Take the Slow Road Frankreich - Martin Dorey - E-Book

Take the Slow Road Frankreich E-Book

Martin Dorey

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Beschreibung

Fahren in Frankreich: Die schönsten Touren mit dem Wohnmobil von Calais bis Toulouse Martin Dorey, überzeugter Vanlifer mit dem Blick fürs Besondere, hat die besten Wohnmobil-Routen in Frankreich erkundet. Er präsentiert idyllische Stellplätze, kleine und große Sehenswürdigkeiten und verrät interessante Insidertipps. Ob Surfer, Kletterer, Genießer oder Wanderer – hier findet jeder Camping-Typ seine Tour. • Hochwertig gestalteter Reiseführer für Wohnmobilisten, Camper und Frankreich-Urlauber, geschrieben von einem absoluten Insider • Frankreich entdecken auf den schönsten Routen von der Normandie bis in die Pyrenäen mit Angaben zur Fahrtdauer, Infos über Land und Leute und Ausflugstipps unterwegs • Entspannter Urlaub auf vier Rädern: mit praktischen Überblickskarten und Tipps für eine einfache Planung und Orientierung vor Ort • Finden Sie die besten Campingplätze in Frankreich mit ausführlichen Beschreibungen, Kontaktdaten und Standgebühren Slow Travel auf den schönsten Wohnmobil-Routen durch Frankreich Vergessen Sie den Geschwindigkeitsrausch. Vergessen Sie Vollgaskurven, Übersteuern und vorbeiwischende Landschaften. In diesem liebevoll gestalteten Frankreich-Reiseführer geht es darum, einen Umweg zu fahren, die Tour zu genießen und die Umgebung einzusaugen. Halten Sie an Frankreichs Sehenswürdigkeiten, trinken Sie einen Café au lait und lassen Sie sich vom Savoir-Vivre der Franzosen anstecken. Martin Dorey zeigt Ihnen in seinem VW T5 California Beach die schönsten Straßen von der Bretagne bis zur Côte d'Azur. Dazu fährt er mal durch beeindruckende Berglandschaften, mal gemütlich an Frankreichs Atlantikküste entlang. Alle Touren werden detailliert in stimmungsvollen Texten beschrieben und können einfach nachgefahren werden. Sie müssen nicht einmal ein Wohnmobil besitzen, denn Verleihtipps gibt es auch! Worauf warten Sie noch? Werfen Sie den Motor an und brechen Sie auf zu einer traumhaft schönen Rundreise durch Frankreich mit dem Wohnmobil!

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MARTIN DOREY

TAKE THESLOW ROAD

FRANKREICH

INSPIRIERENDE TOUREN DURCH FRANKREICHMIT CAMPINGBUS UND WOHNMOBIL

Allen Slow-Road-Abenteurern wünsche ich: bonne route!!!

Copyright © Martin Dorey, 2021

Die englische Originalausgabe mit dem Titel

»Take the Slow Road – France«

erschien 2021 bei Bloomsbury Publishing Plc.

1. Auflage 2021

Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen beim

Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld.

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-12238-4 (Print)

ISBN 978-3-667-12393-0 (Epub)

Aus dem Englischen von Katja Ernst

Lektorat: Katja Ernst, Hanno Vienken

Text und Fotos: Martin Dorey

Illustrationen: David Broadbent

Gestaltung: Austin Taylor

Satz und Herstellung: Axel Gerber

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

INHALT

Über dieses Buch

Wie man dieses Buch benutzt

Warum Frankreich?

Unverzichtbare Campingausrüstung

Wo man in Frankreich stehen kann

Anreise nach Frankreich

Das Fahren in Frankreich

Ist Frankreich wohnmobilfreundlich?

Woran man in Frankreich denken sollte

Frankreich für Anfänger

Landkarten

Das französische Klima

Frankreich: Highlights

Ein Wohnmobil oder einen Campingbus mieten

Meine zehn Lieblingscampingplätze in Frankreich

Frankreich: C’est extra!

Regionale Spezialitäten

DER NORDEN

01 CALAIS-ÉTRETAT

02 UTAH BEACH-OUISTREHAM

03 LOCQUIREC-LE MONT-SAINT-MICHEL

04 NORT-SUR-ERDRE-PORT-LAUNAY

05 SOURCE DE LA SEINE-LE HAVRE

06 FISMES TO VILLENAUXE-LA-GRANDE

DER OSTEN

07 ARMENTIÈRES-VERDUN

08 STRASBOURG-COLMAR

09 BESANÇON-BELLEGARDESUR-VALSERINE

10 THONON-LES-BAINS-VAL-D’ISÈRE

11 GRENOBLE-ENTREVAUX SAINT-MARTIN

DER SÜDEN

12 SAINT-MARTINLE LAVANDOU

13 GRASSE-NYONS

14 SAINT-MARTIN-D’ARDÈCHE VALLON-PONT-D’ARC

15 SAINT-JEAN-DU-GARD-FLORAC

16 FLORAC-MILLAU

DIE MITTE

17 PUY DE DÔME-FIGEAC

18 FIGEAC-CAHORS

19 BRIVE-LA-GAILLARDE-MONTIGNAC

DER WESTEN

20 NANTES-CHAMBORD

21 QUIBERON-LES PORTES-EN-RÉ

22 POINTE DE GRAVE-CAP FERRET

23 PILAT-HENDAYE

24 SAINT-JEAN-DE-LUZ-COL DE PEYRESOURDE

25 CASTRES-PERPIGNAN

26 HUELGOAT-CARANTEC

REGISTER

DANKSAGUNG

ÜBER DIESES BUCH

Bonjour!

Bienvenue à la route lente!!!!!!

Willkommen in Frankreich

Frankreich verfügt über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Attraktionen für Touristen und Entdeckungsreisende, die gern auf dem »Slow Road« unterwegs sind. Es ist das meistbesuchte Land auf diesem Planeten, und dennoch gibt es dort nach wie vor Unmengen an Platz und genügend »langsame Straßen«, die Sie nutzen können.

Von den langen, schnurgeraden Straßen Aquitaniens bis zu den hohen Pässen der Pyrenäen, von den heißen und kurvenreichen Deichen der Loire bis zu den ergreifenden Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs im Wald von Verdun hat Frankreich alles zu bieten.

Was auch immer Ihre Gründe für einen Besuch Frankreichs mit dem Wohnmobil oder dem Campingbus sein mögen, weder werden Ihnen Stellplätze und Übernachtungsmöglichkeiten ausgehen noch interessante Dinge, die man anschauen oder tun kann. Das Land ist auf Sie und Ihre Bedürfnisse eingestellt, egal zu welcher Jahreszeit, und Sie werden dank des Netzes an aires de camping car immer einen Platz zum Übernachten finden. Campingplätze gibt es ebenfalls im Überfluss, Sie können unter Tausenden auswählen. Viele Gemeinden betreiben eigene Campingplätze. Das heißt, dass Sie die Wahl haben zwischen großen Anlagen oder der ruhigeren, einfacheren und billigeren Variante. Sie können sogar kostenlos auf den Tausenden von privaten Plätzen des France-Passion-Verbundes übernachten.

Touristenattraktionen und -Hotspots gibt es ebenfalls im Überfluss. Sie können atemberaubend schöne Châteaus besichtigen, Ihre Liebe in Form eines Schlosses an einer Seine-Brücke festschließen, weltbekannte Skipisten herunterbrettern, an Atlantikstränden surfen, auf ehemaligen Schlachtfeldern Geschichte nacherleben, in belebten Urlaubsorten in der Sonne liegen, in privaten Weinbergen verweilen und an einsamen Stränden spazieren gehen.

Wenn Sie diese Dinge lieben, dann ist Frankreich genau das Richtige für Sie.

Klimaneutral reisen

Frankreich hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um nachhaltiger zu werden. Ich bitte Sie, dies zu unterstützen – und sich dafür zu bedanken, dass sie dort aufgenommen werden –, indem Sie für Aufforstungsprojekte spenden, um Ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, während Sie dieses wunderschöne Land entdecken. Wenn man mit dem Campingbus unterwegs ist, erzeugt das unter Umständen zwar weniger Treibhausgase als das Reisen mit dem Flugzeug, aber es verursacht dennoch Emisionen. Nach heutigem Wissensstand sollten wir Klimaneutralität als etwas Unverzichtbares betrachten.

Danke.

Für die Entstehung dieses Buches habe ich etwa 16.000 Kilometer zurückgelegt. Dafür habe ich meinen Beitrag geleistet, indem ich die Pflanzung von 40 Bäumen in Frankreich finanziert habe über www.reforestaction.com/de/reforestation-france.

Lassen Sie es langsam angehen. Auf dem Slow Road unterwegs zu sein, bedeutet, in einem Rhythmus zu reisen, in dem man sich mit dem Land, seinen Bewohner und seinen Bräuchen intensiv beschäftigen kann. Fahren Sie also von der autoroute ab, und lassen Sie sich ein wenig treiben. Nehmen Sie sich Zeit, und halten Sie auch mal an einer Pâtisserie, genießen Sie ein Glas Rosé, einen café au lait oder die Begegnungen mit Menschen.

Es ist jetzt 35 Jahre her, seit ich zum ersten Mal mein Lager in Frankreich aufgeschlagen habe. Auf dieser ersten Reise bin ich mit einem VW Käfer die Westküste hinuntergefahren, um zu surfen. Es war ein tolles Erlebnis, das mein Leben verändert hat. Seitdem bin ich viele Male wieder dort gewesen und Variationen der gleichen Route gefahren, immer auf der Suche nach Rotwein, gutem Essen und – selbstverständlich – einer epischen Brandung.

