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Endlich auch auf Deutsch: die True-Rockstars-Serie von Liora Blake! "Diese Serie ist grandios. Wenn man auf der Suche nach einer heißen Story ist, die einen gleichzeitig zum Lachen bringt und in der man sich garantiert in den heißen Gitarristen verliebt, ist dieser Buch definitiv die richtige Wahl." (Reading Past My Bedtime) "Süß, romantisch und sexy! Ein großartiges und charmantes Leseerlebnis, das mich mit jeder Seite mehr gefesselt hat!" (The Novel Tease) Devon Jenkins ist durch mit Männern. Und obwohl ein bisschen Geflirte mit Simon Cole, Gitarrist in der Band ihres Bruders, der allerdings schon jedes weibliche Wesen im Großraum L.A. mindestens einmal angebaggert hat, ganz nett ist, bleibt sie stets auf Distanz. Nie wieder wird sie die Kontrolle über ihr Leben abgeben und einen Mann so nah an sich heran lassen. Und auch wenn sie zugeben muss, dass Simon anziehend wie ein Magnet ist, setzt sie alles daran, sein Gegenpol zu bleiben. Bis sie einen Blick hinter die sexy Tattoos riskiert ... Simon Cole kann jede haben, dass weiß er. Aber er will eigentlich nur eine. Das Problem: Sie will ihn nicht. Devon Jenkins ist nicht nur wunderschön, sondern scheut sich auch nicht, ihm allzu deutlich zu sagen, was sie von seinem Lebensstil, seinem After Shave und seinen Witzen hält, mit denen er sie zu beeindrucken versucht. Und doch ist da dieser Vibe zwischen ihnen. Simon ahnt, dass hinter Devons harter Schale ein so weicher Kern steckt wie in ihm selbst. Sie muss ihn nur finden ... Von Liora Blake sind bei Forever erschienen: True Crush - Rockstars lieben heißer True Bliss - Rockstars lieben länger
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Die AutorinLiora Blake ist Romance-Autorin und lebt in Colorado. Sie schreibt, weil es das ist, was sie immer tun wollte. Sie schreibt Romane, weil sie es mag, die ganze Geschichte zu erzählen. Und sie schreibt Liebesromane, weil Happy Endings einfach am schönsten zu erzählen sind. Wenn Sie nicht gerade tippt, backt sie wahrscheinlich Kekse, die sie nicht essen sollte, denkt sich raffinierte Entschuldigungen aus, damit sie nicht joggen muss, oder bittet einen netten Barrista ihr einen weiteren vierfachen Espresso zu machen.
Das Buch
Endlich auch auf Deutsch: die True-Rockstars-Serie von Liora Blake!„Diese Serie ist grandios. Wenn man auf der Suche nach einer heißen Story ist, die einen gleichzeitig zum Lachen bringt und in der man sich garantiert in den heißen Gitarristen verliebt, ist dieser Buch definitiv die richtige Wahl.“ (Reading Past My Bedtime)„Süß, romantisch und sexy! Ein großartiges und charmantes Leseerlebnis, das mich mit jeder Seite mehr gefesselt hat!“ (The Novel Tease)Devon Jenkins ist durch mit Männern. Und obwohl ein bisschen Geflirte mit Simon Cole, Gitarrist in der Band ihres Bruders, der allerdings schon jedes weibliche Wesen im Großraum L.A. mindestens einmal angebaggert hat, ganz nett ist, bleibt sie stets auf Distanz. Nie wieder wird sie die Kontrolle über ihr Leben abgeben und einen Mann so nah an sich heran lassen. Und auch wenn sie zugeben muss, dass Simon anziehend wie ein Magnet ist, setzt sie alles daran, sein Gegenpol zu bleiben. Bis sie einen Blick hinter die sexy Tattoos riskiert ... Simon Cole kann jede haben, dass weiß er. Aber er will eigentlich nur eine. Das Problem: Sie will ihn nicht. Devon Jenkins ist nicht nur wunderschön, sondern scheut sich auch nicht, ihm allzu deutlich zu sagen, was sie von seinem Lebensstil, seinem After Shave und seinen Witzen hält, mit denen er sie zu beeindrucken versucht. Und doch ist da dieser Vibe zwischen ihnen. Simon ahnt, dass hinter Devons harter Schale ein so weicher Kern steckt wie in ihm selbst. Sie muss ihn nur finden ...
Von Liora Blake sind bei Forever erschienen: True Crush - Rockstars lieben heißer True Bliss - Rockstars lieben länger
Liora Blake
True Bliss
Rockstars lieben länger
Aus dem Amerikanischen von Susanne Bernhardt
Forever by Ullsteinforever.ullstein.de
In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Ullstein Buchverlage GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt. Originalausgabe bei Forever. Forever ist ein Digitalverlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin September 2016 (2) © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2016 Titel der amerikanischen Originalausgabe: True Devotion (Pocket Star 2015) Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München Titelabbildung: © FinePic® Übersetzung: Susanne Bernhardt ISBN 978-3-95818-110-6 Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken, deshalb ist die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.
In dem Moment, als das Streichquartett ansetzt, Pachelbels Kanon in D-Dur zu spielen, fängt mein Bruder an, seine Finger seltsam ineinander zu verkeilen. Leider bedeutet das normalerweise, dass er dann gleich etwas wirklich Dummes tun wird. Was beschissen wäre, weil heute sein Hochzeitstag ist und das der Tag ist, an dem er wenigstens ein Mal versuchen sollte, sich vernünftig zu verhalten.
Wenn Trevor nervös, beunruhigt oder einfach nur angespannt ist, ballt er seine Hände zu Fäusten und drückt seine Daumen zwischen Mittel- und Ringfinger. Das fällt einem kaum auf, wenn man ihn nicht wirklich kennt – oder nicht wie in meinem Fall Zeugin der unzähligen idiotischen Dinge war, die er über die Jahre angestellt hat. Ich kann bezeugen, dass er die meisten dieser bescheuerten Dinge angestellt hat, direkt nachdem er angefangen hatte, seine Finger genau so zu verkeilen.
Dazu zählen all die Male, als er jemanden k. o. geschlagen hat, meine Barbiepuppen aus dem Fenster unserer heruntergekommenen Wohnung im zehnten Stock der städtischen Siedlungshochhäuser von Cleveland geworfen hat, oder das eine Mal, als er vierhundert Pfund Oster-Jelly-Beans auf meine weißen Lackschuhe gekotzt hat, als ich acht Jahre alt war. Heute hat er dafür aber einen ganz neuen Grund.
Als Kate das Mittelschiff der Kirche betritt, in einem elfenbeinweißen Hochzeitskleid, das über und über mit Spitze bedeckt ist, die über jede Kurve ihres Körpers fließt, ihr dunkles Haar zu einem einfachen Dutt hochgesteckt, hält Trevor zehn Sekunden lang die Luft an. Als er weiteratmet, hätte ich den Einsatz geben können, wann er seine seltsame Finger-Nummer abzuziehen beginnt.
Unsere Mom muss es auch bemerkt haben, denn ich kann hören, wie sie auf dem Stuhl neben mir leise aufstöhnt, woraufhin meine kleine Nichte McKenna, die auf ihrem Schoß sitzt, loskichert. Mit nur sieben Jahren weiß McKenna schon, wann ihr Onkel sich wieder zum Deppen machen wird. Wahrscheinlich weiß sogar sie, dass er uns dastehen lässt wie die verrückteste White-Trash-Familie, die jemals das kleine Kaff namens Crowell in Montana betreten hat. Als ob unsere Tattoos, Piercings und die allgemeine Unfähigkeit, einen Satz zu sagen, ohne das Wort »Fuck« zu benutzen, nicht genug wären, um uns zu Geächteten in Kates ländlicher Heimatstadt zu machen. Anscheinend hat selbst die Tatsache, dass er ein Rockstar mit einem fetten Bankkonto ist, Trevor nicht dazu gebracht, dass er sich verdammt noch mal respektvoll benehmen kann. Einmal ein abgebrannter Loser, der nichts zu verlieren hat, immer ein abgebrannter Loser, der nichts zu verlieren hat.
Nicht, dass ich behaupten könnte, anders zu sein. So sehr ich auch glauben möchte, dass die Flucht aus der Sackgasse unserer armseligen Cleveland-Existenz letztlich jegliche lückenhafte Erinnerung daran, wer ich dort war, mit wem ich zu viel Zeit verbracht habe, welche Entscheidungen ich getroffen habe, verwischen würde … es funktioniert nicht. Vielleicht sollte es das auch nicht. Fünf Jahre sind vergangen, seit ich nach L. A. abgehauen bin, aber trotz all der Dinge, die sich verändert haben, schaue ich dennoch manchmal in den Spiegel, und alles, was ich sehe, ist das Mädchen, das nie über den Zehn-Block-Radius seiner hoffnungslosen Wohngegend hinausgeblickt hat. Wenn man einmal von diesem ganzen wahr gewordenen Rockstar-Traum absieht, hat das Leben Trevor und mir bereits übel mitgespielt. Deshalb bin ich nicht überrascht, wenn er etwas tut, ohne nachzudenken.
