Tess - Ruby Bley - E-Book

Tess E-Book

Ruby Bley

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Beschreibung

Tess ist eine junge Frau, welche mit ihren Freunden unerlaubt eine Halloweenparty in einem stillgelegten Förderturm, in Herne feiern möchte. Am Morgen weiß sie noch nicht, dass diese Party einen verhängnisvollen Lauf nehmen wird. Als sie am nächsten Tag erwacht merkt sie schnell, dass nichts mehr so ist, wie es war. Sie ist vollkommen allein, hat Panik und weiß nicht mehr weiter.

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Tess

TitelseiteKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18DanksagungWeitere BücherImpressum

Ruby Bley

Tess

Böses Erwachen

Kapitel 1

Tess

Ich sitze hier in meinem kleinen, stickigen Büro an der letzten Rechnung, welche ich an diesem Tag bearbeiten muss. Mein Schreibtisch sieht im Gegensatz zu denen meiner Arbeitskollegen sehr sortiert und leer aus. Alles ist in einzelnen Ablagefächern oder in Aktenordnern gut verstaut. Zwei eingerahmte Fotos stehen auf meiner achatgrauen Schreibtischplatte. Auf dem einen ist meine gesamte Familie mit mir zu sehen. An diesem Tag hatten wir einen tollen Ausflug in einen Freizeitpark gemacht. Man kann an unseren Gesichtern sehen, wie viel Spaß wir zusammen hatten.

Und die fröhlichen Gesichter waren nicht nur für das Foto aufgesetzt, sondern es kam wirklich von Herzen. Leider sind unsere gemeinsamen Ausflüge sehr selten geworden in den letzten Jahren. Auf dem anderen Bild sind meine besten Freunde und ich in unserem Garten. Dieses Bild ist schon fast drei Jahre alt, aber es ist mit eine meiner liebsten Erinnerungen. Es ist an einem warmen Sommerabend entstanden und wir haben gemeinsam gegrillt. An diesem Tag habe ich meinen Ausbildungsvertrag unterschrieben und dies haben wir gebührend gefeiert. Die beiden Bilder helfen mir an anstrengenden Tagen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und erfüllen mein Herz mit purer Freude. So werden alle Sorgen rasch vertrieben.

Für diese Woche habe ich schon eine Menge geschafft und das, obwohl wir erst am Anfang der Woche stehen. Meist bekomme ich aber nicht mit, wie schnell die Zeit doch vergeht, denn wir haben hier alle gut zu tun. Sehr lange wird es zum Glück nicht mehr dauern, bis ich endlich hier heraus komme. Nervös wippe ich immer wieder mit meinem rechten Bein auf und ab. Das Gefühl gleicht dem Warten auf einen Startschuss, ich kann mich kaum konzentrieren, aber ich muss mich jetzt zusammen reißen. Es ist ja nicht so, dass ich meine Arbeit nicht mag. Eher im Gegenteil. Ich liebe das was ich tue, mit Leib und Seele. Es ist einfach mein Traum, in einem Büro zu arbeiten und langweilig wird es hier nie. So viel Abwechslung wie bei uns habe ich noch nirgendwo anders gesehen.

Wobei ich muss gestehen, es kommt denke ich darauf an, in welchem Büro man tätig ist. Ich glaube ein Schulsekretariat ist nicht mit einem Büro in einer Bäckerei zu vergleichen. Auch mit all meinen Arbeitskollegen komme ich bestens zurecht. Man könnte sagen, ich habe mit meiner Anstellung einen Glücksgriff gelandet. Von meinen Mitschülern aus der Berufsschule weiß ich, dass Ausbildungen auch ganz anders aussehen können. Da sind Bauchschmerzen durch Mobbing noch eine der harmloseren Geschichten.

Meine Arbeitskollegen haben mich zu Beginn meiner Ausbildung alle sehr freundlich aufgenommen. Wir sind schon eher so etwas wie eine kleine Familie. Hier gibt es kein Gezanke, kein Mobbing oder Sonstiges. Ich glaube das ist auch der Grund, warum ich meine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau diesen Sommer mit einer glatten Eins bestanden habe, worauf ich mehr als nur Stolz bin. Immer wenn ich etwas nicht verstanden habe, nahm sich hier in der Firma jemand Zeit für mich. Auch wenn es für denjenigen dann Überstunden bedeutet und viele Nerven gekostet hat. Dafür habe ich aber auch freiwillig einige ihrer Arbeiten übernommen. Meist waren es die leidigen Dinge, wie am Kopierer stehen oder Archivarbeiten.

