Take the slow road England und Wales - Martin Dorey - E-Book

Take the slow road England und Wales E-Book

Martin Dorey

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Beschreibung

Take it easy! Die schönsten Wohnmobil-Touren für Genießer Vergessen Sie den Geschwindigkeitsrausch. Vergessen Sie Vollgaskurven, Übersteuern und vorbeiwischende Landschaften. In diesem Reiseführer geht es darum, einen Umweg zu fahren, die Sehenswürdigkeiten in Wales und England zu genießen und die Umgebung einzusaugen. Anhalten, einen original englischen Cream Tea zu sich nehmen und abschalten. Wie das funktioniert? Mit Campervan oder Wohnmobil natürlich. Martin Dorey, überzeugter Vanlifer mit dem Blick fürs Besondere, hat die besten Camper-Touren für den Urlaub in England und Wales erkundet. In einfühlsamen Texten und fantastischen Bildern präsentiert er idyllische Stellplätze und verrät Insidertipps für einen gelungenen Roadtrip. • Gemütlich reisen mit dem Wohnmobil: Womo-Touren und Stellplätze in England und Wales • Alles für Vorbereitung und Planung: Praktische Tipps für den Camping-Urlaub und einfühlsame Prosa mit Sinn für Land und Leute • Praktischer Touren-Planer für Wohnmobilisten, Camper und England-Urlauber, geschrieben von einem absoluten Insider • Liebevoll gestaltet und in wertiger Aufmachung – ideal auch als Geschenk für Camper Der Reiseführer für entspannte Wohnmobil-Reisen in England und Wales Welches sind die schönsten Strecken an der Waliser Küste entlang? Wo findet man die besten Campingplätze in England? Und welche Zwischenstopps darf man entlang der Strecke nicht verpassen? Martin Dorey fährt mit seinem treuen VW T5 auf atemberaubenden Straßen, mal durch sanfte Hügellandschaften, mal gemütlich an der Küste entlang. Surfer, Gourmets, Kletterer oder Wanderer – hier findet jeder Camper die passende Tour. Man muss nicht einmal ein Wohnmobil besitzen, denn Verleihtipps gibt es auch. Ob kurzer Wochenendtrip oder ausgedehnte Rundreise durch England und Wales – mit diesem Camping-Reiseführer starten Sie bestens vorbereitet in Ihren Wohnwagen-Urlaub!

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Für Lizzy.Und für alle, die wissen, dass man die wirklich wichtigen Dinge mit einem Lächeln kaufen kann.

Copyright © Martin Dorey, 2019

Die englische Originalausgabe mit dem Titel »Take the Slow Road – England & Wales« erschien 2019 bei Bloomsbury Publishing Plc.

1. Auflage 2022

Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen beim Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld.

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-12379-4 (Print)

ISBN 978-3-667-12401-2 (Epub)

Aus dem Englischen von Katja Ernst

Lektorat: Katja Ernst, Hanno Vienken

Text und Fotos: Martin Dorey

Illustrationen: David Broadbent

Herstellung: Axel Gerber

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire – Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

TAKE THE SLOW ROAD

ENGLAND & WALES

INSPIRIERENDE TOUREN DURCH ENGLAND UND WALES MIT CAMPINGBUS UND WOHNMOBIL

MARTIN DOREY

INHALT

Über dieses Buch

Wie man dieses Buch benutzt

England kennenlernen

Wales kennenlernen

Wie Sie nach England und Wales kommen

Was Sie mitnehmen sollten

Essen auf Reisen

Wo man in England und Wales stehen kann

DER SÜDWESTEN

01VON ST IVES NACH SENNEN

02VON EXETER NACH PORTLAND BILL

03DIE KÜSTE VON EXMOOR

04DER ATLANTIC HIGHWAY

05BODMIN MOOR

06VON BRISTOL NACH YEOVIL

07DER DART

DER SÜDEN UND DER SÜDOSTEN

08BALLUNGSRAUM SÜDKÜSTE

09VON DARTFORD NACH ABINGDON

10VON SALISBURY NACH UCKFIELD

EAST ANGLIA

11JENSEITS VON SOUTHWOLD

12NORD-NORFOLK

DIE MIDLANDS

13DER WHITE PEAK

14DERWENT UND DER DARK PEAK

WALES

15WALES VON KÜSTE ZU KÜSTE

16WEST-WALES

17DER PEMBROKESHIRE-COAST-NATIONALPARK

DER NORDWESTEN

18KESWICK UND BORROWDALE

19DER KIRKSTONE PASS

20WINDERMERE UND CONISTON

DER NORDEN

21HARROGATE UND WHARFEDALE

22VON HEXHAM NACH BARNARD CASTLE

23VON GATESHEAD NACH GREENHEAD ÜBER DEN HADRIANSWALL

DER NORDOSTEN

24YORK UND NORTH YORKSHIRE

25VON SALTBURN NACH SCARBOROUGH

26VON TEESSIDE NACH TYNESIDE

27VON TYNEMOUTH NACH BAMBURGH

28VON BAMBURGH NACH ROCHESTER

CAMPINGBUS- UND WOHNMOBILVERLEIH

REGISTER

© Symages Photography

ÜBER DIESES BUCH

Hallo.

Willkommen.

Oder: Willkommen zurück auf der Slow Road.

Wenn Sie bereits auf der Slow Road nach Schottland gereist sind, mit dem ersten Buch dieser Reihe, dann wissen Sie ja bereits, worum es hier geht. Wenn aber diese mäandernde, faule Art des Reisens neu für Sie sein sollte, dann hoffe ich – ja, dann weiß ich –, dass sie Ihnen gefallen wird.

Auf der Slow Road zu reisen bedeutet, sich Zeit zu nehmen, um die Reise zu genießen – ob Sie nun mit dem Wohnmobil oder dem Campingbus unterwegs sind oder mit dem Auto. Es bedeutet, anzuhalten und den Wasserkessel aufzusetzen und draußen die Beine auszustrecken – dort, wo es wirklich schön ist. Es geht darum, Zeit für Entdeckungen zu haben, achtsam zu reisen, sich langsam zu bewegen und so viel wie möglich von unserem schönen Land in Augenschein zu nehmen.

