Survival für Organisationen - Thomas Schulte - E-Book

Survival für Organisationen E-Book

Thomas Schulte

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Beschreibung

Die Coronakrise hat gezeigt, wie schnell sich Pläne in Luft auflösen können und man sich in einem unwegsamen Neuland wiederfindet. Viele Organisationen wurden unverschuldet in Schwierigkeiten gebracht, manche sogar an den Rand des Untergangs. Dieses Buch unterstützt Sie und Ihre Organisation so schnell wie möglich die Krise zu überwinden und gleichzeitig die Gelegenheit zu nutzen, einen Zustand, zu erreichen, der sie immun macht gegenüber zukünftigen Notsituationen. Das Survivalbuch ist für alle Teilbereiche einer Organisation anwendbar, die man zur Überwindung der Krise braucht: die Teams, die teamübergreifende Strukturen wie Hierarchieebenen, aber auch Einzelpersonen. Es umfasst alle unterschiedlichen Zustände, in denen sich die Beteiligten befinden, vom Kollaps, über den Feuerwehrmodus bis zur bereits krisenfesten (Teil-)Organisation. Das Buch beschreibt die unterschiedlichsten Auslöser für Krisen und ihre Gegenstrategien und zeigt wie Organisationen schwierige Gespräche mit Aha-Erkenntnissen meistern können. Teil I: Ziel und Nutzen des Buches: u.a. was Organisationen wollen; wie man alle an Bord bekommt. TEIL II: Ergebnis, Zusammenarbeit und Routine: u.a. der schnellste Pfad; fehlende und unerwünschte Resultate; Unterschiede Survival zu agil, lean und selbstorganisierend. TEIL III: Krisen und ihre Auslöser: u.a. Überforderung; die schleichende Krise; die brutale Krise; Bremser; Innovationsmangel und Unternehmenszusammenschluss; Reorganisation. TEIL IV: Gegenstrategien: u.a. die konkursbedrohte Organisation; Turnaround; Feuerwehrmodus; die sich selbst korrigierende Organisation; die sich selbst erfindende Organisation. TEIL V: Das Aha-Erlebnis und schwierige Gespräche: u.a. Ruhe und Ratlosigkeit; das Selbst-Expertentum; das Aha-Erlebnis; schwierige Gespräche; mein Start; Teamgeist und Präsenz; Training, Coaching oder Consulting.

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Thomas Schulte

Survival für Organisationen

Vom nackten Überleben bis zur selbsterfindenden Organisation

1. Auflage

__________________________________________________________________

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.dnb.de/ abrufbar.

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ePub: ISBN 978-3-753147-08-6

Thomas Schulte

Survival für Organisationen

1. Auflage, Januar 2021

Bildnachweis (Cover): pixabay

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten. Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

Thomas Schulte

Teil I: Ziel und Nutzen des Buches

Wenn ein Feuer ausgebrochen ist, will man es so schnell wie möglich löschen. Man will keine Zeit mit umfangreichen Vorbereitungen verlieren, sondern den Schlauch auslegen, anschließen und: Wasser Marsch. Dann will man es gewaltig zischen hören und dabei zusehen, wie die Flammen niedergerungen werden.

In vielen Unternehmen „brennt“ es momentan. Die Coronakrise hat tiefe Spuren hinterlassen. Viele Unternehmen wurden unverschuldet in Schwierigkeiten gebracht, manche sogar an den Rand des Untergangs. Sie hat gezeigt, wie schnell sich Pläne in Luft auflösen können und man sich im Neuland wiederfindet. Und zwar in einem unwegsamen Neuland.

Dieses Buch will Sie nicht lange aufhalten. Es beschränkt sich auf das Wesentliche. Es gönnt Ihnen einen kurzen Moment der Besinnung und der Inspiration. Es unterstützt Sie und Ihre Organisation in unwegsamen Gelände, so schnell wie möglich die Krise zu überwinden und gleichzeitig die Gelegenheit zu nutzen, einen Zustand, den wir „selbsterfindend“ nennen, zu erreichen, der sie immun macht gegenüber zukünftigen Notsituation. Es geht also nicht nur um Survival, sondern auch um die sich daraus ergebenden Chancen. Survival und Excellence sind näher als man vermuten mag.

