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Entdecken Sie die Geheimnisse des Tantra: Erwecken Sie tiefe Zweisamkeit und spirituelles Wachstum
Sehnen Sie sich danach, Ihre Beziehungen zu vertiefen und Ihre Partnerschaft ganzheitlich zu leben?
Oft ist es eine Herausforderung:
Vielleicht kennen Sie diese Situationen:
• Sie fühlen sich im Schlafzimmer unerfüllt und sehnen sich nach mehr Verbindung und Intimität.
• Bei Momenten der Zweisamkeit sind Sie oft gestresst und finden keinen Weg, wirklich loszulassen und den Moment zu genießen.
• Negative Erfahrungen und Blockaden hindern Sie daran, Ihre tief verborgenen Wünsche frei zu leben.
Natürlich können Sie diese Herausforderungen ignorieren und so weitermachen wie bisher.
Doch auf Dauer werden Sie sich innerlich leer fühlen und wertvolle Chancen für Ihre Beziehung verpassen.
Aber es muss nicht so bleiben:
Tantra ist kein esoterisches Geheimwissen, sondern ein uralter spiritueller Weg, den jeder erlernen kann. Und wie überall macht auch hier Übung den Meister.
In diesem Buch werden Sie die Geheimnisse der tantrischen Liebes- und Lebenskunst entdecken.
Am Ende des Buches werden Sie wissen, was es braucht, um Tantra in Ihr Leben zu integrieren und diese uralten Techniken praktisch anzuwenden.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Buch:
• Erleben Sie ungeahnte Höhen: Tiefgreifende Erfahrungen & Begeisterung auf allen Ebenen - Tantra macht's möglich!
• Entfesseln Sie die Macht Ihrer Lebensenergie: Erfahren Sie, wie Sie Ihre Energie gezielt aktivieren und lenken können.
• Bringen Sie neuen Schwung in Ihre Partnerschaft: Mit einfachen Tantra-Übungen beleben Sie Ihre Beziehung.
• Die 7 tantrischen Geheimnisse erfüllender Zweisamkeit: Diese uralten Techniken heben Ihre Partnerschaft auf ein neues Level.
• Werden Sie zum Meister der achtsamen Berührung: Mit tantrischer Massage entdecken Sie völlig neue Dimensionen.
• Tiefe Verbindung erleben: So öffnen Sie Ihr Herz und lassen wahre Nähe in Ihrer Beziehung zu.
• Erwecken Sie Ihre innere Energie: Erfahren Sie, wie Sie diese kraftvolle Ressource für persönliches Wachstum nutzen.
• Tantrische Rituale für unvergessliche Erlebnisse: Zelebrieren Sie Ihre Verbindung auf einer tieferen Ebene.
• Der tantrische Weg zur Selbstliebe: Versöhnen Sie sich mit sich selbst und Ihrem Sein.
• Tantra im Alltag leben: So integrieren Sie die tantrischen Prinzipien in Ihr tägliches Leben.
• Und vieles mehr - Massagen, tantrische Positionen, Atemtechniken, Körperübungen...
Egal, ob Sie Single sind, in einer Partnerschaft leben oder einfach nur Ihre Partnerschaft bereichern möchten, Tantra für absolute Einsteiger ist Ihr Schlüssel zu einer erfüllten Beziehung und tiefem spirituellem Wachstum.
Sind Sie bereit, Ihr volles Potenzial zu entfalten? Bestellen Sie jetzt Ihr Exemplar und begeben Sie sich auf eine Reise tiefer und aufregender Verbundenheit!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 145
Veröffentlichungsjahr: 2024
© Copyright - Alle Rechte vorbehalten.
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Umweltschutz: Der Druck erfolgt in chlorfreier Tinte und das säurefreie Papier für den Innenteil des Buches wird von einem Anbieter mit Forest Stewardship Council-Zertifizierung bezogen. Alle Abfälle, die beim Drucken entstehen, werden ordentlich recycelt und verwertet. Der Druck dieses Buches wird über ein Print-on-Demand-Verfahren abgewickelt. So werden nur Bücher angefertigt, die auch benötigt werden. Dies spart Ressourcen und schont die Umwelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Tantra?
