Übungen in der Physiotherapie - Renate Wiesner - E-Book

Übungen in der Physiotherapie E-Book

Renate Wiesner

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Beschreibung

Übungen gegen die Schmerzen – individuell und praxisnah

Ein auf die Symptome, Ziele und Lebensumstände der Patientinnen und Patienten angepasstes Übungsprogramm ist ein unverzichtbarer Teil der Physiotherapie. Mithilfe dieses Buches stellen Sie evidenzbasierte Übungen individuell zusammen. Viele Abbildungen veranschaulichen deren Ablauf.

Das erfolgreiche Übungsbuch beinhaltet:

  • 60 Übungen zu HWS, BWS, Schultergürtel, Schultergelenk, Ellbogen, LWS und Hüfte
  • Jede Übung wird aus der Sicht von Therapeut*innen und Patient*innen dargestellt
  • Fallbeispiele erklären die Übungen an echten Patient*innen

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 319

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Übungen in der Physiotherapie

Herausgegeben von

Wiesner Renate

4. unveränderte Auflage

Übungsblätter

Alle Übungen stehen als PDF zum Download bereit: https://extras.thieme.de/medizinische-fachberufe/physiotherapie/uebungen-in-der-physiotherapie-9783132452732.htm

Geben Sie Ihren Patient*innen die Übungsblätter mit nach Hause!

Vorwort zur 4. Auflage

Es ist mir eine Freude, dass mein Buch „Übungen in der Physiotherapie“ in der 4. Auflage erscheint.

Seit der Idee zu diesem Buch sind ca. 15 Jahre vergangen. Es ist eine lange Zeit, wenn man bedenkt, was sich in diesen Jahren in der Physiotherapie alles bewegt hat. Dies betrifft auch die Art und Weise, wie ich heute meinen Patient*innen Übungen vermittle.

Durch das Smartphone mit ausgezeichneten Kameras, die fast jede*r Patient*in besitzt, sind neue Möglichkeiten entstanden. Wenn möglich benutze ich die Kamera der Patient*innen und nehme sie auf, wenn sie ihre Übungen machen. Während ich das kurze Video aufnehme, spreche ich die wichtigsten Informationen dazu. Ich mache auch kurze Videoclips, auf denen ich Patient*innen weitere Erklärungen und Informationen zu ihrem Problem gebe.

Zur Unterstützung schicke ich den Patient*innen die Informationen auch per E-Mail, oder ich drucke die Übungen und Erklärungen aus. Jeder Mensch lernt bekanntlich anders und ich versuche möglichst viele Kanäle abzudecken. Einigen Patient*innen erstelle ich auch eine Mappe, in die ich nach und nach Informationen dazufüge. Ich bin immer mehr der festen Überzeugung, dass physiotherapeutische Behandlungen ein Lernprozess für Patient*innen sind. Es geht darum, ihr gesundheitsspezifisches Wissen zu ergänzen, zu verbessern oder zu korrigieren.

Neues Verhalten und neue Bewegungen zu vermitteln ist eine Kunst. Je länger ich mich mit Bewegung und der Vermittlung von neuen Bewegungen befasse, desto mehr wird mir klar, wie komplex dieses Problem ist. Deswegen ist jede*r Patient*in eine neue Herausforderung und ich freue mich, wenn ich dadurch eine Verbesserung der Lebensqualität des*r Patient*in erreichen kann.

Ich hoffe und ich würde mich freuen, wenn mein Buch für viele Therapeut*innen eine Unterstützung in diesem Prozess ist.

Bremen, Januar 2023

Renate Wiesner

Vorwort zur 2. Auflage

Nach dem Erscheinen der ersten Auflage dieses Buches erreichten mich zahlreiche persönliche Rückmeldungen und sehr nette Briefe von Kolleginnen und Kollegen. Ich habe mich über jeden einzelnen sehr gefreut. Vor allem darüber, dass das Buch tatsächlich in der Praxis eingesetzt wird, was ich mir sehr gewünscht habe.

Es ist ein gutes Zeichen, dass die erste Auflage schnell ausverkauft war. Vielen Physiotherapeut(inn)en ist es ein großes Anliegen, ihren Patienten Wege aufzuzeigen, wie sie selbst Einfluss auf ihre Bewegungsprobleme nehmen können.

Für die zweiten Auflage haben wir zahlreiche Fotos neu gemacht und so eine deutlich bessere Darstellung der Übungen erreichen können. Durch 10 weitere Übungen umfasst das Buch nun eine Auswahl von 60 Übungen, die einen großen Teil der Probleme abdecken, die wir im klinischen Alltag antreffen.

Das Buch ist ein Spiegel meiner eigenen Arbeit und Erfahrung am Patienten. Über die Jahre sind viele Patienten immer wieder zu mir zurückgekehrt mit der Bitte, die Übungen zu überprüfen oder auch an eine aktuelle Situation anzupassen. Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass Patienten, die verstehen, warum sie etwas tun müssen, eine sehr gute Compliance zeigen, wenn sie gut informiert und unterstützt werden. Wir haben es in der Hand, unseren Patienten das nötige Wissen, die Übungen und die Verhaltensweisen im Alltag an die Hand zu geben.

Bremen, Juni 2012

Renate Wiesner

Vorwort

Patienten so motivieren zu können, dass sie ihr Bewegungsverhalten im Alltag verändern, ist für mich eine der großen Herausforderungen in der Physiotherapie.

Während meiner 25-jährigen Berufserfahrung bin ich in dieser Hinsicht nicht immer den direkten Weg gegangen.

Geprägt durch eine Ausbildung auf der Grundlage der Funktionellen Bewegungslehre, konnte ich es danach kaum erwarten einen Kurs in Manueller Therapie zu besuchen. Ich war fasziniert von dem Gedanken, dass ich endlich direkt anfassen konnte, um das gewünschte Gelenk oder Segment zu bewegen. Viele Jahre stand für mich die Manuelle Therapie im Vordergrund.

Ein Ereignis mit einem neuen Patienten machte mich nachdenklich: Gleich zu Beginn der ersten Behandlung richtete er mir Grüße aus von seiner Frau. Sie war vor ca. 10 Jahren bei mir in Behandlung gewesen. Die Übungen, die ich ihr damals gezeigt hatte, würde sie heute noch machen, und selbst wenn sie wieder mal Rückenschmerzen hatte, konnte sie sich durch die Übungen selber helfen.

Natürlich freute ich mich über diese Rückmeldung, aber sie machte mir auch deutlich, was der bleibende Effekt der Behandlung war. Es war das, was die Patientin danach selber gemacht hat und wie sie sich bei Rückfällen verhalten hat.

Was sich auf den ersten Blick wie ein Idealfall anhört, entwickelte sich für mich zu einer Zielvorstellung für meine Patienten. Es war mir schnell klar, dass es nicht reicht, dem Patienten so nebenbei am Schluss ein paar Übungen zu zeigen, wie ich das oft gemacht hatte. Ich begann mich auch mit Literatur zu diesem Thema auseinanderzusetzen.

