Wie ich der wurde, den ich mag - Pierre Stutz - E-Book

Wie ich der wurde, den ich mag E-Book

Pierre Stutz

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Beschreibung

Die bewegende Autobiografie eines der gefragtesten spirituellen Lehrer unserer Zeit – zum 70. Geburtstag von Pierre Stutz. Für alle, die selbst auf der Suche nach dem richtigen Weg für ein gelingendes Leben sind. Pierre Stutz zählt zu den bekanntesten spirituellen Lehrern im gesamten deutschsprachigen Raum. In seinen Vorträgen, Seminaren und in seinen über 40 Büchern geht es um Themen wie Achtsamkeit, die bewusste Auseinandersetzung mit seelischen Verwundungen, innere Versöhnung und die Suche nach einem eigenen, spirituellen Weg. Zu seinem 70. Geburtstag am 7. November 2023 legt Pierre Stutz nun seine bewegende Autobiografie vor, in der er schildert, wie er nach und nach zu dem Menschen wurde, der er ist: »Jahrelang war mein Leben ein Ringen um Selbstannahme, äußerlich sehr erfolgreich, innerlich zerrissen, gefangen in der Angst vor Ablehnung.« Mit 20 Jahren tritt er in einen katholischen Orden ein, studiert Theologie, wird Priester, arbeitet als Jugendseelsorger und Hochschul-Dozent. Er bleibt ein Suchender. Im Alter von 49 Jahren legt er sein Priesteramt nieder, ein Jahr später lernt er seinen Lebensgefährten kennen, den er 2018 heiratet. Heute ist er endlich der, den er mag. »Ich habe die schmerzliche und zugleich heilsame Erfahrung gemacht, dass Brüche im Leben zu einem Durchbruch zu mehr Lebendigkeit werden können.« Pierre Stutz

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Seitenzahl: 235

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Pierre Stutz

Wie ich der wurde, den ich mag

Knaur eBooks

Über dieses Buch

»Ich habe die schmerzliche und zugleich heilsame Erfahrung gemacht, dass Brüche im Leben zu einem Durchbruch zu mehr Lebendigkeit werden können.«

Pierre Stutz

 

Die lang erwartete Autobiografie eines der gefragtesten spirituellen Lehrer unserer Zeit – mit vielen bislang unveröffentlichten Fotos.

Eine Ermutigung für alle, die selbst auf der Suche nach ihrem eigenen Weg im Leben sind.

Inhaltsübersicht

Einstimmung

1. Ich will leben!

Zu früh

Was denken die anderen?

Verspielte Kindheit

Anders sein

Verdunkelte Kindheit

Was soll das Ganze?

Mangelnde Selbstfürsorge

2. Irgendwo ankommen

Flucht ins Kloster?

Neue Welle

Paris, die tollste Stadt der Welt!

Mal kurz die katholische Kirche verändern

Leidenschaftliche Gottessuche

3. Grenzenlos

Am Puls des Lebens

Die Kunst des Sterbens einüben

Noch ein Sterbeprozess: Sprachlos meinem Vater begegnen

Bestechung mit Schokolade!

Innere Kämpfe vor der Priesterweihe

Kreative Jugendseelsorgezeit: Spaghettiessen à gogo!

Bundesjugendseelsorger werden

Sozialtherapeutisches Rollenspiel

Jugendliche als Seismografen

Zaghaftes Schreiben

4. Mein inneres Kind umarmen

Schreckliche Bilder in der Nacht

Unerwartete Kraft in der Kraftlosigkeit

Zurück zur Quelle

Körperzentrierter leben

Mit mir alleine in einem Zimmer

Ein Brief aus dem Vatikan kränkt mich sehr!

Hilfe, ein zweites Sabbatjahr!

Filmregisseur werden

Vier Briefe an Mystiker*innen

Atmen lernen

5. Jetzt lebe ich meine Träume

Schon wieder: JA zu durch-kreuzten Lebensplänen

Alltägliche Vertrauensmomente

Große Resonanz auf unser Klosterprojekt

Geboren zum Schreiben!

Mein lang ersehnter »Durchbruch«

Lustvolle Zeit im Redaktionsteam ferment

Wege zur inneren Quelle

Um welche Spiritualität geht es?

6. Schreie meiner Seele

Dreißig Tage schweigen

Der Leidensdruck nimmt zu

100000-Bücher-Fest

Angriff auf meine Kernkompetenz

Mein Coming-out

Achterbahn

Amélie Poulain

Mein öffentliches Coming-out

7. Im Niemandsland

Verwundet und aufgehoben

Männergefühle

8. Zur Liebe berührt

Herz gegen Verstand

Im Hier und Jetzt

Abschiedlich leben

Unterwegs daheim

Mystisch

Freischaffend

Faszinierende Kirchentage

Verbindlich frei

Segensfeier am Rhein

9. Kraftvoll-zerbrechlich bleiben

Wie geht es weiter?

