Thailand schafft sich ab - Volker Kramer - E-Book

Thailand schafft sich ab E-Book

Volker Kramer

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

9 Langzeiturlaube innerhalb von 5 Jahren als Hartz IV-Empfänger im tropischen Urlaubs- und Männerparadies Thailand erleben? Volker Kramer zeigt wie dies möglich ist. Aber neben seinen amüsanten und spannenden Reisebeschreibungen, die auch eine Vielzahl an Erotischen Erlebnissen mit den dortigen exotischen Frauen beinhaltet, zeigt er auch den Niedergang einer für das Land so wichtigen Branche, der sich in nur wenigen Jahren vollzogen hat. Lassen Sie sich in die Sonnen- und Schattenseiten von Thailand entführen und erfahren Sie, wie im " Lost Paradise " bereits jetzt der Untergang eines ganzen Wirtschaftszweiges eingeläutet wird.

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Inhalt

Inhalt

Flughafen Düsseldorf, 9. September 2008

Ankunft in Pattaya

Der erste Thailandurlaub beginnt

Das Partyleben in Pattaya

Auf Entdeckungstour durch Pattaya

Neue Abenteuer

Wieder in Deutschland

Die zweite Reise nach Thailand

Abstecher nach Phuket

Alltag in Pattaya

Schwierigkeiten in der Heimat

20. April 2010

Wohnungsräumung und weitere Probleme

Zurück ins Paradies

Ein eiskalter Empfang

Pattaya verändert sich

Kurzer Zwischenstopp

Das verlorene Paradies

Paradies in Scherben

Phuket im Wandel der Zeit

Ein kurzes Heimspiel

Schwanengesang

Nachwort

Volker Kramer

Thailand schafft sich ab

Impressum

COPYRIGHT ©. Das Manuskript, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig und strafbar.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrovervielfältigungen und die Einspeicherung und/oder die Verarbeitung in elektronische Systeme. Copyright ©

epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

© 2018 Volker Kramer

Alle Rechte vorbehalten

Inhalt

9 Langzeiturlaube innerhalb von 5 Jahren als Hartz IV-Empfänger im tropischen Urlaubs- und Männerparadies Thailand erleben? Volker Kramer zeigt, wie dies möglich ist. Aber neben seinen amüsanten und spannenden Reisebeschreibungen, die auch eine Vielzahl an erotischen Erlebnissen mit den dortigen exotischen Frauen beinhalten, zeigt er auch den Niedergang einer für das Land so wichtigen Branche, der sich in nur wenigen Jahren vollzogen hat.

Lassen Sie sich in die Sonnen- und Schattenseiten von Thailand entführen und erfahren Sie, wie im ›Lost Paradise‹ bereits jetzt der Untergang eines ganzen Wirtschaftszweiges eingeläutet wird.

Der Autor

Volker Kramer ist im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen. Von der Arbeiterklasse ins Hartz-IV-Milieu gerutscht, hat er viele Jahre abenteuerlich in Thailand gelebt, was er in diesem Buch verarbeitet und dem Leser näherbringt.

Flughafen Düsseldorf, 9. September 2008

Es war soweit: Meine erste Reise nach Thailand. Nach monatelangen Vorbereitungen und Recherchen in Fachliteratur, Filmen und Internet checkte ich am Flughafen Düsseldorf ein.

Ein letztes Telefonat mit meinem zwielichtigen Anwalt wegen des wie ein Damoklesschwert über mir schwebenden Strafverfahrens, einer Verzögerung beim Grenzschutz und wegen des Auffindens von großen Banknoten in meiner alten Führerscheinmappe durch den Flugsicherheitsdienst wartete ich nun endlich auf das Boarding.

Flug LT 1750 Düsseldorf-Bangkok nonstop. Nachdem ich in der letzten Sitzreihe meinen Platz gefunden hatte, atmete ich einmal tief durch. Endlich konnte mein Abenteuer beginnen.

Ich war damals dreiundvierzig, ein arbeitsloser Metallfacharbeiter und DLRG-Rettungsschwimmer, vor allem aber war ich Single, so dass ich nichts zu verlieren hatte.

»Hallo, ich bin Gerrit, auch nach Bangkok unterwegs?« Ich schaute zu meinem Sitznachbarn, der mich aus meinen Gedanken gerissen hatte. Er war ein attraktiver Mann von Anfang fünfzig, schlank, silbergraues, halblanges Haar und sehr gut gekleidet. Im Laufe unserer Unterhaltung stellte sich heraus, dass er Häuser in Holland, Griechenland und zwei in Thailand besaß. Seit über zwanzig Jahren reiste er regelmäßig nach Thailand. »Vorwiegend wegen der schönen exotischen Frauen dort«, wie er augenzwinkernd bemerkte. »Vom Wesen her und den …«, er räusperte sich, »… weiblichen Fähigkeiten allerhöchste Qualitätsstufe.«

Er erklärte, dass dies der Grund sei, warum in den vergangenen Jahren fast nur Männer in diesen Teil der Welt reisten.

Währenddessen war das Flugzeug zur Startbahn gerollt, der Pilot wartete auf die Starterlaubnis, dann hörte man, wie die Triebwerke auf volle Schubleistung hochfuhren. Kurz danach schossen wir raketengleich in den trüben Septemberhimmel, an dem die Dämmerung die letzten Strahlen der untergehenden Sonne verschluckte. Unter uns wurde das herbstlich graue Rheinland immer kleiner und verschwand schließlich gänzlich, als wir die Wolkendecke durchstießen. Es schien mir damals wie ein Vorzeichen dafür, dass mein altes Leben von nun an vielleicht auch verschwinden, immer kleiner und unbedeutender werden würde in meiner Biografie. Damals konnte ich noch nicht ahnen, welche Abenteuer auf mich warteten.