Mit der Zeit wurde mein Vorgehen, wie und wann ich Übungen vermittelte, immer strukturierter, und auch die Art und Weise wann ich welche Informationen an den Patienten weitergebe. Ich versuchte alle Übungen so zu gestalten, dass der Patient sie problemlos in seinem Alltag integrieren und sie mehrmals täglich wiederholen kann. Das bedeutet auch, nur sehr einfache und wenige Übungen zu vermitteln und diese auch noch dem Patienten schriftlich mitzugeben. Mit diesen Anpassungen verbesserte sich die Compliance meiner Patienten eindeutig.

Ich zeichnete und ließ Übungen von Patienten zeichnen, ich fotografierte die Patienten und druckte ihnen die Fotos aus, ich verteilte Informationsblätter zu unterschiedlichen Themen, und immer häufiger geriet ich unter Zeitdruck während der Behandlung. Dies veranlasste mich, einige Übungen für die Patienten aufzuschreiben, ergänzt durch Fotos und Informationen zur Übung. Diese Blätter gab ich den Patienten mit, und ich konnte dadurch Zeit in der Behandlung gewinnen. Die Patienten waren sehr dankbar für diese Unterstützung, und immer häufiger fragten mich Kollegen nach meinen Übungsblättern. Dies war einer der Gründe, die mich veranlasst haben, dieses Buch mit der Sammlung der Übungen zu publizieren.

Die dargestellten Übungen sind ganz unterschiedlicher Herkunft. Alle erheben den Anspruch, dass sie alltagstauglich und möglichst einfach sind. Viele sind geprägt durch die Funktionelle Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach, welche mir durch meine Schulleiterin und FBL-Lehrerin Ortrud Bronner auf unvergessliche Weise vermittelt worden ist.

Zahlreiche Automobilisationen stammen aus meinen Maitland- Kursen. Besonders dankbar bin ich Gisela Rolf und natürlich Geoff Maitland für alles, was ich von ihnen lernen konnte.

Während meiner Ausbildung zur Maitland-Instruktorin erhielt ich wertvollen Input durch die Dozenten, bei denen ich assistiert habe. Hier möchte ich mich vor allem bei Elly Hengeveld und Hugo Stam bedanken. Ganz besonders erwähnen möchte ich aber Pieter Westerhuis, mit ihm gemeinsam zu unterrichten ist für mich eine große Bereicherung und bedeutet mir sehr viel.

Ein Dankeschön geht an Dr. Willi Schwier von der Universität Bremen, der mir beim Kapitel ergonomisches Verhalten wichtige Hinweise gegeben hat.

Als mir fast die Luft ausgegangen ist bei der Zusammenstellung der Übungen, kam mir meine Arbeitskollegin und Freundin Nicola Rexhäuser genau im richtigen Moment zur Hilfe.

Nicht zuletzt lerne ich immer wieder von meinen Kursteilnehmern, die mir manchmal mit ganz anderen Ansichten wieder neue Ideen geben.

Die Arbeit mit dem Thieme Verlag war von Beginn bis zum Ende geprägt durch positive und motivierende Unterstützung. Herzlichen Dank an Fritz Koller, der mir vor allem am Anfang half, meine Ideen überhaupt in ein Buch umzusetzen. Ganz herzlichen Dank an Eva Grünewald, sie hat sich für mein Buchprojekt so engagiert, als wäre es ihr eigenes. Und nicht zuletzt möchte ich mich bei Rosi Haarer-Becker bedanken: ihre Professionalität und ihr Weitblick haben mich in der Endphase maßgeblich unterstützt.

Ein Buch lebt durch seine bildlichen Darstellungen. Herzlichen Dank an die Fotografen Christian Knospe und Oskar Vogl und an meine Fotomodelle. Sie haben alle ohne Zögern zugesagt und mich in jeder Beziehung unterstützt.

Vielen Dank an alle nicht erwähnten Mitarbeiter des Thieme Verlages, die bei diesem Buch mitgearbeitet haben.

Ich möchte dieses Buch meiner Familie widmen:

Meinem Mann Mathias, der alle meine beruflichen Tätigkeiten von Anfang an unterstützt und gefördert hat. Du machst alles möglich für mich, ich danke Dir.

Unseren Kindern Stella und Mark, Ihr habt so viel Verständnis gehabt für mich.

Meinem Bruder Markus, ohne Dich hätte ich wahrscheinlich weder Internet noch einen Computer.

Ganz besonders aber verbinde ich dieses Buch mit meinem Vater, der leider gestorben ist, bevor das Buch herausgekommen ist.

Ich wünsche mir, dass dieses Buch wirklich in der Praxis gebraucht werden kann und dass viele Patienten profitieren können von einem effektiven und umfassenden Selbstmanagement.

Bremen, Mai 2009

Renate Wiesner

Die Autorin Renate Wiesner

Ich bin 1961 in Luzern, Schweiz geboren. Die Ausbildung zur diplomierten Physiotherapeutin absolvierte ich am Kantonsspital Basel. Physiotherapeutin zu werden bedeutete für mich, meine Leidenschaft für Sport und Bewegung mit meinem Interesse an Medizin zu kombinieren. Auf jeden Fall habe ich richtig gewählt, es ist mein Traumberuf.

Seit 20 Jahren lebe und arbeite ich in Bremen. Durch meinen Mann Mathias bin ich nach Norddeutschland gekommen und fühle mich trotz der fehlenden Berge sehr wohl. Als freiberufliche Physiotherapeutin war ich 15 Jahre lang bei Sporthep „Werder“, dem Reha-Zentrum des Fußballbundesligavereins, tätig. Seit 3 Jahren arbeite ich nun in der Praxis, die mit dem Fobize Bremen verbunden ist.

Seit 1996 bin ich Mitglied der IMTA und unterrichte Maitland- Kurse in Europa und im Mittleren Osten. Neben den Kursen bin ich in der OMT-Ausbildung des DVMT als Supervisorin tätig. Die Kombination von eigener Arbeit an Patienten, Supervisionen und Kursen hat zur Folge, dass meine berufliche Tätigkeit eigentlich jede Woche etwas anders aussieht und so sehr abwechslungsreich ist.

Meine ersten Kontakte zum Thieme Verlag entstanden durch die Buchreihe Therapie-Konzepte in der Physiotherapie. Zusammen mit meiner Kollegin Gerti Bucher-Dollenz war ich verantwortlich für die Darstellung des Maitland-Konzepts innerhalb dieser Buchreihe. Als die erste Schwelle, ein Buch zu schreiben, überwunden war, fasste ich den Mut, um endlich meine Ideen und Übungen zum Selbstmanagement auch in einem Buch festzuhalten. In der Zwischenzeit ist noch ein weiteres Buch dazugekommen: Das Buch „Klinische Muster in der Manuellen Therapie“, das ich zusammen mit Pieter Westerhuis herausgegeben habe.

