Tanz der Wildnis - Christine Feehan - E-Book

Tanz der Wildnis E-Book

Christine Feehan

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Beschreibung

Nach langen Jahren im Dschungel von Borneo, wo er zu einem ebenso eleganten wie tödlichen Kämpfer ausgebildet wurde, kehrt Gestaltwandler Joshua Tregre in seine Heimat Louisiana zurück. Auch wenn Joshuas Instinkte messerscharf sind, so ist es doch der Leopard in ihm, der vor ihm erkennt, dass die geheimnisvolle Sonia seine Seelengefährtin sein könnte. Noch während Joshua um Sonia wirbt, gerät diese ins Visier eines Verbrechersyndikats. Joshua muss über seine Grenzen hinausgehen, um seine große Liebe vor den skrupellosen Gangstern zu retten ...

  • Sexy, magisch, wild – der neue Band der Leopardenmenschensaga übertrifft jede erotische Fantasie
  • Gestaltwandler Joshua Tregre ist ein perfekt ausgebildeter Kämpfer von tödlicher Schönheit und Eleganz. Doch als er der Liebe begegnet, ist er machtlos …
  • Über 1,5 Millionen verkaufte Christine-Feehan-Bände im deutschsprachigen Raum [Stand: 01/2021]

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Seitenzahl: 650

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DAS BUCH

Nachdem ihr Mann Sascha Bogomolow versucht hat, sie zu töten, flieht die betörend schöne Sonia Lopez von Florida nach Louisiana. Dort kauft sie im Sumpf ein Haus, damit ihre Leopardin, die sie vor dem Anschlag gerettet hat, Auslauf hat. Als ihre Leopardin rollig ist, begegnet sie Joshua Tregre, der sich in sie verliebt. Auch wenn Sonia der erotischen Ausstrahlung Joshuas nicht widerstehen kann und eine leidenschaftliche Affäre mit ihm beginnt, möchte sie keine Beziehung mit ihm, weil sie befürchtet, dass die Bogomolows sie aufstöbern. Dann wäre auch Joshua in höchster Gefahr. Doch als dieser nichts ahnend ein Geschäftstreffen mit Nikita Bogomolow, Sonias Schwiegervater, verabredet, entdeckt Nikita in Joshuas Haus ein Gemälde von Sonia …

DIE AUTORIN

Christine Feehan wurde in Kalifornien geboren, wo sie heute noch mit ihrem Mann und ihren elf Kindern lebt. Sie begann bereits als Kind zu schreiben und hat seit 1999 mehr als sechzig erfolgreiche Romane veröffentlicht, die in den USA mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden und regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Auch in Deutschland ist sie mit ihrer Schattengänger-Serie, der Leopardenmenschen-Saga, den Drake-Schwestern und der Sea Haven-Saga äußerst erfolgreich.

Mehr über Christine Feehan und ihre Romane finden Sie auf:

www.christinefeehan.com

Christine Feehan

Tanz der Wildnis

ROMAN

Aus dem Amerikanischen übersetztvon Ruth Sander

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Titel der amerikanischen Originalausgabe

LEOPARD’SBLOOD

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Deutsche Erstausgabe 01 /2022

Redaktion: Sabine Kranzow

Copyright © 2017 by Christine Feehan

Copyright © 2022 der deutschsprachigen Ausgabe und der Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München

Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-26237-2V001

www.heyne.de

Kathi Firzlaff, sicher weißt du, warum das hier für dich ist!

1

Die Nächte im Sumpf waren oft schwül. Feuchte Hitze waberte durch die Zypressenhaine und netzte die langen Spitzenschals aus Spanischem Moos, die von krummen Ästen hingen. Die fransigen Schleier wiegten sich in einer leichten Brise und verliehen der ohnehin gespenstischen Nacht eine noch schaurigere Atmosphäre. Ein hundertköpfiger fröhlicher Froschchor quakte laut, während Waschbären still und leise zum entengrützenbedeckten Wasser hinunterschlichen, um sich die Tatzen zu waschen, und zwei Alligatorenbullen einander mit Furcht einflößendem Bellen zu einem Revierkampf herausforderten.

Sonia Lopez folgte dem schmalen Wildwechsel, den sie in den letzten Wochen verbreitert hatte, um tiefer in den Sumpf zu gelangen. Rund um sie herum summten und brummten Schwärme von Insekten, und nicht eines von ihnen verstummte, wenn sie leichtfüßig vorbeiging. Das lag daran, dass sie in den letzten zwei Monaten alle Nächte damit verbracht hatte, jeden Zentimeter des Landes, das sie gekauft hatte, zu erforschen. Sie besaß sechzehn Hektar Sumpf und wollte damit vertraut werden. Weil es bald so weit war. Sie hatte es kommen sehen, und sie war heilfroh, dass sie vorbereitet war.

»Wir sind fast da«, sagte sie leise. »Warte noch. Ich weiß, dass es schwerfällt.«

Irgendetwas bewegte sich wellenförmig unter ihrer Haut und hinterließ ein so schreckliches Jucken, dass sie Mühe hatte, sich nicht blutig zu kratzen. Ihre Gelenke schmerzten, und tief in ihrem Innern wütete ein wildes Feuer, das sie gnadenlos vorantrieb. Alles an ihr brannte, ihre Haut war so empfindlich, dass die Kleidung unangenehm daran scheuerte, und ihre Brustwarzen schienen durch einen heißen Draht mit ihrem Unterleib verbunden zu sein. Es war unerträglich. Nicht auszuhalten. Es gab nur noch einen Platz, an dem sie in Sicherheit war – im Sumpf.

Das Grunzen eines Wildschweins ließ sie schneller gehen. Sie musste ins Zentrum ihres Landes gelangen, wo sie einen kleinen Unterstand errichtet hatte, gerade groß genug, um eine dünne Matratze hineinzulegen. Dort konnte sie sich ausziehen, ihre Sachen relativ beruhigt liegen lassen und sich verwandeln. Beeil dich. Schnell. Die Worte dröhnten ihr im Takt ihres Herzschlags in den Ohren.

Seit dem ersten plötzlichen und erschreckenden Erscheinen ihrer Leopardin, als die Katze ihr das Leben gerettet hatte, hatte sie es dem Raubtier erlaubt, frei herumzustreifen, wenn sich die Gelegenheit ergab. Aber so ungeduldig, so … rastlos hatte sie die Leopardin noch nie erlebt. Als ihre Gelenke anfingen zu knacken, atmete Sonia tief durch, doch der schreckliche Schmerz ließ nicht nach. »Warte. Versuch es. Mir zuliebe, Gatita. Versuch, durchzuhalten. Wir sind gleich da.«

Sonia wagte es nicht, ihre Leopardin in der Nähe der Zivilisation freizulassen. Schon gar nicht jetzt, denn die Katze war definitiv rollig. Das hieß, dass auch sie empfängnisbereit war und nicht mit Männern zusammenkommen durfte, denn sie traute sich selber nicht. Sie hatte nicht geahnt, dass der Sexualtrieb so stark sein würde, dass er nicht zu beherrschen war.

Ihre Katze brauchte einen Kater, und wenn sie von sich auf das Tier schließen konnte, verging es sicher vor Hitze. Sonia versuchte zu laufen, stolperte aber, weil ihre Zehen sich bereits verbogen. Ihr Ziel vor Augen, warf sie sich mit dem Körper die letzten Schritte vorwärts bis zum Unterstand und zog sich dabei hastig aus. Normalerweise faltete sie ihre Kleider ordentlich zusammen, aber dazu blieb keine Zeit mehr. Ihre Leopardin war in Not, und sie wollte ihr helfen.

Nichts hatte sie auf den furchtbaren Hunger, den übermächtigen Drang vorbereitet, der sie so quälte, dass sie schreien wollte. Und nichts half dagegen. Sie hatte es versucht. Weder Spielzeuge noch Finger. Schluchzend hatte sie aufgegeben und sich unter die kalte Dusche gestellt, bis sie erkannt hatte, dass auch das nichts nützte. Es gab kein Entrinnen. Und für Gatita war es noch viel schlimmer.

Plötzlich fand Sonia sich auf allen Vieren wieder. So tief wie möglich atmete sie gegen den Schmerz beim Verwandeln an. Ihr Schädel fühlte sich zu klein an. Kinn, Zehen und Finger taten weh. Jeder Muskel, jedes Gelenk. Doch der Schmerz half ihr auch, in diesem einen unheimlichen Moment ihren Sexhunger zu vergessen.

Nach dem vielen Üben dauerte das Verwandeln nur noch wenige Minuten, doch diese Minuten waren qualvoll. Dann war ihre Leopardin da, ein geschmeidiges, wunderschönes Geschöpf. Sie war eher klein, und ihr dichtes Fell war vom Kopf bis zum Schweif mit so vielen schwarzen Rosetten bedeckt, dass sie einander zu berühren schienen. Daher wirkte ihr Pelz beinah schwarz mit schmalen, goldglänzenden Ringen dazwischen. Jeder Leopard hatte ein einzigartiges Muster, dennoch war Sonia ein wenig stolz auf das Fell ihrer Katze. Sie fand Gatita sehr schön und ihren Pelz außergewöhnlich und selten. Das bedeutete natürlich auch, dass sie besonders auf das Tier achten musste.