Alle Teilbereiche einer Organisation können von der Krise betroffen sein, die Teams und die teamübergreifende Strukturen wie beispielsweise Hierarchieebenen, aber auch Einzelpersonen. Das hier beschriebene Survival und die resultierenden Chancen sind für alle anwendbar. Es vereint die unterschiedlichen Zustände, in denen sich die Bereiche befinden können, vom Kollaps, über den Feuerwehrmodus, bis zur bereits krisenfesten (Teil-)Organisation. Nur so ist es in einer Krise, in der alle gefordert werden, sinnvoll.

Im Frühjahr 2020 erwischte auch mich die Coronakrise mit voller Wucht. Viele Kundenprojekte wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Ich erlebte Sorgen, Frust und Angst, nicht nur bei mir, sondern auch bei Freunden, Bekannten, Kollegen und Kunden. Das war sehr belastend und die gravierenden Probleme, die die Menschen und ihre Organisationen erfuhren, motivierten mich dieses Buch zu schreiben. Meine Hoffnung ist, dass es möglichst vielen Organisationen helfen wird zu überleben und gleichzeitig für zukünftige Krisen gewappnet zu sein.

Meine Beobachtungen in Organisationen

Schon vor Coronazeiten erlebte ich häufig, wie Organisationen versuchten, sich an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen und Krisen zu überwinden. Aus der Zusammenarbeit mit Entscheidern aus Change-Management, Organisationsentwicklung, Personal- und Geschäftsführung war mir bewusst, wie sehr sich Organisationen auf turnusmäßige Reorganisationen verließen. Nun, in der Krise, war dieses Instrumentarium weitestgehend ausgereizt. Ich hatte gesehen, wie Organisationen in einem permanenten Feuerwehrmodus agierten und nun in Krisenzeiten das kaum noch steigern konnten. Viele Organisationen hatten sich zuvor, scheinbar sicher, mit einem allumfassenden Regelwerk organisiert, standen nun aber am Rande des Zusammenbruchs, weil die Regeln in der neuen Coronawelt nicht mehr so richtig passten.

Auf der anderen Seite erlebte ich immer wieder, wie sehr sich die Menschen eine anpackende Zusammenarbeit wünschen. Sie wollen etwas bewegen. Da ist eine große Sehnsucht nach Leistung und Dienst für ihre Organisation. Die Menschen wollen, dass es ihrer Organisation gut geht. In vielen Startups und jungen Teams herrscht eine bemerkenswerte Pionierstimmung. Daran erinnern sich viele und möchten diese Kultur für sich wiederentdecken und nutzen. Sie möchten mit Veränderungen leichter umgehen, zu den Ursprüngen zurückkehren, als alles noch viel unkomplizierter war. Sie möchten sich selbst besser verstehen und sich stetig neu erfinden, sodass ihnen keine Krise etwas anhaben kann. Diese Diskrepanz, zwischen dem, was die Menschen wollen, und dem, was sie in Organisationen erleben, ist gravierend. Gerade in der jetzigen Zeit scheint das Ende der Krise in unerreichbarer Ferne wie eine Fata Morgana für Verdurstende in der Wüste zu schimmern.

Der Sinn von Coaching

Als Coach wurde ich schon immer bei ernsthafteren Problemen engagiert, etwa bei gravierenden Konflikten, bei neuen herausfordernden Aufgaben oder zur Bewältigung komplexer Projekte. Mitunter fragten mich Menschen, die ein Coaching für sich, ihr Team oder ihre Organisation in Erwägung zogen, warum sie es überhaupt brauchen. Die Frage ist berechtigt – wer kauft schon gerne die Katze im Sack. Gerade in einer Krise ist es entscheidend, wen man an seine Seite holt.

