Trophäen - Isabella Feimer - E-Book

Trophäen E-Book

Isabella Feimer

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Beschreibung

Ein fremdes Zimmer, und sie weiß nicht, wie lange sie geschlafen hat, ahnt jedoch, wie sie hierhergekommen ist. Der Geruch von Jasmin und Kirschtabak hatte sie in eine unbekannte Gasse geführt, zu dem Geschäft eines Tierpräparators und Malers. In seiner Welt der Wieder­herstellung illusionierender Lebendigkeit kann sie sich endlich wieder sicher fühlen. Doch manche Wunden heilen nie, manche Geschichten sind noch nicht zu Ende erzählt, sind verdrängt und vergessen. In einer sezierenden Sprache und mit intensiven Bildern erschafft Isabella Feimer eine Welt, in der die Realität auf den Kopf gestellt ist, eine ver­kehrte Welt, in der das Fantastische eine poetische Stimme bekommt. Diese Liebesgeschichte lässt Schatten und Taggespenster aufeinandertreffen und holt Vergangenes aus der Dunkelheit ans Licht.

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Seitenzahl: 180

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Isabella Feimer

Trophäen

Roman

ISABELLA FEIMER

Trophäen

Roman

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

1. Auflage 2015© 2015 by Braumüller GmbHServitengasse 5, A-1090 Wienwww.braumueller.at

Coverzeichnung: © Ingolf Ortner

ISBN der Printausgabe: 978-3-99200-143-9

ISBN E-Book: 978-3-99200-144-6

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Danksagung

The bird of wonder dies,the maiden Phoenix,her ashes newcreate another heir.

William Shakespeare

The cave you fear to enterholds the treasure you seek.

Joseph Campbell

1

Im Erwachen ein leiser Schrei,

es ist ihr eigener, den sie der Dunkelheit schickt, dem fremden Zimmer, das sie umgibt und dessen Konturen erst nach und nach erkennbar sind, ein Regal, ein Tisch, ein Hocker, kein Fenster auszumachen, keine Gegenstände, schmuckloses Holz, und das Bett, auf dem sie liegt, ist hart und ohne Überzug,

sie weiß nicht, ob es Tag ist oder Nacht und wie lange sie geschlafen hat, ahnt, wo sie ist und wie sie hierhergekommen,

Ahnung, die Erwartung weckt,

Stille in ihr, seit Wochen nicht gespürt, ist ihr vertraut und erinnert sie an ein Früher,

ihr Atem flach, und sie bewegt sich nicht, Staub, der sich angesammelt hat, kratzt in ihrer Kehle, ihr Oberschenkel schmerzt vom Sturz, von der Ohnmacht, die dem Sturz folgte, und dem Schwindel, einem Fieber gleich, der dem Sturz vorangegangen war,

ihre Hand an der Mauer abgestützt,

ein Stück abgebröckelt,

zu ihren Füßen der Verputz,

das Grau einer Stadt im Dämmerlicht, einer anbrechenden Nacht, kalt in den Gliedern sitzend, einer engen Gasse, die sich um sie schloss,

ich wollte mich nähern, ihn riechen, vielleicht in einem Zufall ihn ein erstes Mal berühren,

dann kam dieses Fieber, das aus ihr brannte, und im dunklen Nichts, in dem sie gefangen war, eine Erinnerung an etwas Zukünftiges,

verschwommen,

er und dieses Glücksgefühl.

Schritte nähern sich, schleichende Schritte von Sohlen, die sich kaum vom Boden heben,

sie setzt sich auf, hält in der Bewegung inne,

warten,

sonst nichts,

vorsichtig lehnt sie sich an die Wand, die an ihrem Nacken reibt,

Atem, der nicht gehört werden will,

Atem aufeinander abgestimmt,

dann ist der Raum, jener draußen und jener, der dieses Zimmer ist,

und noch kein gemeinsamer,

zurück in einer Stille, allzu lange Stille, bis es endlich klopft, und dieses Etwas, das sie zu ihm führte, spürbar, noch bevor er den Raum betritt, kriecht durchs Schlüsselloch und lässt es sie schnuppern, in sich atmen wie betörenden Blütenduft,

Unsichtbares darf nicht sichtbar sein, wird es sichtbar, verliere ich die Angst davor,

die Klinke lautlos, schwaches Licht im Türspalt, und er ein Schatten, groß und schmal, der sich in das Zimmer drängt.