Sie hatte nicht genug Zeit gehabt, ihre Kleider aufzusammeln und in den Beutel zu stopfen, den Gatita um den Hals trug, also musste sie dafür sorgen, dass die Leopardin wieder zum Unterstand zurückkehrte, wo sie sich nach ihrem Streifzug auf der Matratze ausruhen konnte. Mit aufmunternden Worten lenkte sie die Leopardin in den Sumpf.

»Lauf davor davon, meine Kleine, für uns beide, lauf davon.«

Gatita war noch nie brünstig gewesen. Sonia wusste, dass dieser Zustand eine Woche oder sogar länger anhalten konnte. In der Zeit würden sie beide die Hölle durchleben. Sie hatte gewusst, dass sie eines Tages mit dem Sexhunger der Katze konfrontiert sein würde, doch der Gedanke, dass sie das Gleiche fühlen könnte, war ihr nie gekommen.

Gatita frei herumlaufen zu lassen, war nicht ganz ungefährlich. Grundsätzlich fiel es Sonia nicht schwer, die Kontrolle über die Katze zu behalten, doch im Moment hatte sie kaum sich selbst im Griff. Jede Zelle ihres Körpers verlangte nach einem Mann. Inzwischen wäre ihr jeder recht gewesen. Sie hatte sich Urlaub genommen und die Stadt gemieden, aber sie wünschte, sie hätte auch daran gedacht, ihr Haus mit Stahlplatten an den Fenstern und Türen zu sichern, damit sie beide nicht mehr herauskamen. So war es besser, die Leopardin durch den Sumpf laufen zu lassen, sonst litten sie nur beide und beschädigten gar das Haus, das sie doch gerade mit so viel Mühe restaurierte.

Gatita lief durch den Sumpf und setzte über verrottende, moosbewachsene Baumstämme hinweg. Nebel kam auf, und die Schwaden, die durch die Bäume zogen, erhöhten den geheimnisvollen Reiz der Landschaft noch. Eine Eule schrie ärgerlich, weil sie ihre Beute verfehlt hatte. Die beiden Alligatoren versuchten immer noch, einander zu imponieren.

Sonia, tief in der Leopardin versteckt, ermahnte die Katze, nicht zu nah ans Wasser zu gehen. Der alte Bulle würde sein Revier verteidigen. Er war fast vier Meter lang und bereit, jede Kampfansage eines neuen Rivalen auf seinem Gebiet anzunehmen. Er hatte in einem Umkreis von fünf Kilometern zwölf Weibchen und nicht vor, auch nur eines davon aufzugeben. Gatita sollte keinem der beiden gerade so aggressiven Bullen als Futter dienen.

Auf leisen Sohlen trabte das kleine Weibchen über die feuchten Blätter und den Morast, die den Boden des Sumpfes bildeten. Mühelos sprang es über die Termiten, die sich von den faulenden Stämmen ernährten, und landete absolut lautlos. Sonia war immer sehr beeindruckt davon, wie schnell und völlig unhörbar Gatita sich durch die Vegetation bewegte. Damit die Leopardin ein möglichst großes Territorium hatte, stand der Unterstand mittig auf dem Grundstück.

Den größten Teil der sechzehn Hektar Sumpfland hatte niemand haben wollen, daher war es ideal für sie beide. Vor dem Haus lag die Straße und dahinter der Sumpf, der sich bis an die Grenze zweier anderer Grundstücke erstreckte, von denen eines ebenfalls nur Sumpfland war, während das andere zum riesigen Besitztum ihres Nachbarn gehörte, das anscheinend etliche Quadratmeter Sumpfland umfasste. Damit hatte ihre Leopardin ein recht großes Gebiet, in dem sie umherschweifen konnte.

Gatita rieb Kopf und Körper überall an den Büschen und Bäumen, verteilte ihre Duftmarken und rief sehnsüchtig nach einem Kater. In der Hinsicht konnte Sonia ihr nicht helfen. Sie wusste, dass dieses Jammern meilenweit zu hören sein würde, aber sie konnte die sexsüchtige Katze nicht daran hindern, ihr Verlangen herauszuschreien.

Plötzlich blieb Gatita stehen und witterte. Ihre Schnurr- und Tasthaare funktionierten wie ein Radar und meldeten ihr, wer sich wo in der Nähe befand, und zwar so genau, dass sie Beute oder Angreifer exakt orten konnte.

Ohne Vorwarnung stieß Gatita einen völlig neuen Schrei aus, der Sonia erschauern ließ. Nicht weil er an das kreischende Geräusch einer rostigen Säge erinnerte, sondern weil das kleine Weibchen damit offenbar nach etwas – oder jemandem – rief.

Was machst du da?, zischte Sonia, doch sie wusste es bereits. Die Leopardin hatte den Duft eines Männchen aufgefangen, das sein Revier markiert hatte. Wie konnte das sein? In Louisiana gab es doch keine Leoparden, oder? Zugegeben, sie wusste nicht viel über den Staat oder die Gegend, in die sie gerade gezogen war, aber sie war sicher, dass es dort keine Artgenossen gab. Vielleicht ein oder zwei Berglöwen, aber bestimmt keine Leoparden.

Voller Sorge um ihre Leopardin verkrampfte sich Sonia. Das Letzte, was sie wollte, war ein Kampf zwischen ihrer Leopardin und einem männlichen Berglöwen. Sie hätte das Gebiet viel sorgfältiger erkunden sollen. Aber sie hatte sich in das Haus verliebt. Und sie hatte einen Platz für ihre Leopardin gebraucht. Haus und Grund waren für beide Zwecke perfekt geeignet, und was noch wichtiger gewesen war, der Verkäufer hatte es eilig gehabt, fortzuziehen. Außerdem hatte sie die beste Arbeit gefunden, die sie sich vorstellen konnte. Alles war ihr so richtig vorgekommen, doch gegen einen ausgewachsenen Berglöwen kam ihre Katze nicht an.

Lass uns zurückgehen, flüsterte Sonia. Kehr um.

Doch die Leopardin ignorierte sie, hinterließ ihre verführerischen Duftmarken an allen Bäumen und rief lockend in den Sumpf hinein. Als beim dritten Mal ein lautes Brüllen darauf antwortete, wäre Sonia fast das Herz stehen geblieben. Das Geräusch war unverkennbar. Es kam von einem Leoparden. Das krächzende Husten dieses Raubtiers war zu charakteristisch, und so wie es klang, war das Männchen nicht klein.

Mit klopfendem Herzen versuchte Sonia, Einfluss auf die Leopardin zu nehmen, doch das zierliche Weibchen war schon zu enthemmt, zu mannstoll. Nicht einmal in ihren wildesten Träumen hatte Sonia sich so etwas vorgestellt. Sie hatte sich darüber Sorgen gemacht, dass die Leopardin sich in der Nähe von Menschen zeigen oder ein Jäger sie entdecken würde. Sogar darum, dass sie selber auf die Rolligkeit der Katze reagieren und irgendeinen unschuldigen Mann an der Theke anfallen würde – weshalb sie sich in ihrem Haus verkrochen hatte –, aber nie wäre sie darauf gekommen, dass es in der Nähe einen männlichen Leoparden geben könnte. Und zwar so nah, dass er Gatitas einladende Klageschreie hörte.

Das kleine Luder jammerte weiter und parfümierte jeden Baum und Strauch auf ihrem Weg, bis das große Männchen endlich aus dem Unterholz kam. Sofort fuhr Gatita herum, fauchte warnend und rieb sich dann aufreizend an einem Baumstamm, um den Leoparden zu animieren.

Er war sehr groß. Mit dicken Muskelsträngen unter dem dichten Pelz. Ein paar Narben verrieten, dass er ein geübter Kämpfer war. Sonia schnappte nach Luft, als sie ihn durch die Augen ihrer Leopardin musterte. Das Tier war definitiv ein Prachtexemplar. Gatita war höchst erfreut über das Zusammentreffen und bebte vor Aufregung.

Ein schöner Freier, schien sie zu denken, denn sie schnurrte überaus zufrieden.

Sonia wusste, dass es keinen Sinn hatte, die Leopardin zu warnen. Gatita hatte einen Mann verdient. Außerdem brachte die innere Hitze sie beide fast um den Verstand. Sie hatte nicht geahnt, dass ein Trieb so mächtig sein konnte. Sonia versuchte, nicht daran zu denken, welche Probleme sich aus dieser Begegnung ergeben konnten.

Es war zu spät, um die beiden Leoparden davon abzuhalten, sich zu paaren. Der Kater hatte den Duft der willigen Katze in der Nase und würde ihr keine Ruhe mehr lassen. Das zeigte sich an der entschlossenen Art, wie er sich ihr näherte. Allerdings kam er ihr nicht zu nahe, sondern folgte ihr geduldig, wenn sie kokett vor ihm weglief. Erst nach einiger Zeit pirschte er sich dichter an sie heran, rieb sich der Länge nach an ihr und stupste sie mit der Schulter an. Und statt ihn zurückzuweisen, schmiegte Gatita sich an ihn.

