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Jane Wonda teilt ihr Wissen über toxische Beziehungen, wie man sich daraus befreien und nach der Trennung wieder ein glückliches Leben führen kann. Ausgangspunkt sind ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit toxischen Menschen, die Wonda stark geprägt haben – in der Familie, im Freundeskreis und in früheren Beziehungen. Dabei wird klar: In einer toxischen Beziehung gibt es stets ein unschuldiges Opfer und einen rücksichtslosen Täter – den Narzisst. Die Leserin erfährt, wie es Wonda selbst gelang, solche Menschen zu erkennen, die Trennung zu überstehen und möglichst unbeschadet daraus hervorzugehen. Dabei geht es auch darum, den eigenen Selbstwert und persönliche Grenzen, die bisher missachtet wurden, wieder aufzubauen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
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Liebe Leserinnen und Leser, dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte, unter anderem geht es um Suizidgedanken, körperliche Gewalt und Misshandlung, psychische Manipulation und den Verlust von Kindern aufgrund des Sorgerechts. Bitte lest das Buch nur, wenn ihr euch emotional in der Lage dazu fühlt. Falls es euch mit diesen (oder anderen) Themen nicht gut geht, findet ihr am Ende des Buches eine Auswahl an Hilfsangeboten und Anlaufstellen für Betroffene.
Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Autorin dar. Sie wurden nach bestem Wissen niedergeschrieben und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für medizinischen Rat, den sich Leserinnen und Leser, die unter toxischen Beziehungsstrukturen leiden, im Zweifelsfall unbedingt einholen sollten. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Handeln auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
© Piper Verlag GmbH, München 2025Covergestaltung: J. S. WONDA, SUSANNA.DESIGNKonvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)
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Text bei Büchern ohne inhaltsrelevante Abbildungen:
Cover & Impressum
Widmung
Vorbereitung
Der Realitätscheck
Vorwort
Teil 1: Die Gefahr, mit der du zusammen bist
Die Erkenntnis kickt anders
Fancy a Drink?
Kauf schon mal ein paar Rosen, du wirst einen Krieg damit führen
Was »toxisch« ist – und was es auch ist
Toxisch ist alles, was sich langfristig nicht verändert
Toxisch ist, wenn »Reden« nichts bringt
Toxisch ist, wenn jede Kritik in Streit ausartet
Toxisch ist, was dir strukturell nicht guttut
Toxisch ≠ ungesund
Toxisch ist die inflationäre Einteilung in Opfer und Täter
Toxisch ist Social Media
Toxisch ist, wenn du dich ohne Grund schlecht fühlst
Toxisch ist, wenn wir bleiben, obwohl wir gehen müssten
Toxisch ist auch die Beziehung zu dir selbst
Wenn wir toxische Muster zu sehr verinnerlicht haben, können wir selbst toxisch werden
Teil 2: Die Meister der Toxizität
Das innere Skript eines Narzissten
Die verschiedenen Formen von Narzissmus
Nachtrennungsgewalt
Erkenne deine Stärke
Teil 3: Die Methoden toxischer Menschen – und wie du sie durchschaust
Blenden: »Ich bin grandios. Wenn du das nicht erkennen willst, bin nicht ich das Problem.«
Spiegeln: »Ja, das sehe ich alles genauso wie du. Und morgen sehe ich alles genauso wie die anderen.«
Love Bombing: »Niemand wird dich so lieben wie ich.«
Gaslighting: »Es war nicht so, wie du sagst, weil du dich einfach nicht richtig erinnerst.«
Silent Treatment: »Du verdienst mich nicht, deswegen werde ich so tun, als ob ich dich nicht brauche.«
Lügen: »Ich bin reich, ich bin erfolgreich, ich bin ehrlich, ich bin gut.«
Schuldumkehr: »Du hast aus mir einen Narzissten gemacht.«
Wie du mit Lügen über dich umgehen kannst
Flying Monkeys: »Ich bin nicht der Einzige, der sagt, dass du ein schlechter Mensch bist (auch wenn ich es war, der den anderen gesagt hast, dass du einer bist).«
Projizieren: »Ich sehe dir an, dass du genauso schlecht bist wie ich.«
Abwerten: »Ich meine es nur gut mit dir, wenn ich dich auf alle deine Schwächen hinweise – selbst wenn es keine sind.«
Breadcrumbs: »Du musst dich mehr anstrengen, um gut genug für mich zu sein.«
Die Mitleidstour: »Du machst mich traurig wegen dem, was ich dir antue.«
Isolation: »Ich bin der Einzige, der dich wirklich versteht, weil ich dir einrede, du würdest alle anderen falsch verstehen.«
Gleichgültigkeit: »Du bist mir nicht wichtig genug, um über mein Verhalten nachzudenken.«
Unberechenbarkeit: »Du sollst dich jeden Tag fragen, was ich wirklich will.«
Unklarheit: »Solange du nicht weißt, woran du bei mir bist, willst du es herausfinden – und bleibst.«
Bereut er seine Taten?