Als ich für dieses Buch recherchierte, hatte ich das Glück, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und so die allerschönsten Orte zu entdecken. Ich war in Gegenden, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich jemals dorthin kommen würde, und habe dabei jeden Augenblick genossen. Ich kann Ihnen versichern, dass Frankreich immer noch genauso aufregend ist wie damals im Juli 1985, als ich an einem sonnigen Tag von der Fähre in Roscoff heruntergerollt und nach Süden gefahren bin.

Bonne route!!

WIE MAN DIESES BUCH BENUTZT

C’est facile!

In den ersten Kapiteln dieses Buches geht es um die Reisevorbereitungen. In diesen Abschnitten möchte ich Sie auf Ihr französisches Abenteuer vorbereiten und Ihnen Details vermitteln: die verschiedenen Arten von Stellplätzen, woran Sie unbedingt denken sollten sowie weitere interessante Informationen, die ich unterwegs zusammengetragen habe.

Sie werden feststellen, dass es in diesem Buch eine Menge Touren gibt. Dabei handelt es sich um meine Empfehlungen: großartige Straßen und Routen, die es zu entdecken gilt. Einige führen über Küstenstraßen, andere durchs Binnenland, wieder andere an Flüssen entlang oder durch die Berge. Einige führen zu uralten Stätten, an historisch bedeutende Orte oder, wie im Fall von Paris, sogar mitten durch die Stadt. Einige Touren sind zum Radfahren geeignet, zum Surfen, zum Snowboarden oder Sightseeing. Und alle sind sehr gut geeignet, um Frankreich kennenzulernen!

Jede Route besteht aus zwei Teilen. Der erste beschreibt das, was ich dort erlebt habe, und soll Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, was Sie dort erwartet, und die Beschreibung etwas bunter und persönlicher gestalten. Auch wenn es meine persönlichen Erfahrungen sind, so hoffe ich, dass diese Ausschnitte aus meinen Reiseerzählungen Sie dazu anregen, Ihre eigene Erzählung über Frankreich zu schreiben. Die Begegnungen, die ich auf meinen Reisen hatte, waren selten geplant, außer wenn ich einen Ausflug oder einen Guide gebucht habe, um Ihnen eine bessere Vorstellung von dieser speziellen Route zu vermitteln.

Ich hoffe, dass diese Abschnitte des Buches Sie dazu animieren, direkt online zu gehen und Ihr Ticket nach Frankreich zu buchen.

Im zweiten Teil jeder Route geht es um den praktischen Kram, darum, wie man von A nach B kommt. Er soll Ihnen beim Fahren der Tour helfen und Ihnen vermitteln, was Sie unterwegs erwartet. Nutzen Sie ihn auch dann gern als Ausgangspunkt, wenn Sie sich treiben lassen und lieber auf Ihre Nase oder Ihren Instinkt verlassen möchten. Regeln gibt es keine. Ich bin in den ersten Abschnitten so detailliert wie nur möglich vorgegangen, aber Sie werden dennoch eine gute Landkarte zum Navigieren brauchen.

Die Karten in diesem Buch sollen Ihnen helfen, sich zurechtzufinden, aber nur in einem gewissen Maße. Bitte erwarten Sie nicht, dass diese Karten allein ausreichen, wenn Sie vor Ort unterwegs sind. Ich empfehle Ihnen den Straßen- & Reiseatlas Frankreich von Michelin im Maßstab 1:200.000, denn meine Karten sehen zwar hübsch aus, werden aber auf der Reise nicht viel nützen!

Am Ende jeder Tour habe ich ein paar Stellplätze aufgelistet – und Dinge, die man in der Region unternehmen kann. Diese Informationen basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und stellen nicht alles dar, was man in Frankreich sehen oder unternehmen kann, ganz und gar nicht. Also gehen Sie nicht davon aus, dass es sich dabei um das Maß aller Dinge handelt. Weder habe ich sämtliche Touristenattraktionen noch sämtliche Campingplätze besucht.

Zu guter Letzt: Für den Fall, dass Sie nicht über einen Camper verfügen, habe ich auf den Seiten 48/49 Verleihfirmen aufgelistet, bei denen Sie ein Fahrzeug mieten können. Es gibt also keine Entschuldigung, nicht loszufahren.

Wir sehen uns auf der Straße.

WARUM GERADE FRANREICH?

Die Reihe Take the Slow Road war bislang nur in Großbritannien unterwegs. Als wir überlegten, welches Land für unseren ersten Streifzug auf dem europäischen Kontinent perfekt sein könnte, mussten wir nicht lange suchen, sondern nur einmal den Kanal überqueren. Frankreich ist ein wunderbares Land zum Reisen. Es ist exotisch, wunderschön, geheimnisvoll und vertraut zugleich. Es verfügt über eine großartige touristische Infrastruktur und heißt jedes Jahr 80 Millionen Besucher willkommen.

Frankreich empfängt auch Hunderttausende (vielleicht sogar Millionen) von Wohnmobil- und Campingbus-Reisenden im Jahr aus ganz Europa. Sie kommen wegen der Kultur, des Wetters, der Lebensart, den Stränden und den guten Bedingungen für einen gelungenen Urlaub. Frankreich verfügt über ein riesiges Netzwerk von Campingplätzen, aires de camping car und Tausenden von France-Passion-Stellplätzen, auf denen man kostenlos stehen darf, wenn man sich im Gegenzug für den Weinberg, das Château, die Erzeugnisse oder das Geschäft des Eigentümers interessiert. Das ist ein fairer Tausch. Und, das verspreche ich Ihnen, Sie werden willkommen sein, weil man in Frankreich Ihren Wert – und den der Tourismusindustrie – kennt.

Frankreich hat so viele Gesichter, dass es ebenso viele Gründe für einen Besuch gibt. Es war Schauplatz vieler historischer Ereignisse und hat den Krieg in seinem ganzen schrecklichen Ausmaß gesehen, ebenso wie das Kaiserreich. Es hat Sonnenkönige und Guillotinen gesehen, Glamour und Elend. Es hat Kunst und Architektur von Weltrang hervorgebracht, alte wie neue. Denken Sie nur an Versailles und das Centre Pompidou in Paris. Frankreich hat großartige Städte, Flüsse, Berge und Strände. Wenn Sie mich fragen: Frankreich ist einfach großartig.

Und es ist die Heimat der Franzosen, die stolz, kreativ, leidenschaftlich, witzig, interessant und freundlich sind.

Sie fahren nur manchmal ein wenig zu schnell.

Aber das macht Ihnen doch keine Angst, oder?

Warum sollte gerade ich Sie durch Frankreich führen?

Frankreich und mich verbindet eine lange Geschichte.

Mein erster Campingurlaub (ohne Eltern) fand 1985 statt. Ich hatte gerade meine A-Levels bestanden und wollte mit Freunden auf einen Surf-Trip gehen. Zu dritt brachen wir von Plymouth aus in meinem bis unters Dach vollgepackten VW Käfer auf und machten uns auf die Suche nach Wellen. Unterwegs sammelten wir Paul auf, einen Freund, der eigentlich den Sommer über in der Bar seines Onkels in der Bretagne arbeiten sollte. Wir legten dagegen unser Veto ein und nahmen ihn auf ein dreiwöchiges Abenteuer mit, von dem wir heute noch reden. Es war ein Rausch aus Wein, Campingplätzen, Brandung, Baguettes, Gauloises, fehlgeschlagenen Versuchen, Mädchen aufzureißen, und Sonnenschein. Im folgenden Jahr kehrte ich in der Hoffnung, die tolle Zeit wiederholen zu können, in einem lächerlichen französischen Auto zurück, das allerdings perfekt für das Fahren auf den staubigen Nebenstraßen der Aquitaine geeignet war. Seitdem bin ich immer wiedergekommen.

Zuletzt bin ich im September 2019 die Westküste hinuntergefahren, als Teil dieses Buchprojekts. Während dieser Reise habe ich auch viele neue Orte entdeckt und zum ersten Mal die Corniche Basque gesehen – und geliebt – sowie einen unvergesslichen Trip in die Berge unternommen.

Meine erste Campingreise 1985 war nicht meine erste Erfahrung mit Frankreich. Im Alter von zehn Jahren hatten meine Eltern mich über Weihnachten zu einer französischen Familie nach Paris geschickt. Ich war völlig überfordert und verunsichert wegen der zu kurzen Badewanne, dem merkwürdigen Essen (sie haben mir wirklich Froschschenkel vorgesetzt) und dem noch merkwürdigeren Käse, lernte aber eine Menge über Resilienz, genauso wie passables Französisch. Später reiste ich mit derselben Familie nach Chamonix und entdeckte die Berge, Mille Bornes (ein klassisches französisches Kartenspiel) und tarte aux myrtilles (die sollten Sie unbedingt probieren). Ein Jahr danach war ich zu Gast bei Francis, dem Sohn des alten Brieffreundes meiner Tante Joyce. Wir verstanden uns auf Anhieb, und unsere Freundschaft besteht bis heute. Er hatte großen Einfluss auf mich, und unsere Lebenswege verliefen ähnlich. Wir trafen uns zum ersten Mal seit Jahren, als ich in Paris war, um dieses Buch zu schreiben, und es war fantastisch.

Später, mit Anfang 30, arbeitete ich fünf Monate lang an einem Filmprojekt in Le Touquet – mit französischen Arbeitszeiten, einer französischen Crew und auf Französisch. Während dieses Aufenthalts lernte ich viel über Frankreich. Ich lernte zum Beispiel einen guten Sancerre zu schätzen und Baguette mit Pâté, das wir jeden Tag zum Mittagessen verdrückten. Außerdem genoss ich es, meine freien Tage in den Dünen zu verbringen.

