Terra Utopia Magazin Nr. 6 - Hermann Schladt (Hrsg.) - kostenlos E-Book

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Hermann Schladt (Hrsg)

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Beschreibung

Hier kommt die sechsteAusgabe des kostenlosen Terra-Utopia-Magazin.

In dieser Folge:

Science-Fiction-Storys von Christiane Kromp und Andreas Haider

Interview mit Greg Sisco

Werkstattberich zur Fantasywelt von Saramee – Stadt der Vertriebenen

Kurzartikel von Gerhard Fritsch zu Star-Wars

Artikel von Hermann Schladt zum bemannten sowjetischen Mondprogramm

Rezensionen, Neuvorstellungen, Leseproben …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Hermann Schladt (Hrsg.)

Terra Utopia Magazin Nr. 6

Januar / Februar 2016

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

vielen der Älteren unter uns ist der Wettlauf ins Weltall und der Wettlauf zum Mond, die seinerzeit zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjetunion ausgetragen wurden, noch allgegenwärtig.

Während die Raumflüge der USA unter großer Beteiligung der Weltöffentlichkeit stattfanden, blieben die Informationen über die sowjetischen Bemühungen eher spärlich; das russische Mondfahrtprogramm leef sogar völlig im Geheimen ab.

Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden nach und nach Einzelheiten bekannt.

Beginnend mit einer Schilderung des sowjetischen bemannten Mondprogramm schildert das Terra-Utopia-Magazin jetzt detailliert die Geschichte der sowjetischen/russischen Weltraumfahrt.

Daüber hinaus auch in dieser Ausgabe Kurzgeschichten, Rezensionen, Ein Interview mit Greg Sisco und ein ausführlicher Werkstattbericht zur Fantasy-Welt der Serie Saramee – Stadt der Vertriebenen.

 

Wenn auch Sie beim Terra-Utopia-Magazin mitmachen wollen, melden Sie sich bitte per Mail an

 

[email protected]

 

oder senden Ihren Beitrag direkt an diese Mailadresse.

 

Viel Spaß beim Lesen dieses Magazins.

 

Hermann Schladt

 

Herausgeber

 

 

____________________________________________________

 

Impressum

 

Das Terra Utopia Magazin erscheint 6 x im Jahr und steht bei allen wichtigen eBook-Shops kostenlos zum Download bereit.

 

Verlag:

vss-verlag Hermann Schladt

Walter-Hesselbach-Str. 89

60389 Frankfurt am Main

 

Mail: [email protected]

Schnittstelle von Christiane Kromp

 

Story von Christiane Kromp

 

Schrilles Piepen, dann, als Echo, scharfe Stiche im Innern seines Kopfes, direkt hinter seiner rechten Schläfe. Er verzog das Gesicht. Seit Tagen wurde er die leichte kühle Brise nicht los, die über sein nacktes Gehirn strich. Wer war er? Und wo? Was passierte da gerade mit ihm? Er schloss die Augen. Seine Lider waren so schwer und so konnte er sich besser…

„Entspannen Sie sich, Paul!“

Eine Stimme aus dem Off. Eine weibliche Stimme. Wer war das noch? Er konnte sich nicht erinnern. Irgendwann hatte er es einmal gewusst. Genau wie seinen eigenen Namen. Hieß er „Paul“? Er wollte fragen, aber mehr als ein paar unverständliche Laute brachte sein Mund nicht hervor.

„Zu viel! Etwas runter drehen! Und eine tiefere Frequenz!“, wies die Stimme jemanden an. Paul spürte den professionellen Blick, mit dem sie seine Reaktionen registrierten.

„Es ist ein mühsamer Prozess, das Modul individuell an Ihr Gehirn anzupassen“, erklärte die Stimme geduldig. Die Worte kamen ihm bekannt vor. Er musste sie schon ein paar Mal gehört haben, seit sie damit begonnen hatten. Sie war Ärztin.

Ein Pfeifen drehte die Helligkeit stufenlos herab, dimmte seine Wahrnehmung. Er sank durch das Bett, in dem er lag, in einen Brunnenschacht, schwebte bis zu dessen Boden, tiefer

und tiefer.

Ein Rütteln an seinem Arm, und er lag wieder in seinem Bett. Grelles Licht strahlte direkt in sein linkes Auge. Er drehte den Kopf weg.