Wie es funktioniert …
Zeit für einen Filmabend
Muss ich mich jetzt trennen?
Teil 4: Ist die Beziehung heilbar oder toxisch?
Es wird dir nicht leichtfallen, dich zu trennen
Die Illusion der »Heilbarkeit«
Deine Komfortzone ist dein wahrer Feind
Du bist niemals schuld
Status quo: unglücklich
Toxisch oder nicht? Schreib deine Liste
Wie du ihn auf deine Liste ansprichst
Niemand mag Kritik
Bewerte ihn nach seinen Taten
Wieso wir uns für toxische Menschen entscheiden
Die Angst vor dem Verlassenwerden
Wenn es »zu gut« läuft
Du entwickelst dich zu einem schlechten Menschen
Deine Wut
Den Schein wahren: »Ich musste lügen, damit sie dich mögen. Du musst lügen, damit sie mich hassen.«
Besondere Events
Du lügst ihn an, um Konflikte zu vermeiden
Die heimliche Tonaufnahme
Deine Werte
Magst du ihn überhaupt?
Deine Kinder geraten dazwischen
Dein Fazit
Teil 5: Wieso du es niemals schaffen wirst, dich zu befreien. Oder: Wie du es doch schaffst
Die bittere Wahrheit
Warum ich so hart zu dir sein muss
Sei kein Junkie mehr
Kein einziger Tropfen mehr
Abhängig von einem Menschen?
Die narzisstische Gewalt, die dich bindet
Psychische Gewalt
Finanzielle Gewalt
Physische Gewalt
Soziale Gewalt
Elterliche Gewalt
Verlustangst
Von Empathen und Dramaqueens: Warum du Narzissten in dein Leben ziehst
Bist du ein Empath?
Bist du eine Dramaqueen?
Von gemeinsamen Erinnerungen und schon erfolgten Investitionen
Wen würde deine Trennung unglücklich machen?
Die Trennung vorbereiten
Teil 6: Deine Exit-Strategie
Erinnerst du dich an meine Warnung?
Die neue Struktur in deinem Alltag
No Contact – darauf läuft es hinaus
Stell ihn dir als einen Fremden vor
Vorbereitung auf die Trennung: Liste deines Exits
Passwörter
Neue Telefonnummer
Dokumente
Rechnungen, Zahlungsausgänge, Belege
Betreuungstagebuch
Post an eine sichere Adresse umleiten
Verträge prüfen und umschreiben
Finanzen
Sparmaßnahmen
Safe Place
Flucht
Anwalt
Künstliche Intelligenz
Sorgerecht
Gemeinsame Kinder, aber du hast das alleinige Sorgerecht
Gemeinsame Kinder, gemeinsames Sorgerecht
Deine alleinigen Kinder
Staatliche Hilfe, staatliche Gewalt
Beweissicherung
Das Jugendamt
Gerichte
Unterhalt
Beratungsstellen und Notrufnummer bei Gewalt
Wie du seinen Methoden widerstehen und sie für dich nutzen kannst
Love Bombing und Hoovering
Lügen
Unberechenbarkeit
Gaslighting
Schuldumkehr
Silent Treatment
Spiegeln und Projizieren
Manipulation durch Mitleid
Isolation
Triangulation
Psychoterror
Kein Entgegenkommen
Kann ich auch mit ihm zusammenbleiben?