Darüber waren sie alle recht froh, denn es war einfach nur langweilig und zeitraubend. Ich denke jeder, der schon einmal in einem Büro saß und sei es nur für ein Praktikum, kann das Gefühl nachempfinden, an einem monoton vor sich dahin ratternden Kopierer zu stehen und zu warten bis endlich alle Exemplare vollständig sind. Wenn es dann noch halbe Romane sind, die zig Mal kopiert werden müssen, kann man schon mal eine ganze Stunde davor stehen.

Da ich aber heute Abend mit meinen Freunden eine kleine, private Halloweenparty steigen lasse, bin ich doch froh wenn ich hier so schnell wie möglich heraus komme.

Immer wieder schaue ich auf die gegenüberliegende, hellgraue Wand. Irgendwie sieht sie auch nach all den Jahren sehr trist aus. Andere haben sich Fotos oder Bilder an die Bürowände gehangen, nur ich nicht. In meinem hängt eine übergroße, schwarzumrundete Uhr und ein wirklich überdimensionaler Kalender. Er könnte auch für fast Blinde gemacht sein.

Mit sehnsüchtigem Blick verfolge ich den roten Sekundenzeiger. Er scheint sich nur in Zeitlupe zu bewegen, was natürlich Quatsch ist, aber mir kommt es in diesem Moment so vor. So ist es leider immer. Wenn man auf etwas wartet, scheint die Zeit still zu stehen. Das Gefühl ist einfach nur grauenvoll.

Dieses Jahr fällt Halloween auf einen Dienstag, aber mein Chef war sehr nett und hat mir angeboten heute eher gehen zu können. Vor ein paar Tagen bekam er ein privates Telefonat von mir mit, als ich mit einer Freundin in der Pause über die Party gesprochen habe. Das war wirklich sehr nett von meinem Vorgesetzten und ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind. Schon seltsam über was man sich freuen kann. Es sind meist die kleinen Dinge, welche einem das Herz aufgehen lassen.

Gleich ist es endlich dreizehn Uhr und ich kann für heute alles zusammen packen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es nur noch fünf Minuten sind und in der Zeit schaffe ich es noch die Rechnung versandfertig zu machen. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab und meine Vorfreude steigert sich weiter. Meine Laune lässt es gerade noch zu, mich auf das Eintüten der Post zu konzentrieren, ohne dass ich den falschen Adressaten auf das Kuvert schreibe.

Ein wohliges Kribbeln macht sich in meinem Bauch bemerkbar, so als wenn man in einer Warteschlange für eine Achterbahn steht. Was wohl die anderen heute anziehen werden? Oder werden sie sich weigern sich zu verkleiden? Letzteres glaube ich nicht. Eigentlich sind wir, was Halloween oder Karneval angeht gleichgesinnt.

Das Ticken der Uhr wird immer lauter. Alle anderen Geräusche scheinen allmählich zu verstummen. Nun ist es endlich so weit. Mein Herz pocht immer schneller und härter in meiner Brust. Eilig schwinge ich mich in meine dünne, schwarze Regenjacke. So schnell es geht packe ich all meine Sachen in meine Tasche und haste den Flur entlang, an den anderen Büros vorbei.

Überall stehen die weißen Bürotüren sperrangelweit offen, doch niemand kommt mir entgegen. Sie scheinen alle sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt zu sein und so rufe ich meinen Arbeitskollegen noch schnell »Schönen Feierabend« zu.

Noch bevor ich eine Antwort vernehmen kann, schlüpfe ich auch schon aus der Gebäudetür hinaus. Ich atme tief ein. Draußen ist miserables Wetter und es ist schon den ganzen Tag am Schütten, aber der Duft von Herbstregen ist einfach nur unbeschreiblich gut. Es riecht nach Rasen und Laub. Nur auf das Wasser an sich könnte ich gerne verzichten. Da ich keine Lust habe komplett nass zu werden, renne ich durch den kalten Regen, quer über den Parkplatz zu meinem Auto. Jeder einzelne Tropfen welcher auf meine Hände oder mein Gesicht fällt und sei er noch so klein, sorgt dafür, dass ich einen neuen Schwall Gänsehaut bekomme.

Da steht es, mein Auto. Der kleine schwarze Wagen gehört schon zu den etwas älteren Schätzchen, aber ich kann mich einfach nicht von ihm trennen. Vor zwei Jahren habe ich ihn von meinem eigenen Gehalt gekauft. Damals war ich so stolz darauf, endlich nicht mehr das Geld meiner Eltern zu benötigen. Aber ich glaube so lieb ich mein Auto auch gewonnen habe, lange wird es nicht mehr durchhalten. Ich hoffe allerdings, dass er nächsten Monat noch ein letztes Mal über den TÜV kommen wird. Daran glauben kann ich jedoch nicht wirklich. Die Roststellen sind tatsächlich nicht mehr schön zu reden. Geschweige denn die vielen Kratzer und Dellen im Lack. Daran war ein starker Hagelschauer Schuld, welcher direkt nach dem Kauf über uns herein brach.