Auf diesem überlangen Nachtflug schliefen Gerrit und ich so gut wie gar nicht, sondern unterhielten uns über dies und das, vorwiegend natürlich über unser Reiseziel Thailand und unserem Hauptreiseziel: Die attraktiven thailändischen Frauen.

Von ihm als erfahrenem Thailand-Urlauber konnte ich erheblich für mein eigenes Vorhaben profitieren und hatte auch schon mit anderen darüber gesprochen, die mir ähnliches berichteten. Natürlich ist eine gewisse Skepsis immer angebracht, zumal gerade Männer dazu neigen, derartige Erlebnisse mit allerlei Adjektiven und Attributen auszuschmücken.

Gerrit, der neben seiner Muttersprache Holländisch auch Englisch, Thai und erfreulicherweise auch sehr gut Deutsch sprach, erzählte mir viel über die spezifischen Besonderheiten und Lebensweise in Thailand, was sich später als sehr nützlich für mich erweisen sollte. Er brachte mir sogar ein paar thailändische Wörter und Redewendungen bei, die ich mir, so gut es ging, in phonetischer Umschrift notierte.

Die Nacht war im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge vergangen und wir landeten pünktlich auf dem nagelneu gebauten Flughafen Suvarnabhumi.

Die Architektur des riesigen Gebäudekomplexes war sehr beeindruckend, von der tropischen Vegetation war von hier aus jedoch nicht so viel zu sehen. Wir legten ungefähr einen Kilometer auf den Laufbändern zurück, dann tauschten wir unser Geld in die Landeswährung Baht um. Gerrit ging auf den Ausgang mit der Beschriftung Diplomaten zu. »Hey, wir sind doch gar keine Diplomaten«, meinte ich, doch Gerrit wischte meinen Einwand einfach beiseite: »Ich kenne mich hier aus«, meinte er. Er hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, da stürmten von allen Seiten uniformierte Sicherheitsbeamte auf uns zu, die uns eindeutig klarmachten, dass wir uns gefälligst, wie alle anderen auch, an die gewöhnlichen Schalter begeben sollten.

Die Einreise verlief problemlos, es wurde kaum ein Wort gesprochen, sondern lediglich der Aufenthaltstitel festgestellt und ein Visum mit Stempel in den Reisepass eingefügt. Ein Foto wurde aufgenommen und danach bekamen wir die Aufforderung weiter bis zu den Gepäckbändern zu gehen. »Das war alles?«, fragte ich Gerrit. Er erklärte mir, dass in Thailand bei EU-Bürgern, anders als zum Beispiel in den USA oder Kanada, keine Fragen gestellt werden nach dem Grund des Aufenthaltes, Vorstrafen, familiärer Situation oder ähnlichem. »Die Einreise von Ausländern bedeuten Einnahmen für Thailand«, fuhr Gerrit fort, »alles gut durchdacht und gewollt, daher auch die problemlose Einreise. Das haben die in Nordkorea noch nicht verstanden, aber egal, wir sind ja nun hier.«

Gerrit musste seinen Anschlussflug nach Chang Mai bekommen. Somit war der Zeitpunkt des Abschieds gekommen.

Als ich mit Gerrit weiterging, bemerkten wir in dem ganzen Trubel einen thailändisch aussehenden Mann mittleren Alters.

Er war, wie die meisten Einheimischen, eher klein und naturbraun von der Hautfarbe und schrie ohne Unterlass: »Pattaya 1000 Baht.« Er schien mich zu verfolgen, legte auf der Treppe einen Sprint hin, wobei er fortwährend sein Angebot wiederholte. Ich wusste, dass zu diesem Zeitpunkt keine öffentlichen Taxis auf dem Flughafengelände zugelassen waren, sondern lediglich ein Limousinen-Service, der jedoch doppelt so teuer war und am Ausgang von attraktiven thailändischen Hostessen in Uniform angeboten wurde. Die einheimischen Taxifahrer ignorierten das Verbot jedoch, parkten ihre Fahrzeuge in den umliegenden Parkhäusern und sprachen die Fluggäste direkt in der Ankunftshalle an. Doch auch Privatleute boten hier ihren Fahrservice an, günstige Taxifahrten innerhalb ganz Thailands. Leider waren die Preise dabei gelinde gesagt erhöht, was nicht immer von Anfang an gesagt wurde, sondern zumeist erst später. Dies zum Teil mit Drohungen und anderen Erpressungsversuchen verbunden. Ich bat Gerrit dem Fahrer zu sagen, dass ich lediglich 1000 Baht bei der Ankunft in Pattaya zahlen würde. »Meinst du, ich kann dem trauen?«, fügte ich noch an.