Teil 7: No Contact und was du dabei durchmachst
Dein Prozess des Trauerns
Leugnen
Wut
Verhandeln
Trauer
Akzeptanz
»Ich lasse dich nicht gehen …«
Love Bombing 2.0: »Ich habe so viel nachgedacht! Mir ist jetzt klar geworden, dass ich mich ändern muss. Lass uns von vorn beginnen.«
Selbstmitleid und Opferrolle: »Ich werde ohne dich niemals wieder glücklich. Bin ich wirklich so ein schlechter Mensch, dass ich keine zweite Chance verdiene?«
Plötzliches Wiederauftauchen: »Ich musste so oft an dich denken. Dass ich damals gegangen bin, war ein riesiger Fehler.«
»Zufällige« Begegnungen: »Wie schön, dich zu sehen! So eine Überraschung! Ich bin so froh über diesen Zufall!«
Nostalgie: »Ich vermisse es, wie wir früher zusammen waren. All die schönen Momente. Sie gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Lass sie uns wiederholen.«
Triangulation: »Er leidet wirklich!«
Fake-Not: »Ich bin gestern vom Motorrad gestürzt. Bitte, ich brauche deine Hilfe, ich habe niemanden sonst.«
Eifersucht provozieren
Die »Grey Rock«-Methode
Paradiesische Langeweile
Teil 8: Wie Phönix aus der Asche
Wenn ich es geschafft habe, schaffst du es auch
Auch jetzt geht es nur um dich
Deine alten und deine neuen Glaubenssätze
»Ich werde keinen (besseren) Partner mehr finden.«
»Ich kann von Glück reden, dass ich überhaupt einen Partner gefunden habe, der mich will, auch wenn die Beziehung oft schwierig ist.«
»Wenn die Beziehung nicht funktioniert, liegt es an mir.«
»Ich ziehe immer die falschen Menschen an.«
»Ich kann nie wieder eine gesunde Beziehung führen.«
»Niemand wird mich so sehr lieben wie der Narzisst.«
»Ich bin nicht liebenswert.«
»Ich werde nie wieder vertrauen können.«
»Vielleicht war ich doch zu empfindlich.«
»Ich bin nur komplett mit einem Partner.«
»Es gibt keine bösen Menschen, nur schwache.«
»Alle guten Männer und Frauen sind vergeben.«
»Ich bin zu alt, um von vorn zu beginnen.«
»Mich zu trennen würde für mein Kind schwerwiegende Folgen haben.«
»Niemand kann wissen, ob ich richtigliege.«
»Ich erwarte zu viel.«
»Mich mag keiner.«
Werde deine eigene beste Freundin, dein eigener bester Freund
Selbstliebe: on
Die ultimative Dankbarkeitsübung
Vertrauen lernen
Negativität ablegen
Achtsamkeit
Meditationen
Vision Board
Fight, Flight und Freeze verabschieden: Entspannung für dein Nervensystem
Die hilfreichen Effekte einer Therapie oder eines Coachings
Jemand hört dir zu und verurteilt dich nicht
Du bist das Opfer und niemand sonst
Falsche Glaubenssätze lassen sich leichter mit Hilfe untersuchen
Dennoch: Vorsicht
Beziehungsprobleme sind ein Spiegel
Investiere deine Kräfte an der richtigen Stelle
Deine Kontakte
Umgang mit Opfern
Es ist in Ordnung, für die nächste Zeit nicht »richtig« zu funktionieren
Oha, spannend: Deine Geschichte will irgendwann erzählt werden
Dein altes Leben ist weg – und das kann Angst machen
Die Wahrheit ist dein Triumph
Hilfe für Betroffene
Inhaltsübersicht
Cover
Textanfang
Impressum
Für Daniela
Du bist immer bei mir. Bei jeder Träne. Bei jedem Erfolg.
Ich wünschte, du könntest mir zujubeln.
Ich wünschte, ich könnte dein Jubeln hören.
Content Note
Jeder Satz in diesem Buch kann dich emotional herausfordern. Falls du in einer toxischen Dynamik gefangen bist, kann dir das Lesen hier wehtun. Das Erkennen deiner Probleme kann diese vorübergehend verschärfen und nahezu unerträglich machen. Und vielleicht gibst du diesem Buch die Schuld an deiner Qual. Wenn du dich tatsächlich in einer toxischen Beziehung befindest, ist dieser Eindruck aber falsch.
Dann ist kein Wort in diesem Buch das Problem. Dann ist er es.
Erzähl ihm nicht von diesem Buch.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Partner manipulierend oder kontrollierend reagiert, sprich nicht mit ihm über dieses Buch.
Ich hätte ihm ganz sicher davon erzählt. Würde in diesem Buch nicht stehen, dass du das unter keinen Umständen tun darfst.
Wobei, ich bin ja ein kleiner Rebell, ich hätte es vermutlich trotzdem getan.
Was weiß schon irgend so eine Autorin! Pah!
Wenn du das nächste Mal weinst: Erzähl ihm nicht von diesem Buch.
Wenn ihr das nächste Mal streitet: Erzähl ihm nicht von diesem Buch.
Wenn er das nächste Mal die Wahrheit verdreht und jedes deiner Argumente abschmettert: Erzähl ihm nicht von diesem Buch.
Erzähl ihm niemals von diesem Buch.
Er würde es gegen dich verwenden.
Du hast in diesem Moment noch keine Vorstellung davon, wie sehr er es gegen dich verwenden könnte.
Im Folgenden werde ich aus meiner Perspektive als Frau schreiben. Aber dieses Buch ist für jede Form der toxischen oder ungesunden Beziehung verfasst. Wenn ich also von einem »Er« oder »Ihm« spreche, meine ich damit keinen Mann. Sondern einen toxischen Menschen, der dein Leben um jeden Preis zerstören will. Dieser Mensch kann jedes Geschlecht haben.
Weinst du oft?
Am Anfang schien alles perfekt?
Sagte er dir, er habe noch nie so gefühlt und du seist die erste Frau, mit der er sein ganzes Leben verbringen möchte?
