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Mehr als zwei Drittel der Frauen in der westlichen Welt sind unzufrieden mit ihrem Körper. Body Shaming, unrealistische Schönheitsideale und die permanente Bewertung der eigenen Figur haben für viele Betroffene fatale Auswirkungen auf Essverhalten, Stimmung und mentale Gesundheit.
Wie kann es sein, dass wir oft immer noch auf das Aussehen reduziert werden, während Körper so divers sind?
Wie entstehen Essstörungen und welche Rolle spielen dabei die Gesellschaft und jeder Einzelne?
Welchen Einfluss haben die sozialen Medien und das soziale Umfeld?
Wie wird das Körperbild von einer Generation auf die nächste übertragen und wie können wir unseren Kindern ein gesundes Vorbild sein?
Dr. Julia Tanck kombiniert als Expertin wissenschaftliche Erkenntnisse mit ihren Praxiserfahrungen als Psychotherapeutin. Anhand von wissenschaftlichen Hintergründen, gezielten Fragestellungen und Übungen zur Selbstreflexion werden wir dazu angeleitet, uns von ungesunden Einflüssen abzugrenzen sowie ein tiefgreifendes Verständnis für das eigene Körperbild zu entwickeln.
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Seitenzahl: 385
Veröffentlichungsjahr: 2024
Dr. Julia Tanck
Wie wir zu mehr Körperakzeptanz und einer gesunden Selbstwahrnehmung finden
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Originalausgabe
© 2024 Kailash Verlag, München in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH Neumarkter Str. 28, 81673 München
Lektorat: Caroline Kaum
Umschlaggestaltung: ki 36, Daniela Hofner Editorial Design, München
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-31568-9V001
www.kailash-verlag.de
Inhalt
Vorwort oder: Wie das Thema zu mir kam (und ich zu ihm)
Teil 1: Wo wir heute stehen – Körperbild, Bodyshaming, Gewichtsdiskriminierung, Essstörungen
1.1 Körperunzufriedenheit – Schmerzhaft empfundener Gap zwischen Ideal und Wirklichkeit
1.2 »Da kommt der Panzer«: Bodyshaming
1.3 Gewichtsdiskriminierung: Schnell passiert mit kritischen Folgen
1.4 Essstörungen versus gestörtes Essverhalten: Was ist was?
Teil 2: Körpergefühl in Schieflage: Wie konnte es dazu kommen?
2.1 Unfiltered: Diätkultur
2.2 Unfiltered: Familiensystem
2.3 Unfiltered: Gesellschaftliche Aspekte
Teil 3: Bodyacceptance reloaded – Wie du die Beziehung zu deinem Körper verbessern kannst
3.1 Der Blick auf dich selbst – Das eigene Körperbild
3.2 Body Functionality – Was dein Körper alles kann
3.3 Body Appreciation – Trainiere eine wertschätzende Haltung
3.4 Body Esteem – Achte auf die Signale, die dein Körper dir sendet
3.5 Körperakzeptanz – Emanzipiere dich von fremden Idealen
3.6 Dankbarkeit tut deinem Körper gut … und du kannst sie erlernen
3.7 Bodyshaming – Konstruktiver Umgang mit einem destruktiven Verhalten
3.8 Make a change – Gewichtsdiskriminierung reflektieren und aufbrechen
3.9 Selbstbestimmter Social-Media-Use
Teil 4: Last but not least: Wir sind nicht perfekt. Und das ist wunderbar!
Danksagung
Anmerkungen
Stichwortverzeichnis
Warum ich mich dazu entschieden habe, dieses Buch zu schreiben? In meiner Arbeit als psychologische Psychotherapeutin und Wissenschaftlerin habe ich viele Frauen mit Essstörungen und Körperbildstörungen kennenlernen und begleiten dürfen. Der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Essstörung heißt eindeutig: ein negatives Körperbild in Kombination mit ausgeprägter körperlicher Unzufriedenheit.