3. Grundlagen tantrischer Beziehungen
Die Tantrischen Aspekte: Individuelles Selbst und universelles Selbst sind untrennbar miteinander verbunden
Orgasmus ist nicht das Ziel: Schaffen Sie die Basis für Tantra-Sex
Sexuelle Energie im menschlichen Körper
Männliche & weibliche Energie: Polarität beim Tantra
4. Rituale zur Vertiefung der sexuellen Beziehung
Yab-Yum als Einstieg
Tantra-Rituale: Vier Anfängerübungen
Bewusstsein & Geschlechtsorgan: Tantra beginnt hier
Noch ein Wort zur Kommunikation
5. Rotes Tantra: Übungen, Stellungen und Praktiken
Weiche Penetration: Slow-Sex ohne Erektion
Harte & tiefe Tantra-Penetration
Tantra-Stellungen und Praktiken für Paare
Die bekanntesten Tantra-Stellungen
Tipps für tantrischen & intensiven Orgasmus: Wenn Sie dann kommen wollen
Tantrische Selbstbefriedigung
Tantrische Masturbation: Anleitung für Frauen
Tantrische Masturbation: Anleitung für Männer
6. Tantra-Massage: Theorie und Praxis
Vorbereitung auf die Tantra-Massage
Anleitung & Effekte der tantrischen Massage
Atemtechniken bei der Tantra-Massage
Die Lingam- & Yoni-Massage: Tantra-Massage der Genitalien
Tantra-Massage für Transpersonen & nicht-binäre Personen
7. Wie Sie sexuelle Blockaden mit Tantra überwinden
8. Tantra im Alltag
9. Transformation und Erneuerung des Selbst
10. Nachwort
11. Quellen
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Einleitung
„Sex in seiner höchsten Form hat etwas Göttliches. Er bringt uns dazu, wirklich „hier“ zu sein und die Göttlichkeit des Augenblicks zu spüren. In diesem Augenblick fühlen wir uns glücklich und wohl. Es ist eine orgiastische biologische Ekstase, die aus dem dynamischen Zusammenspiel der polaren Gegensätze von Mann und Frau entsteht und unsere Seele nährt.“
Diana Richardson, Tantra-Lehrerin
Ob aus Neugierde, weil Sie wissen, dass Sexualität mehr ist als nur Befriedigung, oder weil Sie aus einer bestimmten Dynamik ausbrechen wollen: Tantra ist eine Philosophie, die Sie lehrt, intime Beziehungen – frei von Leistungsdruck, Stress und Erwartungen – zu leben. Denn bei Tantra muss nichts passieren. Es gibt keine Erwartungen. Sie begleiten Ihren Partner dorthin, wohin er geht. Und er tut es Ihnen gleich.
In diesem Buch tauchen Sie tief in die Welt des Tantra ein. Sie entwickeln ein tiefes Bewusstsein für Ihren Körper, Geist und Ihre Emotionen. Durch tantrische Praktiken (wie Meditation, Atemübungen und bewusste Bewegung) üben Sie, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein. Gleichzeitig erfahren Sie, was es braucht, um ein erfülltes Sexualleben zu haben und eine tiefe Verbindung mit dem Partner zu erleben.
Auch dramatische oder traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit können Sie mit Tantra bearbeiten. Einige Übungen aus diesem Buch helfen Ihnen, sich wieder sexuell auf andere Menschen einzulassen. Denn Tantra bietet einen sicheren Rahmen, um Sexualität auf eine heilende Weise zu erleben. Aus diesem Grund wird Tantra von einigen Lehrenden auch als Form der Körpertherapie angesehen.
Wenn Sie Tantra mit Ihrem Partner praktizieren, erleben Sie eine intensivere, emotionalere und spirituelle Verbindung. Die Kommunikation zwischen Ihnen beiden ist offener, es gibt Raum für Ihre Bedürfnisse und Empfindungen. Gleichzeitig entdecken Sie ein tiefes Bewusstsein für Ihren eigenen Körper und Geist. Lernen Sie, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Dadurch verändert sich auch Ihr Alltag. Denn Tantra schafft Raum, um zu wachsen und die eigene Partnerschaft zu stärken. Dazu gehört, dass regelmäßiger, erfüllter Sex gelebt wird.
Deshalb stehen praktische erotische und sexuelle Aspekte im Mittelpunkt dieses Buches. Denn sexuelle Energie ist Lebenskraft, die durch uns alle fließt. Wer sie in neue Bahnen lenkt, schenkt sich selbst mehr Energie und Liebe und erfährt Sex als transformierendes Erlebnis.
