Und dann war es leicht - Lea Maria Wernli - E-Book

Und dann war es leicht E-Book

Lea Maria Wernli

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Beschreibung

Wir brauchen mehr gute Nachrichten! Dieses Buch hat 20 davon! Hey du! Ja, DU! - Suchst du mehr Leichtigkeit im Leben? - Wünschst du dir endlich inneren Frieden und Gelassenheit? - Ist dir die Lebensfreude abhanden gekommen? - Hast du schon viel an dir gearbeitet, doch die alten Gefühle und Gewohnheiten holen dich immer wieder ein? - Hast du versucht, dich zu verstehen oder zu heilen und bist doch nie wirklich bei dir angekommen - irgendetwas fehlt immer noch? Weißt du was? Du bist nicht allein damit! Die 20 Menschen, die dieses Buch geschrieben haben, verstehen dich so gut! Denn auch ihr Leben war einst sehr schwer und Leichtigkeit schien etwas zu sein, das sie irgendwann auf dem Weg zum Erwachsenendasein verloren haben … In ihren wahren Geschichten erzählen sie davon, wie sich ihr Leben zum Guten veränderte - manchmal schrittweise, manchmal mit einem großen Knall -, und welche Erkenntnisse dazu führten. Erkenntnisse, die so tiefgreifend sind, dass sie auch dein Leben verändern können … Vielleicht ist es ja leichter als gedacht, Lebensfreude und inneren Frieden (wieder) zu finden? Mit Beiträgen von: Susann Vanessa Ahr - Christa Beckers - Lisa Berner - Sandra Liane Braun - Virginia Olivia Calonder - Silvia Chytil - Antonietta D'Angelo - Patricia Grund - Andrea Häcki - Beatrice Häcki - Dorit Heck - Elisabeth Löffelad - Bettina Ricarda Ramm - Anita Schrackmann - Saskia Savita Schulte - Shailia Stephens - Martha Tretter - Lea Maria Wernli - Klara Willinek - Kerstin Wolff

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Seitenzahl: 254

Veröffentlichungsjahr: 2022

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UND DANN WAR ES LEICHT

© 2022 Andrea Häcki, Anita Schrackmann, Antonietta D’Angelo, Beatrice Häcki, Bettina Ricarda Ramm, Christa Beckers, Dorit Heck, Elisabeth Löffelad, Kerstin Wolff, Klara Willinek, Lea Maria Wernli, Lisa Berner, Patricia Grund, Martha Tretter, Silvia Chytil, Sandra Liane Braun, Saskia Savita Schulte, Shailia Stephens, Susann Vanessa Ahr, Virginia Olivia Calonder

Hrsg. von: Saskia Savita Schulte, Shailia Stephens und Lea Maria Wernli

ISBN Hardcover: 978-3-347-66413-5

ISBN E-Book: 978-3-347-66414-2

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Hinweise der Herausgeberinnen:

Haftung: Dieses Buch informiert über Selbsthilfemethoden und wurde von den Autorinnen nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Wer sie anwendet, tut dies auf eigene Verantwortung. Eine Haftung wird ausgeschlossen. Autorinnen und Herausgeberinnen beabsichtigen nicht, Diagnosen zu stellen oder TherapieEmpfehlungen zu geben. Die hier beschriebenen Verfahrensweisen sind nicht als Ersatz für professionelle Behandlung bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen zu sehen. Dieses Buch enthält außerdem Links zu externen Websites Dritter. Für diese fremden Inhalte übernehmen Autorinnen und Herausgeberinnen keine Gewähr.

Abgrenzung zur Psychotherapie: Coaching ist keine Therapie und ersetzt diese auch nicht. Coaching basiert auf einer Coach-Klienten-Beziehung, die durch ein partnerschaftliches Miteinander gekennzeichnet ist und dabei die Rolle des Coaches klar von Therapeuten und Ärzten abgrenzt. Das Ergebnis eines Coachings stellt nicht die Linderung psychischer Beschwerden dar, sondern die individuelle Weiterentwicklung des Klienten, womit eine Steigerung seiner allgemeinen Lebensqualität einhergeht.

UND DANN WAR ES LEICHT

Wie 20 Menschen Lebensfreude und inneren Frieden wiederfanden – und wie auch du leichter leben kannst

HERAUSGEGEBEN VON: SASKIA SAVITA SCHULTE

SHAILIA STEPHENS LEA MARIA WERNLI

Besuche unsere Webseite: leichter-leben-buch.com

Anmerkung der Herausgeberinnen

Das Autorenhonorar dieses Buches wird für einen guten Zweck gespendet: der Übersetzung der Werke von Sydney Banks ins Deutsche, um sie viel mehr Menschen zugänglich zu machen.