Zerbrechliche Gesundheit

Tanzende Hommage an die Menschenrechte

Wertschätzung

Verzweifelt katholisch

#OutInChurch

Glück erfahren

Ausklang

Merci,

Einstimmung

Unglaublich, jetzt sitze ich im Frühjahr 2023 auf einer Fähre auf der Ostsee, die mich auf die schwedische Insel Fårö führt. Seit über zwanzig Jahren möchte ich diese Insel besuchen, auf der Ingmar Bergman (1918–2007), einer meiner Lieblingsregisseure, viele seiner genialen Filme drehte und die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Nun bin ich ganz nahe dran, um das Bergman-Center besuchen zu können. Nichts ist unmöglich!

Die Filme von Bergman wagen einen Gang durch innere Lebensängste, um befreiter im Leben stehen zu können. Sie ermutigen mich zu einer Auseinandersetzung mit existenziellen Grundfragen, weil der Weg zu einer besseren Welt in uns selbst beginnt. Von dieser Gratwanderung erzähle ich auch in meiner Autobiografie. Spät habe ich gelernt, mich mit meiner homosexuellen Begabung anzunehmen, mehr noch, mich zu mögen. Zu lange habe ich mich, mein inneres Kind, den kleinen Peter im Stich gelassen. Was für ein Glück, dass meine Seele, meine innerste Liebeskraft, sich nie durch meinen Erfolg blenden ließ. Wohlwollend-bestimmt hat sie nicht lockergelassen, um mich zu mir selbst zu führen, zu meiner tiefen Sehnsucht, liebend in einer Partnerschaft unterwegs zu sein.

Mit meinem Buch möchte ich alle Lesenden ermutigen, nicht hinter ihren persönlichen Wachstumschancen zurückzubleiben und sich nicht durch andere blenden zu lassen. Es ist nie zu spät, so zu werden, wie wir von Anfang gemeint sind: geborgen und frei. Die Selbstliebe ist jenes Fundament, in dem wir eine göttliche Segenskraft erfahren können, die uns alltäglich bestärkt, uns auch für die Menschenrechte und den Schutz der Natur einzusetzen, als Weg zum Glück.

Ich danke allen, die mich im schmerzhaft-heilsamen Schreibprozess dieses Buches unterstützt haben, die mein Manuskript kritisch gelesen und mit ihren Anregungen ergänzt haben.

Stefan Wiesner vom bene!-Verlag danke ich sehr für die Inspiration zu dieser Autobiografie und für seine kreative Begleitung, genauso wie dem ganzen Verlagsteam. Es tut mir gut, rund um meinem 70. Geburtstag mit einem versöhnten Blick auf mein Leben zu schauen.

 

1. Ich will leben!

Klassentreffen! Fahre ich hin oder sage ich schon wieder ab? Meine Mitschüler*innen treffen sich alle fünf Jahre in meinem Heimatdorf, in Hägglingen, im Schweizer Kanton Aargau, zu einem gemütlichen Zusammensein. Bis jetzt habe ich immer abgesagt, meistens weil der Termin bei mir schon durch Kurse, die ich angeboten habe, besetzt war – was mir sehr entgegenkam.Was als gemütliches Zusammensein angekündigt wird, löst bei mir einige Ängste aus. Wenn ich den Brief mit einer erneuten Einladung öffne, dann zieht sich bei mir schlagartig in der Magengegend alles zusammen, mein Körper sendet diffuse Alarmsignale, die zu einem hilflosen Unwohlsein führen. Obwohl ich von der chinesischen Medizin her weiß, dass all meine Erlebnisse in meinem Körper gespeichert sind und meine Reaktionen einen tieferen Grund haben, fällt es mir nicht leicht, mir mit Wohlwollen zu begegnen. Und meine inneren Kritiker*innen nutzen meine Verunsicherung sofort aus, indem sie mir abwertende Kommentare wie »Du bist fast 70 Jahre alt und inszenierst immer noch so ein Theater um eine harmlose Einladung!« zuspielen. Dadurch wollen sie mir eintrichtern, dass ich allein so kompliziert sei! Es gelingt ihnen jedoch immer weniger, weil ich nicht mehr bereit bin, ihnen mehr als eine Stimme in meiner inneren Teamsitzung zu gewähren …

Genau darum geht es im Leben, auch sich selbst mit seinen Gefühlen und Reaktionen mitfühlend zu begegnen, im Würdigen seiner ureigenen Geschichte. Entscheidend ist die Grundhaltung, in der wir wiederkehrenden Themen begegnen. Wir sind der Vielfalt der Gefühle und Körperreaktionen nicht hilflos ausgeliefert, wir können sie wahrnehmen und ihnen Grenzen setzen. Wenn wir ihnen mit Widerständen begegnen, dann geben wir ihnen noch mehr Macht. Wir können sie als Herausforderung und sogar als Chance sehen, damit Angstschicht um Angstschicht abgebaut werden kann. Nie ein für alle Mal, sondern in einem konzentrischen Umkreisen unserer Lebensthemen können wir innerlich immer freier werden.