Mein Leben ist Bewegung, am liebsten zusammen mit meiner Familie oder Freunden in der Natur beim Joggen, Bergwandern, Mountainbiken oder mit Schläger und Golfball. Außerdem liebe ich Latte macchiato, Bücher und Fremdsprachen.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Übungsblätter

Vorwort zur 4. Auflage

Vorwort zur 2. Auflage

Vorwort

Die Autorin Renate Wiesner

1 Einführung Selbstmanagement

1.1 Komponenten des Selbstmanagements

1.1.1 Patienten-Edukation

1.1.2 Ergonomisches Verhalten

1.1.3 Therapeutische Übungen

1.2 5 Ziele des Selbstmanagements

1.2.1 Therapieergebnisse erhalten und möglichst weiter verbessern

1.2.2 Rückfällen vorbeugen

1.2.3 Selbstverantwortung des Patienten stimulieren und Unabhängigkeit schaffen

1.2.4 Zutrauen zu Bewegung fördern und Angst davor abbauen

1.2.5 Zeit und Kosten sparen

1.3 Stellenwert in der Gesamtbehandlung

1.3.1 Stellenwert des Selbstmanagements im Behandlungsverlauf

1.3.2 Möglichkeiten, die Bedeutung des Selbstmanagements hervorzuheben

1.4 Wissenschaftliche Untersuchungen

1.4.1 Integration von wissenschaftlicher Evidenz in die tägliche Arbeit

1.4.2 In Studien untersuchte Aspekte des Selbstmanagements

1.4.3 Ausgewählte Studien

1.4.4 Interne und externe Validität

1.4.5 Zusammenfassung und praktische Konsequenzen

1.5 Beeinflussung des Bewegungsverhaltens im Alltag

1.5.1 Transtheoretisches Modell (TTM)

1.5.2 Motivational Interviewing (MI)

1.5.3 Selbstmanagement in den unterschiedlichen Stadien der Verhaltensänderung

2 Patienten-Edukation

2.1 Einführung

2.1.1 Was ist Patienten-Edukation?

2.1.2 Hintergrund des Lernens

2.1.3 Patienten lernen in der Physiotherapie

2.1.4 Inhalte der Patienten-Edukation

2.1.5 Integration in die verschiedenen Behandlungsphasen

2.2 Informationsmodell, um die Entstehung eines Problems zu erklären

2.2.1 Belastung und Belastbarkeit

2.2.2 Faktoren von Belastung und Belastbarkeit

2.2.3 Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit

2.3 Informationsmodell für Kopfschmerzen

2.3.1 Bedeutung von Kopfschmerzen und die Rolle der Physiotherapie

2.3.2 Grafische Darstellung als Erklärungsmodell

2.4 Schmerzen erklären

2.5 Informationsmodell für Stress und Muskelverspannungen

2.5.1 Folgen von Stress

2.5.2 Folgen von angespannter Muskulatur

2.6 Informationen über geeignete Sportarten

2.6.1 Patientenzentrierte Beratung

2.6.2 Bewegung im Alltag

2.6.3 Ergometer und Crosstrainer

2.6.4 Nordic Walking

2.6.5 Schwimmen, Aquajogging, Aquafitness

2.6.6 Inlinern

2.6.7 Joggen

2.6.8 Yoga

2.6.9 Training an Geräten im Fitnesszentrum

2.6.10 Pilates

2.6.11 Fahrradfahren

2.6.12 Wandern, Bergsteigen

2.6.13 Langlauf

2.6.14 Alpines Skifahren

2.6.15 Tennis und Golf

3 Ergonomisches Verhalten

3.1 Einführung

3.1.1 Definition Ergonomie

3.2 Entlastungsstellungen

3.3 Haltung im Allgemeinen

3.4 Ergonomisches Verhalten am Arbeitsplatz

3.5 Bewegungsmuster im Alltag

3.6 Ergonomisches Verhalten im Sport

3.6.1 Bewegungsausführung im Sport - Technik

3.6.2 Verwendete Geräte/Produkte im Sport - Beratung

4 Therapeutische Übungen

4.1 Allgemeine Grundlagen

4.1.1 Informationen zu den Übungen

4.1.2 Auswahl und Dosierung der Übungen

4.1.3 Anzahl der Übungen und Integration in die Behandlung

4.1.4 Ausgangsstellung und Hilfsmittel der Übungen

4.1.5 Instruktion und Korrekturen (Feedback)

4.1.6 Übungsreihenfolge

4.2 Halswirbelsäule

4.2.1 Mobilisation der Halswirbelsäule vom kaudalen Partner aus

4.2.2 Sanfte Mobilisation der Halswirbelsäule ohne direkte Bewegung des Kopfes

4.2.3 Selbstmassage der subokzipitalen Muskulatur, der Gesichts- und Kiefernmuskulatur

4.2.4 Selbstmassage im Nacken und Gesicht

4.2.5 Aktivierung der tiefen Nackenreflektoren

4.2.6 Aktivierung der tiefen Halsmuskeln zur besseren Stabilisation und Haltung des Kopfes

4.2.7 Funktionelle Stabilisierung der Halswirbelsäule durch Armbewegungen

4.2.8 Aktivierung der tiefen Halsmuskeln zur besseren Stabilisation und Haltung des Kopfes während der Durchführung alltagsbezogener Armbewegungen

4.2.9 Mobilisation der oberen Halswirbelsäule in Flexion

4.2.10 Mobilisation der oberen Halswirbelsäule in Flexion zur Verbesserung der Kopfstellung

4.2.11 Mobilisation der Halswirbelsäule mit einer sanften Anspannung der tiefen Halsmuskulatur

4.2.12 Kontrollierte Mobilisation der Halswirbelsäule in alle Bewegungsrichtungen mit Unterstützung der tiefen Halsmuskeln

