Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag - Britta Ullrich - E-Book

Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag E-Book

Britta Ullrich

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Beschreibung

E-Book zur 2. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2018 Endlich mittendrin im Sehnsuchtswanderland! Lange schon hat sich die Toscana, haben sich ihre Städte und sanften Hügel mit den Zypressenreihen unlöschbar auf unsere Netzhaut gebrannt - als Prototyp und schönstes Beispiel von Kulturlandschaft. Zeit, die Beobachterrolle aufzugeben! Auf 35 Touren führt die offizielle Toscana-Führerin Britta Ullrich Sie und Ihre ganze Familie mitten hinein in die prachtvollste Region Italiens, auf verträumten, ursprünglichen, manchmal fast wilden Wegen. Von den schroffen Marmorbergen im Norden über sanfte Hügel und erloschene Vulkane bis hin zur malerischen Küstenlandschaft der Maremma erwandern Sie mit allen Sinnen oft noch unbekannte Ecken der Toscana.

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Seitenzahl: 274

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Inhaltsverzeichnis
Wichtige HinweiseWandern in der ToscanaWanderregionen in der ToscanaWetter und WandersaisonStein- und Felskunde für WandererPflanzenweltTierweltAusrüstung und VerpflegungNotfall und NotfallnummernTourplanung und -durchführungUmgebung von FlorenzTour 1: ** Runde zwischen Florenz und FiesoleLänge: 9,1 km ■ Gehzeit: 2:55 Std ■ kinderfreundlichTour 2: *** Doppelrunde um das Kloster La VernaLänge: 7,8 km ■ Gehzeit: 2:40 Std Tour 3: ** Auf den Spuren Leonardo da Vincis in den Montalbaner BergenLänge: 9,2 km ■ Gehzeit: 2:50 Std ■ kinderfreundlichApuanische Alpen und GarfagnanaTour 4: **** Vinca und die höchsten Gipfel der MarmoralpenLänge: 9,3 km ■ Gehzeit: 4:45 Std Tour 5: *** In der Garfagnana von Barga nach SommocoloniaLänge: 8,8 km ■ Gehzeit: 3:00 Std Tour 6: *** Grotta all’Onda – eine Felsenwelle in den Apuanischen AlpenLänge: 7,3 km ■ Gehzeit: 2:40 Std ■ kinderfreundlichZwischen Lucca und VolterraTour 7: * Die Villen von CompignanoLänge: 4,2 km ■ Gehzeit: 1:35 Std ■ kinderfreundlichTour 8: ** Zu den Türmen von Ripafratta und der Einsiedelei Rupe CavaLänge: 6,8 km ■ Gehzeit: 2:50 Std Tour 9: * Kamelienpracht am Fuß der Pisaner BergeLänge: 3,5 km ■ Gehzeit: 1:00 Std ■ kinderfreundlichTour 10: **** In den Pisaner Bergen vom Kartäuserkloster zur Festung VerrucaLänge: 18,6 km ■ Gehzeit: 6:10 Std Tour 11: ** Rund um Montefoscoli durch grüne TälerLänge: 6 km ■ Gehzeit: 1:55 Std ■ kinderfreundlichTour 12: ** Über den Aquädukt nach Valle BenedettaLänge: 8 km ■ Gehzeit: 2:55 Std Tour 13: * Spaziergang vor den Toren VolterrasLänge: 5,9 km ■ Gehzeit: 2:10 Std ■ kinderfreundlichUmgebung von SienaTour 14: *** Durch das Land des Vernaccia-Weins zu den Türmen von San GimignanoLänge: 9,6 km ■ Gehzeit: 3:10 Std Tour 15: * Im Chianti-Gebiet vor den Toren SienasLänge: 7,5 km ■ Gehzeit: 2:10 Std Tour 16: *** Auf den waldreichen Höhen der Montagnola SeneseLänge: 11,4 km ■ Gehzeit: 4:25 Std Tour 17: * Über die sanften Hügel von Ville di CorsanoLänge: 8,5 km ■ Gehzeit: 2:20 Std ■ kinderfreundlichTour 18: *** Abenteuerliche Runde durch das Merse-TalLänge: 14,3 km ■ Gehzeit: 5:05 Std Colline MetallifereTour 19: **** Durch das obere Cecina-Tal zur Burg Rocca SillanaLänge: 