Inhalt

Vorwort von Dicken Bettinger

NICHTS WAR MEHR WIE VORHER

von Lea Maria Wernli

VERSÖHNUNG MIT FRAU ROTTENMEIER

von Beatrice Häcki

DAS LEBEN IST EIN SPIEL – AUCH WENN WIR ES NICHT IMMER ERKENNEN

von Silvia Chytil

DU SOLLTEST … GAR NICHTS!

von Patricia Grund

TSCHÜSS KONTROLLFREAK, HALLO LEBEN!

von Sandra Liane Braun

ZUHAUSE IST KEIN ORT, SONDERN EIN GEFÜHL

von Antonietta D’Angelo

EIN LEBEN IM KOPF IST EIN LEBEN IM LEID

von Shailia Stephens

ICH DACHTE IMMER, MIT MIR SEI ETWAS FALSCH

von Andrea Häcki

VON DER PANIK ZU NEUEN PERSPEKTIVEN

von Susann Vanessa Ahr

HURRA, ICH FUNKTIONIERE – ABER WO BLEIBT MEIN LEBEN?

von Christa Beckers

VOLLKORNBROT MIT AVOCADO

von Virginia Olivia Calonder

FINANZIELLE FREIHEIT MAL ANDERS

von Saskia Savita Schulte

AUSDRÜCKLICH LEBEN

von Elisabeth Löffelad

BÜHNE FREI FÜR DEN SELBSTZWEIFEL

von Lisa Berner

MEHR GELASSENHEIT IM LEBEN – VOR-SORGEN ADE!

von Anita Schrackmann

EINFACH MENSCH SEIN – EINFACH SEIN

von Martha Tretter

AMAZING GRACE – VOM WUNDER DER GNADE

von Dorit Heck

ICH WÜNSCHTE, ICH HÄTTE DAS FRÜHER GEWUSST – MEIN WEG VOM HAMSTERRAD ZUM ENTSPANNTEN ERFOLG

von Bettina Ricarda Ramm

FRAGMENTE EINER WANDLUNG

von Klara Willinek

DIE DREI MAGISCHEN PS UND DIE SCHÖNSTE FRAU DER WELT

von Kerstin Wolff

Weiterführende Links & Literaturempfehlungen

Vorwort von Dicken Bettinger

In diesem Buch findest du Geschichten der Verwandlung: Geschichten von Menschen, denen bestimmte Erkenntnisse und Einsichten dabei halfen, eine höhere Form des Wohlbefindens zu erreichen. Es sind ganz normale Menschen, Menschen wie du und ich.

Jede Person in diesem Buch ist den sogenannten Drei Prinzipien in Form von Geschichten oder Metaphern begegnet. Und es waren diese Prinzipien, die bei den Zuhörenden zu Veränderungen in ihrem eigenen Wohlbefinden führten.

Jedem Menschen wohnt ein Ort der Stille inne. Doch erst, wenn der Geist zur Ruhe kommt, ist es möglich, sich der wunderbaren Gefühle bewusst zu werden, die in dieser Stille existieren. Diese Gefühle des Wohlbefindens sind uns angeboren und jeder von uns hat Zugang zu ihnen, wenn unser Geist offen und empfänglich ist. Die Drei Prinzipien helfen den Menschen, diesen Zustand geistiger Ruhe zu erreichen.

Aber was sind nun diese Drei Prinzipien? Die Physikforschung hat bewiesen, dass nur 4% der Energie in unserem Universum eine Form hat – einschließlich aller Sterne und Planeten ebenso wie subatomarer Teilchen. Die restlichen 96% der universellen Energie sind formlose dunkle Energie oder Materie. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben (ebenso wie Mystiker und Mystikerinnen) im Laufe der Zeit die Entdeckung gemacht, dass wir alle ein Teil von und eins mit dem unendlichen Energiefeld sind, in dem wir existieren. Und dieses formlose Energiefeld ist nicht passiv, sondern dynamisch. Dieses universelle Feld ist voll von kreativem Potential und vermag sowohl alles zu erschaffen, was existiert, als auch das Erschaffene zu steuern.

Ein Mann namens Sydney Banks hatte einst eine Erleuchtungserfahrung, durch die ihm klar wurde, dass dieses unendliche, universelle Energiefeld von drei formlosen Prinzipien oder Kräften bestimmt wird, die all unser psychologisches Erleben hervorbringen: Geist, Bewusstsein und Gedanke.

„Geist“ ist die spirituelle Quelle und Intelligenz hinter der Schöpfung allen Lebens. „Gedanke“ ist die Kraft, die jegliches Gefühl und Erleben im Menschen erzeugt. Und „Bewusstsein“ ist das, was den Menschen erlaubt zu erkennen, wie der Verstand über das Denken unser Erleben erschafft – und uns auch ermöglicht, uns unseres gemeinsamen spirituellen Ursprungs bewusst zu werden.

Diese Prinzipien sind allgegenwärtig und erschaffen beständig Leben. Sie sind die universelle Grundlage des Menschen. Ohne sie könnte ein menschliches Wesen nicht existieren.