Gerrit führte ein kurzes Gespräch in Thai mit ihm und meinte dann: »Alles okay!«

Zum Abschied gab Gerrit mir seine Visitenkarte und wir vereinbarten, in Kontakt zu bleiben. Der aufdringliche Taxifahrer, der sich als Mr. Nalit vorstellte, nahm meinen Koffer und wir eilten hunderte von Metern durch Parkhäuser, nahmen Aufzüge und eilten über die überfüllten Straßen, bis wir endlich sein Taxi erreicht hatten. Unterwegs hielt er hier und da ein Schwätzchen mit anderen Taxifahrern, die auf mich den Eindruck machten, erfahren in ihrem Gewerbe, aber auch in kriminellen Machenschaften zu sein. Es war nur so ein Gefühl, ich hätte gar nicht sagen können warum, aber auf mein Bauchgefühl hatte ich mich bislang immer verlassen können. Es wirkte auf mich erschreckend und bedrohlich, zumal ich ja das erste Mal hier und auch der Sprache nicht mächtig war. Als Mr. Nalit mein Gepäck in den Kofferraum laden wollte, wiederholte ich auf Englisch nochmals unsere Preisabsprache: »1000 Baht, okay?«

»1200 Baht«, widersprach Mr. Nalit.

Außer mir vor Wut und völlig übermüdet nach der halben Weltreise sagte ich ihm, dass es bei 1000 bliebe, da dies die Absprache war.

»1100 Baht«, meinte Mr. Nalit.

Kurz vor einem Ausraster, den ich gerade noch zurückhalten konnte, da die anderen Taxifahrer uns beobachteten und ich keine Lust auf einen Kampf auf Leben und Tod hatte, was in diesem Teil der Welt tagtäglich in solchen Situationen durchaus üblich ist, sagte ich: »1000 Baht.« Als Mr. Nalit immer noch auf seinem Preis beharrte, griff ich meinen Koffer und entfernte mich. Mr. Nalit stand plötzlich in militärisch gerader Haltung vor mir: »Sir, 1000 Baht!«

Er hatte fast zu hoch gepokert. Lediglich der Gedanke an den langen Weg zurück durch die Parkhäuser hielt mich davon ab, mir ein anderes Fahrzeug zu suchen. Immer noch wütend, ließ ich ihn meinen Koffer einladen, notierte mir jedoch das Autokennzeichen sowiedas Fahreridentifikationskennzeichen im Fahrzeuginneren. All dies passierte bei Temperaturen, die man bei uns in Biosaunen vorfindet. Der Streitwert betrug umgerechnet lediglich 2,50 bis 5,- Euro, und das bei einer Taxifahrt von über 130 Kilometern.

Die Fahrt verlief dann jedoch sicher und zügig auf der neuen dreispurigen Autobahn. Links und rechts zogen die landestypischen Hügel in Drachenschuppen-Form an mir vorbei und einige Tempel, ansonsten waren die Gebäude nicht viel anderes als bei uns. Mr. Nalit schien froh, mich als Fahrgast nicht verloren zu haben und wurde dann sogar ein wenig freundlicher. Er erzählte von sich und zeigte mir sogar ein Foto von seiner sechsjährigen hübschen Tochter. Schnell merkte ich, dass er auslotete, wie er mich als Fremden bestmöglich übervorteilen konnte und fragte mich in gebrochenem Englisch: »Sie sind das erste Mal in Thailand?«

Obwohl ich wusste, dass man dies besser nicht zugeben sollte, bejahte ich, da ich meinte, Mr. Nalit hätte zumindest ansatzweise begriffen, was für eine Sorte Tourist ich war.

Er lobte meine Hartnäckigkeit beim Verhandeln und kam auf meine Sicherheitsvorkehrungen zu sprechen. Er zeigte auf die dschungelartigen Wälder, an denen wir vorbeifuhren und erzählte, was dort zu finden sei und was alles passierte. Nachdem er mich nun bereits an der zweiten Mautstelle aufforderte, die Maut von 30 Baht zu bezahlen, erwiderte ich, er solle sie selber zahlen. Danach versuchte er mich hartnäckig zur Buchung eines anderen Hotels in Pattaya zu überreden, da dieses viel besser wäre. Mir war klar, dass er dafür bestimmt eine Provision kassiert hätte. Ich wies ihn dann, ebenso hartnäckig wie er selber, darauf hin, dass ich bereits in Deutschland ein Hotel gebucht und bereits im voraus bezahlt hätte, »immerhin kann ich ja nur in einem wohnen«, fügte ich noch an.

Ankunft in Pattaya

Da die Autobahn noch nicht bis ins Zentrum von Pattaya reichte, mussten wir uns die letzten Kilometer über schlechte Landstraßen bis zur größten Hauptstraße der Stadt, die Sukhumvit Road, quälen. Dort angekommen wunderte ich mich über die Horden von Mopeds, auf denen zum Teil vier bis fünf halbnackte Einheimische saßen, dazu noch völlig überladen mit Scharen von Kindern und Gütern aller Art. Es ging durch die North Pattaya Road am berühmten Delphinbrunnen vorbei in die noch berühmtere Beach Road. Es war später Vormittag, nur wenige Menschen hielten sich dort auf. Es war verdächtig ruhig. Mr. Nalit bog in eine schmale Straße ohne Bürgersteig, durch die auch nur ein PKW in einer Richtung fahren konnte, in Thailand Soi genannt, was so viel wie Sträßchen heißt. Er hielt vor einem der Hotels, das aufgrund seiner Bauweise an das Art Déco-Viertel in Miami Beach erinnerte. Mr. Nalit versuchte es ein letztes Mal: »1100 Baht!« Er trug meinen Koffer zur Rezeption, ich bezahlte 1000 Baht und sah ihn nie wieder.