16,7 km ■ Gehzeit: 5:25 Std Tour 20: *** Le Cornate – zu den Gipfeln des toscanischen ErzgebirgesLänge: 12 km ■ Gehzeit: 4:15 Std Tour 21: *** Durch einsame Wälder zum Fluss FarmaLänge: 10,9 km ■ Gehzeit: 4:00 Std Zwischen Val di Chiana und Val d’OrciaTour 22: ** Auf römischen Pfaden zum Kapuzinerkloster von CortonaLänge: 10,7 km ■ Gehzeit: 3:20 Std Tour 23: * Zu den Etruskergräbern von Poggio Pinci und mittelalterlichen RuinenLänge: 6,2 km ■ Gehzeit: 2:10 Std ■ kinderfreundlichTour 24: * Spaziergang zum See von ChiusiLänge: 9,1 km ■ Gehzeit: 2:30 Std ■ kinderfreundlichTour 25: ** Durch das Naturschutzgebiet von Pietraporciana über dem Orcia-TalLänge: 10,3 km ■ Gehzeit: 3:15 Std Tour 26: * Auf der Frankenstraße durch das Orcia-TalLänge: 9,4 km ■ Gehzeit: 2:30 Std ■ kinderfreundlichVom Monte Amiata Richtung Lago di BolsenaTour 27: *** Runde von Vivo d’Orcia nach SeggianoLänge: 19,4 km ■ Gehzeit: 6:00 Std Tour 28: *** Durch die Kastanienwälder des Monte AmiataLänge: 13,9 km ■ Gehzeit: 4:00 Std Tour 29: *** Durch das Naturschutzgebiet PigelletoLänge: 12 km ■ Gehzeit: 4:15 Std Tour 30: ** Durch das Albegna-Tal nach RoccalbegnaLänge: 9,1 km ■ Gehzeit: 2:55 Std Tour 31: *** Durch die Hohlwege der Etrusker bei PitiglianoLänge: 5 km ■ Gehzeit: 2:15 Std Maremma-KüsteTour 32: ** Runde durch den Naturpark MontioniLänge: 10,9 km ■ Gehzeit: 3:10 Std Tour 33: ** Küstenrunde bei PuntoneLänge: 8 km ■ Gehzeit: 2:50 Std ■ kinderfreundlichTour 34: ** Runde durch das Naturschutzgebiet Diaccia BotronaLänge: 13,7 km ■ Gehzeit: 3:30 Std Tour 35: * Zwischen der Lagune von Orbetello und dem MeerLänge: 8,4 km ■ Gehzeit: 2:10 Std ■ kinderfreundlichÜber dieses BuchIndex
Wandern in der Toscana
Toscana - ein magisches Wort, eine magische Landschaft. Zypressen tauchen in den Gedanken auf, sanfte Hügel und leckerer Wein, Sonne und Meer.
Die Toscana ist eine der aufregendsten Gegenden im „Land der Zitronen“. Die knapp 23.000 km² Fläche sind so abwechslungsreich, dass einem fast schwindlig wird, wenn man entscheiden muss, wohin die Reise gehen soll. Es locken 397 km Küste, über 2.000 m hohe und teils sehr schroffe Berge, erloschene Vulkane, Flüsse und Seen, Feuchtgebiete und Moore, weite Felder und Weinberge, Olivenhaine und Wälder. Wer hierher reist, kommt sicher nicht umhin, die berühmten Städte zu entdecken. Doch keine Stadt wäre ohne das umliegende Land entstanden. Wandern in der Toscana ist ein besonderes Erlebnis, denn diese ländlichen Bereiche - obwohl von Menschenhand geformt und den Bedürfnissen angepasst - erscheinen einem doch naturbelassen. Die reiche Geschichte prägte das teilweise sehr dünn besiedelte Land, über dessen großartige Landschaften der Wanderer immer wieder staunt. Mit allen Sinnen gilt es, dieses Fleckchen Erde zu entdecken.
Wanderregionen in der Toscana
Allgemein kann man in der Toscana vier große Landschaften unterscheiden: das Gebirge mit den Apuanischen Alpen und dem angrenzenden Apennin als nördliche Grenze, daran anschließend die Mittelgebirge mit verlassenen Klöstern, Siedlungen, Kirchen und Zeugnissen mittelalterlicher Industrie, die Hügellandschaften als „typische“ Toscana und schließlich die meist in Meeresnähe gelegenen Ebenen. Für dieses Buch wurden acht Wanderregionen zusammengestellt, die die Touren nach der Erreichbarkeit von einem Standort aus bündeln.