Während des Großteils meiner 75 Lebensjahre habe ich als klinischer Psychologe gearbeitet und ich kann dir versichern, dass es vor Sydney Banks in der Psychologie keine universellen Prinzipien gab, die für alle Menschen galten und das menschliche Erleben erklären konnten. Die Erkenntnisse dieser Prinzipien ermöglichen jedem Menschen, ohne Umwege zu mehr Wohlbefinden zu gelangen.

Die Drei Prinzipien werden heute in der ganzen Welt gelehrt. Jeder kann sie lernen, unabhängig von Alter oder Herkunft. Sie werden Studierenden jeden Alters in Schulen und Universitäten vermittelt, Führungskräften in der Wirtschaft, Arbeiterinnen und Arbeitern, Polizeibeamten, Gefängnisaufsichtspersonal, Männern und Frauen in Haftanstalten, Menschen in psychiatrischer Behandlung, Psychotherapeuten und Therapeutinnen, von Gewalt dominierten Gemeinschaften und Menschen, die an Suchtkrankheiten leiden. Projekte, die mit diesen Gruppen arbeiten, sind erforscht worden und haben bewiesen, dass das Verständnis der Drei Prinzipien das Wohlbefinden der beteiligten Personen steigert.

Die Drei Prinzipien vermitteln eine Botschaft der Hoffnung! Jeder Mensch trägt ein ureigenes Wohlbefinden in sich, das nicht zerstört oder verändert werden kann. Jeder Mensch hat direkten Zugang zu diesem Wohlbefinden und kann lernen, seinen Verstand weiser zu nutzen. Jeder kann die Antworten auf seine Probleme in sich selbst finden und jeder Einzelne kann mehr Liebe und Verständnis in die Welt bringen.

Ich möchte dich bitten, diese Geschichten mit deinem Herzen und nicht mit deinem Verstand zu lesen. Die tiefe Wahrheit der Drei Prinzipien wird dich auf einfühlsame und mühelose Weise zu deinem eigenen Wohlbefinden führen. Bedenke, dass dein Denken dein Wohlbefinden steuert. Wenn du störende Gedanken loslässt und zu einem ruhigen Geist findest, hast auch du Zugang zu jenen wunderbaren Gefühlen, von denen du bisher nur geträumt hast: mehr Frieden, Freude, Liebe und Mitgefühl.

Dr. Dicken Bettinger, Ed.D., klinischer Psychologe im Ruhestand, international bekannter Seminarleiter für die Drei Prinzipien und Mitautor von Der Weg nach Hause: Entdecke das Fundament Deines psychischen Wohlbefindens.

Nichts war mehr wie vorher

von Lea Maria Wernli

Hey du, ja, genau du. Vielleicht weiß ich, wie du dich fühlst.

Meine Güte, wie sehr habe ich mich geschämt. Ich habe mich unglaublich geschämt dafür, dass ich dieses wunderbare Leben, das ich hatte, nicht genießen konnte.

Ich war immer wieder überfordert, angespannt, tief in meinen Geschichten über Vergangenheit, über Schuld und Scham verstrickt. Ich hatte einen wunderbaren Mann, zwei gesunde, großartige Jungs und gute Jobs.

Dennoch suchten mich die Gefühle der Überforderung und der Wut heim. Ich dachte, ich sei eine schlechte Mutter, eine schlechte Ehefrau und dass ich als Tochter und Freundin einfach nichts taugte. Wenn die Gefühle zu stark wurden, habe ich ZU VIEL, nicht nur ein wenig zu viel, sondern VIEL ZU VIEL getan: zu viel gegessen, zu viel gekauft, zu viel geredet, gestritten oder nach Aufmerksamkeit im Außen gelechzt.

Manchmal habe ich auch getrunken. Es war nicht täglich, nicht oft, aber es gab diese Stimme in mir, die sagte: „Ich darf das jetzt. Mit Freundinnen feiern, sehen und gesehen werden. Ich darf mir etwas gönnen. Der Alltag ist anstrengend genug.“ Und dann wurden manchmal aus einem Glas zwei und dann drei. Das Gespräch war zuerst spannend und die Tanzfläche verlockend. Aber ich konnte nicht nach Hause gehen, als es am schönsten war. Ich blieb. Aus einem Glas wurden viel zu viele. Und dann lag ich später im Bett und habe mich ganz tief geschämt.

Nach solchen Nächten konnte ich nicht verstehen, wie ich immer wieder entgegen all meiner Werte handelte. Am nächsten Tag packte ich wieder Schuld und Scham obendrauf. Ich verurteilte mich für all die Dinge, die ich gesagt oder getan hatte, wollte im Erdboden verschwinden.

Oh mein Gott, ich habe alles probiert, um das zu ändern. Ich war in Therapie, ich habe meine Vergangenheit durchleuchtet, analysiert, habe mit Energien und vergangenen Leben gearbeitet, körperlich, mental, psychisch und physisch – und ich dachte immer: Es kann doch nicht sein, dass es für mich keine Lösung gibt. Ich fühlte mich gebrochen, immer wieder, oder zumindest angeknackst. Ich habe meine Risse bepinselt, golden bemalt, dann wieder aufgerissen und wieder zusammengeklebt. Immer blieb ein kleines, schales Gefühl zurück.