Vielleicht haben Sie ähnliche Verbindungen zu Frankreich. Unsere Länder (Großbritannien und Frankreich) unterhalten seit mehr als 1.000 Jahren enge Beziehungen, was ja auch genauso für Deutschland und Frankreich gilt. Wir waren Feinde und Verbündete, so grundverschieden und uns dennoch so ähnlich. Uns verbinden Elemente unserer Sprachen sowie unserer Sitten und Gebräuche. Sie nennen uns nach unserem Essen »Rosbif«, und wir nennen sie nach ihrem »Frogs«.

Wir sind durch einen Tunnel verbunden und durch ein Meer getrennt.

Sie sind uns ein wenig suspekt, und trotzdem sind wir neugierig auf sie.

Gilt das auch für Sie?

Buchen Sie Ihre Reise jetzt. Wenn es jemals ein Land gab, das sich perfekt für ein Abenteuer auf dem Slow Road eignet, dann ist es Frankreich.

Sie werden es lieben.

UNVERZICHTBARE CAMPINGAUSRÜSTUNG

Mit dem eigenen Fahrzeug reisen

Selbstverständlich benötigen Sie die richtige Ausrüstung. Abgesehen von naheliegendem Zubehör wie Handy-Ladegerät, Kabeln, Surfstick, Spielen und Musik gibt es einige unverzichtbare Dinge, die Sie sich besorgen sollten.

Sicher haben Sie Ihre eigene Liste. Falls nicht, ist hier meine:

Umweltplakette »Certificat Qualité de l’Air« Diese Plakette ist in einigen Städten bzw. Zonen Pflicht. Mehr Informationen dazu finden Sie auf Seite 30. Zu bestellen unter: www.certificat-air.gouv.fr/de.

Télépéage-Transponder Nutzen Sie die »t«-Spuren auf mautpflichtigen Autobahnen, ohne anzuhalten. Weitere Informationen auf Seite 28. Zu bestellen unter: www.bipandgo.com/de/

CampingCard ACSI Mit dieser Karte erhalten Sie außerhalb der Saison auf Hunderten von Campingplätzen in Frankreich Rabatt. Sie kann auch als Sicherheit auf dem Campingplatz hinterlegt werden, wenn Sie Ihren Ausweis lieber nicht abgeben möchten. Zu bestellen unter: www.campingcard.com/de.

Seife Am besten benutzen Sie dafür eine Dose, das ist praktisch und weniger unappetitlich.

Universal-Abflussstöpsel Einige Campingplätze haben keine Stöpsel in ihren Abwaschbecken. Wenn Sie keinen Universalstöpsel haben, können Sie als Ersatz auch den Deckel einer Konservendose nehmen.

Badehosen In allen französischen Schwimmbädern sind für Männer maillots de bain vorgeschrieben, das heißt keine Shorts, sondern eng anliegende Badehosen. Man wird sonst nicht hineingelassen. Wenn Sie mich fragen, sind diese Dinger der nackte Horror, aber ein notwendiges Übel, wenn man schwimmen, baden oder sich in Bädern bzw. Pools aller Art amüsieren möchte.

LPG-Adapter Wenn Ihr Wohnmobil oder Campingbus einen fest verbauten LPG-Tank oder -Flaschen hat, müssen Sie diese/n irgendwann wieder nachfüllen. In Frankreich heißt LPG »GPL« oder »Autogas«. Zum Nachfüllen benötigen Sie einen Adapter für Frankreich, wo DISH-Anschlüsse üblich sind. Diesen erhalten Sie zum Beispiel über www.autogasadapter.de.

Wenn Sie unsicher sind, konsultieren Sie die Website www.mylpg.eu/de. Gaszylinder dürfen nur wiederbefüllt werden, wenn Sie der Norm EN 1949 entsprechen.

LPG-Stationen finden

Alle LPG-Stationen in Frankreich (oder zumindest die meisten) sind auf einer interaktiven Karte auf www.mylpg.eu/de verzeichnet. Es gibt auch eine dazugehörige App, die sehr praktisch ist, wenn Sie mal schnell einen Tee kochen möchten.

Schläuche und Universaladapter Vielleicht benutzen Sie gar keinen Schlauch, um Wasser nachzufüllen, sondern haben dafür einen Kanister. Trotzdem ist ein zehn Meter langer Schlauch mit Wasserhahnadaptern sehr praktisch.

In Camping-car-Versorgungseinrichtungen kann es manchmal Probleme geben, wenn Sie Wasser nachtanken wollen, weil die Hähne oder Anschlüsse nicht passen. Mit einem Satz Schlauchanschlüssen von Hozelock und einem Universaladapter sind Sie immer auf der sicheren Seite. Außerdem benötigen Sie einen Spezialadapter für Ihren Tank.

Wenn Sie eine tragbare Campingtoilette oder eine fest eingebaute Toilette haben, hilft ein etwa ein Meter langer Schlauch – der getrennt vom Frischwasserschlauch aufbewahrt werden sollte – beim Säubern.

Auffahrkeile und Wasserwaage Sicherlich wissen Sie bereits, dass man schlecht in Hanglage schlafen kann. Vergessen Sie also nicht Ihre Unterleg- und Auffahrkeile, mit denen Sie, bei richtiger Anwendung, wieder in die Gerade kommen. Es ist eine hohe Kunst, ein Wohnmobil auf schiefem Untergrund zu nivellieren, aber der Aufwand lohnt sich. Sollten Sie Ihre Wasserwaage vergessen haben, tut es auch ein Glas Wasser auf einem Tisch.

SCHLAUCHZUBEHÖR

• 10 m langer, elastischer Schlauch zum Frischwasserauffüllen

• 1 Satz Wasserhahn-Schlauch-Universaladapter

• 1 m langer Schlauch zum Toilettenleeren

Stromkabel und Adapter Wenn Ihr Wohnmobil über Stromanschluss verfügt, benötigen Sie ein dazugehöriges Kabel mit blauem CEE-Stecker bzw. -Kupplung. Die meisten französischen Campingplätze haben CEE-Anschlüsse, doch in der Regel hat einer von zehn Schuko-Steckdosen, weshalb Sie zusätzlich zu Ihrem CEE-Kabel einen entsprechenden Adapter benötigen. Ein circa 25 Meter langes Kabel reicht meist aus, um jeden Stellplatz zu erreichen.

NIVELLIERUNGSZUBEHÖR

• Set mit Unterleg- und Auffahrkeilen

• Wasserwaage

Landkarten, Landkarten, Landkarten Ich habe immer eine Landkarte zum Planen der Route dabei. Und dazu eine Karte der jeweiligen Region, in der ich mich gerade befinde, mit großem Maßstab. So finde ich mich am besten zurecht. Sie können sich ein ganzes Set mit regionalen Michelin-Karten im Maßstab 1:150.000 anschaffen oder den Straßen- & Reiseatlas Frankreich von Michelin im Maßstab 1:200.000, der nur einen Bruchteil des Preises kostet. Letzteren habe ich für die Touren benutzt.

ELEKTROZUBEHÖR

• 25 m langes CEE-Kabel

• Adapter: CEE-Kupplung auf Schuko-Stecker

Bücher, Bücher, Bücher Vergessen Sie nicht Ihre Handbücher mit den aires und France-Passion-Stellplätzen. Die folgenden sollten auf keiner Reise fehlen:

•France Passion (Bestellung unter www.france-passion.com/de)

•Le guide officiel – Aires de services camping-car (z. B. bei www.amazon.de erhältlich)

• Campingführer

Spezialreiseführer für besondere Interessengruppen sind ebenfalls praktisch. Diese habe ich benutzt:

• Cool Camping (coolcamping.com)

• Alan Rogers (alanrogers.com)

• Wildschwimmen (www.wildswimming.co.uk)

• Surf-Guides von Low Pressure Stormrider (lowpressure.co.uk)

Erste-Hilfe-Set Neben Ihren persönlichen Medikamenten sollten Sie natürlich Pflaster und die übliche Erste-Hilfe-Ausrüstung dabeihaben, inklusive Insektenspray, desinfizierende Salbe und Antihistamin, wenn Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren.

Wenn Sie Adrenalin-Fertigspritzen oder Notfallmedikamente benötigen, vergessen Sie diese nicht.

Wetterausrüstung Muss ich Sie wirklich daran erinnern? In Frankreich kann es sehr heiß werden! Es kann auch sehr kalt werden. Und manchmal nass. Nehmen Sie Regenkleidung, Sonnenbrille, Sonnencreme, Sonnenhüte usw. mit, je nachdem, zu welcher Jahreszeit Sie unterwegs sind.

Ausrüstung zum Feuermachen In Frankreich ist es größtenteils heiß und trocken. Das heißt, es könnte extrem dumm sein, einfach irgendwo Feuer zu machen. Viele Campingplätze haben spezielle Grillplätze, wo es erlaubt ist, aber auf zahlreichen anderen ist es ganz verboten. Bevor Sie Feuer machen, sollten Sie erst einmal die lokalen Vorschriften in Erfahrung bringen, einen Eimer Wasser bereitstellen und kein Risiko eingehen.

Auf der Website www.pitchup.com finden Sie Campingplätze, auf denen Feuermachen erlaubt ist.

Toilettenzubehör Bei uns Briten ist es ein Running Gag, dass die Franzosen (speziell die Männer) überall hinpinkeln. Und das tun sie auch wirklich. Frauen sind da etwas diskreter, haben aber ebenfalls nichts gegen die merkwürdige Angewohnheit, sich in der freien Natur zu erleichtern.

Manchmal findet man Toilettenpapier und anderes an besonders schönen Orten. Bitte machen Sie es nicht noch schlimmer.