Und schön ist es wirklich.

Es hat Berge, Täler, Flüsse, Strände, Haupt- und Nebenstraßen, einspurige Straßen und Gebirgspässe.

Mit nur einer Drehung Ihres Autoschlüssels können Sie all das entdecken.

Also hören Sie auf zu lesen, und steigen Sie in Ihren Camper.

Wir sehen uns auf der Straße.

WIE MAN DIESES BUCH BENUTZT

Ganz ehrlich, dies ist kein Buch mit sieben Siegeln.Aber es könnte interessant für Sie sein zu erfahren, warum es in der vorliegenden Form geschrieben wurde. Beim Durchblättern wird Ihnen auffallen, dass es darin verschiedene Routen gibt. Dies sind meine Vorschläge schöner Straßen und Routen, die Sie entdecken können, was auch immer Ihre Priorität dabei sein mag. Einige eignen sich gut zum Wildschwimmen, andere zum Wandern oder Fahrradfahren. Wieder andere sind schön wegen der Landschaften, durch die sie führen, oder der Sehenswürdigkeiten, die sich am Wegesrand befinden.

Jede Route ist in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten geht es um die Geschichten, die ich dort erlebt habe, und darum, was mir an der Route besonders gut gefallen hat. In Nord-Devon und Nord-Cornwall, wo ich wohne, geht es vor allem darum, abgelegene Strände zu entdecken, einfach weil es so viele davon gibt. Sie sind eine geografische Besonderheit dieses schönsten Zipfels von England. So war es naheliegend, dass ich etwas darüber erzählen wollte, was diese Gegend mir bedeutet. Ich hoffe, dass dieser Teil des Buches Sie dazu bewegen wird, in Ihren Campingbus oder Ihr Wohnmobil zu steigen und loszufahren. Diese Erlebnisse könnten auch ihre sein.

Der zweite Abschnitt jeder Route ist der praktische Teil oder das »Wie«. Dieser Teil ist wichtig, weil er Ihnen dabei helfen soll, auf der Route zu bleiben. Natürlich müssen Sie ihr nicht wortwörtlich folgen – und ich würde mich sogar freuen, wenn Sie das nicht täten –, sondern er soll Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, was Sie auf dem Weg erwartet. Nutzen Sie ihn für die Planung Ihrer ganz persönlichen Reise. Auch Landkarten werden Ihnen dabei helfen, genauso wie die Informationen am Ende jedes Kapitels. Dort finden Sie Ideen dazu, was es vor Ort zu tun und zu sehen gibt, ebenso wie Plätze, auf denen Sie stehen können. Dies ist meine Auswahl, und sie basiert weitgehend auf meinen eigenen Erfahrungen. Wenn ein Campingplatz, der Ihnen sehr gut gefällt, sich nicht in diesem Buch befindet, heißt das lediglich, dass ich nicht dort war und mich deshalb nicht dazu äußern kann.

Und schlussendlich: Wenn Sie keinen Camper haben, finden Sie Informationen zu Verleihfirmen vor Ort, wo Sie ein Fahrzeug mieten und das Abenteuer Ihres Lebens erleben können (was Sie dann wahrscheinlich wieder und wieder und wieder tun wollen). Einen Camper zu mieten, ist die perfekte Möglichkeit, um herauszufinden, ob diese Art von Leben das Richtige für Sie ist.

Ich hoffe, dass sie es ist.

ENGLAND KENNENLERNEN

Es ist schon ein seltsames kleines Land,dieses England. Es ist voller Menschen, an manchen Stellen sogar etwas übervölkert, und oftmals exzentrisch. Es hat eine abgedrehte Politik, Anwandlungen von Größenwahn, eine verrückte, hemmungslose Presse und ein schreckliches Anspruchsdenken, das ein Relikt kolonialer Trunkenheit ist. England ist gespalten in Nord und Süd, in Reich und Arm und in Superreich und die Mittelschicht, das sogenannte »Middle England«, das sich lieber in Stücke reißen lassen würde, als vor Ausländern zu kuschen. England ist voller »Castles«, von denen einige Reihenhäuser sind, während sich andere auf Privatgrundstücken befinden und wieder andere in exponierter Lage mit Ausblick aufs Meer stehen.

Es ist ein seltsamer Ort.

Aber Moment mal, warten Sie einen Augenblick. Vergessen Sie die Geschichte, die Politik und die sozialen Unterschiede, und betrachten Sie England ganz einfach als ein Stück Land, das es zu entdecken gilt. Betrachten Sie es als geografischen Ort. Darum sind wir ja schließlich hier.

England ist das Land meiner Geburt. Der Ort, an dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe, wo ich als Kind mit dem Fahrrad durch die Chiltern Hills gefahren bin, wo ich als Student auf den Straßen von Manchester unterwegs war, wo ich – jung und unerfahren – lernte, mich in der Londoner U-Bahn zurechtzufinden, wo ich als Aussteiger zusammen mit meiner Lebensgefährtin die Küsten von Devon und Cornwall entdeckt habe und wo ich schließlich als Papa versuchte, meinen Kindern eine nachhaltige Lebensweise nahezubringen.

Als ich für dieses Buch auf Reisen war, wurde mir klar, dass England nicht nur ein Land der kleinen und großen Städte, der Autobahnen und Verkehrsknotenpunkte ist, obwohl es viele davon gibt. Zwischen Ballungsgebieten und bebauten Flächen gibt es in England sehr schöne Landschaften, großartige Campingmöglichkeiten und absolut fantastische Fahrbedingungen. Das Land verfügt über etwa 9.500 Kilometer Küstenlinie (je nachdem, wie man sie misst), zehn Nationalparks, mehr als 40 »Areas of Outstanding Natural Beauty« (»Gebiete von außerordentlicher Naturschönheit«, die unter besonderem Schutz stehen), fast 400 Seen, die jeweils über 10.000 Quadratmeter groß sind, und ein paar halbwegs anständige Berge, wenn Sie diesbezüglich keine »hohen« Ansprüche stellen.