Ich gab der netten thailändischen Rezeptionistin meinen Hotelgutschein, bekam den Zimmerschlüssel, fuhr mit dem Aufzug eine Etage höher und betrat mein Zimmer. Es war geräumig und gut eingerichtet, besonders das Kingsize Bett fiel ins Auge, landestypisch für Thailand, da es darauf ja den meisten männlichen Touristen ankam.

Durch die beschwerliche Anreise geschwächt, wollte ich am ersten Abend nicht ausgehen, sondern mich erholen. Da meine Zimmertür zu einem offenen Gang auf der angrenzenden Seite des Swimmingpool-Bereichs führte, der wiederum an die Soi angrenzte, bekam ich in dieser Nacht lauten Partylärm mit, der mich neugierig auf das berühmte Nachtleben von Pattaya machte. Ich war mir sicher: dort mussten sich höchstinteressante Dinge abspielen. Ich blieb aber doch in dieser Nacht im Hotel. Auch auf ein Abendessen verzichtete ich und der Schlaf überkam mich.

Am nächsten Morgen ging ich an das reichhaltige Frühstücksbuffet im Hotelrestaurant. Eine der freundlichen Kellnerinnen zeigte mir alles und ich bediente mich an den europäischen wie auch amerikanischen Speisen.

Die einheimischen Spezialitäten probierte ich nur zögerlich und ließ sie dann stehen, weil ich kaum wusste, was es war. Auf jeden Fall waren sie zu scharf, zumindest für einen Thailand-Neuling wie mich. Dies blieb dann auch mein Essverhalten, zumindest für die nächsten Wochen.

Den Nachmittag wollte ich erholsam am Swimmingpool verbringen und nur einen kurzen Spaziergang bis zur nächsten Straße unternehmen, um die Gegend zu erkunden. Auf dieser höchstens hundert Meter vom Hotel entfernten Straße bedrängten mich Dutzende von Barfrauen, Ladyboys und Taxifahrer, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Einen Thailand-Neuling erkennen die Einheimischen auf Anhieb, und das nicht nur an den westlichen Gesichtern und der Hautfarbe, sowie an der Kleidung, sondern besonders an seinem Verhalten, gerade so als ob er ein beidseitig bedrucktes Hemd anhätte, auf dem steht: Thailand-Neuling. Solch unerfahrene Touristen sind bei den mit allen Wassern gewaschenen Einheimischen in diesem halbseidenen Milieu am beliebtesten, daher auch das unnachgiebige Drängen, denn ein anderer könnte schneller sein und zum Zuge kommen. Ich nahm jedoch nichts davon in Anspruch, ging an den Hotelpool zurück und widmete mich der wohlverdienten Erholung.

Der erste Thailandurlaub beginnt

Natürlich war ich nicht nach Thailand geflogen, um dort einen Badeurlaub zu verbringen, sondern um mich den attraktiven und exotischen thailändischen Damen zu widmen. Daher hatte ich mir Pattaya als den größten Hotspot ausgesucht. Ich hätte auch nach Koh Chang, Koh Samet oder auf eine der vielen Inseln reisen können, wo die Küsten sauberer sind, da dort nicht so viel Menschen hinkommen, doch ich hatte mich für Pattaya entschieden. Somit begann nun dort meine Suche nach den Schönheiten, was ja nicht allzu schwierig sein sollte. Hans, ein Bekannter aus einem Club für Deutschsprachige, fuhr mich durch die Stadt, zeigte mir die Örtlichkeiten und Besonderheiten und erklärte mir, wo ich hingehen sollte und wohin besser nicht. Natürlich besuchte ich in den darauffolgenden Tagen genau die Orte, vor denen er mich gewarnt hatte, da sie besonders verrufen waren und daher meine Neugierde ganz besonders weckten.

Hans fuhr mit mir auch zu einer geschlossenen Bar auf die sogenannte dunkle Seite der Stadt östlich der Sukumvhit Road, wo zwar nur wenige Mädchen anwesend, diese dafür aber attraktiv, sexy und im Coyote Dancing an den Stangen Großmeisterinnen waren. Wie übrigens auch im Reden und anschmiegsam sein. Wie es an dieser Stelle weiterging, wird nicht verraten. Nur so viel, es gab genau zwei Möglichkeiten: ja oder nein.

Ein anderer Bekannter, Herbi, fuhr mich ebenfalls durch die Stadt bis ins südlich angrenzende Jomtien, dies jedoch im Rennfahrerstil, was selbst die für ihren risikoreichen Fahrstil bekannten Thais in Angst und Schrecken versetzte. Während der Fahrt hielt er einen Vortrag über die Annehmlichkeiten und Gefahren in diesem Teil der Welt, ausgeschmückt mit seinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Es waren eine ganze Reihe von Empfehlungen und Warnungen, die ich beherzigen sollte, zumal ich ja auch wusste, dass sie der Wahrheit entsprachen und Zuwiderhandlung mich teuer zu stehen kommen könnte.

Wenig später saßen wir in einer Bar in Jomtien bei Livemusik einer Thaiband, als drei junge Frauen, die Herbi bestellt hatte, an unserem Tisch auftauchen. »Eine davon kannst du dir aussuchen«, meinte Herbie mit einem jovialen Grinsen. Auch an dieser Stelle lasse ich es offen, wie es weiterging.