Stell dir vor, sagt er nach einer Weile, dass Bäume auf den Kopf gestellt aus den Wolken wachsen, graue Wolken, regenlos, und dass es weder Licht noch Schatten gibt, und Angst ist eine belächelte Erinnerung, weil das Unerwartete, das Außergewöhnliche längst Gewohnheit ist,

schön, sagt sie leise, verkehrte Welt,

schön, ja, sagt er näher kommend, auch grausam kann sie sein, und seine Worte sind mit Bedacht gesprochen, die Stimme ist klar und weniger dunkel, als in ihren Träumen gehört, nichts Raues, nur sein Gesicht zeigt Spuren eines Lebens, das gelebt,

und jetzt?, will sie fragen, auch wie lange sie geschlafen hat, doch tut es nicht, wartet, bis er sich an den Bettrand setzt,

Jasmingeruch,

und Kirschtabak,

hast nicht lange geschlafen, sagt er, eine Stunde, vielleicht zwei, und seine Finger auf das Holz gelegt tippen lautlos einen Rhythmus, nah ihrer Hand,

ich könnte ihn berühren,

geht’s besser?, fragt er,

es geht mir gut,

er reicht ihr ein Stück Papier, abgerissen, kein Name steht darauf, nur seine Telefonnummer mit schwarzer Tinte in geschwungener Schrift,

wenn sie dich reizt, sagt er, die verkehrte Welt, dann steht er auf, geht in den Gang hinaus, wird erneut zu diesem Schatten,

auch sie steht auf, geht seiner Eile folgend zu ihm und an ihm vorbei, blickt links den schmalen Gang entlang, Lichtquelle, die sie lockt, die dem Gang ein bisschen Weite gibt, führt in einen anderen Raum,

doch er zeigt nach rechts, zeigt zu einem Ausgang und in ein Draußen, das in Dunkelheit begraben liegt.

2

Regenstille verdrängt die Geräuschkulisse der Straße, der Motoren, aufheulend, ihr Fenster ist einen Spalt offen, der Spalt mit einem Buch fixiert, matter Schimmer der Laternen flackert an den Wänden, und sie liegt in ihrem Bett, starrt an die Decke, sucht Risse zu zählen, feine Adern, sie geben dem schmutzigen Weiß eine Struktur, einen Halt,

etwas Gemachtes,

war ein kurzer Heimweg, gefolgt von Stunden, in denen sie wach gelegen hat,

das Stück Papier in ihrer Hand,

die Zahlen in ihre Handfläche tätowiert,

Stunden, in denen er in ihren Gedanken spukte,

ein Nicht-Versprechen,

ein Zufall, dem sie, nachdem er geschehen war, nachgeholfen hatte, folgte ihm seit Wochen auf seinen Wegen, seit diesem einen Abend,

konnte kein Zufall sein,

war, getrieben von innerer Unebenheit, ziellos durch die Stadt gestreunt, ein Flüstern, in ihr aufgeflammt, trieb sie abseits gewohnter Lebensbahnen, ließ sie unbedachte Schritte tun, zog sie in eine Stille, das Flüstern laut, zog in diese fremde Gasse, gesäumt von Altbauhäusern mit schmalen Balkonen, begrenzt durch Eisengitter, mit Pflanzen vertrocknet, hatten den Herbst in sich gesaugt,

langsam war sie gegangen, auch einer Neugierde folgend, lange abgelegt, war gegangen, bis das Flüstern in ihr gedrängt hatte, anzuhalten,

vor einem Geschäft, dem einzigen in der Gasse, vor dieser Auslage, leer, staubig, verhangen mit schwarzem Molino, kein Firmenschild und keine Öffnungszeiten, die Tür verschlossen,

ihr Herz schlug schnell, und sie trat näher an die Scheibe und versuchte, in das Innere zu sehen, ein Schauer, der durch ihren Körper fuhr, setzte sich im Nacken fest, rasch drehte sie sich um, weg von ihrem Spiegelbild, das sie verzerrt gezeigt hatte,