In diesem Buch finden Sie detaillierte Anleitungen zur Vertiefung Ihrer emotionalen, spirituellen und sexuellen Verbindung zu sich selbst und zu Ihrem Partner. Darüber hinaus finden Sie Kapitel zur Überwindung sexueller Blockaden. Und Sie erfahren, wie Sie Tantra im Alltag anwenden können, um ein ausgeglichenes Leben zu führen.
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Was ist Tantra?
Das Wort Tantra stammt aus dem altindischen Sanskrit. Wörtlich übersetzt bedeutet es Gewebe, Zusammenhang, Kontinuum. Das Sanskrit-Verb „tan“ entspricht dem Verb ausbreiten oder ausdehnen. Das dazugehörige Suffix „tra“ beschreibt etwas, das gut für etwas anderes ist. Tantra ist also etwas, das sowohl auf die Ausdehnung des Körpers abzielt als auch auf die Ausdehnung an sich und die Wirkung dieser Ausdehnung.
Die Tantra-Philosophie ist über 2.000 Jahre alt (sie ist im nord-westlichen und nord-östlichen Indien entstanden) und existiert in vielen verschiedenen Formen. Sie hat ihren Ursprung in einem Fruchtbarkeitskult und der Verehrung einer Muttergottheit. Durch die Übertragung von Samen und Menstruationsblut sollten magische Kräfte und kosmische Energie erlangt werden.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich Tantra zu einem ganzheitlichen Weg, der im Alltag und abseits der Gesellschaft mithilfe zahlreicher körperbejahender und lustvoller Methoden, Rituale, Techniken und Übungen praktiziert wurde. Diese waren auch immer religionsübergreifend. Denn im ursprünglichen Tantra ging es um eine Revolution und Abkehr von den orthodoxen Religionen. Die tantrischen Techniken variierten und enthielten Rituale und Praktiken, die aus verschiedenen Religionen stammten oder auch nicht. Sie waren nur Mittel zum Zweck und der Schlüssel zum Tantrismus, der letztlich nichts anderes war als die „Erfahrung des Göttlichen im Hier und Jetzt“. (Es gibt hinduistisches Tantra, buddhistisches Tantra, sikhistisches Tantra usw.)
Die grundlegenden Texte – die Tantras und Agamas – bezeugen, dass es keine Dogmen und Pflichten gab. Tantra wurde als radikale Hinwendung zur Welt als Ort des Genusses verstanden. Die Abkehr von der Religion vollzog sich in Form einer rituellen Auflösung der Dualität, sodass Grenzen durchlässig wurden, Kasten- und Geschlechterunterschiede sich auflösten und Erleuchtung und höchste Verwirklichung erreicht wurden. Die erotische Sinnlichkeit, die bis dahin religiös maskiert und beschönigt worden war, wurde nun in das Tantra integriert. Weiblichkeit wurde aufgewertet, Frauen galten als gleichwertig und konnten ebenfalls Gurus werden. Der menschliche Körper war nicht mehr die „Quelle des Schmerzes“. Er wurde zum „Tempel Gottes“ und zum Abbild der Welt. Er wurde zum perfekten Werkzeug für die Befreiung und Erlangung des vollkommenen Zustands. Bald schon integrierte der Tantrismus den rituellen Genuss (bhoga) durch weitere sinnliche Elemente wie die rituelle Verschmelzung, „maithuna“. Sie wurde neben dem Yoga zu einem wichtigen Bestandteil des Tantrismus.
Heute hat sich die tantrische Praxis von bestimmten Themen gelöst. Vor allem in den westlichen Gesellschaften wird Tantra heute mit Achtsamkeit, Präsenz und dem Sein mit dem, was ist, in Verbindung gebracht. Die Idee der Auflösung der Dualität, des Männlichen und Weiblichen, ist jedoch bis heute ein wichtiger Bestandteil der Philosophie geblieben. Und auch der Zustand größtmöglicher Erfüllung, die Entdeckung des wahren „Ich“, ist nach wie vor etwas, das Tantriker anstreben. Es ist ein Gefühl der Ekstase, des vollkommenen Entzückens und der Verzückung, das alle Sehnsüchte stillt und der Trennung ein Ende setzt. Ein Zustand des völligen Seins und Einsseins mit allem um uns herum. Dieser natürliche Urzustand ist nichts anderes als wahre Selbsterkenntnis.
