Triumph der Liebe über das Ego - Saeed Habibzadeh - E-Book

Triumph der Liebe über das Ego E-Book

Saeed Habibzadeh

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Wir sind Kinder des göttlichen Lichtes und reine Wesen aus dem Reich Gottes. Im Laufe der Zeit sind wir allmählich in die Gefangenschaft unseres Egos geraten. Dies hindert und daran, mutig, stark, gesund, reich und glücklich zu werden. In "Triumph der Liebe über Ego" werden die Zusammenhänge leicht verständlich erklärt und uns der Weg aus der geistigen Gefangenschaft gezeigt. Wie in einem Rundgang sehen wir unzählige Irrwege und Gänge im Labyrinth des inneren Kerkers. Die Erkenntnisse schenken uns Lebensfreude und führen uns wie fliegende Lichtelfen Schritt für Schritt hinaus ins Licht. Das ist der Weg in die geistige Freiheit und zum ewigen Triumph der Liebe über Ego. Saeeds Sachbuch "Triumph der Liebe über das Ego" deckt Missverständnisse und Denkfehler auf. Der Ratgeber klärt auf leicht verständliche Art und Weise über Ego-Anteile auf und zeigt, warum es gut ist, unser Ego zu überwinden. Saeed, der Lebensbotschafter, Karmaloge, Moderator, Dichter und Musiker ist Autor mehrerer Bücher und Kurzgeschichten.

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Seitenzahl: 450

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Saeed

TRIUMPH DER LIEBE ÜBER DAS EGO

Gegeben aus der göttlichen Weisheit an alle, die diese im Herzen aufnehmen

 

Triumph der Liebe über das EgoZweite, überarbeitete und erweiterte Auflage Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, sind ohne ausdrückliche Zustimmung des Autors Saeed Habibzadeh nicht erlaubt.Dies gilt auch für elektronische Verwendungen aller Art.

Umschlagmotiv: Saeed HabibzadehSatz und Gestaltung: Samuel Schwarzkopf

Copyright: 2014 Saeed Habibzadeh, www.saeed.eu published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Mein Dank gilt dem Mann,

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titel
Impressum
Danksagung
Der Ruf der Unendlichkeit
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Zum Buch
Hinweise zur zweiten Auflage
Werden oder Sterben
Veränderung oder Abwechslung
Lernen oder Leiden
Sachlich oder persönlich
Verpackung und Inhalt
Finden und Erfinden
Urteilen und Erkennen
Realität und Wirklichkeit
Falsche Adresse
Lösung oder Hilfsmittel
Probleme (er)lösen oder bekämpfen
Ohne Probleme wäre das Leben langweilig!?
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
Wohlfühlen und Wohlfühlen
Gut und böse
Raffinesse und Intelligenz
Herz und Verstand
Vernunft
Wissen und Weisheit
Philosophie
Wissenschaft
Wirtschaft
Das Wort, die Bedeutung und der Inhalt
Jargon und Fachjargon
Zuhören und Kommunikation
Schein oder Sein
Erfahrenheit und Reife
Alt und reif !?
Erwachsen und kein Kind mehr sein
Verhaltensmuster, Mechanismen und Automatismen
Leben oder leben lassen?
Selbsteinschätzung
Charakter und Persönlichkeit
Selbstdarstellung, Selbstverwirklichung und Selbstbewusstsein
Selbstdarstellung, Selbstausdruck und Selbstbewusstsein
Kunst oder künstlich
Sensibel oder sensitiv empfindlich oder empfindsam
Wahre und gefälschte Genies
Genie und Chaos
Chaos und Ordnung
Werten
Vergleichen und Wertigkeit
Gleichberechtigung und Gleichheit
Minderwertigkeit
Der Wert und die Bedeutung eines Menschen
Gefallen oder Nichtgefallen
Wer schön sein will, muss leiden
Der Mitmensch als Instrument, ein Mittel zum Zweck
Verdienen oder würdig sein
Liebe tut weh?! Nur Egoisten tun weh!
Selbstliebe und Eigenliebe
Romantisch oder kitschig
Der falsche und der wahre Freund
Tierliebe und Tierfreunde
Tierheime, Zoos und Zirkusse
Vegetarismus
Gegensätze ziehen sich an
Moral und Unmoral
Traditionen und wahre Werte
Wahre und künstliche Werte
Perfektionismus und Vollkommenheit
Die Selbsternennung zum selbstlosen Helfer
Identifikation und Identitätsverlust
Vorbilder oder Beispiele
Unterhaltung und Unter-Haltung
Die erfundene und die tatsächliche Schuld
Gewissen und Schuldgefühle
Recht oder Gerechtigkeit
Rache ist bitter
Revolution und Rebellion
Der Held
Drang und Sehnsucht
Befriedigung oder Erfüllung
Wollen und Brauchen
Bescheidenheit, Genügsamkeit und Demut
Wollen und Wollen
Wo es Licht gibt...
Das Gute und das Notwendige
Das Richtige und das Wahre
Fehler machen
Angst vor den eigenen Fehlern
Alle Wege führen nach Rom!?
Der egoistische und der wahre Mut
Langeweile und Adrenalin-Kick
Spaß oder Freude?
Leidenschaft und Hingabe
Kritisch oder misstrauisch
Vertrauen und Selbstvertrauen
Placeboeffekt und der Glaube
Der gute Eindruck ist gar nicht so gut, wie man glaubt
Manipulation und Transformation
Kalkulieren oder Planen?
Geben und Investieren
Dankbarkeit
Das Gute aus Überzeugung
Täuschung und Enttäuschung
Erwartungen oder Wünsche?
Echtes oder falsches Mitgefühl und Mitleid
Freiheit und Unabhängigkeit
Aktive und passive Dominanz
Wegweisung und Anweisung
Der freie Wille
Der Guru und die Sekte
Der Meister und der Schüler
Der geistige Lehrer
Angst
Respekt und Angst
Feindschaft und Feindseligkeit
Kontrolle
Sicherheit und Geborgenheit
Das Leben ist hart und grausam
Gleichgültigkeit und Resignation
Depression als Wegweiser
Trauern und Jammern
Verantwortung
Faule und wahre Kompromisse
Sich auf etwas einlassen und mitmachen
Selbstständigkeit und Eigenständigkeit
Hochmut und Demut
Dienen
Die sich selbsterfüllende Prophezeiung
Positives Denken
Cool sein
Professionalität - Distanz bewahren
Einigkeit und Einheit
Allein oder einsam?
Fähigkeiten, Talente und Gaben
Beruf und Berufung
Zufriedenheit und Glückseligkeit
Erfolg oder Glück
Karriere
Wettbewerb und Konkurrenz
Der glückliche Versager
Ehrgeiz
Anerkennung und Gegenwert
Reichtum und Armut
Zeit ist Geld
Geld
Lebensstandard und Lebensqualität
Lotterie und Glückspiel
Mangel macht erfinderisch
Großzügigkeit und Selbstzerstörung
Toleranz oder Werteverfall
Angriff ist die beste Verteidigung!?
Krieg und Frieden
Sport ist Mord
Wettkampf
Neid, Missgunst und Konkurrenzkampf
Gewalt
Edel, Adel oder adlig?
Karma
Schicksal
Bestimmung
Vergangenheit und Vergangenes
Im Jetzt und Hier
Auslachen oder Mitlachen
Ernst und Ernsthaftigkeit (Bitterkeit und Verbittertheit)
Abstrakt
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß
Hobby
Kurzsichtigkeit und Ungeduld
Hoffnung und Hoffnung
Arroganz
Überheblichkeit
Eitelkeit
Selbstüberwindung und Selbstverletzung
Das Ego überwinden oder sich selbst verlieren
Ego, Egoismus und Selbstsucht
Geburtstage
Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Mut zur Wahrheit
Annehmen oder Hinnehmen
Weihnachten
Erleuchtung und Erlösung
Der Lichtwanderer
Triumph der Liebe über das Ego
Engel der Liebe (Handschrift)
Engel der Liebe (Text)
Schlusstext
Weitere Bücher und Medien

Vorwort

Als ich ein kleiner Junge war, hatte ich ständig ein seltsames Gefühl, das ich nicht beschreiben konnte. Ich spürte, dass irgendetwas in dieser Welt nicht stimmte. Ich konnte es aber nicht erkennen, da die Welt der Erwachsenen für mich unbegreiflich war.

Später wurde mir klar, dass dieses Gefühl die Sehnsucht nach einer heilen Welt war, die ich als Kind schon gespürt habe. Ich wünschte mir eine Welt, so heil wie in den Märchen, mit einem glücklichen Ende. Ich fragte mich, was wohl aus den Märchenfiguren geworden ist, und ob sie immer noch glücklich sind. Ich wollte immer wieder wissen, warum selten etwas in der Welt der Erwachsenen ein gutes Ende hat, wie es in den Kinderbüchern der Fall ist, und warum unsere Welt nicht so heil ist wie in den Gutenachtgeschichten, die wir vorgelesen bekommen haben.