Dann stöhnte die Leopardin leise, wälzte sich auf dem Rücken, sprang wieder auf, hob das Hinterteil und den Schwanz an und präsentierte sich dem Männchen schamlos. Anmutig strich sie mit Kopf und Flanken an allem entlang, was sie fand, um ihm zu signalisieren, dass er ihr gefiel, ging auf ihn zu und rieb immer wieder den Kopf an seinem. Genüsslich verteilte er seinen Geruch an ihr. Schließlich liefen die beiden tiefer in den Sumpf, das Männchen auf den Spuren des Weibchens.

Irgendwann schnaubte der Leopard, und die Leopardin blieb stehen. Dann ging sie ein paar Schritte und hockte sich auffordernd hin. Ehe sie es sich anders überlegen konnte, wie es bei Leoparden öfter vorkam, stürzte das Männchen sich auf sie und bestieg sie. Schnell zog Sonia sich diskret zurück. Immer wieder stieß das Männchen zu, ehe es ein langes Knurren von sich gab und die Zähne in die Schulter des Weibchens bohrte, um es niederzuhalten.

So verharrten die Tiere einige Augenblicke, dann ließ der Leopard die Leopardin wieder los und sprang zurück. Sie fauchte und schlug mit der Pranke nach ihm, lief ein paar Schritte und ließ sich mit bebenden Flanken fallen. Vorsichtig näherte sich der Leopard. Als die Leopardin keine Anstalten machte, ihn anzugreifen, rieb er sein Gesicht an ihrem, und anschließend passte er auf sie auf, während sie schlief, wobei er an den Bäumen rundherum seine Duftmarken hinterließ, damit alle anderen Leoparden wussten, dass das hier sein Revier war.

Schließlich weckte er die Leopardin, indem er wieder mit ihr schmuste. Als sie aufstand, fing das Liebesspiel von vorne an. Zwischen den rauen Vereinigungen fanden sie einen kleinen Bach, an dem sie ihren Durst stillten und sich ausruhten. Bei Tagesanbruch führte das Weibchen den Leoparden zu dem Unterstand, den Sonia gebaut hatte, damit sie beide sich nach Gatitas Streifzügen dort erholen konnten.

Die Leopardin sank auf die Matratze und verwandelte sich dabei. Splitterfasernackt lag Sonia da und merkte, dass ihr Heißhunger auf Sex immer noch nicht nachgelassen hatte. Sie brauchte unbedingt einen Mann, dringender als Luft zum Atmen.

Es war noch dunkel. Der Lärm der Insekten um sie herum war so laut, dass er alles andere übertönte, bis sie plötzlich ein Schnaufen hörte. Sie versteifte sich, denn nun spürte sie einen starren Blick auf sich ruhen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und fing dann an, heftig zu pochen. Ihr Mund wurde trocken. Vorsichtig wandte sie den Kopf und schaute in die Augen des riesigen Männchens.

Sofort war sie wie gebannt. Normalerweise hatten Leoparden bernsteinfarbene Augen, aber diese hier waren blau. Sie hatte gehört, dass in Indien einige seltene blauäugige Leoparden entdeckt worden waren, die vermutlich alle aus der gleichen Familie stammten, doch sie hatte nicht damit gerechnet, so etwas jemals selber zu sehen. Die Intensität des Blickes war allerdings die gleiche wie bei allen anderen Artgenossen, egal, welche Augenfarbe sie hatten.

Aus der Nähe wirkte der Leopard noch Furcht einflößender. Er war sehr groß und stark und hatte sehr lange Zähne. Nichts, nicht einmal ihre eigene Leopardin hatte sie darauf vorbereitet, sich mit einem wilden Leoparden konfrontiert zu sehen, der offenbar ein außerordentlich dominantes Tier war. Sein Fell war wunderschön, ockerbraun oder eher gelb mit großen schwarzen Rosetten. Wenn seine Augen bernsteinfarben gewesen wären, wären sie kaum aufgefallen, doch sein leuchtend blauer Blick, mit dem er sie direkt ansah, raubte ihr den Atem.

Sonia hatte keine Waffe, absolut nichts, womit sie sich verteidigen konnte. Sie fragte sich, wie der Leopard darauf reagieren würde, plötzlich anstelle seiner neu gefundenen Gefährtin eine Menschenfrau vor sich zu haben.

Sie konnte nicht anders, obwohl sie es besser wusste. Leoparden waren Jäger. Also sollte man nicht vor ihnen weglaufen. Sie waren ohnehin schneller. Dennoch verlangte ihr Selbsterhaltungstrieb, dass sie irgendetwas tat, also warf sie sich zur Seite, um Abstand zu gewinnen.

Blitzschnell war der Leopard über ihr, drückte sie mit seinem Gewicht nieder und grub seine Zähne in ihre Schulter. Sie schrie vor Schmerzen und schloss die Augen, denn sie wusste, was passieren würde. Sicher kam Gatita ihr im letzten Moment zur Hilfe – aber nein. Die Leopardin erhob sich nur zögernd, wie um das Männchen zu ermahnen, und ließ es dann gewähren. Der Leopard brummte, als hätte er verstanden, und ließ sie langsam wieder los.

Sonia wurde zwar immer noch auf die Matratze gedrückt, aber sie spürte kein Fell mehr, nur noch kräftige Muskeln. Einen warmen Atem, der sie streifte. Eine Zunge, die über die Bisswunden an ihrer Schulter leckte.

»Schsch, keine Angst. Er würde dir nie etwas tun.« Die Zunge berührte ihr Ohr. Lippen küssten es zart. Zähne zogen an ihrem Ohrläppchen. »Deine Leopardin ist seine Gefährtin. Das weiß er.« Die Lippen wanderten an ihrem Hals herunter und hinterließen eine glühend heiße Spur auf ihrer Haut. »Mit seinem Biss hat er euch beiden sein Brandzeichen aufgedrückt.«

Die verführerische Stimme an ihrem Ohr war leise, aber tief und sehr männlich und brachte trotz der Schmerzen und der Angst ihre Hormone sofort wieder in Wallung. Und dass der Mann, dessen Glied sich dick und hart an ihren Po drückte, ebenfalls nackt war, machte es nicht gerade besser.

Sonia sagte kein Wort. Sie hatte ihre Stimme noch nicht wiedergefunden. Aber sie wollte nicht, dass der Mann von ihr herunterging. Sonst wehrte sie sich am Ende noch. Dabei war sie ganz versessen auf das, was er ihr zu bieten hatte. Ihr Sexhunger war so stark, ihre Verzweiflung so groß, dass sie fürchtete, verrückt zu werden, wenn er nichts unternahm.

Seine Hand strich über ihren Rücken. Schon allein das ging ihr durch und durch. Sie hörte sich selber stöhnen und wusste, dass er es als Zustimmung auslegen würde, wo sie doch zu jeder anderen Zeit so schnell wie möglich geflohen wäre und sich in Sicherheit gebracht hätte.

»Deine Haut ist so weich«, murmelte er.

Seine Stimme war die reinste Versuchung. Er führte sie auf geradem Wege in die Hölle, wo sie beide für ihre Sünden büßen würden. Aber es war ihr egal. Der Mann war auch Gestaltwandler, also war der Sexualtrieb bei ihm genauso ausgeprägt wie bei ihr.

Als seine Hand zärtlich über ihre linke Pobacke glitt, überkam sie ein so großes Verlangen, dass ihr ein leises Jammern entfuhr. Überall, wo er sie berührte, entzündete er Flammen, die über ihre Haut tanzten und in ihren Adern weiterströmten, um in ihrem Innersten einen wahren Feuersturm auszulösen.

Plötzlich zog er sie auf die Knie und drückte ihren Kopf auf die Matratze. So konnte sie sich genauso wenig bewegen wie ihre Leopardin vorher.

»Sag Ja!«

Das war ein Befehl. Sonia kniff die Augen zusammen. Sie brauchte sofort einen Mann, aber er würde sie nicht erlösen, wenn sie es ihm nicht erlaubte. So konnte sie später nicht behaupten, sie hätte das alles nicht gewollt. Und wenn sie nicht zustimmte, ging er vielleicht fort, und sie würde zurückbleiben und vor Sehnsucht verbrennen.

Sie keuchte so lüstern, dass sie sich selber kaum wiedererkannte, und drückte sich hemmungslos rückwärts an ihn, um ihn zu ermuntern. Dabei hatte sie noch nicht einmal sein Gesicht gesehen. Das wollte sie auch gar nicht. Und er sollte ihres nicht sehen.

Ungeduldig setzte er seine Finger ein, und sie hörte wieder dieses leise Jammern. Sie zitterte vor Erregung und Vorfreude.

»Ja«, zischte sie, und noch einmal etwas nachdrücklicher: »Ja.«

Das reichte ihm. Sobald er sich vergewissert hatte, dass sie nass genug war, tauchte er in ihre feuchte Hitze. Sein Glied war so dick und lang, dass sie es kaum in sich aufnehmen konnte. Der Druck in ihrer engen Scheide war so groß, die Reibung so heiß, dass es eigentlich wehtun musste. Doch das Einzige, was sie zu bemängeln hatte, war, dass er nicht schneller und härter zustieß.

»Ich möchte …«. Sie schnappte nach Luft, weil er sein Glied aus ihr herauszog und wieder in sie eindrang.