Hierbei spielt auch das Bewusstwerden, dass jeder Mensch männliche und weibliche Energien in sich trägt, eine Rolle. Dieses Erklärungsmodell schließt auf den ersten Blick Menschen mit anderer sexueller Orientierung oder Nicht-Binarität aus. Doch ist das in der Praxis nicht wirklich der Fall. Jedes Geschlecht mit jeder Orientierung kann sich mit anderen Geschlechtsformen identifizieren und die eigens gesteckten Grenzen auflösen.
Im Wesentlichen haben sich heute zwei tantrische Schulen herausgebildet.
1. Das linkshändige Tantra, auch rotes Tantra genannt, das sexuelle und sinnliche Rituale beinhaltet.
2. Das rechtshändige Tantra, auch weißes Tantra genannt, das einer strengen spirituellen Disziplin folgt und keine sexuellen Handlungen beinhaltet. Es arbeitet mit dem Thema der Energiequelle auf symbolisch-geistiger Ebene.
Auf diese beiden Formen wird im Buch noch näher eingegangen.
Eine Sonderstellung nimmt das durch Osho bekannt gewordene „Neotantra“ ein. Es soll hier nicht weiter behandelt werden. Wichtig ist nur zu wissen, dass es sich zu einer Therapieform entwickelt hat, die östliche und westliche Elemente verbindet und folgende Ziele hat:
• Einen gesunden Zugang zum eigenen Körper
• Zulassen der eigenen Gefühlswelt
• Heilung des inneren Kindes
• Gesunder Umgang mit Sinnlichkeit
• Genuss und Sexualität
• Entwicklung von Liebesfähigkeit
• Spirituelle Entwicklung und Erfahrung
Sie sehen anhand der Geschichte und Philosophie des Tantras, dass dieses wenig mit Gruppenverschmelzung, Swinger-Club und Sex-Orgien zu tun hat. Es ist eine gewachsene und gereifte spirituelle Lebensphilosophie und Praxis.
Wie Sie nun wissen, gibt es zwei Schulen des Tantra, das linkshändige und das rechtshändige Tantra. Beide beinhalten folgende Themen:
• Die Erschaffung der Welt und ihre Zerstörung oder Auflösung
• Die Verehrung einer der zahlreichen männlichen oder weiblichen Gottheiten
• Die Erlangung übernatürlicher Kräfte
• Die verschiedenen Wege zur Vereinigung mit dem Höchsten durch entsprechende Meditation und tantrische Praxis
Alle tantrischen Abhandlungen haben die Form eines Dialogs zwischen dem Gott Shiva und seiner Shakti (göttliche Energie). Sie verhelfen dem Menschen zur göttlichen Vollkommenheit, indem sie die Erweckung der kosmischen Kraft (Kundalini-Shakti) durch Riten, Techniken, Meditationsübungen lehren.
Im ursprünglichen Tantra (rot und weiß) werden für diese Riten folgende Dinge benötigt:
1. Madya, Wein
2. Mansa, Fleisch
3. Matsya, Fisch
4. Mudra, geröstetes Getreide und mystische Gesten
5. Maithuna, Geschlechtsverkehr
In diesem Buch beschäftigen Sie sich nur mit dem linkshändigen oder roten Tantra. Doch warum wird dieses so genannt?
Die Bezeichnung „rotes Tantra“ bezieht sich auf das rote Muladhara- bzw. Wurzel-Chakra, das sich direkt am Damm befindet. Hier ruht die Kundalini-Shakti-Energie. Die Farbe Rot wird in diesem Zusammenhang mit der Erde, der körperlichen Existenz und lebensspendenden Energien in Verbindung gebracht. Sie symbolisiert auch das Menstruationsblut, welches wiederum die weibliche Energie repräsentiert.
Alte hinduistische und buddhistische Überlieferungen besagen zudem, dass der Mensch durch die Vermischung des „weißen Tropfens des Vaters“ mit dem „roten Tropfen der Mutter“ gezeugt wurde. Dies symbolisiert die Verschmelzung männlicher und weiblicher Energien, die zur Schöpfung und spirituellen Erweckung führen kann.
Die Bezeichnung „linkshändiges Tantra“ bezieht sich auf Praktiken, die traditionelle soziale Normen und Reinheitsvorstellungen herausfordern oder umkehren. Die linke Hand gilt in Indien als unrein. Der Grund dafür: Die meisten Menschen benutzen die linke Hand, um sich den Po abzuwischen, während die rechte Hand zum Essen verwendet wird. Die Verwendung der linken Hand im Kontext des Tantra symbolisiert die bewusste Überschreitung von gesellschaftlichen Tabus und Normen, nicht nur die unreinen Aspekte im Alltagsgebrauch. Es geht dabei um die Transformation und Transzendierung konventioneller Grenzen zur spirituellen Erleuchtung.