Die Regenzeit im September in Thailand erschwerte meine nächtlichen Streifzüge durch das Rotlichtmilieu, die ich für zwei bis drei Stunden am Tag, manchmal jedoch auch nur für zehn bis zwanzig Minuten unternahm. Der Dauerregen erschwerte das Durchkommen durch die ohnehin schon mit Menschen und Fahrzeugen total überfüllten Straßen ungemein, zumeist waren diese schmal und ohne Bürgersteig, so dass ein Ausweichen fast unmöglich war. Alle suchten trockene Stellen, um sich dort aufzuhalten. Nur die Regenschirmverkäufer freuten sich. In den nächsten Tagen erkundete ich einige der berühmt berüchtigten Sois östlich der ebenfalls bekannten Beach Road, die in vielen Reisereportagen als längster Straßenstrich Asiens bezeichnet wurde. Ich wunderte mich über die Menge der dort tätigen Frauen, die, recht freizügig und günstig, ihre Gesellschaft wie auch andere Dienstleistungen anboten. Darunter waren auch sehr attraktive Mädchen, die nicht nur in der Party- und Rotlichtszene, sondern auch durch entsprechende Filme bekannt waren.

Dann erreichte ich das Filetstück von Pattaya, die Walking Street, wo ich mich mitten in einer Partyzone wiederfand. Wo ich auch hinschaute, überall waren perfekt gestylte thailändische Frauen, die nicht unbedingt in den vielen Bars und Go-gos arbeiteten, sondern ganz gewöhnlichen Berufen oder einem Studium nachgingen, trotzdem am Abend jedoch Männerbekanntschaften suchten zum, nennen wir es mal, beiderseitigen Vorteil. Die erste von ihnen, die ich nach kurzem Zögern in einem Lebensmittelladen ansprach, sah aus wie die Prinzessin aus einer reichen Familie, die alles hatte, was Mann sich so wünscht: lange schwarze Haare und eine traumhafte Figur, die in einem schwarzen Minikleid steckte, welches mehr zeigte als verbarg. Zuerst hatte ich angenommen, sie würde mir noch nicht einmal antworten, doch erstaunlicherweise reagierte sie äußerst freundlich und interessiert. Sie sagte, sie ginge in eine Disco. Die Tatsache, dass dies alle so machten, also mit ausländischen Männern zügig zur Sache zu kommen, war mir ansatzweise bekannt. Dies nannte man Shorttime oder Longtime, je nachdem, wie lange der Profisex andauerte. Im Lauf des Gespräches bot sie mir einen Kaugummi aus ihrer Handtasche an, den ich auch annahm. Erstaunt war ich allerdings, als ich sah, wie sie die Packung zurücksteckte und sich selber einen Kaugummi aus einer anderen Packung nahm. Blitzschnell kamen mir alle Warnungen bezüglich K.O.-Tropfen in den Sinn, die die Einheimischen, Frauen wie Männer als auch die Ladyboys und sogar Kinder Touristen anzudrehen versuchten, um sie nach einsetzen der Wirkung auszurauben. Hatte Herbi mir erst gestern nicht noch davon erzählt? Bevor die Wirkung bei mir einsetzte, zog ich es vor, mich schnell zu verabschieden und ins Hotel zurückzukehren. Das doch etwas verdächtige und keinesfalls professionelle Verhalten dieses Erotiksternchens bestärkte meinen Entschluss. Es kam dann zwar nicht zu der befürchteten K.O.-Wirkung, ich war jedoch vorgewarnt.

Trotzdem: neuer Abend, neuer Versuch eine Traumfrau für eine Nacht zu finden hatte ich diesmal wohl mehr Glück? Und es passierte: Zwischen all den hübschen Thaifrauen, mit denen ich mich zum Teil auch unterhielt, um sie in Augenschein zu nehmen, entdeckte ich eine sehr schlanke und kleine Thaifrau. Sie trug ebenfalls ein schwarzes Minikleid mit hochhackigen Schuhen, die langen schwarzen Haare waren an den Seiten eckig in zwei Längen geschnitten. Nach einem kurzen und netten Gespräch auf Englisch waren wir uns einig: Sie wollte mit mir auf mein Hotelzimmer kommen, »Shorttime 500 Baht«, wie sie mich informierte.

Bereits im Songthaew, einem offenen Sammeltaxi, schmiegte sie sich an mich, lächelte und redete verführerisch auf mich ein, legte ihren Arm auf meinen Oberschenkel und fragte mich, in welcher Soi mein Hotel denn sei. Ich staunte nicht schlecht, als das Taxi genau dort hielt, obwohl ich dem Fahrer das Ziel gar nicht genannt hatte. Erst später erfuhr ich, dass das Geheimnis die kleinen Druckknöpfe in Fahrzeuginneren waren, wo ein Neuling ja nicht hinschaut, weil er damit gar nicht rechnet. Will man das Fahrzeug zum Anhalten bringen, drückt man darauf, der Fahrer bekommt ein Signal und hält an der gewünschten Stelle.

Wir stiegen also aus und ich gab dem Fahrer 20 Baht, dann schlenderten wir vergnügt durch die Soi in mein Hotel. An der Rezeption gab sie ihren Personalausweis ab und dann gingen wir am Swimmingpool vorbei auf mein Zimmer.

Ich setzte mich in einen der großen Ledersessel, sie sich in den anderen, zwischen uns ein kleiner Tisch. Ich bot ihr ein Mineralwasser an und dann bahnte sich das an, warum ein dreiundvierzigjähriger Singlemann so nach Thailand pilgerte wie die Gläubigen zu den heiligen Stätten der Welt.