Übergeht er deine Grenzen und überredet dich dazu, Nähe zuzulassen?
Versucht er, dich subtil abzuwerten oder sich als Opfer darzustellen, wenn du auf einem Nein beharrst?
Spricht er abfällig über seine Ex-Freundinnen?
Ist sein Interesse Kalkül? Horcht er dich aus, um dir das Gefühl zu geben, er sei an dir interessiert, spiegelt dabei aber eigentlich nur deine Interessen? Du liebst Reiten oder Klettern? Er hat auf jeden Fall schon mal irgendwo auf einem Reiterhof gearbeitet und träumt regelmäßig von den Alpen.
Ist er sehr eifersüchtig und erwartet Exklusivität, auch wenn ihr nicht zusammen seid?
Sagt er dir am Telefon, dass er dich liebt, und meldet sich dann drei Wochen nicht?
Hat er ständig »Pech« im Leben, und alle sind gegen ihn? Die Welt scheint böse. Nur er ist gut.
Kontrolliert er dich? Was hast du warum, wann, wo gemacht, und mit wem schreibst du ständig am Handy?
Lügt er?
Macht er dich klein?
Verdreht er jedes deiner Argumente? Egal, was er tut, bist du die Schuldige?
Bestraft er dich mit Schweigen? Stunden, Tage, Wochen, bis du dich entschuldigst, obwohl er dich verletzt hat?
Streitet ihr aus unerfindlichen Gründen in den unpassendsten Momenten?
Bist du nach einem Streit verwirrt und weißt nicht mehr, worum es anfangs ging?
Verlaufen Feste, Feiertage und Geburtstage selten friedlich?
Droht er dir mit Trennung? Seit Jahren?
Vergleicht er dich stark mit anderen, um dich zu verunsichern?
Zerstört er schöne Momente? Und du weißt nicht, wieso?
Er darf mit anderen Frauen flirten, doch du darfst andere Männer nicht einmal ansehen?
Lässt er dich emotional verhungern? Gibt er dir genau so viel oder so lange Liebe, dass du bleibst – aber nie genug, dass du dich sicher fühlst?
Kannst du die Uhr danach stellen: Zwei Tage ist alles gut, zwei Tage gibt es Stress?
Überschüttet er dich in friedlichen Zeiten mit Liebe? Und wenn ihr streitet, brüllt er dich an, auch wenn du schon am Boden liegst?
Ist seine Reue gespielt? Behauptet er, er werde sich ändern? Und sagt dann, er sei zu schwach, um es zu schaffen? Letztendlich bleibt alles, wie es ist, aber du zeigst Verständnis dafür?
Ist deine Wahrnehmung unzuverlässig geworden? Hast du manchmal keine Ahnung mehr, was Realität ist, was wirklich gesagt wurde oder wer von euch beiden recht hat? Kannst du deinen eigenen Gedanken nicht mehr trauen?
Hasst er es, wenn du etwas ohne ihn machst? Weil er die ständige Kontrolle braucht?
Achtest du ständig auf seine Befindlichkeiten und versuchst alles, um ihn bloß nicht zu verärgern?
Denkst du immer wieder über Trennung nach, aber schaffst es nicht, sie durchzuziehen?
Wünschst du dir manchmal still und leise, dass du ihm nie begegnet wärst?
Wiederholt er private Dinge, die du ihm anvertraut hast, in verletzender Weise vor anderen?
Haben sich dein Freundeskreis oder deine Beziehung zur Familie verändert, seit du mit ihm zusammen bist?
Hast du dich schon einmal von Freunden zurückgezogen, weil er sie nicht mochte?
Hast du Angst, über eure Beziehung zu sprechen, weil du weißt, dass du dann lügen oder beschönigen müsstest?
Hat er dich jemals körperlich bedrängt oder angefasst, obwohl du es nicht wolltest?
Hast du Angst vor seinen Stimmungsschwankungen?
Hast du körperliche Symptome wie Schlafprobleme, Kopfschmerzen, innere Unruhe oder Magenprobleme, seit du mit ihm zusammen bist?
Verlierst du das Interesse an Dingen, die dir früher wichtig waren?
Hast du Angst, dich zu trennen, weil du befürchtest, dass er dich verfolgen, bedrohen oder emotional erpressen wird?
Hast du bereits versucht, dich zu trennen – und bist dann zurückgekehrt, weil er dir leidtat oder dich massiv unter Druck gesetzt hat?
Wenn du mehr als zehn Mal mit Ja geantwortet hast, ist dieses Buch für dich. Wenn du weniger als zehn Kreuzchen gesetzt, aber trotzdem das Gefühl hast, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, ist dir vielleicht noch nicht bewusst, wie ernst deine Lage ist.