Traditionell wird das linkshändige Tantra als „vama-marga“ oder „vamacara“ bezeichnet.
Im roten Tantra wird die sexuelle Energie als Energiequelle genutzt, indem körperlich-sexuelle Handlungen und Praktiken sowie die sexuelle Beziehung zueinander einbezogen werden. Dabei wird die sexuelle Energie durch den ganzen Körper geleitet und nicht einfach über einen Orgasmus freigesetzt. Auf diese Weise werden auch die männlichen und weiblichen Energien ins Gleichgewicht gebracht. Dies wird durch eine absichtslose Vereinigung erreicht, die bis hin zur Ekstase führen kann, aber nicht muss. Wichtiger sind hier die Atmung, das Loslassen und die Befreiung von jeglichem Schamgefühl, um in eine andere Bewusstseinsebene zu gelangen.
Vor der Moderne und der Weiterentwicklung des roten Tantras wurden sexuelle Praktiken und Riten nur von Tantristen vollzogen, die bereits eine bestimmte Reife, Selbsterkenntnis und Selbstkonfrontation erlangt hatten. Zuvor wurden sie als Pashu bezeichnet, was so viel wie Tier oder Vieh bedeutet. Sie mussten diese Pashu-Natur hinter sich lassen und zu Helden werden, bevor sie das Feuer der sexuellen Vereinigung zelebrieren konnten.
Heute wird das rote Tantra als ein sinnlicher Weg verstanden, der die Vereinigung von Körper und Geist einschließt. Der moderne Tantriker akzeptiert seinen Körper, lebt seine Sinne aus und findet so zur Harmonie zwischen Mensch und Natur. Dass Tantra in den westlichen Kulturen mit der Studentenbewegung der 68er-Jahre wiederentdeckt wurde, verwundert nicht: Tantra war Teil der Hippie-Bewegung. Es war die Zeit der freien Liebe, des Drogen- und Alkoholkonsums, der Musik und der Emotionen. Gleichzeitig setzte sich die Hippie-Bewegung für eine Harmonie zwischen Mensch und Natur ein, was wiederum die Öko-Bewegung und die große Frauenbewegung sowie die New-Age- und Esoterik-Welle auslöste. Alle diese Werte finden sich auch im Tantra wieder.
Der eigene Körper und der Körper des Partners sind hier der Tempel und die Stätte der Anbetung. Das Ziel ist die Befreiung und Einheit in der Dualität. Die Weltsicht des Tantra unterteilt sich deshalb in folgende Gegensätze. Diese gilt es zu vereinen, um Harmonie zu erschaffen:
siva – sakti (Gott & Göttin)
männlich – weiblich
statisch – dynamisch
liegend – tanzend
transzendent – immanent
Geist – Körper
Bewusstsein – Energie
Ein wichtiger Aspekt des Tantra ist die Verehrung von Shiva und Shakti. Shiva repräsentiert das männliche Prinzip und reines Bewusstsein, während Shakti das weibliche Prinzip und die schöpferische Energie symbolisiert. Die heilige Vereinigung dieser beiden Prinzipien führt zur spirituellen Erleuchtung. Dies wird als das tantrische Ritual des „Maithuna“ beschrieben. Die Verschmelzung der männlichen und weiblichen Energien aktiviert die spirituelle Energie, bekannt als Kundalini. Diese Energie steigt entlang der Wirbelsäule auf und erweitert das Bewusstsein.
Aus den oben genannten Gegensätzen gelangen Tantriker in der Vereinigung zur Ekstase. Dann kehren sie zurück in die Gegensätzlichkeit und vollziehen das Spiel von Neuem. Anders als beim klassischen Sex geht es hier nicht darum, einen Endzustand zu erreichen, sondern darum, anzuerkennen, dass alles auf der Erde Begrenzungen und Gegensätzlichkeiten hat. Dies erfolgt durch die Aktivierung der Chakren, sodass das Kundalini (Ihre sexuelle Energie) vom Wurzel- bis zum Scheitelchakra aufsteigt.
