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Der beste Gitarrist ist der, der die meisten Tricks kennt! Hier finden Sie die besten, die Michael Völkel - Profimusiker und seit vielen Jahren Gitarrenlehrer - auf Lager hat. Mit Humor und großem Augenzwinkern zeigt er Ihnen leicht umsetzbare Tipps und Tricks zu Rock, Jazz, Blues, Folk, Klassik, Mittelalter und Fingerstyle. Er schlüpft dabei in verschiedene Rollen: Lehrer, Musikerkollege oder Spielmann Michel. Ein Buch zum Schmökern, Lernen und um das Wichtigste niemals zu vergessen: Musik macht Spaß! Vorwort des Autors: Was macht einen guten Musiker aus und was ist zu tun, um einer zu werden? Als langjähriger Musiklehrer und noch langjährigerer aufführender Musikus werde ich mich sicher nicht dazu hinreißenden lassen, den Wert regelmäßigen Trainings und intensiver Beschäftigung mit der Materie geringschätzig zu diskreditieren. Ebenso bin ich überzeugt davon, dass vermeintlich musikalisches Talent nur dann einen Wert bekommt, wenn daran gearbeitet wird. Talentarme, aber übungswillige Schüler können einen vermeintlich begnadeten Musiker locker ausstechen. Nachhaltiges Training hat sich tatsächlich als wirksam erwiesen. Spieltechnik und Harmonielehre sind unabdingbare Werkzeuge für jeden Musiker, der mehr möchte, als höflichen und freundschaftlich solidarischen Applaus, pflichtschuldig hervorgebracht – von Kumpels, die den Kollegen auf der Bühne nicht wie einen Idioten dastehen lassen wollen. Dennoch … Gerade die Gitarre bietet mit ihren schier unerschöpflichen Möglichkeiten einen unschätzbaren Vorteil gegenüber vielen anderen Instrumenten: Es gibt Tricks. Und zwar jede Menge davon. Jeder einzelne Trick erweitert das musikalische Vokabular etwas und lässt einen in kürzester Zeit besser werden. Sofern diese Tricks bekannt sind. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft es mir in meiner Laufbahn vorgekommen ist, dass ich mit heruntergeklapptem Unterkiefer einem Gitarrenkollegen auf der Bühne, bei einem Workshop oder auch in einem Clip im Internet zusah, mir seine Spielweisen betrachtete und mich fragte, warum ich darauf nicht selber gekommen bin. Es gibt einen sehr pragmatischen Ansatz für originelles Gitarrenspiel. Hier ist das Instrument, hier wird gegriffen, hier wird gezupft. In diesem Buch findet sich eine ganze Reihe von Tricks. Einige handwerkliche, einige theoretische, einige philosophische und einige völlig bescheuerte. Das Ziel ist es, dir als Leser diese Tricks vorzustellen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
I’ve known Michael Volkel for well over 20 years, He first appeared in my life as a student in a master class I was teaching at the Freiburg Jazz and Rock School. I was immediately struck by this tall man with immense musical talent and genuine warmth as a person. Since then we’ve kept our friendship alive, and have shared the stage together many times.
Michael Volkel is the real deal. He’s done his homework very well. All the material in this book is clearly presented with gentle humor and insightful knowledge of what guitarists need to know, and plenty of great tricks and tips to keep the book exciting. As an expert is medieval and traditional American and European folk styles, Michael has brought his vast knowledge of music to this wonderful book you hold in your hands. His words are wise and any guitarist will find a world of useful information contained within its pages.
Matt Smith, Austin/Texas, March 2017
Ich kenne Michael Völkel seit mehr als 20 Jahren. Er erschien das erste Mal in meinem Leben in einem Gitarrenworkshop der Jazz-und-Rock-Schule in Freiburg, in der ich eine Master-Klasse unterrichtete.
Der große Mann mit seinem immensen musikalischen Talent und seiner menschlichen Wärme fiel mir sofort auf. Seit dieser Zeit sind wir in Freundschaft verbunden und standen des Öfteren gemeinsam auf der Bühne.
Michael Völkel ist ein echter Knüller und hat seine Hausaufgaben ordentlich erledigt. All das Material im Buch wird präsentiert mit sanftem Humor und Insiderwissen über das, was Gitarristen wissen sollten. Jede Menge toller Tricks und Tipps lassen Langeweile gar nicht erst aufkommen.
Als Experte für mittelalterliche und traditionelle amerikanische und europäische Folk-Musik brachte Michael sein umfangreiches Wissen über Musik in das wunderbare Buch ein, das ihr gerade in euren Händen haltet.
In verständlichen Worten formuliert, wird jeder Gitarrenspieler auf diesen Seiten ein Universum nützlicher Informationen finden.
Matt Smith, Austin/Texas, März 2017
Matt Smith lebt in Austin Texas und unterhält dort die Gitarrenschule „Six-String-Ranch“. Er ist Studiomusiker, Produzent, präsentiert Instrumente auf Musikmessen und tritt immer wieder live auf. Er spielte in der Carnegie Hall oder der Central Park Summerstage und teilte sich die Bühne oder machte Aufnahmen mit Musikern wie B.B. King, Sheryl Crow, Trey Anastasio, Al DiMeola, Greg Allman, Los Lobos, Johnny Winter, Buddy Guy, Adrian Legg, Ed Gerhard, Portishead und vielen anderen.