Die Kirche von La Verna (Tour 2)

Umgebung von Florenz: Nur wenige Meter vom Trubel der Hauptstadt der Toscana und ihrer Museen entfernt, erreicht man in den Hügeln Orte, die zur Größe der Stadt beigetragen haben (Tour 1). Die Steinbrüche, aus denen das Material vieler Paläste gewonnen wurde, der Berg, an dem Leonardo das Fliegen übte, und mittelalterliche Burgen in lieblicher Landschaft lassen Florenz in einem reicheren Licht erscheinen. Wer weiter in den Nordosten der Toscana vordringt, findet im Franziskanerkloster La Verna in den waldbestandenen Ausläufern des Apennins eine meditative Stille (Tour 2). Von Olivenbäumen geprägt ist hingegen die Landschaft der Montalbaner Berge, in denen Leonardo da Vinci seine ersten - auch künstlerischen - Schritte tat (Tour 3), bevor er vielleicht über einen Teil dieses Wanderweges seinen Heimatort verließ, um nach Florenz an die Schule der Medici zu gehen.
Apuanische Alpenund Garfagnana: Mit ihren Klettersteigen, Wanderwegen, Marmorbrüchen und Hütten, ihren schroffen Gipfeln und Zinnen stehen die Apuanischen Alpen ihren „großen Brüdern“ im Norden nur in ihrer Höhe nach - sie sind aber sicher DAS Wandergebiet der Toscana. Gestern wie heute ist die Provinz Massa-Carrara für ihren strahlend weißen Marmor bekannt, und die beliebten Badeorte der Versilia am Fuße der Berge schmücken sich mit ihm. Auch wenn der nahe Strand zum Baden einlädt und die Steinbrüche einen Besuch lohnen, so bieten die Apuanischen Alpen doch mehr: Herrliche Blicke auf die höchsten Gipfel der Kette bietet das Gebirgstal von Vinca (Tour 4). Gleichzeitig ist es auch eines der wichtigsten Karstgebiete Italiens mit vielen Höhlen, von denen eine kleine auf einer einfachen Wanderung besucht werden kann (Tour 6). Das östlich hinter den Apuanen liegende Tal der Garfagnana ist noch heute eines der unverfälschten Gebiete der Toscana. Die historischen Pfade bei Barga (Tour 5) führen in Richtung des Apennins und bieten außer einzigartigen Panoramen den Besuch zweier Ortschaften, deren Geschichte vom Altertum bis in die Neuzeit reicht.
Zwischen Lucca und Volterra: Recht abwechslungsreich präsentiert sich die Landschaft nahe der nördlichen Küste. Ein Spaziergang durch Olivenhaine, Wiesen und Wald (Tour 7) gibt Blicke auf die Küste und den Pisaner Dom frei. Zwischen Lucca und Pisa verlaufen die Wanderwege über den Höhenzug der Pisaner Berge. Waldige Wege mit verlassenen Klöstern und Burgen geben neue Einblicke in die Geschichte und weite Ausblicke in die Landschaft (Touren 8 und 10). Im Frühjahr kann man die Blütenpracht der Kamelien in Sant’Andrea di
Compito genießen (Tour 9). In den Wäldern bei Livorno führt eine Wanderung zu einem mehr als 200 Jahre alten Aquädukt, der heute noch die Zisternen der wichtigsten Hafenstadt der Toscana speist (Tour 12). Richtung Volterra ist die Landschaft lieblich gewellt, daneben gibt es auch kulturelle Perlen: einen kleinen Tempel aus dem 19. Jh. und ein schönes Museum zur Bauernkultur (Tour 11). Der Ausflug vor den Toren Volterras (Tour 13) führt an den spektakulären Sandsteinklippen vorbei, mit denen ein Teil der Ortschaft schon in die Tiefe gestürzt ist.
Das Museum für Bauernkultur in Montefoscoli (Tour 11)
Das Museo della Civiltà Contadina ist fast einzigartig zu nennen. In dem Gebäude aus dem Jahr 1000 n. Chr. scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Zunächst ein Nonnenkloster, wurde es im 16. Jh. von der Familie Vaccà Berlinghieri gekauft und zu einem Bauernhof umgebaut. Noch heute zeugen die Räumlichkeiten davon, wie z. B. Wein und Olivenöl für den Eigenbedarf hergestellt wurden. Zwei ehemalige Bauern führen jeden Neugierigen voller Leidenschaft durch die Räume und erklären die Gerätschaften von Ölpressen und Weinpressen bis zum tief in den Sandstein gegrabenen „Kühlschrankraum“. An das Museum ist die Sammlung in der Wohnung der Familie Vaccà Berlinghieri angeschlossen: Die über dem Bauernmuseum liegenden Räume sind noch original mit den Möbeln und Gegenständen aus dem 19. Jh. eingerichtet. Ausgestellt sind außerdem die etwas grausig anmutenden chirurgischen Geräte von Andrea Vaccà Berlinghieri, dem Erbauer des Minerva-Tempels, und seine Sammlung medizinischer Bücher. Das Autogramm, um das am Ende gebeten wird, dient als Nachweis, um kleine finanzielle Hilfen aus öffentlichen Geldern zu erhalten. April bis Okt. So 9.30-12.30 und 15.30-19.30 Uhr geöffnet, Eintritt frei. An allen anderen Tagen Anmeldung notwendig unter Tel./Fax. 0587-657072 (Fax auf Deutsch möglich!), Tel. 328-8325711 (mobil) oder www.museociviltacontadinamontefoscoli.it (nur italienisch).
Umgebung von Siena: Die Gegend um Siena ist wohl die Traumlandschaft der Toscana schlechthin. Wie zu Zeiten der mittelalterlichen Pilger und Handelsreisenden führt eine Strecke von der Ortschaft Colle di Val d’Elsa nach San Gimignano (Tour 14). Das Chianti-Gebiet ist für seinen Wein bekannt, weniger für seine großen Waldflächen, die harmonisch die Reben und Olivenhaine umgeben (Tour 15). In der einsamen Montagnola Senese, nur wenige Kilometer westlich von Siena, liegen romanische Kirchen und verlassene Einsiedeleien inmitten uralter Esskastanienwälder (Tour 16), und im einsamen Flusstal der Merse, in dem auch Badeplätze nicht fehlen, findet man deutliche Spuren des Mittelalters (Tour 18). Im Süden von Siena führt ein Weg durch offene Felder, bietet Blicke auf die Stadt und ihr Umland und begeistert Kinder mit einer Fülle von Tierspuren im weichen Untergrund (Tour 17).
Colline Metallifere: Das toscanische Erzgebirge zeugt heute noch auf seinen von Burganlagen gesäumten Wegen vom ehemaligen Reichtum der Region (Tour 19). Gerade in den wärmeren Monaten ist eine Wanderung zu seinen höchsten Gipfeln (Tour 20) besonders angenehm, und von dort kann man den Blick auf das Mittelmeer genießen. Die Wanderung in das Tal des Flusses Farma belohnt mit einem Bad in kristallklarem Wasser (Tour 21).