Mit einem riesigen Grinsen im Gesicht lockert Trevor seine Fäuste und grölt über die zarte Musik hinweg:
»Komm schon, Mosely, beeil dich mal ein bisschen! Ich weiß, dass du dich schneller bewegen kannst, ich habe gesehen, wie du rennen kannst. Hör auf zu trödeln, und komm her, damit ich dich heiraten kann!«
Das Streichquartett hält mit einem kreischenden Geräusch inne, die schrillen Töne hören sich an wie ein Sack voller schreiender Kätzchen, die freigelassen werden möchten. Dann wird es völlig still, wie in einem Horrorfilm, da wir mitten im Nirgendwo sind, unter einem Abendhimmel und inmitten von 200 Hektar Farmland, das mein Bruder vor einem Jahr gekauft hat. Jeder einzelne Hochzeitsgast sitzt wie gebannt auf seinem Stuhl und ist gespannt, ob Trevors Ausbruch Kate dazu bringen wird, zu weinen, zu schreien oder einfach das Mittelschiff, das mit einem Meer von Rosenblüten übersät ist und von hunderten Kerzen beleuchtet wird, wieder zurückzulaufen, in ihre klapprige Bauernkarre zu steigen und ganz weit weg zu fahren.
Stattdessen bleibt Kate mit offenem Mund in der Mitte des Ganges stehen und lässt ihre Schultern in gespielter Resignation hängen, die Hand, die ihren Hochzeitsstrauß hält, an ihre Hüfte gestützt. Trevor lächelt immer noch und hüpft von dem Podest mit dem rustikalen Traualtar herunter, über zwei kleine Stufen hinweg, und schießt den Gang hinunter zu ihr, in seinem gepflegten grauen Anzug und den schwarzen Chucks. Noch bevor er bei ihr angekommen ist, schüttelt Kate bereits den Kopf und hält sich den Strauß aus Freesien vor das Gesicht, so dass ihr Lächeln nicht zu sehen ist. Als er an ihrer Seite ist, schlingt er seine Arme um ihre Taille, hebt sie sanft hoch und drückt seine Nase an ihr Ohr, um ihr weiß Gott was ins Ohr zu flüstern.
Ich schätze, etwas Schmutziges, Schräges und gleichzeitig verdammt Romantisches, denn Kate schließt ihre Augen und wird leicht rot, und dann zieht sie ihn an sich und küsst ihn auf eine Weise, bei der die meisten Leute wohl das Gefühl haben, die beiden gerade in ihrem Schlafzimmer zu beobachten. Ich bin das mittlerweile schon gewohnt, weil die beiden sich einfach immer anhimmeln, küssen und im Allgemeinen unverschämt verliebt sind. Und all das im endlosen Wechsel mit ihrer unanständig zur Schau gestellten Lust aufeinander. Wenn ich ihnen nicht gerade sage, dass sie einfach nach Hause gehen und vögeln sollen, so dass wir anderen uns nicht die Hände vor die Augen halten müssen, während sie sich am Esstisch oder wo auch immer gegenseitig mit den Augen verschlingen, möchte ich die beiden wirklich fest drücken und ihnen sagen, wie neidisch ich bin, dass sie sich gefunden haben. Ich kann mir nämlich lediglich vorstellen, wie gut sich all das anfühlen muss.
Bevor sich Trevor und Kate über den Weg liefen, hatte ich meine Sehnsucht nach einem Mann beinahe vergessen. Nach einem echten Mann. Nicht einem Teilzeit-, Nur-für-eine-Nacht- oder Vielleicht-ein-andermal-Typen. Dem Typ Mann, der einem etwas verspricht, das er dann auch hält, und der so vorsichtig mit einem umgeht, dass man sich ihm beruhigt hingeben kann. Den beiden dabei zuzusehen, wie sie ein Leben miteinander aufbauen, hat leider dazu geführt, dass jedes Fünkchen dieser Sehnsucht wieder angefacht wurde.
Ein dröhnendes Lachen durchbricht die gewichtige Stille, gefolgt von einem anerkennenden Pfiff, der uns allen erstaunlicherweise die Erlaubnis gibt, wieder weiterzuatmen. Gegenüber von mir im Gang grinst Simon, der Typ, der uns aus dieser unbehaglichen allgemeinen Beklemmung gerettet hat, schadenfroh und klatscht, als ob Trevor seiner Meinung nach gerade die coolste Nummer in der Geschichte der Hochzeiten abgezogen hätte. Während der Rest von uns beginnt mitzuklatschen, lässt Trevor seine Braut los, trottet zum Altar zurück und wirbelt mit dem Zeigefinger in der Luft herum, um dann auf das Streichquartett zu deuten.
»Okay, dann ziehen wir das jetzt durch! Spielt die Musik weiter, so dass ich diese Lady mit dem tollen Hintern zu meiner Ehefrau machen kann!«
Das darauf folgende Lachen übertönt das arme Streichquartett bei seinem Versuch, weiterzuspielen. Als Simon mich ansieht, hebt er seine Augenbrauen und grinst breit, wobei seine perfekten geraden weißen Zähne mich anblitzen und er seine dunklen, kohlefarbenen Augen verdammt geschmeidig über jeden Teil meines Körpers gleiten lässt. Es ist nicht das erste Mal, aber jedes Mal, wenn er es tut, hämmert dieser Blick einen weiteren kleinen Riss in die stabile Mauer, die ich ganz entschlossen zwischen uns aufrechterhalten möchte. Er ist verlockend, immer schon gewesen, aber Simon ist vermutlich nur für eines gut. Und das ist und bleibt lieber absolut tabu. Sogar, obwohl er mir in jeder Unterhaltung, die wir in den letzten zwei Jahren führten, als Erstes eine Art unanständiges Angebot machte und mir das besser gefiel, als ich mir eingestehen möchte.
Wir behalten besser beide unsere Kleider an und verlassen uns auf unsere seltsam befriedigenden Neckereien, die mich manchmal fast verrückt machen und die wir so gut beherrschen. Von der Tatsache, dass er in der Band meines Bruders spielt, bis hin dazu, dass er schamlos mit jedem weiblichen Wesen in einem Umkreis von hundert Meilen flirtet, mal abgesehen, ist es absolut keine gute Idee, Simon mir an die Wäsche gehen zu lassen.
Nachdem der ortsansässige Geistliche von Crowell sie zu Mann und Frau erklärt hat, gibt Trevor Kate einen so heftigen Kuss, dass sie beinahe umkippt, was erneut zu einer Welle von Gelächter, Pfeifen und Johlen von allen führt, die wissen, dass sie gerade Zeuge wurden, wie ein Glücklich-bis-an-ihr-Lebensende wahr geworden ist. Meine Mutter fängt an zu weinen, versucht aber, das zu verbergen, indem sie ihren Kopf zurücklehnt und übertrieben viel blinzelt.
Und ich? Mir geht es gut, bis Trevor sich und Kate zu uns umdreht, ihre miteinander verknoteten Finger hochreißt und Kates Handrücken küsst. Dann lächelt sie, legt ihren Kopf auf seine Schulter, und die Art und Weise, wie ihre Körper so perfekt miteinander harmonieren, ist einfach zu viel für mich.
Wie sie da so stehen, einfach nur ein Mädchen, das alles verloren hatte, und ein Junge, der nie wusste, was ihm fehlte – und dennoch haben sie alles in ihrem Gegenüber gefunden. Meine Augen füllen sich mit riesigen, warmen Tränen, die meine Wangen hinunterlaufen, noch bevor ich weiß, wie ich sie zurückhalten soll.
Dieser ganze Wahre-Liebe-und-Hingabe-Scheiß bedeutet, dass ich mich auf dem Empfang bis zum Umfallen volllaufen lassen muss, wenn ich nicht die ganze Nacht in Selbstmitleid versinken will. Das Motto des Abends? Bringt mir den teuren Champagner, und lasst die Flaschen gleich offen.
Auf dem Empfang tanze ich zweimal mit dem örtlichen Deputy Sheriff, der anscheinend einst als Favorit für den nächsten Quarterback gehandelt wurde, aber jetzt aussieht, als ob er keinen Football mehr über die Festtafel werfen könnte, ohne gleich einem Herzanfall gefährlich nahe zu sein. Deputy Dusty Franks Figur gleicht einem Bierfass auf Beinen, und er hat vorzeitige Geheimratsecken, die man sehen kann, wenn er seinen Cowboyhut auszieht, um sich immer wieder die Schweißperlen von der Stirn zu wischen. Ich hätte dem ersten Tanz gar nicht zustimmen sollen, aber zu dem Zeitpunkt hatten die paar Gläschen richtig teuren Whiskeys, die Trevor und ich zur Feier des Tages getrunken hatten, bereits das Ruder, oder besser meine Zunge, übernommen.
Wenn ich weiterhin mit Kates sehr lebhaftem Freund Kellan getanzt hätte, einem Stylisten aus Hollywood, der seine ganze furchtlose, freche Einstellung mit nach Montana gebracht hat, wäre ich besser dran gewesen. Aber Kellan ließ mich mitten im Staub stehen, nachdem er den Blick eines sehr rau aussehenden jungen Ranchers erhascht hatte, der Kellans strahlend violetten Anzug mit offenem Mund anstarrte. Ein von Ehrfurcht ergriffener ergriffener Country-Boy in so engen Jeans? Ich hatte Glück, dass Kellan mich nicht auf der Stelle fallen ließ, um zu ihm zu stürmen.