4.2.13 Rotationsmobilisation der oberen Halswirbelsäule

4.2.14 Gezielte Mobilisation der oberen Kopfgelenke in Rotation (Drehung)

4.3 Brustwirbelsäule

4.3.1 Mobilisation der Brustwirbelsäule in Extension

4.3.2 Beweglichkeitsübung der Brustwirbelsäule in die Streckung

4.3.3 Mobilisation der Brustwirbelsäule in Flexion/Extension

4.3.4 Beweglichkeitsübung der Brustwirbelsäule in Beugung und Streckung

4.3.5 Mobilisation der oberen Brustwirbelsäule in Extension

4.3.6 Verbesserung der Beweglichkeit der oberen Brustwirbelsäule

4.3.7 Mobilisation der Brustwirbelsäule in Extension bei gleichzeitiger Dehnung des M. pectoralis major

4.3.8 Streckübung der Brustwirbelsäule und Dehnung der Brustmuskulatur

4.3.9 Mobilisation der Brustwirbelsäule in Flexion und Entspannung der interskapulären Muskulatur.

4.3.10 Beweglichkeitsübung der Brustwirbelsäule in Beugung und Entspannung der Muskulatur zwischen den Schulterblättern

4.4 Schulterkomplex

4.4.1 Selbstmassage der Schultermuskulatur

4.4.2 Selbstmassage schmerzhafter und verspannter Muskulatur im Schulterbereich

4.4.3 Aktivierung des M. trapezius pars ascendens

4.4.4 Entspannung der Schultermuskulatur

4.4.5 Mobilisation der 1. Rippe

4.4.6 Eigenmobilisation der ersten Rippe

4.4.7 Elevation in der Skapulaebene (Skaption)

4.4.8 Kräftigung und Zusammenspiel der Schultermuskulatur durch Armheben

4.4.9 Pendeln

4.4.10 Schonende Schulterbewegungen durch Pendeln des Arms

4.4.11 Flexionsmobilisation

4.4.12 Verbesserung der Beweglichkeit beim Armheben

4.4.13 Mobilisation der Schulter in Außenrotation

4.4.14 Beweglichkeitsübung für die Außendrehung

4.4.15 Mobilisation der Schulter in Hand auf Rücken

4.4.16 Beweglichkeitsübung für die Bewegung mit der Hand hinter dem Rücken (Schürzengriff)

4.4.17 Endgradige Schultermobilisation in der Bewegungskombination von Flexion/Abduktion (Schulterquadrant)

4.4.18 Beweglichkeitsübung, um den letzten Bereich des Armhebens zu verbessern

4.4.19 Dehnung der hinteren Kapsel und der Außenrotatoren

4.4.20 Dehnung der hinteren Schultermuskulatur

4.4.21 Kräftigung des M. serratus anterior

4.4.22 Kräftigung der SchulterblattDrehmuskulatur

4.4.23 Training der Rotatorenmanschette im Stehen

4.4.24 Kräftigung der tiefen Schultermuskulatur im Stehen

4.4.25 Training der Rotatorenmanschette im Sitzen

4.4.26 Kräftigung der tiefen Schultermuskulatur im Sitzen

4.5 Region Ellbogen und Hand

4.5.1 Ballistische Eigendehnung der Handextensoren

4.5.2 Rhythmische Eigendehnung der UnterarmStreckmuskulatur

4.5.3 Ballistische Eigendehnung der Hand- und Fingerflexoren

4.5.4 Rhythmische Eigendehnung der Beugemuskeln der Hand und Finger

4.5.5 Training der Unterarmmuskulatur

4.5.6 Kräftigung der Unterarmmuskulatur

4.5.7 Lateral Gleiten des Unterarms in Kombination mit Greifübung für Tennisellbogen

4.5.8 Seitbewegung des Unterarms kombiniert mit Greifen

4.6 Lendenwirbelsäule

4.6.1 Aktivierung des M. transversus abdominis

4.6.2 Aktivierung der tiefen Rumpfmuskulatur

4.6.3 Hubarme Mobilisation der Lendenwirbelsäule in Flexion/Extension/Lateralflexion

4.6.4 Mit sanften Beckenbewegungen die Lendenwirbelsäule mobilisieren

4.6.5 Hubfreie Mobilisation der Lendenwirbelsäule in Rotation unter leichter Traktion

4.6.6 Die Lendenwirbelsäule entlasten und gleichzeitig sanft drehen

4.6.7 Lokalisierte Mobilisation der Lendenwirbelsäule in Extension im Sitzen

4.6.8 Mithilfe eines Gürtels die Lendenwirbelsäule gezielt mobilisieren

4.6.9 Stabilisation der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Dehnung der ischiocruralen Muskulatur

4.6.10 Stabilisierung der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Dehnung der hinteren Oberschenkelmuskulatur

4.6.11 Stabilisation der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Dehnung der ventralen Hüftmuskulatur (ebenso Extensionsmobilisation der Hüfte)

