Traditionelle Waffen der chinesischen Kampfkunst - Tim Otte - E-Book

Traditionelle Waffen der chinesischen Kampfkunst E-Book

Tim Otte

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Beschreibung

Diese Buch erklärt Herkunft und Aussehen der typischen Waffen die heutzutage in der chinesischen Kampfkunst verwendet werden. Es zeigt auf, wie Werkzeuge und Militärwaffen teilweise modifiziert wurden und bei Vorführungen oder im Training verwendet werden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 42

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Vorwort

Dieses Buch soll einen Überblick der typischen Techniken und Anwendungsmerkmale verschiedener Waffen im traditionellen Gong Fu vermitteln. Durch Kenntnis der spezifischen Merkmale dieser Waffen kann zum Beispiel die kompetente Bewertung auf traditionellen Gong Fu Turnieren verbessert werden.

Aufgrund der Vielzahl von Variationen und Abwandlungen können hier sicher nicht alle Waffen aufgelistet werden, daher kann sich dieses Buch nur auf die gängigsten und bekanntesten Waffen beschränken.

Mit dieser Grundlage sollte es jedoch einfacher sein, auch modifizierte Variationen und deren sinnvollen Einsatz bewerten zu können.

Mein Dank gilt den vielen befreundeten Meistern verschiedenster Stile, die dieses Buch durch ihr Wissen ergänzt haben.

Besonders danke ich meinen Bruder Yu Bin, der mich zu allen Tageszeiten mit Übersetzungen und Details unterstützt hat.

Letztendlich kann nur ein reger Austausch untereinander und die Bereitschaft, cineastische Effekthascherei von anwendbarer Technik zu trennen, die großartige Vielfalt chinesischer Waffentechniken erhalten.

Shifu Tim Otte

Februar 2023

Inhalt:

1.

Chinesische Waffen allgemein

1.1 Militärwaffen

1.2 Alltagswerkzeuge: Bauern- und Jagdwaffen

1.3 „Fremde“ Waffen im

Gong Fu

2.

Beschaffenheit von Waffen bei TKV-Turnieren

2.1 Bewertungskriterien bei TKV-Turnieren

3.

Langwaffen (

chang bing

)

3.1 Hellebarden (Schaftsäbel)

4.

Kurzwaffen (

duan bing

)

4.1 Chinesische Schwerter

5.

Flexible oder weiche Waffen (

ruan bing

)

6.

„Fremde Waffen“

7.

Japanisches

katana

oder chinesisches

jian

?

8.

Legende, Mythologie und Familienformen

Quellennachweise

1. Chinesische Waffen allgemein

In China haben sich genau wie in anderen Ländern im Laufe der menschlichen Entwicklung die verschiedensten Waffentypen entwickelt.

Die entscheidenden Faktoren waren dabei immer Ressourcen (in erster Linie Metall), Entwicklungsstand der Schmiedekunst/Metallverarbeitung und Art der Kriegsführung (Heeresstärke, Kriegsstrategie).

Waffen wurden im Gong Fu in der Regel in ein bereits existierendes, waffenloses System integriert, d.h. neben der Art der verwendeten Waffen wurde ihr Einsatz an die Prinzipien und Beinarbeit des Systems angepasst.

Daher gibt es Systeme, die nur einige „passende“ Waffen verwenden oder sich verstärkt auf diese wenigen Waffen spezialisiert haben.

Neben der Einteilung in Lang-, Kurz- und flexible Waffen, wie sie z.B. auf Turnieren verwendet wird, werden in diesem Buch noch weitere Einteilungen in Militärwaffen, Alltagswerkzeuge und „fremde“ Waffen verwendet, die Auskunft über Entstehung und Vorkommen dieser Waffen geben sollen.

Weiterhin wird gelegentlich noch die Kategorie der „geheimen Waffen“ wie Wurfpfeile, Reizpunktnagel etc. verwendet, die für dieses Buch jedoch nicht relevant ist.