Ich habe die Gesichtsausdrücke meiner Eltern genauestens beobachtet und wahrgenommen, dass sie miteinander und mit ihrem Leben nicht wirklich glücklich waren. Wenn sie meine besorgten Blicke entdeckten, lächelten sie, wie die Erwachsenen es tun, wenn sie ein Kind trösten wollen. Doch als sie wegschauten, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und ich konnte ihnen ansehen, wie sie sich fühlten. Ich sah Zweifel, Trauer, Sorgen und jede Menge Probleme, die nicht zu lösen waren.

Ich erkannte, dass es große Unterschiede zwischen der Fantasiewelt der Märchen und der wirklichen Welt gibt.

Die Märchen dienten nur dazu, dass wir besser einschliefen und schöne Träume hatten. Doch die wirkliche Welt war ein Albtraum ohne glückliches Ende. Ich war sehr traurig darüber und habe nachts heimlich geweint. Besonders war ich untröstlich traurig, wenn ich meine Eltern unglücklich und verzweifelt erlebte.

Zwischen meiner Mutter und mir gab es immer wieder solche Gespräche:

„Warum geht Papa morgens aus dem Haus und kommt erst spät abends nach Hause?“ „Er geht arbeiten.“ „Warum?“ „Weil er für uns alle Geld verdienen muss.“ „Wozu?“ „Na wir brauchen doch Geld, wenn wir Lebensmittel kaufen wollen. Umsonst gibt dir doch keiner was.“ „Wieso nicht?“ ...

Solche Fragen und Antworten finden in jeder Familie statt. Fragen, die immer damit beendet werden, dass wir kleine Kinder seien und noch nicht alles verstehen können. Auch später als Erwachsene haben wir keine Antwort auf unsere Fragen bekommen. Irgendwann haben wir aufgehört zu fragen und damit auch nachzudenken!

Wir haben als kleine Kinder Märchen vorgelesen bekommen, weil die wirkliche Welt wenig Schönes zu bieten hat. Diese Geschichten sollten uns beruhigen, von der Wirklichkeit ablenken und uns das Leben erträglich machen.

Als Erwachsene verlieren wir unmerklich den Glauben an das Gute und rennen nur noch unerreichbaren Träumen hinterher. Die Kinder werden mit Märchen getröstet und die Erwachsenen mit Träumen gelockt, betrogen und ausgesaugt.

Bei all diesen Überlegungen habe ich eine Frage nie ganz aus den Augen verloren: Warum gibt es Leid, Hunger, Gewalt, Lügen, Betrug, Kriege und andere Hässlichkeiten in dieser Welt?

Warum sind alle so unglücklich?

Diese Fragen haben mich niemals losgelassen. Wie hätte ich sie auch vergessen können, wenn mich diese Welt jeden Tag an sie erinnert?

Meine Beobachtungen führten mich immer wieder zum selben Ergebnis: Wir leiden, weil wir egoistisch handeln und uns damit das Leben gegenseitig schwer machen.

Unser Ego hat viele Missverständnisse und Denkfehler erschaffen, die uns das Leben zur Hölle machen. Das sind Denkfehler, die wir meistens von Mitmenschen, älteren Generationen, unseren Freunden und Lehrern einfach übernommen haben, ohne selbst über deren Richtigkeit nachzudenken.

In diesem Buch werden einige der Machenschaften unseres Egos aufgedeckt und aufgeklärt. Es wäre schön, wenn es dazu beitragen könnte, diese Welt schöner, friedvoller und glücklicher zu machen. Das geht aber nur, wenn jeder sich selbst korrigiert, wo es ihm möglich ist.

Der aufrichtige Leser wird viele Denkfehler und falsch übernommene Gedanken bei sich und bei seinen Mitmenschen erkennen. Dies ist der erste Schritt zum persönlichen, kollektiven und globalen Glück.

Denn was wir nicht erkennen, verstehen wir auch nicht. Was wir nicht verstehen, können wir auch nicht zum Besseren verändern!

Wer sich Schritt für Schritt von seinem eigenen Ego befreit, macht einen wichtigen Teil unserer Welt schöner, harmonischer und friedvoller: sich selbst.

Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, ob wir daran glauben oder nicht, wir tragen alle dieselbe Verantwortung, nämlich unseren Kindern eine bessere Welt zu überlassen, als die Welt, die wir von unseren Eltern übernommen haben.

Je mehr Menschen so handeln und mit Liebe, Respekt, Achtung und Hilfsbereitschaft miteinander umgehen, desto schöner wird unsere Welt.

Wir wünschen uns doch alle eine Welt, in der wir unseren Kindern keine Märchen mehr als Ablenkung und Beruhigung erzählen müssen. Eine Welt, in der es für Erwachsene keine käuflichen Träume mehr gibt, sondern ein erreichbares, erfülltes und glückliches Leben.

Einleitung

Liebe Leserin, lieber Leser,

jegliche Distanz verursacht Trennung und Einsamkeit, besonders, wenn sie im Herzen entsteht. Ich betrachte uns alle als eine einzige Familie. Es ist für mich so, als würde dasselbe Blut in unseren Adern fließen. Wir sind wie Teile eines Körpers. Wenn selbst der kleinste Teil Schmerzen hat, dann leidet der ganze Körper. Deshalb betrachte und empfinde ich die Schmerzen aller Menschen und Wesen als meine eigenen, und gebe mir Mühe, behilflich zu sein, wo ich nur kann.

Hast du schon mal die Leute an einer roten Ampel beobachtet? Wenn die Ampel rot wird und alle stehen bleiben, schauen manche von ihnen zu anderen Autos bzw. Passanten. Sie versuchen für einen kurzen Moment Blickkontakte herzustellen. Oder ist es auch dir passiert, dass du unbeschreibbare Gefühle hattest, als du auf der Autobahn gefahren bist und Menschen auf einer Brücke gesehen hast, die einfach da standen und den Verkehr beobachteten oder dir zugewinkt haben? Vielleicht hast du selbst mal da gestanden und hast den Vorbeifahrenden zugewinkt. Diese unbeschreibbaren Gefühle sind das Gefühl der Einsamkeit und die Trauer über diese Welt und vor allem die Sehnsucht nach Freundschaft, nach einer heilen Familie und nach einer heilen Welt, in der alle miteinander freundlich, friedlich, herzlich und gemeinschaftlich umgehen.

Wir sind alle Teile eines Körpers, Mitglieder einer Familie und befinden uns in derselben Welt. Ich empfinde jeden einzelnen Menschen als meine Schwester und meinen Bruder. Alle Menschen sind meine Freunde, die ich liebe. Ich bin ein Freund und Bruder von allen Menschen. Deshalb bitte ich dich, es mir nachzusehen, dass ich dich duze.

Es ist mir eine besondere Freude, dass du dieses Buch in der Hand hältst und diese Zeilen aus meinem Herzen liest. Ich lade dich herzlich ein, in meine Gedanken des Lichts einzutauchen und davon das mitzunehmen, was du für gut, wahr und schön hältst.

Zum Buch

Das Ziel dieses Buches ist es, in einer kurzen Zusammenfassung Missverständnisse und Denkfehler aufzudecken und ihre Zusammenhänge auf leicht verständliche Art und Weise aufzuklären. Deshalb sind die Erklärungen auf das Wesentliche konzentriert. Ich musste zu manchen Themen Beispiele nennen, um bestimmte Zusammenhänge verständlicher zu machen. In anderen Fällen habe ich bewusst darauf verzichtet, um dem Leser die Möglichkeit und Freiheit zu geben, Beispiele aus seinem eigenen Leben zu erkennen.

Ich habe bei diesem Buch bewusst einige Themen ausgelassen, da sie ein eigenes Buch beanspruchen. Diese Themen möchte ich wegen ihrer Komplexität ausführlich und separat behandeln. Das sind Themen wie: Gott, Esoterik, Astrologie, Selbstdisziplin, Reichtum, Partnerschaft, Sexualität, Glückseligkeit und ähnlich essenzielle Zusammenhänge. Insbesondere liegt mir das Thema Astrologie am Herzen. Der Grund hierfür ist meine Karma-Astrologie, von mir "Karmalogie" genannt, die ich seit Jahren entwickelt und erprobt habe. Dieses Buch über Karmalogie wird eine große Aufklärung über die wahre Astrologie und ihre wahre Bedeutung sein. Es wird den Interessierten noch nie dagewesenen Erkenntnisse über das menschliche Schicksal schenken und verborgene Zusammenhänge des Lebens aufdecken.

Ich möchte dich bitten, die Inhalte dieses Buches zu überprüfen und erst dann zu übernehmen, wenn du deren Richtigkeit aus eigener Erfahrung festgestellt hast. Denn was wir aus eigener Bemühung und Kraft erkennen, erreicht unser Bewusstsein leichter und berührt unsere Seele intensiver.