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Dusty glaubt, dass er mich dazu bringen wird, mit ihm in sein wackeliges Doppelbett oder wohin auch immer zu gehen, oder dass er mich wenigstens ein bisschen befummeln kann. Sicher denkt er, dass ein Mädchen wie ich, aus dem wilden Kalifornien und mit einer Fülle an aufreizenden Tattoos auf Armen und Rücken, eine sichere Nummer ist. Zu schade für ihn, ich stehe nämlich nicht auf aufgedunsene Ex-Sportkanonen, die eine Dienstmarke tragen. Die meiste Zeit meiner Jugend verbrachte ich damit, den Bullen zu Hause aus dem Weg zu gehen, und ich werde diesen Ansatz auch weiterhin verfolgen. Außerdem, falls jemand heute Hand an das perfekt maßgeschneiderte, mitternachtsblaue Rockabilly-Kleid, das ich an diesem Abend trage, anlegen wird, wird derjenige ganz sicher nicht zwei Vornamen haben.
Nachdem ich meine Arme nach Tanz Nummer zwei von Dusty befreit habe, steuere ich direkt auf das andere Ende des Raumes zu, an dem Kate panisch mit den Händen fuchtelt, um meine Aufmerksamkeit zu ergattern. Trevor hat es sich hinter ihr gemütlich gemacht und seine Arme an die Stelle gelegt, an der er sie schon den ganzen Abend lang hatte, nämlich um ihre Taille herum – um sie festzuhalten, als ob er immer noch nicht glauben könnte, dass diese ganze Hochzeitssache bedeutet, dass sie nun für immer und in Ewigkeit die Seine ist.
»Oh Gott, Devon, in zehn Sekunden hätte ich den Feueralarm ausgelöst, damit du den begierigen Händen des bescheuerten Dusty entkommst. Du hättest nicht so nachgiebig mit ihm sein sollen – er ist nicht klug genug, um zu verstehen, dass du in einer ganz anderen Liga spielst. Lacey war auch zu gut für ihn, aber er stolziert immer noch durch die Stadt, als ob sie diejenige wäre, die einen Verlust zu beklagen hätte, nachdem sie sich endlich getrennt haben.«
Zur Aufklärung: Dusty ist zufällig auch der Ex von Kates Schwester. So wenig ich es zugeben möchte, habe ich auch aus dem Grund mit ihm getanzt, weil Lacey mich ganz offensichtlich von der Sekunde an, in der wir aus dem Privatflugzeug stiegen, nicht leiden konnte. Während andere Menschen nun versuchen würden, sie vom Gegenteil zu überzeugen, wurde bei mir, als ich ihr höhnisches Lächeln zum ersten Mal bemerkte, nur mein Abwehrmechanismus aktiviert. Ich entschied, dass es mir schnurzegal ist, ob irgendetwas, was ich sagen oder tun würde, sie noch weiter beleidigen würde.
Das muss etwas mit den Mosely-Schwestern selbst zu tun haben, denn als ich Kate zum ersten Mal persönlich traf, habe ich ihr praktisch gedroht, sie umzubringen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass sie gerade zu meinem Bruder zurückgekehrt war, nachdem sie ihn sechs Wochen lang mit einem so zerbrochenen Herzen zurückgelassen hatte, dass ich dachte, er würde sich zu Tode trinken. Glücklicherweise konnten Kate und ich diese Sache zwischen uns ziemlich schnell aus der Welt schaffen.
Im ersten Monat, nachdem ich Kate mitgeteilt hatte, dass ich, sollte sie Trevor jemals wieder wehtun, ihre Leiche so tief verbuddeln würde, dass man sie jahrzehntelang nicht mehr finden würde, tat sie drei Dinge, die mir klarmachten, dass sie völlig in Ordnung war.
Erstens: Als Trevor eine vorzeitige Urlaubsparty in seinem Haus schmiss, um allen Helfern von seiner Tour zu danken, kam Simon zur Tür herein und riss Kate stark wie ein Bär von den Füßen. Sie wand sich aus seiner Umarmung und stieß ihm lachend in die Rippen.
»Wenn ich wollte, dass mich eine Flasche billigen Parfüms sexuell belästigt, Simon, dann würde ich ein Regal Kölnisch Wasser in der Parfümerie bumsen.«
Seitdem benutzt Simon weit weniger Parfum und riecht jetzt sogar verdammt gut, so dass einem nicht mehr schlecht wird, wenn er sich im selben Raum befindet. Dafür sind wir ihr alle sehr dankbar.
Zweitens: Auf derselben Party rangelten Trevor und sein Schlagzeuger Phil am Ende wie idiotische Teenager auf dem Boden miteinander, im Streit darüber, wer von beiden bei dem doofen Videospiel, das sie spielten, geschummelt hatte. Nach fünf Minuten von diesen Kindereien hielt Kate über das Geschrei und Gefluche hinweg mitten in ihrem Tun inne und brüllte durch den ganzen Raum:
»Verflucht noch mal, Trevor, brauchst du ein Time-out?«
Der ganze Raum wurde still, als Trevor erstarrte und diese Frau ansah, die ihn vor allen Anwesenden zur Rede gestellt hatte. Dann lockerte er den Schwitzkasten, und als Phil davonstolperte, stolzierte Trevor knurrend zu Kate hinüber –sie zog nur die Augenbrauen hoch, woraufhin Trevor seine Schultern hängen ließ und Phil eine Entschuldigung zumurmelte, bevor er davonschlich. Das war wirklich ein Wunder.
Drittens: An Weihnachten bekam ich von Kate eine schöne silberne Schachtel mit einem daran befestigten Kärtchen geschenkt.
Als ich das gesehen habe, musste ich an dich denken – Kate.
In der Schachtel befand sich eine bronzene Halskette, die wie ein einziger Zweig einer Ulme aussah, gezackt und doch filigran. Es ist so: Ich liebe Geschenke. Ich bekomme gerne welche, und ich mache gerne Geschenke, wenn ich also von jemandem ein Geschenk bekomme, das zu mir passt, verliebe ich mich auf der Stelle in ihn.
Danach läutete ich mit Kate und meinen Leuten zusammen das neue Jahr ein, und ich brauchte nicht lange, um zu verstehen, warum mein ehemals hartherziger Bruder sich so sehr in sie verknallt hatte. Und jetzt erzählte sie mir praktisch gerade, dass sie ihren eigenen Hochzeitsempfang ruiniert und das neu gebaute tausend Quadratmeter große »Gästehaus«, in dem wir uns befanden, zerstört hätte, nur um mich aus Dustys Wurstfingern zu befreien. Jep, Kate Mosely ist definitiv in Ordnung.
»Mach dir keine Sorgen, mit Typen wie Dusty komm ich schon klar. Du musst deine neue Schwester nicht aus seinen Klauen befreien. Ich denke, wenn ich eine Fährte aus billigem Bier und Chicken Wings zur Tür hinaus legen würde, würde er ihr wie ein Bluthund folgen. Problem gelöst.« Ich zucke mit den Schultern, und Kate lacht wiehernd los und legt ihren Kopf wieder an Trevors Brust.
»Wenn wir schon davon sprechen, dass wir neu gewonnene Schwestern retten, sollte irgendjemand vielleicht Lacey erklären, dass Simon der größte Hurenbock der Welt ist?« Trevor deutet mit einem Nicken zur anderen Seite des Raumes hinüber, wo Simon Lacey in einen engen Zwischenraum neben dem riesigen Kamin aus Granit drückt.
Kate schnaubt leise. »Ich bin mir sicher, das würde meiner Schwester nicht viel ausmachen. Ein heißer Fremder mit Tattoos. Mehr gibt’s nicht zu sagen.«
Trevor seufzt und lehnt seinen Kopf sanft gegen Kates Kopf. »Die Sache ist die: Simon sollte mit niemandes Schwester etwas zu tun haben.«
Von hinten gesehen, besteht Lacey nur aus Kurven in ihrem engen, roten Seidenkleid, in dem sie so aussieht, wie sich jeder Teenager eine Prom-Queen zusammenphantasiert. Da Lacey einmal Prom-Queen war und Simons geistiges Alter ungefähr 13 Jahre beträgt, sind sie vermutlich einfach wie füreinander geschaffen. Simon blickt ihr ausschließlich ins Gesicht, und seine grauen Augen jagen über ihre Gesichtszüge, wobei er zu allem lächelt, was sie sagt. Ohne auch nur einmal auf den Rest ihres Körpers zu blicken, kann Simon beinahe jeder Frau das Gefühl geben, dass sie die heißeste Frau der Welt ist. Ich kann nur vermuten, dass Lacey sich gerade fühlt, als ob sie der Mittelpunkt seiner Welt wäre, während seine Augen sie in sich aufsaugen, bis sie außer ihm nichts mehr wahrnimmt.
Es tut weh, dass er heute Abend tatsächlich verdammt gut aussieht, wodurch mir mein lang gehegter, selbst auferlegter Vorsatz, mich von Simon fernzuhalten, etwas schwerer fällt. Hier muss aber wieder der Whiskey aus mir sprechen, denn er trägt einen eng anliegenden, heidegrauen Pullunder über einem maßgeschneiderten weißen Frackhemd und dazu enge schwarze Hosen. Gott steh mir bei, er sieht zum Anbeißen aus, sogar wenn er einen verdammten Pullunder trägt. Jeder andere würde aussehen wie ein Nerd oder als ob er hundert Jahre alt wäre oder wie der langweilige Onkel, der Buchhalter ist. Ein dummer Pullunder sollte keinen Mann so verführerisch erscheinen lassen, dass alles, was du tun willst, ist, auf Händen und Knien zu ihm rüberzukriechen und ihn anzuflehen, dass er dich dazu bringt, die nächsten paar Stunden lang seinen Namen zu stöhnen. Vielleicht auch einfach nur deine Finger durch dieses verwuschelte kastanienbraune Haar zu streichen und daran zu ziehen, bis er seinen Mund auf deinen drückt.