4.6.12 Stabilisierung der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Dehnung der vorderen Hüftmuskulatur

4.6.13 Autotraktion der Lendenwirbelsäule durch Aushängen an der Tür

4.6.14 Lendenwirbelsäule an der Tür selbst aushängen

4.6.15 Automobilisation und Entlastung der Lendenwirbelsäule in Flexion

4.6.16 Lendenwirbelsäule in Beugung entlasten und bewegen

4.6.17 Rotationsmobilisation der Lendenwirbelsäule

4.6.18 Lendenwirbelsäule in die Drehung mobilisieren

4.6.19 Lokalisierte Mobilisation der unteren Lendenwirbelsäule in Flexion

4.6.20 Mithilfe eines Gurtes die untere Lendenwirbelsäule gezielt in Beugung mobilisieren

4.6.21 Stabilisation der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Vorneigung der gesamten Wirbelsäule.

4.6.22 Stabilisierung der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitiger Vorneigung des ganzen Rückens

4.7 Beckenbereich

4.7.1 Traktion des Hüftgelenks durch Pendeln

4.7.2 Entlastung und Schmerzlinderung der Hüfte durch sanftes Pendeln

4.7.3 Hüftmobilisation in Flexion

4.7.4 Verbesserung der Beweglichkeit des Hüftgelenks in die Beugung

4.7.5 Entlastung des Iliosakralgelenks

4.7.6 Entlastung des Kreuzbeindarmgelenks durch Anspannungsübungen

4.7.7 Selbstmassage des Tractus iliotibialis mit einem Tennisball

4.7.8 Selbstmassage der verspannten und schmerzhaften seitlichen Oberschenkelmuskulatur

4.7.9 Training der Hüftstabilität in Vollbelastung

4.7.10 Stabilisation und Kräftigung der Hüftmuskulatur

4.7.11 Funktionelles Training der Hüftabduktoren

4.7.12 Kräftigung der seitlichen Hüftmuskulatur zur Verbesserung des Gangbildes

4.7.13 Rhythmische Dehnung des M. rectus femoris im Sitzen

4.7.14 Dehnung des vorderen Hüft- und Kniemuskels

4.7.15 Hüftmobilisation in Flexion mit einer AnteriorPosterior-(AP)Bewegung auf dem Femur

4.7.16 Mobilisation der Hüftbeugung mit einer korrigierten Oberschenkelstellung

4.7.17 Sanfte Rotationsmobilisation des Hüftgelenks

4.7.18 Entlastung und Schmerzlinderung der Hüfte durch sanfte Drehbewegungen

4.8 Region Knie und Fuß

4.8.1 Flexionsmobilisation durch Pendeln

4.8.2 Verbesserung der Kniebeugung

4.8.3 Intensive endgradige Flexionsmobilisation

4.8.4 Intensive Beugemobilisation für steife Kniegelenke

4.8.5 Patellamobilisation und QuadrizepsAktivierung

4.8.6 Verbesserung der Beweglichkeit der Kniescheibe und Aktivierung des Oberschenkelmuskels

4.8.7 Mobilisation des Kniegelenks in Extension

4.8.8 Verbesserung der Kniestreckung

4.8.9 Aktivierung des M. tibialis posterior

4.8.10 Verbesserung der Fußstellung durch das Aufrichten des Längsgewölbes

4.8.11 Exzentrisches Training der Wadenmuskulatur

4.8.12 Kräftigung der Wadenmuskulatur zur Entlastung der Achillessehne

4.8.13 Globale Kräftigung der gesamten plantaren Fußmuskeln

4.8.14 Aktivierung und Kräftigung der Muskulatur auf der unteren Seite des Fußes

4.8.15 Rhythmische Dehnung der Wadenmuskulatur

4.8.16 Dehnung der Wadenmuskulatur

4.8.17 Kräfigung des Quadrizeps durch Beinstreckung (Legextension)

4.8.18 Kräftigung der vorderen Oberschenkelmuskulatur

4.8.19 Training der kleinen Einbeinhocke

4.8.20 Training der korrekten Belastung von HüfteKnieFuß im Einbeinstand

4.8.21 Training von Gleichgewichtsreaktionen in der Einbeinbelastung

4.8.22 Gleichgewichtstraining im Einbeinstand

5 Patientenbeispiel

5.1 Vorstellung der Patientin

5.2 Hypothese nach der Anamnese

5.3 Planung der ersten Untersuchung

5.4 Verlauf der 1. Behandlungssitzung (Tag 1)

5.5 Verlauf der 2. Behandlungssitzung (Tag 5)

5.6 Verlauf der 3. Behandlungssitzung (Tag 8)

5.7 Verlauf der 4. Behandlungssitzung (Tag 12)

5.8 Verlauf der 5. Behandlungssitzung (Tag 17)

5.9 Verlauf der 6. Behandlungssitzung (Tag 21)

6 Literatur

Impressum

1 Einführung Selbstmanagement

1.1 Komponenten des Selbstmanagements

Im Bereich der Physiotherapie gibt es noch keine einheitliche Definition von Selbstmanagement. Unter diesem Begriff werden sehr unterschiedliche Aspekte beschrieben, es herrscht jedoch Einigkeit bei dem Gedanken, dass damit ein wesentlicher Teil des Gesamtmanagements jedes Patienten gemeint ist. Welcher Teil der Behandlung soll also abgedeckt werden? Es geht beim Selbstmanagement um weit mehr als um das alleinige Vermitteln von Heimübungen. Im weiteren Sinne umfasst es alles, was dem Patienten angeboten wird, um selbst auf sein Problem Einfluss zu nehmen. Dieses Angebot schließt die kognitivemotionale Ebene, die Alltagsbewegungen und die körperliche Ebene mit ein. Selbstmanagement kann somit in folgende Themen unterteilt werden:

Patienten-Edukation (kognitivemotionale Ebene)

ergonomisches Verhalten (Alltagsbewegungen)

therapeutische Übungen (körperliche Ebene)

Im klinischen Alltag gehen diese drei Komponenten fließend ineinander über und ergänzen und unterstützen sich gegenseitig ( ▶ Abb. 1.1).

Abb. 1.1 Komponenten des Selbstmanagements.

Zum besseren Verständnis gibt dieses Kapitel einen ersten Überblick über die drei Komponenten des Selbstmanagements, die dann in den Kapiteln 2, 3 und 4 ausführlicher betrachtet werden.

1.1.1 Patienten-Edukation

Dieser Begriff, der in Kap. 2 näher betrachtet wird, ist vom englischen „Patient Education“ abgeleitet und beinhaltet alles, was an Informationen von der Therapeutin an den Patienten vermittelt wird. Das Ziel der Informationen ist es, dem Patienten ein Verständnis für sein Bewegungsproblem zu geben und ihm zu erklären, welche Möglichkeiten er hat, selbst Einfluss darauf zu nehmen. Das beinhaltet einerseits reine Informationsvermittlung und anderseits auch Beratung.

Nur wenn der Patient versteht, warum die Übungen und Haltungskorrekturen sinnvoll sind und dass er dadurch Verbesserung erfährt, wird er motiviert sein, regelmäßig zu üben. Dabei sollen die Informationen mit einem positiven Grundton vermittelt werden. Der vielleicht noch zweifelnde Patient soll durch positive Argumente überzeugt werden.

Die Informationen können aus unterschiedlichen Bereichen kommen:

Informationen und Erklärungen über die individuellen Befunde des Patienten,

Informationen über die Pathologie und Entstehungsmechanismen des Problems und darüber, welche Rolle Bewegung dabei spielt,

Informationen über Schmerzen (neurophysiologische Schmerzmechanismen) und darüber, welche Rolle Bewegungen dabei spielen,

Informationen über mögliche Therapieziele, die im Gespräch mit dem Patienten gemeinsam definiert werden,

Erklärungen anhand von Gelenk- und Wirbelsäulenmodellen, Abbildungen,

Vertrauensförderung des Patienten in die eigene Person und die eigenen Handlungsmöglichkeiten, dadurch Abbau von Barrieren,

Informationen über wissenschaftliche Untersuchungen zu Heimprogrammen,

Informationen zu den einzelnen Übungen.

Gute kommunikative Fähigkeiten sind eine wichtige Grundlage, um die Informationen auf geeignete Weise an den Patienten weitergeben zu können.

1.1.2 Ergonomisches Verhalten

Im Bereich der Physiotherapie beschäftigen wir uns hauptsächlich mit ergonomischen Verhaltensweisen, wie Kap. 3 ausführlicher darstellt. Betrachtet wird also die Frage, wie sich der Patient mit seinen körperlichen Voraussetzungen am besten an die Gegebenheiten des Arbeitsplatzes anpassen kann. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes sollte sich nach gewissen Regeln richten. Es ist von Vorteil, wenn die Physiotherapeutin auch in diesem Bereich ein Basiswissen hat, um dem Patienten Hinweise geben zu können, welche Veränderungen er vielleicht vornehmen kann. Häufig werden wir mit diesem Problem konfrontiert, wenn wir es mit Patienten zu tun haben, die Beschwerden im Zusammenhang mit der Arbeit am Computer entwickeln.

In der physiotherapeutischen Behandlung kann der Begriff ergonomisches Verhalten aber viel weiter gefasst werden. Am Anfang kann zum Beispiel eine Entlastungsstellung bei einem akuten Schmerzproblem stehen. Ebenso gehören alle Haltungsinstruktionen und kleine Hilfsmittel wie z. B. ein Keilkissen in diesen Bereich. Wir beziehen also den Begriff ergonomisches Verhalten auf alle Aktivitäten des Alltags, nicht nur auf die Arbeit.

Auch alle Hinweise und Beratungen zu sportlichen Aktivitäten gehören zum ergonomischen Verhalten, also z. B. die Beratung für die idealen Laufschuhe oder Tipps zum Gebrauch der Stöcke beim Nordic Walking.

Im Prozess des Clinical Reasoning (klinisch orientiertes logisches Denken) werden diese Überlegungen und Entscheidungen der Kategorie „beitragende Faktoren“ zugeordnet. Im Modell der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) befinden wir uns auf der Aktivitätsebene.

1.1.3 Therapeutische Übungen

Durch geeignete Übungen soll der Patient eine Möglichkeit erhalten, die Techniken, welche die Therapeutin in der Behandlung mit Erfolg durchgeführt hat, in ähnlicher Weise selbst auszuführen (Automobilisationen der Gelenke und der neuralen Strukturen). Neben der Automobilisation können die therapeutischen Übungen natürlich auch dem Ziel dienen, das muskuläre Gleichgewicht wieder herzustellen.

Therapeutische Übungen sind vorwiegend Arbeit auf Körperebene nach dem ICFModell.

