The Strength In Our Scars - Bianca Sparacino - E-Book
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The Strength In Our Scars E-Book

Bianca Sparacino

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Beschreibung

Was die Spuren auf unserer Seele über uns verraten Wir alle tragen Narben auf und in uns. Sie sind die Spuren unserer Verletzungen und gleichzeitig der Beweis dafür, dass es Heilung gibt. In unseren Narben liegt unsere Kraft – davon ist Bianca Sparacino überzeugt. In ihren mitfühlenden Texten befasst sie sich mit den erschütternden Erfahrungen von Verlust und Schmerz, und zeigt mit ihren ermutigenden Gedanken Wege zu Selbstliebe und Neubeginn auf. Ein hoffnungsvolles und tröstendes Buch, eine inspirierende Begleitung in Zeiten von Krisen oder Trauer.

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Aus dem amerikanischen Englisch von Renate Graßtat

Die Originalausgabe erschien 2018 unter dem Titel The Strength In Our Scars bei Thought Catalog Books, New York

© Bianca Sparacino, 2018

Für die deutsche Ausgabe:

© Piper Verlag GmbH, München 2023

Covergestaltung: Büro Jorge Schmidt, München, nach einem Entwurf von Josh Covarrubias

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence, München mit abavo vlow, Buchloe

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Inhalt

Inhaltsübersicht

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Buchnavigation

Inhaltsübersicht

Cover

Textanfang

Impressum

Ich glaube fest daran, dass im Kontrast Schönheit liegt. Im Licht wie in den dunklen Tagen. In der Hoffnung und dem Schmerz. Im Feuer und in der Asche. Ich glaube fest an den Fall und an den Aufstieg; an die Sünde und die Erlösung. Ich glaube fest an die Gebrochenen, an die Menschen, die ihre verschiedenen inneren Anteile durch ihre Überzeugung zusammenhalten, die ihre Angst durch Glauben und Vertrauen lindern. Ich glaube fest an die Seelen, die schon immer wussten, wie sie ihre zarten Seiten bewahren können – die schon immer wussten, dass ihre Wunden sie heilen, selbst wenn sie sehr schmerzhaft sind; dass die härtesten Zeiten ihres Lebens sie von innen wachsen lassen. Ich glaube fest daran, dass im Kontrast Schönheit liegt – dein Leben ist erst dann gelebt, wenn du gestorben bist.

Das Leben wird dir Schönheit schenken,

aber es wird dir auch Schmerz bereiten.

Deine wichtigste Lektion von allen ist:

Auch dieser ist ein Geschenk.

Alles, was ich verloren habe,

hat mich befreit.

Es ist schwer weiterzumachen. Es bricht dich entzwei – wie du es dir niemals hättest vorstellen können. Doch wenn dies geschieht, hab keine Angst vor einer Neuzusammensetzung. Beklage nicht die Scherben, die du verloren hast, nicht die Scherben, die übrig geblieben sind. Breite sie stattdessen alle auf dem Küchenboden aus. Sieh dir jede einzelne von ihnen genau an. Schau auf die Erinnerungen und schau auf das, was du aufgeben musstest. Schau auf alles von einem Ort der Heilung aus und entscheide dich dafür, dich noch einmal neu zu erschaffen. Gestalte dein Rückgrat, dieses Mal kräftiger. Gestalte dein Herz, dieses Mal größer. Gestalte deine Augen, sodass sie mehr zu sehen vermögen, als du dir je vorstellen konntest. Gestalte deinen Mund; verleihe ihm die Fähigkeit, all die Worte zu sagen, die du dir nie zu sagen gestattet hast. Beginne von vorn.

Dein Körper ist mehr als nur eine Grabstätte für die Menschen, die ihn nicht lieben konnten. Dein Herz ist mehr als nur ein Friedhof für die Menschen, die verschwunden sind.

Schönheit beeindruckt mich nicht mehr. Es ist weder schwierig noch etwas Besonderes, jemanden anzutörnen. Doch wenn es dir gelingt, mich zu inspirieren, wenn du es schaffst, meinen Geist zu stimulieren und meine Gedanken anzuregen – nun, das verleiht dir Magie.

Du hast deine Mauern selbst errichtet.

