtet

Kein Tag soll vergehen

an dem wir uns nicht verwurzeln

in jene göttliche Vertrauenskraft

die zur Zivilcourage bewegt

2

Uns nicht mehr fesseln lassen

von der lähmenden Ohnmacht

eh nichts verändern zu können

im heilenden Zorn

jene konstruktive Kraft entdecken

die zum gewaltfreien Widerstand bewegt

Tag für Tag uns erinnern

an Deine göttliche Hoffnungskraft

die in uns wohnt und wirkt

uns verbindet mit allen Friedensstiftenden

die auf allen Kontinenten

Achtsamkeit und Mitgefühl wagen

Die Kraft des Humors kultivieren

die uns nicht verbissen kämpfen lässt

für eine menschlichere Welt

die zärtlicher und gerechter wird

3

Sama

meine kleine Tochter

mitten im zerstörten Aleppo

wirst du uns geboren

wirst zum Hoffnungszeichen

in einem grausamen Krieg

Sama

wirst du mir je verzeihen

dass wir dich unseren Sonnenschein

in eine brutale Welt hineingeboren haben?

Sama

du schenkst mir die Kraft

Tod und Zerstörung

Zärtlichkeit und Liebe

in meinem Film festzuhalten

als Hoffnungsschrei für die ganze Welt

Sama

du ermutigst uns

aufzustehen für unsere Freiheit

unser Aufstand für die Menschlichkeit

erzählt von jener göttlichen Friedenskraft

die auch durch deine Augen strahlt

»Für Sama« heißt der bewegende Dokumentarfilm der 30-jährigen syrischen Filmemacherin Waad al-Kateab, in dem sie ihrer kleinen Tochter Sama erzählt, weshalb sie im zerbombten Aleppo bleibt, und aufzeigt, wie in dieser Grausamkeit die Menschlichkeit nicht zerstört werden kann (als DVD erhältlich).

4

Eine Schwere bewohnt mich

frühmorgens beim Erwachen

eine Angst vor dem Leben

will mich umzingeln

Bekämpfen will ich meine

unangenehmen Gefühle nicht mehr

tief ein- und ausatmend

setze ich ihnen Grenzen

Mit beiden Füßen stehe

ich fest auf dem Boden

weil DU mein Hoffnungsgrund bist

die meine Enge weitet

Tief ein- und ausatmend

verbinde ich mich auch heute

mit all den Menschen

die ihre Angst verwandeln lassen

5

Schon morgens beim Aufstehen

achtsam Ausschau halten

nach Deiner göttlichen Spur

Sie eröffnet sich

im lang-weiligen Dasein

im tiefen Ein- und Ausatmen

Sie ereignet sich

in all den Friedensstiftenden

die Dich in sich träumen lassen

Sie erweckt uns

aus Ohnmacht und Resignation

zum Aufstand für mehr Menschlichkeit

6

Im Einklang mit mir selbst sein

meine Erstarrung durchbrechen

in meiner heilenden Wut

zu einem Vertrauensschrei finden

Im eigenen Schmerz

eine solidarische Nähe aufbauen

zu all den Menschen

die auf der Flucht sind

Im eigenen Erschrecken

über die Bosheit vieler Menschen

eintauchen in Deine Hoffnungsquelle

die zur Solidarität bewegt

Nie mich gewöhnen

an all die sinnlosen Kriege

die Deine Gegenwart

massiv in Frage stellen

Dich trotzdem leben

7

Beherztes und mutiges Handeln

lässt mich all-täglich neu aufstehen

für eine humane Wirtschaftsordnung

Faire Löhne und Klimagerechtigkeit

sollen keine Utopie bleiben

sondern durch uns gefördert werden

Du ereignest Dich in all den Engagierten

die an Deiner umwerfenden Vision

einer zärtlichen Gerechtigkeit festhalten

Festige unseren Standpunkt

bewege uns zur Kreativität

stärke unseren langen Atem

8

Jedes neugeborene Kind

erzählt von meiner Hoffnung

dass Du in uns immer wieder

neu geboren wirst

Himmelwärts

richte ich meinen Augen-Blick

lasse mich festigen

im Verwurzeltsein in der Schöpfung

Am Meer kann ich mich

endlich gehen lassen

Werden und Sterben

in mein Leben integrieren

Staunend-dankbar

verwandelst Du meine Schwere

dank meines Innehaltens

zwischen Erde und Himmel

9

Zärtlichkeit und Gerechtigkeit

Dankbarkeit und Verzweiflung

Zuversicht und Verlorenheit

umarmen sich in Deiner Segenskraft

In meiner kämpferischen Gelassenheit

trenne ich meine Lebensfreude und

meinen Schrei nach Sinn nicht mehr

verbinde sie in Deiner Liebe

Mein Selbstvertrauen wächst

im Sorge tragen zu meinen Kräften

mein Vertrauen in die Mitmenschen

wird gefördert durch unsere Proteste

Meine Bedürftigkeit verbinde ich

mit vielen Notleidenden

die auf unsere Solidarität vertrauen

dank der Macht der Ohnmächtigen

10

Das brennende Flüchtlingslager

erschüttert mich im Tiefsten

jene Politik der Abschreckung

ist ein Verrat der Menschlichkeit

In den verstörten und angstbesetzten Blicken

so vieler Kinder und älterer Menschen

verdichten sich die Brennpunkte

einer ungerechten Wirtschaftsordnung

Du wirst uns nicht helfen können

ohne unsere engagierte Mithilfe

es liegt längst an uns

mitzugestalten an einer humaneren Welt

Weiche unsere Hartherzigkeit auf

verwandle unsere unberechtigte Sorge

im Teilen zu kurz zu kommen

strahle Du durch unsere Solidarität

11

Eintauchen