Im Kap. 4 sind alle Grundlagen zur Instruktion von therapeutischen Übungen sowie eine Auswahl von praktischen Beispielen aufgeführt. Die Übungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie stellen vielmehr eine Auswahl von Basisübungen dar,

die durch individuelle Veränderungen an zahlreiche Patientensituationen angepasst werden kann.

Zusammenfassung

Der Kostendruck im Gesundheitswesen hat zu kürzeren Behandlungszeiten und zu einer Reduktion der Anzahl der Behandlungen geführt. Dadurch wird der Stellenwert des Selbstmanagements immer höher.

Selbstmanagement ist ein Teil der Gesamtbehandlung und beinhaltet die Wissensvermittlung und Beratung von der Therapeutin an den Patienten (Patienten-Edukation), alle ergonomischen Verhaltenshinweise und die therapeutischen Übungen. Im klinischen Alltag gehen diese drei Komponenten fließend ineinander über.

Diese Übersicht bildet eine Grundlage zum Verständnis, was Selbstmanagement nach dieser Definition in der Praxis bedeutet.

1.2 5 Ziele des Selbstmanagements

Eine physiotherapeutische Behandlung ist ein komplexes Gebilde und besteht aus mehreren Facetten. Trotz guter Planung und Zielsetzung ist der Verlauf einer Behandlung nicht bis ins letzte Detail vorhersehbar. Jegliches Vorgehen muss an die aktuelle Situation des Patienten angepasst werden, viele Nuancen ergeben sich aus der situationsbezogenen Kommunikation und dem Verstehen zwischen Patient und Therapeutin.

Ein wesentlicher Anteil einer physiotherapeutischen Behandlung sollte aus dem Aspekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ bestehen. Dieser Anteil der Gesamtbehandlung wird mit dem Begriff Selbstmanagement beschrieben.

Dieses Kapitel zeigt, welche Ziele mit dem Selbstmanagement verfolgt werden.

Das Selbstmanagement ist ein Teil der Gesamtbehandlung des Patienten. Aus welchen Maßnahmen das Selbstmanagement besteht und welche Wichtigkeit es hat, unterliegt dem ClinicalReasoningProzess.

Das Selbstmanagement verfolgt fünf Hauptziele:

Therapieergebnisse erhalten und möglichst weiter verbessern,

Rückfällen vorbeugen,

Selbstverantwortung des Patienten stimulieren und Unabhängigkeit schaffen,

Zutrauen zu Bewegung fördern und Angst davor abbauen,

Zeit und Kosten sparen.

1.2.1 Therapieergebnisse erhalten und möglichst weiter verbessern

Physiotherapeutische Behandlungen sind in der Zeitdauer und Anzahl begrenzt. Häufig kann während einer Behandlung eine Verbesserung von Mobilität, Kraft oder auch koordinativen Fähigkeiten beobachtet werden. Die Zeitdauer einer Mobilisation oder die Anzahl der Wiederholungen einer Übung reichen aber in der Regel nicht aus, um eine bleibende Verbesserung zu erzielen.

Zu Beginn einer neuen Behandlung stellen wir häufig fest, dass die Verbesserung, die wir mit der letzten Behandlung erreicht hatten, zum Teil wieder rückläufig oder ganz ausgeblieben ist. Dies wird deutlich, wenn während einer Behandlung und auch zu Beginn jeder neuen Sitzung regelmäßig Wiederbefunde gemacht werden. Dieses Vorgehen ist nicht nur für die Therapeutin wichtig, es zeigt auch dem Patienten den Verlauf seines Problems.

Der Patient muss instruiert werden, wie er die erfolgreiche Behandlung zuhause weiterführen kann.

1.2.2 Rückfällen vorbeugen

Im Idealfall bekommt der Patient durch das Selbstmanagement ein Verständnis für sein Problem, er realisiert die verschiedenen Faktoren, die zu dem Problem beigetragen haben, er weiß, worauf er im Alltag, am Arbeitsplatz und beim Sport achten soll und er kennt die Maßnahmen, mit denen er sich selbst helfen kann. Mit diesem Wissen ist er vorbereitet, selbst wenn wieder ähnliche Problem auftreten.

Selbstmanagement leistet einen wesentlichen Beitrag zur Prävention und Gesundheitsförderung.

1.2.3 Selbstverantwortung des Patienten stimulieren und Unabhängigkeit schaffen

Gesundheit ist ein dynamischer Zustand, der bei verschiedenen Menschen unterschiedlich aussehen kann (Bircher u. Wehkamp 2006). Sie ist nicht einfach ein passiver Zustand, der gegeben ist, vielmehr trägt der Patient aktiv einen Teil dazu bei.

Dieser Aspekt kann genauso auf Probleme des neuromuskuloskelettalen Systems angewandt werden. Ein wesentlicher Teil des Prozesses, wieder gesund zu werden, liegt in den Händen des Patienten.

Oft fühlen sich Therapeuten zu sehr verantwortlich für das Befinden des Patienten und für den Erfolg der Therapie. Auch die hohe Erwartungshaltung eines Patienten an die Therapeuten- Fähigkeiten kann diese Haltung begünstigen. Der Patient legt sein

Problem im wörtlichen Sinne in die Hände der Therapeutin. Ihre Aufgabe besteht darin, Patienten so zu motivieren, dass diese ihr eigenes Potenzial optimal ausschöpfen. Selbstverantwortung kann zwar den Druck auf den Patienten erhöhen, es verleiht ihm aber auf der anderen Seite auch eine gewisse Macht über seinen Zustand.

Der Teufelskreis der Abhängigkeit von der Therapeutin und von passiven Therapieformen kann durch ein früh initialisiertes Selbstmanagement rechtzeitig in die richtige Bahn gelenkt werden.

1.2.4 Zutrauen zu Bewegung fördern und Angst davor abbauen

Der Patient macht sich seine eigenen Gedanken über sein Problem, er durchläuft also genauso wie die Therapeutin einen ClinicalReasoning- Prozess ( ▶ Abb. 1.2).

Abb. 1.2 Therapeutin (A) und Patient (B) durchlaufen einen Clinical- ReasoningProzess.

Die Gedanken und Vorstellungen des Patienten werden durch mehrere Quellen beeinflusst und entsprechen häufig nicht den korrekten medizinischen Erkenntnissen. Dies kann dazu führen, dass der Patient sich unnötig schont und gewisse Bewegungen und Tätigkeiten nicht mehr ausführt. Nur entsprechende kommunikative Fähigkeiten der Therapeutin können die falschen Vorstellungen des Patienten korrigieren und ihm ein Verständnis vermitteln, dass Bewegung die Heilungsprozesse meistens positiv unterstützt. Genaue Informationen über die Art der Bewegungen und wie sie ausgeführt werden können, werden dem Patienten helfen, seine Angst zu überwinden.

Der Patient soll so früh wie möglich eigene positive Erfahrungen mit Bewegung machen können. Diese Erfahrungen werden maßgeblich dazu beitragen, seine Angst vor Bewegung abzubauen.