Geometrie der Egge (Tour 17)

Zwischen Val di Chianaund Val d’Orcia: Fast jeder hat sie im Kopf - die wellige Weite des Orcia-Tals und der Crete Senesi, der Landschaft aus Lehm, Muschelkalk und Travertin im Süden Sienas, wo die Etrusker die Landschaft mit ihren Grabanlagen prägten (Tour 23). Die nackten Hügel mit Haus und Baum wurden zum Markenzeichen der Toscana. Hier verläuft zwischen San Quirico d’Orcia und dem Renaissancestädtchen Pienza ein sanfter Weg (Tour 26), der zur Frankenstraße (Via Francigena) gezählt werden kann. Östlich des Orcia-Tals geht es über einen Höhenweg in ein kleines Naturschutzgebiet mit Buchen, Einsiedelei und herrlichem Blick über die Südtoscana (Tour 25). In Richtung des Trasimenischen Sees führt eine Wanderung bei Chiusi zum gleichnamigen, uralten Binnengewässer (Tour 24), wo Wasservögel überwintern und Italiener angeln. Ganz im Osten der Toscana bietet ein Ausflug über gepflasterte Wege aus der Römerzeit oberhalb des Städtchens Cortona schöne Ausblicke auf den Trasimenischen See und ein Einsiedlerkloster des Kapuzinerordens (Tour 22).
Vom Monte Amiata Richtung Lago di Bolsena: Der stillliegende Vulkan Monte Amiata fasziniert durch seine landschaftliche Vielfalt und die Ruhe. Die Runde am Fuße des Berges (1.738 m) vereint die Berglandschaft mit den sanften Hügeln des Orcia-Tals (Tour 27). Besonders im Herbst, aber auch im heißen Sommer, lädt der Wanderweg durch uralte Esskastanienwälder zwischen Abbadia San Salvatore und dem stillen Piancastagnaio ein (Tour 28). Ein besonderes Erlebnis ist auch der Besuch einer alten Quecksilbergrube bei Piancastagnaio im Naturschutzgebiet Pigelleto (Tour 29). Felswände, Wasser und absolute Ruhe begleiten den Wanderer durch das Tal des Flusses Albegna (Tour 30). Bei Pitigliano im extremen Süden der Toscana führt eine Wanderung durch alte Hohlwege der Etrusker (Tour 31).

Blick auf das Kastell der Einsiedelei von Vivo d´Orcia (Tour 27)

Die besten Standorte für die jeweiligen Wanderungen finden Sie ab hier.
Maremma-Küste: Maremma bedeutet in der Toscana Meer und Strand. Zu einem der ruhigsten Strände der Toscana führt die Wanderung bei Puntone (Tour 33). Von großer Bedeutung sind auch die Feuchtgebiete in Küstennähe wie die unter Naturschutz stehende Sumpflandschaft Diaccia Botrona bei Castiglione della Pescaia (Tour 34). Zahlreiche Vogelarten leben hier, und Verstecke machen das „Birdwatching“ zu einem wahren Erlebnis für Groß und Klein. Eine Strandwanderung (Tour 35) zwischen Lagune und Meer bei Orbetello und eine Runde durch den Naturpark Montioni bei Massa Marittima (Tour 32) voller Wild und üppiger Vegetation runden das Bild der Landschaftsformen ab.
Wetter und Wandersaison
Klima und Jahreszeiten: Das Klima der Toscana wird als mild und gemäßigt eingestuft - das hört sich erst einmal gut an. Aber schaut man es sich im Detail an, begreift man schnell, wie verallgemeinernd das ist, denn die Gebiete der Toscana sind durchaus unterschiedlich geprägt. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Klima von Norden nach Süden wärmer und auch trockener wird. Wirklich gemäßigt ist es das ganze Jahr nur am recht schmalen Küstenstreifen, und selbst dort fiel im Winter 2010/11 Schnee. Im Frühling und im Herbst muss man in den Bergen mit Nebel rechnen, wenn die feuchtwarme Luft der Ebene auf die Kaltluft der Berge trifft.
Das Frühjahr beginnt mit einem März, der dem deutschen April gleicht: Regen, Sonne, Schnee, ein wenig von allem. Im April ist es schon wärmer und trockener, und im Mai kommt man ins Schwitzen. Es ist eine wunderschöne Wanderzeit in voller Blütenpracht. Fast alle Touren sind in dieser Zeit gut zu laufen, nur bei denen, die in die Berge führen (Touren 2, 4, 6 und 20), sollte man sich vorher informieren, ob noch Schnee liegt - und das sogar bis in den April. Die mittleren Tiefsttemperaturen liegen im März in Palagnana (nahe der Touren 4 und 6) lediglich bei 0,3 °C. Im April und Mai muss man besonders in der Nähe der Gebirge im Norden und Nordosten mit Regengüssen rechnen, die zwar kurz, dafür aber stark sind. Doch wenn die Sonne hervorkommt, wird es sofort warm. So liegen im Mai die mittleren Höchsttemperaturen in Siena bei 20,4 °C und in Palagnana bei 17,5 °C. Bis Mitte Juni steigen die Temperaturen weiter an, und der Regen lässt nach. Es herrscht ideales Wanderwetter in der ganzen Toscana.
Wenn der Sommer die Badeurlauber anlockt, sind lediglich die Bergstrecken ein Genuss. Im Juli und August klettern die mittleren Höchsttemperaturen auf bis zu 38 °C. Doch die Werte nehmen in den Höhenlagen stark ab und liegen auf dem Monte La Croce (1.313 m) im Apennin im Juli nur bei 18,3 °C. In dieser Höhe lässt es sich gerade im Hochsommer gut wandern. Ansonsten sind die warmen Monate besser an der Küste zu ertragen, da das Meer für Ventilation sorgt: Tagsüber erwärmt sich das Land stärker als das Wasser, sodass ein kühlender Wind vom Meer zum Land weht; nachts kehren sich die Verhältnisse um. Im Inland dagegen ist es teilweise mit Temperaturen bis zu 40 °C erdrückend heiß. Hier sind Wanderungen nur am frühen Morgen und am späten Nachmittag möglich. Ansonsten meidet man die heiße Tageszeit am besten bei einem echt toscanischen „pisolino“, dem Mittagsschläfchen, oder bei einem Bad in den verschiedenen Gewässern (Touren 6, 18, 21, 30, 33 und 35).
Mitte August setzen die ersten Regenschauer ein und mildern die Hitze. Im September ist es vorbei mit der Glut, wenn auch die mittleren Höchsttemperaturen in Siena noch bei 23 °C liegen.