gedoppelt,

etwas lauerte in der Gasse, in einem Hauseingang, in einem Mauerriss, ein Außerhalb, nach Jahren zurückgekehrt, ein vertrautes Gefühl, erstarb erst, als Licht dem Inneren des Geschäfts einen schemenhaften Körper gab, und leise drückte sie sich an die Scheibe, eins mit ihrem Spiegelbild, sah durch den Molino im Kegel des Lichts eine Arbeitsfläche aus Metall,

erkannte ein Messer, ein Skalpell, glänzte,

erkannte Fell, an dessen Ende leblos eine Pfote hing,

dann sah sie eine Hand, die ins Fell griff, Finger, die es streichelten, seine Hand, seine Finger, sein Rücken ihr zugewandt, sein ruhiger Atem sichtbar, und die zärtlichen Berührungen bewegten sie, einen Teil ihres Selbst, der längst vergessen war,

Verletzlichkeit,

beschämt trat sie einen Schritt zurück, senkte ihren Blick und ging, musste gehen, bevor das Licht erloschen war.

Sie hatte sich geschworen, nicht mehr zurückzukehren, nie wieder, wider dem Flüstern, und doch kam sie zurück und suchte dieses Etwas zu ergründen,

noch namenlos,

es hatte ihre Nächte und Tage gestört und Gedanken und Träume aus dem Gleichgewicht gebracht,

und jeden Tag nahm sie die Gasse, nahm sie im Dämmerlicht, wenn sie zur Arbeit ging, nahm sie, nachdem ihre Schicht am Morgen zu Ende gegangen war,

und musste sie nicht ins Hotel, wartete sie,

manchmal einen halben Tag,

warten,

sonst nichts,

hatte beobachtet und war gefolgt,

er, der Schlüssel, der dieses Etwas sperrt.

Verließ er abends das Geschäft, schlug er sich den Mantelkragen hoch und blickte in den Himmel, ging in sich versunken, zügig, doch ohne Hast, und hielt er inne, was er manchmal tat, drückte sie sich in einen Hauseingang,

eins mit den Häusern, den Mauern und ihrem Verputz,

sie,

ein Taggespenst,

beinahe unsichtbar,

auch morgens wartete sie auf ihn,

und bevor er das Geschäft betrat, suchte sein Blick erneut den Himmel ab, sein Lächeln, fordernd, es verschwand in die Welt hinter dem schwarzen Molino,

an manchen Tagen kam er später, an anderen Tagen nicht,

und sie atmete, was sein Schatten übrig gelassen hatte, an manchen Abenden ging er in ein Lokal, an anderen stieg er ohne Umweg in die Straßenbahn,

sie blieb in Distanz, blieb gegenüber dem Lokal und nah der Haltestelle stehen, wartete, bis der Nebel ihn verschlang.

Einmal, morgens,

sie, wartend an der Straßenbahnstation,

er, nachdem er ausgestiegen war, näher kommend, auf sie zu, so schien es, sah sie nicht an, und doch spürte sie jeden seiner Schritte,

kein Hauseingang in der Nähe, in dem sie sich verstecken konnte,

und ihre Angst, entdeckt zu werden, trieb sie in ein Café, nur langsam fand ihr Atem in eine Gleichmäßigkeit zurück, langsam trocknete der Schweiß auf ihrer Haut,

und Minuten später stand er in der Tür, sah sich um, ihr Körper angespannt, erneut, mit jeder Pore wartend, dass er zu ihr kam,

wartend,

vertrautes Gefühl,

auf einen flüchtigen Blick,

ein Lächeln,

eine erste Begegnung,

zu früh herbeigeführt,

und vergebens wartend auf seinen Schatten.

3

Keine Berührung, kein Sehnen danach, nur sein Körper, der ausgestreckt neben dem ihren lag, nicht atmete, dennoch lebendig war, und auch sie hielt den Atem im Traum gewesener Stunden fest in sich verschlossen, in der Schatzkiste der Kindheit, versperrt und unter dem Bett versteckt, im Zimmer, das sie sich teilen musste,

was hütest du darin?, fragte er,

nichts, log sie, Dinge, unbedeutend, sie gehen dich nichts an,

Dinge, unbedeutend, sie gehen dich nichts an, sagte sie auch damals dem großen Schwesterchen, nahm sich den meisten Platz, breitete sich im Zimmer aus,

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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