Irgendwie stimmen mich diese Gedanken ein wenig traurig, aber darüber werde ich mir heute keinen Kopf mehr machen. Meine Laune ist viel zu gut dafür und ich kann nur noch an die Party denken. Ich öffne mit leicht zittrigen Händen die etwas verbeulte Fahrertür. Da ist es wieder, dieses eklige Quietschen der Scharniere, welches direkt durch Mark und Bein geht. Ich zucke zusammen und ziehe reflexartig meine Schultern hoch. Ich merke richtig, wie sich die kleinen Nackenhärchen bei diesem widerlichen Geräusch aufstellen.

Jedes Mal bin ich sauer auf mich, weil ich immer wieder vergesse sie zu fetten und mich das Quietschen dennoch mindestens zwei Mal am Tag daran erinnert. Mit einem lauten Wumms ziehe ich die Tür zu. Kurz schaue ich in den Rückspiegel und streiche mit der linken Hand ein paar nasse, dunkel blonde Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Ich muss unbedingt etwas mit meinen Haaren machen. Für einen Pony sind sie zu lang und zum hochstecken zu kurz. Vielleicht lasse ich sie den anderen Haaren bis zur Schulter bei wachsen oder aber ich lasse einen schönen Stufenschnitt machen oder –nicht jetzt Tess, ermahne ich mich selbst.

Schnell starte ich den Motor, stelle mit einer fließenden Handbewegung die Lüftung und auch die Scheibenwischer auf die stärkste Stufe und schalte das Licht ein. Die Scheiben sind so beschlagen, dass ich noch eine Weile warten muss, bevor ich endlich los fahren kann.

Genervt streiche ich durch mein Haar. Der Verkehr ist einfach nur schrecklich. Es ist kaum zu glauben, aber sobald nur ein paar Tropfen Wasser vom Himmel fallen, verlernen die meisten Leute anscheinend, wie man Auto fährt. Am besten sollten diese Idioten ihre Fleppe abgeben. Selbst Regen bewirkt nicht, dass man dauerbremsend durch die Gegend fahren muss. Ich muss mich echt zusammen reißen um nicht gänzlich auszuflippen. Warum schaffen es andere Menschen mir so schnell meine gute Laune zu rauben?

Kapitel 2

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis ich vor meiner Haustür auf dem Gehweg parken kann. Völlig entnervt stelle ich den Motor ab und ziehe den Schlüssel. Mein Blick wird sanfter, als ich unser Haus sehe.

Immer wenn ich hier ankomme denke ich beim Anblick des Gebäudes, dass es doch recht schick und modern aussieht, mit seiner schlichten, hellgrauen Fassade. Die Fenster sind von innen mit Blumen und schönen Vorhängen versehen. Das muss ich meiner Mutter ja lassen, sie hat ein Händchen für eine harmonische Dekoration. Auch der kleine Vorgarten ist liebevoll von ihr bepflanzt worden. Ich kann mir noch nicht einmal die Namen der Pflanzen merken. Ich weiß nur, dass es verdammt gut aussieht, wenn alles in den verschiedensten Farben erblüht.

Zwar kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie Mum sich bei der Gartenarbeit entspannen kann, aber jeder wie er mag. Ich wüsste da schon einige andere Dinge, welche viel entspannender wirken. Auch die Häuser auf der restlichen Straße sind sehr hübsch.

Mit schnellen Schritten fliege ich schon förmlich die gepflasterte Einfahrt entlang zur Haustür. Der Regen will einfach nicht enden und rasch bin ich komplett durchnässt. Zum Glück haben wir einen überdachten Hauseingang, denn ich habe natürlich wie immer vergessen zuerst den Hausschlüssel zu suchen, bevor ich los gerannt bin. Jedes Mal wenn es regnet ist das so. So langsam sollte ich aus meinen Fehlern lernen, aber ich habe das Gefühl, dass ich darauf vergebens warte. Mit einem leisen Klacken springt die Tür auf.