Ich nahm mein letztes Geld, zahlte die Kaution für die Miete des neuen Hauses und war zum ersten Mal seit Langem wieder frei. Ich hatte Glück: Der Vermieter wählte uns aus unzähligen Bewerbern aus. Es gibt ein Foto, wie ich grinsend auf dem Boden sitze und die Möbel unserer Küche zusammenschraube. Für Handwerker fehlte das Geld. Diese Möbel aufbauen zu dürfen wurde plötzlich zu meinem größten Privileg – denn ich hatte kurz zuvor fast alles verloren.
Nur wenige Tage, bevor dieses Foto gemacht wurde, hatte ich in meinem alten Büro gesessen und mich gefragt, wieso es nicht hoch genug sei, um sicher zu sterben, wenn ich mich aus dem Fenster stürzte.
Ich weinte viel.
Ich stand Todesängste aus.
Ich kämpfte dafür, nicht von meinen Kindern getrennt zu werden.
Draußen, im Netz oder hinter vorgehaltener Hand, redeten sie über mich. Über die Autorin Jane S. Wonda, die alles Schlechte verdiene, das ihr gerade widerfahre. Kaum jemand glaubte mir. Und viele werden mir niemals glauben.
Auch wenn ich auf diesem Foto lächelte, strahlte, weil ich eine Überlebende geworden war, fragte ich mich seit diesem Moment eines: Was hätte ich tun können, um diese Katastrophe zu verhindern?
Die Antwort füllt die Seiten in diesem Buch.
Ich möchte damit allen helfen, die in ihrer Beziehung Höllenqualen durchstehen und trotzdem an ihr festhalten. Ich möchte dir helfen, wenn du dich aus deiner toxischen Beziehung befreit hast und deine nächste – gesunde – sabotierst, weil du dem neuen Frieden nicht trauen kannst. Und ich möchte dir nahelegen, dich nicht unvorbereitet zu trennen. Solltest du in einer toxischen Beziehung gefangen sein, ist es mit einem klärenden Trennungsgespräch nicht getan – du brauchst eine Exit-Strategie. Sonst wirst du vielleicht genauso viel verlieren wie ich.
Als Scheidungskind habe ich schon sehr früh gelernt, dass nicht jede Beziehung ein Happy End hat. Meine Eltern stritten viel, heute verstehen sie sich blendend. Trotzdem entwickelte ich damals als Kleinkind eine anscheinend tiefe Überzeugung, die mich mein Leben lang prägen sollte: Liebe tut weh.
Meine erste »beste Freundin« in der Schule passte ins Profil. Nicht nur einmal machte sie mich im Beisein anderer Schülerinnen nieder. Und ich blieb freundlich, weil irgendetwas in mir darauf ansprach. Auf die Fehler im anderen.
Ich sah sie nicht als Täterin, sondern als Opfer. Als Opfer ihrer Schwäche, nicht ruhig bleiben zu können. Als Opfer ihrer Emotionen, die zu Wutausbrüchen führten. Als Opfer ihrer Wut auf mich, die in meinen Augen (und sicherlich auch in den Augen anderer) unbegründet war.
Nie sah ich mich selbst als Opfer.
Und ich würde noch Jahrzehnte brauchen, um zu lernen, dass ich eines war.
Und wie ich eines war!
Es sind die vielen, vielen Stunden, die ich weinend, trauernd, verlassen und verzweifelt zugebracht habe, die mich dieses Buch schreiben lassen. Eine toxische Beziehung ist ein traumatisches Erlebnis und beeinflusst uns nachhaltig. Nicht nur das: Aus einer toxischen Beziehung kann man sich kaum lösen. Man wird emotional abhängig davon, wie bei einer Sucht. Die guten Momente sind die Droge, die schlechten das, was man in Kauf nimmt.
Und ich bin nur ein Opfer von vielen.
Das größte Problem: Leidtragenden wird in Deutschland viel zu oft nicht geholfen. Jedenfalls nicht von den Instanzen, die helfen könnten. Damit bleiben Leidende häufig isoliert, hilflos und auf sich allein gestellt, während ihr Leben vom Täter zerpflückt wird und sie schwer traumatisiert werden.
Die Leute fragen: Warum hast du die Beziehung nicht einfach beendet?
Der Gegenanwalt sagte im Gerichtssaal zu einer Bekannten: »Wenn es so schlimm war, wieso sind Sie dann nicht ins Frauenhaus gegangen?«
Die Richterin ließ das stehen.
Misshandlung von allen Seiten.
Auch ich hatte darüber nachgedacht, in ein Frauenhaus zu gehen. Nicht nur einmal. Aber meine Kinder aus ihrem Leben reißen, weil es mir psychisch nicht gut ging? Am Ende hätte ich in diesem System noch als diejenige dagestanden, die maßlos übertreibt und die Flucht ins Frauenhaus missbraucht, um ihre Situation zu dramatisieren.