1.2.5 Zeit und Kosten sparen

Die aktuellen Veränderungen im Gesundheitssystem zwingen uns, effizienter zu arbeiten. In der Regel steht uns nur noch eine begrenzte Anzahl von Behandlungen zur Verfügung – und die gilt es optimal zu nutzen.

Die Art und Weise, wie Physiotherapeuten das Selbstmanagement in der Behandlung einsetzen, hängt zum Teil auch von der Art des Gesundheitssystems und den Kostenträgern ab. Ist der Patient ein Selbstzahler, so kann das auch seine Erwartungen an die Therapie verändern. Diese Rahmenbedingungen sind ebenfalls ein Teil des ClinicalReasoningProzesses und so kann dem Selbstmanagement ein sehr hoher Stellenwert zukommen.

Ein anderer Faktor kann die Tatsache sein, dass der Patient wenig Zeit hat, um Behandlungen wahrzunehmen. Sein Hauptinteresse kann daher darin liegen zu lernen, was er selbst tun kann. Kommt der Patient mit dieser Erwartung zur Behandlung, kann das Selbstmanagement zum Hauptaspekt der Behandlung werden.

Effizientes Vorgehen in der Physiotherapie bedeutet, das Behandlungsziel durch möglichst wenige Sitzungen zu erreichen. Gutes Selbstmanagement wird diesen Prozess maßgeblich unterstützen.

Zusammenfassung

Die Ansprüche an eine physiotherapeutische Behandlung haben sich durch externe Bedingungen des Gesundheitswesens verändert. Auch seitens des Patienten stehen die Therapeuten unter dem Druck, effiziente Behandlungsstrukturen zu präsentieren.

Indem wir die Patienten früh aktiv in die Behandlung einbeziehen, ihnen Verantwortung übergeben und sie möglichst schnell unabhängig von Therapeuten und passiven Behandlungstechniken machen, können wir diese Ziele erreichen. Selbstmanagement muss somit möglichst früh eingesetzt und während der Behandlungsdauer verfeinert und erweitert werden.

1.3 Stellenwert in der Gesamtbehandlung

Obwohl zahlreiche Studien zeigen, dass Patienten, die ein Heimprogramm durchführen oder Informationen zu ihrer Krankheit erhalten, sehr gute Resultate erzielen, ist die Dimension des Selbstmanagements noch ein Stiefkind in der Physiotherapie. Vermittelt wird dies auch dem Patienten, denn häufig wird zum Ende einer Behandlung noch schnell unter Zeitdruck eine Übung gezeigt.

Der Stellenwert kann sich bereits ändern, wenn die Informationen und Übungen zum Beginn einer Behandlung erfolgen und ohne zeitliche Bedrängnis vermittelt werden.

Das folgende Kapitel beleuchtet, wie sich der Stellenwert im Behandlungsverlauf verändert und welche Mittel die Förderung des Selbstmanagements unterstützen.

1.3.1 Stellenwert des Selbstmanagements im Behandlungsverlauf

Eine physiotherapeutische Gesamtbehandlung setzt sich immer aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Im Verlauf einer Behandlungsserie wird sich diese Zusammensetzung immer wieder verändern. Es gibt keine vorgegebenen Raster, vielmehr entscheidet hier wieder die individuelle Situation jedes Patienten.

Hauptaspekt der ersten Behandlung ist die Befundaufnahme. Am Ende der Funktionsuntersuchung kann bereits eine erste Behandlungstechnik mit einem anschließenden Wiederbefund stehen ( ▶ Abb. 1.3).

Die restliche Zeit sollte genutzt werden, um dem Patienten bereits die für ihn wichtigen Tipps zu vermitteln, zum Beispiel worauf er beim Sitzen achten soll, wie er sich das Kissen falten kann um die Halswirbelsäule gut zu unterstützen oder in welcher Stellung er die schmerzhafte Schulter am besten entlasten kann.

In einem kurzen Abschlussgespräch werden dem Patienten die Ergebnisse der physiotherapeutischen Untersuchung erklärt und die Behandlungsplanung erörtert. Ich betone in diesem Gespräch, dass ein Teil der Behandlung durch mich als Therapeutin vorgenommen werden kann (z. B. durch manuelle Therapie) und dass ein wichtiger Anteil der Behandlung darin bestehen wird, dass ich dem Patienten zeige, was er selbst dazu beitragen kann.

Die erste Behandlung ist wie ein Türöffner. Der Patient soll die Behandlung mit einem positiven Gefühl verlassen. Kommunikation spielt eine Hauptrolle, um bereits zu Beginn eine Basis des Vertrauens zu schaffen.

Während der ersten Behandlungen geht der Prozess des kontinuierlichen Analysierens (Maitland 1986, 1987, 2005) weiter, bei dem alle umliegenden Gelenke und Strukturen auf ihre mögliche Beteiligung untersucht werden. An den bereits untersuchten Strukturen werden die Techniken weiter angewandt, die im Wiederbefund ein positives Resultat gezeigt haben ( ▶ Abb. 1.3).

Die andere Hälfte der Zeit ist dem Selbstmanagement gewidmet. Zu Beginn braucht der Patient vielleicht vorwiegend Informationen über die Entstehungsmechanismen oder auch über die Pathologie seines Problems (siehe auch Kap. 2.1.4 und 2.2). Dies sind vor allem Informationen auf kognitiver Basis, um dem Patienten ein Verständnis für seinen Bewegungsapparat und sein Problem zu vermitteln.

Daraus folgend ergeben sich meist ergonomische Konsequenzen. Diese gilt es zu verstehen und dann auch praktisch zu üben. Der dritte Anteil des Selbstmanagements beschäftigt sich mit der Instruktion der therapeutischen Übungen.

Jede Patientensituation ist unterschiedlich, es gibt demzufolge keine allgemeingültigen Vorschläge, sondern nur Ideen und Hinweise, wie sich eine Behandlung in dieser Phase zusammensetzen könnte.

Der Anteil der passiven Maßnahmen sollte sich immer weiter reduzieren, während der aktive Anteil größer wird. An manuellen Techniken sollte nur noch das eingesetzt werden, was gute Resultate bringt und was der Patient selbst nicht machen kann. Diese Gewichtung zeigt dem Patienten auch, dass er zusehends mehr Verantwortung und Kontrolle über sein Problem erhalten wird ( ▶ Abb. 1.3). In dieser Phase können zum Beispiel auch Erklärungen über Schmerzen (siehe auch Kap. 2.1.4 und 2.4) vermittelt werden.

Zudem braucht der Patient jetzt Unterstützung auf emotionaler Ebene. Es ist ja kaum zu erwarten, dass sich die Erfolge immer sofort einstellen, aus diesem Grund braucht er Zuwendung und er muss motiviert werden, mit den Übungen trotzdem nicht aufzuhören (siehe auch Kap. 1.5.3).

Die ergonomischen Hinweise können jetzt vielleicht aus dem Bereich der sportlichen oder einer anderen Freizeitaktivität kommen (siehe auch Kap. 3.6).