»Ich weiß, was du möchtest. Vertrau mir. Ich will es auch.«

Sie war dankbar, dass er zugab, dass sie mit ihren primitiven Bedürfnissen nicht allein war. Es konnte ihr gar nicht hart genug sein. Oder grob genug. Oder zu tief. Oder zu irgendwas. Sie brauchte auch seine Hände, seinen Mund und seine Zähne, eine stürmische Vereinigung ohne Nachdenken, bei der es nur ums Fühlen ging, diese Wollust, die an Schmerz grenzte. Oder Schmerz war. Es kümmerte sie nicht. Sie wollte nur diese verzehrende innere Hitze loswerden.

Sie grub die Finger in die Laken und kam ihm in seinem Rhythmus unersättlich entgegen. Er war wie eine außer Kontrolle geratene, nicht mehr zu stoppende Maschine und hatte doch zugleich alles fest im Griff. Sie auf jeden Fall, während sie nicht einmal sich selber im Zaum halten konnte. Sie war völlig überrascht, als sich bei ihr ein Orgasmus anbahnte. Zuerst bemerkte sie eine zunehmende, immer unerträglicher werdende Spannung.

»Lass dich gehen«, zischte der Mann.

Sie hatte nur keine Ahnung, wie. Sie hatte noch nie einen echten Orgasmus gehabt und nie eine so maßlose, drängende Begierde verspürt. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, nur dass das aufhören musste, ehe sie wahnsinnig wurde.

»Lass dich gehen«, sagte der Mann wieder. Diesmal klang die leise Samtstimme sehr herrisch. Dann streichelte er ihre Klitoris und zwickte sie kurz. Der Schreck löste einen wahren Tsunami aus, schmerzhaft lustvolle mächtige Wellen überrollten sie und nahmen sie mit auf einen wilden Ritt, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte.

Dann spürte sie, wie der Mann erleichtert seinen heißen Samen in sie hineinpumpte. Danach brach er auf ihr zusammen und drückte sie wieder in die Matratze. Sonia wollte nur noch schlafen. Sie hielt die Augen geschlossen. Das Geräusch seines Atmens war beruhigend, sein Körper hielt ihren in der kühlen Nacht warm, und die Laute des Sumpfes um sie herum wirkten wie ein vertrautes Schlaflied.

Als sie wieder aufwachte, glühte sie vor Hitze. Sie rollte sich auf den Rücken, damit die kühle Nachtluft über sie hinwegstreichen konnte, und versuchte, sich zu erinnern, wo sie war. Doch ihr war so heiß, dass sie nicht mehr denken konnte. Ihre Brüste spannten, ihre Nippel schmerzten, und zwischen ihren Beinen wütete ein unerträgliches Feuer. Mit Tränen in den Augen wand sie sich stöhnend.

»Es hört nicht mehr auf«, wimmerte sie verzweifelt. Sie hatte sich selber erniedrigt, indem sie Sex mit einem namen- und gesichtslosen Fremden gehabt hatte, und trotzdem ging es ihr keinen Deut besser.

»Ich bin ja noch da«, drang seine Stimme aus dem Dunkeln. Dann ragte er über ihr auf. Er war groß für einen Leopardenmenschen und hatte breite Schultern. Seine Muskeln waren stark ausgeprägt, ganz typisch für ihre Art, die blonde Haarfarbe allerdings war ebenso selten wie das strahlende Blaugrün seiner Augen.

Er kniete sich zwischen ihre Beine, packte sie bei den Hüften und sah ihr mit starrem Raubtierblick in die Augen. »Du gehörst mir«, knurrte er mit einem ärgerlichen Unterton in der samtenen Stimme. Dann fasste er ihr in den Schritt, und sie schnappte nach Luft. »Dein Weibchen gehört zu meinem Männchen, und du gehörst zu mir.«

Sie hörte ihn nicht richtig, weil dieses unlöschbare Feuer sie so quälte. Seine Finger waren nicht genug. Sie berührten sie ja kaum. Er spielte nur mit ihr. Gereizt bäumte sie sich auf, da packte er sie fester.

»Sag es«, blaffte er.

In dem Augenblick hätte sie alles getan, was er verlangte. Nur wollte sie nicht mit ihm reden, sondern ihn in sich haben. Sie schämte sich zwar dafür, aber sie war verzweifelt. »Ich gehöre dir«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor.

Er belohnte sie, indem er einen Finger in sie hineinschob. Auch diesmal fühlte es sich so an, als wäre sie zu eng, als hätte sie sich so verkrampft, dass er sie weiten musste. Und die Art, wie er das tat, machte es ihr unmöglich zu denken, geschweige denn, sich mit ihm zu unterhalten. Sie fragte sich noch kurz, warum er verärgert war, ob es vielleicht daran lag, dass es ihm nicht gefiel, von ihr nur benutzt zu werden.

Doch im Grunde interessierte sie sich nur dafür, dass er möglichst bald in sie eindrang und dieses schreckliche Feuer löschte. Die Leere füllte. Den gierigen Hunger stillte, der nicht nachlassen wollte. »Beeil dich«, bettelte sie. »Bitte.« Dabei hasste sie es, wie sie ihn bat, ja praktisch anflehte, sie zu nehmen.

Sie war doch ein freier Mensch und hatte ein schönes Leben. Sie musste um nichts betteln, und doch tat sie es. Sie war es, die sich ärgern sollte. Weil sie nur noch an Sex denken konnte. An dieses Verlangen, das nicht mehr aufhören wollte.

Ohne sie aus den Augen zu lassen, drückte der Mann seine Eichel an ihre Pforte. Sie konnte den Blick nicht mehr von ihm lösen, wie gebannt schaute sie in sein von tiefen, herrischen Falten durchzogenes Gesicht. Er wirkte wie die fleischgewordene Lust – ein sündhaft schöner Teufel.

»Du bist glühend heiß«, presste er zwischen seinen perfekten weißen Zähnen hervor. »Und so verdammt eng, dass ich den Verstand verliere.«

Das hatte sie ihrerseits längst. Diesmal schob er sich ganz langsam in sie hinein, und nach anfänglichem Widerstand gaben ihre Muskeln dem anhaltenden Druck nach, mit dem er sich durch ihren engen Kanal schob, bis er ganz in ihr war und gegen ihren Muttermund stieß.

Sein dickes Glied dehnte sie so sehr, dass es fast wehtat, aber es war ein guter Schmerz, genau das, was sie brauchte. »Beweg dich«, befahl sie. Er musste sich bewegen, sonst starb sie.

»Ich heiße Joshua. Sag meinen Namen.«

Sonia schüttelte den Kopf. Sie wollte seinen Namen nicht wissen. Und ihren nicht preisgeben. Er sollte sie einfach nur hart und fest ficken und wieder weggehen, damit sie sich allein in ihrer Scham und ihren Selbstvorwürfen suhlen konnte. Sie hob die Hüften und versuchte, ihn zu animieren, aber er rührte sich nicht, sah ihr nur weiter in die Augen und hielt ihren Blick fest.

»Sag meinen Namen«, verlangte er leise, aber entschlossen.

»Warum?«, fragte sie beinahe heulend. Ihm musste doch genauso heiß sein wie ihr. Schließlich hatte er auch eine Raubkatze in sich.

»Du weißt, warum.«

Falsch. Sie wusste es nicht, aber das spielte keine Rolle. Wenn es ihn dazu brachte, sich zu bewegen, würde sie es tun. »Joshua.« Der Name hatte ihr schon immer gefallen. »Und jetzt beweg dich bitte«, bat sie freundlich, obwohl ihre Nägel sich dabei fordernd in die Matratze bohrten.

Er rührte sich immer noch nicht. »Sag mir deinen Namen.«

Sie riss den Blick von ihm los. Er sollte nichts von ihr wissen. Gar nichts. Nicht das Geringste. »Nach dieser Nacht bist du weg. Und ich auch.«

»Die Hitze deiner Katze dauert sieben Tage. Solange bleibt das so. Glaubst du, mein Leopard würde es anderen Männchen erlauben, in ihre Nähe zu kommen?« Sein Tonfall verriet, dass er einem Wutanfall nahe war.

»Dann schließe ich sie ein.«

»Und wie soll euch das helfen?«

»Das weiß ich nicht«, jammerte sie. »Beeil dich. Bitte.«

»Sag mir deinen Namen.«

Offenbar ging es ihm doch nicht so wie ihr. Sonia geriet in Panik. Unfähig, sich zu beherrschen, wand sie sich aufreizend unter ihm. Plötzlich beugte er sich herab und biss ihr in die Schulter. Ohne es zu wollen, wurde sie noch schlüpfriger und erregter. Gedemütigt stellte sie fest, dass sich das wiederholte, als er sie auch noch in die andere Schulter biss und dann über die Wunden leckte, um den Schmerz zu lindern. Gierig schlossen ihre Muskeln sich um sein Glied.

»Sonia«, keuchte sie fast weinend. Sie verbrannte förmlich von innen heraus.

Schnell zog er sich zurück, drang noch einmal tief in sie ein und hämmerte los, wobei er sie bei jedem Stoß fest an sich zog. Die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, ihre Brüste wippten bei jedem Zusammenprall und ihr Kopf bewegte sich rastlos hin und her, während er sie wie ein Automat fickte und sie einander nicht aus den Augen ließen.