Als Lacey sich an ihn drückt, um etwas in sein Ohr zu flüstern, beugt er sich zu ihr, wobei sein Kinn über die Seite ihres Kopfes streicht und gleichzeitig seine Hand über ihre Hüfte fährt. Dann lehnen sich beide zurück, und er streicht eine Strähne ihres rotblonden Haars hinter ihr Ohr. Ein lächerlicher Stich der Eifersucht schießt durch mich hindurch, als ich sehe, dass seine Finger ein bisschen zu lange verweilen und so langsam an ihrem Ohrläppchen entlang streichen, dass ich es auf meiner eigenen Haut fühlen kann.
Das ist mein Stichwort. Ich kann mich genau zwischen zwei Dingen entscheiden. Erneut mit Dusty tanzen, auf eine wilde, hemmungslose, betrunkene Sexbomben-Art, bis Lacey so vor Ärger kocht, dass sie Simon und seinen Pullunder vergisst, oder verdammt noch mal abhauen, so dass ich nicht dabei zusehen muss, wie er seine neueste Abschlepp-Masche durchzieht.
Da ich keine weitere Sekunde lang Dustys schalen Trockenfleisch-Atem auf meiner Haut ertragen würde, entscheide ich mich für Letzteres. Ich murmle etwas davon, dass ich ein wenig Frischluft brauche, und lasse Trevor und Kate allein, damit sie ihre endlosen Zärtlichkeitsbekundungen austauschen können, schnappe mir eine fast volle Champagnerflasche von der Bar und schlüpfe zur Hintertür hinaus.
Aus welchem Grund auch immer, vielleicht durch den Alkohol bedingt, kommt mir der Weg vom Gästehaus zurück zum Traualtar verdammt viel länger vor als heute Morgen, als ich ihn in die andere Richtung entlanggegangen bin. Vielleicht wegen der Dunkelheit, die den Feldweg beinahe unsichtbar macht, obwohl der Vollmond scheint und glitzernde Sterne am Nachthimmel funkeln. Meine hohen Absätze sind auch nicht ideal, um darin durch die Gegend zu laufen. Ich schlenkere lose mit der Champagnerflasche herum, nehme ab und zu einen Schluck und denke darüber nach, wie es so weit kommen konnte: Ich bin Single, angeheitert und habe den Gedanken, dass es ein vernünftiger Plan ist, morgen neben Simon in meinem Schlafzimmer aufzuwachen.
Was jetzt eigentlich passieren müsste, ist vermutlich, dass ich stattdessen mit Dusty ins Bett gehe. Bei ihm wüsste ich wenigstens, dass ich das nur so lange bedauern würde, bis wir morgen wieder im Flieger säßen.
Auf dem Traualtar sind immer noch die weißen Lichterketten drapiert, die das verwitterte Holz in ein Licht tauchen, das es zwischen einigen grünen Ästen und den hellblauen Hortensien grau glänzen lässt. Ich schlurfe die beiden Stufen hoch, streife meine Schuhe ab und gehe langsam um den Altar herum, wobei ich bei jedem Schritt meine Ferse vor die Zehen des jeweils anderen Fußes bringe, als ob ich balancieren würde. Dies wirkt wie eine Art Meditation im Gehen, und so wird mein Atem langsamer und tiefer, bis die Stille der Nacht auch noch den letzten Winkel meines Geistes ausfüllt. Im Hintergrund kann ich alle möglichen Geräusche hören: die Feier, die Musik und sogar ein paar Stimmen. Denn an einem Ort wie Crowell, an dem es kein Hintergrundrauschen wie in einer Stadt gibt, wird der Schall so weit getragen, dass man sogar einen verdammten Vogel noch fünf Meilen weit hören kann. Jetzt, wo die Hitze des Raumes voller Menschen fehlt, ist die Nacht beinahe schon zu kalt, und ich bekomme eine Gänsehaut, als mein Körper versucht, sich vor der Kälte zu schützen.
»Bist du hier rausgekommen, um Kühe umzuschubsen, oder was, Dev?«
Verzaubert von der Stille, meinem Atem und der kalten klaren Luft, wie ich bin, erschreckt mich die Stimme beinahe zu Tode, so dass ich gellend aufschreie.
»Verdammte Scheiße!« Ich lasse beinahe die Champagnerflasche fallen, bekomme sie aber im letzten Moment noch zu fassen, halte den Flaschenhals ganz fest und drücke sie an meine Brust. Während ich versuche, mein klopfendes Herz zu beruhigen, das gerade in Jetzt-werde-ich-gleich-mit-einem-Knüppel-im-Dunkeln-niedergeschlagen-Geschwindigkeit schlägt, hole ich tief Luft.
Simon steht am unteren Ende der Treppenstufen, seine Hände tief in den Hosentaschen vergraben, was die Muskeln seiner Arme betont und wodurch sich jeder Zentimeter seiner sehnigen Muskeln gegen das Material seines Hemds drückt. Arme, von denen ich zufällig weiß, dass sie von einigen wirklich hochwertigen Tattoos bedeckt sind. Die meisten sind in schwarz und grau gehalten, die Motive irgendwie von allem etwas, als ob er sich einfach hätte stechen lassen, worauf und wann auch immer er gerade Lust hatte, ohne einen größeren Plan. Es gibt ein paar japanische Dämonen, ein Keltenkreuz, einige mexikanische Totenköpfe und dazwischen sogar ein paar Lotusblüten.
Mit der Zeit ist der Anteil seiner hellen Haut immer weniger geworden, ersetzt durch Tinte, die auf ihm ihren perfekten Ausdruck findet.
Dumme Arme, dummes Hemd, dummer Simon.
»Sehe ich so aus wie eine Frau, die Kühe schubst, Simon? Echt? Die Kühe sind heute Abend in Sicherheit. Du kannst zurückgehen und die örtlichen Schönheiten verführen, ich habe hier alles«, ich mache eine großzügige Handbewegung mit der Champagnerflasche, »unter Kontrolle.«
»Was machst du, wenn ein Puma oder ein Dingo oder so was plötzlich hervorspringt und versucht, dich anzugreifen? Wir sind hier in Montana, Süße, hier gibt es überall wilde Tiere. Da du deine Sinne vernebelt hast, indem du offensichtlich versucht hast, die ganze Bar leerzutrinken, hättest du nicht die geringste Chance. Du solltest mir dankbar sein, dass ich dir gefolgt bin, weil jemand ein Auge auf deinen Hintern haben sollte.«
Ich ziehe meine Augenbrauen nach oben, nehme einen großen Schluck Champagner und lasse ihn weiterreden. Weil ganz sicher noch eine Pointe kommt. Das habe ich im Gefühl.
»Obwohl es mir natürlich große Freude macht, meine Augen auf deinem süßen kleinen Hintern zu haben. Es ist eine Elendsarbeit, aber ich bin bereit, das Opfer zu bringen. So bin ich einfach.«
Sein Blick wandert nach unten, und während sein Lächeln sich verflüchtigt, lässt er seinen Blick über meinen ganzen Körper wandern.
Oh Gott. Da ist er wieder. Der Blick, der meine feste Entschlossenheit ins Wanken bringt. Zwei Mal an einem Tag sind wahrscheinlich einfach zu viel für mich. Ich schüttle den Gedanken ab und verdrehe meine Augen, so dass ich mich nicht darauf konzentrieren kann, wie sein Unterkiefer leicht nach unten klappt, während er mich so eindeutig lüstern in Augenschein nimmt.
»Witzig, für mich sah das nämlich so aus, als ob du da drin sehr damit beschäftigt gewesen wärest, dich um einen anderen Hintern zu kümmern. Du hattest Lacey doch ziemlich genau im Visier.«
Er steigt die beiden Stufen herauf und bleibt direkt vor mir stehen. Selbst auf High Heels bin ich immer noch einige Zentimeter kleiner als er, und ohne sie muss ich meinen Kopf nach hinten neigen, um ihn anzusehen. Mit seinen Händen immer noch in den Taschen beugt er sich zu mir und spricht leiser.
»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass du gerade grün wirst vor Neid. Bist du sehr eifersüchtig?«
Ich schnaube kurz, lehne mich nach vorne und zeige auf meine Augen. »Meine Augen sind vielleicht grün. Der Rest sicher nicht.«
»Oh, es ist mir schon bewusst, wie grün deine Augen sind und wie unglaublich sexy sie zu deinem blonden Haar aussehen.« Simon zieht eine Hand aus der Tasche und fährt mir den Rücken hinunter, über meine Haarspitzen bis zur Taille. »Im Gegensatz zu dir gebe ich gerne zu, dass mir nicht eine Sekunde deiner kleinen Darbietung mit dem tollsten Hecht der Stadt gefallen hat. Dieses Arschloch Dusty und seine gierigen Hände, beinahe hätte ich ihm ein paar Kinnhaken verpasst.«
Ich verdrehe meine Augen und schiebe ihn weg, was ich sofort bereue, als meine Hände auf seiner Brust liegen, denn meine Fingerspitzen prickeln, als ich ihn berühre. Dieses kleine Zögern ermutigt ihn, meine Hand zu packen, bevor ich sie wegziehen kann.