Obwohl ich diese existenzielle Grundhaltung schon so oft in meinen Büchern entfaltet habe, ist es trotzdem nicht einfach, zu mir zu stehen.

 

Eine Spur zu einem heilenden Unterwegssein liegt in der Erkenntnis, an einem unscheinbaren Ereignis, wie die Einladung zu einem Klassentreffen, erkennen zu können, was in mir befreit werden möchte, damit ich gelöster mit meiner Vergangenheit umgehen kann. Doch was ich jetzt so schlüssig aufschreiben kann, bleibt in der konkreten Umsetzung immer noch sehr anstrengend. In dieser Spannung zwischen einem klaren Einordnen meiner Ängste und dem Durchschreiten dieser Verunsicherung liegt einmal mehr die Einladung, mich selbst mit meiner Geschichte – wie immer sie sich entwickelt hat – anzunehmen. Ich habe keine andere! Ich kann nicht aus ihr aussteigen, wie ich das als Jugendlicher und junger Erwachsener irrtümlicherweise gemeint habe. Doch ihr eine Zeit lang zu entkommen, kann entscheidend sein, um nicht ein Leben lang fremdbestimmt zu bleiben.

Was für eine Wohltat, als ich kurz nach dem Schreiben dieser Zeilen diese differenzierte Ansicht in einem Kinofilm entdeckte. Das mag ich, wenn ich Berührungspunkte zu einem Thema finde, das mich im Moment beschäftigt. Nach einem intensiven Schreibtag gönne ich mir einen Kinofilm, ohne zu wissen, um welche Thematik es sich handelt. Ich liebe die Filme des französischen Regisseurs François Ozon. Über ein Jahr habe ich gewartet, bis sein Film »Sommer 85«, der 2020 entstanden ist, in Osnabrück gezeigt wird. Was für ein Zu-fall, als ich in diesem tollen Werk folgenden Satz höre: »Das einzige Wichtige ist, dass wir alle irgendwie unserer Geschichte entkommen.« Provozierend und inspirierend finde ich auch die Erläuterung des Regisseurs zu diesem Gedanken: »Die Schönheit des Lebens besteht in der Flucht. Niemand soll sich vorschreiben lassen, wie er zu sein hat.« Wow!

 

Meine Flucht aus meinem Ursprungsort und mein Magengrummeln beim Betreten dieses Dorfes verweisen mich nicht nur auf die Schattenseiten meines Lebens. Sie lassen auch das Licht aufscheinen, das mir ermöglicht, aufrechter und selbstbewusster durch mein Leben zu gehen. Denn ich habe mich nicht nur verbiegen lassen, sondern ich bin auch meiner Sehnsucht treu geblieben, immer mehr so werden zu können, wie ich von Anfang an gemeint bin: geborgen und frei. Diese Spannung habe ich rund um die Anmeldung zum Klassentreffen in vielen Facetten gespürt. Ich konnte mich schlussendlich nur anmelden, weil ich gleichzeitig beschlossen habe, zum Schutz meiner Seele direkt danach mit dem Nachtzug nach Osnabrück zurückzufahren. Und weil ich dies direkt zu Beginn des Treffens angekündigt habe, bin ich den anderen viel freier begegnet.

 

In meinem Ursprungsort bin ich selten ermutigt worden, den aufrechten Gang zu gehen. Als ich jetzt im Rahmen unseres Treffens mit den früheren Klassenkamerad*innen durch das Dorf spaziere und es von den Hügeln aus mit Distanz betrachte – Hägglingen ist ein Sieben-Hügel-Dorf wie Rom! –, erfahre ich intensiv, dass meine dort verbrachte Kindheit viel mehr ist als ein angstbesetztes Dasein. Dank dem Austausch mit den anderen erweitert sich meine Perspektive und es wird mir bewusst, dass den meisten von uns im Leben harte Brocken zugemutet wurden und viele daran gewachsen und gereift sind. Wenn ich in diesem Buch erzähle, wer und was mir geholfen hat, immer mehr ich selbst zu werden, dann sind die Auseinandersetzungen rund um die Anmeldung zum Klassentreffen und der Besuch selbst wichtige Mosaiksteine. Ich kann nun mit weniger Druck mich und andere ermutigen, nicht auf all das fixiert zu bleiben, was ich verpasst habe. Im Freilegen all meiner Erfahrungen erkenne ich, dass manche Wunden Perlen hervorbringen.