Es gibt in England Sumpfgebiete und Ebenen, Hügel, Gipfel, Täler, Steilhänge, Abgründe, Grate, Gebirgskämme, Moore, Erdlöcher, Furchen und sogar ein wenig Hügelland. Inseln, die keine Inseln sind, und Inseln, die manchmal Inseln sind und manchmal nicht. Es gibt Wälder und Forste, Lichtungen und bewaldete kleine Täler.

Und ich liebe es. Weil es einfach schön ist.

Die Auswahl zu treffen, wohin ich für dieses Buch reisen sollte, war wirklich schwer. Ich wollte innerhalb des einen Jahres, das ich gebraucht habe, um es zu schreiben, so viel wie möglich vom Land abdecken. Doch es gibt so viele Straßen zur Auswahl, weshalb ich ziemlich sicher bin, dass ich einige wirkliche Topstraßen verpasst habe! Trotzdem finden Sie in diesem Buch ein paar richtig gute.

Englands Straßennetz hat eine Gesamtlänge von 300.000 Kilometern und besteht aus Autobahnen, Landstraßen und innerstädtischen Straßen der Kategorien A, B und C. Die überwiegende Mehrheit sind Nebenstraßen (über 80 Prozent), von denen die meisten außerhalb geschlossener Ortschaften liegen.

Es gibt da draußen wirklich eine Menge Asphalt.

England verfügt über 76,5 Prozent aller Straßen Großbritanniens, was überraschend ist, weil es nur etwas über die Hälfte der Gesamtfläche Großbritanniens darstellt. Ich denke, das beweist, wie viel Verkehr wirklich in England unterwegs ist. Autobahnen, die nur 3.700 Kilometer des Gesamtnetzes des Vereinigten Königreichs ausmachen, bewältigen 21 Prozent des Verkehrs. Die A-Straßen nehmen weitere 44,4 Prozent auf, sodass 34,6 Prozent des Verkehrsaufkommens übrig bleiben, die 87,3 Prozent der Gesamtstraßenlänge zur Verfügung haben.

Wenn Sie also nach einem triftigen Grund suchen, warum Sie auf der Slow Road reisen sollten: Dies ist er.

Schmeißen Sie also Ihre alte Mühle an, und finden Sie Ihr Stück vom Paradies.

WALES KENNENLERNEN

Wales ist klein,aber nicht zu übersehen. Man kann sagen, dass dieses stolze, kleine Land – der Stachel in Englands Fleisch – keinen Vergleich zu scheuen braucht. Es wird in Großbritannien oft als grobe Vergleichsgröße herangezogen, was bedeutet, dass wir uns hier gut vorstellen können, wie groß es wirklich ist, nämlich etwa 21000 Quadratkilometer, falls Sie es nicht wussten.

Wales hat wirklich alles, auch wenn man dort nicht so viele Wörter für alles hat wie wir in England. Es hat fünf Berge, die über 1.000 Meter hoch sind, wie etwa der Snowdon (während der höchste Berg Englands, der Scafell Pike, nur 978 Meter hoch ist), seine eigenen sieben Weltwunder: ein spektakuläres Höhlensystem, Hunderte von Kilometern fantastischer Strände, hohe Pässe, lange, elegante Flüsse, eine winzige Stadt, drei Nationalparks und fünf »Areas of Outstanding Natural Beauty«.

Ich liebe Wales, und zwar seitdem ich dort als Kind zum ersten Mal campen war. Später, während meiner Studienzeit, bin ich oft zum Campen und Surfen nach Nord-Wales gefahren. Auf einer Reise entlang der Westküste für das Magazin Coast kam mir übrigens die Idee für dieses Buch. Der Artikel wiederum wurde durch eine Tour angeregt, auf der ich für mein zweites Buch, The Camper Van Coast, das Land umrundet habe. Jetzt, wo meine Mutter in Irland wohnt, trödele ich auf dem Weg nach Holyhead oder Pembroke Dock, wo die Irlandfähren abfahren, regelmäßig durch Wales. Es ist immer ein Vergnügen.

Kurz, mich verbindet seit Langem eine Liebesbeziehung mit Wales. Es noch gründlicher zu erkunden, habe ich also nicht als lästige Pflicht empfunden. Wales bedeutet für mich, den Snowdon zu besteigen, in die Blue Lagoon zu springen und in St. David’s coasteeren zu gehen.

Was seine Straßen angeht, ist Wales nach wie vor ziemlich klein. Es besitzt nur acht Prozent der Straßen des Vereinigten Königreichs, da die Beschaffenheit seines Terrains manchmal keine andere Wahl lässt. Das heißt, es gibt dort mehr A-Straßen als in England. Aber das spielt keine Rolle. Wie in Schottland ist das Fahren auch in Wales eine Freude, sogar wenn man auf den »Haupt«-Routen unterwegs ist. Die A479, die das Land zweiteilt, ist ein absolutes Highlight, und sogar die A5, die Hauptroute nach Holyhead, hält einige unglaubliche Momente bereit, wenn sie Snowdonia erreicht.

Das heißt, Sie können irgendwo eine Nadel in die Landkarte stecken und so gut wie garantiert einen Volltreffer landen.

Weshalb Wales perfekt für ein Slow-Road-Abenteuer geeignet ist.

WIE SIE NACH ENGLAND UND WALES KOMMEN

England und Walesbilden einen Teil des Vereinigten Königreichs, das aus Großbritannien und Nordirland besteht. Die beiden Länder befinden sich auf der Hauptinsel einer Reihe von Inseln, die auch Irland miteinschließen, im Nordatlantik vor Nordwesteuropa. England grenzt an Wales und Schottland,das im Norden liegt.

Der Ärmelkanal trennt England vom europäischen Festland durch läppische 34 Kilometer Wasser, während die Irische See Wales und England von Irland trennt und der Atlantik uns von Amerika trennt. Die Nordsee trennt England von Skandinavien und Nordosteuropa. England liegt beiderseits der in Greenwich befindlichen internationalen Datumsgrenze, die uns die mittlere Greenwich-Zeit liefert und sich 50 bis 55 Grad nördlich des Äquators befindet.