Zu diesem Zeitpunkt kennt der Patient eventuell schon 3 verschiedene therapeutische Übungen, die er im Alltag durchführt. Es ist sehr wichtig, dass in jeder Behandlung nachgefragt wird, wie es mit der Umsetzung klappt und welche Wirkung die Übungen haben. Dann werden die Übungen kontrolliert und verfeinert, wenn nötig auch gesteigert. Erst wenn der Patient alle Übungen sicher durchführen kann, kann das Selbstmanagement um eine neue Übung erweitert werden.

Es ist selbstverständlich, einen Plan einer Untersuchung oder einer Behandlung zu machen, aber meistens planen wir nicht voraus, wie wir dem Patienten die nötigen Informationen vermitteln. Es ist sehr hilfreich, auch in diesem Bereich einen Plan aufzustellen, der genau enthält, was wir vermitteln wollen und zu welchem Zeitpunkt.

In der Abschlussbehandlung ( ▶ Abb. 1.3) wird meist nur noch eine geringe Anzahl von passiven Techniken durchgeführt. Der Hauptanteil besteht aus der Kontrolle und Wiederholung aller therapeutischen Übungen und der Wiederholung aller Haltungsinformationen. Der Patient soll Gelegenheit haben, sämtliche Unsicherheiten zu klären.

Abb. 1.3a-d Stellenwert des Selbstmanagements in den verschiedenen Behandlungsphasen. a Zusammensetzung der ersten Behandlung, b Zusammensetzung der Behandlung in der Anfangsphase, c Zusammensetzung der Behandlung in einer fortgeschrittenen Phase, d Zusammensetzung der letzten Behandlung.

Im Abschlussgespräch muss der Patient aufgeklärt werden über das weitere Verhalten im Alltag, im Beruf und auch beim Wiedereinstieg in seine sportliche Aktivität. Er muss über Ressourcen verfügen, falls das Problem wieder auftauchen oder sein Zustand sich wieder verschlechtern sollte.

Unser Ziel ist es, das Bewegungsverhalten des Patienten zu verändern. In den ersten sechs Monaten einer Verhaltensänderung ist die Rückfallquote hoch (Prochaska et al. 1992). Wenn möglich, sollten dem Patienten Kontrolltermine in längeren Abständen gegeben werden.

1.3.2 Möglichkeiten, die Bedeutung des Selbstmanagements hervorzuheben

Um dem Selbstmanagement den nötigen Stellenwert zu geben, ist der Zeitpunkt entscheidend, zu dem es in den Ablauf der Behandlung integriert wird.

Am Beginn jeder Behandlung steht in der Regel eine Standortbestimmung. Die wichtigsten Vergleichsparameter aus der Anamnese werden gezielt nachgefragt und alle relevanten physischen Tests werden wiederholt.

Werden nun in der Behandlung neue Techniken angewandt, ist es essenziell, dass sie am Beginn der Behandlung stehen, damit die Wirkung durch den Wiederbefund genau geprüft werden kann. Sind bereits mehrere wirksame Techniken eingesetzt worden, hat sich die Ausgangsituation schon verändert und ein Effekt der neuen Technik ist nicht mehr zu erwarten.

Das bedeutet, dass jede neue therapeutische Übung auch zu Beginn einer Behandlung instruiert werden soll. Anschließend wird ein Wiederbefund durchgeführt. So kann die Therapeutin prüfen, ob die gewünschte Wirkung eintritt und der Patient erkennt, dass sich zum Beispiel die Beweglichkeit nach einer Eigenmobilisation verbessern kann. Wird die Übung zu Beginn der Sitzung instruiert, besteht auch die Möglichkeit, am Ende der Behandlung nochmals kurz auf die Übung zurückzukommen.

In der nächsten Behandlung wird die Übung gleich zu Beginn in der Standortbestimmung überprüft, zusammen mit den anderen relevanten Tests.

Auch das wiederholte Kontrollieren der Übungen zeigt dem Patienten, welchen Stellenwert diese Maßnahmen haben.

1.4 Wissenschaftliche Untersuchungen

Im Jahr 2004 erschien im British Medical Journal eine randomisierte kontrollierte Studie mit nachhaltiger Wirkung. Die britische Forscherin Helen Frost und ihr Team von der Universität Warwick untersuchten zwei verschiedene Behandlungsansätze bei Patienten mit LWSBeschwerden, die länger als 6 Wochen anhielten.

Die eine Patientengruppe erhielt durchschnittlich eine Beratungsstunde, in der sie ein Übungsprogramm zusammengestellt bekam. Die zweite Patientengruppe bekam dieselbe Beratung und zusätzlich durchschnittlich fünf Behandlungen mit Gelenksmobilisationen, Weichteiltechniken, physikalischen Maßnahmen, Dehnungen und Kräftigungen.

Das Resultat war verblüffend, denn die Gruppe mit nur einer Beratungsstunde hatte nach 6 Wochen nur ganz geringe Nachteile, während nach 12 Monaten kein Unterschied mehr zwischen den Gruppen bestand.

Dieses Kapitel informiert über weitere Studien zum Selbstmanagement und zeigt, welche Konsequenzen daraus für die praktische Tätigkeit gezogen werden können.

1.4.1 Integration von wissenschaftlicher Evidenz in die tägliche Arbeit

„Evidencebased Practice ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen bei individuellen Patienten“ (Sackett et al. 1996, S.71).

Der englische Begriff „Evidence“ bedeutet „es manifestiert sich“. Das heißt, was wissenschaftlich erwiesen ist, was sich als positiv manifestiert hat, müssen wir in unsere Entscheidungsprozesse miteinbeziehen. Ein fundiertes Wissen über wissenschaftliche Untersuchungen ist unerlässlich, um Entscheidungen im Sinne des Patienten fällen zu können.

Auf der anderen Seite muss die individuelle Situation des Patienten beurteilt werden. Dazu gehören die Ergebnisse seiner körperlichen Untersuchung, seine allgemeine körperliche Verfassung, seine Rahmenbedingungen im Alltag und seine Persönlichkeit. Die Entscheidung, welche Behandlung angewandt wird, soll alle Faktoren optimal berücksichtigen, um für diesen Patienten die beste Lösung zu finden.

In den letzen Jahren sind zahlreiche Studien erschienen, die unterschiedliche Aspekte des Selbstmanagements untersucht haben. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Studien genauer zu betrachten, um Hinweise darauf zu erhalten, welche Maßnahmen sich bei welcher Art von Patienten als nützlich erweisen.

1.4.2 In Studien untersuchte Aspekte des Selbstmanagements

Die Vorstellung, woraus Selbstmanagement besteht, ist nicht einheitlich definiert. Das bedeutet, dass in den Studien zum Teil unterschiedliche Komponenten des Selbstmanagements untersucht werden.

In der Studie von Helen Frost, die in der Einleitung beschrieben ist, bestand das Selbstmanagement aus einem Übungsprogramm, Hinweisen zum Verhalten im Alltag und Hintergrundwissen über Rückenprobleme, um eventuell falsche Vorstellungen zu korrigieren. Zusätzlich erhielten die Patienten schriftliche Informationen anhand eines Büchleins.