Urinieren Sie nicht in weniger als 30 Metern Entfernung von offenen Gewässern, Flüssen oder Bächen. Wenn Sie sich zusätzlich erleichtern müssen, tun Sie es in größtmöglicher Entfernung von Flüssen, Bächen, Gebäuden und Tieren. Vergraben Sie Ihre Exkremente. Benutzen Sie dazu eine Schaufel oder einen Faltspaten.

Wenn Sie eine Toilette haben, benutzen Sie keine giftigen, blauen Chemikalien. Nehmen Sie das grüne Zeug ohne Formaldehyd.

TOILETTENZUBEHÖR

• »Grüne« Chemikalien für die Toilette

• Schaufel, wenn Sie keine Toilette haben

• Billiges Klopapier (löst sich leichter auf)

Französische Toiletten: Papier mitbringen

Manche Leute schrecken voller Ekel vor den altmodischen französischen Toiletten (ein Loch im Boden) zurück. So schlecht sind die aber gar nicht. Man sollte nur an Toilettenpapier denken, da es oft keins gibt. Sogar auf Campingplätzen. Ja, wirklich. Benutzen Sie jedoch auf keinen Fall Feuchttücher, auch nicht die zum Wegspülen. Die lösen sich nicht so gut auf wie Klopapier und verstopfen Toiletten und Rohre.

»Grünes« Zubehör Mit ein paar grundlegenden umweltfreundlichen Verhaltensweisen können Sie Ihren Müll ganz einfach reduzieren. Angesichts dessen, was wir heute über Plastikmüll und die Zerstörung der Umwelt wissen, ist das das Mindeste, was wir tun können. Außerdem muss man dann nicht so oft nach Mülleimern suchen. Die Recyclingmöglichkeiten in Frankreich sind in der Regel okay, aber spezielle Plastiksammelstellen gibt es nicht, sondern gemischtes Recycling.

MEINE WICHTIGSTEN »GRÜNEN« AUSRÜSTUNGSGEGENSTÄNDE

• Grüne Toiletten-Chemikalien

• Wiederverwendbare Kaffeebecher: vermeiden Plastikmüll, oft gibt es auch Rabatt darauf.

• Wasserflaschen: warum Geld für Softdrinks ausgeben, wenn Leitungswasser gut und umsonst ist?

• Wiederverwendbare Einkaufstaschen: Geld sparen und Müll vermeiden, indem man seine eigene Tasche mitbringt

• Wiederverwendbare Beutel: sparen Müll, wenn man loses Obst und Gemüse einkauft – und Platz im Kühlschrank

• Trockenshampoo: verursacht keinen Müll und kann aus Hygienegründen in einer Dose aufbewahrt werden. Reicht ewig und nimmt auch weniger Platz weg

• Tupperware-/Plastik-Boxen: können mitgenommen werden zum Metzger, in Lebensmittelläden und auf Märkte, wenn Sie lokal einkaufen. Das spart Müll. Einige Supermärkte haben sich bereits darauf eingestellt. Es kann mühsam sein, wenn man seine eigenen Verpackungen mitbringt, aber halten Sie durch, es funktioniert. Sagen Sie einfach: »Pas de plastique s’il vous plaît.«

Wenn Sie ein Wohnmobil mieten

Prüfen Sie die Ausrüstungsliste, die Ihrem Fahrzeug beiliegt. Stellen Sie sicher, dass Sie das Allerwichtigste dabeihaben: grüne Toiletten-Chemikalien, einen Schlauch oder eine andere Möglichkeit für die Frischwasserversorgung und Gas zum Kochen. Alles andere – wie Stühle, Tisch, Vorzelt und Dachgepäckträger – sind Extras.

Solange Sie heizen, kochen und essen können, Wasser haben und die Toilette benutzen können, ist alles okay. Alles andere ist nebensächlich. Bedenken Sie nur, dass Schränke und Stauraum begrenzt sind. Nehmen Sie also nur das mit, was Sie auch wirklich brauchen.

WO MAN IN FRANKREICH STEHEN KANN

Frankreich ist bestens auf Camper eingestellt – und besonders auf Campingbus- und Wohnmobilreisende. Es gibt jede Menge Platz und folglich auch jede Menge Plätze zum Übernachten und viele Auswahlmöglichkeiten.

Die Stellplätze in diesem Buch

In diesem Buch finden Sie Listen mit Campingplätzen und Stellplätzen. Dabei handelt es sich um Empfehlungen, basierend auf meinen Erfahrungen, die ich unterwegs gemacht habe, und nicht um eine vollständige Aufstellung. Das heißt auch, dass meine Auswahl nicht unbedingt die besten Stellplätze darstellt, denn ich habe nicht jeden einzelnen Platz in jeder Region selbst besucht. Darum geht es in diesem Buch auch gar nicht.

Wenn Sie einen Stellplatz suchen, können Sie entweder meinen Empfehlungen folgen oder selbst einen finden, indem Sie Reiseführer, das Internet oder Apps nutzen. Frankreich verfügt über viele verschiedene Arten von Campingplätzen, die zu den verschiedensten Arten von Campingurlaubern passen, sodass Sie ganz sicher das finden, was Sie suchen. Ich zum Beispiel gehe nach einem langen Tag im Wohnmobil gern schwimmen. Deshalb suchen wir uns oft Campingplätze mit Schwimmbad, obwohl diese Anlagen nicht immer das ruhige, ländliche Ambiente bieten, das wir schätzen.

Im Voraus buchen?

Bei der von Ihnen geplanten Tour wird es vielleicht nicht möglich sein, im Voraus zu buchen, besonders dann nicht, wenn Sie nicht wissen, wann Sie wo sein werden. Wenn Sie eine Vieroder Fünf-Sterne-Anlage anfahren möchten, dann wäre es klug, vorab zu buchen, besonders in den Sommermonaten (Juli und August), weil diese dann oft schnell voll sind.

Bei vielen anderen Plätzen, wie zum Beispiel denen von France Passion oder den aires de camping car, kann man meist nicht im Voraus buchen. Es gibt jedoch einige private Anlagen, wie die von campingcarpark.com betriebenen, bei denen das möglich ist. Ansonsten kann man nur hinfahren und sein Glück versuchen.

Aires de camping car

sind Stellplätze für Wohnmobile – oft, aber nicht immer, mit Ver- und Entsorgungsstationen –, die von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Manchmal sind sie kostenlos, und manchmal befinden sie sich auch in hervorragender Lage. Das ist jedoch nicht immer der Fall; einige sind nicht viel mehr als Parkplätze im Zentrum von Städten und haben keine Versorgungseinrichtungen. Trotzdem sind sie praktisch, wenn man nichts anderes findet, Geld sparen oder sich einfach frei fühlen will. Manchmal, in bestimmten Städten oder Gegenden, wie zum Beispiel an der Côte d’Azur und anderen stark frequentierten Ferienorten, sind sie die einzige Option, wenn Ihr Fahrzeug höher als zwei Meter oder ein Wohnmobil ist. Vielerorts sind Wohnmobile auf Parkplätzen verboten. Außerhalb der Saison sind aires oft die einzige Option..

Man erwartet von Ihnen, dass sie Selbstversorger sind, wenn Sie eine aire benutzen, das heißt, Sie müssen eine eigene Toilette haben. Sie dürfen keine Stühle oder Tische aufstellen und kein Lager mit Zelt oder Vorzelt aufschlagen, obwohl manche Leute das trotzdem tun.

In Frankreich gibt es etwa 4.000 aires. Einige werden von den Gemeinden betrieben, andere von kommerziellen Netzwerken wie campingcarpark.com. Den offiziellen Führer Aires de services camping-car kann man zum Beispiel bei www.amazon.de bestellen (s. o.).

France Passion

ist ein Verbund nur für Mitglieder, bei dem Bauern, Winzer und Handwerker Wohnmobil-Besitzern einen kostenlosen Stellplatz auf ihrem Land zur Verfügung stellen. Im Austausch dafür sollten Sie einfach nur freundlich sein und sich ein wenig erkenntlich zeigen. Man erwartet, dass Sie als Gast Ihre Gastgeber begrüßen und vielleicht auch Geld bei ihnen ausgeben. Das ist alles. Es gibt keine Verpflichtung, aber wenn Sie zum Beispiel neben einer auberge übernachten, wäre es unhöflich, dort nicht einzukehren.

Die Mitgliedschaft kostet zurzeit 30 Euro im Jahr. Dafür erhalten Sie einen Etappenführer mit Regionalkarten, eine Einladungskarte und eine Vignette, die Sie bei Ihren Gastgebern vorzeigen können. Unter www.france-passion.com/de können Sie Mitglied werden.

Campingplätze

Es gibt in Frankreich mehr als 8.000 registrierte Campingplätze. Sie sind nach einem leicht verständlichen Bewertungssystem klassifiziert, sodass jeder garantiert das Passende findet. Es gibt vier Kategorien:

1Freizeit-CampingplätzeMehr als 50 Prozent der Stellplätze sind an Dauergäste vermietet oder nur saisonal belegt.

2Touristik-CampingplätzeMehr als 50 Prozent der Stellplätze sind für Reisende reserviert.

3Aire-naturelle-CampingplätzeKleine Anlagen mit bis zu 30 Stellplätzen auf mindestens einem Hektar Fläche, die über keine festen Unterkünfte – wie Chalets – verfügen. Sie müssen Toiletten haben. Es gibt in Frankreich etwa 1.400 Aire-naturelle-Anlagen.

4Camping à la fermeKleine Anlagen, die von Bauern betrieben werden, und maximal sechs Stellplätze haben dürfen. Sie müssen Toilette, Waschbecken und eine warme Dusche sowie Entsorgungsmöglichkeiten vorweisen können und dürfen nur zu bestimmten Zeiten geöffnet sein.

Wildcamping-Etikette in Frankreich

• Bitten Sie den Grundstückseigentümer um Erlaubnis.