Nach England und Wales zu reisen, ist relativ einfach. Ganz ehrlich.

Mit dem Flugzeug

England und Wales sind durch Dutzende von Flughäfen sehr gut an den Rest der Welt angebunden, wobei London-Heathrow ein internationales Drehkreuz darstellt. Es gibt viele weitere regionale Flughäfen, die wichtigsten davon sind Manchester, Birmingham und Gatwick bei London. Wales hat ein paar sehr kleine Flughäfen, darunter den in Cardiff.

Mit dem Zug

Der Kanaltunnel oder auch Eurotunnel verbindet Folkestone in Kent mit Calais durch den Zug »Eurotunnel Le Shuttle«, der dem Fahrzeugverkehr vorbehalten ist. Dieser braucht nur etwa 35 Minuten; es fahren vier Züge pro Stunde. Der Zug verbindet das französische und das englische Autobahnnetz miteinander.

www.eurotunnel.com

Der Eurostar nutzt ebenfalls den Kanaltunnel, ist aber nur für zu Fuß reisende Passagiere vorgesehen. Er fährt von London nach Paris, Brüssel, in die Alpen oder nach Südfrankreich. Von London aus gibt es Verbindungen zu allen englischen und walisischen Bahnhöfen, das Gleiche gilt für Paris und Brüssel.

www.eurostar.com

Mit dem Schiff

Fähren fahren von den folgenden Häfen auf dem europäischen Festland nach England: von Dunkerque (Dünkirchen), Calais, Dieppe, Cherbourg, Le Havre, St Malo und Roscoff zu den Häfen an der englischen Südküste, von Hook van Holland nach Harwich, von Zeebrugge und Rotterdam nach Hull und von Amsterdam nach Newcastle.

www.ferries.co.uk

Mit dem Auto

Wie oben beschrieben, können Sie England mit dem Autozug »Eurotunnel Le Shuttle« über den Kanaltunnel (Eurotunnel) erreichen.

Aus Schottland kommend, fahren Sie über die Hauptstrecke M74, die Glasgow und Edinburgh mit Carlisle und dem englischen Autobahnnetz verbindet. Alternativrouten sind die A68 und die A1 über Berwick-upon-Tweed sowie andere, kleinere Straßen.

WAS SIE MITNEHMEN SOLLTEN

Was werden Sie auf Ihre abenteuerliche Reisenach England und Wales mitnehmen? Sie werden guten Schlaf brauchen, Wasser zum Trinken und Gas zum Kochen. Und außerdem einen Haufen anderen Krempel. Haben Sie alles? Wunderbar.

Wenn Sie einen Camper mieten

Wenn Sie für Ihre Reise nach England und Wales einen Campingbus oder ein Wohnmobil mieten, dann werden Sie nur einen beschränkten Umfang an Gepäck dorthin mitnehmen können. Versuchen Sie also nicht, Ihren gesamten Hausstand einzupacken, besonders was Kleidung angeht. Der Platz in einem Campingbus ist begrenzt, nicht so sehr wie in einem Wohnmobil, aber auch dieses hat keinen unbegrenzten Stauraum.

Einige unentbehrliche Dinge werden von den Verleihfirmen zur Verfügung gestellt, deshalb sollten Sie sich dort erkundigen, was vorhanden ist und was Sie selbst mitbringen müssen.

Eine Liste mit Verleihfirmen finden Sie auf den Seiten 346/347.

Mit dem eigenen Fahrzeug reisen

Natürlich benötigen Sie einiges an Ausrüstung. Sicher haben Sie Ihre eigene Liste mit den wichtigsten Dingen, wenn das jedoch nicht der Fall sein sollte, dies ist meine:

Zubehör

Schläuche und Universaladapter

Wasser ist unentbehrlich, aber es ist nicht immer leicht, es vom Wasserhahn in den Camper zu befördern. Kanister sind leicht zu tragen, aber trotzdem kann ein Schlauch einem jede Menge Probleme ersparen. Wenn Sie eine tragbare oder eine Bordtoilette haben, können Sie diese ganz leicht mit einem kurzen Schlauch entleeren. Bewahren Sie ihn getrennt vom Frischwasserschlauch auf. Ein Satz Schlauchanschlüsse von Hozelock und ein Universaladapter sorgen dafür, dass Sie jederzeit auftanken können.

ZUBEHÖRLISTE

•10 m langer, flexibler Schlauch zum Frischwasserauffüllen

•1 Satz Wasserhahn-Schlauch-Universaladapter

•1 m langer Schlauch zum Entleeren der Toilette

Auffahrkeile und Wasserwaage

Manche Leute können in Hanglage schlafen, ich allerdings kann es nicht. Deshalb habe ich immer meine Auffahrkeile dabei. Außerdem habe ich mir eine Mini-Zweiachsen-Wasserwaage gekauft, die sich nun auf dem Armaturenbrett befindet und mir mitteilt, ob ich gerade stehe, aber ein Glas Wasser auf einer flachen Oberfläche tut es auch. Und wenn Sie Ihre Keile vergessen haben, können Sie genauso gut ein paar Exemplare dieses Buches verwenden.

ZUBEHÖRLISTE

•1 Satz Auffahrkeile

•Wasserwaage

StromkabelWenn Ihr Wohnmobil über einen Stromanschluss verfügt, dann benötigen Sie ein Kabel mit blauem, dreipoligem CEE-Stecker/CEE-Kupplung. Ein Kabel von 25 Metern Länge reicht meist aus, um jeden Stellplatz zu erreichen.

ZUBEHÖRLISTE

•25 m langes Kabel mit dreipoligem CEE-Stecker/CEE-Kupplung

Dynamotaschenlampe und Akkulampe

Dynamotaschenlampen zum Aufziehen sind unglaublich praktisch, da sie wartungsfrei sind und keinen Müll verursachen. Einige Laternen lassen sich über die 12-Volt-Steckdose im Camper aufladen, können also immer vollgeladen bereitgehalten werden und das kostenlos. Beide sind bei einem mitternächtlichen Toilettengang nützlich.