Sie kam praktisch sofort. Der Orgasmus hatte eine schreckliche Kraft, doch gleich danach war die Anspannung wieder da, stärker noch als zuvor. Und auch das Verlangen war noch stärker geworden. Hastig warf er ihre Beine über seine Schultern, änderte seine Position und brachte sie zu einem weiteren tief erschütternden Orgasmus. Eigentlich hätte jede einzelne Zelle ihres Körpers vollkommen befriedigt sein müssen, aber so war es nicht.

Sie schrie vor Angst, sich in ihm zu verlieren, denn er ließ nicht zu, dass sie den Blickkontakt unterbrach. Sie war von ihm abhängig, und er zeigte ihr, dass er es wusste. Er war der Einzige, der ihr helfen konnte. Doch beim dritten Orgasmus nahm sie ihn mit. Ihre Muskeln molken ihn so gnadenlos, dass er nicht anders konnte.

Mit Tränen in den Augen flüsterte sie seinen Namen und wappnete sich für das Ende der Begegnung. Als er sich zurückzog, war sein Glied noch dick, deshalb durchzuckte sie, wie erwartet, ein kurzer Lustschmerz. Ehe er irgendetwas sagen konnte, drehte sie sich auf die Seite und ließ sich von den Geräuschen des Sumpfes in den Schlaf wiegen. Er schmiegte sich an ihren Rücken und atmete in ihr Haar.

Kurz vor der Dämmerung erwachte Sonia. Im Unterstand war es noch dunkel, doch das Morgenlicht fiel bereits durch die Bäume auf graue Nebelfetzen. Ehe sie protestieren konnte, legte Joshua sich auf sie und drückte seinen Mund auf ihren.

Er küsste genauso, wie er fickte. Herrisch. Erregend. Großartig. Hinter ihren Lidern explodierten Feuerwerke. Dann glitt sein Mund an ihrem Kinn entlang den Hals hinab zu ihren Brüsten. Endlich widmete er seine Aufmerksamkeit ihren sehnsüchtigen Nippeln. Nun wurde ihr bewusst, dass sie nicht die Einzige war, die von ihren Raubtierinstinkten getrieben wurde. Er war wie wild, sein Mund heißer als die Hölle, seine Zähne überall. Er behandelte sie grob, richtig grob, als wäre ihr Körper seine persönliche Spielwiese, und sie war begeistert, besonders wenn er auch noch knurrte, sobald sie auch nur zuckte, und danach mit der Zunge behutsam über ihre Wunden leckte.

Das war genau das, was sie brauchte. Diese Glut. Diese Hitze. Diesen Wechsel zwischen rau und zärtlich. Den Mund, der jeden Zentimeter an ihr erkundete. Die Zähne, die sie markierten. Diese liebevolle Zunge. Seine Hände waren überall. Dann küsste er sie endlich wieder auf den Mund. Bis sie nicht mehr denken konnte, nur noch fühlen. Verlangen. Fiebern. So maßlos, dass sie sich selber betteln hörte.

Er legte eins ihrer Beine um seine Taille, umfasste sein Glied und drückte es an ihre Pforte. Doch als sie versuchte, sich aufzuspießen, schüttelte er den Kopf. »Ich will, dass du mich anfasst.«

So weit wollte sie eigentlich nicht gehen. Er hatte ihren Körper ausgiebig erforscht, aber sie hatte so etwas noch nie gemacht. Das alles war ihr zu intensiv. Zu leidenschaftlich. Zu sündhaft. Zu … alles. Sie würde ihn ohnehin nie vergessen und erst recht nicht, wenn sie ihrer Sehnsucht nachgab, seinen Körper genau zu erkunden.

Trotzdem legte sie zögernd eine Hand auf seine Schulter, damit er nicht aufhörte. Dann war er in ihr, bahnte sich, indem er mit einem Zischen ausatmete, einen Weg durch ihre engen Falten. Und wieder hielten seine kristallklaren blaugrünen Augen ihren Blick fest und sahen alles. Ihre Verletzlichkeit. Jeden Makel. Die peinliche Sexsucht.

Irgendwie verstand er, dass sie hart genommen werden wollte, und sie schämte sich dafür. Trotzdem bohrte sie begeistert ihre Nägel in seinen Rücken. Das war gut. So gut. Hoffentlich hörte er nie mehr auf.

Sie schlang auch das andere Bein um seine Taille und hinterließ lange, tiefe Kratzer auf seinem Rücken, während er sie nahm. Sie eroberte. Es gab kein Zurück. Kein Entrinnen. Er hatte ihr drei Orgasmen hintereinander verschafft. Seine Küsse setzten sie praktisch in Brand, und ihre Nippel sehnten sich schon wieder nach ihm. Sie gehörte ihm, mit Haut und Haaren, für immer.

Während sie in einem ihr bisher unbekannten Schwebezustand dahintrieb, kam er auch und brach dann über ihr zusammen, drückte sie, umschlungen von ihren Armen und Beinen, wieder auf die Matratze, wo sie beide nach Luft ringend reglos liegen blieben.

Er war der Erste, der sich wieder bewegte. Sanft küsste er sie auf die Lider, die Nasenspitze und den Mund. Dieser Wechsel zwischen grob und zärtlich war so schön, dass es ihr Sorgen bereitete. An einen Mann wie ihn konnte eine Frau sich gewöhnen, aber das alles war ihr zu gewagt. Sie wollte keinen Mann. Weder einen groben, noch einen zärtlichen. Gar keinen.

Joshua strich ihr das Haar aus der Stirn. »Du bist wunderschön. Schon in dein Gesicht könnte man sich unsterblich verlieben. Und wenn man dann noch deine Figur sieht, ist man verloren.«

So wirkte er allerdings nicht. Ganz und gar nicht. Er war nach wie vor der, der die Zügel in der Hand hielt. Immer noch das dominante Männchen. Und er ging nicht von ihr herunter. Sie wappnete sich für den kurzen Schmerz, wenn er aus ihr herausglitt, und gab ihm subtil zu verstehen, dass es Zeit dafür wäre. Doch er schaute nur mit einem Lächeln auf sie herunter, das ihr den Atem verschlug.

Sie hatte versucht, ihn sich nicht richtig anzusehen, aber er war männlich schön, kein einziger schlaffer Muskel irgendwo. Und dazu noch die Augen. Diese wunderschönen, kristallklaren, blaugrünen Augen. Sie hatte sich absichtlich auf nichts anderes konzentriert. Sie wollte ihn nicht als Mann sehen. Als Gestaltwandler, Gefährten für ihre Leopardin, gern, aber wenn sie sein Gesicht betrachtete, musste sie sich auf ihn einlassen.

Und er war sehr attraktiv. Okay, umwerfend. Heiß. Ein Mann, der alles hatte, was eine Frau sich wünschte. Das ließ sie sofort unsicher an ihre zu breiten Hüften, die zu großen Brüste und das unbändige, zu dicke dunkle Haar denken. Sie räusperte sich und versuchte, sich irgendetwas auszudenken, das ihn dazu brachte zu gehen.

»Tu es nicht«, sagte er leise. »Ich sehe es dir an. Das ist bei Gestaltwandlern ganz normal. Das hast du wohl nicht gewusst. Das geht vielen so. Deine Leopardin ist sehr schön und gesund, genau wie du. Sie wird die ganze nächste Woche so drauf sein wie jetzt. Du kannst mir deine Telefonnummer geben …«

Entrüstet schüttelte Sonia den Kopf. »Nein«, sagte sie entschlossen. »Ich sperre sie ein. Habe ich dir doch schon gesagt.«

Sein freundliches Lächeln verschwand. Er schüttelte den Kopf und sah sie mit seinem angsteinflößenden Raubtierblick durchdringend an. »Mein Leopard wird deiner Leopardin keine Ruhe mehr lassen. Du musst es ihnen erlauben, zusammen zu sein.«

Sonia biss sich so hart auf die Unterlippe, dass sie blutete. Ihre Zähne fühlten sich irgendwie schärfer an, und die Lippe tat weh, weil Joshua sie auch schon dort gebissen hatte und sie die kleine Wunde gerade schlimmer gemacht hatte.

Schnell leckte Joshua den kleinen Blutstropfen weg, zog mit den Zähnen an ihrer Unterlippe, ließ sie wieder los und strich dann zärtlich mit der Zunge darüber. »Die gehört mir. Du darfst nicht darauf herumbeißen.«

»Das hast du doch auch gemacht«, bemerkte sie.

»Ich darf das. Du nicht. Jetzt gib mir deine Nummer. Die Sonne geht auf, und du bist splitternackt. Ich möchte nicht, dass irgendjemand dich so sieht. Dann wäre ein Kampf unvermeidlich, Sonia. Und Kämpfe um ein Weibchen gehen bei uns bis zum Tod. Mein Leopard wird deine Leopardin niemals aufgeben.«

Sonia gab sich Mühe, nicht in Panik zu geraten. Sie konnte sich nicht mit diesem Mann zusammentun. Aber davon redete er ja auch gar nicht. Er sagte schließlich nicht, dass er sie nicht aufgeben würde. Er hatte nur von seinem Leoparden gesprochen. Nervös leckte sie über die Delle in ihrer Unterlippe, an der sie immer noch seine Zähne spürte. »Ich weiß nicht viel über Gestaltwandler. Ich bin noch dabei zu lernen, also muss ich dir glauben. Heute Nacht komme ich wieder. Ich werde bestimmt den ganzen Tag schlafen, also weiß ich nicht genau, wann, aber ich komme.«

»Versprich es mir.«

»Das habe ich doch gerade getan.« Sie stieß ihn vor die Schultern. »Ich muss jetzt gehen. Wirklich. Ich muss zurück.«

»Wohin?« Er verlagerte sein Gewicht und zog sein Glied aus ihr heraus.