Castiglione della Pescaia im Abendrot (Tour 34)

Mit dem Herbst beginnt wieder eine ideale Wanderzeit in der ganzen Toscana. Allerdings muss auch wieder mit Regen gerechnet werden. Im Inland ist der Oktober häufig der regenreichste Monat, aber oft sind es nur Schauer. Allerdings haben in den letzten Jahren Extremniederschläge immer wieder zu Überschwemmungen geführt. Eventuell von der Region Toscana ausgegebene Alarmstufen für Unwetter sollten also unbedingt ernst genommen werden. Besonders der Norden und der Nordosten sind betroffen, wo die feuchte Luft an den Höhenzügen aufsteigt. An der Küste sorgt das warme Meer für geringere Temperaturschwankungen, während diese im Inland und in den Bergen im Tagesverlauf viel stärker ausfallen. Ein leichter Pullover im Rucksack schadet nicht. Sogar der November eignet sich zum Wandern, auch wenn er zu den regenreichsten Monaten zählt. Zumindest unterhalb der 1.000-m-Grenze sind die Temperaturen dann ideal, und die Toscana scheint fast leer ohne die Touristenströme der Hauptsaison.
Im Winter lassen bis zu 100 Tage bei 20-100 cm weißer Pracht das Herz der Skiläufer im Apennin höherschlagen. Die Wanderungen in den Bergen sind dann höchstens mit Schneeschuhen zu empfehlen. Die Temperaturen sinken ab ca. 800 m oft weit unter 0 °C. Abgesehen von den Gipfeln des Apennins und der Apuanen ist die Umgebung von Arezzo die kälteste Gegend der Toscana. Der Schnee hält sich auf den Gipfeln des Apennins manchmal bis in den Juni. Auf dem Monte Amiata und dem Monte Cetona im Süden der Toscana liegen dagegen im Durchschnitt nur 10-50 Tage im Jahr Schnee. Besonders die dem Meer zugewandte Seite weist auch in höheren Lagen ein wesentlich milderes Klima auf. An der Küste herrscht zwar kein Badewetter, doch zum Wandern ist es immer warm genug, und im Januar hat der Monte Argentario fast dreimal so viel Sonnenstunden wie Berlin. Der Januar ist zwar in der gesamten Toscana der kälteste Monat, aber der vom kalten Nordwind Tramontana blankgeputzte Himmel sorgt oft auch im Inland für klare Tage.
Es empfiehlt sich, vor jeder Wanderung den aktuellen Wetterbericht zu kennen (→ „Aktuelle Wetterinformationen“) und die Tageslängen einzukalkulieren.
Kleine Windkunde: Die Tramontana und der Grecale sind Winde, die aus dem Norden bzw. Nordosten blasen und meist trockene, kalte Luft mitbringen. Im Sommer mag das eine Erfrischung sein, sonst bedeutet es, dass man besser einen Pullover oder eine Jacke mitnimmt, denn es kann kalt werden. Dafür ist die Sicht oft glasklar.
Der Maestrale kommt aus dem Nordwesten und bringt häufig die Sturmtiefs vom Atlantik. Libeccio und Scirocco wehen das ganze Jahr über aus südwestlicher bzw. südöstlicher Richtung, sind daher warm, aber auch feucht. Der Scirocco kommt aus der Sahara und bringt außer Regen auch feinen gelben Sand mit. Auf See ist die sog. Libecciata, ein Sturmwind mit oftmals heftigen Böen, gefürchtet. An Land hilft bei Wind mit Regen nur das Cape, denn ein Schirm wird hoffnungslos verbogen und bei Gewitter auch zu einer Gefahr, da er die elektrisch geladene Luft wie eine Antenne anzieht.
Tageslängen Florenz
Tag
Sonnenaufgang
Sonnenuntergang
Tageslänge
15. Jan.
7.45 Uhr
17.03 Uhr