„Sind Sie wieder bei uns?“

„Was…“, setzte er an. Er schaute durch bunt leuchtende Flecken. Rot, grün, gelb – sie sprangen hin und her, aber dahinter waren zwei Menschen zu erkennen. Eine Frau in Weiß mit langem blondem Haar und ein dunkelhaariger Mann.

„Das ist völlig normal“, sagte die blonde Frau beruhigend und lächelte ihn an. „Ihr Gehirn muss die zusätzlichen Informationen erst verarbeiten lernen. Einmal noch!“

Wieder ein Ton, diesmal deutlich angenehmer, eher ein Summen als ein Pfeifton, und nur noch ein Hauch von Kopfschmerz.

„Besser so?“

Paul nickte. Er musste wohl auf einem Schiff sein, so schwankte der Raum.

„Wir machen morgen weiter“, sagte die Frau. Ihre Züge verschwammen vor Pauls Augen. Eine Tür fiel ins Schloss, dann begann das ganze Zimmer sich um sich selbst zu drehen, Zimmerdecke wurde Boden und Boden Zimmerdecke, schneller und schneller, bis Paul die Orientierung verlor und davon flog.

Als er die Augen öffnete, saß er auf einer sommerlichen Blumenwiese. Hummeln summten und es roch nach warmem Gras. Langsam begann das Bild zu verblassen und die Konturen einer Frau schälten sich aus dem Hintergrund hervor.

„Simulation beenden“, sagte sie. „Na, was haben Sie eben gesehen?“

Verwirrt sah er sie an. Wo war die Wiese?

„Es ist alles in Ordnung. Wir richten jetzt die Verbindung zum Interthink ein.“

Stimmen. Ein vielfältiges Flüstern war in seinem Kopf, es kitzelte beim Denken. Er konnte sich auf keine einzelne Stimme konzentrieren, keinen klaren Gedanken fassen. Das Kitzeln wurde zu einem Klopfen, zu einem Hämmern in seinem Schädel. Laut wie eine Glocke, die sein Hirn sprengen wollte…

„Aufhören!“, brüllte sein Geist und er hielt seinen Kopf mit beiden Händen. Nur ein unartikulierter Wehlaut verließ seinen Mund.

„Moment. Sie brauchen eine Firewall…“, hörte er leise aus weiter Ferne, während die Glocke wuchs und Dimensionen annahm, die er nie für möglich gehalten hatte. Ein langgezogener grässlicher Schrei übertönte die leisen Stimmen, aber nicht das Dröhnen der Glocke…

Stille. Paul fühlte das Bett unter sich. Schweiß brannte in seinen Augen, obwohl er sie geschlossen hielt. Ein Eiswürfel strich über seinen Rücken und er wagte es nicht, die Augen zu öffnen. Er war in der Arktis, ganz sicher.

„Die Verbindung zum Netz ist unterbrochen“, informierte ihn die Stimme der Ärztin. „Wir versuchen es nachher noch einmal. Ruhen Sie sich aus.“

Als sie und ihr Assistent den Raum verlassen hatten, klärten sich ganz plötzlich Pauls Gedanken. Ganz deutlich sah er vor sich, was sie mit ihm vorhatten. Sie wollten ihn ausspionieren, auf eine ganz perfide Art und Weise. Sie wollten in seinen Kopf vordringen, in seine Gedanken. Was war es nur, was sie von ihm wissen wollten? Kannte er Geheimnisse, die sie ihm entreißen wollten? Er konnte sich ja selbst nicht mehr erinnern. An gar nichts. Sie hatten also sein Gedächtnis bereits blockiert. Es gehörte ihm nicht mehr. Was wussten sie schon? War er Gefangener in einem Krieg? War er Soldat? Agent? Wie konnte er seine Geheimnisse schützen? Bruchstückhaft kamen Erinnerungen, Bilder, Worte. „Niemals verraten…“, irgendetwas. Flugzeuge, Raketen, U-Boote…

War er Ingenieur? Und der Feind wollte die Baupläne irgendwelcher Waffen? Was sollte er tun? Was würden sie mit ihm machen? Er würde dieser Art von Folter nicht mehr lange standhalten können. Bald würden sie jeden Winkel seines Gehirns durchleuchten können. Jeden! Er musste sich schützen! Er musste sein Land schützen! Er musste dies hier beenden

Er schloss die Augen. Tastete langsam über seinen Kopf – da! Ein Draht ragte aus seiner Schläfe hervor, er konnte ihn fühlen, spitz und glatt. Paul lächelte. Es würde ganz einfach sein…