»Das war keine Darbietung. Ich war nur nett zu den Landeiern, damit sie mir nicht später mit der Mistgabel nachlaufen. Ich sage es noch mal, ich habe hier alles im Griff. Du kannst zurückgehen und Kates Schwester zur Liste deiner neuesten Eroberungen hinzufügen.«
Simon bringt sein Gesicht näher an meines und legt seinen Kopf zur Seite. »Lacey ist nicht mein Typ, und das weißt du auch.«
»Wirklich? Ich dachte, ich wüsste genau, wer dein Typ ist.«
»So? Dann klär mich auf.«
Simon führt unsere ineinander verschränkten Hände über seine Brust und lässt sie dann los, als meine Finger seinen Gürtel erreichen. Bevor die Versuchung, dass er mir so nahe ist, mich vergessen lässt, dass das hier, dass er, eine absolut bekloppte Idee ist, konzentriere ich mich wieder auf seine berühmt-berüchtigte Fähigkeit, jede Frau jederzeit ins Bett zu bekommen. Sobald ich das tue, ist es einfacher, ihm Kontra zu geben.
»Nur eine Eigenschaft: willig.«
Er lacht schallend los, geht einen Schritt von mir weg und beginnt, ganz langsam um mich herumzugehen.
»Oh, für mich gibt es noch ein paar weitere Kriterien. Ich weiß, dass du denkst, dass ich alles nageln würde, was sich bewegt, aber ich bin tatsächlich viel wählerischer, mit wem ich ins Bett gehe.«
«Dann bist du jetzt dran. Klär mich auf.«
Er bleibt hinter mir stehen, lehnt sich zu mir herunter und flüstert mir ins Ohr: »Ganz einfach. Erstens steh ich natürlich auf eine Frau, die willig ist. Klar. Aber es gibt auch noch die drei S.«
Mir stockt der Atem, als er mir noch ein bisschen näher kommt. Er liebkost meinen Nacken und spricht nur ganz langsam weiter.
»Ich mag eine Frau, die … sagen wir … stürmisch ist.«
Er geht einen weiteren Schritt um mich herum, lehnt sich mit seiner Brust gegen meinen Arm und drückt seinen Mund zärtlich gegen mein Ohrläppchen, sagt aber nichts, sondern lässt nur seine Lippen über meine Haut wandern. Als er einen weiteren Schritt geht und wieder vor mir steht, beugt er sich zu mir und berührt meinen Mundwinkel mit seinen Lippen.
»Spontan.«
Er neigt sich zur anderen Seite meines Mundes, und jedes Mal, wenn er den Buchstaben »S« sagt, kräuselt sich sein Mund und kitzelt meine Haut. Er atmet ganz leicht ein und fügt noch hinzu:
»Ein bisschen sündhaft.«
Das Gefühl, das seine Worte in mir auslösen, in Verbindung mit der Verwirrung, weil mein angeheiterter Kopf mir vorgaukelt, dass es ganz normal wäre, dass seine Lippen so nahe an meinen sind, zwingt mich dazu, meinen Kopf von ihm wegzudrehen, damit ich nicht der Versuchung erliege, ihn zu packen und richtig zu küssen. Stattdessen bringe ich meine freie Hand wieder an seine Taille, lasse sie auf seiner Gürtelschnalle liegen und stecke meine Fingerspitzen oben gerade so in seine Hose hinein. Als seine Hände meine Taille umspielen und dann weiter zu meinem Hintern wandern, beginnt jeder Zentimeter meines Körpers wie elektrisch zu kribbeln.
Scheiß drauf. Das hier ist verdammt noch mal eine Hochzeit. Machen die Leute bei Hochzeiten nicht dauernd irgendeinen Scheiß? Zum Beispiel zu albernen Kinderliedern tanzen oder einen Trinkspruch auf die Frischvermählten lallen, der versehentlich verrät, dass die Braut irgendwann mal einen flotten Dreier mit ihrem Stiefcousin hatte?
»Weißt du, Simon, Hochzeiten sind wie Las Vegas.«
Meine Worte sind kaum mehr als ein Murmeln, weil ich unsicher bin, schwanke und genug aus dem Gleichgewicht geraten bin, um jeden logischen Grund über Bord zu werfen, den ich mir je zurechtgelegt habe, um diesem Mann aus dem Weg zu gehen. Ich bin mir sicher, dass mir, wenn ich morgen früh wieder nüchtern und klar im Kopf bin, mich auf die Seite drehe und neben einem schnarchenden Simon aufwache, dieses abgedroschene Las-Vegas-Zitat peinlich sein wird, aber unter dem Nachthimmel von Montana und dem Einfluss des teuren Alkohols kommt es mir erstaunlich geistreich vor.
»Was?«
Meine Finger wandern noch ein kleines bisschen tiefer unter seinen Hosenbund, und ich spüre, wie seine Bauchmuskeln fest werden.
»Wie Las Vegas. Du weißt schon, was in Vegas passiert, bleibt in Vegas, und der ganze Scheiß.«
Ich spreche lauter, da ich möchte, dass er jedes Wort, das ich gleich sagen werde, versteht – denn sollte ich es wiederholen müssen, würde mir vermutlich klar werden, warum das Ganze keine gute Idee ist.
»Das heißt, du könntest mich mit auf dein Zimmer nehmen, mir die Klamotten vom Leib reißen und wir könnten tausend verrückte Dinge tun, bevor die Sonne wieder aufgeht. Es zählt nämlich nicht, da wir auf einer Hochzeit sind und Menschen auf Hochzeiten immer mit den falschen Leuten schlafen oder so. Man stellt dumme Dinge an, aber es zählt nicht.«
Simon stöhnt laut auf, doch es hört sich angespannt an. Ich höre sein Verlangen, aber irgendwo darunter auch einen winzigen Teil, der sich wie Enttäuschung anhört.
Er nimmt seine Hände langsam von meinem Hintern, während er seinen Kopf gegen meinen lehnt.
»Es gibt eine Sache, die mich immer dazu bringt, dass ich die Finger von einer Frau lasse, Devon.« Als er einen Schritt von mir weg macht, schlüpfen meine Hände aus seiner Hose, und ich blicke zu ihm hoch. Er nimmt mein Kinn in seine Hände und dreht meinen Kopf nach oben, so dass ich ihn ansehe. »Das vierte S. Stockbetrunken.«
Ich werde rot im Gesicht und spüre, wie die Röte bis zu meinem Ausschnitt hinunterwandert und ich so wütend werde, dass ich vermutlich als betrunkenes Häuflein Elend ende, wenn ich nicht aufpasse. Auf der Stelle in Tränen auszubrechen, geht gar nicht, weil ich mich ja Simon angeboten habe und er derjenige ist, der eigentlich mich zwei Jahre lang in Folge angebaggert hat. Jetzt hätte er die einmalige Gelegenheit, das einzulösen, also versuche ich ihn dazu zu bringen, dass er bereut, mich gerade abgewiesen zu haben.
Ich reiße mein Gesicht aus seinen Händen, schnappe mir meine Schuhe und stapfe in Richtung Treppe und Feldweg zurück ins Haus davon.
»Das war ein einmaliges Angebot, Simon, also komm mir nur nie wieder damit, dass ich dir keine Chance geben würde. Das war sie, und du hast dich entschieden, darauf zu verzichten. Vergiss das nicht.«
Gerade als ich schwankend auf dem schmutzigen Boden aufkomme, schnappt Simon mich von hinten mit einem Arm, den er mir ganz fest um die Taille legt, und zwar mit einem solchen Schwung, dass er mich in seinem Griff ganz kurz in die Luft hebt. Seine Worte sind rau in meinem Ohr, sie klingen gequält.
»Verdreh das jetzt nicht, Devon. Ich bringe jeden Funken Selbstbeherrschung auf, den ich habe, damit ich dir nicht einfach an Ort und Stelle das Kleid hochziehe und dich nehme. Scheiß auf das Zimmer. Ich brauche kein Bett, um dich dazu zu bringen, dass du meinen Namen stöhnst. Aber wenn das passiert – du und ich –, dann möchte ich, dass es zählt. Ich bin nicht daran interessiert, nur ein Fehler zu sein, den du gemacht hast, als du betrunken warst.«
Ich komme wieder auf dem Boden auf, als er seinen Griff lockert. Er nimmt mir die Champagnerflasche aus der Hand und schüttet den Rest auf den Boden.
»Hey!« Ich mache den armseligen Versuch, ihm die Flasche wieder zu entreißen, und scheitere kläglich. Durch meine schwerfällige Bewegung stolpere ich einige Schritte den Feldweg entlang. Statt mich umzudrehen und erneut zu versuchen, meinen Champagner zu retten, habe ich einen berauschten, aber klaren Moment und erinnere mich dran, dass es im Haus noch mehr davon gibt. Ich richte mich auf und beginne, in genau diese Richtung zu laufen.