• Vergessen Sie nicht, dass es kein Recht auf Wildcamping gibt.

• Machen Sie bei Ihrer Ankunft sauber.

• Machen Sie bei Ihrer Abreise sauber.

• Reisen Sie spät an und früh wieder ab.

• Lassen Sie es nicht so aussehen, als würden Sie ein Lager aufschlagen.

• Respektieren Sie die Einheimischen, und wenn man Sie bittet abzureisen, tun Sie es, ohne sich zu beschweren.

• Fragen Sie Einheimische, Polizei oder Aufseher, ob Sie über Nacht bleiben dürfen.

• Machen Sie sich nicht lustig, wenn jemand sich nicht entgegenkommend zeigt. Seien Sie nett und lächeln Sie.

• Beachten Sie »No Camping«-Schilder.

• Lassen Sie keinen unerlaubten Müll in die Umwelt gelangen.

• Nutzen Sie ökologisch unbedenkliche Flüssigkeiten zum Abwaschen, Waschen und Duschen.

• Lassen Sie keinen Müll liegen.

• Nehmen Sie den Müll von anderen mit.

• Kaufen Sie möglichst vor Ort ein.

Die Sterne-Klassifizierung der französischen Campingplätze

Alle Campingplätze in Frankreich unterliegen einer Prüfung und Sterne-Klassifizierung von eins bis fünf. Details wie Stellplatzgröße, Gemeinschaftseinrichtungen, welche Sprachen gesprochen werden, ob die Rezeption den ganzen Tag besetzt ist, ob sie 24 Stunden geöffnet ist (drei Sterne und mehr) und ob Onlinebuchungen möglich sind, haben alle Einfluss auf das Sterne-Rating. Anlagen mit Schwimmbädern und Freizeiteinrichtungen werden in der Regel höher bewertet (um zum Beispiel fünf Sterne zu bekommen, muss ein Schwimmbad oder See vorhanden sein), und alle Campingplätze mit mehr als zwei Sternen haben WLAN, außer es wird ausdrücklich das Gegenteil erwähnt.

Je mehr Annehmlichkeiten, desto höher ist das Rating. Alle Plätze müssen jedoch über sanitäre Einrichtungen verfügen und bei mehr als zwei Sternen über individuelle Waschkabinen.

Kommunale Campingplätze

Wenn Sie mehr für Ihr Geld wollen, dann ist ein kommunaler Campingplatz wahrscheinlich das Richtige für Sie. Diese Plätze werden von den Gemeinden betrieben und befinden sich oft nah an den lokalen Versorgungseinrichtungen. Sie sind in der Regel gut ausgeschildert.

Wildcamping mit dem Wohnmobil (camping sauvage) in Frankreich

Ich habe die Erfahrung gemacht und auch darüber gelesen, dass man in Frankreich keine eindeutige Auskunft zum Thema Wildcamping mit dem Wohnmobil oder dem Campingbus bekommt. Nach französischem Recht ist das Wildcampen (im Zelt) erlaubt, wenn man die Erlaubnis des Grundstückseigentümers eingeholt hat, allerdings ist es in Gegenden von besonderer Naturschönheit verboten, wobei es Ausnahmen gibt: in einigen Nationalparks, in der Nähe der Küste oder dort, wo die Gemeinden das Verbot aufgehoben haben. In diesen Fällen muss die lokale mairie Schilder aufstellen.

Nichtsdestotrotz dürfen Wohnmobile entlang der Straße parken – wie jedes andere Auto auch –, und das bietet Spielraum für Interpretationen, wenn Sie verzweifelt eine Bleibe suchen (so ist es mir auch schon ergangen). Seien Sie sich aber darüber im Klaren: In den letzten Jahren ist Frankreich so beliebt geworden, dass man sich einige sehr effektive Methoden hat einfallen lassen, um die Menschen vom Wildcampen abzuhalten. Zudem ist die neu entstandene Infrastruktur – aires und Campingplätze – zum Teil auch dazu da, um das Wildcampen und die Unordnung, die es mit sich bringen kann, zu unterbinden. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Franzosen sehr tolerant sind, solange man es nicht übertreibt. Parken Sie dort, wo Sie nicht im Weg stehen. Schilder, die das Übernachtparken verbieten, sollten Sie aber nicht ignorieren. Reisen Sie spät an und früh wieder ab, machen Sie Ordnung, wenn Sie ankommen und wenn Sie wieder wegfahren, dann wird es schon gutgehen. Aber verlassen Sie sich nicht darauf. Sie sollten immer darauf gefasst sein, dass man Sie auffordert wegzufahren, und tun Sie es mit einem Lächeln, ohne sich zu beschweren.

ANREISE NACH FRANKREICH

Frankreich gehört zu Kontinentaleuropa und grenzt auf seiner Ostseite an Belgien, Luxemburg, Deutschland, die Schweiz, Italien und Monaco sowie auf seiner Südwestseite an Spanien und Andorra. Es hat Küsten an Mittelmeer, Atlantik und Ärmelkanal. Frankreich ist Mitglied der EU.

Sie können Frankreich auf der Straße, aber natürlich auch per Zug oder Flugzeug erreichen, falls Sie dort ein Wohnmobil mieten.

Wenn Sie mit dem Zug anreisen und in Frankreich ein Wohnmobil mieten

Frankreich verfügt über ein großartiges Eisenbahnnetz. Wenn man sich genauer damit beschäftigt, bekommt man den Eindruck, dass die Leute hier wirklich dazu gebracht werden sollen, mit dem Zug zu reisen! Das TGV-Netz mit Hochgeschwindigkeitszügen deckt das gesamte Land ab; es ist also eine praktikable Option. Man kann auch für 10 Euro Fahrräder im TGV mitnehmen. Eine französische Bahncard kostet um die 50 Euro und gewährt 30 Prozent Rabatt auf die meisten Zweiter-Klasse-Fahrten.

Wenn Sie in Frankreich ein Wohnmobil mieten, ist die Anreise mit dem Zug eine gute Option, besonders wenn Sie Fahrräder mitnehmen wollen. Sie können außerdem mehr Gepäck mitnehmen als im Flugzeug (und das kostenlos).

Direktverbindungen mit Schnellzügen (TGV, ICE und Thalys)

Mit dem TGV (»train à grande vitesse«), ICE oder Thalys erreichen Sie Paris in weniger als vier Stunden von Stuttgart, Frankfurt oder Köln aus. Auch ab Aachen, Augsburg, Berlin, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Freiburg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Mannheim, München und Saarbrücken bestehen direkte Verbindungen in die französische Hauptstadt.

Von Paris aus können Sie alle Regionen Frankreichs mit dem Zug erreichen.

Auch mit dem TGV Rhein-Rhône besteht eine direkte Verbindung von Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe und Baden-Baden unter anderem nach Straßburg, Mulhouse, Lyon, Avignon, Aix-en-Provence und Marseille.

Fahrpläne und Fahrkarten Auskünfte zu Zugverbindungen innerhalb Frankreichs sowie ab Deutschland und Fahrkarten erhalten Sie in den Reisezentren der Deutschen Bahn sowie in den Vertragsreisebüros der SNCF in Deutschland oder auf der Website der französischen Bahn (www.oui.sncf.de), der Deutschen Bahn (www.bahn.de) bzw. von Thalys (www.thalys.com). Fahrkarten für die meisten Züge können Sie auch direkt im Internet kaufen und als E-Ticket zu Hause ausdrucken oder sich das Ticket einfach aufs Handy herunterladen.

Neben der BahnCard der Deutschen Bahn (die nur für den deutschen Teil der Fahrt gilt) können Sie auch französische Rabattkarten erwerben unter de.oui.sncf/de/ermaessigungskarten.

Fahrradmitnahme im Zug Wenn Sie Ihr Fahrrad demontieren und in einer Hülle (maximal 90 x 120 cm, erhältlich in Sportgeschäften) transportieren, reist es wie ein Gepäckstück in allen Zügen kostenlos mit. Für nicht demontierte Fahrräder gelten je nach Zugart besondere Regeln.

In Regional- (TER-) und Intercity-Zügen (Intercité) ist meist ein Fahrradabteil vorhanden. In diesen Zügen können Sie Ihr Fahrrad kostenlos mitnehmen. In Nachtzügen und dem TGV ist die Fahrradmitnahme reservierungspflichtig und kostet 10 Euro. Es gibt jedoch nur wenige Plätze, und nicht in allen Zügen sind Fahrradabteile vorhanden. Die ICEs, TGVs und Thalys-Züge, die in Deutschland starten, nehmen keine Fahrräder mit. Eine Reise über Straßburg oder Luxemburg ist hier zu empfehlen.

Wenn Sie mit dem Flugzeug anreisen und in Frankreich ein Wohnmobil mieten

Es gibt heutzutage viele praktikable und umweltfreundlichere Alternativen zum Fliegen. Das Zugfahren innerhalb Europas ist einfach und relativ günstig. Das heißt, die Anreise mit dem Zug ist möglich und außerdem sinnvoll – auch für unseren Planeten.

Wenn Sie jedoch trotzdem fliegen möchten: Es gibt 34 internationale Flughäfen in Frankreich, der größte ist Charles de Gaulle in Paris.

Informieren Sie sich vor Ihrer Reise über die neuesten Reise- und Sicherheitshinweise unter:

www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/frankreichsicherheit/209524.

DAS FAHREN IN FRANKREICH

Anders als uns Briten, dürfte Ihnen das Fahren auf der rechten Seite der Straße keine Schwierigkeiten bereiten. Nur der Fahrstil der Franzosen ist ab und zu etwas gewöhnungsbedürftig, und Sie sollten ein paar Besonderheiten beachten.