Die Wahrheit ist und bleibt eine sehr persönliche Erfahrung! Jeder Mensch ist für seine Gedanken, Worte, Handlungen und Gefühle selbst verantwortlich. Diese Verantwortung ist NICHT übertragbar. Auch wenn wir sehr gerne andere für unser Unglück verantwortlich machen, weil es bequemer und angenehmer ist, als unsere eigenen Fehlentscheidungen einzugestehen. Jeder muss für sich erkennen, was er annimmt und was nicht.

Ich halte es für empfehlenswert, dieses Buch mehrfach durchzulesen. Besonders die Themen, die unverständlich, unklar oder gar widersprüchlich erscheinen. Das Bewusstsein braucht Zeit, um zu wachsen. Es ist gut möglich, dass du beim zweiten Durchlesen tiefere Erkenntnisse erlangst. Dies ist immer der Fall, weil wir unser Bewusstsein ununterbrochen erweitern. Dies geschieht automatisch durch die Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir im Laufe der Zeit erlangen. Die Folge ist eine schärfere Wahrnehmung und eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Je reifer das Bewusstsein wird, desto mehr kann es empfangen und verarbeiten.

Ich möchte dich darum bitten, die Inhalte dieses Buches nicht zu verallgemeinern. Wenn ich eine Aussage über die Menschen in einem bestimmten Zusammenhang treffe, so bedeutet dies nicht, dass alle Menschen bei diesem Punkt so sind oder handeln. Ich möchte dich damit nicht ermüden, indem ich bei jedem Punkt von einer Verallgemeinerung Abstand nehme. Diese Aussagen beziehen sich auf Missstände, die meiner Auffassung nach aus dem individuellen, kollektiven und globalen Ego stammen. Diese Zustände herrschen zwar überall, aber nicht alle Menschen lassen sich darauf ein. Manche gehen den Weg der Selbstlosigkeit.

In der Regel vermuten wir nur dann eine Verallgemeinerung bei anderen, wenn wir selbst dazu neigen oder uns durch eine Äußerung ungerecht behandelt fühlen.

Auch wenn ich vieles ablehne, was wir Menschen tun, so bedeutet dies nicht, dass ich die Menschen ablehne, die es tun. Es herrscht ein allgemeines Missverständnis, das bewirkt, dass wir Menschen uns mit unseren egoistischen Handlungen identifizieren. Das ist der Grund, warum wir uns angegriffen fühlen, wenn jemand unsere Handlungen kritisiert. Deshalb bitte ich dich, die Inhalte dieses Buches nicht persönlich zu nehmen, insbesondere, wenn du dich kritisiert und angegriffen fühlst. Ich verurteile meine Mitmenschen nicht. Ich lehne lediglich ihre egoistischen Handlungen ab.

Die Wahrheit braucht keine Verteidigung. Vielmehr brauchen wir Menschen eine Aufklärung.

Es ist mir an dieser Stelle wichtig, Folgendes zu erwähnen: Ich gehöre keiner Religion und auch keiner Kirche an. Ich glaube an Gott, unseren himmlischen Vater und an unseren Bruder und Erlöser Christus. Wenn ich also in diesem Buch Gott oder Christus erwähne, so hat dies nichts mit Religion, der Bibel oder der Kirche zu tun und sollte damit auch nicht in Verbindung gebracht werden. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch gehöre ich einer Sekte, einer Religionsgemeinschaft oder ähnlichem an. Es ist nicht mein Interesse und meine Aufgabe, Menschen zu missionieren und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Denn das wäre, meiner Auffassung nach, eine Manipulation. Mein Ziel ist es viel mehr Menschen aufzuklären und ihre Missverständnisse und Denkfehler aufzudecken. Die göttliche Wahrheit ist frei und unabhängig von allen Menschenwerken wie Wirtschaft, Politik, Religion, Wissenschaft und Philosophie. Sie ist und bleibt ein Angebot, wir können sie annehmen oder ablehnen. Woran ein Mensch glaubt, ist und bleibt seine persönliche Angelegenheit. Dieses Recht auf Freiheit ist von Gott gegeben und darf von Menschen nicht eingeschränkt, manipuliert oder ausgenutzt werden. Den wahren Glauben kann jeder anhand der Antwort auf die zwei folgenden Fragen erkennen. Erstens: Wem kommt die Ausübung des jeweiligen Glaubens zugute? Zweitens: Halten sich die Glaubensführer selbst an das, was sie verbreiten? Bäume erkennen wir an ihren Blättern und Früchten, die Menschen an ihren Werken und nicht an ihren Worten! Ob ein Glaube richtig oder falsch, egoistisch oder selbstlos, menschlich oder göttlich ist, erkennen wir also daran, ob der Glaube einer kleinen Gruppe von egoistischen Menschen dient, die von Macht und Geld träumen, oder ob er allen Menschen dienlich ist und selbstlose, gemeinschaftliche, also göttliche Ziele verfolgt. Der wahre Glaube befreit die Menschen von dem individuellen, kollektiven und globalen Ego und führt sie zu Einheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit und Gerechtigkeit. Diese sind die Grundprinzipien der göttlichen Ordnung. Wer den Menschen folgt, hat die Wahrheit noch nicht erkannt. Denn Gott ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Auch wenn in Seinem Namen unvorstellbar viel verbrochen wird, ist Er frei und unabhängig von allen Menschenwerken.

Du kannst den Inhalt dieses Buches nur dann verstehen, wenn du dessen Sinn erfasst: Die Überwindung des Egos durch einen sachlichen, ehrlichen und unpersönlichen Umgang mit den Ereignissen.

Ich habe mir viel Mühe gegeben, die Themen so zu platzieren, dass sie eine logische Reihenfolge darstellen. Dies war allerdings nicht immer möglich und sinnvoll. Auf eine exakte Reihenfolge habe ich teilweise bewusst verzichtet. Damit möchte ich erreichen, dass du bestimmte Erkenntnisse in unterschiedlichen Zusammenhängen, an unterschiedlichen Stellen des Buches und aus verschiedenen Perspektiven erlangst und den sogenannten Aha-Effekt erlebst. Nur so ist es gewährleistet, eine Erkenntnis, ihre Anwendbarkeit, Auswirkungen und Tragweite im praktischen Alltag zu erfassen.

Ich wäre sehr glücklich, wenn dieses Buch viele Leser zum Nachdenken anregt, sodass wir eine der kostbarsten Fähigkeiten wieder erlangen, die wir als Kinder schon hatten und als Erwachsene verlernt und verloren haben: Fragen stellen!

Wir müssen lernen, wieder alles ehrlich und aufrichtig in Frage zu stellen, um auf diese Weise unsere Denkfehler und falschen Werte aufzuspüren. Wenn wir nicht kritisch, wachsam, ehrlich und aufrichtig sind, nehmen wir alles für wahr, was man uns erzählt. Wir werden ständig mit irgendwelchen Idealen und Träumen bombardiert, die durch die Medien geliefert werden. Wenn wir unsere Werte und Ideale von außerhalb unseres Herzens holen, leiden wir früher oder später unter geistiger Orientierungslosigkeit. Die wahren Werte findet der Mensch in seinem eigenen Herzen, wo sein Gewissen schlägt und seine Sehnsucht nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe wohnt.

Wer aufhört zu fragen, hört auf die Wahrheit zu suchen. Wer aufhört die Wahrheit zu suchen, hört auf zu leben.

Hinweise zur zweiten Auflage

Liebe Freunde,

ich habe mich intensiv mit vielen Lesern von "Triumph der Liebe über das Ego" unterhalten. Die daraus gewonnen Erkenntnisse habe ich bei der Korrektur, Erweiterung und Vervollständigung des Buches in der zweiten Auflage berücksichtigt.

Ich möchte diese zusammenfassen:

Das Ziel dieses Buches ist nicht das Ego und die Egoisten aus der Welt zu verbannen. Denn dann müssten wir alle diese Welt verlassen! Es ist keine Schande, ein Egoist zu sein, denn wir haben es nie anders gelernt. Wir sind alle Egoisten. Manche mehr und andere weniger. Doch wir müssen zusammenhalten und gemeinsam für eine bessere Welt arbeiten. Deshalb beabsichtigt dieses Buch nicht, die Egoisten und den Egoismus zu verurteilen oder zu verdammen. Denn Ego ist aus Lieblosigkeit entstanden. Also sind Egoisten Menschen, die wenig bis gar nicht Liebe erfahren haben. Liebe ist der einzige Ausweg aus dem Ego. Deshalb sollten wir mit unserem eigenen Ego und mit Egoisten mit Verständnis, Geduld und Liebe umgehen.

Je mehr ein Egoist wahre Liebe erfährt, desto kleiner wird sein Ego und desto größer wird er in seinem Geist.