Sie hielt die Luft an. Dieser Schmerz war so besonders. Fast unerträglich schön und erregend. Warum musste der Sex mit ihm nur so gut sein? Sicher war sie ihm jetzt hörig. Sie würde es zwar bestreiten, aber sie wusste es besser.

»Ich meine es ernst. Geh von mir runter.« Sie stieß noch etwas härter gegen seine Schultern.

Er lachte leise und küsste sie. Zu ihrem eigenen Entsetzen erwiderte sie seinen Kuss. Locker verwickelte seine Zunge ihre in einen bizarren Tanz, der ihr deutlicher als Worte zeigte, dass er wusste, dass sie ihm verfallen war.

Dann hob er den Kopf und stieg von ihr herunter. Sie rollte sich zur Seite und kniete sich hin, obwohl ihr Körper heftig protestierte. Alles tat ihr weh. Jeder Muskel. Jede Faser. Aber es war ein schöner, befriedigender Schmerz. Sie war vollkommen entspannt und konnte ohne fremde Hilfe wieder atmen.

»Komm mir nicht nach.« Den Samen ignorierend, der an ihren Beinen herunterlief, zog sie ihre Jeans an. »Wir haben nicht verhütet. Ist dir das klar?«

»Jep.«

Es schien ihn so wenig zu stören, dass sie ihm mit ihrem T-Shirt in der Hand einen wütenden Schulterblick zuwarf. »Warum guckst du so zufrieden? Denk doch mal an die möglichen Folgen.« Sie zog sich das Shirt über den Kopf und griff nach ihren Schuhen.

»Hab ich schon. Kondome und andere Verhütungsmittel funktionieren bei Gestaltwandlern nicht. Entweder du wirst schwanger oder nicht. Und im Moment bist du ziemlich fruchtbar, Baby.«

Sie sollte ihn hassen. Wirklich. Aber da war sein Körper. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn zu bedecken, und schon allein, wenn sie ihn sah, wurde ihr wieder heiß.

»Ich gehe jetzt.« Ihr fiel einfach nichts ein, womit sie ihm das überlegene männlich-amüsierte Grinsen aus dem Gesicht wischen konnte. Jedenfalls musste sie weg, ehe sie sich wieder auf ihn stürzte.

»Dann bis heute Abend.«

Sie würdigte ihn keiner Antwort, aber es war klar, dass sie sich wiedersehen würden. Sie würde zurückkommen, denn sie war süchtig nach ihm. Entschlossen drehte sie ihm den Rücken zu und machte sich auf den langen, schmachvollen Weg nach Hause.

2

Sonia stöhnte und vergrub das Gesicht im Kissen. Doch das nervenzerreißende Klingeln hörte nicht auf, und sie kam nicht an den Wecker heran, weil sie ihn quer durchs Zimmer geworfen hatte. Das Kissen dämpfte das Rappeln nicht. Warum hatte sie sich nicht einen Wecker mit beruhigenderem Alarm besorgt? Einen von denen, die einen sanft weckten? Als das Ding wieder schrill losrasselte, rollte sie sich auf die Seite und warf das Kissen danach. Aber es traf nur die Wand und fiel neben dem scheppernden Gerät zu Boden.

Wieder stöhnte sie und zwang sich, sich aufzusetzen. Das war nicht leicht, denn jeder Muskel schmerzte. Jeder. Sie fühlte sich, als wäre sie von einem Lastwagen überfahren worden.

»Du hast es nicht besser verdient«, tadelte sie sich selber. Sie hockte sich auf den Bettrand, ließ die Beine baumeln, drückte die pochende Stirn in die Hände und wiegte sich hin und her in der Hoffnung, dass dann der Muskelkater, die Schmerzen und die Verlegenheit über ihr schlimmes, nein, schreckliches Benehmen nachließen.

Mühsam setzte sie sich in Bewegung, hauptsächlich weil der Alarm sie in den Wahnsinn trieb und die Kopfschmerzen, die sie bereits hatte, noch schlimmer machte. Bei jedem Schritt spürte sie tief im Innern dieses köstliche Wundsein. Ganz egal, wie oft sie gebadet hatte, ihre Muskeln protestierten dennoch bei jeder Bewegung.

Es war ihr ja auch egal gewesen, wie oft sie sich selber versprochen hatte, nicht wieder in den Sumpf zu gehen – denn sie empfand es als demütigend, dass sie nicht anders konnte –, war sie doch sieben Nächte lang jeden Abend zu ihrem Treffpunkt zurückgekehrt. Sie hatten nicht gesprochen, es nur die ganze Nacht miteinander getrieben, genau wie ihre Leoparden. Je rauer, desto besser – das hatte den furchtbaren Drang gestillt, der einfach nicht nachlassen wollte. Er hatte sie Tag und Nacht so gequält, dass sie Joshua fast nach seiner Nummer gefragt hätte, damit sie ihn auch tagsüber zu sich rufen konnte. Aber sie wollte sich nicht anmerken lassen, wie weit es mit ihr gekommen war.

Glücklicherweise ließ die Rolligkeit ihrer Leopardin langsam nach, sodass sie wieder durchatmen konnte. Doch das hatte sie Joshua nicht verraten. Dann hätte er darauf bestanden, dass sie ihm ihre Nummer gab. Offenbar glaubte er, ihren Widerstand irgendwann brechen zu können oder dass sie es ohne den Sex mit ihm nicht mehr aushalten würde. Trotzdem hatte sie ihn wie immer früh am Morgen, gleich bei Sonnenaufgang, verlassen in dem Wissen, dass sie nie wiederkommen würde.

Dies war der dritte Tag ohne ihn. Sie hatte fast dreißig Stunden durchgeschlafen und war den nächsten Tag und die folgende Nacht immer wieder eingeschlummert. Sie wusste nicht mehr, warum sie den Wecker gestellt hatte, aber es war wichtig gewesen.

»Wie peinlich«, sagte sie laut. Sie durfte niemandem erzählen, warum sie sieben Tage nacheinander in den Sumpf geschlichen war. Das war wohl ein Rekord, mit dem man zu trauriger Berühmtheit kommen konnte.

Sie kannte ja nicht einmal Joshuas Nachnamen. Vor ihrer ersten Begegnung hatte sie ihn nie gesehen, also hatte sie vielleicht Glück und er kam nicht aus der Stadt oder der Umgebung. Sie hoffte sehr, dass sie ihn nie wieder sehen würde. Sie schloss die Augen und wünschte sich, sie könnte die letzte Woche ungeschehen machen. Wenn sie hier mal Freundinnen hätte, konnte sie das Ganze vielleicht mit einer Prise Humor betrachten, und dann wären ihre nächtlichen Ausflüge nicht mehr so beschämend. Aber so konnte sie nur daran denken, wie tief sie sich erniedrigt hatte – und wie wunderbar es gewesen war.

»Geht doch. Ich hab’s zugegeben.« Sie stellte den Alarm ab und war dankbar dafür, dass der Wecker nicht mehr so anklagend schrillte. Sie machte sich selber schon genug Vorwürfe – und zwar heftige. Joshua konnte ja nichts dafür, dass sie zur gleichen Zeit wie ihre Leopardin heiß geworden war – und ihn rücksichtslos ausgenutzt hatte.

Ihre Lippe tat weh, deshalb strich sie mit der Zungenspitze darüber. Aber er hatte auch keine Rücksicht genommen. Die halbe Nacht hatte er mit ihr gemacht, was er wollte. Seltsam, dass die Leoparden ihnen so viel Zeit füreinander ließen.

Gatita? Warum hast du dich immer nach der Hälfte der Nacht verwandelt?

Mein Gefährte hat darauf bestanden.

Sonias Herz schlug so heftig gegen ihre Brust, dass sie eine Hand darauf drückte. Das bedeutete, dass Joshua darauf bestanden hatte, denn er hatte trotz der verführerischen Rolligkeit des Katzenweibchens das Tier in sich fest im Griff. Sie fasste sich an die Unterlippe, die leicht geschwollen war. Diesmal konnte sie sich nicht erinnern, wie das passiert war, aber Joshua setzte gern seine Zähne ein, und sie waren beide hemmungslos gewesen.

Der Mann wusste, wie man küsste. Ernsthaft. Sie hatte gedacht, sie wüsste das auch, bis Joshua sie eines Besseren belehrt hatte. Er hatte sie in Brand gesetzt. Beide. Sie war verheiratet gewesen und hatte einen sehr erfahrenen Mann gehabt, aber nie auch nur einen einzigen Orgasmus. Sie hatte gedacht, sie könne keinen haben – dass sie einfach nicht so versessen auf Sex sei.