Zu früh

Am 7. November 1953 komme ich im Spital in Muri/Aargau auf die Welt. Meine Eltern Erna und August Stutz-Saxer und meine drei älteren Geschwister Paul, Erna und Ursula erwarten mich mit Freude. Bei meiner Geburt sind meine Mama mit 39 Jahren und mein Papa mit 46 Jahren schon ein wenig alt, was damals viel stärker als heute als eine besondere Herausforderung gesehen wird. Deshalb bin ich den beiden sehr dankbar, dass sie mich mit Liebe und Lust gezeugt und mit Vertrauen geboren haben, meiner Mama natürlich besonders. Doch auch meinem Papa, weil es ganz und gar nicht selbstverständlich ist, dass er sich nochmals auf das Wagnis einer Geburt eingelassen hat, wo doch seine erste Frau Anna bei der Geburt meines ältesten Bruders Paul gestorben ist. Ich bin immer wieder beeindruckt, berührt und manchmal erschüttert, wie nahe das Wunderbare und die Härte des Lebens beieinanderliegen können. Deshalb spreche ich mir selbst jeden Morgen beim Erwachen das Wort »MERCI« laut zu.

 

Als sogenannter Nachzügler will ich anscheinend das lange Warten meiner Familie abkürzen – so komme ich sechs Wochen zu früh auf die Welt! Die Situation muss ganz schön dramatisch gewesen sein, was sich in einer Nottaufe ausdrückt und noch mehr in einer unangenehmen Isolierung in einem sterilen Brutkasten. So haben sich meine Eltern das sicher nicht vorgestellt. Und ich habe als neuer Erdenbürger keine Zeit, gemütlich anzukommen, staunend den Geschenkcharakter des Lebens ein- und auszuatmen, sondern muss verkrampft um mein Leben kämpfen. Müssen? Dürfen? Wenn ich heute meine Augen schließe, tief durchatme und mich in meine Zeit als Säugling versetze, dann spüre ich ein klares Ja zum Leben. Schon damals schrie ich lautstark »Ich will leben!«. Diese Willenskraft möchte ich nicht missen in meinem Leben. Ich erfahre sie als eine lebendige Widerstandskraft, damit ich mich nicht einschüchtern lasse. Und ich bin dankbar für meinen starken Willen, der mir ermöglicht, diszipliniert einem Ziel zu folgen. Lebensbehindernd ist der Wille, wenn er alleine die Regie übernimmt und sich in einer verbissenen Verkrampfung verirrt.

 

Spannend, wie schon in den ersten Stunden meines Lebens wesentliche Lebensthemen aufscheinen, die mich bis heute Tag für Tag begleiten. Nicht nur meine Geburt, sondern all meine Lebenserfahrungen sind in meinem Körper gespeichert. Deshalb kann ich ein Leben lang einüben, auch gut mit mir zu sein, wenn sich in entscheidenden Momenten reflexartig zuerst eine Verkrampfung meldet. Wenn sie sein darf, dann kann ich sie verwandeln, in dem ich noch achtsamer tief in die Verkrampfungsmuster hineinatme.

Nicht nur in den Geburtswehen sind Schmerz und Freude ganz nahe beieinander, sondern auch in all den kostbaren Momenten, in denen neues Leben in und durch uns geboren wird. Vertrauen in sich selbst, in andere, in das Göttliche ereignet sich, wenn wir verinnerlichen, dass Hoffnung und Zweifel, Leichtigkeit und Bedrückendes, Weinen und Lachen zu einem Geburtsprozess gehören dürfen, ein Leben lang.

Was denken die anderen?