Dieses Buch ist sehr einfach geschrieben, so, dass wirklich jeder es verstehen kann. Doch diese Einfachheit darf uns nicht zu der Annahme verleiten, wir hätten das Buch beim ersten Überfliegen und schnellen Lesen ganz erfasst. Es ist von großer Bedeutung zu verstehen, dass der leichtverständliche Text dieses Buches sehr tiefe und weitreichende Folgen hat, wenn wir ihn verstehen und umsetzen!

Der nächste Punkt ist die Tatsache, dass das bloße Verstehen eines Sachverhalts uns nicht automatisch weiterbringt. a) Wir müssen die Erkenntnisse und ihre Tragweite in diesem Buch erfassen. b) Wir müssen unser persönliches Leben mit dem Inhalt dieses Buches in Vergleich setzen, um zur Selbsterkenntnis zu gelangen. c) Wir müssen die erkannten Schwachstellen in unserem Charakter und unserem Leben korrigieren, indem wir die gewonnenen Erkenntnisse umsetzen. Jede Erkenntnis ist wertlos, wenn wir sie in unserem Leben nicht umsetzen und integrieren. Erst durch die Korrektur unseres Verhaltens erlangen wir wahre Meisterschaft über unsere Unzulänglichkeiten und unterscheiden uns von Egoisten! Es ist auch sehr wichtig zu erkennen, dass auch einfache Erkenntnisse umgesetzt werden müssen. Die Umsetzung ist meist viel schwieriger als das bloße Verstehen.

Der nächste Punkt betrifft die Vorgehensweise beim Lesen. Jeder kann dieses Buch so lesen, wie es sich für ihn stimmig anfühlt. Wir können es zufällig aufschlagen und das lesen, was wir gerade finden. Wir können uns auch die Themen im Inhaltsverzeichnis aussuchen, die uns gerade interessieren. Doch ich empfehle dringend, dieses Buch von Anfang an zu lesen. Nur auf diese Weise ist es gewährleistet, die innere Gesetzmäßigkeit und den Wesenskern dieses Buches in seiner Ganzheit zu erfassen. Wie bei einem Kinofilm lohnt es sich auch hier, der Versuchung zu widerstehen und nicht erst die interessanten Kapitel anzuschauen. Viele Themen bauen aufeinander auf und vervollständigen sich gegenseitig. Ich habe es so geschrieben, dass wichtige Erkenntnisse in unterschiedlichen Zusammenhängen wiederholt werden. Damit möchte ich dich bei jedem Thema und bei jedem Kapitel begleiten, damit wir gemeinsam dem inneren Triumph der Liebe über das Ego näher kommen.

Der Sinn und das Ziel dieses Buches ist die Transformation im Bewusstsein und in der Seele. Das bedeutet, dass wir ernsthaft über die Inhalte des Kapitels nachdenken sollten, um ihn zu verinnerlichen. Erst, wenn wir unsere Gedanken überarbeiten, werden die Erkenntnisse in diesem Buch nützlich. Auf der anderen Seite müssen wir unsere Emotionen, Gefühle und Empfindungen überarbeiten. Durch die Transformation in unserem Geist erlangen wir immer mehr göttliche, harmonische und gütige Empfindungen. Diese führen uns zu unserem wahren Wesen voller Licht, Liebe und Vollkommenheit. Auf diese Weise befreien wir uns immer mehr von negativen und hässlichen Taten, Gedanken, Gefühlen und Absichten und werden immer schöner, gesünder, reicher und glücklicher! Lass uns also Licht werden in unserem Bewusstsein und in unserer Seele. Erleuchtung ist das Licht Werden in unserem Bewusstsein. Erlösung ist das Licht Werden in unserer Seele.

Es werde Licht!

Saeed

Für ein neues Menschentum aus Liebe zu

Werden oder Sterben

Leben ist ein ständiges Wachsen und Werden. Wer kein Interesse am geistigen Wachstum hat, bleibt stehen und führt ein sinnloses Leben. Das erleben wir leider immer wieder in Partnerschaften, Freundschaften und in sonstigen zwischenmenschlichen Beziehungen.

Das ewige Gesetz des Lebens ist das ewige Werden.

Für uns Menschen ist dieses Gesetz besonders wichtig, weil wir verstehen müssen, dass das Leben ein ständiger Reifeprozess ist. Leben ist also Lernen. Wer keine Lernbereitschaft hat, wird leiden. Wir ernten Schicksalsschläge, Krankheiten, Trennungen und Schmerzen nur da, wo wir nicht bereit sind, unsere Lektionen zu lernen.

Werden heißt, die Grenzen und Einschränkungen des Bewusstseins zu überwinden, reifer und klüger zu werden. Es bedeutet auch, das eigene Ego allmählich zu überwinden, selbstloser und liebevoller zu werden. Nur so können wir immer edler, gütiger und vollkommener werden.

Der körperliche Tod ist nicht die einzige Art des Sterbens. Die meisten von uns sterben jeden Tag ein wenig mehr, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wenn wir nur noch arbeiten, um zu überleben, dann leben wir nicht mehr, sondern überleben nur. Das bedeutet, wir leben zwar, doch empfinden wir keine Lebensfreude mehr, da wir ständig mit unseren Existenzproblemen zu kämpfen haben. Auf diese Weise haben die Sklaven in der Antike gelebt. Der einzige Unterschied zu heute ist, dass die modernen Sklaventreiber unsichtbar sind. Wenn wir nur noch leben, um unsere Probleme zu lösen, verlieren wir jeden Tag an Lebensqualität und sterben tagtäglich, statt zu leben. Denn das wahre Leben bringt Freude, Wachstum, Reichtum und Glückseligkeit mit sich. Wir können die Schönheit und Herrlichkeit des Lebens erst erfassen, wenn wir aufhören, das Leben als einen Überlebenskampf zu betrachten. Das Leben ist ein unermesslich großes Geschenk Gottes, durch das wir in Glückseligkeit, Harmonie, Reichtum und Liebe leben können.

Viele Menschen sehnen sich nach dem Tode. Sie glauben, sie würden die Erlösung im Tode finden. Dem ist aber nicht so. Wenn wir sterben, stirbt nur unser irdischer Körper, mehr passiert dabei nicht! Wir ziehen den irdisch-materiellen Mantel aus und werden dadurch für die irdischen Augen unserer Mitmenschen unsichtbar. Doch tot sind wir dadurch nicht! Erlösung hat mit dem Tod absolut gar nichts zu tun. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Angelegenheiten. Wir sterben, weil die Materie vergänglich ist und unsere Zeit auf der Erde zu Ende geht. Doch Erlösung ist die allmähliche Befreiung der Seele von negativen Einspeicherungen (Karma). Unser Tod führt also nicht automatisch zu unserer Erlösung.

Viele Menschen, vor allem junge Menschen, glauben, dass sie ihren Problemen entkommen können, wenn sie sich umbringen. Das Gegenteil ist der Fall! Wenn wir sterben, nehmen wir exakt dieselben Probleme mit und müssen diese in den anderen Welten lösen. Was wir nicht lösen, nehmen wir also mit. Doch Selbstmord bringt uns viel mehr Schwierigkeiten, als der normale Tod. Denn auch Selbstmord ist ein Mord und wird als eine große negative Speicherung in unserer Seele eingeschrieben. Dadurch wird das Seelenleben in den anderen Welten wesentlich schwieriger. Deshalb rate ich dringend von Selbstmordgedanken und sonstigen Todessehnsüchten ab.

Wir sind nicht in dieser Welt, um zu sterben, sondern um zu lernen.

Was wir nicht lernen, nehmen wir als ungelöste Probleme mit.

Wir entscheiden uns gegen das Leben, wenn wir uns auf die Probleme konzentrieren, statt die Lösungen zu sehen. Wir verneinen das Leben auch, wenn wir uns dem Gejammer unseres Egos hingeben und darüber klagen, warum unser Leben anders läuft, als wir wollen. Leben heißt, mit Freude und Dankbarkeit den Tag zu beginnen und in Liebe und Harmonie den Tag zu Ende zu bringen. Wer sich für das Leben entscheidet, arbeitet an sich und bejaht jede Minute das Leben in Liebe und Dankbarkeit. Er leidet nicht unter seinen Problemen, sondern hat Freude, diese zu lösen. Die Entscheidung für das Leben bringt uns Lebenskraft, Lebensfreude und wahre Stärke. Wer auf diese Weise mit seinem Leben umgeht, wird vom Leben mit Gesundheit, Reichtum, Erfolg und Glückseligkeit reichlich belohnt!