Sie wird als eine gewundene Schlange dargestellt, die an der Basis unserer Wirbelsäule ruht. Mit bewusster Praxis erwecken Sie diese Energieschlange, die am ersten Chakra schläft, sodass sie sich spiralförmig entlang der Wirbelsäule nach oben windet. Dabei fließt sie durch zwei Kanäle (Ida und Pingala genannt), durchläuft jedes Chakra und aktiviert schließlich die Zirbeldrüse am siebten Chakra. Wenn die Zirbeldrüse aktiviert ist, kommt es zu einer großen Veränderung des Bewusstseins, der Reinigung, Verschmelzung und Befreiung.
Yogis betrachten die Kundalini deshalb auch als die Energie der menschlichen Evolution und Erleuchtung.
Damit Sie wissen, wo die Kanäle verlaufen, hier eine kurze Erklärung: Der hintere Kanal (Pingala) beginnt am Damm und verläuft den Rücken hinauf. Er folgt der Wirbelsäule und dem Nacken über den Scheitel und die Stirn nach unten und endet in der Vertiefung zwischen Nasenwurzel und Oberlippe. Der vordere Kanal (Ida) verläuft von der Zungenspitze über den Rachen und entlang der Mittellinie der Körpervorderseite bis zum Perineum. In der Tantra-Tradition ist es wichtig, die Energie im vorderen Kanal nach unten und im hinteren Kanal in der Wirbelsäule nach oben fließen zu lassen. Dieser kreisförmige Energiefluss trägt der besonderen Natur des Menschen Rechnung: Wir sind beides – Körper, der zum Geist aufsteigt, und Geist, der in den Körper fällt. Die sexuelle Energie fließt durch diese Kanäle (entlang der Chakren) im Körper auf und ab.
Die sexuelle Kundalini-Energie ist übrigens sehr gut wahrnehmbar. Mit etwas Übung sind Sie in der Lage, sie zu lesen, zu interpretieren und ihre Bewegungen zu beobachten. Stellen Sie sich vor, Sie liebkosen den Penis des Partners oder die Vagina der Partnerin. Gleichzeitig verteilen Sie die sexuelle Energie mit den Händen bis zu den Brüsten und Armen des Partners. Wie und wohin bewegt sich diese sexuelle Energie? Eine Möglichkeit ist, auf die Geräusche zu hören, die der Partner macht. Ist der Ton tief und knurrend? Wenn ja, ist die Energie in den unteren Chakren konzentriert. Ist der Ton hauchend, mitteltönig und klingt wie „ahh“, dann ist die sexuelle Energie zum Herz- und Halschakra aufgestiegen. Ist der Ton sehr hoch, tanzt die sexuelle Energie um das dritte Auge oder das Kronenchakra.
Aber der Ton ist nicht der einzige Weg, um festzustellen, wo die sexuelle Energie konzentriert ist. Wenn sich die Energie im Körper nach oben bewegt, bewegt sich der Körper mit. Beginnen Sie mit dem Streicheln der Klitoris oder des Penis, kann es sein, dass der Partner zuerst seine Hüften bewegt. Dann macht er vielleicht kleine Rückenbewegungen und hebt das Herzchakra in die Luft. Am Ende schüttelt er vielleicht den Kopf oder wirft ihn nach hinten, wenn die Energie die oberen Chakren erreicht. Wenn Sie also Ihre Aufmerksamkeit und Absicht vom bloßen sexuellen Akt weg und hin zur sexuellen Energie verlagern, werden Sie sich mehr und mehr bewusst, wie sich die sexuelle Energie aufbaut und durch den Körper wandert.
Bevor Sie im nächsten Kapitel die Grundlagen tantrischer Beziehungen erfahren, erhalten Sie an dieser Stelle ein kleines Lexikon mit den wichtigsten Begriffen im Tantra. Es ist wichtig, diese Begriffe zu kennen, wenn Sie sich näher mit Tantra beschäftigen möchten.
Tantra speist sich nicht aus Glauben, sondern aus persönlicher und spiritueller Erfahrung. Die alten Tantriker betrachteten alles, was sie taten, als spirituelle Übung – sei es Kochen, Kindererziehung, Partnerschaft oder Arbeit. Heutzutage bedeutet das, alte Gewohnheiten abzulegen und dennoch alle Handlungen fortzuführen. Nehmen wir das Beispiel des Kochens. Beim Tantra kochen Sie zwar immer noch, jedoch auf eine andere Art und Weise und mit einer neuen Einstellung. Der Akt des Kochens dient nicht mehr nur dazu, jemanden satt zu machen, sondern auch dazu, Liebe zu schenken.