Ich höre, wie er mir nachläuft und etwas in der Art murmelt, dass er ein Idiot sei, und dann holt er mich ein und versucht, meine Hand zu nehmen. Ich versuche, seinen Fingern zu entkommen, aber er greift immer wieder nach mir, bis ich nachgebe. Ich weigere mich jedoch, ihm meine ganze Hand zu reichen, und denke, dass das auch irgendwie als Strafe gilt. Stattdessen wickle ich meinen Zeigefinger lose um seinen kleinen Finger und schlenkere leicht mit unseren Händen.
Als er mich so endlich festhalten kann, seufzt er. »Lass uns deinen betrunkenen Hintern nach oben verfrachten und dich ins Bett bringen. Es dauert, glaube ich, nicht mehr lange, bis du das Gefühl hast, dass sich die Erdachse umkehrt, und dann wirst du darum betteln, dass das Zimmer aufhört, sich zu drehen.«
Montana muss anscheinend sehr nahe an der Sonne liegen, denn wenn man einen absolut furchtbaren Kater hat, fühlt es sich dort so an, als ob die Sonne einem ein Loch in den pochenden Schädel brennen würde. Muss an der Höhe liegen. Ehrlich gesagt würde ich sofort ein Loch in meinem Schädel in Kauf nehmen, wenn ich dafür nur aus meinem gegenwärtigen erbärmlichen Zustand herauskäme.
Die malerische kleine Parkbank, auf der ich sitze, fühlt sich immerhin ein kleines bisschen besser an als die klebrige Kunstlederbank in Deaton’s Café. Hier draußen riecht es wenigstens nicht nach Bratfett, und ich muss auch nicht Simon dabei zusehen, wie er sich über den Resopaltresen beugt und mit einer Kellnerin flirtet, die noch auf dem College ist und enge Cowgirl-Jeans mit einer Unmenge Strasssteinen auf dem Hintern trägt. Wegen des Glitzerns dieser Strasssteine hätte ich im Café gut eine Sonnenbrille tragen können, womit ich dann wohl wie eine richtig doofe L. A.-Tussi ausgesehen hätte. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war, als Deputy Dusty Frank durch die Tür geschlendert kam und seinen Cowboyhut mit einem Grinsen in meine Richtung antippte, das wahrscheinlich jeden vermuten ließ, dass er mich letzte Nacht nackt gesehen hatte. Nach dem wüsten Gelage von gestern wurde mir plötzlich schlecht, und ich krabbelte über Kates Schoß, rannte aus dem Café und atmete die reine und erfrischende Luft Montanas ein.
Ich schließe die Augen und neige meinen Kopf zur Sonne – tu, was du kannst, Vitamin D –, als mir wieder Bruchstücke der letzten Nacht in ihrer ganzen schrecklich peinlichen Pracht einfallen. Nachdem Simon mich die Treppen hoch in mein Gästezimmer getragen hatte, verfrachtete er mich in das dunkle Zimmer, schloss die Tür und schubste mich Richtung Bett, wo er den Reißverschluss meines Kleids öffnete und das Kleid dann auf den Boden fallen ließ. Er setzte mich auf das Bett, kniete sich vor mich hin und zog mir die High Heels und danach meine Seidenstrümpfe aus und sagte mir dann, ich solle mich unter die Bettdecke legen.
Und dann begann das Zimmer wirklich, sich zu drehen.Nicht mein schönster Augenblick.
Ich lege meinen Kopf erneut nach hinten und versuche, ein paarmal tief einzuatmen, wobei ich mit jedem Atemzug mein Bedauern hinunterschlucke. Mit meinen achtundzwanzig Jahren sollte ich meine Grenzen eigentlich schon kennen. Aber die Tatsache, dass ich schließlich einen Feldweg an der Seite von Simon entlangstolperte, der zufällig die moralische Stärke besaß, uns durch diese Situation zu lavieren, beweist offensichtlich das Gegenteil. Die Atemübung scheint jedoch ein wenig zu helfen, da der dröhnende Kopfschmerz allmählich etwas nachlässt.
»Guten Morgen, Sonnenschein!«
Der Klang von Simons lauter Stimme direkt neben meinem Ohr verwandelt sich in ein anhaltendes Kreischen, von dem mir beinahe der Schädel platzt. Dem Schmerz zum Trotz setzen meine Reflexe wieder ein, und ich packe Simon am Kragen seines T-Shirts und reiße ihn mit dem ganzen Gefühl der Demütigung und des Ärgers über den gestrigen Vorfall zu mir heran.
Als sein frischer und sauberer Geruch mich umgibt, will ich aber nur noch ganz schwindelig mein Gesicht an seiner Brust vergraben. Was mich furchtbar ärgert, denn nachdem er mich vor nicht einmal zwölf Stunden zurückgewiesen hat, sollte ich das nicht wollen. Es gelingt mir, meine Lippen an sein Ohr zu bringen, ohne der Versuchung zu erliegen, sie an ihn zu drücken, und ihm leise etwas zuzufauchen.
»Wenn dir dein Leben lieb ist, Simon, halt die Klappe, bis wir wieder in L. A. landen. Falls dir das nicht gelingt, werde ich dir sonst nämlich die Stimmbänder persönlich aus der Kehle reißen. Lass. Es. Nicht. Drauf. Ankommen.«
Als er mit dem Lachen aufhört, lockere ich meine Faust und lasse ihn los. Ich habe den überwältigenden Wunsch, jetzt sofort zu Hause zu sein. Die Luft hier ist zu klar und erfrischend. Ich brauche die dunstige Luft in L. A., die wie ein Kohlefilter für meine Lungen ist. Ich muss wieder zurück in eine niedrigere Höhenlage, wo die Sonne weiter entfernt ist. Ich brauche eine zweistündige Hot-Yoga-Session, während der ich in meinem eigenen Schweiß bade, bis ich alles vergessen habe, was in den Stunden, nachdem Trevor und Kate ihr Gelübde abgelegt hatten, passiert ist.
Ich hoffe, es heiratet nie wieder jemand, den ich kenne.
Zwei Wochen später gehe ich mit Kate nach unserer wöchentlichen Yogastunde am Mittwoch zum Mittagessen. Als ich Kate das erste Mal fragte, ob sie mit mir eine Yogastunde machen wollte, sah sie mich an, als wenn ich sie zu irgendeinem verrückten Hollywood-Kult mitnehmen möchte. Sie beharrte darauf, dass Yoga etwas für blonde California Girls wie mich sei, nicht für brünette Mädchen aus Montana wie sie, die aus härterem Holz geschnitzt seien. Ich versprach ihr, dass ich sie, wenn sie nur ein Mal mit mir zu einer Stunde gehen würde und es ihr nicht gefiel, dann in Ruhe lassen würde. Wie ich mir schon dachte, fand sie es aber super.
Heute besteht sie darauf, dass wir zum Essen laufen statt zu fahren, denn sie schwört, dass sie außer schlafen, am Strand liegen und essen nichts gemacht habe, als sie mit Trevor in den Flitterwochen auf den Fidschis war, und behauptet, dass ihre Jeans zu eng seien. Während sie das sagt, lehne ich mich ganz offensichtlich nach hinten und begutachte ihren Hintern, und als Zugabe haue ich auch noch drauf. Sie hüpft quietschend zur Seite, und ein Kerl, der uns entgegenkommt, fängt praktisch an zu sabbern. Als er nur noch ein paar Schritte entfernt ist, zwinkert er mir zu und wirft Kate ein schiefes Lächeln zu.
»Sie ist meine Schwägerin, du Blödmann. Mein Bruder würde dich für das, was du gerade denkst, verhauen.«
Der Kerl läuft rückwärts und will sich nicht geschlagen geben. »Ich bin mit keiner von euch verwandt, also kann ich meiner Phantasie freien Lauf lassen.«
Kate stößt mir ihren Ellbogen in die Rippen. »Gut gemacht, Devon. Du hast es geschafft, meinen Hintern genau vor einem Typen zu begutachten, der vielleicht ein noch notgeilerer Mistkerl ist als Simon. Dachte nicht, dass es so jemanden überhaupt gibt.«
Als sie Simon erwähnt, spüre ich ein Ziehen in meinen Zähnen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt von dem Verlangen, der Demütigung oder dem Ärger kommt. Seit der Hochzeit versetzt mich die Erinnerung an seinen Mund nahe dem meinen und seine geknurrte Behauptung, dass er mich dazu bringen würde, seinen Namen zu stöhnen, mehr in Aufregung als mir recht ist.
Kate rempelt mich spielerisch mit ihrer Schulter an. »An dieser Stelle machst du irgendeinen brutal witzigen Kommentar über Simons Dummheit oder die letzte Geschlechtskrankheit, die er sich eingefangen hat. Komm schon, ich warte.«
Scheiße, mir fällt nichts ein. Alles, woran ich denken kann, ist eine trübe Erinnerung an seine Finger, die mir meine Seidenstrümpfe ausgezogen haben. Bevor die Gelegenheit vorübergeht und Kate mich durchschaut, zwinge ich mich zu einem kurzen Lachen. »Ja … Simon. Was für ein Idiot.«
Wie schwach, Devon. Das war gerade echt schwach.
»Heilige Scheiße, was ist los? Hat er dich irgendwie hypnotisiert? Das war die harmloseste Beleidigung, die ich je aus deinem Mund gehört habe. Es hörte sich beinahe so an, als ob das gar nicht wirklich so gemeint gewesen wäre.«
Mein Kopf ist komplett leer. Ich muss schneller denken, schnell genug, um das Gespräch auf etwas anderes zu lenken, was mich nicht an ihn erinnert, denn es scheint, als ob er mich mit seiner ganz besonderen Coolness verzaubert hätte und ich jetzt nicht mehr in der Lage wäre, meinen berüchtigten beißenden Spott über ihn auszuschütten.