Am Wochenende meiner Geburt wird mein Vater Bürgermeister (Gemeindeammann nennt sich das in der Schweiz!). Das ist gleichzeitig kraftvoll, aber auch eine Hypothek für mein Leben. Als Familie sind wir wie die meisten der 1500 Bewohner*innen des Dorfes in das gesellschaftliche und kirchliche Leben eingebunden. Das bringt neben einer Reihe von Verpflichtungen auch viel Schönes mit sich. Wir wohnen neben dem Bauernhof, auf dem meine Mutter aufgewachsen ist und den ihr Bruder mit seiner Familie bewirtschaftet. Das Elternhaus meines Vaters, in dem sein Bruder mit seiner Frau ein Lebensmittelgeschäft führt, ist auch nicht weit. Auf dem Bauernhof und im Lebensmittelgeschäft helfe ich gerne mit, ich mag zupacken! Mein Vater arbeitet auf einer Bank in Wohlen und ist nebenamtlich Bürgermeister und natürlich in vielen Vereinen, beispielsweise im Männerchor, gerne dabei. Seine gesellig-humorvolle Art wird geschätzt und er kann gut vermitteln. Meine Mutter liebt es, im Haus und Garten und im Bauernhof ihres Bruders mitzuarbeiten. Beide haben eine heitere Wesensart und sorgen sich dennoch um vieles. Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir und meinen anderen drei Geschwistern vorleben, dass das Ethos einer Gemeinschaft sich dadurch auszeichnet, wie sie mit den Schwächsten umgeht. Meine Mutter ist die Älteste von acht Kindern (drei Geschwister sterben im Kindesalter), was sie verständlicherweise sehr fürsorglich für andere werden lässt. Mein Vater ist der Jüngste von drei Kindern. Da sein Vater früh stirbt, arbeiten die beiden älteren Geschwister meines Vaters in einer Fabrik, um die Familie zu ernähren. Mein Papa kann als Einziger der Familie eine Ausbildung machen. Seine beiden Geschwister geben der Bank von ihrem Lohn monatlich den Beitrag, der damals für eine kaufmännische Lehre bezahlt werden muss, und ermöglichen meinem Vater so eine gute berufliche Zukunft. Fürsorglich und ewig dankbar – das sind die beiden Werte, die uns unsere Eltern durch ihre Lebensgeschichte weitergeben. Stundenlang nehmen sich meine Eltern Zeit, um ganz Ohr zu sein für andere Menschen, um sie zu trösten und zu ermutigen. Dadurch lerne auch ich schon als kleines Kind, für alles dankbar zu sein, weil nichts selbstverständlich ist; und ich bin mitfühlend mit Menschen, denen das Leben hart entgegenkommt. Wunderbare Bausteine, die mir ein gutes Fundament sind für mein Lebenshaus als spiritueller Begleiter.

Doch es gibt kein Licht ohne Schatten! Und die Schattenseiten der Empathie sorgen dafür, dass mein Selbstvertrauen zu wenig entwickelt wird. Eine große Fünfliterflasche mit der Aufschrift »WAS DENKEN DIE ANDEREN?« steht unübersehbar bei uns zu Hause auf dem Küchentisch. Bis zu fünfmal täglich kriege ich einen Löffel von diesem scheußlichen Trunk, damit ich schön »von mir selbst absehe«! Obwohl ich spätestens als Jugendlicher dank der 68er-Bewegung gegen diese Kreativitätskiller rebelliere und mit 38 Jahren in einer längeren Psychotherapie an einer Kurskorrektur arbeite, bleibe ich geprägt von diesem lebensbehindernden Muster, das mich manchmal beim Erwachen in der Nacht auch noch heute terrorisieren kann. Zwei Seiten einer Medaille: Mitgefühl als Weg, um Glück entfalten zu können, und eine lähmende Konditionierung, die sich auf die Meinung der anderen fixiert. Jahrzehntelang sehe ich meine Lebensgeschichte nur mit diesem unsäglichen Druck, es allen recht machen zu müssen. Versöhnung wird mir geschenkt, als ich dank meiner Persönlichkeitsarbeit entdecke, dass nicht nur der Schatten der Fremdbestimmung mich prägt, sondern ich auch meine Gaben zum Leuchten bringen kann, indem ich viele Menschen zum Aufblühen ermutige. In jeder Lebensphase eine staunende Dankbarkeit zu entfalten, öffnet mir Fenster und Türen zum Glück. Distanzieren will ich mich jedoch von jener krank machenden Dankbarkeit, in der Menschen sich im schlimmsten Fall lebenslang entschuldigen, dass sie hier sind, weil sie ja ewig dankbar sein müssen. Echte Dankbarkeit ermutigt zum ureigenen Weg, auf dem ich zu meinen Bedürfnissen stehe und sie auch ausdrücke. So ist es kein Zufall, dass die Ermutigung »bei sich selber zu Hause zu sein« sich wie ein roter Faden durch meine Bücher zieht.

Diese spirituelle Grundhaltung ist kein Sonntagsspaziergang und darf nicht als egoistisches Handeln abgewertet werden. Sie ist das Markenzeichen einer bewussten, spirituellen Lebensgestaltung. Liebend mitten im Leben stehen zu können beginnt mit einer gesunden Selbstliebe. Was für ein Aufatmen, wenn ich zufrieden mit mir selbst bin, mich in meiner inneren Wohnung wohlfühle, dankbar in den bunt-sinnlichen Räumen verweile und auch um dunkle Räume weiß, die auch ab und zu besucht und aufgeräumt werden möchten!