Sie lehnte das angebotene Mineralwasser ab und glitt mit geschmeidigen, katzengleichen Bewegungen zwischen meine Beine. »Hast du einen kleinen oder großen Schwanz?«, fragte sie auffordernd und geheimnisvoll lächelnd.

»Letzteres«, antwortete ich.

»Ich mag große Schwänze«, sagte sie, weiterhin geheimnisvoll lächelnd, meinen Intimberiech massierend und öffnete zügig meine Hose. Wir zogen uns gegenseitig aus und begannen den Abend mit einer gemeinsamen Dusche. Es kam zum Girlfriendsex, darunter versteht man, wenn eine Prostituierte Sex wie mit einer Freundin verspricht. Der nun folgende enthielt alles, wovon ein Mann nur träumen kann, angefangen beim Blowjob, Sex in Missionarsstellung und Doggieposition, allerdings mit Kondom. Ihr wirklicher Vorname passte dazu, denn hätte man ein O angehängt, wäre er Supaporno gewesen. Ohne das O am Ende schreibt sich ihr Name Supaporn. Das erfuhr ich aber erst bei unserer zweiten Begegnung, denn beim ersten Mal gab sie, wie nicht unüblich, einen falschen Namen an.

Bei der Verabschiedung zeigte sie demonstrativ auf ihr Kamerahandy, mit dem sie schon während des gegenseitigen Entkleidens einige Fotos sowie einen kleinen Film, untermalt von meinem Gelächter, gemacht hatte, damit ich sie nach ihrer Handynummer fragen sollte, die ich mir dann auch notierte.

Am Morgen danach fragte man mich seitens des Hotelpersonals, ob alles in Ordnung sei, da ich erst um 9 Uhr 45 zum Frühstücksbuffet erschienen war und nicht wie sonst üblich bereits um 9. Da wurde mir bewusst, dass alle Bescheid wussten über meinen Damenbesuch. Ich interpretierte es damals als Fürsorglichkeit, als wiederholt gefragt wurde, ob auch wirklich alles in Ordnung sei, da manche Begegnungen und das darauf Folgende auch zum Nachteil der Gäste gereichen konnte. Ich bejahte wiederholt.

Erst später erfuhr ich, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, mit denen thailändische Frauen mittels krimineller Aktivitäten Thailandneulinge aufs Glatteis führen können. Und dass ich ein solcher war, zeigte bereits mein Reisepass, den ich an der Hotelrezeption vorzeigen musste und der auch kopiert wurde.

Am darauffolgenden Abend rief ich also Supaporn an. Sie nannte mich »Darling«, machte Kussgeräusche und meinte, dass sie gleich zu mir käme. Sie war dann in weniger als fünf Minuten an meiner Zimmertür, obwohl sie mir am Abend zuvor gesagt hatte, ihr Zimmer, welches sie zusammen mit ihrer Schwester bewohnte, wäre in einem mehr als drei Kilometer entfernten Stadtteil. Auf meine Frage danach setze sie wieder ihr geheimnisvolles Lächeln auf und sah mich mit ihrem hübschen Siamkätzchengesicht an. Wahrscheinlich hatte sie sich in der Nähe meines Hotels aufgehalten, um mich zufällig vor der Tür zu treffen, bevor ich sie anrief oder auch nicht anrief, irgendein Vorwand wäre ihr bestimmt eingefallen. Oder sie hatte dort gleichzeitig nach anderen Männern gesucht oder, noch schlimmer, war tatsächlich bei einem anderen gewesen. Das werde ich wohl niemals wirklich erfahren.

Nun stand sie also wieder in meinem Hotelzimmer. Die Begrüßung war stürmisch, leidenschaftlich, genau wie in der Nacht zuvor. Sie trug ein anderes, aber ebenso elegantes Cocktailkleid und dieselben schwarzen High Heels. Sie duftete unglaublich gut und fühlte sich ebenso gut an, wie einem wahrgewordenen erotischen Traum entsprungen und sie wusste um ihre Wirkung. Der darauffolgende Mia Noi-Service (was auf Thai so viel wie kleine Ehefrau oder sinngemäß auch Geliebte bedeutet) war noch intensiver, leidenschaftlicher und länger als beim ersten Mal. Die perfekt wahrgewordene männliche Sexfantasie.

Daher wollte ich sie länger, und wir vereinbarten, wie in solchen Situationen üblich, dass sie für dasselbe Geld die ganze Nacht bleiben sollte, dafür würde ich sie jede Nacht ordern. So hätte sie eine regelmäßige Einnahmequelle, zusätzlich zu den anderen Vorteilen, da ich ein sehr liebevoller und zärtlicher Mann und zudem auch nicht gerade hässlich war, was im dortigen Sexgewerbe keinesfalls die Regel ist.

Zwischen Sex und ausruhen zeigte Supaporn mir auf ihrem Handy Fotos und Filme aus ihrem früheren Leben. Ich sah ein gutbürgerliches Haus mit Grundstück und einem Schrein, das gut eingerichtet war sowie ihren thailändischen Ex-Mann. Man konnte sich vorstellen, wie sie dann Schritt für Schritt ins Rotlichtmilieu geraten war. »You have a German lady?«, fragte sie mich neugierig, wir vertieften das Thema aber nicht weiter.