Veränderung oder Abwechslung

Unsere Seele liebt das Leben und eine immer währende Veränderung, da das Leben eine permanente Veränderung und ein ewiges Werden ist. Sie gibt uns deshalb immer wieder Impulse, Anregungen und Ideen, was wir verändern sollten, damit das Leben besser fließt und wir dadurch glücklicher werden können. Während sich unsere Seele nach dem ewigen Leben richtet, ist unser Verstand auf das Vergängliche fixiert und kennt und erkennt nichts anderes. Deshalb wird diese Sehnsucht unserer Seele nach wahren inneren Veränderungen fälschlicherweise als eine Veränderung in unserer Umgebung verstanden. Auf diese Weise kommen wir auf die Idee, wir wären glücklicher, wenn wir die Freundin oder den Freund austauschen würden, eine andere Arbeitsstelle oder viel mehr Geld hätten. Mit anderen Worten, was die Seele als Veränderung empfindet und uns signalisiert, kommt in unserem Verstand als Abwechslung an.

Der Grund dafür ist, dass unser Verstand nach außen gerichtet ist und nur die Materie kennt und anerkennt, da er selbst aus der Materie ist.

Jede Abwechslung stammt aus der Sehnsucht nach dem wahren Leben. Wir sehnen uns nur dann nach etwas, wenn wir es nicht haben. Das bedeutet, wir sehnen uns nach dem wahren Leben, wenn wir innerlich stehen geblieben sind und unser Leben nichts anderes als eine Wiederholung langweiliger Routinen und Gewohnheiten ist.

Eine wahre Veränderung findet in unserem Bewusstsein statt und materialisiert sich in unserer Umgebung. Die Folge einer solchen Veränderung kann ein Umzug, eine Trennung von einem falschen Partner, der Beginn einer glücklichen Partnerschaft, der Wechsel von Beruf zur Berufung und vieles mehr sein.

Während eine wahre Veränderung essenzieller Bestandteil des Lebens ist, ist die Abwechslung nur noch eine Verschiebung.

Eine wahre Veränderung findet in unserem Bewusstsein statt. Sie löst uns von dem Alten und Veralteten und bringt uns Neues. Eine Verschiebung bringt nichts Neues, sie verschiebt nur die vorhandenen Bestandteile oder mischt sie neu wie in einem Kartenspiel. Auf diese Weise werden wir von unserem Ego betrogen. Es gaukelt uns eine Veränderung vor, die im Grunde nicht stattgefunden hat. Wir können auf diese Weise noch so oft unsere Wohnung renovieren, doch sie bleibt immer dieselbe. Die Renovierung gibt uns ein angenehmeres Wohngefühl, sie ist aber nicht mit einem Umzug zu vergleichen.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist, dass wir die Notwendigkeit innerer Veränderungen mit äußeren Veränderungen ersetzen können. Wenn wir uns beispielsweise von einem Partner trennen, ohne die notwendigen Lektionen zu lernen, werden wir dieselben Fehler in der nächsten Partnerschaft machen und dieselben Probleme haben. Auf diese Weise wechseln sich die Darsteller auf der Bühne unseres Leben zwar ab, doch das Drehbuch bleibt dasselbe!

Eine Veränderung im Außen ohne die innere geistige Essenz bringt noch mehr Leid und Unglückseligkeit, da die innere Substanz fehlt. Eine wahre Veränderung findet in unserem Herzen und Bewusstsein statt und materialisiert sich automatisch zu mehr Glückseligkeit im Innen und Außen.

Lernen oder Leiden

Wir haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten, mit unserem Leben und den Ereignissen des Tages umzugehen: entweder wir nehmen sie persönlich und leiden, weil unser Leben nicht so verläuft, wie wir es gerne hätten, oder wir nehmen alles sachlich. Das bedeutet, wir schenken unsere Aufmerksamkeit nicht unseren Emotionen, sondern der inneren Botschaft der Ereignisse.

Auf diese Weise erkennen wir, dass jedes Ereignis eine eigene Vorgeschichte, Botschaft und Zielsetzung hat. Wenn wir die Geschehnisse des Lebens ständig persönlich nehmen, leiden wir auch ständig und versuchen immer wieder, unser Leben nach unserer egoistischen Vorstellung zu verändern. Das Problem bei egoistischen Vorstellungen ist, dass selbst ihre Erfüllung uns kein bisschen glücklich macht. Das liegt daran, dass diese nicht aus unserem Herzen stammen, sondern aus oberflächlichen Emotionen und Stimmungen. Wir werden nur dann glücklich, wenn wir unsere wahren Herzenswünsche erfüllen. Wahre Herzenswünsche verursachen bei uns und unseren Mitmenschen kein Leid und keine Schmerzen. Die Erfüllung dieser Wünsche macht uns stark und glücklich. Aber die Erfüllung der egoistischen Wünsche macht uns einsam und unglücklich. Je egoistischer wir sind, desto mehr leiden wir. Wir nehmen alles ichbezogen, d.h. beziehen alles auf unsere Person. Wir nehmen unser Ego als Maßstab, um Dinge des Alltags als angenehm oder unangenehm zu bewerten. Das Leid entsteht hierbei dadurch, dass wir uns durch unsere egoistischen Handlungen immer mehr von den Mitmenschen isolieren. Wir verlieren den Bezug zur Wirklichkeit, da wir unsere eigene Realität erfinden und in einer Fantasiewelt leben.

Wenn wir aber die Ereignisse immer weniger persönlich nehmen und immer mehr erkennen, dass sie uns bestimmte Inhalte und Botschaften vermitteln wollen, betrachten wir unsere Probleme nicht mehr als Feinde, die wir vernichten müssen, sondern als unsere Freunde, die uns informieren wollen.

Wir leiden nur da, wo wir nicht lernen wollen und andere für unser Unglück schuldig sprechen.

An dieser Stelle muss noch gesagt werden, dass die wahrhaftige Lernbereitschaft auch Probleme, Konflikte, Krankheiten und Leid mit sich bringen kann. Der Grund ist, dass wir das Alte und Veraltete hinter uns lassen und dem Neuen mit Offenheit begegnen. Dieser Übergang vom alten zum neuen Leben bringt viele Veränderungen mit sich, die teilweise unangenehm sein können. Beispielsweise verändert sich der Freundeskreis, die Beziehung zur eigenen Familie wird anders, unsere Partnerschaft verändert sich oder geht in die Brüche. Das sind einige mögliche Folgen der Veränderungen des Bewusstseins.

Wenn der Mensch anders denkt, fühlt und handelt als früher, dann versteht er sich immer weniger mit den Personen aus seiner Vergangenheit.

Diese meist unbequemen und traurigen Erfahrungen bilden eine kurze Phase des Lebens. Dies ist der Übergang vom Alten zum Neuen. Wer wahrhaftig und ehrlich mit sich und seinem Leben umgeht, wird das Alte allmählich hinter sich bringen und immer mehr Freude an der eigenen Person und dem eigenen Leben haben. Es ist deshalb wichtig, den Mut nicht zu verlieren. Der Wanderer auf dem Weg zur Wahrheit sollte sich nicht entmutigen und verunsichern lassen.

Nichts geht verloren, sondern macht nur Platz für etwas, das neu, besser, notwendig oder unvermeidbar ist.

Es ist sehr wichtig, dass wir lernbereit sind. Das Lernen fällt uns allerdings besonders schwer, wenn andere uns auf unsere Unzulänglichkeiten aufmerksam machen. Es ist aber sinnlos, sich angegriffen zu fühlen. Es gibt Menschen, die sich sofort mit den Worten verteidigen: „Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert“. Die Tatsache, dass noch keine Beschwerde eingegangen ist, ist aber kein Beweis dafür, dass wir alles richtig machen. Diese Haltung ist sehr oberflächlich und gefährlich, denn solche Menschen sagen damit: “Wir ändern nichts und machen einfach so weiter, bis etwas passiert, dann ändern wir es vielleicht“.

Wir sollten verstehen, dass es ein Hinweis auf Zuneigung und Liebe ist, wenn jemand sich die Mühe macht und uns etwas mutig und liebevoll erklärt oder uns auf unseren Fehler aufmerksam macht. Wir sollten diesem Menschen sehr dankbar sein und an unserer Kritikfähigkeit arbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, aus welcher Motivation derjenige etwas sagt, sondern, ob er die Wahrheit sagt. Die Richtigkeit seiner Motivation ist seine Angelegenheit und Verantwortung. Wir sind für unsere Lernbereitschaft verantwortlich und sollten uns hauptsächlich mit unseren eigenen Fehlern beschäftigen und nicht mit den Fehlern unserer Mitmenschen. Wahre Freunde sprechen unsere Schwächen aus Liebe an und wollen uns glücklich erleben. Sie bauen unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen auf und helfen uns bei der Lösung unserer Probleme. Falsche Freunde missbrauchen unsere Schwächen, um sich über uns lustig zu machen, sich über uns zu erheben und unser Selbstvertrauen zu zerstören. Wichtig ist für uns, bei der Wahrheit zu bleiben und uns an den wahren Beweggründen dieser Mitmenschen nicht zu stören. Wer die Wahrheit wirklich liebt, lernt durch wahre und falsche Freunde.