Michael Völkel, Jahrgang 1961, ist seit 1978 Musiker. Sein Hauptinstrument ist die Gitarre, doch kommen bei seinen Auftritten auch Querflöte, Blockflöte, Waldzither, Ukulele oder Dudelsack zum Einsatz. Michael Völkel sammelte Erfahrungen in den unterschiedlichsten Musikrichtungen und gestaltet so sein Programm.
Er hat den Ruf eines Gitarristen und Entertainers von außergewöhnlicher Vielseitigkeit und Fingerfertigkeit.
Der preisgekrönte Wanne-Eickeler Musiker komponiert und tritt als Solist oder mit Band auf. Sein Repertoire umfasst internationalen Folk, Rock, Blues, Klassik, akustische Gitarrenmusik, Minnegesang, aber auch allgemein Bekanntes.
Als „Spielmann Michel“ tritt er bei Rittermärkten auf, in seinem Programm „Schäbbige Lieder aus 7 Jahrhunderten“ präsentiert er neben Liedern bekannter Songwriter auch seltsame und böse Texte aus eigener Feder.
Nebenberuflich arbeitet Michael Völkel als Gitarrenlehrer für die Städtische Musikschule Herne, gibt privaten Musikunterricht und Ukulelenkurse an der VHS Essen.
www.michaelvoelkel.de
Bisherige Veröffentlichungen:
- Wide Land Vinyl-LP
- Little Steps CD
- Offbeats CD
- Spielmann Michel:
Des Zeitreisenden Liederbuch CD
- Spielmann Michels Lautenkunde
Kolumne in Geschichtszeitschrift Karfunkel
- Spielmann Michel – Rattenplage Buch mit CD
Foto: Lux Homini
Was macht einen guten Musiker aus und was ist zu tun, um einer zu werden?
Als langjähriger Musiklehrer und noch langjährigerer aufführender Musikus werde ich mich sicher nicht dazu hinreißenden lassen, den Wert regelmäßigen Trainings und intensiver Beschäftigung mit der Materie geringschätzig zu diskreditieren. Ebenso bin ich überzeugt davon, dass vermeintlich musikalisches Talent nur dann einen Wert bekommt, wenn daran gearbeitet wird.
Talentarme, aber übungswillige Schüler können einen vermeintlich begnadeten Musiker locker ausstechen. Nachhaltiges Training hat sich tatsächlich als wirksam erwiesen 😊.
Spieltechnik und Harmonielehre sind unabdingbare Werkzeuge für jeden Musiker, der mehr möchte, als höflichen und freundschaftlich solidarischen Applaus, pflichtschuldig hervorgebracht – von Kumpels, die den Kollegen auf der Bühne nicht wie einen Idioten dastehen lassen wollen.
Dennoch …
Gerade die Gitarre bietet mit ihren schier unerschöpflichen Möglichkeiten einen unschätzbaren Vorteil gegenüber vielen anderen Instrumenten:
Es gibt Tricks. Und zwar jede Menge davon. Jeder einzelne Trick erweitert das musikalische Vokabular etwas und lässt einen in kürzester Zeit besser werden. Sofern diese Tricks bekannt sind 😊.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft es mir in meiner Laufbahn vorgekommen ist, dass ich mit heruntergeklapptem Unterkiefer einem Gitarrenkollegen auf der Bühne, bei einem Workshop oder auch in einem Clip im Internet zusah, mir seine Spielweisen betrachtete und mich fragte, warum ich darauf nicht selber gekommen bin.
Es gibt einen sehr pragmatischen Ansatz für originelles Gitarrenspiel. Hier ist das Instrument, hier wird gegriffen, hier wird gezupft.
In diesem Buch findet sich eine ganze Reihe von Tricks. Einige handwerkliche, einige theoretische, einige philosophische und einige völlig bescheuerte.
Das Ziel ist es, dir als Leser diese Tricks vorzustellen. Oft funktionieren sie schon beim ersten Versuch und bereichern den eigenen Stil nach nur wenigen Trainingsminuten.
Niemals vergessen. Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur funktioniert oder funktioniert nicht. Mach dein eigenes Ding aus diesen Anregungen. Freu dich über jeden noch so abgedrehten Effekt und noch so unorthodox hergeleiteten Klang.
Das Geheimnis besteht aus drei Worten:
Musik macht Spaß
Michael Völkel Wanne-Eickel, Februar 2017
Licks à la Django Reinhardt
Django Reinhardt war für die Jazzmusik das, was Jimi Hendrix für den Rock war. Er war nicht nur ein begnadeter Gitarrist, der trotz einer verkrüppelten linken Hand Standards geschaffen hat, die noch heute Verwendung finden - er war auch ein großartiger Entertainer.