Natürlich stellte sie einige gezielte Fragen, wie es bei Frauen, die eine Mia Noi, also Urlaubsfreundin oder Geliebte werden wollten, üblich war. Sie wollte testen, wie viel Geld und Erfahrung ich im Umgang mit Frauen hatte oder auch mit der Lebensweise in Thailand. »Can you say suadee kah, hallo in Thai?«, fragte sie.

Ich antwortete: »No.«

»What can you say in Thai?«, bohrte sie weiter.

»Nothing«, erwiderte ich.

»What is your job in Germany?«

Worauf ich wieder mit »Nothing« antwortete.

In den folgenden Tagen sagte ich zu einigen Leuten, erfreut darüber, nun langsam etwas Thai sprechen zu können, »Suadee kah«, also »Hallo«, worauf diese mich dann meist etwa erstaunt ansahen. Der Grund ihres Erstaunens, wie mir ein Blick in meine Unterlagen und Notizen zur Reisevorbereitung zeigte, war jedoch nicht, dass ich Hallo in Thai sagen konnte, sondern dass ich es falsch aussprach. Dazu muss man wissen, dass Frauen und Männer in Thailand etwas unterschiedlich sprechen, also nicht gleich wie bei uns in Deutschland. Und so sagten nur Frauen »Suadee Kah«, wenn sie »Hallo«, aber auch: Guten Morgen, guten Tag oder guten Abend meinen.

Männer hingegen sagen: »Suadee kap«.

Manche Frauen machen sich einen Spaß daraus, dies ihren ausländischen Männern zu verschweigen. Bei einem Restaurantbesuch bemerkte ich, wie ein männlicher Gast bei ähnlichen Versuchen, den einheimischen Bediensteten etwas in deren Landessprache zu sagen, kläglich scheiterte. Denn das thailändische »Tschan« für »Ich« wird nur von Frauen gebraucht, während Männer dafür das Wort »Phom« benutzen. Die Einheimischen kannten dies jedoch und übten sich in höflichem Ignorieren der fehlerhaften Aussprache, da die Fremden ja gar nicht wissen konnten, was sie da sagten.

Sie blieb bis zum frühen Morgen und verabschiedete sich dann unglaublich nett von mir vor meinem Zimmer stehend, das vom Restaurant und vom Swimmingpool aus einsehbar war. Sie, vor der Tür stehend, war angezogen, während ich völlig nackt im Zimmer stand. Für Außenstehende mag es ausgesehen haben, als ob sie mir dabei die Hand schüttelte, in Wirklichkeit schüttelte sie jedoch unter wissendem Grinsen etwas ganz anderes.

Das Partyleben in Pattaya

An den nächsten Abenden rief ich sie regelmäßig an und sie kam immer zügig vorbei, meist mit einem Mopedtaxi. Jedes Mal trug sie ein anderes elegantes Kleid, das ihren schlanken Lolitakörper wirkungsvoll unterstrich. Manchmal trug sie jedoch auch knappe Shorts und ein passendes Trägerhemdchen oder Tanktop, das i-Tüpfelchen war dann eine Schultasche mit echten Schulsachen darin. Sie mochte es, regelmäßig etwas Englisch und Deutsch zu lernen, das sie mit der einen Hand in ihr Schulheft schrieb, während sie mit der anderen mit äußerster Perfektion und Hingabe einem Handjob nachging. Beim Sex schloss sie immer die Augen, und ich konnte mich so hingebungsvoll auf ihren perfekten Körper konzentrieren. Bereits bei unserem zweiten Mal verlangte sie ein Gleitgel, da sie im Intimbereich klein und ich groß gebaut war, sie jedoch trotzdem ausdauernden Sex wollte. Dies geschah nun immer ohne Kondom, denn schon am zweiten Tag war sie schneller als ich und steckte meinen großen Schwanz in ihre kleine rosa Pussy. Dies gelang nur wenigen Frauen, denn eigentlich greife ich meist blitzschnell nach dem Handgelenk der Frauen und sage: »Zuerst kommt ein Kondom drüber.«

Manche Thaifrauen versuchen damit sowie mit anderen Tricks und besonderen Sexpraktiken, aber auch mit Drogen, Männer an sich zu binden. Es war also zu spät, falls bereits eine Kontaminierung stattgefunden haben sollte, konnten wir ab diesem Zeitpunkt eh alles ohne Kondom machen. Und das machten wir über viele Nächte hinweg in immer größerer Perfektion. Der einzige Zeuge war ein Gecko, der im Inneren der Klimaanlage lebte, manchmal jedoch an der Decke klebte und alles beobachtete. Es gelang mir erst nach einigen Tagen ihn endgültig zu vertreiben. Thailanderfahrene wissen natürlich, was sich nach dieser ersten, zumeist sehr angenehmen Phase, am Horizont abzeichnet: die zweite, meist um einiges weniger angenehme Phase dieser Urlaubsbekanntschaft. Und so kam es dann auch. Als ich ihr sagte, dass ich sie wohl am Abend nicht anrufen würde, weil ich eine Verabredung mit anderen Deutschen hätte, die wohl bis spät in die Nacht ging, sagte sie dazu nicht viel.

Am darauffolgenden Abend rief ich sie wieder an, und sie kam, wie immer eine lebendig gewordene Sexfantasie. Auf einmal zeigte Supaporn mir auf ihrem Handy das Foto eines bärtigen, fetten und alles andere als attraktiven Brasilianers. Auf meine naive Frage hin, wer das denn sei, entgegnete sie eiskalt: »Ich kenne ihn aus einer Disco, er ist großzügiger als du und bezahlt mehr.«

Wütend erwiderte ich: »Mit diesem fetten Kerl fickst du?«

»Er ist nicht fett, er ist groß und er bezahlt mehr. Gib mir jeden Tag 1000 Baht und ich ficke nur noch mit dir. Ein Mann ist sonst nicht genug, meine Ausgaben sind höher als das, was du mir gibst.«

Ich erklärte ihr, dass sie die erste Frau sei, für die ich in dreiundvierzig Lebensjahren bezahlt hätte und ich außerdem nicht wohlhabend wäre und nicht mehr bezahlen könnte. Auf ihren wütenden Blick hin fügte ich hinzu: »Ich bin arbeitslos, lebe von staatlicher Unterstützung, was bei uns in Deutschland so üblich in diesem Fall ist, und dazu noch recht spartanisch.«

Viel sagte sie nicht dazu, eine solche Lebensweise, wo Männer nicht für Frauen bezahlen, nicht vermögend, ja sogar arbeitslos sind und ihren Lebensunterhalt vom Staat bezahlt bekommen, war ihr wohl unbekannt.

In den kommenden Nächten wollte sie immer schnell weg, zu anderen Männern. Meist ließ ich sie nicht gehen. Ich liebte sie und hasste sie gleichzeitig. Ich war nicht bereit und erst recht nicht in der Lage, all ihre Bedürfnisse dauerhaft zu finanzieren. Und ein Ende ihrer Wünsche war nicht in Sicht.

Eines Abends sagte sie bei der Begrüßung in meinem Hotelzimmer, sie müsse schon in einer Stunde wieder weg, ein anderer Mann warte auf sie. Ich meinte, dann könne sie auch fortgehen. In ihrem dunkelroten Abendkleid ging sie zur Tür und war weg. Eine knappe Minute später klingelte das Zimmertelefon: »Hier ist die Rezeption, eine Dame hat Ihr Zimmer verlassen, ist alles in Ordnung? Kann sie gehen?«

»Ja«, sagte ich, »es ist alles in Ordnung. Sie kann gehen.«

Ein Kontrollanruf, wie in solchen Fällen wohl üblich.

Es war Schluss. Und es würde niemals wieder in Ordnung kommen. Ein einziges Mal sah ich sie noch in einer Disco, wo sie mit einer anderen Frau zusammen nach Männern Ausschau hielt. Dreimal rief ich sie noch an, doch sie legte immer sofort auf.

Nach meiner ersten Erfahrung mit dem thailändischen Sextourismus war ich sehr hart auf dem Boden der Realität gelandet.

In den damaligen ausklingenden goldenen Zeiten des Sextourismus in Thailand war es nicht schwer, überall in den einschlägigen Bereichen eine hübsche junge asiatische Frau für annehmbar guten Girlfriendsex zu finden. Ab und an nahm ich das Angebot wahr, da meine Anforderungen sehr hoch waren, woran meine Verflossene nicht unmaßgeblich beteiligt war. Allerdings hatte ich vorher auch nie für solche Dienste bezahlt.

Auf Entdeckungstour durch Pattaya

Wie so oft ging ich runter zur Strandstraße, wo mir eine makellos schöne junge Frau mit blonden Haaren förmlich in die Arme lief. Erst später realisierte ich, dass das so von ihr provoziert gewesen war.

Sie kam gleich zur Sache und bot sich an. Ich war bereit, allerdings für eine etwas geringere Summe als von ihr verlangt. Wir einigten uns, doch eine wesentlich ältere Frau, die plötzlich neben uns stand und sich als ihre Tante vorstellte, mahnte an, dass sie in zwei Stunden wieder zurück sein müsste. Ich versicherte es ihr. Im dortigen Rotlichtmilieu ist dies nicht unüblich, weil, wie schon erwähnt, nicht alle Männer so pflegeleicht wie ich sind. Übergriffe auf Frauen mit äußerster Brutalität bis hin zu direkten Tötungsversuchen sind dort nichts Ungewöhnliches, selbst vor Zeugen, manchmal sogar in direkter Sichtweite zu Polizeiwachen und Sicherheitsposten. Im Lauf der Zeit habe ich einige dieser Übergriffe selber gesehen und zum Teil auch durch mein Einschreiten die Täter an deren weiteren Gewaltanwendungen gehindert. Manchmal habe ich auch Einheimische dazu veranlasst, die Polizei zu rufen.

Meine neue Bekanntschaft und ich eilten also Hand in Hand durch die vor tropischer Hitze und Massen vom Menschen in Partylaune kochenden Sois bis in mein Hotel. An der Rezeption, wo alle Gäste ihren Personalausweis abgeben mussten, wollte man sie zuerst nicht akzeptieren, da sie so unglaublich jung aussah. Außerdem werden in Thailand nicht nur T-Shirts gefälscht, es war also reine Fürsorge den Hotelgästen gegenüber.

Es ist schon seit Jahren per Gesetz verboten, Sex mit Personen unter 18 Jahren zu haben und kein, wie früher üblich, sogenanntes Kavaliersdelikt mehr. Die Strafen sind hart: Sex mit Personen zwischen 16 und 18 Jahren kosteten 2000 bis 3000 Euro Strafe, mit Personen zwischen 14 und 16 Jahren 3000 bis 5000 Euro, und für Sex mit noch jüngeren Personen ist ohne Gefängnisstrafe kaum davonzukommen. Kurzum: es war die Sache nicht wert.