Wenn vorhanden, müssen Sitzgurte auch benutzt werden. Als Fahrer sind Sie für alle unter 18-Jährigen im Auto verantwortlich. Kinder unter zehn Jahren dürfen nicht vorn sitzen, außer es sind keine Rücksitze oder kein Platz vorhanden. Kinder unter zehn Jahren und unter 15 Kilogramm müssen einen Kindersitz benutzen.

Die Nutzung eines Handys während der Fahrt ist verboten (außer mit Freisprecheinrichtung). Nach neuerer Gesetzgebung kann der Führerschein eingezogen werden, wenn man erwischt wird. Auf jeden Fall wird ein Bußgeld fällig.

Sie dürfen während der Fahrt weder Kopfhörer noch Headset tragen. Wenn Sie geschnappt werden, ob per Radarfalle oder direkt von der Polizei, drohen ein Bußgeld und Punkte.

Für Alkohol am Steuer gilt ein striktes NON in Frankreich, wie natürlich überall sonst auch, wobei die maximal zulässige Grenze für Privatpersonen bei 0,5 Promille liegt. Das entspricht ein paar bescheidenen Gläsern Wein. Seien Sie allerdings gewarnt: Die Strafe kann extrem hoch ausfallen, wenn Sie einen Unfall verursachen oder mit einem Alkoholpegel von über 0,5 Promille erwischt werden. Für die schlimmsten Vergehen drohen sehr hohe Bußgelder und Gefängnisstrafen.

Die Promillegrenze für Fahranfänger (während der ersten drei Jahre des Führerscheinbesitzes) beträgt 0,2.

Alkoholtests dürfen durchgeführt werden, wenn Sie gegen Verkehrsregeln, wie etwa die Anschnallpflicht, verstoßen.

Dichtes Auffahren und das Überfahren durchgezogener weißer Linien kann ebenfalls bestraft werden..

In bestimmten Fällen hat die Polizei das Recht, Ihr Fahrzeug zu beschlagnahmen, wie bei Fahren ohne Versicherungsschutz, Überschreiten der 50-km/h-Grenze bzw. des Tempolimits.

Radarwarnsysteme sind verboten, auch Navis mit Radarwarner, schalten Sie diese Funktion also ab. Außer Navis dürfen keine anderen Geräte an der Windschutzscheibe befestigt sein.

Wissen sollte man auch: Bußgeldbescheide werden nach Deutschland zugestellt und vollstreckt, hier gilt jedoch eine Bagatellgrenze bis zu 70 Euro.

Besonderheiten an Ampeln: Bei einer auf Rot geschalteten Ampel mit gelb blinkendem Pfeil ist die Weiterfahrt in Pfeilrichtung erlaubt, der Querverkehr (auch Fußgänger) hat jedoch Vorfahrt.

Unbedingt mitzuführen sind:

• Gültiger deutscher Führerschein für Ihr Fahrzeug

• Das Nationalitätskennzeichen muss am Fahrzeug angebracht oder im EU-Kennzeichen enthalten sein.

• Gültige Zulassungsbescheinigung Teil 1 (bzw. Fahrzeugschein)

• Gültiger Personalausweis, vorläufiger Personalausweis, Reisepass, vorläufiger Reisepass oder Kinderreisepass

• Als Nachweis für eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung reicht das deutsche Kennzeichen. Die Grüne Karte kann aber im Schadensfall helfen.

• Gegebenenfalls Mietwagenpapiere

• Ersatzglühbirnen (bei Ausfall drohen Geldbußen)

• Reflektierende Warnwesten (mit CE-Kennzeichnung) für alle Mitreisenden (Tragepflicht beim Verlassen des Autos bei einer Panne oder einem Unfall außerhalb geschlossener Ortschaften)

• Winterreifen können bei entsprechender Beschilderung im Winter Pflicht sein (Mindestprofiltiefe 3,5 mm). Das gleiche gilt für Schneeketten (Höchstgeschwindigkeit 50 km/h).

• Ein Alkoholtestset (mit französischer NF-Zertifizierung) ist mitzuführen. Dieser ist in Frankreich in Apotheken und an Autobahnraststätten erhältlich.

Die Autobahnen werden in Frankreich fast alle von privaten Gesellschaften verwaltet. Das heißt, dass sie mautpflichtig sind. Sie können die »t«-Spuren (t steht für Télépéage) ohne anzuhalten nutzen, wenn Sie sich einen Transponder besorgen, der online bestellt werden kann (www.bipandgo.com/de/). Die Abrechnung der einzelnen Beträge erfolgt über Kreditkarte.

Wenn Sie Autobahnen meiden möchten, können Sie das Nationalstraßennetz (Routes Nationales, gekennzeichnet durch ein »N«) nutzen sowie Departmentstraßen (»D«). Manchmal spart es jedoch Zeit und Mühe, wenn man die Autobahn wählt, um an den Anfang seiner geplanten Tour zu gelangen.

Bis-Straßen stellen eine Alternative zu den üblichen, direkteren Verbindungen dar. Sie sind oft landschaftlich schöner und befinden sich abseits der Verkehrsknotenpunkte. Sie können bis-Straßen an der Beschilderung erkennen.

Die Website »bison futé« (www.bison-fute.gouv.fr) informiert über die Verkehrssituation und Baustellen in ganz Frankreich und über die Tage, an denen man auf Frankreichs Straßen besser nicht unterwegs sein sollte. Das sind etwa die »schwarzen Samstage« – die Tage, an denen sich viele Franzosen zu Beginn der Sommerferien Anfang August auf den Weg an die Küsten machen.

Abschleppen

Auf französischen Autobahnen sind privates Abschleppen sowie Pannenhilfe – etwa durch einen Automobilclub – strikt verboten. Hilfe wird nur per Notrufsäule angefordert. Bis zum Abschleppen durch den für den Autobahnabschnitt zuständigen Abschleppdienst muss der Wagen durch die Polizei gesichert werden. Alle Insassen müssen das Auto sofort verlassen, gelbe Warnwesten anlegen und sich hinter die Leitplanke begeben. Das Aufstellen eines Warndreiecks ist aus Sicherheitsgründen verboten. Auf anderen Straßen dürfen Fahrzeuge nur über kurze Distanzen und nur nach einem Unfall oder einer Panne privat abgeschleppt werden.

Fahrradträger sind zugelassen und müssen nicht extra gekennzeichnet werden.

Tempolimits in Frankreich

Alle Tempolimits sind wetterabhängig.

ACHTUNG: Bei Überschreitung des Tempolimits um mehr als 40 km/h darf Besitzern eines EU-Führerscheins dieser direkt vor Ort entzogen werden.

Tempolimits, abhängig von Straßentyp und –bedingungen

Tempolimits, abhängig von Straßentyp und Fahrzeuggröße

Crit’Air-Umweltplakette

Wenn Sie durch bestimmte französische Städte fahren möchten, benötigen Sie eine Crit’Air-Umweltplakette. Diese erfasst den Schadstoffausstoß Ihres Fahrzeugs. In einigen »Umweltzonen« sind nur bestimmte Fahrzeuge zu bestimmten Zeiten zulässig. Wer keinen Aufkleber hat, riskiert ein Bußgeld von bis zu 135 Euro (wenn er etwa in Paris einen Lkw fährt). Wohnmobile bis 3,5 t, die vor dem 01.01.1997 erstmalig zugelassen wurden, sowie Wohnmobile über 3,5 t, die vor dem 01.10.2001 zugelassen wurden, erhalten keine Plakette und dürfen somit nicht in den Umweltzonen gefahren werden.

Unter 3,5 t gelten Wohnmobile als Pkws, über 3,5 t als Lkws.

Eine ZCR – zone à circulation restreinte – ist eine dauerhaft beschränkte Zone.

Eine ZPA – zone de la protection de l’air – ist eine vorübergehend beschränkte Zone.

Kaufen können Sie die Plaketten unter: www.certificat-air.gouv.fr./en/demande.

Eine vollständige Liste von Städten mit ZCRs finden Sie auf der ADAC-Website: www.adac.de/reise-freizeit/reiseplanung/reiseziele/frankreich/uebersicht/umweltzonen/.

Karten lesen: Orientieren Sie sich am Ziel, nicht an der Straßennummer

Kartenleser können fuchsteufelswild werden, wenn sich plötzlich ohne Vorwarnung die Straßennummerierung ändert. In Frankreich passiert das meist an Grenzen von Departements oder dort, wo eine neu gebaute Straße auf die alte trifft. So etwas kann einen ab und zu aus der Bahn werfen – seien Sie also wachsam.

Um Verwechslungen zu vermeiden, ist es daher besser, sich am Ziel zu orientieren, statt an den Straßennummern. Wenn Sie nicht sicher sind, folgen Sie den Schildern, auf denen »Toutes directions« (»Alle Richtungen«) steht, bis Sie auf die Route zurückfinden.

Schlussendlich: das Fahren in Frankreich

Das Fahren in Frankreich kann wirklich ein Vergnügen sein. Aber es ist bekanntlich auch unsicher. Und damit meine ich nicht den Standard der Straßen, sondern den Fahrstandard, den einige Franzosen praktizieren – und ihre gelegentlich mangelnde Rücksichtnahme. Ich möchte aber betonen: Schlechte Fahrer sind die wenigsten.

2015 betrug die Zahl der Verkehrstoten in Frankreich 3.092, wobei die häufigste Todesursache Alkohol war. Führerscheinneulinge waren nach den Betrunkenen die zweitgrößte Gruppe von Leuten, die auf Frankreichs Straßen zu Tode kam. Zum Vergleich: In Großbritannien starben im selben Zeitraum 1.732 Menschen.