Sich in den USA der 1930er Jahre musizierenderweise an einer Art Schaukel von der Hallendecke abseilen zu lassen, war etwas, das seinerzeit sicher ganz weit oben bei den Special FX gelistet war.
Django Reinhards Stil ist Stoff für Doktorarbeiten, doch gibt es eine recht einfach zu realisierende Methode, sich seiner Spielwiese anzunähern. (Das ist jetzt bewusst sehr vorsichtig ausgedrückt, denn der Autor erwischt sich beim Verfassen dieser Zeilen heimgesucht von akuten Ehrfurchtsschüben und dem dringenden Wunsch, sich tief vor dem Meister zu verbeugen.)
Es ist ein sehr gefälliger Trick, um ein Gitarrensolo mit etwas Gypsy-Swing aufzupeppen, den ich bei Matt Smith, dem Verfasser des Vorwortes kennenlernen durfte. Sollte der motivierte Gitarrist einmal seinen Weg nach Austin finden, dann besucht auf alle Fälle Matts Six-String-Ranch. Der Mann ist ein unglaublich netter Kerl und so richtig versiert.
Die fettgedruckten Zahlen zeigen die Muster eines Dur- und eines 7/9-er-Akkordes. Der Mittelfinger greift der Reihe nach die Akkordtöne ab. Zuvor greift der Zeigefinger den Halbton darunter.
Das Ganze funktioniert mit jedem Akkord. (Auch moll, alteriert oder maj7)
Anwendungsbeispiel für G und C7/9
Skalen lernen … Gähn … lydisch Flat 7, mixolydisch, dorisch, lydisch … Puuuh. Da ist Gehirnschmalz gefragt. Und das sicher auch zu Recht, denn das Wissen über Akkorde und Tonleitern ist wichtig für diese Musik. In keiner Weise möchte ich hier darauf hinaus, die mühsam zusammengetragene Erfahrung für diese sehr anspruchsvolle Musik für nutzlos zu erklären.
Manchmal hilft es jedoch sehr, auf einfachere Möglichkeiten zurückzugreifen. Ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie jetzt geschickt und melodiös von der mixolydischen in die dorische Tonleiter gewechselt werden kann, sondern im Vertrauen, auch ohne akademisches Wissen die richtigen Töne zu finden. Einfach weil sie so gut in der Hand liegen.
Genau hier kommt die Fake-moll-Tonleiter ins Spiel.
Als Beispiel nehmen wir a-moll. Wir wissen, dass das A auf der dicken E-Saite im 5. Bund liegt. (Falls nicht, dann weißt du es jetzt 😊) Von hier aus bauen wir unser Solo auf. Im 5. Bund finden wir nur richtige leitereigene Töne. Es wäre also theoretisch möglich, ein jazziges Solo nur im 5. Bund zu spielen … durch das Wechseln von einer Saite auf die nächste oder auch mal das gleichzeitige Zupfen von 2 Saiten. Hört sich abgedreht an, aber funktioniert.
Erstelle dir ein Playback in a-moll mit einem Looper oder einem Sequenzer und probiere das mal aus.
Das klingt ungewöhnlich, aber bei weitem nicht schlecht oder falsch.
(Vorschlag für das Playback: Am7-D7#9)
Einen Schritt weiter gehen wir, indem wir pro Saite einen 2. Ton hinzunehmen. 2 Bünde weiter im 7. Bund. Das gibt schon erheblich mehr melodische Möglichkeiten.
Und jetzt kommt´s: Wir nehmen noch den 4. Bund hinzu 3 Töne pro Saite im 4., im 5. und im 7. Bund.
Die Fake-moll-Tonleiter
Die Töne im 4. Bund sind nicht alle richtig im Sinne der Harmonielehre, aber cool. Mit ihnen ergeben sich schöne, jazzige Läufe mit den zusätzlichen krummen Tönen, die den Jazz ausmachen.
Es ist jetzt nicht wichtig zu wissen, um welche Akkord-optionen es sich dabei handelt. Es geht nur darum, sich darauf verlassen zu können, dass dieser einfache Fingersatz coole Läufe hervorbringt. Einfach nur spielen und der Musik freien Lauf lassen, ohne nachdenken zu müssen. Das funktioniert auch gut als Rettungsanker, wenn du dich mal völlig im Akkordgewirr eines Jazzstandards verlaufen hast und wieder etwas Sicherheit ins Solo bringen möchtest.
Das einzige, was bekannt sein muss, ist die Position des Grundtones. (Bei a-moll wie gesagt im 5. Bund der E-Saite, bei c-moll, wäre es der 8. Bund, bei g-moll der 3.)
Wichtig: Singe beim Ausprobieren die Töne mit. Das fördert das melodische Empfinden, steigert die Kontrolle, über das, was die Finger da gerade machen und du gewöhnst dich an ungewöhnliche Klänge.
Faustformel: Wenn ich es glatt und gefällig haben möchte und ohne melodische Reibungen, nehme ich nur den 5. und 7. Bund für mein Solo. Möchte ich, dass es sich reibt und etwas jazziger klingt, nehme ich den 4. Bund dazu.