Mit der Zeit besserte es sich, meine Dämonen zeigten sich seltener, aber ich schaute noch immer über meine Schulter zurück. Ich war immer diese eine Portion extra achtsam.

Immer ein Stück angestrengt.

Ich sehe dich. Ich spüre dich. Du versuchst alles, du gibst nicht auf und doch wirst du müde und dann geschieht es erneut, dann passiert es wieder. Der Dämon steht hinter dir und zack – du bist ausgeliefert. Du kannst dich nicht wehren, es fühlt sich so verdammt echt und real an. Der Druck ist so groß, dass du dir sagst: „Ach komm, ein Glas, ein Paar Schuhe oder die Chips … es kommt sowieso nicht mehr drauf an.“

Und dann landest du dort, im Keller, die Laune sinkt, die Schuld ist groß. Du landest dort, wo du nicht sein willst. Dort, wo du weißt, dass jeder weitere Schritt nur ins Verderben führt. Du bist dir nichts mehr wert dort. Nichts ist für dich von wert. Wie auch. Es ist nur dunkel, schwarz, ausweglos. Und die Gewohnheit, die Sucht, das Tun erscheint wie ein kleines Kuscheltier. Es erscheint wie eine Möglichkeit, Licht, ein Fünkchen Menschlichkeit vielleicht, ein wenig Kontrolle im unkontrollierbaren Chaos der Gefühle. Und dann bist du dort und es wird ein klein wenig ruhiger. Für einen kurzen Moment etwas angenehmer.

Du atmest ein, du atmest aus und dann schließt du die Augen. Ja, es wird wieder hell werden, aber nicht in diesem Moment. Da ist es einfach dunkel. Und du legst dein Gesicht auf den Boden. Auf den kalten Boden.

Dann eines Tages, ja, da hat es „Boom“ gemacht, ich erwachte. Zu einem Zeitpunkt, als ich nicht mehr gesucht habe. Ich hatte mich zu dieser Zeit mit „angekratzt“, „gebrochen“, „noch nicht ganz heil“ irgendwie angefreundet. Ich war manchmal traurig, aber doch auch versöhnt mit diesem „Nicht-ganz-okay-Sein“.

Und dann, mitten in der Nacht …

Das Buch fällt auf den Boden, unnatürlich laut. Ich bin eingeschlafen mit Michael Neills Buch „The Space Within“ auf der Brust. Der letzte Satz hallt in mir nach: „Wir sind alle spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.“

Ich stehe auf. Bleibe mitten im Zimmer stehen und spüre das Bewusstsein durch mich und durch jedes lebendige Wesen. Ich erkenne. WIR SIND ALLE EINS. ALLE IMMER JETZT.

Da bleibe ich stehen. Mitten im Zimmer. Nicht mehr ganz von dieser Welt und doch plötzlich angekommen. Lebendig. Hier und jetzt. Mein kleiner Aha-Moment, der meine Welt erschüttert. Ich bin hellwach. Aufgewacht in diesem Leben. Ich bin nicht gebrochen, bin immer ganz und heil gewesen.

Oh, wow, und der Tag danach fühlte sich an, als ob ich den größten Kater meines Lebens hätte. Ich war müde, zerbrechlich, aufgewühlt. Und gleichzeitig so berührt, roh und nackt. Ich war allein zu Hause mit meinen beiden Söhnen und saß auf der Treppe, tränenüberströmt, erleichtert und erschöpft. Und dann kam die nächste Einsicht, mit einer Wucht.

Ich sah mich um. Meine beiden Jungs, die gerade noch auf dem Korridor gerangelt haben, waren draußen vor der Türe. Ich hörte ihr Lachen und ihr Streit war vergessen. Ich erkannte: „Ich fühle meine Gedanken. Wir alle fühlen nur immer unsere Gedanken, von Moment zu Moment. Verdammt, es ist wahr. Ich fühle nicht die Jungs, nicht ihren Konflikt … ich fühle meine Gedanken über mich und die Welt.“

Ich habe geweint und meiner Gedankenstimme gelauscht, die unaufhörlich lamentierte, was ich für eine schlechte Mutter sei, dass meine Söhne sich nicht benehmen könnten. Dass ich nicht mehr könne …

Der Satz „Ich kann nicht mehr“ war wie ein Echo in meinem Kopf. Es lamentierte und doch hatte ich einen AHA-Moment. Inmitten des Gefühlschaos waren mein Bewusstsein und mein neues Wissen über die Gedanken zufällig zur selben Zeit am selben Ort.

Das bedeutet, dass ich es spüren, sehen, schmecken konnte. Die Magie hinter dem Leben. Wir sind lebendig, wir denken und fühlen und wir können das alles auch noch bewusst wahrnehmen. Das alles wurde für einen Moment sichtbar. Ich war ganz im Moment und spürte die Treppe unter mir, den leichten Luftzug von draußen, hörte die Stimmen meiner Jungs, fühlte die Liebe für sie und das Leben.