Als wir am Eingang des Restaurants ankommen, hält mir Kate die Tür auf und sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an, als ich an ihr vorbeigehe. Nachdem wir einen Blick in die Speisekarte geworfen und unsere Getränke bestellt haben, beugt sie sich zu mir herüber und starrt mich an.
»Rück schon raus damit, Devon. Ich erwähne Simon, und du bist plötzlich sprachlos. Da stimmt etwas nicht.«
»Da ist nichts. Themenwechsel.«
»Das war jetzt nicht gerade überzeugend, ich glaube dir kein Wort.«
Ich seufze tief und schlage verzweifelt auf den Tisch. »Na gut. Bei der Hochzeit ist etwas Seltsames passiert. Es war … ich weiß auch nicht, es hat mich ein wenig durcheinander gebracht. Auf eine schmutzige, betrunkene, Simon-sieht-heiß-aus-in-einem-Pullunder-Art-und-Weise.«
»Du. Verarschst. Mich. Wohl.«
»Es ist gar nichts passiert, wir haben nur … Also, wenn ich dir das jetzt erzähle, musst du mir versprechen, dass du Trevor nichts ver …«
Bevor ich ausreden kann, hält Kate sich die Ohren zu und schließt ihre Augen.
»Aaaah! Nein, nein, nein. Erzähl es mir nicht!« Sie öffnet ein Auge, um mich anzusehen, und als sie sieht, dass ich nicht weiterspreche, nimmt sie langsam die Hände von ihren Ohren.
»Was war denn das jetzt für ein Scheiß?«
Ihr entfährt ein leises Zischen, und sie trinkt einen Schluck Wasser und lehnt sich dann zurück. »Das gehört zum Ehevertrag. Du wolltest mir gerade sagen, dass ich Trevor davon nichts erzählen darf, und schon tritt ein Teil des Ehevertrags in Kraft.«
»Wovon zur Hölle sprichst du gerade?«
»Wenn dir jemand ein Geheimnis anvertraut, musst du, wenn du verheiratet bist, deinem Ehemann gegenüber dieses Geheimnis nicht wahren. Sogar wenn derjenige, der dir das Geheimnis anvertraut, sagt, dass du es niemandem erzählen darfst, weiß doch jeder, dass du es deinem Ehemann erzählen darfst, ohne das Vertrauen desjenigen, der dir das Geheimnis verraten hat, zu missbrauchen. In diesem Fall müsste ich es Trevor sogar erzählen, weil es vermutlich eine total anzügliche Geschichte ist. Also, so sehr ich auch wirklich unbedingt wissen will, was Simon mit dir angestellt hat, dass du jetzt nur noch schmutzige Gedanken über ihn hegst, kannst du es mir nicht sagen, ohne dass ich entweder meinem Ehemann die Wahrheit vorenthalte oder dein Vertrauen missbrauche.«
Sie zuckt mit den Schultern und sieht mich an, als ob das jetzt auch für mich absolut Sinn ergäbe. Das Problem ist, dass ich es jetzt dringend loswerden möchte. Denn ich denke, wenn ich es erzähle, nimmt es dem Ganzen vielleicht seine Macht über mich. Vielleicht hört es sich, sobald ich es laut ausspreche, so armselig an, dass ich mich von dem bizarren Knoten in meinem Magen befreien kann.
Es wäre allerdings keine gute Idee, wenn Trevor von der Geschichte erfahren würde. Seine Reaktion darauf kann unterschiedlich ausfallen, aber keine wäre angenehm. Bei den meisten Varianten würde er kurz die komische Finger-verkeilen-Sache machen und Simon danach die Nase brechen oder einen Monat lang nicht mehr mit mir reden. So muss ich also selbst herausfinden, wie ich diesen verhexten Bann brechen kann. Vielleicht hilft es, wenn ich Simon einfach eine Zeitlang aus dem Weg gehe.
Mit einem Seufzen öffne ich entschlossen die Speisekarte. »Da war nichts. Lass uns bestellen. Nach zwei Stunden Hot Yoga kann man ruhig an einem Mittwochmorgen um elf Uhr endlos Mojitos trinken, oder?«
Nach dem Mittagessen mit Kate gehe ich nach Hause, mache meine Wäsche und nehme ein ausgiebiges Bad. Ein wirklich ausgefüllter Tag, weil ich mittwochs normalerweise nicht viel unternehme. Für diesen Tag mache ich keine Massagetermine mit meinen Klienten aus, und ich versuche, auch sonst nichts Wichtiges zu erledigen. Außer man zählt ausschlafen, endlos stumpfsinnig fernsehen und literweise Chai-Tee trinken zu den wichtigen Dingen. Obwohl seit ich in den Räumen über meiner Garage arbeite auch schon Leute unangekündigt vor meiner Tür standen und fragten, ob ich sie vielleicht in meinen Terminkalender einschieben könnte. Wenn ich klug bin oder einfach keine Lust habe, öffne ich die Tür nicht. Manchmal wenn Menschen, die ich wirklich mag, offensichtlich Schmerzen haben und mich flehend ansehen, kremple ich meine Ärmel hoch und gebe mein Bestes, um ihnen zu helfen.
Dass ich mich zur Massagetherapeutin ausbilden ließ, kam vor allem deshalb, weil ich einem anderen aussichtslosen Job entfliehen wollte. Vor acht Jahren arbeitete ich in Nachtschichten in einem elenden Versandhandel-Lager in meiner Heimat, und jeden Morgen, wenn die Schicht zu Ende war, setzte ich mich nur noch auf die Couch und aß eine Schüssel Müsli vor dem Fernseher, bevor ich ins Bett ging. Jeden Morgen um dieselbe Zeit kam eine Werbung für eine örtliche technische Berufsfachschule. Machen Sie eine Ausbildung zur medizinischen Schreibkraft! Oder zum Automechaniker! Nur zwei Tage die Woche und Sie verdienen mehr Geld, als sie sich je träumen ließen! Lauter so Zeugs. Die Ausbildung zur Massagetherapeutin war das Einzige, was sich auch nur einigermaßen interessant anhörte, also fuhr ich eines Tages dorthin und war zwei Stunden später auch schon eingeschrieben.
Als ich Trevor erzählte, dass ich wieder zur Schule ginge, hatte sein erstes Album gerade Platinstatus erreicht, und er war geradezu versessen darauf, so viel Geld wie möglich auszugeben. Bevor ich ihn davon abhalten konnte, hatte er schon die Schule angerufen und alle Gebühren für das gesamte Programm im Voraus bezahlt. Zum Glück war ich, als der Kurs anfing, sofort total begeistert – ich hätte es nicht über mich gebracht, sein Geld zu verschwenden, indem ich den Kurs abbrach. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich etwas ganz alleine in Ordnung bringen konnte; jemanden heilen und ihm helfen, sich besser zu fühlen. Außerdem konnte ich endlich stolz von meiner Arbeit sprechen, wenn mich jemand fragte, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Davor hatte ich immer nur halbherzig etwas davon gemurmelt, in welchem Büro/Lagerhaus/Einkaufszentrum ich gerade einen Scheißjob hatte, der mich fertigmachte.
Nach meinem Bad backe ich ein Blech voll Hafer-Rosinen-Kekse, denn mittwochs kümmere ich mich auch immer um McKenna. Und meine Nichte jedes Mal mit selbstgebackenen Leckereien mit Unmengen Zucker vollzustopfen stellt sicher, dass ich immer ihre Lieblingstante bin und bleiben werde. Zufällig habe ich auch keine ernstzunehmende Konkurrenz, wenngleich Kate manchmal versucht, mich auszustechen, und sie kann die schönsten Zöpfe flechten, die ich je gesehen habe.
Obwohl die Zeit mit McKenna sich nie nach Arbeit anfühlt, muss ich dennoch sicherstellen, dass ich rechtzeitig an der schicken Privatschule ankomme, bevor die Hosenscheißer aus der Schule strömen, weil ich sonst nie einen Parkplatz zwischen all den Hunderttausend-Dollar-Kutschen bekomme, die die betuchten Muttis fahren.
Wenn ich in meinem alten Jeep vorfahre, denken wahrscheinlich alle, dass ich mich hier für den Posten als Hausmeisterin oder Mitarbeiterin in der Schulkantine bewerbe.
Nachdem mein ältester Bruder Nic an einer Überdosis Heroin gestorben war, tauchte seine Junkie-Freundin Raquel zwei Tage später an der Türe meiner Mutter auf, drückte ihr McKenna in die Hand und spazierte davon. Wir haben nie wieder etwas von ihr gehört. Das ist aber auch besser für alle Beteiligten, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeiner von uns sich gerne aus dem Todesgriff befreien wollen würde, in dem McKenna unsere weichen Herzen hat.
Meine Mom hat McKenna aufgezogen, seit sie knapp ein Jahr alt war, aber wir haben alles gegeben, damit sie weiß, wer ihr Vater war, obwohl es uns allen sehr wehtut, wenn wir uns daran erinnern, wie sehr Nic dieses süße kleine Mädchen geliebt hat. Wir sprechen fast nie über ihre Mutter. Die paarmal, als McKenna fragte, wo ihre Mutter sei, sagten wir ihr, dass wir das nicht wüssten, und versicherten ihr sofort wieder, wie sehr wir sie liebten.