Reserve-GaskartuschenCampingausrüster sind in einigen Gegenden äußerst dünn gesät, deshalb sollten Sie ein bis zwei Reserve-Gaskartuschen mitnehmen. Wenn Sie LPG/Autogas verwenden, dann füllen Sie es besser auf, bevor Sie sich in die Wildnis begeben. Einige Tankstellen in abgelegenen Teilen von England und Wales führen es nicht oder haben vielleicht nicht den richtigen Anschluss.

SolarpanelWenn Sie netzunabhängig unterwegs sind, kann ein Solarpanel Ihre Versorgerbatterie mit einer Erhaltungsladung aufladen, damit sie sich nicht entlädt, insbesondere wenn viele Verbraucher dranhängen. Wenn Sie sich nicht die Mühe machen wollen, ein größeres Panel zu installieren, dann können Sie Handys, Lampen und sonstige Geräte auch mit einem tragbaren Solarpanel betreiben.

Landkarten, Landkarten, LandkartenIch habe immer eine Landkarte für die Routenplanung dabei und dazu eine Karte der jeweiligen Region, in der ich mich gerade befinde, mit großem Maßstab, sodass ich ins Detail gehen und mir ein Bild von der Landschaft machen kann.

OS-»Explorer«-Landkarten besitzen einen Maßstab von 1:25.000, während OS-»Landranger«-Karten im Maßstab 1:50.000 erhältlich sind.

SchlechtwetterkleidungIn England und Wales weiß man nie, wie das Wetter sich entwickelt. Eben noch war es trocken, und gleich darauf ist es nasser als an einem nassen Nachmittag in Nord-Norfolk. Seien Sie auf alles gefasst, indem Sie Kleidung für jedes Wetter einpacken, und hoffen Sie darauf, dass Sie sie nicht brauchen.

Axt und Ausrüstung zum FeuermachenSie werden nicht immer die Möglichkeit haben, Feuer zu machen, aber es lohnt sich, alles Nötige dabeizuhaben. Denken Sie aber daran, in brandgefährdeten Gebieten oder auf Gras oder dort, wo die Gefahr besteht, dass es sich ausbreitet, kein Feuer zu machen. Wenn möglich, nehmen Sie auch eine Feuerschale mit, dann sind Sie auf der sicheren Seite und beschädigen nicht den Boden.

ZUBEHÖRLISTE

•Axt

•Feueranzünder, Feuerschale, Holz/Kienspan

ToilettenzubehörWenn Sie keine tragbare Toilette dabeihaben, müssen Sie sich früher oder später in der freien Natur erleichtern. Urinieren Sie nicht näher als 30 Meter an einem offenen Gewässer, Fluss oder Bach. Wenn Sie doch ein »großes Geschäft« erledigen müssen, dann tun Sie es so weit wie möglich von Flüssen, Bächen, Gebäuden und Tieren entfernt. Graben Sie ein Loch, und schütten Sie es zu (mit Schaufel oder Faltspaten).

ZUBEHÖRLISTE

•Schaufel

•Billiges Toilettenpapier (löst sich leichter auf)

ESSEN AUF REISEN

Ich liebe es, zu essen.Wirklich. Ich probiere dabei gern Neues aus, und ich probiere gern regionale Spezialitäten. Deshalb hat jede Reise mit dem Camper das Potenzial, ein kulinarisches Abenteuer zu werden. Sie müssen weder kochen wie ein Meisterkoch, um die besten Lebensmittel, die es in England und Wales gibt, genießen zu können, noch müssen Sie gut bei Kasse sein, um großartiges, von den besten Köchen mit Liebe zubereitetes Essen genießen zu können. Obwohl: Wenn Sie schicke Restaurants mögen, ist das durchaus hilfreich.

Wenn Sie durchs Land reisen, werden Sie Gelegenheit dazu haben, Spezialitäten wie walisisches Lamm zu probieren oder auch Meersalz aus Anglesey, Blauschimmelkäse aus Dovedale oder Exmoor, Clotted Cream aus Cornwall, Fisch aus Grimsby, Gin aus Plymouth, Sellerie aus Fenland und Lakeland-Herdwick-Lamm aus Cumbria – genau dort, wo es aufgezogen, produziert oder angebaut wurde. Das ist wirklich etwas Besonderes, und ich möchte jeden, der unser Land besucht, inständig bitten, diese regionalen Produkte zu probieren.

Regional geschützte Lebensmittel

Wenn Sie nicht genau wissen, nach welchen regionalen Produkten Sie suchen müssen, dann sollten Sie einen Blick auf die PDO(Protected Designation of Origin)-Liste der Lebensmittel werfen, die in der von Ihnen besuchten Region produziert werden. Diese Listen enthalten Lebensmittel, deren Ursprungsbezeichnungen von der Europäischen Union geschützt sind. Das bedeutet, dass sie nicht woanders hergestellt werden dürfen, wie zum Beispiel Champagner: Außerhalb der Region Champagne in Frankreich produzierter Schaumwein darf nicht als Champagner bezeichnet werden. Das Gleiche gilt auch für Cornish Pasty (welch himmlischer Schmaus!), Arbroath Smokies und Whitstable-Austern.

Regional, frisch und saisonal

Wenn Sie regionale Spezialitäten kaufen, unterstützen Sie damit die regionale Wirtschaft (das ist unsere Art, etwas zurückzugeben), genauso wie Sie mit dem Einkauf frischer regionaler und saisonaler Produkte in Geschäften vor Ort (nicht in Supermärkten) helfen, die Erzeuger und Produzenten am Leben zu erhalten. Der Profit bleibt in der Region, und das ist viel mehr wert, als wenn Ihr Geld direkt in der Tasche eines in Surrey ansässigen Supermarkt-Aktionärs landet.

Regionale Lebensmittel sind frischer, werden weniger weit transportiert, haben oft weniger Verpackung (und produzieren damit weniger Müll) und schmecken fast immer besser als andere Lebensmittel.

Auswärts essen

Manchmal ist es schwierig herauszufinden, wo man in England und Wales gut essen kann. Geht man besser in ein Restaurant oder ins Pub?

