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In medititativen Bildern erleben Sie den Jakobsweg mit den Augen des Fotografen Michael Schildmann. Vom Somport-Pass an der spanisch-französischen Grenze über Burgos und Leon bis nach Santiago de Compostela. Er startete allein, traf auf seinem Weg Menschen, die ihm wichtig wurden und ging doch auch seinen weiteren Weg allein. Über Santiago de Compostela hinaus pilgerte er drei weitere Tage lang bis in das traumhafte Muxia mit seiner Kirche Santa Maria de la Barca am Atlantik und verzichtete dafür auf den Abschluß in Fisterre. Auch die letzten 25 km bis zu seinem Heimatort pilgerte er nach einer 2-tägigen Rückfahrt zu Fuß. Die Ausgabe 2015 wurde komplett überarbeitet und enthält weiterhin drei Predigttexte zum Thema " Aufbrechen / Entschleunigen / Ankommen " aus der Ausstellungszeit in der Forumskirche St. Peter im September/Oktober 2010 in Oldenburg und durch Texte aus der Verwendung als Adventskalender im Pius-Hospital Oldenburg.
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Seitenzahl: 37
Für Renate und Katrin…
… und alle Jakobsschwestern und -brüder
Mit drei Predigtexten aus der Ausstellungszeit in der Forumskirche St. Peter, Texten aus dem Pius-Hospital in Oldenburg und einem Nachwort von Hellmut Collmann, Präsident der Ostfriesischen Landschaft
edition lichtblick, oldenburg
2015
Ich danke allen Menschen, die mich mit bei der Neuauflage dieses
Pilger-Bilder-Buches unterstützt haben.
Ganz besonders danke ich meiner Frau.
Ich bedanke mich bei Pfarrer Egbert Schlotmann und
Pastoralreferent Klaus Hagedorn
für die Überlassung der Predigtexte der Predigtreihe während
der Ausstellungszeit in der Forumskirche
St. Peter im September 2010 in Oldenburg.
Ich danke den folgenden Autorinnen und Autoren und ihren Verlagen für die
Überlassung der Abdruckrechte der in den
Predigten verwendete Gedichte:
Gisela Dreher-Richels / Licht durchs Gezweig unserer Schatten
Peter Müller / Meine Sehnsucht bekommt Füße
Jutta Richter / An einem großen stillen See
Andreas Schwarz / Du Gott des Weges segne uns
Christa Spilling-Nöker / Ich schenke dir ein gutes Wort
Ich danke Herrn Josef Roß für die Überlassung
der Bildtexte vom Adventskalender 2010 des
PIus-Hospital in Oldenburg.
Ein kleiner Ausschnitt aus meinem Pilgerpass
Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. (Psalm 127,1)
Tag 1 - beim Umsteigen in Köln in den Zug nach Paris lasse ich mir am Dom den ersten Stempel in meinem Pilgerpass geben
Sehnst du dich noch nach etwas? Gehst du noch Träumen nach, Hoffnungen? Brennt etwas in Dir? Hat deine Seele Flügel? Kannst du dich für etwas hingeben, an etwas von Herzen teilnehmen? Kannst du staunen? Wie viel Liebe ist in dir? Wie viel Freiheit?
Tag 2 - nach ca 18 Std Fahrzeit beginnt mein Pilgerweg - total unscheinbar oben auf dem Somport Pass
Meine Sehnsucht bekommt Füße – Die Seele laufen lassen
AUFBRECHEN
Meine Sehnsucht bekommt Füße – Die Seele laufen lassen
ENTSCHLEUNIGEN
Nimm dir Zeit – für Dich und Dein Leben.
Text nach der Kommunion (von Jutta Richter):
Text vor dem Segen:
Aus der Eröffnungsansprache von Pfarrer Egbert Schlotmann:
Sich begegnen – ein Stück Himmel
Meine Sehnsucht bekommt Füße – Die Seele laufen lassen
ANKOMMEN
Tagesgebet:
Schlussgebet:
Vor dem Segen:
Helmut Collmann
Über den Autor
Quellenverzeichnis:
Weitere Bücher der edition lichtblick, oldenburg
Eine Predigtreihe in der Forumskirche St. Peter in Oldenburg
1. Sonntag 19.09.2010
(Klaus Hagedorn, Pastoralreferent)
AUFBRECHEN
Einführung:
„Meine Sehnsucht bekommt Füße – Die Seele laufen lassen“ – so haben wir die heute beginnende Predigtreihe überschrieben. Und sie wird begleitet durch eine Ausstellung mit Fotografien vom Jakobsweg nach Santiago di Compostela – ein Bild von jedem Tag des Pilgerweges von Michael Schildmann.
„Aufbrechen“ ist heute das Stichwort.
Und die Frage ist: Aufbrechen wohin – Aufbrechen wie.
Es bricht DER Mensch auf, der eine Sehnsucht spürt. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Ihre tiefste Sehnsucht ist?….
Die Sehnsucht, die ist oft eine offene Wunde! Ein alter Kirchenvater bringt es auf den Punkt: Die Sehnsucht Gottes zieht den Menschen. Von dieser Sehnsucht ist unser Herz getroffen, verwundet, unruhig, bis es in Gott seine Ruhe findet – so war es die Erfahrung des Augustinus.
Lasst uns einen Moment still werden:
I.
Das Aufbrechen, das sich auf den Weg machen – äußerlich und innerlich -, ist uns eingeschrieben – in Statur und Wesen. Wir Menschen brauchen Bewegung, wir können nicht zu lange stehen, dann würden wir umfallen. Aufbrechen, Wege gehen, ist Ausdruck von Lebendigkeit. Und wenn es gar nicht mehr „geht“, ist das Ende nahe, der Stillstand, der Tod.
Auch beim Gottesdienst heute hat alles mit dem „Aufbrechen“ begonnen:
Wir machen uns auf den Weg, wir gehen in die Kirche. Sich innerlich bewegen lassen und dann äußerlich dieser Bewegung auch folgen – das ist im Leben und im Glauben sehr wichtig.
Nicht zufällig nennt die Apostelgeschichte die Christen die „Leute des Weges“ (Apg 9,2).
Und in einem sehr alten Lied heißt es: Wir sind nur Gast auf Erden – und wandern ohne Ruh… Das Leben als eine Reise, als ständiger Aufbruch…, der Mensch als Pilger – so sagten die Alten.
Heute sprechen wir von uns gern als als Touristen und Touristinnen. Warum eigentlich die starke Sehnsucht nach Weite, nach Ferne, nach Fremde? – Um sich selbst neu zu entdecken?! – Sich Finden im Fremden?