Genau das Gleiche hat meine Mom immer gemacht, wenn wir nach unserem Dad fragten – und aus uns allen ist etwas geworden, im Großen und Ganzen. Ein Junkie, ein Rockstar, eine Massagetherapeutin. Nicht schlecht für eine Familie aus unserer Gegend.
Obwohl Nic die letzten drei Jahre seines Lebens komplett verpfuscht hat, war er ein besserer Vater als die meisten Männer, die ich je gekannt habe. Besser als unser eigener Vater, besser als die Väter, die ihre Frauen in den Gängen unserer Mietskaserne herumschubsten, besser als die Väter, die ihre Kinder anschrien, bis ihnen die Tränen herunterliefen. Der Einzige, den ich kenne, der ein noch besserer Vater sein wird, ist Trevor. Aufgrund der Tatsache, dass er McKenna verhätschelt, das Geld für ihre Privatschule bezahlt und sich über jedes Kichern von ihr freut, bis hin zu dem Blick, den er Kate zuwirft, wenn er denkt, dass niemand ihn beobachtet, merkt man, dass er der weichste harte Kerl auf der ganzen Welt ist. Diese Kombination macht ihn zum besten Vater, den es je geben wird, der streng ist, wenn es sein muss, und zärtlich, wenn es darauf ankommt.
Trevor und Kate sind montags für McKenna zuständig und ich mittwochs. Im Sommer verbringen wir den ganzen Tag draußen, wir gehen ans Meer, sie darf lauter ungesunde Sachen essen, und dann liefere ich sie mit einem Zuckerschock wieder zu Hause bei meiner Mutter ab. Jetzt während der Schulzeit hole ich sie von der Schule ab, packe ein Mittagessen ein und sorge dafür, dass sie rechtzeitig wieder zu Hause ist. Das ist nicht viel, aber meine Mom ist so ein Kontrollfreak, dass wir schon zufrieden sind, wenn wir ihr wenigstens ein paar Tage in der Woche die Last abnehmen dürfen.
Als ich an der Carlton Country Day School ankomme, flirte ich mit dem Typen vor mir in der Wagenreihe, einem der wenigen Väter, die nach der Schule auf ihre Kinder warten. Abgesehen davon, dass er mich oft anstarrt, was in Anbetracht der Umgebung nicht besonders angemessen ist, scheint er ein anständiger Kerl zu sein. Ich muss ihm zugutehalten, dass er jedes Mal, wenn die Kids aus der Schule gerannt kommen, sofort aufhört, mich anzuglotzen, sich aufrichtet und seine Tochter in der Flut der schreienden Kinder ausfindig macht, woraufhin er sie in seine schwarze Limousine verfrachtet und langsam losfährt.
Heute schlendert er schließlich zu mir herüber und stellt sich vor. Tate Martin. So heißt er. Tate klingt so … ich weiß nicht, nach Orange County. Er sieht genau so aus, wie man sich einen Tate vorstellt. Groß, schlank, aber fit, blaue Augen und dunkelblondes Haar, das an den Schläfen bereits grau wird. Als er mich nach meiner »Tochter« fragt, räume ich mit diesem Missverständnis auf, damit er weiß, dass ich keine Mom und ganz sicher nicht die Ehefrau von irgendwem bin. Tate ist vermutlich zu alt, um mich ernst zu nehmen – ich schätze ihn auf Anfang vierzig, er ist also etwas mehr als zehn Jahre älter als ich, aber das heißt nicht, dass wir nicht etwas finden könnten, was wir gemeinsam haben.
Er ist so gebaut, als ob er vielleicht Yoga machen würde. Vielleicht kann ich ihm zeigen, wofür Yoga gut ist, wenn man nackt und verschwitzt ist.
McKenna redet während der ganzen Fahrt zu meiner Mutter darüber, dass sie im Musikunterricht Flöte lernt. Zum Glück kommt sie nicht an ihren Rucksack heran, sonst hätte sie mir sicher die nächste halbe Stunde lang auf der Flöte vorgespielt. Sogar ich kann mich noch daran erinnern, wie anstrengend der gruselige Quietschton einer Flöte sich bereits nach den ersten fünf Minuten anhört. Sie spricht in einem fort davon, bis wir vor dem Haus ankommen, sieht dann zum Fenster hinaus und klatscht in die Hände.
»Juhu! Simon-sagt ist da!« Bevor ich den Motor ausgestellt habe, hat sie sich schon abgeschnallt, springt aus dem Auto und schießt zur offenen Garagentür hoch. Ich versuche, mir einzureden, dass sie jemand anderen meint, bis ich Simons dunkelgrauen Pick-up-Truck in der Einfahrt meiner Mutter stehen sehe, mit einem auf der Ladefläche festgeschnallten Mountainbike. Stöhnend lege ich meinen Kopf auf das Lenkrad und knalle meine Stirn vorsichtig ein paarmal dagegen.
Vier Stunden, in denen ich mal nicht an Simon gedacht habe. Mehr war nicht drin.
Vier Stunden voller Glückseligkeit, doch so vergänglich.
»Warum?«, frage ich das Universum.
Es lief doch so gut, vier ganze Stunden ohne Simon, in denen ich sogar mit einem echten Mann geflirtet habe, Kekse gebacken habe und nichts weiter. Lauter gute Dinge. Der Tag hatte so viel Potenzial.
Trevors Truck ist nicht einmal da. Warum ist Simon ohne ihn hier? Obwohl sich Simon in den letzten paar Jahren in unsere Familienfeiern eingeschmuggelt hat, ist er noch nie einfach nur so im Haus meiner Mom aufgetaucht. Schauen die beiden sich gerade eine Ratgebersendung im Fernsehen an? Schneiden sie zusammen Einkaufsgutscheine aus und trinken warme Cola light aus einer Zweiliterflasche?
Ich zerre McKennas Tasche vom Rücksitz und klemme mir die Dose mit meinen selbst gemachten Keksen unter den Arm, schleppe mich zum Haus hoch und hoffe, dass, egal wie peinlich die Situation zwischen Simon und mir im Haus aussehen wird, sie so schnell wie möglich vorbeigehen möge. Ich kann den Tag noch retten, ich werde einfach an Tates schöne Augen denken, während Simon blödes Zeug zu mir sagt.
Das Haus ist seltsam still, was eigentlich gar nicht sein kann, da sich McKenna und Simon beide auf dem Grundstück aufhalten. Ein kleines Mädchen, das nicht aufhört zu plappern, und ein erwachsener Kerl, der einfach nicht den Mund halten will, eine tödliche Kombination für jeden, der es wie meine Mom schätzt, wenn man nur dann spricht, wenn es nötig ist. Statt direkt ins Haus zu gehen, wie ich es normalerweise tun würde, blicke ich vorsichtig um die Ecke des Korridors, der die Garage mit der Küche verbindet, und atme erleichtert auf, als dort nur meine Mom steht, die gerade die Fugen der ohnehin blitzblanken Kacheln mit einer Zahnbürste traktiert.
Ich lasse McKennas Tasche fallen und knurre: »Warum zur Hölle ist Simon hier, Mom? Hat er sich auf dem Heimweg von der Klinik für die Mittellosen verfahren, oder was?«
»Er mäht den Rasen.« Sie sagt das ganz sachlich, so als ob das völlig normal wäre.
»Was? Warum mäht Simon deinen Rasen?«
Sie tritt einen Schritt zurück, um den Bereich zu begutachten, den sie gerade geschrubbt hat, und wischt dann mit einem feuchten Tuch darüber.
»Ich habe Trevor erzählt, dass der Junge von gegenüber sich das Bein gebrochen hat und jetzt ein paar Wochen lang nicht unseren Rasen mähen kann. Simon hat das zufällig gehört und angeboten, mir zu helfen.«
»Na super. Wahrscheinlich mäht er dort hinten gerade ein Pentagramm in den Garten. Die Schuld kannst du dann Trevor geben, es ist ja sein Freund.«
»Gut, Trevor ist an allem schuld. Ich werde ihn aus meinem Testament streichen.«
Meine Mom wird immer von einer zen-artigen Gelassenheit erfasst, wenn sie saubermacht. In diesem Moment, in dem ich gerade wirklich einen Streit wegen Simon vom Zaun brechen möchte, damit die Wut jedes andere Verlangen überdeckt, macht dieser Charakterzug mich absolut wahnsinnig.
»Wo ist McKenna? Ich helfe ihr mit den Mathe-Hausaufgaben, bevor ich wieder fahre.«
»Die ist draußen mit Simon. Sie konnte es nicht erwarten, dass er wieder ›Simon sagt‹ mit ihr spielt.«
Nein, nein, nein. Ich lasse mich mit dem Rücken an die Wand sacken und überlege mir, wie ich nach McKenna rufen kann, damit sie wieder ins Haus kommt, ohne Simon zu sehen. Ich ziehe eine Brieftaube in Betracht oder einen Anruf bei Kate, die dann Trevor anrufen soll, der wiederum Simon anrufen soll, der dann McKenna sagen soll, dass sie reingehen soll. Das scheint mir ein toller Plan zu sein, bis mir aufgeht, dass ich mich anhöre wie eine komplett Verrückte. Dass ich zulasse, dass Simon mich komplett kirre macht, geht gar nicht.