Restaurants können sehr variieren – besonders preislich –, allerdings können Sie nichts falsch machen, wenn Sie sich an den Michelin-Sternen orientieren (wenn Sie es sich leisten können) oder am Good Food Guide von Waitrose (www.thegoodfoodguide.co.uk). Manchmal müssen Sie sich aber einfach auf Ihr Gefühl verlassen. Sieht das Restaurant gut aus? Fühlen Sie sich dort wohl? Werden Sie nett willkommen geheißen? Ist es gut besucht? (Wenn nicht, überlegen Sie es sich noch einmal.)

Bei Pubs kann man mit seiner Einschätzung leicht danebenliegen, obwohl sich das in letzter Zeit geändert hat. Viele Jahre lang ging der Trend in Richtung einer Standardauswahl an typischen Pubgerichten mit Pommes frites (»chips«), die sich praktisch von selbst verkauften. Glücklicherweise sind wir im Laufe der Zeit ein wenig anspruchsvoller geworden, und jetzt erlebt das britische Essen eine echte Renaissance. Immer mehr Köche entdecken den Wert regionaler, mit Liebe gekochter Gerichte. Die Pubs nennen sich jetzt »Gastropubs«, was gut klingt. Es kann passieren, dass man Ihnen das Essen dort auf etwas anderem als einem richtigen Teller serviert, da viele Gastropubs um die originellste Darbietungsform konkurrieren. Wenn Sie mir nicht glauben, sehen Sie sich doch mal die Website wewantplates.com an.

TIPP

Bestellen Sie im Zweifelsfall »Ham, egg and chips«. Es ist praktisch unmöglich, dieses typisch englische Gericht zu verhunzen.

Auswärts essen

Es gibt Wohnmobilisten und Campingbusenthusiasten, die ihr Reisebudget ungern strapazieren und gern damit angeben, wie wenig Geld sie auf ihren Reisen ausgegeben haben. Das ist ja auch in Ordnung, aber bitte bedenken Sie, dass Sie kein Geld in die Region bringen, wenn Sie wild campen, mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt selbst kochen und nichts vor Ort einkaufen. Ich vermute mal, dass Sie dorthin fahren, weil sie die Gegend mögen; deshalb erscheint es mir sinnvoll, dort auch ein wenig Geld auszugeben, damit die Region davon profitiert.

WO MAN IN ENGLAND UND WALES STEHEN KANN

Das Beste am Reisenim Wohnmobil oder Campingbus besteht unter anderem darin, dass man einfach anhalten kann und nur die Hose fallen lassen muss, um sich schlafen zu legen. Einen sicheren und schönen Platz zu finden, an dem man gern aufwacht, ist jedoch manchmal eine Herausforderung.

In England und Wales gibt es eine Menge Campingplätze, aber Sie sind nicht unbedingt darauf angewiesen. Sie können an Certificated Locations stehen, auf Privatgrundstücken (mit Erlaubnis), auf Pubparkplätzen, auf Motorhome Stopovers und sogar auf einigen Gemeindeparkplätzen (ein Hoch den Gemeinden, die dies erlauben).

Ehe wir zu den Fakten kommen, denken Sie daran:

Leave it nicer

Leave it nicer: Darin besteht Ihre Verantwortung als Campingbus- oder Wohnmobilbesitzer. Egal wo Sie sich niederlassen – Sie haben eine Verpflichtung gegenüber anderen Wohnmobilbesitzern und gegenüber Ihrer Umwelt. Und die besteht darin, den Platz sauber und ordentlich zu hinterlassen, seinen Müll mitzunehmen und sich respektvoll zu verhalten. Wenn Sie den Platz sauberer zurücklassen, als er bei Ihrer Ankunft war, leisten Sie einen positiven Beitrag, und gleichzeitig tun Sie allen anderen Wohnmobil- und Campingbusbesitzern einen Gefallen. Wenn Sie den Platz hingegen verschandeln und ein Chaos hinterlassen, dann verderben Sie allen anderen den Spaß.

•Säubern Sie Ihren Stellplatz bei Ihrer Ankunft und vor Ihrer Abreise.

•Lassen Sie kein Grauwasser zurück, sondern entsorgen Sie es an den dafür vorgesehenen Stellen.

•Benutzen Sie umweltfreundliche Seife, Reinigungsmittel und Flüssigkeiten.

•Entleeren Sie Ihre Chemietoilette nur an den dafür vorgesehenen Stellen.

•Nehmen Sie Ihren Abfall mit.

•Recyceln Sie so viel wie möglich.

•Kaufen und essen Sie regional, um die regionale Wirtschaft zu unterstützen.

•Lächeln Sie und seien Sie freundlich.

Touring Parks und Campingplätze

In England und Wales gibt es viele Campingplätze. Von winzigen Anlagen bis zu dicht bevölkerten Touring Parks und den großen, sehr gut organisierten Anlagen des Caravan and Motorhome Club oder des Camping and Caravanning Club gibt es eine Riesenauswahl. Wenn Sie einem Klub beitreten, erhalten Sie ermäßigte Tarife auf den Klubanlagen. Viele der altmodischen, auf Feldern gelegenen Bauernhofcampingplätze dagegen haben unter Umständen keine Website, von einem Onlinebuchungssystem ganz zu schweigen. Es gibt also die verschiedensten Möglichkeiten. Falls Sie sich Sorgen um einen Stellplatz machen und vor Ihrer Ankunft nicht das Richtige finden, schlage ich vor, dass Sie für die ersten Nächte einen Platz auf einer großen Anlage buchen und sich, wenn Sie dort sind, vor Ort umsehen.