Der Fußboden im Eingangsbereich ist mit cremefarbenen Fliesen ausgelegt. Die Wände sind zwar weiß gestrichen, jedoch schmücken einige Abstrakte Bilder sie. Meine Mutter hat ein Faible für moderne Kunst. Mit den Bildern wirkt der Eingang überhaupt nicht Steril, was meine Mutter bei vielen anderen zu Hause schrecklich findet und immer bemäkelt. Ständig beratschlagt sie ihre Freundinnen, wie sie Ihre Wohnungen oder Häuser noch besser gestalten könnten. Vielleicht sollte sie darüber nachdenken, Innenarchitektin zu werden. So führt sie sich zumindest meistens auf. Bei diesem Gedanken kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Erst jetzt, nachdem ich in den warmen, wohligen Eingangsbereich trete, merke ich wie nass meine Kleidung in der kurzen Zeit tatsächlich geworden ist. Ich versuche die Hose leicht von meinen Oberschenkeln zu zupfen, jedoch bringt das nicht all zu viel. Sie klebt weiterhin an meiner Haut. Meine triefenden Schuhe ziehe ich lieber direkt auf der Fußmatte aus, denn ich möchte meine Mutter nicht schon wieder verärgern. Ich habe die leichte Veranlagung meine Schuhe auch mal gerne daneben abzustellen, wo sie dann alles einsauen.

»Ich bin zu Hause.«, rufe ich lautstark durch den Flur, da ich nicht weiß, wo sich alle befinden.

»Sehr gut, das Essen ist fertig.«, erwidert eine Frauenstimme zuckersüß aus der geradeaus liegenden Küche.

Meine Mutter hat gekocht, wie lieb von ihr. Normalerweise kommen wir gar nicht mehr wirklich dazu, gemeinsam etwas zu Essen. Daher ist es umso schöner, dass sie daran gedacht hat, dass ich heute früher Feierabend habe.

Mit nur wenigen Schritten stehe ich auch schon in der gemütlich eingerichteten Küche. Überall hat meine Mutter etwas Farbe mit herein gebracht und alles genau passend aufeinander abgestimmt. Man kann nicht anders, als sich direkt heimisch zu fühlen, wenn man einen Raum betritt, an dem sie Hand angelegt hat. Der Duft, welcher den Raum erfüllt ist herrlich und lässt mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Meine Mutter hat doch tatsächlich Klöße und Rouladen gemacht und das, obwohl heute kein Feiertag ist. Geradeaus ist eine sehr bequeme Essecke. Sie besteht aus einer Eckbank, einem Tisch und zwei Stühlen, welche aus hellem Eichenholz angefertigt wurden. Überzogen sind die Sitzflächen mit einem Leder, das in Anthrazit gehalten ist. Der Tisch ist schon eingedeckt, so dass ich mich nur noch hin setzen muss. Da ich sechs Gedecke zähle weiß ich, dass wirklich alle zum Essen zu Hause sind.

Ich setze mich direkt in die Ecke auf meinen Platz und schaue bewunderungsvoll zu meiner Mutter rüber. Ich selber sehe kochen immer als anstrengendes Übel an, was getan werden muss. Meine Mutter hingegen macht dies mit voller Liebe und Leidenschaft. Es scheint sie zu erfüllen, als gäbe es für sie nichts Schöneres, genau wie die Gartenarbeit. Manchmal beneide ich sie darum, dass ihr diese Dinge nicht sonderlich schwer fallen und sie dieses wirklich alles gern macht. Verträumt sehe ich ihr zu, wie sie die Speisen auf dem Tisch abstellt.

»So nun ist alles fertig.«, sagt sie lächelnd zu mir.

Sie hat die gleiche Haarfarbe wie ich, allerdings trägt sie eine schicke Kurzhaarfrisur. Mit ihrem Kleidungsstil wirkt sie jung und modern. Auch ihre kleinen Rundungen werden perfekt kaschiert.

Mit einem lauten, aber dennoch lieblichen »Essen ist fertig!«, ruft meine Mutter auch noch die anderen zu Tisch.

Es dauert nicht lange und ein heilloses Gewusel bricht in der Küche aus. Herbei geeilt sind noch meine drei Geschwister und mein Vater. Marie, Anne und Tom sind alle jünger als ich und immer sehr neugierig, wie mein Arbeitstag war. Marie und Anne sind Zwillinge und gerade dreizehn geworden. Im Gegensatz zu mir haben sie langes, hellblondes Haar.

Ihre Gesichter sind Engelsgleich und so wie ich es immer mitbekomme, sind sie die Lieblinge an ihrer Schule. Sie können sich vor Angeboten der Jungen kaum noch retten. Mindestens einmal in der Woche berichten sie von einem neuen Verehrer, an dem beide nicht das kleinste Interesse zeigen. Wäre das mal in meiner Schulzeit so gewesen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es für die beiden nicht immer ganz so einfach ist.