Zweifle nicht einmal eine Sekunde lang daran,

dass du auch in der Lage bist,

sie einzureißen.

Ein Abschied ist manchmal schwer, denn der Akt des Fortgehens ist so unwiderruflich, und doch nimmt dieser Mensch noch so viel Platz in deinem Herzen ein. Ein Abschied ist nichts Endgültiges, ist keine Ziellinie, die du überschreiten musst, um zu vergessen. Schau, du kannst nicht ungeschehen machen, dass du jemanden geliebt hast. Du kannst seinen Geruch nicht aus deinen Kopfkissen tilgen, du kannst seinen Namen nicht verlernen und vergessen, wie es sich angefühlt hat, in all die Hoffnungen und die beglückende Präsenz eines anderen Menschen einzutauchen. Menschen verschwinden niemals ganz. Sie tauchen an Straßenecken wieder auf, in einem vertrauten Lachen und in der Nische in diesem Restaurant, wo ihr zum ersten Mal eure Hände gehalten habt. Abschied ist nicht so leicht, wie viele tun, nicht für jemanden, dem der andere Mensch noch etwas bedeutet. Nicht für die Person, die in den Nachwirkungen eines Wirbelsturms zurückbleibt, in dem sie früher glücklich war.

Du musst nicht immer ein Feuer sein,

du musst nicht immer die verbrennen,

die dir zu nahe kommen.

Vergiss nicht – du bist zu 70 Prozent aus Wasser,

du hast die Sanftheit in dir.

Spüre von Zeit zu Zeit den Narben nach, die das Leben bei dir hinterlassen hat.

Das wird dich daran erinnern, dass du einmal für etwas gekämpft hast.

Dass du an etwas geglaubt hast.

In dem Moment, in dem du wirklich beginnst, daran zu glauben, dass du Glück und Liebe verdienst und etwas Größeres als das, womit du dich bisher zufriedengegeben hast – in dem Moment vergießt dein Herz ein paar Tränen, als ob es das erste Mal seit Jahren seine Waffen niederlegen könnte; als ob es sich das erste Mal seit Jahren ausruhen könnte.

Das Leben hat mich gelehrt,

dass die Menschen, die am stärksten lieben,

die Menschen sind, die am meisten verletzt wurden.

Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass nicht alles im Leben als eine glückliche Geschichte gedacht ist. Nicht jeder Mensch, für den wir etwas Tiefes und Bewegendes empfinden, soll ein Zuhause in uns finden, soll für immer bleiben. Manchmal tritt jemand in unser Leben, um uns zu lehren, wie man liebt; und manchmal tritt jemand in unser Leben, um uns zu lehren, wie man nicht liebt. Wie man sich nicht in etwas einfügt, was nicht passend ist, wie man sich nicht mehr, nie wieder, kleinmacht. Ja, manchmal werden wir verlassen – aber das ist okay, weil die Lektionen bleiben werden, und darauf kommt es an. Das ist es, was bleibt.

Bei allem, was du tust – versuch bitte nur das zu fühlen, was du gerade in diesem Moment fühlst. Grabe nicht tief in dich hinein und zieh dann das hervor, was dir das Leben eingepflanzt hat. Gehe lieber tief in dich und wiege das, was du dort findest. Gib ihm in dir ein Zuhause. Lass es so lange bleiben, wie es möchte. Dränge es nicht zur Tür hinaus. Sei einfach bei ihm. Was immer es ist – ob ein Name, eine Erinnerung oder ein Schmerz, von dem du dich scheinbar nicht trennen kannst. Verschließe dich nicht gegenüber dem, was dich im Leben so tief getroffen hat. Das ist ganz wichtig. Sei dankbar dafür. Sei dankbar für die Lieder, die deine Seele vor Sehnsucht überquellen lassen, wenn du sie hörst. Sei dankbar für das Morgenlicht, und dafür, wie es auf genau diese Stelle auf deinem Bett fällt, die die spukhaft erscheinende Erinnerung an jemanden enthält, der einst dein liebster Mensch war. Sei dankbar für dein Herz und dafür, dass du einmal fühlen konntest, wie es zehn Tage lang gegen deinen Brustkorb pochte, nur weil du bei dem Gedanken an eine andere Hand in deiner bis ins Mark errötet bist. Lass solche Momente in deiner Seele Zuflucht nehmen. Lass sie dich durchströmen. Lass sie dich daran erinnern, dass du dich einmal darauf eingelassen hast, was es bedeutet, ohne Vorbehalt zu lieben. Lass sie dich daran erinnern, dass du einmal alles gegeben hast.

Ich weiß, dass meine Arbeit getan ist, wenn sie fragen:

»Magst du dich?«,

und ich mit unerschütterlichem Selbstvertrauen,

mit einer Sicherheit,

die aus jeder zarten Pore meiner selbst quillt,

antworte:

»Ja.«

Sie haben dich nicht verlassen, weil sie dich nicht liebten. Sie sind gegangen, denn als sie vierzehn waren, mussten sie mitansehen, wie das Herz ihres besten Freundes nicht heilen konnte. Mit vierzehn hielten sie einen gebrochenen und zitternden Menschen in ihren papierenen Armen, und sie hatten Angst vor dem Tag, an dem sie selbst ein letztes »Auf Wiedersehen«, eine letzte Umarmung betrauern würden. Sie sind gegangen, weil sie gesehen haben, wie eine kalte Flamme einen Flächenbrand auslösen kann, in den ausgehöhlten Knochen eines Menschen, der alles gegeben und es doch nicht geschafft hat.

Nein, sie haben dich nicht verlassen, weil sie dich nicht liebten. Sie sind gegangen, denn als sie siebzehn waren, haben sie schließlich die Distanz zwischen ihren Eltern am Esstisch bemerkt. Mit siebzehn mussten sie ihrem jüngeren Bruder oder ihrer jüngeren Schwester sagen, dass das Leben manchmal hart sein kann, dass Fehler manchmal schwer auf der Seele lasten und dazu führen, dass Menschen davonlaufen. Sie sind gegangen, weil sie in einem zarten Alter schon gelernt haben, dass »Ich liebe dich« nicht immer heißt: »Ich bleibe.«

Sie haben dich nicht verlassen, weil sie dich nicht liebten. Sie sind gegangen, weil sie mit einundzwanzig einen Artikel über eine Dating-App gelesen haben, in dem es hieß, dass 42 Prozent der User:innen bereits Partner hatten. Mit einundzwanzig haben sie gelesen, dass ein Plan B und Hintertürchen immer eine Rolle spielen, immer im Hinterkopf sind, wenn jemand die Hand eines anderen Menschen hält, der nachts friedlich neben ihm schläft. Sie sind gegangen, weil sie sich selbst eingeredet haben, es würde immer jemand anderen geben, jemanden, der besser passt, besser aussieht, erfolgreicher ist; es wäre nur eine Frage der Zeit.

Schau, sie haben dich nicht verlassen, weil sie dich nicht liebten. Sie sind gegangen, denn mit fünfundzwanzig haben sie zugesehen, wie ihr Großvater am Grab seiner Highschool-Liebe ein ganzes Meer von Tränen weinte. Mit fünfundzwanzig haben sie zugesehen, wie er langsam verfiel, wie ihm der Verlust ins Herz kroch wie rauer Dezemberfrost; wie der Arzt sagte, dass ihr Tod ihn umbringen würde, bevor das Alter ihm zuvorkommen konnte. Sie sind gegangen, weil sie schließlich verstanden hatten, wie brutal es war, etwas zu lieben, das der Tod berühren konnte.

Vertraue mir, wenn ich sage, sie haben dich nicht verlassen, weil sie dich nicht liebten. Sie haben dich verlassen, weil sie nie erfahren haben, dass sie mit der Zeit zu besseren Menschen werden könnten. Sie haben dich verlassen, weil sie sich nicht davon überzeugen konnten, dass sie nicht wie ihre Eltern werden, dass sie nicht eines Tages aufwachen und flüchten wollen. Sie haben dich verlassen, weil sie nie gesehen haben, dass Hingabe siegte, sie haben nie den Triumph von Leidenschaft gesehen.

Nein, sie haben dich nicht verlassen, weil sie dich nicht liebten. Sie haben dich verlassen, weil sie sich selbst nicht genug liebten, um zu glauben, dass sie anders sein könnten.

Ende der Leseprobe