Es gibt auch eine Menge großartiger Hilfeseiten im Netz, um Campingwebsites zu finden, wie Coolcamping und Campsited.

www.caravanclub.co.uk

www.campingandcaravanningclub.co.uk

www.pitchup.com

www.coolcamping.com

www.campsited.com

Certificated Locations

Dies sind kleine Anlagen mit einer begrenzten Anzahl an Stellplätzen. Man kann sie mit dem Handbuch finden, das entweder vom Caravan and Motorhome Club oder dem Camping and Caravanning Club zur Verfügung gestellt wird, oder sie einfach zufällig finden, während man unterwegs ist. So oder so bieten sie die Möglichkeit, an weniger bekannten und oft ungewöhnlichen Orten zu campen. Meist können diese Anlagen das, was ihnen an Einrichtungen fehlt (manche haben nicht einmal Toiletten oder Duschen), durch ihren Standort ausgleichen.

www.caravanclub.co.uk

www.campingandcaravanningclub.co.uk

Britstops

Angelehnt an das France-Passion-System, hat Britstops sich sehr viel Mühe gegeben, um Erzeuger, Pub- und Restaurantbetreiber, besonders schöne Orte, Activity Centre (für Outdooraktivitäten) sowie Farmer mit Wohnmobilisten zusammenzubringen. Dabei werden Gratisstellplätze zum Übernachten im Gegenzug für ein nettes Lächeln und einen Gruß – und hoffentlich ein kleines Geschäft – angeboten. Es gibt Hunderte davon in ganz England und Wales. Ich muss sagen, dass das Reisen im Winter – während ich dieses Buch geschrieben habe – durch die Britstops vereinfacht wurde. Während andere Anlagen geschlossen hatten, konnten wir uns immer auf ein schönes Pub mit Kaminfeuer verlassen, an dem wir uns nach einem langen Tag im Schnee aufwärmen konnten. Es ist ein tolles System und sein Geld wert – Sie werden die Unkosten sehr schnell wieder hereinbekommen.

Das Guidebook kostet 28 Pfund (etwa 33 Euro), und das Campen ist dann gratis – Sie müssen sich nur an die dazugehörigen Regeln, den »Code of Conduct«, halten.

www.britstops.com

Wildcampen

Das Wildcampen ist in England und Wales größtenteils illegal. Das bedeutet, Sie können nicht einfach irgendwo auftauchen und erwarten, dass man Sie herzlich willkommen heißt. Das liegt daran, dass der größte Teil des Landes irgendjemandem gehört, und wenn man ohne Erlaubnis dort campt, ist das ein zivilrechtliches Vergehen. Trotz des Rechts, sich frei zu bewegen (»Right to roam«), und obwohl das Land in den Nationalparks frei zugänglich ist, hat man nicht das Recht zu parken, wo man möchte und dort über Nacht zu stehen. In Dartmoor, wo man mit dem Zelt wildcampen darf, ist dies nicht mit einem Campingbus oder Wohnmobil erlaubt. Das Gleiche gilt für den Lake District, wo Camping mit leichtem Gepäck (»lightweight camping«) oberhalb der Baumgrenze okay ist. Mit dem Camper kommen Sie aber sowieso nicht dorthin.

Aber – und dies ist ein großes Aber: Es ist möglich, in England und Wald wildzucampen (das heißt zu parken), wenn Sie den richtigen Platz kennen, verantwortungsbewusst sind und es Ihnen nichts ausmacht umzuparken, wenn Sie müssen. Ich habe mit meinem Campingbus schon an allen möglichen Orten über Nacht gestanden – in Haltebuchten, an Autobahnraststätten, auf Feldern, in Gassen, auf Strand- und abgelegenen Parkplätzen – und hatte nie irgendwelche Probleme. Das heißt aber nicht, dass es Ihnen genauso ergehen wird. Ich frage in der Regel den Landbesitzer, falls ich ihn oder sie ausfindig machen kann, spreche mit den Leuten in der Umgebung, ob es okay ist, und versuche dann meist, bei meiner Ankunft und vor meiner Abreise sauberzumachen. So kann man etwaigen Kritikern begegnen, bevor sie anfangen, sich zu beschweren. Manche Leute haben Angst, dass man endlos bleibt und alles dreckig macht. Und jeder, der das tut, nimmt uns anderen damit die Möglichkeit zum Wildcampen.

Um die Situation zu deeskalieren, sollten wir deshalb versuchen, die Herzen der Menschen zu erobern, indem wir uns als nette, vernünftige und umgängliche Camper erweisen.

Ignorieren Sie »No overnight parking«-Schilder nicht. Zeigen Sie Respekt.

Motorhome Stopovers

Einige Gemeinden und Privatleute haben begriffen, dass Wohmobilisten gut fürs Geschäft sein können: Sie willkommen zu heißen bedeutet, neue potenzielle Einnahmequellen willkommen zu heißen. UK Motorhomes hat die Orte aufgelistet, an denen Wohnmobile über Nacht stehen können – auf Parkplätzen, bei Pubs und auf öffentlichen Plätzen. Diese Liste können Sie einsehen unter:

www.ukmotorhomes.net/uk-stopovers

Motorhome Stopover ist ein System – ähnlich wie die Britstops –, das Wohnmobilisten mit Pub- und Parkplatzbesitzern zusammenbringt.

www.motorhomestopover.co.uk

Warum einige Gemeinden etwas verpassen könnten

Wie viele Strandparkplätze stehen über Nacht leer? Viele. Aber wir dürfen dort nicht stehen. Warum? Weil die Anwohner es nicht mögen und die Gemeinden etwaigen Aufwand, Dreck oder Ruhestörung scheuen. Sicher, einigen Wohnmobilisten kann man dies vorwerfen. Aber was wäre, wenn wir zahlen würden – vielleicht 10 Pfund –, um über Nacht bleiben zu dürfen, und sicherstellen würden, dass die Plätze sauber und ordentlich wären, und wenn wir dazu beitragen würden, dass die Toiletten offen und sauber wären? Was wäre, wenn wir der Welt zeigen würden, dass wir anständige, gesetzestreue Menschen sind, die nur die schöne Aussicht genießen wollen und für dieses Privileg zu zahlen bereit wären? Würden die Gemeinden es dann anders sehen? Ich meine, ja. Besonders wenn man berücksichtigt, dass die meisten Wohnmobilisten auch etwas zur lokalen Wirtschaft beitragen würden, indem sie dort, wo sie sich aufhalten, Benzin, Lebensmittel und Getränke kaufen.