Ich war erneut ganz im Moment. Und das veränderte alles. Es fühlte sich an, als ob sich der Schleier gelüftet hätte. Aus Grau wurde wieder Bunt.

Ich stand auf und von dem Moment an fiel ich in einen Fluss von „bewussten Einsichten“. Ich staunte von morgens bis abends. Diese ersten Einsichten ließen mich zur Schönheit des Menschseins, zur Schönheit des Lebens wieder erwachen. Ich spürte das Leben, das Leben durch mich und durch all die Menschen um mich herum fließen. Ich erkannte die Wahrheit darin, dass wir alle denken undfühlen, dass wir alle lebendig sind und das Bewusstsein haben, zu erkennen, wo wir uns gerade befinden: im Leben oder im Kopf.

Diese neue Sicht, dieses neue Erleben veränderte alles in meinem Leben. Veränderte meine Erfahrung. Ich konnte endlich all das genießen, was ich hatte. All diese wunderbaren Dinge, all diese Menschen, all diese Facetten des Menschseins. Ich erinnerte mich an den Ort in mir, wo ich Mensch und sogar mehr als Mensch war – Essenz, lebendige Energie.

Ich fühlte mich daraufhin ständig wie ein kleines Kind. Ich entdeckte die Welt neu, spürte, dass ich in jedem Moment geleitet bin, dass ich das Leben, die Weisheit, die Intuition immer auf meiner Seite hatte, von Moment zu Moment. Immer da. Oft leise und doch kristallklar … es fühlt sich bis heute so an, als sei ich mit etwas Größerem „tief verbunden“ und doch ganz bei mir. Ich wurde mehr ich selbst, ohne dem so unermesslich viel Bedeutung beimessen zu müssen.

Heute bin ich nach wie vor jeden Tag zutiefst dankbar. Ich weiß, dass meine Erfahrung des Lebens eine andere wäre, hätte es jenen Moment nicht gegeben. Es wäre auch ein Leben gewesen, aber nicht ein solches Leben, wie ich es jetzt habe: ein Leben mit so viel Ruhe, Klarheit und Gelassenheit. So viel Liebe, Verbundenheit und Kreativität. Ein Leben mit all den Vorteilen, die ein ruhiger Geist und das Wissen um die lebendige Kraft, die durch uns wirkt, mit sich bringen.

Und falls du dich fragst, wie es mir jetzt geht?

Es ist fast magisch, ja, fast zu gut, um wahr zu sein. Mein Leben ist richtig gut. Mein Leben ist tief und klar und leicht. Die Bäume sind grüner heute. Der Kaffee schmeckt besser. Ich genieße meine Kinder. Die Beziehungen zu meinem Liebsten, meiner Familie und meinen engen Freunden sind einfach saugut. Mit den Menschen, die heute in meinem Leben sind, habe ich keine Dramen. Es gibt kein „Ich möchte dich nie mehr sehen“, es gibt auch kein „Ich kann dir nicht mehr in die

Augen schauen“. Wenig Scham und Schuld, stattdessen viel Freude und Leichtigkeit.

Natürlich ist da noch immer das Menschsein, aber ich navigiere die menschlichen Gefühle leichter und einfacher. Ich bin weniger persönlich betroffen. Die alten Gewohnheiten sind fast alle weg. Ich esse und genieße es meistens. Und wenn ich mal etwas ZU VIEL bin, dann weiß ich, dass es Zeit ist, etwas langsamer zu werden.

Ich habe drei Jahre gar nichts getrunken. Heute trinke ich selten. Alkohol ist noch immer nicht gesund für mich, aber ich weiß, dass ich mir vertrauen kann und nicht mehr im Keller erwache.

Ich coache, bin Mentorin, schreibe oft und bilde Menschen in dem Verständnis der Drei Prinzipien zu Coaches aus. Dieser Beruf ist der beste für mich auf der ganzen Welt. Ich bin täglich dankbar, dass ich über dieses Verständnis vom Leben gestolpert bin.

Ja, ich stehe noch immer um sechs Uhr morgens auf und mache Frühstück. Heute aber selten erschöpft, da ich so viel tiefer schlafe. Ich habe Launen. Manchmal geht es hoch und dann wieder runter. Diese menschlichen Launen habe ich auch. Ich weiß aber, dass ich meinen Gefühlen vertrauen kann. Sie sind heute nicht mehr die größten Feinde, sondern meine allerbesten Freunde. Ich spüre, wenn es eng wird, wenn ich genervt, traurig, angespannt bin – und spüre darin den Liebesbrief mit der Botschaft an mich, doch bitte innezuhalten. Bewusst zu werden und zu tun, was auch immer mir gerade guttut. Spazieren, schlafen, Kaffee trinken, auf dem Balkon auf meiner Bank sitzen. So kann die Gedankenenergie ungehindert durch mich durch fließen und es kommt der nächste frische Gedanke. Das ist diese wunderbare Gedankenenergie, mit der wir das Leben kreieren. Wenn wir uns nicht in unseren sorgenvollen Gedanken verlieren, wenn wir ruhiger werden, dann kommen immer wieder neue Impulse, neue Ideen für unser Leben durch. Von Moment zu Moment. Und ich weiß, dass ich ganz heil und perfekt bin, egal wie ich mich gerade fühle.