Um andere Betroffene und mich selbst nicht zu gefährden, habe ich die Fallgeschichten und Beispiele in diesem Buch verfremdet und anonymisiert. Auch meine eigene Geschichte kann ich hier deshalb nicht in allen Details aufschreiben. Worüber ich aber sehr wohl sprechen kann, ist das, was ich aufgrund meiner Erfahrungen über toxische Menschen, ihre Verhaltensmuster und mögliche Wege aus toxischen Beziehungen gelernt habe.
Toxische Gewalt hat viele Gesichter. Die subtile Form von Drohung, die bei einem Anruf des Expartners mitschwingt und zu einer Panikattacke führt, lässt sich oft nur mit Gefühlen belegen, die man daraufhin entwickelt. Wie soll so etwas jemals von einem Richter anerkannt werden?
Aber bevor wir uns zu sehr in Gesellschaftskritik verlieren, soll es erst einmal ganz um dich gehen. Vielleicht denkst du, das sei egoistisch. Oder du glaubst, du würdest dir bereits genug Me-Time einräumen. Aber wenn es dir geht, wie es mir ging, und du alle zwei Tage auf dem Boden kauerst und weinst, dann nimmst du dir nicht genug Zeit.
Auf meinem Weg habe ich eine Sache gelernt, und wenn es das Einzige ist, das du beim Lesen mitnimmst, dann hat sich das Schreiben dieses Buches gelohnt: Du verdienst es, glücklich zu sein. Und jemand, der dich liebt, wird alles dafür tun, dass du es bist.
Ich nehme dich an die Hand und begleite dich durch das Chaos deiner Beziehung. Dabei ist es völlig gleich, welche Beziehung dich belastet. Die zu deinem Partner, zu deiner Mutter, deiner Freundin, deinem Chef, deinen Kollegen. Jede Art von Beziehung kann toxisch sein. Und immer, wenn sie toxisch ist, bietet sie das Potenzial, unser Leben zu zerstören. Da keine Beziehung ein größeres Potenzial hat, uns alles zu nehmen, was uns etwas bedeutet, als die Beziehung zu unseren Partnern, handelt dieses Buch zum Großteil von ihnen.
Es handelt von diesen toxischen, betrügerischen, verlogenen, hinterhältigen, charmanten, wortgewandten Arschlöchern, die von allen geliebt werden, während sie im Geheimen nichts anderes tun, als Hass zu säen.
Es handelt von Narzissten.
Dazu ein ganz wichtiger Hinweis vorweg, bevor ich im zweiten Teil dieses Buches ausführlich erklären werde, wie ich Narzissmus bzw. Narzissten für mich definiere: Ich verwende diese Begriffe auf diesen Seiten nicht in einem therapeutischen Sinne, der sie in all ihrer Komplexität erfasst, weil ich hier kein Werk über die zahlreichen Spielarten und Diagnosen rund um Narzissmus schreiben und den Fokus so auf den Täter legen möchte. Die Verwendung der Begriffe wird für manchen Leser vielleicht etwas verkürzt oder vereinfacht erscheinen. Mir geht es vor allem darum, der Bedrohung, der sich Betroffene tagtäglich gegenübersehen, einen Namen zu geben, sie so beschreibbar zu machen.
Und noch einmal, damit wir uns nicht falsch verstehen: »Der Narzisst«, wie ich ihn hier beschreibe, ist geschlechtslos. Er ist weder Frau noch Mann. Der Begriff meint ein Persönlichkeitsmuster, das bei manchen Menschen vorkommt und nicht geheilt werden kann. Diese Verhaltensweisen entwickeln sich meist in der Kindheit – sie sind oft tief verankert.
Damals hätte man mir ins Gesicht schreien können, dass ich in einer toxischen Beziehung gefangen sei, und ich hätte es nicht geglaubt. Vor allen Dingen wollte ich eine Sache nicht wahrhaben: Menschen können böse sein. Sie können gute Dinge tun, ja. Aber ihre Motivation kann dennoch boshaft sein. Diese Wahrheit anzuerkennen hat mich Jahre an innerer Arbeit gekostet.
Dabei zeigen uns doch bereits Kinderfilme, Märchen und Popsongs, dass nicht jeder Mensch gut ist. Ohne dich persönlich zu kennen, kann ich natürlich keine Aussage darüber treffen, ob dein Partner positive Absichten verfolgt.
Es gibt aber im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Er liebt dich und ist in der Lage, sich zu verändern. Dann könnt ihr die Situation heilen. Oder: Er liebt dich nicht oder ist nicht in der Lage, sich zu verändern. Dann musst du die Situation verlassen.
Wenn du ihm wichtig bist und er die Fähigkeit zur Selbstreflexion hat, wird er versuchen, dir gutzutun. Wenn du ihm wichtig bist (und er dir), lohnt es sich, dass du auch dein eigenes Verhalten reflektierst.
