Unter Schottlands Sternen - Alexis Ross - E-Book

Unter Schottlands Sternen E-Book

Alexis Ross

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Beschreibung

Eilidh hat sich einen Traum erfüllt: Sie studiert an der traditionsreichen Torreach Universität, eingebettet in die wilde Schönheit der schottischen Highlands. Mit einer Mischung aus Neugier und Ehrfurcht stürzt sie sich in ihre neuen Studien – doch es ist nicht nur das akademische Leben, das ihr Herz höher schlagen lässt. Ewan, ihr zugeteilter Mentor und bald auch Freund, hilft ihr, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Was als reine Freundschaft zwischen ihnen beginnt, entwickelt sich bald zu einer tiefen, emotionalen Verbindung, die beide überrascht und vor ungeahnte Herausforderungen stellt. "Unter Schottlands Sternen" ist eine kurze, aber bewegende Geschichte über einen Neuanfang und die aufkeimende Liebe zwischen zwei jungen Menschen, die bald entdecken, dass die wahre Magie oft genau dort zu finden ist, wo man sie am wenigsten erwartet – unter dem weiten, funkelnden Sternenhimmel Schottlands.

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Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Alexis Ross

 

Unter Schottlands Sternen

 

 

 

Roman

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Torreach Universität

Eilidh MacLeod stand am Rand des weitläufigen Campus der Universität Torreach und ließ ihren Blick über die sanft geschwungenen Hügel schweifen. Das Licht des Spätsommers, das durch die Wolken brach, tanzte auf dem üppigen Grün der Wiesen und verlieh der Landschaft eine fast magische Ausstrahlung. In der Ferne erhob sich das Hauptgebäude der Universität: ein imposantes, altehrwürdiges Bauwerk aus grauem Stein, das stolz auf einem Hügel thronte. Soweit Eilidh wusste, war dies der Ort, an dem sie die meiste Zeit verbringen würde, denn dort wurden die Geisteswissenschaften gelehrt. Da Bücher schon immer ihre große Leidenschaft waren und sie unbedingt mehr über die Literatur erfahren wollte, hat sie sich für ein Studium der schottischen Literatur an dieser renommierten Universität beworben – und sie wurde tatsächlich angenommen.

 

    Die Torreach Universität befand sich nördlich von Stirling und ziemlich nah an den malerischen schottischen Highlands, die man in der Ferne erkennen konnte.

    Mit einem tiefen Atemzug zog Eilidh die frische, leicht nach Gräsern duftende Luft ein, die sie an ihre Heimat auf den Äußeren Hebriden erinnerte. Doch so vertraut ihr der Geruch auch war, alles andere hier war neu. Das raue, abgeschiedene Leben ihrer Heimatinsel hatte sie auf ihre eigene Weise geprägt. Hier, in Torreach, würde sie eine ganz andere Welt kennenlernen. Eine Welt, in der Wissen und Geschichte ebenso tief verwurzelt waren wie in den alten Legenden, von denen ihre Großmutter ihr oft erzählt hatte.

 

    Sie stand vor dem imposanten Eingangstor von Torreach, an dessen Mauern das Wappen der Universität eingefasst war. Ein stilisierter Turm mit einem glänzenden Stern darüber. Eilidh hatte davon gelesen, dass der Stern für das Erreichen der eigene Wünsche stand und auch für die ausgezeichneten Studenten, die diese Universität nur mit Bestnoten verlassen. Diese hohen Erwartungen sorgten für ein flaues Gefühl in ihrem Magen. Sie holte tief Luft und strich sich eine widerspenstige Strähne ihres langen dunkelbraunen Haares aus dem Gesicht, dann straffte sie die Schultern und ging los.

    Sie war hier, um zu lernen, um sich weiterzuentwickeln, und vor allem, um die schottische Literaturgeschichte zu ergründen, die ihr so viel bedeutete. Ihre Gedanken wanderten zu den Büchern von Walter Scott und den Gedichten von Robert Burns, die sie schon so oft gelesen hatte. Nun würde sie diese Texte nicht nur lesen, sondern auch studieren, analysieren und vielleicht auch besser verstehen.

    Ihre Schritte führten sie durch die mit Kies bestreuten Wege, die den Campus durchzogen, vorbei an den ausladenden Rasenflächen und einer Mischung aus historischen und modernen Gebäuden. Sie wusste, dass sie das Studentenwohnheim finden musste, doch ihre Gedanken schweiften ab, während sie die Atmosphäre auf sich wirken ließ.