Wer die Wahrheit im Herzen liebt, lernt immer und überall.

Sachlich oder persönlich

Wir haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen.

Die eine Möglichkeit besteht darin, alles und jeden persönlich zu nehmen. Das tun wir jedes Mal, wenn wir unseren Geschmack, unsere Weltanschauung und sonstige persönliche Richtlinien als Maßstab nehmen, um etwas zu bewerten. Anders gesagt, wir legen nicht so viel Wert darauf, was gerade wirklich geschieht, sondern wie es auf uns wirkt. Unser Ego entscheidet, ob uns etwas gefällt oder nicht, schön oder hässlich, angenehm oder unangenehm ist. Je mehr ein Mensch die Ereignisse seines Tages persönlich nimmt, desto sensibler, gereizter und verletzlicher wird er. Der Umgang mit ihm wird immer schwieriger, da er alles nach seiner Stimmung, bewertet und nicht nach den Tatsachen. Es ist für ihn nicht wichtig, was passiert, sondern wie es bei ihm ankommt. Egoistische Menschen interessieren sich nicht für die Wahrheit, sondern erfinden lieber eine eigene, die besser zu ihrem Ego passt. Sie urteilen, verurteilen und handeln nach Lust und Laune. Ein interessantes Merkmal eines Egoisten ist seine Neigung, alles zu interpretieren. Seine Interpretation ist ihm wichtiger als alles andere. Wahr ist für ihn nur das, was er meint zu sehen und nicht das, was tatsächlich geschieht.

Das ständige Persönlichnehmen macht aus uns isolierte, einsame und verbitterte Menschen. Wer alles persönlich nimmt, betrachtet sich immer als Opfer der Umstände und wird am Ende unter Verfolgungswahn leiden.

Sachlichkeit ist die Umsetzung der Liebe zur Wahrheit.

Dagegen ist Sachlichkeit eine ganz andere Umgangsform mit den Mitmenschen und den Ereignissen des Tages. Sachlich sind wir nur dann, wenn wir beim Umgang mit den Ereignissen Tatsachen und Fakten die höchste Priorität geben und nicht unserem Ego. Sachlich sein bedeutet, alles auf die Sache bezogen zu betrachten und nicht auf die eigene Person. Wenn wir sachlich agieren und reagieren, handeln wir intelligent und der Situation angemessen. Diese Vorgehensweise baut uns auf, stärkt unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen und bewahrt uns vor eventuellen Fehlentscheidungen. Intelligente Menschen legen nicht viel Wert auf die Verpackung und auf den Schein, sondern vielmehr auf den Inhalt und auf das Sein.

Intelligente Menschen belügen sich und andere nicht, deshalb werden sie auch selten erfolgreich betrogen!

Verpackung und Inhalt

Wie wir vorhin erkannt haben, gibt es zwei Möglichkeiten, die Dinge des Lebens wahrzunehmen. Die erste und bequemere Wahl ist es, unsere Wahrnehmung darauf aufzubauen, wie uns die Dinge erscheinen. Das ist für unser Ego eine sehr angenehme Art, weil wir uns nicht anstrengen und keine Forschung betreiben müssen. Wir müssen die Wahrheit nicht suchen, sondern finden uns mit der Erscheinung der Dinge ab. So bleibt unsere Wahrnehmung an der Oberfläche, und die Ursachen und Hintergründe bleiben uns verborgen.

Wenn wir uns für die Erscheinung der Dinge entscheiden, haben wir uns für die Verpackung entschieden. So bleibt uns der eigentliche Inhalt unbekannt. Wenn wir jemandem etwas zum Geburtstag schenken wollen, benutzen wir auch auf ein schönes Geschenkpapier. Es ist kein Fehler, für eine schöne Verpackung zu sorgen. Ein Fehler ist es aber, wenn wir zu viel Wert darauf legen und das eigentliche Geschenk, den Inhalt, außer Acht lassen. Wenn uns etwas widerfährt, ist es für uns entweder ein Glück oder ein Unglück. Wir konzentrieren uns darauf, ob eine Erfahrung schön oder hässlich ist, ob sie uns gefällt, und ob wir uns dabei wohlfühlen. Bei einem Geburtstagsgeschenk geht es nicht um die schöne Verpackung, sondern um das Geschenk. Das Eigentliche befindet sich in der Verpackung. Um dahin zu finden, müssen wir diese öffnen und einen Blick hinein werfen. Bei unseren Erfahrungen ist es genauso. Wie unangenehm diese auch sein mögen, tragen sie immer eine schöne und befreiende Botschaft für uns in sich. Jede Erfahrung ist eine Lernlektion, die unser Bewusstsein erweitern will.

Das bedeutet, uns passiert nur das, was wir brauchen, um uns geistig weiterzuentwickeln. Jede Erfahrung möchte uns zu einer Selbsterkenntnis führen. Wir erleben im Außen, was wir in uns noch nicht erkannt haben. Wir begegnen unseren Lernlektionen im Außen. Jede Erfahrung möchte uns helfen, unsere schönen und hässlichen Inhalte zu erkennen! Wer seine Erfahrungen nicht annimmt und aus ihnen nicht lernt, wird diese immer wieder erleben müssen. Es ist wie die Annahmeverweigerung eines Pakets, das uns der Postbote bringt. Der Unterschied ist, dass der geistige Postmann jeden Tag immer lauter klingelt, bis wir ihm aufmachen und das Paket annehmen.

Jede Erfahrung ist eine Selbsterfahrung!

Finden und Erfinden

Der Unterschied zwischen Finden und Erfinden ist das größte Problem der Menschheit. Denn bei allem, was wir tun oder wollen, brauchen wir eine Orientierung. Die Grundlage für eine geistige Orientierung ist und bleibt die Wahrheit. Was die Wahrheit angeht, haben wir Menschen grundsätzlich zwei Möglichkeiten: entweder wir suchen sie gewissenhaft, aufrichtig und selbstlos, oder wir machen es uns leicht, indem wir unsere eigene Wahrheit erfinden. Am Anfang sind wir alle tatsächlich auf der Suche nach der Wahrheit. Doch unterwegs bleiben die meisten von uns stehen. Wir geben uns mit kleineren Erkenntnissen und siegreichen Errungenschaften über unser Ego zufrieden. Diese Zufriedenheit verleitet uns dazu, die Suche nach der Wahrheit aufzugeben und uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen. Dieser Zustand wird von vielen Menschen, insbesondere von Esoterikern, gerne als eine geistige Meisterschaft betrachtet. Verfangen in der eigenen Eitelkeit, betrachten sich solche als Meister und lassen sich von anderen bewundern. Wer die Wahrheit von Herzen liebt, betrachtet sich nie als Meister. Er ist und bleibt der Schüler der Wahrheit.

Wer die Wahrheit aus Liebe sucht, dem offenbart sie sich freudig. Wer sie aber für eigene selbstsüchtige Ziele missbrauchen will, wird am Ende bei seiner eigenen Erfindung und Ego-Kopie der Wahrheit ankommen.

Deshalb sollte jeder, der die Wahrheit sucht, die größten Gefahren in sich selbst suchen. Diese Gefahren sind die ichbezogenen Anfälligkeiten und Unzulänglichkeiten im eigenen Bewusstsein.

Die Erfindung der Wahrheit beginnt dort, wo wir mehr Wert auf unsere eigenen Interpretationen legen als auf Tatsachen. Mit diesen Interpretationen isolieren wir uns vom Rest der Welt und bauen unsere eigene Realität auf. Dies tun wir, ohne die Tatsachen zu berücksichtigen. Durch diese Isolation entsteht Einsamkeit, aus der Ängste, Armutserscheinungen und Unsicherheiten entstehen.

Wer die Wahrheit aufrichtig suchen und finden möchte, muss die Einschränkungen in seinem Bewusstsein überwinden, indem er sich schrittweise von seinem Ego befreit. Dies ist nur dann möglich, wenn wir bereit sind, unser Verhalten zu korrigieren. Unser Verhalten ist die Summe von allem, was wir denken, sagen, fühlen, tun, wollen und wünschen.

Urteilen und Erkennen

Jedes Urteil ist eine Verurteilung.

Das Wort Urteil zeigt deutlich, welche Kraft dahinter steckt und was sie will. Ur-Teil ist die Teilung und Trennung, die die Verbundenheit zwischen den Menschen zerstört und sie gegeneinander aufstachelt. In den Anfängen der Zivilisation waren die Menschen nicht nur miteinander verbunden, sondern auch füreinander da. Seitdem sie angefangen haben, sich gegenseitig zu verurteilen, sind sie getrennte Wege gegangen.