Was das heißt? Seien Sie darauf gefasst, dass andere versuchen werden, Sie auf engen Bergpässen in Kurven zu überholen, wenn Sie nicht gerade mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind. Dass Ihnen im Kreisverkehr die Vorfahrt genommen wird. Dass Sie angehupt werden. Das ist normal. Machen Sie einfach mit und zahlen Sie es den anderen mit gleicher Münze heim (und damit meine ich: gestikulieren und wütende Geräusche machen), wenn es sein muss, aber vergessen Sie darüber nicht Ihre eigenen Sicherheitsmaßstäbe. Fahren Sie vorsichtig und vorausschauend, und wenn jemand auf einer engen Straße zu dicht an Ihnen dranklebt, lassen Sie sich nicht provozieren. Fahren Sie rechts ran, wenn es sicher ist, und lassen Sie ihn passieren.

IST FRANKREICH WOHNMOBILFREUNDLICH?

Ja, natürlich

Wie ich schon erwähnte, hat Frankreich eine boomende Tourismusindustrie und heißt Wohnmobilisten und Campingbusreisende aus ganz Europa willkommen. Es verfügt über Tausende von Campingplätzen sowie aires und France-Passion-Stellplätze, und manchmal findet man auch Plätze zum Wildcampen. Also ja, es ist durchaus wohnmobilfreundlich.

Aires in nicht besonders touristischen Städten stellen eine gute Möglichkeit dar, in den dortigen Läden und Restaurants Geld auszugeben und die Gegend zu erkunden. Das ist etwas sehr Positives.

Manchmal eher nicht

Frankreichs Tourismusindustrie ist jedoch manchmal ein Opfer ihres eigenen Erfolgs. Dort, wo man Wohnmobile früher über Nacht parken konnte, am Meer oder auf Waldparkplätzen, gibt es heute mancherorts Barrieren oder Schilder mit der Aufschrift »Keine Wohnmobile«. Wenn Sie mit Surfern sprechen, die in den 80er-Jahren die Westküste bereist haben, werden die Ihnen tolle Geschichten darüber erzählen, wie sie im Wald übernachtet haben.

Mancherorts fühlt man sich nicht willkommen. Entweder hat jeder Parkplatz eine Höhenbarriere oder man kommt zwar hinein, darf aber nicht bleiben, oder die Plätze sind zu klein. Das kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Es gibt aber fast immer Alternativen. Die Franzosen schätzen Sie, wirklich, sie wollen bloß nicht, dass Sie Ihr Vorzelt, Ihren Tisch und Ihre Stühle an der Promenade von Cannes aufstellen.

Das aire-System und die Höhenbarrieren sind dazu da, um das Verhalten von Wohnmobilisten zu kontrollieren. Das hat sicher mit schlechtem Benehmen in der Vergangenheit zu tun, mit zu viel Müll und Unordnung oder einfach zu vielen Wohnmobilen im Lauf der Jahre. Praktisch heißt das, dass Sie vielleicht keinen Parkplatz finden werden, wenn Sie tagsüber irgendeinen Ort besuchen. Das ist zwar ärgerlich, aber andererseits finden Sie in der Nähe meist eine aire. Sie müssen vielleicht einen Kompromiss eingehen, wenn Sie eigentlich vorhatten, ein Picknick mit Blick aufs Meer zu veranstalten, aber das sollte doch wirklich kein Problem sein. Und anderswo, wo die örtliche mairie die Vorteile einer aire in ihrer Stadt begriffen hat, bietet Ihnen das, wie oben schon erwähnt, die Möglichkeit, etwas Neues kennenzulernen, und die Einheimischen können ein wenig an Ihnen verdienen.

Ich gebe zu, dass einige aires zweitklassig wirken und sich am Rand von Städten und Dörfern befinden, in Industriegebieten oder auf Parkplätzen. Das ist schade, aber wenn es Ihnen nicht gefällt, dann fahren Sie doch einfach woandershin, wo es schöner ist. Andererseits sind manche aires großartig – mit schönem Ausblick und viel Grün – und werden von den Kommunen oder von Privatfirmen betreut. Diese sollte man ansteuern. Die weniger schönen aires sind als Alternative zu den Plätzen am Meer da, an denen man nicht stehen darf – ein schlechter Tausch, das gebe ich zu, aber es ist zumindest eine Option.

Verbote umgehen

Wenn Sie Pkw-Parkplätze nutzen möchten, können Sie mit einem kleineren und unauffälligeren Campingbus reisen, um Parkverbote zu umgehen. Es ist überall das gleiche: Wenn Sie sich für ein Wohnmobil entscheiden, das höher, länger oder breiter ist als ein normaler Pkw-Parkplatz, müssen Sie auf Restriktionen gefasst sein. Aus diesem Grund werden Sie in Frankreich einigen Wohnmobilisten begegnen, die mit Fahrrädern, Motorrädern und Kleinstwagen auf Trailern reisen. Dadurch kann man auf einem schönen großen Stellplatz parken und dann per Rad oder Auto in die Umgebung fahren. Wir zum Beispiel nehmen immer Fahrräder mit.

WORAN MAN IN FRANKREICH DENKEN SOLLTE

Französisch sprechen

Vielleicht ist Ihr Französisch nicht besonders gut, aber bitte versuchen Sie, das bisschen, das Ihnen zur Verfügung steht, anzuwenden. Auch wenn Sie Fehler machen – entscheidend ist, dass Sie es zumindest versuchen. Die Franzosen werden es zu schätzen wissen. Sprechen Sie also so gut und so oft es geht Französisch, auch wenn es eine Qual ist.

Französisch ist eine wunderbare Sprache, die Sprache von Dichtern und Denkern, und Frankreich ist eine sehr stolze Nation. Die Franzosen feiern ihre Kultur (wussten Sie zum Beispiel, dass französische Radiostationen mindestens zu 35 Prozent französischsprachige Musik spielen müssen?). Aus Respekt für ein Land, das stolz auf seine Traditionen ist und ein starkes Identitätsgefühl hat, sollten Sie sich wirklich bemühen, Französisch zu sprechen.

Früh aufstehen

In Frankreich beginnt der Tag etwas später, als Sie es vielleicht gewohnt sind, sodass Sie an beliebten Orten zu den Ersten gehören könnten. Vor 9 Uhr morgens dort zu sein, kann besonders im Hochsommer darüber entscheiden, ob Sie einen Parkplatz bekommen oder nicht. In der Provence und im äußersten Süden, sogar im Landesinneren, ist der Morgen möglicherweise die einzig kühle Tageszeit. Im Sommer können die Tage bis in den Abend hinein sehr heiß sein. Wenn Sie also gemäßigte Temperaturen schätzen, sollten Sie die wertvollen Morgenstunden nutzen.

Nützliches Campingvokabular

Deutsch

Französisch

Wohnmobil/Campingbus

Autocaravane

Campingbus

Camping car

Stellplatz

Emplacement

Verleih

Location

Wo kann ich meinen Müll entsorgen?

Où est la vidange?

Wo kann ich meine Chemietoilette leeren?

Où est la vidange des toilettes chimiques?

Wasser

L’eau

Mit Strom

Avec l’électricité

Bitte einen Stellplatz für einen Campingbus, zwei Personen und einen Hund, mit Stromanschluss.

Un emplacement pour un camping car, deux adultes et un chien, avec l’électricité s’il vous plaît

Wir reisen heute/morgen ab.

Nous partons aujourd’hui/demain

Danke

Merci

Was kostet eine Nacht?

Combien par nuit?

Recycling

Recyclage

Müll

Les dechets

LPG

GPL (ausgesprochen: sche-pe-el)

Wenn Sie allerdings tagsüber etwas unternehmen wollen, dann tun Sie es um die Mittagszeit. Die Franzosen machen immer zwischen 13 und 15 Uhr Pause, und währenddessen kann man beispielsweise gut den Tourmalet hochfahren oder schwimmen gehen.

Keine Ahnung von Wein?

Macht nichts! Will man in Frankreich im Supermarkt Wein kaufen, kann sich das als Herausforderung erweisen, da es eine so große Auswahl gibt. Ein einfacher Trick, wie man einen guten preiswerten Wein findet, ist, darauf zu achten, welchen die Einheimischen kaufen. Suchen Sie nach Lücken in den Regalen, und schnappen Sie sich die letzte Flasche. Die Franzosen verstehen etwas von Wein – und von guten Angeboten. Folgen Sie ihrem Beispiel!

Im Restaurant können Sie un pichet (ausgesprochen: »pieschee«) Wein bestellen, ein Viertel oder einen halben Liter, wenn Ihnen eine ganze Flasche zu viel ist. Das ist normalerweise der Hauswein, und der ist meist sehr gut.

Abendessen gehen

Wenn man sich nicht auskennt, ist es oft schwierig, ein gutes Restaurant zu finden. Man kann sich über Tripadvisor informieren oder einfach dorthin gehen, wo es voll ist.

Schauen Sie sich als Erstes die Speisekarte an. Viele Restaurants haben nämlich nur Standardgerichte wie Steak mit Pommes frites, moules-frites (Miesmuscheln mit Pommes frites), Pizza oder Salat im Angebot. Wenn Sie vegan oder vegetarisch essen möchten, müssen Sie etwas länger suchen.

Ein gutes Restaurant zu finden, indem man durch die Straßen läuft – das hört sich gut an, ist aber nicht immer so einfach. Die meisten öffnen gegen 19 oder 19:30 Uhr und füllen sich erst gegen 20 Uhr. Wenn Sie sich früh auf den Weg machen, werden Sie sicher einen Tisch finden, aber es ist dann schwer möglich, die beliebten Adressen ausfindig zu machen. Wenn Sie können, warten Sie also, um zu sehen, welche Restaurants sich schnell füllen, und gehen Sie hinein, bevor sie ganz voll sind.