Bist du ihm eigentlich egal und hauptsächlich dazu da, ihm in irgendeiner Form nützlich zu sein, ändert er sich nicht. Veränderung wäre für ihn dann viel zu viel Aufwand. Und es funktioniert ja auch so, oder?
Jetzt könnten wir damit loslegen, deine Beziehung zu heilen. Denn lieben tut er dich, richtig? Davon bist du überzeugt.
Aber so leicht ist es nicht. Ich hätte damals meine beiden Hände dafür ins Feuer gelegt, so überzeugt war ich davon, dass er mich liebt (und alles für mich tun würde). Surprise, surprise: Nicht nur meine Hände wären hoffnungslos verbrannt.
Deswegen nehme ich dich mit auf meine persönliche Reise: von der Erkenntnis, dass meine Beziehung toxisch war, über den Zusammenbruch meines gesamten Lebens bis hin zu meinem persönlichen Happy End – so wie auch du deines erreichen kannst.
Vielleicht bist du am Ende deiner Reise getrennt.
Vielleicht bist du frisch verliebt.
Vielleicht verändert sich nichts.
Wenn es dir so ähnlich geht wie mir damals, weißt du noch nicht, was auf dich zukommen kann.
Eine weitere Sache ist mir vorweg besonders wichtig: Du bist wertvoll und liebenswert genug, um eine glückliche Beziehung zu führen. Du verdienst es, respektvoll behandelt zu werden.
Im ersten Schritt geht es darum, herauszufinden, wer dir aktuell dabei im Weg steht: du dir selbst? Oder dein toxischer Partner und sein missbräuchliches Verhalten?
Was verstehen wir unter einer »toxischen Beziehung«, und was wird geschehen, wenn wir keinen Ausweg finden?
Ein Feldweg. Musik in meinen Ohren. Ein idyllischer Ausblick auf sanfte Hügel, hohe Gräser und kleine Dörfer. Wenige Stunden zuvor habe ich in einem Onlineforum die Bestätigung für einen sehr unbequemen Gedanken erhalten:
Du bist emotional abhängig, Jane.
Deswegen befindest du dich in einer toxischen Beziehung, Jane.
Deswegen weinst du jeden zweiten Tag, Jane.
Du.
Bist.
Emotional.
Abhängig.
Bumm.
Dabei habe ich mich noch beim Schreiben meines Eintrages gefragt, ob mein Text überhaupt dorthin gehört. Toxische Beziehungen und so weiter, was dachte ich mir bloß dabei? Die Leute schrieben dort über echte Probleme, nicht über so ein Wischiwaschigedöns wie ich.
Ich meine, er tat schließlich alles für mich, nicht wahr?
Er ließ mir meinen Freiraum.
Er liebte mich wirklich.
Es war, als würde ich mich selbst dabei ertappen, dass ich an unserer Beziehung zweifelte, und eigentlich wollte ich auch gar nicht, dass mir jemand meine Situation als toxisch attestierte, ich wollte einfach nur: Heilung.
Ich war verzweifelt und wollte, dass sich die Situation ändert. Ich dachte, ich frage in einem Forum voller selbst ernannter Profis einmal nach. Also habe ich da meinen Text getippelt, zufällig bin ich noch Autorin und war sogar ganz stolz auf das Ergebnis.
Und dann kamen sie.
Die bissigen Kommentare.
Sie waren nicht wirklich bissig, aber ich empfand sie so. Wir neigen dazu, die Realität zu verzerren, wenn jemand versucht, uns wachzurütteln.
Habe ich damals auf meine Mutter gehört, als sie weinte, weil ich immer neue Schritte für unsere gemeinsame Zukunft plante?
Habe ich auf die zahlreichen Ich-kann-nicht-mehr-Nachrichten, die ich meinen Freundinnen schrieb, Taten folgen lassen?
Nein, ich war in einem Kokon aus Selbstlügen gefangen.
Erst fremde Menschen konnten mich für einen Moment wachrütteln.
Irgendwo da draußen im Internet.
Emotional abhängig. Ich hatte keine Ahnung, was das überhaupt bedeuten sollte, aber ich wusste, dass es etwas sehr Schlechtes war und bedeutete, dass meine Beziehung zum Scheitern verurteilt war.
Am Ende dieser Beziehung besaß ich kaum noch mehr als ein paar Erfahrungen, die mich etwas lehrten, auf das ich gern verzichtet hätte.
Auch heute empfinde ich den Begriff »emotional abhängig« als schwer verständlich. In ihm schwingt ein Vorwurf mit: »Du hast deine Emotionen nicht im Griff. Du machst dich von anderen abhängig.«
Ich will und kann dir nicht vorwerfen, abhängig geworden zu sein. Aber ich möchte dir helfen zu erkennen, dass du abhängig bist – wenn das wirklich der Fall ist.