 

Es tut mir immer wieder weh, wenn ich »gestandene« Frauen und Männer sehe, die sich kleinmachen und irgendein Programm im Familien- und Freundeskreis mitmachen, das ihnen gar nicht entspricht. Und auch mir passiert es ab und zu, dass ich zu wenig und nicht gut genug für mich selbst sorge, weil die Gabe der Selbstfürsorge zu wenig Raum bekommt. Auch dem Leben zuliebe Nein sagen zu können ist ein hoher Wert, der eine gute persönliche Balance und einen gesunden Arbeitsrhythmus ermöglicht.

Verspielte Kindheit

Ich habe leider nur wenige Erinnerungen an meine Kindheit und auch kaum Fotos aus dieser Zeit. Mit vier bis fünf Jahren sehe ich mich als verspielten, träumerischen Jungen, der gerne bei seinen Freunden, den Bäumen ist. Intuitiv spüre ich in ihrer Nähe, dass ich einfach sein darf. Mein Durst nach Lebendigkeit ist damals schon sehr groß.

Meine Familie sieht mich als Sonnenschein, was in mir mehr Druck als Freude auslöst, weil es auch bedeutet, immer für andere scheinen zu müssen, gut drauf zu sein, stets der Beste zu sein. Ein weiteres Lebensthema, das zu mir gehört. Dieser Druck, allen zu gefallen und für sie zu leuchten, ist irgendwie in mir von klein auf angelegt, auch weil ich alles sehr gut machen will. Ich kenne zur Genüge das Gefühl, nicht zu genügen. Viel zu lange habe ich allein meine Eltern für dieses defizitäre Lebensgefühl verantwortlich gemacht. Heute sehe ich das anders, weil in mir ein unerschöpfliches Potenzial an neuen Ideen vorhanden ist, das mich wunderbar kreativ sein lässt. Doch es fällt mir schwer, meine Grenzen anzunehmen. Zudem mag ich keine halben Sachen. Wenn ich etwas tue, dann ganz oder gar nicht; toll und anstrengend zugleich. Deshalb fühle ich mich wahrscheinlich auch gut aufgehoben, wenn ich in Biografien von Mystiker*innen lese, wie zum Beispiel in der über die kämpferisch-humorvolle Spanierin Teresa von Avila (1515–1582), die sich ein Leben lang nach Ruhe sehnt, sogar ein geniales Ruhegebet entwirft und zugleich – wie tröstlich diese Ambivalenz – in ruhigen Zeiten immer wieder ein neues Kloster gründet. Insgesamt sind es 17 Neugründungen, die auf Teresa von Avila zurückgehen – und das in einer Zeit, in der Frauen sehr von einer patriarchalen Männerhierarchie benachteiligt sind. Diese Widersprüchlichkeit ist mir vertraut: sich nach Ruhe sehnen und zugleich voller Tatendrang leben.

Anders sein

Zu meinen wenigen Kindheitserinnerungen gehört auch ein diffuses Gefühl: anders zu sein. Ich spiele nur mit Mädchen, weil ich als sensibler Junge Angst vor anderen Jungs habe. Und ich bin gerne alleine, lese viele Bücher – will anders sein, weil es mir damals schon suspekt ist, was die Mehrheit sagt und macht. Diese tiefe Sehnsucht ist bei mir gekoppelt mit dem diffusen Verbot, aufzufallen, aus der Reihe zu tanzen, mich in den Mittelpunkt zu stellen. Deshalb verbiete ich mir bis zu meinem 38. Lebensjahr, ein Buch zu schreiben, obwohl ich schon in meinen ersten Schulaufsätzen spüre, dass der Himmel mir ein tolles Geschenk auf meinen Lebensweg mitgegeben hat: lustvoll schreibend mein Leben vertiefen zu können. Es lag auch an anderen, dass ich derart zurückhaltend war … Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Religionsunterrichtsstunde, in der unser Pfarrer uns sagte, dass es sehr schwer sei, den Willen Gottes zu erkennen. Ein Hinweis fände sich allerdings schon in der Unterscheidung zwischen dem, was uns Mühe macht, was anstrengend ist und dem, was wir lustvoll machen möchten. Seine Warnung an uns Schüler lautete: Achtung! Alles was wir gerne tun, ist gefährlich, weil der Teufel in der Lust versteckt ist! Für mich war klar, dass lustvolles Schreiben egoistisch ist, weil ich in dieser Zeit andern nicht helfen kann.

 

Im Rückblick stelle ich fest, was das für ein Irrtum ist!