9:18 Std.
15. Febr.
7.15 Uhr
17.43 Uhr
10:28 Std.
15. März
6.29 Uhr
18.19 Uhr
11:50 Std.
15. April
6.33 Uhr
19.57 Uhr
13:24 Std.
15. Mai
5.49 Uhr
20.33 Uhr
14:44 Std.
15. Juni
5.33 Uhr
20.58 Uhr
15:25 Std.
15. Juli
5.47 Uhr
20.54 Uhr
15:07 Std.
15. Aug.
6.18 Uhr
20.21 Uhr
14:03 Std.
15. Sept.
6.52 Uhr
19.29 Uhr
12:37 Std.
15. Okt.
7.28 Uhr
18.33 Uhr
11:05 Std.
15. Nov.
7.09 Uhr
16.50 Uhr
9:41 Std.
15. Dez.
7.41 Uhr
16.39 Uhr
8:58 Std.
Alle Zeitangaben sind in MEZ bzw. MESZ (Monate April bis Oktober).
Wandersaison: In der Toscana kann man das ganze Jahr über wandern. Besonders angenehm und reizvoll ist die Zeit von Mitte April bis Mitte Juni und von Anfang September bis Anfang November. Im Frühjahr blüht es ringsherum, während im Herbst die Weinberge in allen Farben leuchten und die Waldfrüchte zum Naschen einladen (aber bitte keine Trauben pflücken!). Dabei machen milde Temperaturen die zeitweise heftigen Regenfälle des Herbstes erträglich. Regenphasen, die gleich eine Woche dauern, gibt es hier nicht, und so freut man sich nach einer verregneten Nacht über die strahlende Sonne. In Lagen unterhalb von 1.000 m bietet auch der Winter viele wanderfreundliche Tage bei klarem Wetter. Doch für die Bergtouren ist es von November bis Ende April oft zu kalt, abgesehen vom Schnee, der im Gebirge reichlich fällt und lange liegenbleibt. Dafür sind die Berge besonders in den heißen Monaten Juli und August ideal zum Wandern, wenn die Strecken in der Ebene, besonders bei geringem Bewuchs, zu heiß werden.
Stein- und Felskunde für Wanderer
Die komplexe geologische Entstehungsgeschichte der Toscana spiegelt sich in den mannigfaltigen Landschaftsformen wider, die ein Wanderer auch bei wenigen Touren entdecken kann.
Als vor ca. 200 Mio. Jahren der Großkontinent Pangäa begann, sich in verschiedene Kontinente zu teilen, sank die Toscana zu großen Teilen unter die Oberfläche des Meeres Tethys. Auf dem Meeresboden lagerten sich Überreste aus Kalziumcarbonat ab - Überbleibsel der Muscheln und Schneckentiere. In Küstennähe wurde der Meeresgrund mit Lehm, Ton und Gestein angereichert, Material, das die Flüsse mitbrachten. Dann trennten sich die Platten Nord- und Südamerikas von Afrika, und es entstand der Atlantische Ozean vor ca. 140 Mio. Jahren. Die Afrikanische Platte drehte sich nach Nordosten und stieß an den europäischen Kontinent. Das so eingeschlossene Wasser, das in etwa der Größe des heutigen Mittelmeers entsprach, begann zu verdampfen. Am Boden lagerten sich Mineralien, Salz und Gips ab.
Der Zusammenstoß der Kontinente blieb nicht ohne Folgen, denn dadurch bildeten sich vor etwa 70 Mio. Jahren der Apennin und seine Ausläufer, die Apuanischen Alpen. In diesen formte sich durch den immensen Druck der Marmor. Und die Colline Metallifere falteten sich durch den Schub auf. Dabei purzelten die Gesteinsschichten so durcheinander, dass sie teilweise kippten und die oberste Schicht nach unten gedreht wurde. Das Wachsen der Berge ist übrigens noch nicht vorbei! Gleichzeitig war auch eine große vulkanische Tätigkeit im Gange, und es entstanden der Monte Amiata (Touren 27 bis 30) und die Insel Capraia, eine der sieben Inseln des toscanischen Archipels.