    »Eilidh MacLeod?« Eine tiefe, ruhige Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und sah sich einem jungen Mann gegenüber, der mit einer Mappe unter dem Arm auf sie zukam. Groß, mit dichten, kurzen dunklen Haaren und einem Ausdruck, der gleichzeitig freundlich und distanziert wirkte. Er trug Jeans und ein einfaches schwarzes T-Shirt, doch es war die Ruhe in seinem Auftreten, die Eilidh sofort positiv auffiel.

    »Ja, das bin ich,« antwortete sie, leicht überrascht, dass jemand sie bereits kannte. »Und du bist...?«

    »Ewan Campbell«, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand. »Ich bin dein Mentor für dieses Semester.«

Eilidh nahm seine Hand in ihre und spürte die feste, aber angenehme Wärme seines Händedrucks. »Ah, ja, richtig. Wir hatten geschrieben, oder? Schön, dich kennenzulernen.«

    »Ebenso«, antwortete Ewan und ließ ihre Hand wieder los. »Ich dachte, ich zeige dir erst einmal den Campus und helfe dir, dich zurechtzufinden. Wir sollten erst einmal ins Wohnheim gehen, damit du deine Sachen abladen kannst.«

    Dankbar nickte Eilidh. Sie hatte sich zwar vorbereitet, aber die Größe und Geschichte des Campus waren einfach überwältigend und ihr voll gepackter Koffer schien ihr für diese Erkundungstour wirklich nicht geeignet zu sein. »Das wäre großartig, danke.«

    Gemeinsam gingen sie also zum Wohnheim, dass am anderen Ende des Haupteingangs lag, und während Ewan ihr auf dem Weg dorthin bereits die verschiedenen Gebäude und ihre Funktionen erklärte, merkte Eilidh, dass hinter seiner reservierten Art ein scharfer Verstand und ein tiefes Wissen steckten. Sie sprachen über die Universität, über die verschiedenen Studiengänge und schließlich auch über die Literatur, die Eilidh so sehr liebte. Zu ihrer Überraschung entlockte ihr Ewans Fachwissen mehr als einmal ein zustimmendes Nicken und ein begeistertes Lächeln.

    »Studierst du etwa auch Literatur?«, wollte sie dann von ihm wissen.

    »Nein. Geschichte«, antwortete er. »Aber da steckt ja auch viel von der Literatur mit drinnen.«

    Obwohl Eilidh das Gespräch leicht und angenehm vorkam, bemerkte sie dennoch eine unangenehme Distanz in Ewans Haltung. Es war, als ob er eine unsichtbare Barriere um sich errichtet hätte, die sie nicht so recht durchdringen konnte. Vielleicht, dachte sie, war es einfach nur seine Art. Oder aber es lag daran, dass sie sich noch nicht wirklich kannten.

    Aber eines war sicher: In Torreach würde sie mehr über Ewan Campbell herausfinden. Und vielleicht, nur vielleicht, würde sie in ihm einen Freund finden, in dieser für sie noch neuen Welt.

 

 

Ein Mentor für Eilidh

Als sie schließlich bei den Wohnheimen angekommen waren, brachte Ewan sie auf ihr Zimmer und öffnete ihr sogar höflich die Tür. Überrascht stellte Eilidh fest, dass sie das Zimmer mit jemandem teilten. Eine quirlige Blondine mit langen Haaren kam gerade aus dem Badezimmer und strahlte sie an: »Oh, Hallo!«, sagte sie. »Bist du meine Zimmergenossin? Hi, ich bin Isla Robertson!« Isla reichte ihr ihre kleine Hand und Eilidh umfasste sie vorsichtig. »Sieht ganz so aus«, sagte sie. »Ich bin Eilidh MacLeod, freut mich, dich kennenzulernen!«

    Interessiert mustere Isla auch Ewan.

»Oh, hast du deinen Freund mitgebracht?«, fragte sie kichernd.

    Eilidh bemerkte, wie Ewan kurz schluckte und dann aber höflich antwortete: »Nein, ich bin ihr Mentor und ich führe Eilidh in das Universitätsleben ein.« Seine Schultern wirkten ein wenig angespannt. »Wo ist dein Mentor?«, fragte er dann.

Isla zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Wir wollten uns am Eingang treffen, aber ich habe den Weg schließlich allein gefunden.« Es schien ihr nichts auszumachen.

    »Ich erkundige mich gerne nach ihm. Wie ist denn sein Name? Oder ist es eine Mentorin?«