Körperliche Unzufriedenheit lässt sich aber nicht nur bei Menschen mit Essstörungen finden, sondern ist ein weitverbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft sowie der gesamten westlichen Welt. Bereits im Alter von fünf bis sieben Jahren können Kinder ein Gefühl von Körperunzufriedenheit entwickeln, das auch im Erwachsenenalter ein alltäglicher Begleiter bleibt und sich ab der Menopause bei Frauen sogar noch einmal intensivieren kann. Hinzu kommt, dass wir das, was wir über unseren Körper denken und fühlen, (unbewusst) an unsere Kinder weitergeben, die es wiederum (unbewusst) an ihre Kinder weitergeben. Sich diese Prozesse bewusst zu machen, ist essenziell, nicht nur um die Beziehung zu unserem eigenen Körper zu verändern, sondern auch um das Körperbild nachfolgender Generationen positiv zu beeinflussen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass uns allen eine verbesserte Beziehung zu unserem eigenen Körper guttun würde. Wir alle haben nur diesen einen, mit ihm werden wir geboren, er wird uns durch unser Leben begleiten, bis wir sterben. Unseren Körper so wie er ist zu akzeptieren und vielleicht sogar wertzuschätzen, kann uns zu mehr Leichtigkeit, mehr Lebensfreude, mehr Genuss, mehr Flexibilität, mehr Freiheit, kurzum zu mehr Lebensqualität verhelfen. Ich finde, ein absolut erstrebenswertes Ziel.
Leichter gesagt als getan, denkst du jetzt vielleicht. Manchmal hilft jedoch bereits ein verbessertes Verständnis von Zusammenhängen und Hintergründen, um das eigene Verhalten in neue Bahnen zu lenken. Einfach weil sich der eigene Horizont erweitert hat. Dabei möchte ich gern unterstützen und mithilfe dieses Buches versuchen, das für uns alle so relevante und potenziell lebensverändernde Thema »Körper« aus drei Blickwinkeln zu beleuchten: aus der Wissenschaft, der therapeutischen Praxis und der Betroffenenperspektive. Ich möchte unser aller Bewusstsein dafür schärfen, warum wir uns mit unserem Körper so fühlen, wie wir es tun. Dazu werde ich Erklärungen sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene liefern und Ansatzpunkte aufzeigen, um unsere Beziehung zum eigenen Körper zu verbessern: um gut für ihn zu sorgen und uns vor potenziell schädlichen Einflüssen besser schützen zu können.
In diesem Buch stütze ich mich auf eine breite Palette von Forschungsstudien. Die Mehrheit dieser Studien ist hauptsächlich auf Cisgender-Personen ausgerichtet, also auf Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem übereinstimmt, was ihnen bei ihrer Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale und Chromosomen als Geschlecht zugewiesen wurde. Zusätzlich sind männliche Populationen in der Forschung rund um Körperbild und Essstörungen oft unterrepräsentiert. Diese einseitige Ausrichtung kann dazu führen, dass wichtige Perspektiven und Erfahrungen übersehen werden. Meine Verwendung, entsprechend vorliegender empirischer Daten, bedeutet also keineswegs, dass ich andere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen ignoriere oder nicht respektiere. Im Gegenteil, ich möchte das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer inklusiven Wissenschaft und weiteren Sensibilisierung in diesem Bereich schärfen. Ich hoffe, dass dieses Buch dazu beitragen kann, das Interesse an der Erforschung und Anerkennung aller Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen zu fördern und eine vielfältigere und der gesellschaftlichen Realität entsprechendere Wissensbasis aufzubauen.
Ich habe mich in diesem Zusammenhang bewusst dafür entschieden, beim Schreiben zu gendern. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, den Respekt für die vielfältigen Erfahrungen und Identitäten meiner Leser*innen auch auf diese Weise zum Ausdruck zu bringen.
»Wie bist du zu diesem Thema gekommen, Julia? Hast du selbst schon einmal eine Essstörung gehabt?« Fragen dieser Art begegnen mir sehr häufig.