Wie ich wirst du nach dieser Erkenntnis vielleicht plötzlich beim Spaziergang stehen bleiben, anfangen zu weinen und dir sagen: »Diese Idioten im Internet (diese blöde Autorin) haben keine Ahnung! Sie kennen mich nicht und werfen nur mit Stereotypen um sich! Wieso habe ich geglaubt, dort Hilfe zu finden? Warum dachte ich, ein blödes Buch würde mir etwas bringen?«
Und so recht wir beide damit in vielerlei Hinsicht auch hätten: Eine toxische Beziehung lässt sich von außen oft relativ leicht erkennen, genau wie eine emotionale Störung, die aufgrund des »Partners« auftritt. Das erkennen in vielen Fällen sogar die Leute in fragwürdigen Onlineforen anhand weniger Beispiele.
Was ich damals schrieb?
Ich weiß es nicht mehr … An so viele schlimme Dinge können wir uns später nicht im Detail erinnern.
Wenn es dir geht wie mir, wirst du noch viele weitere Monate für die Beziehung kämpfen. Du wirst geradezu Kriege ausfechten. Alle von uns haben ihren ganz eigenen Grund, weshalb sie an der Beziehung festhalten, obwohl sie mehr aus Schmerz als aus Glück besteht. Bei mir war es der Gedanke, dass meine Kinder an erster Stelle stehen. Bei dir kann es die Angst sein, niemals wieder jemanden zu finden. Bei einer Freundin ist es der Gedanke, dass sie ihre Arbeitsstelle nicht aufgeben und deshalb lieber kein »böses Blut« durch eine Trennung erzeugen möchte.
Welcher Grund auch immer der deine ist, früher oder später, so hoffe ich für dich, wird er dir egal sein. Wenn du alle paar Tage schreiend vor seelischem Schmerz und Schmach zusammenbrichst, weil du wieder einmal mit deinem Partner gestritten hast, dann ist das keine Situation, die du akzeptieren musst. Du versuchst wie ich, bei jedem Streit eure Probleme zu lösen, aber es verändert sich nichts.
Nichts, nichts, nichts.
Und wenn dir dann von außen gesagt wird, du seist das Problem, bestätigt das einerseits deinen Gedanken, es liege an dir, und andererseits ist dir absolut nicht klar, was eine emotionale Abhängigkeit überhaupt sein soll. Es klingt so, als wärst du schuld. Als hättest du freiwillig zu der Droge gegriffen.
Hast du nicht.
Warum solltest du dich auch bewusst für toxischen Missbrauch entscheiden?
Nein. Das, was dich langsam, allmählich und von innen heraus zerstört, kommt in schimmernder Maskerade daher. Wie der Drink bei einem Besuch deiner Lieblingsbar. Oder im Urlaub. Vielleicht beim Grillen im Park.
An einem lockeren, lustigen Abend.
Da passiert es.
Ohne Vorwarnung.
Jemand reicht dir ein Getränk. Mit einem Lächeln, einem Flirt, ein paar Komplimenten oder charmanten Worten.
Und du nimmst es.
Du trinkst.
Bis du mehr willst.
Und nicht mehr damit aufhören kannst, mehr zu wollen.
Eine toxische Beziehung ist wie ein fancy Cocktail. Von außen wunderschön, doch im süß schmeckenden Getränk versteckt sich das Gift, das dich von innen heraus zerstören wird.
Wir verfallen der hübschen Dekoration. Der Drink scheint perfekt. Von außen. Die wenigsten probieren ja das Zeug, das du dir täglich einflößt. Sie sehen nur das Cocktailglas und beglückwünschen dich zu deiner Wahl. Deiner rosig erscheinenden Partnerschaft. Eine toxische Beziehung ist also häufig unsichtbar. Zumindest so lange, wie du nicht davon berichtest, was hinter verschlossenen Türen vor sich geht. Und das tun wir oft nicht, weil wir uns für unsere Beziehung oder unseren Partner schämen. Nur die, die genau hinsehen, erkennen, was sich in dem pompös dekorierten Glas verbirgt. Meistens sind es Menschen, die selbst schon toxische Beziehungen erlebt haben.
Da »toxisch« zu einem Modewort avanciert ist, wird es für alles und jeden genutzt. Aber es hilft, am Ursprung des Wortes festzuhalten. Die Giftigkeit eines Stoffes ist nicht identifizierbar, wenn das nicht auf der Verpackung angegeben ist. Und ein Gift macht sehr, sehr schnell abhängig.
Wie Alkohol. Wie Nikotin. Wie Drogen.
Eine toxische Beziehung ist wie Gift.
Und du merkst nicht sofort, wie das Gift wirkt.