Die Gemeinden haben die Befugnis, Lizenzen für ihre Parkplätze zu vergeben, damit Wohnmobile dort über Nacht stehen können. Sie könnten so in harten Zeiten von einer neuen Einnahmequelle profitieren. Doch viele von ihnen fürchten den Verlust an Einnahmen, den dies für lokale Campingplätze und Guest Houses bedeuten könnte, was unbegründet ist, weil die meisten Wohnmobilisten nicht jede Nacht auf einem Campingplatz verbringen wollen. Also gehen sie woandershin und nehmen ihr Geld mit in eine andere Gegend. Wenn man ihnen jedoch gestatten würde, für ein paar Nächte auf dem Parkplatz am Strand zu stehen, dann würden sie vielleicht eine Nacht auf dem örtlichen Campingplatz verbringen, um ihre Vorräte aufzufüllen, und so mehr Geld statt weniger in den Ort bringen.

Denkt mal darüber nach, Gemeinderäte! Und: Gut gemacht, Torridge in Nord-Devon, wo dies bereits praktiziert wird.

DER SÜDWESTEN

Der Südwesten Englands – das heißt Bristol, Somerset, Dorset, Devon und Cornwall – eignet sich perfekt für ein Slow-Road-Abenteuer. Es gibt dort weite Landschaften, weite Strände und einen weiten Himmel, die Ihnen den Atem rauben werden. Vom Glastonbury Tor bis zu den bewaldeten Tälern Nord-Devons verfügt die Region über eine Vielzahl an Wundern: Wasserfälle, Felsentäler, Kathedralen, Türme aus Granit und großartige Leuchttürme. Beide Küsten bieten lange Fahrstrecken: Die A39 von Minehead in Somerset nach Padstow in Cornwall können Sie in einer einzigen langen, traumhaften Etappe fahren, und Exeter ist der Startpunkt für eine unbeschwerte, entspannte Tour nach Portland Bill.Alles, was Sie tun müssen, ist fahren.

ROUTE01

VON ST IVES NACH SENNEN

EIN SLOW ROAD IM LAND DER HEILIGEN

Diese Küstenroute verbindet Cornwalls beliebteste Städte, einige Kunstinstitutionen allererster Güte, viel schöne Küstenlandschaft, uralte historische Stätten und ein paar versteckte und sehr hübsche Strände miteinander. Die Tour führt auch durch Cornwalls Bergbau-Weltkulturerbestätte – eine einzigartige postindustrielle Landschaft, die sich hoch oben auf einer Klippe befindet.

ATTRAKTIONEN: Strände, Brandung, Kunst und Kultur

START: St Ives

ZIEL: Sennen

ENTFERNUNG: 29 Kilometer (18 Meilen)

ZEIT: 1 Tag

OS-LANDRANGERKARTE (SEITE): 203

Es ist Januar,aber dem Blick aus dem Camper nach zu urteilen, während ich das Kondenswasser vom Seitenfenster wische, könnte es auch Hochsommer sein, trotz einiger schnell vorbeiziehender Wolken über uns. Die Sonne scheint auf St Ives unter uns, und das Meer ist blau bis auf ein paar Flecken, die von wolkenförmigen Schatten verdunkelt werden. Das Licht ist durchdringend, wie so oft in diesem Teil Cornwalls, und verleiht Sand und Meer sowie den Cottages, Lofts und Bungalows, aus denen die Stadt besteht, einen strahlenden und klaren Glanz.

Wir blicken auf die Tate Gallery am Porthmeor Beach, wo sich die Werke hier ansässiger Künstler befinden, die von dieser durchdringenden Helligkeit in Scharen hierhergelockt wurden. Sie kamen wegen der Lebensart und wegen des Lichts, und von unserem Stellplatz im Ayr Holiday Park aus können wir erkennen, warum. Das Stadtbild wird nicht von Gebäuden oder Bäumen beeinträchtigt, nicht einmal von anderen Campern. Nachts haben wir uns an einem Heizlüfter gewärmt und uns den gestrigen Abend im Pool, in der Sauna und im Dampfbad vertrieben, in dem wir einige Minuten zu viel verbracht haben. Aber so ist Camping im Januar eben. Man ist dankbar für jegliche Art von Wärme.

Die Brandung sieht klein, aber sauber aus und ist definitiv surfgeeignet, also frühstücken wir schnell, packen unsere Sachen in den Camper und fahren den Hügel hinunter zum Strand. Trotz der Jahreszeit sieht das Meer geradezu einladend aus, also rennen wir hinein und tauchen in das kalte, klare Wasser ein. Surfen ist zu dieser Jahreszeit immer etwas Belebendes, Aufregendes, Lebensbejahendes, besonders im hellen Sonnenschein. Auch wenn wir von Kopf bis Fuß in Neopren gehüllt und damit gut gewärmt sind, erinnert uns die kalte Gischt im Gesicht an die Jahreszeit. Manchmal sticht sie ein wenig. Das Surfen im Winter ist rau, aber irgendwie befreiend.

Wir surfen – und lachen – etwa eine Stunde lang und machen uns dann bereit für die Fahrt nach Sennen Cove. Doch bevor wir aus unseren Neoprenanzügen steigen können, peitscht eine dunkle, von einer Brise begleitete Wolke die Brandung auf und bringt einen plötzlichen Regenguss mit sich, der so scharf ist wie das Licht. Wir bekommen Gänsehaut, während wir, in Pfützen stehend, unsere Neoprenanzüge ausziehen und dabei irgendwie trocken genug bleiben, um unsere Kleidung anziehen zu können. Wir suchen Schutz unter der Heckklappe und warten, bis die Wolken vorbeigezogen sind. Dann rennen wir um den Camper herum, räumen Schuhe und Zubehör weg und stopfen die Boards so schnell es geht in die Boardbags.

Die Fenster sind beschlagen, als wir losfahren aus der Stadt heraus und auf die B3306, weshalb wir den Heizlüfter auf die höchste Stufe stellen. Ich bin sehr froh, in einem T5 zu sitzen statt in meinem alten T2. Wintercamping ist immer schwierig, aber im T2 war es besonders hart.