Aber mit Joshua hatte sie so viele Orgasmen gehabt, dass sie den Überblick verloren hatte. Nacht für Nacht waren sie zusammen in Flammen aufgegangen. Wer zählte da schon mit? Er hatte sie auf so viele verschiedene Arten genommen, so viel von ihr verlangt, und sie hatte alles mitgemacht. Sie hatte gewollt, dass er über sie bestimmte und sich ihm ganz hingegeben. Es war die erstaunlichste, schönste, maßloseste Erfahrung ihres Lebens gewesen – und das musste aufhören. Sie durfte das nicht weitergehen lassen. Mit einem vorwurfsvollen Zischen, weil sie überhaupt noch an ihn und seine Eroberungskünste dachte, ging sie zum Badezimmer.

In dem wunderschönen Plantagenhaus, das sie gekauft hatte, waren erst drei Räume richtig instand gesetzt. Das Haus war heruntergekommen und altmodisch, aber trotzdem gefiel es ihr sehr gut. Nur ihr Schlafzimmer, das große Bad und die Küche waren ganz fertig und sie freute sich, dass sie mit dem Bad begonnen hatte.

Das heiße Wasser tat gut. Sie hatte zusätzlich zu der geräumigen Dusche eine sehr große Badewanne, denn sie liebte Wasser und Gatita ebenso. Sie machte sich sogar Sorgen, dass die Leopardin in den Kanälen oder im Fluss schwimmen gehen könnte, denn dort waren überall Alligatoren. Deshalb hatte sie versucht, Gatita zu warnen, doch die hatte nur geschnaubt und so getan, als bräuchte sie keine Ermahnungen.

Wann treffen wir unsere Gefährten wieder?

Das heiße Wasser entfaltete seine Wirkung und befreite ihren Kopf, aber die Frage brachte sie aus der Ruhe. Ihre Katze war nicht mehr rollig, von sich dagegen konnte sie das nicht sagen. Der furchtbare Sextrieb war zwar verschwunden, doch das Verlangen nach Joshua war immer noch da. Es kostete sie Mühe, nicht an ihn zu denken oder in dummen Mädchenträumen zu schwelgen.

»Wie meinst du das? Der Mann ist nicht mein Gefährte. Und deine Hitze ist vorbei. Wir werden die beiden nicht mehr wiedersehen.«

Darauf folgte ein langes Schweigen. Sonia hörte auf, sich Spülung ins Haar zu massieren, und wartete.

Mein Gefährte hat gesagt, du wärst die Gefährtin des Mannes.

Sonia stockte der Atem, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Das stimmt nicht. Ich kenn ihn doch gar nicht. Wir hatten nur Sex. Weil du rollig warst.«

Wir, korrigierte Gatita sie. Wir waren beide heiß. Und du bist es immer noch. Wenn du im Bett liegst, denkst du an ihn und …

»Das musst du schon mir überlassen«, unterbrach Sonia sie. Aber es half nichts, nichts half irgendetwas. »Ich kann nichts dafür. Wir Menschen haben andere Bedürfnisse als ihr.«

Wieder schwieg die Leopardin, während Sonia sich abbrauste. Als der Strahl sich ihrem Schritt näherte, wurde sie langsamer. Sie konnte ihn immer noch spüren. Wie sollte sie nicht an ihn denken. Und an das, was er mit ihr gemacht hatte?

Ich denke auch noch an meinen Gefährten. Wie es war, mit ihm zusammen zu sein. Und ich möchte immer noch bei ihm sein.

Das war ein erstaunliches Geständnis. »Als du dich zum ersten Mal gezeigt hast, nachdem du mich gerettet hattest, habe ich mich über Leoparden informiert. Weil ich große Angst hatte, und abgesehen von Fantasy-Romanen konnte ich nichts über Gestaltwandler finden. Nach der Brunft bleiben die Pärchen nicht zusammen. Die Männchen helfen nicht bei der Aufzucht der Jungen, deshalb dachte ich, bei dir wäre es genauso. Stimmt das etwa nicht?« Sonia begann, sich abzutrocknen.

Ich weiß nicht, wie es anderen Artgenossen geht, aber ich möchte mit meinem Gefährten zusammen sein. Ich möchte bei ihm bleiben. Und ich möchte, dass du bei deinem Mann bleibst.

»Das ist unmöglich. Tut mir leid, Gatita. Ich habe nicht geahnt, dass du so empfinden würdest. Ich kann nicht mit einem anderen Mann zusammen sein, das weißt du doch. Es wäre zu gefährlich für uns und für ihn. Wir sind wegen der Sumpflandschaft hergezogen. Sie ist der in Florida sehr ähnlich. Hier kannst du frei umherstreifen … das geht ja schließlich nicht überall. Es ist der beste Platz, den ich finden konnte.«

Ich weiß, dass wir aufpassen müssen. Ich bin nicht darauf gekommen, dass du den Mann beschützen willst. Er wirkt so selbstsicher. Er nennt seinen Leoparden Shadow. Mein Gefährte mag den Namen und den Mann. Er sagt, Joshua ist sehr stark und gefährlich. Vielleicht sollten wir es mit den beiden versuchen. Ich bin genauso wenig ein normaler Leopard, wie du ein normaler Mensch bist. Wir sind beide anders und er auch.

In der Hinsicht musste Sonia ihrer Leopardin zustimmen. Joshua war wirklich anders. Viel dominanter als ein gewöhnlicher Mann, aber wer wollte schon so einen Freund? Er redete mir ihr, als wäre sie sein Besitz – als erwartete er ganz selbstverständlich, dass sie seinem Ruf folgte. Doch sie war klug genug gewesen, ihr Handy nie mitzunehmen und ihm weder ihren Nachnamen noch ihre Telefonnummer zu verraten.

Ein Schauer rieselte über ihren Rücken. In Träumen funktionierten solche Beziehungen, aber in der Realität waren Machos unerträglich. Das wusste sie aus Erfahrung. Auch wenn ihr Körper sich nach seinem Meister sehnte, würde sie nicht wieder einen Fehler machen.

»Es tut mir leid, Gatita. Ich muss uns beide beschützen. So ein Mann ist nicht gut für mich. Du weißt doch, was passiert ist …«

Der Mann, den du dir ausgesucht hast, konnte nichts dafür. Die anderen waren Schuld. Er hätte dich nicht im Stich gelassen, aber er war nicht dein Gefährte. Das weißt du ja jetzt. Es lag kein Vorwurf in Gatitas Stimme. Als du mit deinem Gefährten zusammen warst, war es … anders.

Bei dieser Anspielung lief Sonia rot an. »Sex ist nicht alles«, murmelte sie, hauptsächlich um sich selbst zu überzeugen.

Dann betrachtete sie sich im Spiegel. Sie war von ihm gezeichnet worden. Überall. Sie berührte die Male, mit denen er seinen Besitzanspruch geltend machte. Die Andenken an Joshua. An ihren Brüsten. Den Innenseiten der Schenkel. Ihrem Hals. Es machte ihm Spaß kundzutun, dass sie ihm gehörte. Und sieben Nächte lang hatte sie sich ihm auch bereitwillig unterworfen, hatte alles mit sich machen lassen und jede einzelne Sekunde genossen. Es war das reine Paradies gewesen.

»Und selbst wenn ich das wollte«, sagte sie zu ihrer Katze, »er hat nichts davon gesagt, dass wir zusammenbleiben oder mal miteinander ausgehen sollten. Für ihn war es auch nur Sex. Und das ist gut so. Es wäre zu gefährlich für ihn, mit uns zusammen zu sein.«

Willst du den Rest deines Lebens allein bleiben?

Natürlich nicht. Sie wollte das, was alle anderen auch hatten, aber sie wusste, dass das nicht ging. »Mir bleibt keine andere Wahl. Aber ich bin ja nicht allein. Ich habe dich.« Sonia war mehr als dankbar für Gatita. Eine Gestaltwandlerin zu sein, brachte ganz eigene Probleme mit sich. Sie musste dafür sorgen, dass ihre Leopardin stets versorgt war, was hieß, dass sie einen Ort finden musste, wo Gatita herumlaufen konnte, ohne gesehen zu werden. Das war in diesem Sumpf möglich. Sie liebte diese Gegend. Alles daran, sogar die Hitze und die Schwüle. Sie hatte Glück gehabt, dass das alte Plantagenhaus zum Verkauf stand. Die Immobilienmaklerin hatte ihr geraten, es abreißen zu lassen, und endlos über das Land und den Wert der Anwesen am Fluss geredet. Doch obwohl Sonia das Grundstück für ihre Leopardin brauchte, hatte sie sich zuerst in das Haus verliebt.

Da es aus Zypressenholz gebaut war, verrottete es trotz des feuchten Klimas nicht. Es hatte keine Flure, die Räume in beiden Stockwerken gingen einfach in einer geraden, breiten Flucht ineinander über. Sie würde alles modernisieren müssen, doch sie war fest entschlossen, die ursprüngliche Architektur so gut wie möglich zu bewahren. Zuerst hatte sie das gesamte Gebäude neu verkabelt. Das war nicht leicht gewesen, weil sie sich mit Elektrik nicht besonders gut auskannte, und es ihr sehr wichtig war, alles richtig zu machen. Ihr Chef hatte ihr geholfen, indem er ihre Arbeit noch mal überprüfte. Ihr Chef und YouTube. Die Videos hatten ihr Sachen beigebracht, von denen sie keine Ahnung hatte.