Ein großer Lavabrocken (Tour 28)

Vor ca. 7 Mio. Jahren öffnete sich die Enge von Gibraltar wieder, das Meer kehrte zurück und überspülte weite Teile der heutigen Toscana: das Arno-Tal, die Küstenlandschaft der Maremma, aber auch das Inland bis ins Chiana-Tal vor Arezzo, die Crete Senesi und das Orcia-Tal. Als sich das Meer nach fast 5 Mio. Jahren erneut zurückzog, blieben hier Lehm, Muschelkalk und Ton zurück, viele der großen Ebenen versumpften und waren von Seen gekennzeichnet. Über 2.000 Jahre brauchte der Mensch, um diese Gebiete trockenzulegen und die Malaria auszurotten. Von diesen ehemaligen Seen und Sümpfen gibt es heute nur noch kleine Überreste (Touren 24 und 34).
Erst vor 2,5 Mio. Jahren entstand das Festland der Toscana, wie wir es heute kennen. Die Vulkane stellten ihre Tätigkeit vor ca. 200.000 Jahren ein.
So stößt der Wanderer auf eine Vielzahl von Gesteinen, und Mineraliensammler kommen auf ihre Kosten. Alaun, Calcit, Magnesit, Bergkristall, Antimonit, Aragonit, Kupfer- und Bleiglanz, Gabbro, Serpentin, Pyrit, Hämatit, Realgar, Schwefel, Gips, Alabaster, Eisen, Silber und sogar Gold wurden über Jahrtausende abgebaut, und schon die Etrusker nutzten das Vorkommen von Borax, um ihre schönen Keramiken zu glasieren. Auch der weiße Marmor von Carrara ist seit sehr langer Zeit weltberühmt.
Auf den Touren in den Bergen (Touren 2, 4, 5, 6 und 20) und Mittelgebirgen (Touren 3, 8, 10, 12, 16, 18, 19, 21, 22, 25, 30 und 32) trifft man hauptsächlich auf einen festen Untergrund aus Fels, meist Kalkstein, und den daraufliegenden Humus. Auf Letzterem lässt es sich angenehm gehen, aber oft schaut das blanke Gestein heraus - mal eben, mal als grober und feiner Schotter, mal aufgerichtet und hinderlich, mal als Geröllfeld (Tour 4). Kalksteine werden bei Nässe extrem rutschig. In den Randgebieten besonders der Mittelgebirge trifft man häufig auf Sandstein, der leicht erodiert, den Füßen aber auch bei Nässe Halt bietet.
Der stillliegende Vulkan Monte Amiata ist zwar mit großen Felsbrocken übersät, aber die Wege verlaufen über Waldboden, wenn auch manchmal steil (Touren 27 bis 30).
Die Hügellandschaften (Touren 11, 13, 14, 17, 23, 26 und 31) und Ebenen (Touren 24 und 34) der Toscana sind fast ausschließlich von tonhaltigem Lehmboden bedeckt, der bei Nässe extrem klebrig wird und die Feuchtigkeit lange speichert. Die breiteren Wege, die auch vom Verkehr genutzt werden, sind fast immer geschottert. Ist der Boden wieder abgetrocknet, kommt man auf dem Schotter jedoch leicht ins Rutschen.
An den Stränden (Touren 33 und 35) ist der Sand zwar recht grob, aber mit Wanderschuhen empfiehlt es sich doch, nahe der Wasserkante zu laufen.
Pflanzenwelt
So unterschiedlich und abwechslungsreich wie die Landschaft der Toscana ist auch ihre Pflanzenwelt. Der große Artenreichtum macht sie zu einem Bindeglied zwischen den nördlichen und den südlichen Regionen Europas. Als weiterführende Lektüre während der Wanderungen empfiehlt sich ein kleiner Pflanzenführer im Rucksack.

Weißdornfrüchte

Wald, Macchia und Garrigue: Etwa 44 % der Toscana sind von Wald bedeckt. In den Höhenlagen ab 1.000 m wachsen Buchen, Fichten und Tannen, und fast könnte man meinen, im heimischen Wald unterwegs zu sein, wenn nicht immer wieder typisch toscanische Ausblicke diesen Eindruck berichtigen würden. Unterhalb dieser Höhen weichen die Buchen den Esskastanien (Castanea sativa) und den Zerreichen (Quercus cerris) sowie Flaumeichen (Quercus pubescens) und Traubeneichen (Quercus petraea). Auch Wacholder (Juniperus communis) und Stechpalmen (Ilex aquifolium) bestimmen hier das Bild. Im Apennin und den Apuanischen Alpen (Tour 4) findet man eine endemische Form des Ahorns, den Italienischen Ahorn (Acer neapolitanum).
Kontrolliertes Pilzesammeln
Im Herbst beginnt die Zeit der Pilze. Das Sammeln ist jedoch nur mit einem Pilzsammelschein erlaubt, den man bei der Regionsverwaltung der Toscana bekommt. Er kostet 15 €/Tag, 40 €/Woche oder 100 €/Jahr. Auf der Post tätigt man eine Einzahlung auf das Postkonto Nr. 6750946 der Amministrazione regionale (Italienischkenntnisse hilfreich; Verwendungszweck: „raccolta funghi“, gewünschtes Datum und persönliche Daten) und nimmt den Zahlungsbeleg zum Sammeln mit. Erlaubt sind pro Person und Tag 3 kg. Da aber die Pilze je nach Standort sehr unterschiedlich aussehen können, sollte man sie vor dem Genuss kontrollieren lassen. Das kann man in fast jeder größeren Ortschaft bei der ASL (Azienda Sanitaria Locale).