Gleichzeitig ist sie auch ein wenig merkwürdig. Wer würde beispielsweise einen Autohändler fragen, warum er ein Auto braucht. Natürlich geht es eigentlich um die Frage, was das Coaching überhaupt bringt. Mir gefällt die Frage, denn eine gesunde Portion Skepsis ist angebracht, und sie zeigt, dass mein Gegenüber seinen eigenen Kopf hat. Coaching dient, wie jede Dienstleistung, im Wesentlichen einem Ziel: sie erspart Zeit. Das klingt vielleicht nüchtern, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Theoretisch könnten wir unser Brot selbst backen, unsere Kleidung selbst nähen oder unser Auto selbst reparieren — es würde nur lange dauern, Wochen, Monate oder vielleicht sogar Jahre. Möglich wäre das, aber es lohnt sich nur selten. Coaching (und dieses Buch) spart Zeit und wir werden uns noch genau ansehen, wie das funktioniert. In einer Krise ist Zeit alles. Sie entscheidet darüber, ob man den Konkurs abwendet und den Turnaround recht-zeitig schafft, sich recht-zeitig vom Feuerwehrmodus verabschiedet und recht-zeitig in eine selbstkorrigierende oder gar selbsterfindende Phaseübergehen kann. Der Kern solcher Veränderung ist die zielgerichtete Erkenntnis, besser noch das Aha-Erlebnis. Das ist pure Zeitersparnis, für den Einzelnen, für die Teams wie für die gesamte Organisation.

Diese Zeitersparnis dauerhaft zu implementieren, ist eminent wichtig, denn gerade Organisationen, ihre Teams und die Einzelnen brauchen sie in schwierigen Situationen. Oft kann man nämlich beobachten, wie Organisationen auf Konzepte setzen, die zwar an anderer Stelle und zu anderen Zeiten erprobt und erfolgreich waren und sind, aber nicht unbedingt auch bei ihnen selbst erfolgreich sein müssen. Das für einen selbst passenden Vorgehen zur Veränderung zu finden, ist angesichts der schier unendlich erscheinenden Fülle an Angeboten schwierig. Dabei nicht auf das falsche Pferd zu setzen, ist Zeitersparnis par excellence. Gelingt das nicht, werden die Mitarbeiter ungeduldig und die Organisation ist in Gefahr.

Als Coach würde ich nun gerne sagen, dass dies ein Buch über Change-Coaching oder über Krisen-Coaching ist, aber das wäre schon fast lächerlich, denn beim Coaching geht es per se um Veränderung. Wer spricht schon von Nahrungsmittel-Brot oder Fortbewegungs-Auto? Change-Coaching oder Krisen-Coaching wäre so etwas wie ein weißer Schimmel. Natürlich ist das auch kein Buch über Change-Management. Denn wenn man nicht gerade ein Fantasie- oder Sciencefiction-Autor ist, kann man kein Buch schreiben, über etwas, das gar nicht existiert. Es gibt die Hoffnung auf Veränderung und der Wunsch, diese in geregelten Bahnen verlaufen zu lassen, aber meine Beobachtung in Organisationen ist immer wieder, dass Veränderung angeregt, ermutigt und begleitet werden kann, ja vielleicht nur entfesselt werden kann, nicht jedoch angeordnet, fein säuberlich geplant und in vorhersehbarer Art und Weise geregelt, wie es das Wort Management suggeriert. In diesem Sinne will dieses Buch Change entfesseln und sieht Sie, verehrter Leser, als „Entfesselungskünstler“.

Was Organisationen wollen

Organisationen wollen sich nicht nur eines langen Lebens erfreuen, sondern dieses auch sinnvoll gestalten. Langlebigkeit gelingt am ehesten, das wusste bereits Charles Darwin, wenn man sich möglichst schnell an geänderte Situationen anpassen kann. Sinnhaftigkeit wird erfahren, wenn die Organisation ihrer eigentlichen Aufgabe, ihrem Sinn, nachgehen kann. Beides ist, wenn es um das nackte Überleben geht, in Gefahr.

Am besten geht man Survival daher in Stufen an. Falls der Konkurs unmittelbar droht, muss eine Organisation zunächst natürlich einen sogenannten Turnaround schaffen, indem sie beispielsweise mit Sparmaßnahmen und Kapitalzuführungen den unmittelbaren Konkurs abwehrt.

Diejenigen, die bereits in einem Turnaround sind, wollen diese entbehrungsreichen und harten Zeiten möglichst schnell hinter sich bringen und wieder zurück zu einem erträglicheren, von kleineren Krisen geprägten Alltag kommen. Dieser Zustand, nennen wir ihn den Feuerwehrmodus