Sonia schnippte mit den Fingern. »Das hatte ich vergessen, Gatita. Ich hab mir den Wecker gestellt, weil Jerry wollte, dass ich ihn heute Morgen anrufe.«

Du hast Urlaub. Diesmal lag ein Vorwurf in Gatitas Stimme. Du musst dich ausruhen. Was ist, wenn du schwanger bist?

Sonia, die gerade ihre Lieblingsjeans anzog, erstarrte mitten in der Bewegung. »Denk nicht mal dran. Und red nicht drüber. Wie verrückt wäre das denn, meine Güte. Sonst ist das immer mein erster Gedanke, nur bei ihm zugegebenermaßen nicht. Bloß gut, dass ich die Pille nehme. Aber ich hab’s ihm nicht gesagt, weil er so selbstzufrieden war. Soll er sich doch ruhig Sorgen machen.«

Es könnte trotzdem sein.

»Besser nicht. Wie soll ich sonst für uns sorgen? Kannst du mich mit einem dicken Babybauch auf einer Leiter sehen? Ich muss arbeiten, Gatita. Nur so kann ich dafür garantieren, dass wir ein Dach über dem Kopf und Essen im Bauch haben.«

Plötzlich hob sie den Kopf und errötete tief. »An Geschlechtskrankheiten habe ich auch nicht gedacht. Oh mein Gott, Gatita. Ich sollte ins Krankenhaus gehen und mich untersuchen lassen. Sonst muss ich mich nicht nur schämen, sondern mich auch noch leichtsinnig schimpfen lassen.«

Gatita gab auf und machte sich nicht mehr die Mühe zu antworten. Sie rollte sich zusammen und schloss die Augen, während Sonia ihre verdrehte. In den letzten drei Tagen ohne ihren Gefährten war Gatita so launisch gewesen, wie es nur Leoparden sein konnten, doch auch Sonia war leicht gereizt.

Schnell zog sie sich ganz an und ging in die Küche, um sich Frühstück zu machen. Sie entschied sich für einen Smoothie und rief ihren Chef an, während sie den Mix auf der breiten, einladenden Veranda trank. Der hölzerne Vorbau lief unten und oben durchgängig ums Haus und bot ihr überall eine großartige Aussicht. Das war das Erste, was ihr an dem Haus besonders gut gefallen hatte.

»Hey, Jerry«, begrüßte sie ihren Chef. »Was ist los?«

»Du musst so schnell wie möglich zu mir kommen.«

Etwas an seinem Tonfall verriet ihr, dass es sich um eine große Sache handelte. »Jetzt? Heute noch? Du meinst in meinem Urlaub?«

»Du kannst dir noch zwei Tage freinehmen«, bot er großzügig an, was ihr bestätigte, dass es etwas Wichtiges zu besprechen gab.

Sie schaute auf ihre Uhr. »Bin in zwanzig Minuten da.«

»Danke, Sonia.«

Sie liebte Jerry Corporon. Sie würde praktisch alles für ihn tun, aber sie wollte nicht, dass er – oder irgendjemand anders – das erfuhr. Jerry war sehr nett, aber er nutzte die Leute aus, wenn sie es zuließen. Sie sagte allerdings nicht allzu oft Nein, und das wusste er. Sie wollte alle glauben lassen, dass Jerry nur ihr Chef war und dass sie ohne besonderes Interesse an ihm oder ihrem Job ein- und ausstempelte, doch in Wahrheit bewunderte sie ihn und liebte ihre Arbeit.

Jerry wusste, was Verzweiflung war, und hatte ihr die Hand gereicht. Für sie war er ein Mann gewesen, der Hilfe brauchte, daher war es ihr leichtgefallen, sein Jobangebot anzunehmen. Mit der Zeit hatte sie sich richtig in all die Eigenschaften verliebt, die Jerry ausmachten. Er war lustig, intelligent, talentiert – und etwas vom Schicksal gebrochen. Er war der Besitzer eines erfolgreichen Bauunternehmens, doch irgendwann war ein betrunkener Fahrer in sein Auto geknallt. Bei dem Unfall waren seine Frau und seine Kinder ums Leben gekommen, und er saß seitdem im Rollstuhl.

Sonias Pick-up hatte früher ihm gehört. Das Auto lief noch so gut, dass es förmlich schnurrte, aber Jerry hatte behauptet, es sei bald hinüber und hatte es ihr für kleines Geld verkauft, denn sie brauchte nicht nur für die Arbeit einen Wagen, sondern auch für die Einkäufe, die sie nach Hause schaffen musste. Jedes Mal, wenn er zu ihr rausgekommen war, um aufzupassen, wie sie die Kabel zog, hatte er gelacht und gesagt, das Haus würde bald über ihrem Kopf zusammenbrechen, aber er war immer wieder gekommen, und manchmal hatte er sie darauf hingewiesen, dass noch Gipskarton übrig sei, den sie haben könne. So war ihr Chef.

Sie parkte direkt vor dem Doppeltor am Eingang des Holzlagers und ging den Rest des Weges zu Fuß. Sie betrachtete es als eine Art Frühsport. Jerrys Büro lag versteckt im südlichsten Winkel des Lagers, als wollte er nicht, dass jemand ihn fand. Meist stellte er seinen Rollstuhl hinter seinem langen, schmalen Schreibtisch ab und leitete das Geschäft lieber vom Telefon aus, als die Baustellen zu besuchen. Er war ein kräftiger Mann mit einer Stirnglatze, breiten Schultern und Oberarmen, die davon, dass er seinen stämmigen Körper ständig in den Rollstuhl hinein- und wieder herauswuchtete, dicke Muskeln bekommen hatten. Als sie hereinkam, hob er einen Finger, deutete auf einen Stuhl und sprach weiter.

Sonia stöhnte übertrieben, so lief das andauernd bei ihnen. Er hing ständig an der Strippe, und sie wartete immer ungeduldig darauf, dass er endlich fertig wurde. Nach fünf Minuten trommelte sie mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. Nach zehn fing sie an, auf- und abzugehen. Nach fünfzehn zeigte sie auf die Tür und steuerte darauf zu.

»Warte«, rief Jerry. »Ich muss Schluss machen«, fertigte er den Kunden ab und legte abrupt auf. »Also echt, Mädchen, du könntest etwas mehr Geduld aufbringen.«

»Mehr hab ich nicht«, bemerkte Sonia.

Jerry schnaubte ungläubig. »Ich hab trotz deiner Unhöflichkeit einen Auftrag für dich.«

»Ach Jerry, ich hab doch schon drei. Dickersons Veranda, Molly Sheffields Garage und Donna Millers Außenküche, die nicht wirklich draußen ist, weil sie Mauern darum herum haben möchte.«

»Auf drei Seiten.«

»Nein vieren. Damit ist es ein Zimmer, Jerry, und das ist blöd.«

Zu ihrer Überraschung beendete er den sich anbahnenden Streit mit einer Handbewegung. »Das hier«, sagte er und lehnte sich mit leuchtenden Augen über den Tisch, »ist ein echter Job. Ein gutes Geschäft. Rafe Cordeau hat früher eins der größten Grundstücke in der Gegend gehört. Und eins der hübschesten Plantagenhäuser. Nur dass es kürzlich kaputtgeschossen wurde; zumindest erzählt man sich das. Jetzt ist jemand dort eingezogen und hat offenbar versucht, es selber zu renovieren, aber das ist schiefgegangen. Er möchte wissen, was es kosten würde, die äußeren Schäden zu beseitigen, die Küche umzugestalten und vielleicht noch mehr. Das wird er dir genauer sagen, wenn du zu ihm rausfährst und dir das mal ansiehst.«

»Was meinst du mit ›kaputtgeschossen‹?«, fragte Sonia misstrauisch.

Jerry machte eine abwehrende Handbewegung. »Rafe Cordeau war ein Gangster. Einer von den großen. Dann ist er verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Man sagt, er sei tot.«

»Wer sagt das?« Sie würde sich nicht mit irgendwelchen Gangstern einlassen. Das hatte sie hinter sich. Nie wieder. »Wer genau ist man?«

Finster sah Jerry sie an, weil er sie einschüchtern wollte, aber es ließ ihn nur noch liebenswerter aussehen. Und da ihm das nicht gefallen würde, hob sie sich diese Beobachtung für einen Moment auf, in dem sie ihn wirklich ärgern wollte. »Man sind die Leute, die Bescheid wissen. Sonia, es geht nur darum, dass er weg ist und der neue Besitzer bereit ist, viel Geld auszugeben, um das Haus wieder herrichten zu lassen. An der Stelle kommen wir ins Spiel, das ist ein Job für uns. Wenn ich mich nicht täusche, hast du ein besonderes Faible für so was, du renovierst gern alte Häuser und gibst ihnen ihre frühere Schönheit zurück.« Er grinste sie an. »Der Mann hat Geld. Er kann uns bezahlen.«

Okay. Das war gut. »Bist du sicher?« Sie wollte es genau wissen, denn niemand in der Stadt war besonders flüssig. Molly kaufte jeweils nur drei Gipskartonplatten gleichzeitig. Dickerson ließ seine Veranda nach und nach fertigstellen. Und die Außenküche war noch in der Planung, wobei Donny Miller andauernd ihre Meinung änderte. Sie war die Einzige, die angeblich wirklich Geld hatte, obwohl Sonia anfing, das zu bezweifeln.