Mein Weg war weit weniger »von langer Hand geplant«, als du jetzt vielleicht denkst. Nach dem Abitur habe ich nicht gewusst, was ich studieren möchte. Mir war aber klar, ich möchte gerne mit Menschen arbeiten. So entschied ich mich für Psychologie. Mit einem Abischnitt von 2,8 (ja, ich hatte damals keine Lust auf Schule, und andere Dinge haben mich weitaus mehr interessiert) schien dieses Ziel für mich zunächst unerreichbar, da der Numerus Clausus für das Fach an staatlichen Universitäten damals schon bei 1,0 lag. Ich habe mich trotzdem beworben und wurde – wie zu erwarten – abgelehnt. Durch eine gute Freundin kam ich jedoch auf die Idee, gegen den Bescheid Widerspruch einzulegen. Und zack: Vier Wochen später hatte ich den Studienplatz. So begann ich mein Psychologiestudium in Hamburg und freute mich besonders auf das Fach Klinische Psychologie. Ich hatte aber, offen gestanden, von Tag eins an große Versagensängste und dachte, ich könnte mit den ganzen 1,0er-Abiturientinnen und Abiturienten nicht mithalten. Trotzdem absolvierte ich das Bachelorstudium problemlos und bewies mir hier erstmals, dass Noten im Abitur nichts darüber aussagen, wie geeignet man für ein Studium ist, das einen wirklich interessiert.
Den Master of Science Psychologie legte ich im Anschluss an der Universität Osnabrück ab, die – wie ich damals noch nicht wusste – auf die Erforschung von Essstörungen und Körperbildstörungen spezialisiert ist. Der Titel meiner Abschlussarbeit lautete: »Ich habe heute leider kein Foto für dich!«: Effekte der Castingshow Germany’s Next Topmodel auf Körperunzufriedenheit junger Frauen. Das Thema hatte mich gepackt. Nach dem Studium folgte eine Weiterbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (kognitive Verhaltenstherapie), um mich irgendwann einmal mit einer eigenen Praxis selbstständig machen zu können. In dieser Phase arbeitete ich mehrere Jahre auf einer Spezialstation für Essstörungen und behandelte Betroffene verschiedenster Art sowohl stationär als auch ambulant. Dabei merkte ich, wie leicht es mir fiel, eine gute therapeutische Beziehung zu meinen Patientinnen und Patienten aufzubauen. Durch ein paar glückliche Zufälle startete ich im Anschluss mein Promotionsprojekt, für das ich eine groß angelegte Studie durchführte, die eine spezielle Intervention zur Verbesserung des Körperbildes bei Patientinnen mit Anorexia nervosa und Bulimia nervosa experimentell untersuchte. Auch zu diesen Themen wird es im Buch noch mehr Infos geben. Im Oktober 2022, nach gut vier Jahren, reichte ich meine Dissertation ein und konnte diese im März 2023 erfolgreich in der mündlichen Prüfung verteidigen.
Der Schwerpunkt Essstörungen und Körperbildstörungen hat sich daher bei mir mehr oder weniger gefügt, indem ich das Leben, so wie es kam, hingenommen und Chancen ergriffen habe. Ich bin heute mehr als froh darüber. Ganz grundsätzlich schätze ich mich als einen wahnsinnig intuitiven Menschen ein, der wenig plant und Vertrauen ins Leben hat. Genauso ist es letztlich auch zu der Anfrage zu diesem Buch gekommen, die unvermittelt in meinem E-Mail-Postfach gelandet ist. Ich bin unglaublich dankbar für die Chance, dieses Projekt in die Tat umsetzen zu können. Klar, zwischendrin fühle ich mich noch wie die Einklägerin, die inmitten der 1,0er-Abiturient*innenschaft sitzt und denkt, die anderen sind alle besser als ich. Gleichzeitig weiß ich, dass ich in dem, was ich tue, gut bin und vieles zu sagen habe, was hoffentlich wiederum vielen Menschen helfen kann oder neue Blickwinkel eröffnen wird.
Ich hoffe, dass ich dir, die*der du das hier gerade liest, neue Impulse geben und Mut machen kann. Ich hoffe, dass du nach dem Lesen dieses Buches die Beziehung zu deinem Körper verbessern kannst. Dass du verstehst, welche gesellschaftlichen Faktoren auf uns alle einwirken und woher sie kommen. Und dass wir alle für folgende Generationen eine gesündere Beziehung zu unserem Körper vorleben und vermitteln können. Danke, dass du dieses Buch in den Händen hältst, danke für dein Interesse und deine Offenheit für diese Themen und für deine Wertschätzung meiner Arbeit.
Viel Spaß und hoffentlich viele Erkenntnisse auf den folgenden Seiten wünsche ich dir!
Alles Liebe