Alte Esskastanie

Stamm des Erdbeerbaums

Unter 500 m beginnt der mediterrane Wald, die Macchia, die bis auf Meereshöhe vorkommt. Je nach Untergrund, Lichteinfall und Niederschlagsmenge kann die gleiche Pflanze andere Wuchsformen aufweisen. Typisch sind Hartlaubgewächse wie die immergrünen Eichen mit ihren ledrigen Blättern: die Steineiche (Quercus ilex), deren junge Blätter am Fuß des Baums mit Stacheln bewehrt sind wie bei der Stechpalme, und die Korkeiche (Quercus suber) mit ihrer weichen und warmen Rinde, die in kleinen Beständen auch heute noch genutzt wird. Außerdem wachsen in der Macchia Mastixsträucher (Pistacia lentiscus), deren Saft u. a. Schauspieler zum Ankleben der Bärte verwenden, Myrte (Myrtus communis), Blumen-Eschen (Fraxinus ornus), übermannshohe Baumheide (Erica arborea), Mäusedorn (Ruscus aculeatus) und verschiedene Ginster (Spartium junceum; Sarothamnus scoparius; Ulex europaeus).
Auch mehrere Baumsorten, die früher als Obstbäume genutzt wurden, finden sich in der Macchia: darunter der Speierling (Sorbus domestica) - vom Baum gepflückt, ist die Frucht sehr sauer, aber als Marmelade eine feine Sache -, die Mispel (Mespilus germanica) und nicht zuletzt der Erdbeerbaum (Arbutus unedo), dessen Früchte den Wanderer im späten Herbst erfreuen.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Garrigue, ein häufig vorkommender mediterraner Biotop, bestehend aus einer steinigen, trockenen und sonnenbeschienenen Fläche mit niedrigem Strauchbewuchs. Neben dem Besenginster (Sarothamnus scoparius) und dem giftigen Stechwacholder (Juniperus oxycedrus L.) findet man auf diesen Trockenflächen viele aromatische Pflanzen wie Thymian (Thymus praecox), Oregano (Origanum vulgare) und den verwandten Majoran (Origanum majorana), die gelb blühende Mittelmeer-Strohblume (Helichrysum italicum), auch Currykraut, die wegen ihres intensiven Currygeruchs früher in den Häusern als Duftstrauch aufgehängt wurde, und die Zistrose (Cistus salvifolius).
Längs der Küste wächst in erster Linie die Mittelmeer-Kiefer (Pinus pinea), die nicht nur die Küste vor Erosion schützt, sondern auch die leckeren Pinienkerne liefert. Auch die Seestrand-Kiefer (Pinus pinaster) ist weit verbreitet, während man die Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) nur an felsigen Küstenstreifen abenteuerlich über dem Meer hängend findet.
Der bekannteste Baum der Toscana, die Zypresse (Cupressus sempervirens), ist ein Einwanderer. Sie wurde wahrscheinlich von den Etruskern oder den Phöniziern aus dem Vorderen Orient mitgebracht und ist der wichtigste Zierbaum. Im Chianti-Gebiet zwischen Castellina in Chianti, Poggibonsi und San Donato in Poggio gibt es einen ausgedehnten Zypressenwald.
Blumen: Die Welt der Wildblumen ist in der Toscana dank des weitgehenden Verzichts auf Unkrautvernichtungsmittel noch recht intakt, auch wenn sich die Situation langsam verschlechtert. Im Winter blühen zunächst die Grüne Nieswurz (Helleborus viridis) und die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus). Im Frühjahr belebt sich der Waldboden u. a. mit Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) und Märzveilchen (Viola odorata), die Wiesen mit Krokus (Crocus albiflorus) und blaulila blühendem Balkan-Windröschen (Anemone blanda). Die jungen Triebe des wilden Spargels (Asparagus acutifolius) sind ein beliebter Leckerbissen aus dem Wald, der im April von den Einheimischen gesucht wird.
Sobald es gegen Mitte April wärmer wird, explodiert die Natur: Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) und Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) stehen am Wegrand. Klatschmohn (Papaver rhoeas) setzt rote, Weißdorn (Crataegus monogyna) weiße Tupfen in die Landschaft. Es zeigen sich Italienischer Aronstab (Arum italicum) und Ringelblume (Calendula officinalis). Im Halbschatten steht Doldiger Milchstern (Ornithogalum umbellatum), und mit zunehmender Wärme kann man Flockenblume (Centaurea scabiosa), Wasserdost (Eupatorium cannabinum) und die prächtige Feuer-Lilie (Lilium croceum) bewundern. Ganz banal am Straßenrand stehen die langen Rispen der Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) und so manch seltene Orchideenart wie das Knabenkraut (Orchis mascula). Auf hellen Waldflächen wachsen Stendelwurz (Epipactis helleborine), Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra) und Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera).
Längs der Wege streifen die Füße immer wieder die wohlriechende Bergminze (Calamintha nepeta). Ihre blaßlila Blüten sind sehr klein und blieben unbeachtet, wäre da nicht der Duft, der sie verrät. Die Toscaner würzen damit gerne ihre Pilzspeisen und Salate oder die Tortelloni gefüllt mit Ricotta und Spinat.

Kamelienblüte

Grüne Nieswurz

Scheinrebe

Kulturpflanzen: