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Klaus-Rainer Martin

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Beschreibung

Während meiner Tätigkeit als Heilpädagoge in einer heilpädagogischen Einrichtung hatte ich eine denkwürdige Begegnung mit einem elfjährigen Jungen, den ich in meinem Bericht Theodor nennen möchte. An einem Wochenende im März 1991 war Theo zu Gast in unserer Familie. Am Samstagnachmittag musste ich, als ich die Wohnung betrat, feststellen, dass drei meiner Medaillen fehlten, welche ich nach erfolgreichen Marathonläufen bekommen hatte. Ich schlug ihm vor, sich selbst auch so eine Medaille durch eigene Leistung zu verdienen. Dazu müsse man keinen Marathonlauf durchstehen. So eine Medaille bekommt man auch schon bei den meisten fünf Kilometer langen Volksläufen. Es wird berichtet, was aus diesem Vorschlag geworden ist.

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Klaus-Rainer Martin

Theodor

und die Medaillen

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Theodor - und die Medaillen

Während meiner Tätigkeit als Heilpädagoge in einer heilpädagogischen Einrichtung hatte ich eine denkwürdige Begegnung mit einem elfjährigen Jungen, den ich in meinem Bericht Theodor nennen möchte.

 

Kurz nach der Wende kam Theodor aus einer jugendpsychiatrischen Klinik der kurz zuvor zusammengebrochenen DDR in unsere Einrichtung. Er war nach einer fehlgeschlagenen Abtreibung zur Welt gekommen, kam sofort nach der Geburt zu Pflegeeltern, und als diese es mit ihm nicht mehr aushielten, in ein Heim. Dort zeigten sich bald so massive Schwierigkeiten, dass er in ein anderes Heim und von dort wegen seiner Verhaltensauffälligkeiten wieder in ein anderes Heim kam. So wechselte er in seinen fast zwölf Lebensjahren achtmal das Heim und landete schließlich in der Jugendpsychiatrie. Von dort kam er in unsere Einrichtung.

 

Unser erstes Ziel war es, diesen Teufelskreis „Theodors Verhaltensauffälligkeiten hält keiner aus, deshalb wird er in eine andere Einrichtung verlegt“, zu durchbrechen. Uns war klar, dass wir das nur schaffen können durch das Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen; sind es zu wenige, geraten wir auch in die Gefahr, es mit ihm nicht mehr auszuhalten. Deshalb gestalteten wir die Dienstpläne der Gruppenerzieher so, dass zu keiner Zeit einer allein im Dienst war. Sein Verhalten beeinträchtigte auch die anderen Kinder in der Gruppe, in welcher er lebte. – Erst wenn Theodor die Erfahrung gemacht haben wird, dass er mit seinem Verhalten, ganz gleich, ob er seine Kleidung aus dem Fenster schmeißt oder sich auf den Boden wirft und schreit, als ob ihn jemand absticht, nicht erreicht, dass man ihn in eine andere Einrichtung verlegt, können wir damit beginnen, seine Fähigkeiten zu fördern.