Rauchen

In Frankreich ist das Rauchen in geschlossenen Räumen verboten. Das Rauchverbot wurde in den letzten Jahren auch auf einige Parks und Strände und den öffentlichen Nahverkehr ausgeweitet. Taxis sind allerdings ausgenommen, wenn Fahrer und Passagiere sich einig sind. Es ist auch verboten, im Auto (oder Wohnmobil) zu rauchen, wenn Minderjährige dabei sind.

Man darf aber immer noch unter freiem Himmel rauchen, wie etwa im Außenbereich von Restaurants und Cafés.

Öffentliche Schwimmbäder

Wenn Sie gern schwimmen und männlich sind, vergessen Sie nicht, Ihre eng anliegende Badehose! Bewahren Sie eine im Bus oder Wohnmobil auf. Sie werden sie irgendwann brauchen. Locker sitzende Badehosen (und damit meine ich Shorts bzw. Bermudashorts) sind in Frankreich in öffentlichen Schwimmbädern und Badeanstalten verboten. Sie können auch längere eng anliegende Badehosen tragen, aber keine Shorts.

In einigen Schwimmbädern müssen Leute mit langen Haaren auch eine Badekappe tragen, deshalb sollte man eine solche immer im Wohnmobil haben oder sich im Voraus erkundigen, sonst kann einem der Zutritt verwehrt werden, oder man muss vor Ort eine kaufen.

Warum französische Autofahrer Sie anhupen (und Sie ihnen das nicht übelnehmen sollten)

• Sie fahren zu langsam.

• Der Verkehr staut sich.

• Man überholt Sie und teilt Ihnen mit, dass Sie überholt werden.

Radfahrern Platz machen

Radfahren ist in Frankreich sehr beliebt, und man ist Radfahrern gegenüber sehr tolerant eingestellt. Lassen Sie ihnen genügend Platz, und überholen Sie erst dann, wenn es wirklich sicher ist. Wenn Sie sonntags eine Gruppe von Fahrern sehen, gestatten Sie ihnen, im Pulk zu fahren; solche Clubausfahrten sieht man am Sonntag überall in Frankreich. Es macht ja auch nichts, wenn man sich eine Zeit lang hinter den Fahrern halten muss. Die hinter Ihnen Fahrenden haben mit Sicherheit Verständnis dafür.

FRANKREICH FÜR ANFÄNGER

Dies sind nur die Grundlagen:

•Frankreich befindet sich auf dem europäischen Festland.

•Die Muttersprache von 88 Prozent der Bevölkerung ist Französisch.

•Neueren Studien zufolge geben 30 Prozent der Franzosen an, ein wenig Deutsch zu sprechen, doch nur drei Prozent sagen, dass sie die Sprache gut beherrschen. 39 Prozent der Franzosen hingegen sprechen Englisch. Doch schrauben Sie Ihre Erwartungen nicht zu hoch. Frankreich ist eine stolze Nation, und man wird es dort zu schätzen wissen, wenn Sie wenigstens versuchen, Französisch zu sprechen. Man wird es Ihnen danken – und Ihnen vielleicht sogar Komplimente machen.

•Die Währung ist der Euro.

•Es gilt das metrische Maßsystem.

•Frankreich hat etwa 68 Millionen Einwohner, von denen etwa 2,5 Millionen in der Hauptstadt Paris leben.

•Die Landesfläche beträgt 551.000 Quadratkilometer, ungefähr ein Fünftel der Fläche der EU.

•25 Prozent der Fläche Frankreichs sind bewaldet.

•Der Montblanc, der höchste Berg Europas, befindet sich in Frankreich.

•Frankreich hat jährlich 82 Millionen Besucher und ist damit das mit Abstand meistbesuchte Land der Welt.

•Frankreich verfügt über rund 30.000 Kreisverkehre. Das wird Ihnen sicher auffallen.

•Liberté, Egalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) – so lautet das Motto Frankreichs.

•Der Louvre hatte im Jahr 2018 rund zehn Millionen Besucher, viel mehr als jedes andere Museum auf der Welt.

•Die französischen Supermärkte dürfen abgelaufene oder unverkaufte Lebensmittel nicht wegwerfen. Sie müssen an Tafeln gespendet werden.

•Napoleon war größer als der Durchschnitts-Franzose der damaligen Zeit.

•Champagner wurde von den Engländern erfunden.

•Leute, die Frankreich lieben, so wie ich, nennt man Frankophile.

LANDKARTEN

Als ich nach Landkarten für meine Reise gesucht habe, bin ich in die berühmte Londoner Reisebuchhandlung Stanfords gegangen. Nachdem ich endlose Zeit damit verbracht hatte, Michelin-Karten im Maßstab 1:150.000 von praktisch jedem französischen Département herauszusuchen, wurde mir klar, dass mich das Hunderte Pfund kosten würde. Ich legte alle Karten zurück und entschied mich für den Straßen- & Reiseatlas Frankreich von Michelin, der leider den Maßstab 1:200.000 hat, aber trotzdem sehr praktisch ist. Er hat eine Spiralbindung und ist damit theoretisch einfacher zu handhaben. Allerdings neigen ringgebundene Karten dazu, irgendwann auseinanderzufallen. Bei meiner ist das passiert. Zum Glück kann man mit einem großen »Briefklemmer« aus dem Büromarkt Abhilfe schaffen und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.

Was ich damit sagen will, ist, dass sich die Seitenzahlen, die ich am Anfang jeder Tour nenne, sich auf den Michelin-Straßen- & Reiseatlas Frankreich beziehen.

Wenn Sie es detaillierter möchten, nutzen Sie Michelin-Local-Karten im Maßstab 1:150.000. Die sind praktisch, wenn Sie sich länger in einer bestimmten Gegend aufhalten und mehr Details benötigen. Wenn Sie jedoch ganz Frankreich damit abdecken möchten, erweisen sich diese Karten als extrem teuer.

Für die Hauptroutenplanung benutze ich die Michelin-Nationalkarte im Maßstab 1:1.000.000, mit der man gut planen kann, wie man von einer Region zur nächsten kommt.

Navi

Beim Schreiben dieses Buches hat mir zugegebenermaßen ein Navigationssystem sehr geholfen. Wir haben ein TomTom Go Camper benutzt, das sich als praktisches Werkzeug erwiesen hat. Es war außerordentlich wertvoll, weil es unsere exakte Position bestimmt und dazu Kurven und Hindernisse vorab angezeigt hat. Zur Routenplanung haben wir es nicht benutzt, sondern dafür Karten verwendet.

DAS FRANZÖSISCHE KLIMA

Frankreich hat nicht nur ein Klima, sondern eine ganze Menge davon. Im Sommer ist es verdammt heiß. Im Winter kann es verdammt kalt sein, besonders in den Bergen. Und alles Mögliche dazwischen.

Frankreich – ein großes Land, gesäumt von Bergen auf der einen Seite und Meer auf den übrigen drei Seiten – lässt sich nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Ich werde es trotzdem versuchen. Für uns Briten, die wir während des Großteils des nassen und windigen Jahres unter einem gemäßigten Atlantikklima leiden, hat Frankreich ein ideales Klima mit angenehm superheißen und schneeigen kalten Abschnitten. Extreme werden allerdings immer mehr zur Norm, daher sollte man sie nicht ausschließen. Nach heißen Tagen gibt es oft starken Regen und Gewitter, sodass man gezwungen ist, im Wohnmobil zu bleiben. Aber genauso schnell hat sich das Wetter am nächsten Tag wieder normalisiert.

Im Westen herrscht ein vom Atlantik beeinflusstes Meeresklima mit milden Wintern und heißen, manchmal feuchten Sommern. Je südlicher man kommt, desto weniger wird das

Wetter vom Nordatlantik beeinflusst. Weiter östlich ist das Wetter mehr vom Kontinentalklima geprägt, das bedeutet heißere Sommer, weniger Regen und kältere Winter. Im Osten sind heißere, trockenere Sommer und trockenere, kältere Winter zu beobachten.

In den Bergen ist es feuchter und kälter als in Zentralfrankreich, jedoch mit mehr Regen auf der Westseite. Das offenbart sich in den Alpen, wenn man hohe Pässe überquert. Auf der Ostseite sind die Berge manchmal trockener und haben eine niedrigere Baumgrenze.

Weiter südlich iwird das Klima vom Mittelmeer beeinflusst, das heißt die Winter sind mild und die Sommer heiß. Ein kühler Wind aus dem Norden (der Mistral) kann im Winter kalt sein, wenn er das Rhônetal hinunterbläst.

2019 wurde die höchste Temperatur in Frankreich (45,9 Grad) in der Nähe von Nîmes gemessen.

FRANKREICH: HIGHLIGHTS

1Die Île de Ré per Fahrrad erkunden Die Île de Ré ist fantastisch, aber nicht unbedingt wohnmobilfreundlich, deshalb erkundet man sie am besten mit dem Fahrrad. Fahren Sie vom Campingplatz aus auf autofreien Fahrradwegen zum Restaurant La Cabane de la Patache und nehmen Sie dort ein ausgedehntes Mittagessen im Freien ein. Buchen Sie im Voraus, um sich einen Tisch zu sichern. Danach können Sie an der Plage du Grouin schwimmen gehen.

2Das Toulouse-Lautrec-Museum in Albi Es steht direkt neben einem der größten Backsteingebäude der Welt, der Kathedrale von Albi, in einer der berühmtesten Städte Frankreichs, von der Sie noch nie etwas gehört haben. Etwa 100 Meter von beidem entfernt befinden sich Wohnmobilparkplätze. Sie können sich also gleichzeitig zwei Arten von Meisterwerken ansehen. Lautrecs Gemälde und Plakate sind großartig. musee-toulouse-lautrec.com

3Kajakfahren auf der Ardèche