Dieses Gefühl, dieses Wissen, verbunden mit meiner Intuition, das ist die echte Navigation durchs Leben. Von dort aus bin ich in der Welt und habe eine wunderbare menschliche Erfahrung dabei. Ich bin mehr zu mir geworden. So kann ich diese menschliche Erfahrung viel mehr schätzen und mich diesem Leben auch immer wieder in die Arme werfen.

Das Hoffnungsvollste für mich ist aber, dass das alles für dich auch möglich ist. Dieses leichte Leben ist keine Spezialität von mir, dieses leichte Leben ist für alle Menschen gedacht. Für dich und mich. Du kannst hier und jetzt für einen Moment innehalten. Spürst du das Leben? Was denkst du gerade und wie fühlst du dich? Oder: Was denkst du gerade und wie fühlst du dich, wenn du das denkst? Spürst du den Unterschied dazu im Vergleich zum Gefühl zu leben, präsent zu sein?

Halte inne, hebe kurz den Kopf. Siehst du den Himmel? Hinter den Wolken ist er immer blau. Du bist immer heil, immer ganz und hast ein inneres Wissen, das dich in jedem Moment begleitet.

Lea Maria Wernliist Coach und Mentorin, sie sieht schlecht und hört dafür umso besser zu. Nach einer tiefen Einsicht über das Menschsein hat sie sich wieder ins Leben verliebt und begleitet ihre Kundinnen liebevoll, aber auch mal streng oder mit ein paar ordentlichen Flüchen zu ihrer wahren Natur. Heute ist sie nur noch süchtig nach guten Geschichten und Kaffee.

http://leichter-leben-lounge.com

Versöhnung mit Frau Rottenmeier

von Beatrice Häcki

Ich hatte eine, wie man so schön sagt, Bilderbuch-Kindheit. Ich bin mitten in der Schweiz, etwas abseits eines ländlichen Dorfes in einem kleinen, gemütlichen Holzhaus aufgewachsen. Rundherum keine Nachbarn, nur grüne Wiesen, Obstbäume und Gemüsegarten. Ich liebte es, mit meinen zwei Schwestern draußen zu sein und in Rollenspiele einzutauchen. Dabei ging es meist um Nachahmungen von Pippi Langstrumpf mit Tommy und Annika. Unsere Eltern überhäuften uns mit Liebe und gaben ihr Bestes, um uns alles zu bieten, was es für eine gesunde Entwicklung brauchte.

Ich freute mich unheimlich darauf, in den Kindergarten zu gehen. Ich erinnere mich heute noch lebhaft an die wundervollen Lieder, Spiele und Basteleien. Auch der Eintritt in die Schule bereitete mir keine Probleme. Ich war eines dieser Kinder, die gerne und leicht lernten. Ich eckte nie an, hatte Freunde, war sportlich und stets fleißig und pflichtbewusst. Ich erinnere mich gerne an diese unbeschwerte Zeit zurück.

Wann ich angefangen habe, mir viele Gedanken über mich selbst zu machen, kann ich nicht genau sagen. Aber eine dieser Stimmen in meinem Kopf, die immer wieder gerne zu Besuch kam, ist mir noch allzu gut bekannt: „Du musst dich mehr anstrengen. Du musst es noch besser machen. Die anderen machen es perfekter.“ Es ist nicht etwa so, dass mir das meine Eltern oder meine Lehrer*innen gesagt hätten. Irgendwann fing ich einfach an, mich mit anderen zu vergleichen, und kam immer wieder zum selben Schluss: „Ich genüge nicht!“

Ich kann mich erinnern, dass ich erstmals schulische Probleme hatte, als ich ans Gymnasium kam. Da wurde meine „heile Welt“, wie ich sie bislang erlebt hatte, gefühlt auf den Kopf gestellt. Die Vergleiche mit anderen wurden fast krankhaft. Überall sah ich potenzielle Bedrohungen und ich hatte ständig Angst. Ich hatte Angst davor, kritisch angeschaut zu werden. Angst davor, dass andere schlecht über mich denken und sprechen könnten. Angst davor, nicht dazuzugehören. Angst davor, verspottet zu werden. Angst davor, schlechte Noten zu kriegen. Angst davor, nicht zu genügen. Angst davor, zu scheitern. ANGST!

Das Ende des Gymnasiums war für mich eine Art Befreiung. Ich dachte mir: Nun kann ich mich neu erfinden. Ich kann von Neuem andere Menschen kennenlernen und endlich so sein, wie ich wirklich bin. Falsch gedacht. Die Vergleiche gingen weiter. Ich ging 2006 an die Pädagogische Hochschule in Luzern, weil für mich bereits zu Beginn der Gymnasialzeit klar war, dass ich Kindergärtnerin werden möchte. Dort habe ich zwar wundervolle Menschen kennengelernt, jedoch war ich so dermaßen auf die laute Stimme in meinem Kopf fokussiert, dass ich wahrscheinlich selten wirklich präsent war. Die Stimme peitschte mich innerlich an, es besser zu machen, mich mehr anzustrengen, mich besser zu kleiden und zu frisieren und um Himmels willen ja nicht zu versagen!