Da verkündet ein Priester einem strebsamen Jungen wie mir, dass all das, was wir mit Freude tun, ins Verderben führt. Eine Aussage, mit der die Lebenslust vergiftet und das Leiden als Tor zum Himmel betrachtet wird. Was für eine Verzerrung der christlichen Tradition, in der der facettenreiche und bunte Lebensweg Jesu auf seinen Kreuzweg reduziert und dabei ausgeklammert wird, dass er als Liebhaber des Lebens gerne mit anderen beim Essen und Trinken das Zusammensein genießt. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass Jesus das Bild vom gastfreundlichen Mahl verwendet, um uns zu zeigen, wie wir Gottes zärtliche Zuwendung im Alltag erfahren können.

 

Die Liebe und das Leiden sind unsere stärksten Verwandlungskräfte, die jedoch von den Religionen nicht als Machtinstrumente missbraucht werden dürfen. Die Liebe verwirklicht sich nicht nur im Mitgefühl, sondern auch im dankbaren Genießen der erotischen Dimension unseres Lebens. Das Leiden darf uns nicht in eine Opferrolle verbannen, weil wir alles tun sollen, um Leiden zu verhindern und zugleich – was für ein Paradox – ein Leben lang einüben dürfen, Leiden als Teil unseres Lebens zu integrieren. Diese Differenzierung kann ich bei meinem Lebensfreund aus Nazareth erkennen, weil er eben nicht in der Opferrolle stecken bleibt, sondern gewaltfrei Widerstand wagt, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Wer sich wie er »dem Leben liebend in die Arme wirft«, wie es die Basler Theologin Luzia Sutter-Rehmann beschreibt, wird jeden Tag neu das Geschenk des Lebens dankbar begrüßen und wird verinnerlichen, dass wir als Liebende immer auch der Verwundbarkeit des Lebens begegnen.

Der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel erwähnt einen Gedanken von der Hamburger Theologin Dorothee Sölle, der ihn am meisten betroffen macht: »Christ sein bedeutet das Recht, ein anderer zu sein.« Was für eine Befreiung, originell und künstlerisch sein zu dürfen!

Verdunkelte Kindheit

Mitten in mein verspielt-träumerisches Dasein widerfährt mir mit sechs Jahren außerhalb von Familie, Dorf und Kirche grausame sexuelle Gewalt, die meine Seele tief verwundet. Ein Mann lockt mich in eine Falle. Als ich es bemerke, ist es schon zu spät. Ich will mich wehren, doch ich habe keine Chance. In dieser brutalen Traumatisierung steige ich aus meinem Körper aus und kann nur überleben, in dem ich dieses Unrecht so schnell wie möglich verdränge. Ahnend, dass mir eh niemand glauben würde, werde ich jäh als Kind zum Steppenwolf, der innerlich völlig vereinsamt. »Vertrau niemandem, Erwachsenen auf keinen Fall« heißt mein Lebensmotto nach diesem himmelschreienden Übergriff. Unbewusst übertrage ich dieses Misstrauen auch auf meine Familie, weshalb ich sie schon als kleiner Junge »verliere«.

Zerstört ist meine Leichtigkeit, verbannt mein Vertrauen, beschützt zu sein. Ich bin oft kränklich und sehr ängstlich dem Leben gegenüber. Mein Körper ist voller Verkrampfungsreflexe, die zu einer großen Unbeholfenheit führen, vor allem im Sport. Jede Turnstunde ist die Hölle für mich. Was für eine Demütigung, bei einer Gruppenbildung immer als Letzter ausgewählt zu werden.

Niemandem mehr zu vertrauen und sich anvertrauen zu können, ist ein blockierendes Lebensprogramm. Durch die Verdrängung bildet sich ein Panzer um meinen Leib. Ich bin in vielen Situationen verunsichert und kann mich selbst nicht verstehen, wenn ich mitten in einem gemütlichen Zusammensein fluchtartig den Raum verlasse, weil zu viel Nähe für mich zur Bedrohung wird. Zum Glück kann ich mich durch die Schulzeit retten, indem ich schwächeren Schüler*innen beim Lernen helfe. Das hat auch mit meinem großen Gerechtigkeitssinn zu tun. Ich kann mich oft nicht wirklich über meine guten Noten freuen, weil ich es als ungerecht empfinde, dass andere, die viel mehr lernen als ich, so schlecht benotet werden.

Erst mit 38 Jahren bin ich stark genug, um mich in einer intensiven Psychotherapie dem Verlust meiner Kindheit zu stellen.

Was soll das Ganze?