Jedes Urteil ist auch deshalb eine Verurteilung, weil es unsere Augen zu unserer eigenen Wahrheit verdreht und uns die Wahrheit nicht erkennen lässt. Das ist deshalb der Fall, weil wir durch unsere Urteile eine eigene Wahrheit erfinden und uns von der Wahrheit trennen. Wir trennen uns auch von unseren Mitmenschen, wenn wir sie beurteilen. Denn damit isolieren wir uns von ihnen. Der bessere Weg wäre, uns mit ihnen in Verbindung zu setzen, uns in sie hineinzufühlen, um sie besser zu verstehen.

Es ist unvergleichlich interessanter, den Mitmenschen, besonders den andersartigen, zuzuhören und sie zu verstehen als sie zu verurteilen.

Wenn wir Dinge wahrnehmen, können wir diese entweder beurteilen oder erkennen. Wenn wir sie beurteilen, erfinden wir eine eigene Wahrheit und vernebeln damit unsere Sinne. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir wissenschaftliche, politische, religiöse oder philosophische Motive und Grundlagen haben. Wir schauen dabei nicht mehr auf die Tatsachen, sondern sind mit dem eigenen Bild von den Geschehnissen und unseren Interpretationen beschäftigt.

Wer seine eigenen Interpretationen höher stellt als die Wahrheit, beurteilt nicht nur, sondern verurteilt seine Mitmenschen und damit auch sich selbst.

Wir Menschen haben weder die Macht noch das Recht zu entscheiden, was wahr ist und was nicht. Wir können nicht entscheiden, was recht und was unrecht ist. Die Wahrheit ist und bleibt unantastbar. Wir können sie nur erkennen und uns danach richten. Die Menschheit wird nur dann überleben, wenn sie die alleinende, göttliche Wahrheit in Gerechtigkeit, Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit und Einheit erkennt und verwirklicht.

Realität und Wirklichkeit

Wir wollen meistens die Wahrheit nicht sehen. Wenn wir sie sehen, drehen wir uns um und tun so, als hätten wir nichts gesehen. Das geht zwar nicht lange gut, doch wir versuchen es immer wieder.

Das liegt vor allem daran, dass wir nur unsere eigene Vorstellung von der Wahrheit sehen wollen. Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind, sondern wie wir sie sehen wollen. Das macht einen großen Unterschied.

Wir haben sehr unterschiedliche Wahrnehmungen und Meinungen. Diese Unterschiede entstehen meist durch Charakter, Lebensgeschichte, Gefühle, Empfindungen und Weltanschauungen. Die Summe der persönlichen Meinungen, Empfindungen, Gefühle und Bilder ist die persönliche Realität. Die meisten Menschen leben in ihrer eigenen Realität und sind dadurch von ihren Mitmenschen isoliert. Sie sind nur mit sich selbst beschäftigt und nehmen nur ihr Eigenes wahr, ihre Umgebung bleibt ihnen völlig fremd. Das ist die Erklärung, warum wir uns immer wieder wundern, dass wir so wenig übereinander wissen, und warum wir uns so wenig füreinander interessieren.

Wir sind durch die Spirale unserer Gedanken, Empfindungen, Weltanschauungen und Meinungen isoliert. Wir nehmen die Welt nicht mehr direkt wahr, sondern beschäftigen uns nur noch mit dem Bild, das wir uns von der Welt machen. Dieses unbewusste Bild entsteht durch persönliche, kollektive und globale Interpretationen, Schlussfolgerungen, Weltanschauungen und ähnliche Gedanken.

Genauso gehen wir auch miteinander um. Die meisten von uns beschäftigen sich nicht wirklich mit ihren Mitmenschen, es sei denn, sie müssen es aus irgendwelchen Gründen, oder sie versprechen sich etwas davon.

Wenn wir uns nicht aufrichtig miteinander beschäftigen, dann leben wir in einer Traumwelt und träumen nur noch vom Leben! Aber Leben ist Austausch!

Die Wirklichkeit ist die Summe von allem, was wirkt. Wir sind Teile davon, ohne uns dessen bewusst zu sein. Sie wirkt auf uns alle.

Während die Wirklichkeit uns verbindet, trennt uns die persönliche Realität. Sie isoliert uns, da wir uns mehr mit der eigenen Welt beschäftigen als mit den Tatsachen. Der einzige Ausweg ist es, die eigene Realität zu überwinden, loszulassen, sich zu öffnen und sich für andere aus dem Herzen heraus zu interessieren. Je mehr wir uns den anderen und Andersdenkenden öffnen, desto mehr können wir voneinander lernen und gemeinsam wachsen. Nur so können wir eine harmonische Gesellschaft und Zivilisation aufbauen.

Anhand der Anzahl und der Macht der Anwälte, Richter, Gerichte, Gefängnisse und der polizeilich-militärischen Einheiten können wir erkennen, wie viel göttliche Liebe in einer Gesellschaft gelebt wird.

Die göttliche Liebe wird eines Tages alle irdischen Gesetze überflüssig machen.

Da, wo die Menschen selbstlos und liebevoll agieren und reagieren, herrscht das höchste Gesetz der Schöpfung: die göttliche, selbstlose und bedingungslose Liebe!

Falsche Adresse

Wir kennen diese Situation: Wir fahren schlecht gelaunt von Zuhause zur Arbeit und schlecht gelaunt von der Arbeit nach Hause. Die Folge ist, dass wir unsere Probleme nicht lösen, sondern ständig mitnehmen und zwar dorthin, wo sie nicht gelöst werden können!

Besonders kompliziert wird die Situation, wenn wir unsere Probleme auf jemanden übertragen wollen, der damit nichts zu tun hat. In solchen Fällen lassen wir unsere schlechte Laune, Wut, Aggressionen, unseren Frust und sonstige Unleidlichkeiten an jemandem aus, der überhaupt nichts dafür kann.

Aber warum tun wir das?

Weil wir weder mutig noch ehrlich sind.

Wir lösen unsere Probleme meist nicht dort, wo sie entstehen, sondern gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Und welche Menschen leisten uns am wenigsten Widerstand? Diejenigen, die uns lieben und uns nah sind! Ist es gerecht und fair, wenn wir unsere Probleme auf diejenigen übertragen, die uns am meisten lieben und deshalb mit uns die meiste Geduld haben? Auf diese Weise lösen wir keine Probleme, sondern wir schieben den schwarzen Peter aus Mangel an Mut und Ehrlichkeit anderen zu. Wir verdrängen unsere Emotionen und Gefühle, anstatt die Auslöser und Verursacher darüber zu informieren, dass uns nicht gut tun. Die Folge dieses Schweigens ist, dass der innere Druck immer weiter steigt und wir dann bei einer Kleinigkeit explodieren. Diese Ladung bekommen leider immer die Falschen ab, die nichts dafür können: unsere Liebsten!

Wenn wir schlecht gelaunt von der Arbeit nach Hause kommen und unsere Emotionen und Aggressionen an unseren Kindern auslassen, werden unsere Probleme nicht kleiner, es kommen sogar neue dazu. Wenn wir unsere Probleme nicht dort lösen, wo sie entstehen, bleiben diese ungelöst, werden immer größer und infizieren auch andere Lebensgebiete! Unsere Kinder fühlen sich in der eigenen Familie immer weniger wohl und suchen die Geborgenheit außerhalb des trauten Heims. Damit werden sie immer ängstlicher, da sie die Geborgenheit der Familie vermissen. Diese Unsicherheit in der Außenwelt bestehen zu müssen und der Mangel an Geborgenheit macht sie immer ängstlicher und aggressiver. Damit steigt auch Neigung zu Alkohol, Drogen und Gewaltbereitschaft. Die meisten negativen Auffälligkeiten junger Menschen entstehen durch Verzweiflung und angestaute Aggressionen, die sie durch kriminelle Handlungen loswerden wollen.

Wenn z.B. ein Mann Probleme mit seiner dominanten Mutter hat und diese nicht mit ihr löst, wird er immer wieder dominante Frauen kennenlernen, um diese Konflikte mit ihnen zu erleben und hoffentlich zu lösen. Dies wird deshalb notwendig, weil er die Konfrontation und Aufklärung mit der Mutter gemieden hat.

Stellen wir uns einen anderen Mann vor, der von seiner Mutter immer verhätschelt wurde und immer noch keine Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen will, da es für ihn viel einfacher und bequemer ist, ein Kind zu bleiben. Er wird auch später solche Frauen anziehen, die keinen Lebenspartner, sondern viel mehr ein Kind haben wollen. Wenn er mit einer Frau zusammenkommt, die lieber eine Mutter als eine Partnerin sein möchte, dann passen die zwei wie Deckel und Topf zusammen. Lustigerweise sprechen dann solche Paare von ihrem Glück, da sie angeblich so gut zusammenpassen. Sie erkennen leider nicht, dass ihre Egos zusammenpassen und nicht ihre wahren Persönlichkeiten. Eine wahre Partnerschaft kann unter solchen Umständen nicht entstehen, weil ein Egoist nur sich und eigene Befriedigung anstrebt und nicht eine Gemeinschaft mit den anderen!