Dann kam der Tiefpunkt. Ich war bereits ein halbes Jahr an der Pädagogischen Hochschule und arbeitete halbe Nächte lang durch, um gute Lektionen für den Kindergarten vorzubereiten. Ich absolvierte gerade mein erstes, längeres Praktikum in einem wunderschönen, idyllisch gelegenen Kindergarten mit einer sehr kompetenten, freundlichen Praxislehrperson. Eigentlich die besten Voraussetzungen, um viele wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich die Aufgabe hatte, eine Lektion vorzubereiten, in der ich den Kindern etwas aus einem Bilderbuch erzählen sollte. Ich wusste, dass bei dieser Lektion meine Mentorin zum Unterrichtsbesuch kommen würde. Die Nacht zuvor hatte ich kaum geschlafen, weil ich mit meiner Vorbereitung einfach nicht zufrieden war und die Stimme im Kopf nicht Ruhe geben wollte, dass es noch nicht gut genug sei. Also startete dieser Tag bereits mit einem Druckgefühl auf der Brust und erhöhtem Puls. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu dieser Lektion und mein Kopf spielte mir die kuriosesten Szenarien vor, was alles schiefgehen könnte. Kurz bevor ich die Lektion dann halten sollte, hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Mein Herz klopfte wie wild und ich bekam kaum noch Luft. Ich musste den Raum verlassen und sank draußen in der Garderobe tränenüberströmt zu Boden.

Wir zuvor gesagt, hatte ich die besten Voraussetzungen, um ein wunderbares Praktikum zu absolvieren. Meine Praxislehrperson reagierte sehr verständnisvoll und übernahm den Rest des Morgens. Meine Mentorin kümmerte sich rührend um mich und bot mir zahlreiche Möglichkeiten an, mich zu unterstützen. Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, wurde mir klar, dass ich eine Auszeit brauchte. Ich war überrascht, wie flexibel meine Mentorin und die Hochschule damit umgingen. Ich durfte von heute auf morgen alles abbrechen und im Sommer nochmals neu beginnen. Die Module, die ich bereits absolviert hatte, würden mir angerechnet werden.

Man sollte meinen, es hätte mir Erleichterung verschafft, diese Auszeit zu bekommen. Aber ich wurde von einer weiteren Lawine von Gedanken überrollt. Mein Perfektionistenkopf wollte es nicht wahrhaben, dass ich abgebrochen hatte. Ich hörte den Satz „Ich habe versagt“ in Dauerschleife, begleitet von: „Warum schaffe ich das nicht? Alle anderen können das, warum ich nicht? Was stimmt nicht mit mir?“ So genau kann ich mich nicht mehr an die erste Zeit nach dem Abbruch erinnern. Aber ich glaube, ich habe Stunden damit verbracht, zu weinen und mich zu verurteilen. Zu allem Übel holte ich mir auch noch das Pfeiffersche Drüsenfieber mit einer starken Leberentzündung. In dieser Zeit lebte ich quasi auf dem Sofa, suhlte mich im Selbstmitleid und zog mir alle Folgen der Fernsehserie „McLeods Töchter“ rein.

Irgendwann wurde es leichter. Ich entschied mich, mit meiner großen Schwester eine Reise nach Kalifornien zu machen, um dort unsere Verwandten zu besuchen. Die Ablenkung tat mir gut und war Balsam für meine Seele. Ich erlebte wunderbare Momente in atemberaubender Natur mit wundervollen Menschen. Für eine Weile war es ruhiger in meinem Kopf. Ich startete frisch motiviert erneut an der Pädagogischen Hochschule und nach drei Jahren schloss ich mit guten Noten ab. Meine erste Stelle als Kindergärtnerin trat ich in einem kleinen Dorf in meinem Heimatkanton an. Es machte Spass, mich dort kreativ auszuleben, aber auch dort begleiteten mich die ständigen Vergleiche mit anderen. Meine Fensterdekoration war nie schön genug, meine gebastelten Werke mit den Kindern nicht einzigartig genug, meine Planung noch weit weg vom perfekten Unterricht.

Dennoch bekam ich immer wieder Komplimente und positive Rückmeldungen von Eltern, deren Kinder sich bei mir wohlfühlten. Ich nahm sie lächelnd an, dachte aber gleichzeitig: „Ihr wisst ja nicht, wie ich wirklich unterrichte und wie es noch besser sein könnte!“

Egal was ich tat, die Stimme verfolgte mich auf Schritt und Tritt. Und ich glaubte ihr. Ich glaubte, ich müsste mich eben einfach etwas mehr anstrengen als andere, ich müsste mehr an mir arbeiten und ich dürfte nicht noch einmal versagen.