Empathisch zu sein (leider viel zu wenig mit mir), gehört für mich zu einem sinnerfüllten Leben, genauso wie das Nachdenken über Gott und die Welt. Dabei treibt mich die Frage nach dem Leiden schon sehr früh um. Aufgrund meines tief verdrängten eigenen Leidens spüre ich eine große Sehnsucht nach einem heilenden Raum, den ich als Messdiener in der katholischen Liturgie finde. Die sinnliche Kraft der Rituale tut mir gut, und bei Beerdigungen, denen ich als Messdiener beiwohne, kann ich meine eigene versteinerte Trauer im mitfühlend aufgewühlten Dasein leben. Zugleich erlaubt mir der Dienst bei den Beerdigungen, legal eine Schulstunde zu schwänzen!

Dankbar bin ich, dass diese nährende Innerlichkeit immer auch mit einer kritischen Wachsamkeit verbunden ist. Eine geerdete Spiritualität, die ich erst viel später bei mystischen Menschen wie Hildegard von Bingen und dem zweiten UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld entdecke. Seit ich denken kann, begleitet mich die Frage »Was soll das Ganze?«. Durch mein mangelndes Urvertrauen bleibe ich auch mit dieser Frage allein, genauso wie mit meinen »verbotenen« Empörungen. Bei der Beerdigung eines dreijährigen Kindes bin ich innerlich aufgewühlt, als der Pfarrer einen Vers aus dem Buch Ijob vorliest: »Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen.« (Ijob 1,21) Schlagartig wird mir durch meinen großen körperlich-seelischen Schmerz klar, dass ich so einen selbstHERRlichen Gott niemals lieben kann und auch nicht lieben will. Am liebsten möchte ich das Weihrauchfass am Boden zerschmettern, als Auflehnung gegen so ein Gottesbild. Dabei ist auch das biblische Buch Ijob nicht aus einem Guss aufgeschrieben, sondern entfaltet sich in der Spannung von Auflehnung und Annahme. Der Rebell Ijob wird in der kirchlichen Verkündigung zu lange unterschlagen, um die Menschen kleinzuhalten. Ohne dies zu wissen, rebelliere ich innerlich schon als kleiner Junge gegen diese falsche Demut, die den aufrechten Gang behindert. Leider bleibe ich mit dieser Not alleine, weil ich zu Hause sicher nichts gegen unseren Pfarrer sagen darf.

Ich blicke heute beglückt auf diese kritische Seite in mir, weil sie heilsam ist auf dem Weg, auch mit mir selbst befreundet zu sein. Mit einem Schmunzeln erinnere ich mich, wie ich die vielen Rituale, die zur katholischen Tradition gehören, auch kritisch überprüfe.

In meinem Ursprungsdorf Hägglingen stehen viele Wegkreuze. Als Kinder lernen wir schon sehr früh, bei jedem Wegkreuz das Kreuzzeichen auf die Brust zu zeichnen. Eine schöne Geste, die Menschen mitten im Alltag erinnern kann, auch am Schweren wachsen und reifen zu können, wäre da nicht eine berechnende Seite, die ich den katholischen Schatten nenne. Ich meine damit, die Fehlhaltung, sich anzumassen, mit Ritualen Gott bestechen zu können. Intuitiv lehne ich mich genau dagegen auf, indem ich überprüfe, ob es mir schlechter geht, wenn ich ohne Kreuzzeichen bei einem Wegkreuz vorbeigehe. Und ich stelle fest: Es passiert nichts! Gott kommt all unseren Ritualen mit seiner Gnade zuvor. Wir sind gesegnet, längst bevor wir selbst etwas tun. Rituale möchten keinen strengen Herrn besänftigen, sie können eine Lebenshilfe sein. Struktur, Ordnung, Rhythmus, Disziplin müssen keine fremdbestimmenden Erziehungsmethoden sein, sie können uns unterstützen auf dem Weg zur Selbstannahme, indem wir uns weigern, uns in der Fülle der Konsummöglichkeiten zu verlieren. Rituale können unsere Hektik unterbrechen, wie ich es heilsam bei der Feldarbeit erfahre, wenn unsere Oma einen selbst gebackenen Brotlaib segnet. Was für eine Wohltat, in einem solchen Moment zu erfahren, dass es mehr gibt, als Leistung und Erfolg. Warm läuft es mir jetzt beim Schreiben den Rücken hinunter, obwohl dies vor über 60 Jahren geschah und ich immer wieder davon erzähle.

Zum Glück schenkt uns das Leben immer wieder Momente, in denen Raum und Zeit wie aufgehoben erscheinen. Es lohnt sich, sie dankbar auszukosten.

 

Auch bei der Beichte entwickle ich meine Tricks, um dem kleinlichen Sündenkatalog auszuweichen, der entlang der Zehn Gebote aufgelistet wird. Beim sechsten Gebot, indem es um unkeusche Gedanken geht, sage ich jedes Mal auf die Frage, ob ich etwas zu beichten habe: »Nichts!«, weil ich danach clever beim 8