Eine zwischenmenschliche Beziehung ohne geistiges Wachstum ist lieblos und tot. Sie besteht nur aus Routinen und Gewohnheiten. Eine Partnerschaft, die aus egoistischen Motivationen entstanden ist, macht niemanden glücklich. Denn das Leben ist ein ewiges Werden. Das Ego verneint jedoch wahre Veränderungen. Wo das Ego startet, endet die Partnerschaftsfähigkeit.

Im oben genannten Beispiel hat die Mutter Angst davor, das Kind dadurch zu verlieren, dass es erwachsen wird und ein eigenes Leben ohne sie führt. Der Mann hat ebenfalls Angst davor, erwachsen zu werden, weil er dadurch die Mutter verliert und eigenverantwortlich leben muss. Solange er die Verantwortung für sein Leben nicht übernimmt, wird er keine Partnerin, sondern eine Ersatzmutter suchen und bekommen. Wenn jemand also beispielsweise bei der Partnersuche häufig eventuellen Kandidaten begegnet, die sich wie Kinder verhalten, wäre das ein möglicher Hinweis auf seine falsche Motivation.

Die Umgangsform unserer Mitmenschen mit uns kann Aufschluss darüber geben:

- Wer wir sind - Wie wir uns verhalten - Was wir in Wirklichkeit wollen - Wohin wir gehen

Wenn wir mit unseren Mitmenschen nicht zurecht kommen, können wir sie durch neue ersetzen, doch unsere Probleme lösen wir dadurch nicht. Die Probleme eines Menschen stammen aus seinem eigenen Bewusstsein. Das sind Schwierigkeiten, die er mit sich selbst hat.

Wir haben selten Probleme mit den anderen, sondern meist mit uns selbst!

Unsere Schwierigkeiten, Unzulänglichkeiten, negative Eigenschaften und Gedanken manifestieren sich in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Eine Änderung der Lebenssituation bringt wenig, wenn diese nicht im Bewusstsein des Menschen stattgefunden hat. Die meisten von uns glauben, durch den Wechsel des Partners, des Arbeitsplatzes oder der Wohnsituation ihre Probleme lösen zu können. Wenn wir die notwendigen Lektionen nicht lernen, wird es keine wahre Veränderung geben. Nur die Darsteller werden ausgetauscht, aber das Drehbuch bleibt dasselbe.

Wo Ängste die Menschen zusammenbringen und ihre Beziehungen beherrschen, gedeihen weder Liebe noch Leben.

Viele Menschen werden Anwalt, weil sie einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit haben. Dies kann daran liegen, dass sie nach ihrem Empfinden zu wenig Gerechtigkeit erfahren haben. Andere werden Banker, um ihre Träume vom Reichtum zu verwirklichen. Menschen, die sich unbeachtet, verkannt oder ungeliebt fühlen, wollen unbedingt berühmt und erfolgreich werden, damit man sie endlich anerkennt und liebt. Wir versuchen häufig unbewusst, nicht funktionierende Dinge durch andere zu ersetzen, ohne die Ursache zu erforschen. Wir müssen unsere Probleme aber dort angehen, wo sie entstehen, in uns selbst!

Wer sich mutig und ehrlich ausspricht und anderen mitteilt, wie sie auf ihn wirken, wird immer glücklicher und erfolgreicher.

Wer seine Probleme nicht annimmt und angeht, sondern sie ignoriert, verdrängt, verleugnet oder überspielt, nimmt diese mit, wo auch immer er hingeht.

Lösung oder Hilfsmittel

Wenn wir mit unseren Problemen konfrontiert werden, sind wir meist ungeduldig und wollen sie so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Dabei ist uns beinahe jedes Mittel recht. Viele Menschen sind der festen Überzeugung, alles, was hilft, sei gut. Ist das wirklich wahr?

Moderne Medikamente lassen unsere Kopfschmerzen nach kurzer Zeit verschwinden. Aber ist es eine Hilfe, wenn wir die Ursachen nicht ergründen? Eine schnelle Abhilfe verliert meist auch schnell die Wirkung und lässt uns ohne eine endgültige Lösung im Regen stehen.

Die Wahrheit ist, dass wir lieber zu irgendwelchen Hilfsmitteln greifen, als die Ursachen unserer Probleme zu erkennen und zu lösen. Wir handeln deshalb so, weil es bequemer und angenehmer für unser Ego ist. Es ist eine Tatsache, dass wir ein Problem nur durch eine Korrektur unseres Bewusstseins und Verhaltens endgültig lösen können. Wenn wir unsere Probleme lösen wollen, müssen wir sie unseres Gedanken, Handlungen, Meinungen, Stimmungen und Wünschen korrigieren und veredeln.

Wir müssen einfach erkennen, dass wir selbst die Ursache unserer Probleme sind, auch wenn diese scheinbar von außen auf uns zukommen. Je egoistischer wir sind, desto größer sind unsere Probleme. Wir bekommen nur da Schwierigkeiten, wo wir lieblos, oberflächlich, unachtsam, also egoistisch handeln.

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn wir Hilfsmittel in Anspruch nehmen. Doch eine endgültige Lösung bieten sie uns nicht an. Sie sind niemals ein Ersatz für die Korrektur unseres Bewusstseins und Verhaltens. Die Hilfsmittel helfen eben, lösen aber kein Problem. Deshalb setzt ein kluger Mensch nicht auf Hilfsmittel, sondern versucht, die Ursachen zu erkennen und zu überwinden. Eine erfolgreiche Korrektur des Verhaltens ist nur durch die Befreiung unseres Bewusstseins von unserem Ego möglich.

Probleme (er)lösen oder bekämpfen

Alles, was wir erleben, bringt uns bestimmte Botschaften. Jedes Problem ist eine Hilfe, jede Krankheit ist ein Hinweis. Unsere Probleme und Krankheiten sind nicht unsere Feinde, die wir bekämpfen müssen, sondern unsere Freunde, die uns von der Last des Egos befreien wollen. Wenn wir unsere Probleme persönlich nehmen, leiden wir mehr als zuvor. Aber wenn wir sie als göttliche Hinweise wahrnehmen und ihnen genau zuhören, erkennen wir die erlösende Botschaft in ihnen.

Deine Probleme zeigen dir, wie stark du bist!

Ein wichtiger Bestandteil der geistigen Gesetzmäßigkeiten ist, dass unsere Probleme immer maßgeschneidert sind und zum richtigen Zeitpunkt auftauchen. Wir bekommen nur die Probleme, die wir auch lösen können. Der Sinn ist, das wir weiter lernen und geistig reifer werden. Unsere Probleme widerspiegeln exakt unseren geistigen Zustand. Je nach dem, in welchem Zusammenhang wir noch zu lernen haben, tauchen die richtigen Probleme zum perfekten Zeitpunkt auf. Wir sollten deshalb diese Probleme nicht ignorieren, überspielen, verharmlosen und schönreden, sondern sie angehen und lösen.

Am Anfang der geistigen Entwicklung, wenn der Mensch erwacht ist, gibt es viele Probleme. Diese sind meist kompliziert und erscheinen uns unlösbar. Geistig unreife Menschen und Egoisten leiden gerne unter ihren Problemen, statt diese zu lösen. Doch wenn wir die Weisheit unserer Probleme und ihre Botschaften erkennen und sie intelligent angehen, werden wir immer stärker, klüger, reifer und reicher. Wenn wir unsere Probleme nicht bekämpfen, sondern lösen, wird unser Leben immer schöner. Es ist eine Tatsache, dass je reifer wir werden, desto kleiner aber feiner unsere Probleme werden.

Alles hat eine Geschichte. Auch ein Problem hat seine eigene Geschichte. Wenn wir unser Ego überwinden, aufhören zu jammern und genau hinschauen, sehen wir die Entstehungsgeschichten unserer Probleme und erkennen, dass wir selbst der Verursacher sind. Es gibt immer nur eine Ursache für unsere Probleme: unser Ego!

Unsere Probleme sind unsere Freunde!

Selbst wenn unsere Probleme scheinbar von außen auf uns zukommen, sind wir doch immer die Verursacher und die treibende Kraft!

Unsere Erfahrungen und Erlebnisse sind wie Verkehrsschilder, die uns informieren, warnen und helfen möchten. Wenn wir diese aus dem Straßenverkehr entfernen, wird Autofahren ein lebensgefährliches Abenteuer. Genauso ist es auch mit unseren Problemen. Wenn wir sie verdrängen, ignorieren, schön reden, verleugnen, vertuschen oder verstecken, werden sie immer größer. Es ist wie eine Zahnfleischentzündung, die wir immer wieder verharmlosen und ignorieren, weil wir Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt haben. Je später wir hingehen, desto mehr muss der Zahnarzt tun und dementsprechend dauert die Behandlung länger, weil das Problem größer geworden ist.