Natürlich genoss ich trotzdem mein Leben. Ich unternahm viel mit Freunden, erlebte liebevolle Beziehungen und hatte immer einen guten Draht zu meiner Familie. Doch da war dieses Gefühl von „Eingesperrtsein“, welches ich nicht loswurde und das ich nicht so recht deuten konnte. Ich suchte mir Hilfe. Ich ging zur Farbtherapie, Klangtherapie, Gesprächstherapie, Osteopathie, zum Naturheilpraktiker, machte eine Rückführung und hatte zwei Sitzungen bei der Psychotherapeutin. Immer in der Hoffnung, ich könnte dort „etwas loslassen“, was mich anscheinend gefangen hielt. Das alles hat zwar kurzfristig jeweils Erleichterung gebracht, hat mir aber nicht nachhaltig geholfen, mehr Gelassenheit zu spüren.

Dann kam Lea. Eine liebe Freundin hatte mit Lea die Ausbildung zur schulischen Heilpädagogin gemacht. Die beiden waren gute Freundinnen. So kam es, dass ich Lea durch gemeinsame Abendessen und sonstige lustige Treffen kennenlernte. Irgendwann erfuhr ich, dass Lea ein Karriere-Coaching anbot, das darauf abzielte, die eigenen Ressourcen besser kennenzulernen und eine Neuorientierung zu finden. Irgendwie sprach mich das an und so landete ich zum ersten Mal bei Lea im Coaching. Die Arbeit mit ihr fühlte sich stimmig an und ich genoss es, mit ihr über „Gott und die Welt“ zu plaudern. Danach fühlte ich mich beflügelt und ganz euphorisch, mich neu zu entdecken. Seitdem verfolgte ich Lea in den sozialen Medien. Irgendwann sprach sie von Schneekugeln, von Gedankenstürmen und von Drei Prinzipien, die ihr Leben verändert hatten. Sie strahlte dabei eine ansteckende Freude aus und das machte mich neugierig. Ich buchte bei ihr ein weiteres Coaching-Angebot mit dem Titel „Weniger Sorgen, mehr Spaß“. Oh ja, das wollte ich! Nichts wie ab nach Zürich!

Die beiden Intensiv-Tage mit Lea waren der Beginn einer großen Wende in meinem Leben. Lea erzählte mir von Sydney Banks und den Drei Prinzipien, die durch uns wirken. Die erste grosse Erkenntnis, die ich in diesen zwei Tagen hatte, schlug ein wie eine Bombe: ICH BIN NICHT MEINE GEDANKEN! Da sitzt eine kleine, strenge Frau Rottenmeier in meinem Kopf, die mir permanent sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich bin aber NICHT diese Stimme. Lea begleitete mich dabei, die andere, viel feinere Stimme in mir wieder wahrzunehmen. Die, die unter der lauten, schreienden und anklagenden Stimme immer wieder durchdringt. Wir hören sie, wenn wir ganz präsent werden und die Gedanken im Kopf vorbeiziehen lassen, ohne an ihnen festzuhalten. Wir nehmen sie wahr als feine Impulse, als Intuition, als Bauchgefühl. Diese andere Stimme kennt keine Bewertung, kein Gut oder Schlecht, kein Richtig oder Falsch. Sie meint es immer gut mit uns und drückt sich nicht mit „du solltest“ und „du müsstest“ aus. Wie oft hatte ich während meinen ewig langen Vorbereitungen im Kindergarten die feine Stimme zwar gespürt, die mir sagte, dass es genug ist und Zeit, nach Hause zu gehen. All zu oft habe ich sie jedoch ignoriert, weil danach sofort eine grosse ABER-Walze kam und die feine Stimme plattmachte: „ABER es reicht noch nicht! ABER ich sollte da nochmal etwas optimieren! ABER es müsste noch besser sein!“

Ich hatte am ersten Abend eine für mich sehr herausfordernde Aufgabe zu lösen. Ich sollte alleine im Restaurant zu Abend essen. Meine innere Frau Rottenmeier überschlug sich: „Was werden die anderen Leute denken, wenn ich da ganz alleine sitze? Sie werden denken, das sei armselig und ich hätte keine Freunde. Alle werden mich ansehen und ich werde mich ganz schrecklich fühlen!“ Ich war nervös. Zum ersten Mal erkannte ich plötzlich diese RottenmeierGedanken und musste schmunzeln. Die leisere Stimme drang wieder zu mir durch: Es ist alles in Ordnung und es kann mir nichts passieren. Da war diese entspannte Ruhe tief in mir und ich atmete durch. Ich spürte, was mir Lea zuvor erklärt hatte: „Wir fühlen, was wir denken. Wenn wir einem unsicheren Gedanken unsere Aufmerksamkeit schenken, fühlen wir uns unsicher. Ein angstvoller Gedanke lässt uns Angst spüren. Wir können nur unsere Gedanken im Moment fühlen.“