1.1 Militärwaffen

Die häufigsten „echten“ Armeewaffen waren Speer und Säbel. Neben der Herstellung war die Vermittlung grundlegender Techniken mit diesen Waffen relativ einfach. Eine weitere Gattung der Militärwaffen sind die Schaftsäbel (Hellebarden).

Schwerter waren schon früh nur den höherrangigen Militärs gestattet und eher selten, da alleine die Herstellung eines Schwertes einen erheblichen Aufwand bedeutete. Obwohl sich die traditionellen chinesischen Waffen den Strategien der Kriegsführung durch leichte Variationen in den verschiedenen Epochen immer wieder angepasst haben, bildeten sie neben Armbrust und Bogen lange den Großteil der eingesetzten Militärwaffen.

Auch wenn Schwarzpulver in China schon sehr früh bekannt war, verlor der Einsatz traditioneller Waffen erst durch den verstärkten Kontakt mit westlichen Feuerwaffen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts für die chinesische Kriegsführung an Bedeutung.

Aufgrund dieser Verzögerung, also einer „waffentechnischen Spätentwicklung“ in China, ist die Kenntnis vom Umgang mit diesen Blankwaffen in Gegensatz zur westlichen Kultur noch zum großen Teil bekannt und ist noch heute wichtiges Element der chinesischen Kampfkunst und Kultur.

1.2 Alltagswerkzeuge: Bauern- und Jagdwaffen

Neben Verteidigungstechniken mit einfachen Alltagsgegenständen wie Holzbank, Fächer oder Gehstock, wurden auch Werkzeuge und Jagdwaffen im Krieg oder z.B. zur Verteidigung gegen Räuber und japanische Piraten eingesetzt. Bei der Rekrutierung von Bauernarmeen ist es naheliegend, dass diese ihre eigenen Werkzeuge zum Kampf mitbrachten, mit deren Umgang sie durch die Arbeit vertraut waren. Einige dieser „Bauernwaffen“ wurden entweder für den Kriegseinsatz modifiziert oder fast unverändert als militärische Waffen übernommen.

Beispiele für diese Waffen sind z.B. lian (Sichel), guai (Griff einer Sense, bzw. oberer Teil einer Krücke), er ji gun (oberer Teil eines Dreschflegels), Dreschflegel, Tigergabel, Mönchspaten und Harken.

1.3 „Fremde“ Waffen im Gong Fu

Gelegentlich finden sich in einigen Gong Fu Stilen Waffen, die nicht aus dem chinesischen Kulturkreis stammen. Aufschluss über ihren Weg in die chinesische Kampfkunst gibt hier z.B. Kai Filipiak in seinem Buch „Die chinesische Kampfkunst- Spiegel und Element traditioneller chinesischer Kultur“:

„Japanische Waffen waren schon in der Song-Zeit in China bekannt. Während der Ming-Zeit erhielten verschiedene Kaiser japanische Tributgeschenke in Form von Waffen. ….Japanische Waffen wurden in China auf Grund ihrer hervorragenden Qualität sehr geschätzt.“

Ausgehend von der Überlegung, dass eine hochwertige Waffe die Verteidigungsmöglichkeiten erheblich verbesserte, wurde sicher auch der Umgang mit solchen Geschenken und im Kampf erbeuteten Waffen trainiert.

Beispiele für solche Waffen, die sich in verschiedenen Gong Fu Stilen finden, sind z.B. sai-Gabel und japanisches katana. Gelegentlich gibt es auch Formen, in denen europäische Säbel verwendet werden. Diese sind wahrscheinlich im Zusammenhang mit Beutewaffen zur Zeit der Boxeraufstände entstanden.

2. Beschaffenheit von Waffen bei TKV-Turnieren

Grundsätzlich sollten Waffen in Beschaffenheit und Gewicht einer echten Waffe zumindest annähernd entsprechen.

Gewicht: