Untergang für Anfänger – Ein Leitfaden zum Scheitern - Theodor Stark - E-Book

Untergang für Anfänger – Ein Leitfaden zum Scheitern E-Book

Theodor Stark

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Beschreibung

Dieses Buch präsentiert, wie man als Führungsperson beispielhaft Mitarbeiter demotiviert, Kunden verprellt, Kapital verschwendet und das eigene Geschäft ruiniert. Als Führungsperson ähneln Sie dem Kapitän eines Schiffes. Ein falscher Kurs, eine übersehene Gefahr oder Fehlentscheidungen können Ihr Schiff zum Kentern bringen. "Untergang für Anfänger" nimmt Sie mit auf eine Reise durch diese gefährlichen Gewässer, um Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihr Unternehmen auf den richtigen Kurs bringen und es vor dem Sinken bewahren können. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Branche Sie tätig sind. Dieses Buch ist ideal für: Geschäftsführer und Unternehmer Führungskräfte und Manager Start-up-Gründer Kleinunternehmer Selbstständige und Freiberufler Unternehmensberater Studierende der Betriebswirtschaftslehre Personen im Management-Training Investoren und Finanzanalysten Berater für Unternehmensstrategie Worauf warten Sie? Handeln Sie besser heute als nie!

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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Texte: © Copyright by Theodor Stark

Umschlaggestaltung: © Copyright by Smoothie

Lektorat: Sandra Mertens

Verlag: BnB, Scherberger Str. 17, 52146 Würselen

Vertrieb: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Inhalt

Vorwort

Die Crew

Geist

Kunden

Partner & Lieferanten

Der Kapitän

Die Finanzen

Geschäftspraktiken & Strategien

Systeme

Image

Schlussgedanken

Vorwort

Immer mehr Unternehmer geben ihren Traum auf, indem sie den Markt als Verlierer verlassen – ohne jemals verstanden zu haben, wie sie diesen Verlust verursacht haben. So etwas kann jedem von uns widerfahren. Was wäre, wenn wir die verborgenen Mechanismen kennenlernen könnten, die täglich Unternehmen in den Ruin treiben, um genau dies bei unserem Unternehmen zu verhindern? Dieses Buch möchte genau dort ansetzen: Es zeigt Ihnen hauptsächlich durch die Methode des negativen Szenarios die fatalen Folgen von Fehlentscheidungen und verpassten Chancen. Es ist eine lehrreiche Sammlung der häufigsten Fehler, die Unternehmen auf den sicheren Weg in den Abgrund führen.

Unternehmerisches Scheitern ist ein Thema, das oft verschwiegen wird. Erfolgsbücher gibt es zuhauf, doch selten widmen wir uns den Katastrophen, aus denen wir ebenso viel lernen können. Dieses Buch ist ein Spiegel, der die dunklen Seiten des Unternehmertums reflektiert und aufzeigt, wie kleine Fehlentscheidungen zu großen Desastern führen können.

Als langjähriger Geschäftsmann und Unternehmensberater, der speziell mit aufstrebenden Start-ups arbeitet, habe ich das Glück, die Höhen und Tiefen des Unternehmertums aus nächster Nähe und auch aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich gesehen, wie kleine Fehler zu großen Katastrophen führten und Unternehmen in den Abgrund stürzten.

Dieses Buch ist das Ergebnis dieser Beobachtungen – eine detaillierte Sammlung der häufigsten Fehler, die Firmen auf den sicheren Weg in den Ruin führen. Es macht sich zum Ziel, Ihnen als Führungsperson die Augen zu öffnen für die fatalsten Fehler, die Unternehmen begehen, und die verheerenden Konsequenzen, die daraus resultieren.

Indem wir die schlimmsten Szenarien durchspielen, können wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen und Strategien entwickeln, um diese Fehler zu vermeiden. Jeder von uns kann aus Fehlern lernen – sei es aus den eigenen oder aus denen anderer.

*

Als Führungsperson ähneln Sie dem Kapitän eines Schiffes. Ein falscher Kurs, eine übersehene Gefahr oder Fehlentscheidungen können Ihr Schiff zum Kentern bringen.Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Reise durch diese gefährlichen Gewässer, um Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihr Unternehmen auf den richtigen Kurs bringen und es vor dem Sinken bewahren können. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Branche Sie tätig sind.

Stellen Sie sich ein majestätisches Schiff vor, das stolz und prächtig auf dem weiten Meer dahingleitet. Es symbolisiert Ihr Unternehmen – stark, ambitioniert und auf Kurs zu neuen Ufern. Doch so imposant dieses Schiff auch ist, es kann durch eine Reihe kleiner, unscheinbarer Fehler zum Kentern gebracht werden. Diese Fehler wirken zunächst unbedeutend, aber gemeinsam tragen sie zur unumkehrbaren Katastrophe bei.

Genauso verhält es sich mit einem Unternehmen. Trotz seiner Größe und Stärke kann es durch scheinbar kleine Fehlentscheidungen, Missmanagement und fehlgeleitete Prioritäten in den Ruin getrieben werden. Dieses Buch ist Ihre Seekarte durch die gefährlichen Gewässer des Geschäftslebens. Es zeigt Ihnen die Riffe und Untiefen, die Ihr Schiff zum Sinken bringen können – von schlechtem Kundenservice und toxischer Unternehmenskultur bis hin zu mangelhafter IT-Infrastruktur und intransparenter Kommunikation.

Unsere Reise beginnt in der scheinbaren Sicherheit des Hafens, wo die ersten Fehler oft unbemerkt ihren Lauf nehmen. Hier, in der ruhigen Anfangsphase eines Unternehmens, werden oft die Grundlagen für spätere Misserfolge gelegt. Der falsche Umgang mit Mitarbeitern, fehlende Transparenz und eine unzureichende Kontrolle der Geschäftsprozesse sind nur einige der Gefahren, die bereits im Hafen lauern. Diese anfänglichen Fehler mögen klein erscheinen, aber sie sind die ersten Risse im Rumpf Ihres Schiffes.

Während wir weiter in die offene See vorstoßen, werden die Fehler größer und die Auswirkungen schwerwiegender. Die Untiefen und Riffe der Kundenunzufriedenheit und Partnerkonflikte können Ihr Schiff empfindlich beschädigen. Ein unzureichender Kundenservice und das Ignorieren der Bedürfnisse Ihrer Kunden führen zu einer Abwanderung und hinterlassen eine Spur der Unzufriedenheit, die Ihr Image schwer beschädigen kann.

Doch die größten Gefahren lauern in den stürmischen Gewässern der Geschäftspraktiken und Finanzstrategien. Falsche Priorisierungen und das Missmanagement von Kapital sind wie die gefährlichen Strömungen und Strudel, die Ihr Schiff in die Tiefe ziehen können. Hier entscheidet sich, ob Ihr Unternehmen den Stürmen trotzen kann oder ob es von den Wellen der Konkurrenz und den eigenen Fehlern überwältigt wird.

Selbst wenn Ihr Schiff die schlimmsten Stürme übersteht, kann eine unzureichende IT-Infrastruktur und die Nutzung falscher Tools und Systeme das Unternehmen von innen heraus zerstören. Diese unsichtbaren Gefahren sind wie Lecks im Schiffsrumpf, die langsam, aber sicher Wasser eindringen lassen und Ihr Schiff schließlich zum Sinken bringen.

Zum Abschluss unserer Reise werden wir uns den vielleicht gefährlichsten Bereich ansehen: das Image Ihres Unternehmens. Ein schlechtes Image ist wie ein Leuchtfeuer für Gefahren, das potenzielle Kunden, Partner und Investoren abschreckt und Ihr Unternehmen isoliert und geschwächt zurücklässt.

Lassen Sie uns die Segel setzen und Kurs auf Erkenntnis nehmen. Dieses Buch soll Ihnen helfen, die Fallstricke zu erkennen, die Ihr Unternehmen in den Abgrund reißen könnten, und Ihnen zeigen, wie Sie auf Kurs bleiben und erfolgreich navigieren können.

Willkommen an Bord!

Die Crew

Jedes Schiff – selbst ein Piratenschiff – braucht einen Kapitän, und jeder Kapitän braucht eine Crew. Ohne eine fähige und engagierte Mannschaft ist kein noch so erfahrenes Navigieren durch die unruhigen Gewässer des Marktes möglich. Doch was passiert, wenn die Crew demotiviert, desillusioniert oder sogar feindselig gegenüber dem Kapitän ist? Das Schiff wird schwerfällig, Manöver werden unsauber ausgeführt, und letztlich droht der Untergang.

Ein besonders effektiver Weg, sein Geschäft zu ruinieren, ist es, die eigenen Mitarbeiter zu abzustoßen. Das gelingt besonders gut, indem man bereits im Bewerbungsprozess zukünftige Mitarbeiter gründlich abschreckt.

Wie das geht? Es ist simpel!

Zu Beginn können Sie damit anfangen, überhebliche Stellenanzeigen zu veröffentlichen, die den potenziellen Bewerbern keinerlei Vorteile bieten. Schalten Sie eine unklare und einseitige Stellenanzeige, damit niemand sich bei Ihnen bewirbt. Falls Bewerber sich dennoch interessiert an Ihrer Firma zeigen, weil sie vielleicht nirgends sonst eine Stelle bekommen haben, gibt es eine noch wirkungsvollere Methode, sie von der Idee abzubringen, für Sie zu arbeiten:

Gestalten Sie den Bewerbungsprozess möglichst langwierig und umständlich.

Lassen Sie die Bewerber mehrfach Ihr Unternehmen aufsuchen: Zunächst für die persönliche Abgabe der Bewerbungsunterlagen, dann für ein Kennenlerngespräch vor dem eigentlichen zweistündigen und trockenen Vorstellungsgespräch. Laden Sie die Bewerber dann an einem anderen Tag erneut ein, damit sie verschiedene Teams und Abteilungen kennenlernen. Sollte der potenzielle Bewerber an dem Tag anderweitig beschäftigt sein und keine Zeit für Ihre Spielchen haben, sollten Sie es ihm nicht verzeihen. Blasen Sie alles ab!

Falls es doch anders kommen sollte und der Kandidat trifft bei Ihnen ein, so behandeln Sie ihn wie eine Person, die Ihnen egal ist. Anschließend lassen Sie ihn ein paar Tage kostenlos für Ihre Firma auf Probe arbeiten. Das kommt immer besonders gut an. Schließlich rufen Sie die Person noch einmal zu psychologischen Tests in die Firma, da nicht alle sicher sind, ob die Chemie stimmt. Selbst hartnäckige Bewerber werden so abgeschreckt. Es gibt in der Tat Unternehmen, die ihre Bewerber über zwanzig Mal zu sich bestellen, bevor sie diesen eine Absage erteilen.

Sollte jemand dennoch bleiben wollen, haben Sie weitere Möglichkeiten, ihn zu vergraulen.

Beginnen Sie mit leeren Versprechungen. Geben Sie Ihr Wort und brechen Sie es dann! Machen Sie große Hoffnungen bezüglich Karriere- und Aufstiegschancen, ohne dass diese jemals erfüllt werden.

Besonders effektiv sind leere Gehaltsversprechen. Bereiten Sie Ihre Mitarbeiter in einem schmierigen Meeting auf eine baldige Gehaltserhöhung vor, und erwähnen Sie es dann nie wieder, wenn die Zeit gekommen ist. So können Sie sicher sein, dass Ihre Mitarbeiter bald das Weite suchen und Sie mit Ihren Problemen alleinlassen.

Falls dies alles nicht funktioniert – wovon ich nicht ausgehe –, geben Sie die Hoffnung nicht auf, denn es gibt noch unzählige bewährte Methoden, wie Sie Ihre Mitarbeiter zum Rückzug bewegen können.

Ein sehr nettes Beispiel dafür ist, sie im Unklaren darüber zu lassen, was ihre Aufgaben sind und was von ihnen eigentlich erwartet wird. Geben Sie ihnen am besten keine klaren Rollenbezeichnungen, denn jeder sollte alles machen können.

Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber ein weiterer effektiver Ansatz ist es, Ihren Mitarbeitern immer wieder vorzuschreiben, irgendwelche Bücher zu lesen und sich fehlendes Wissen anzueignen. Das ist gut, weil Sie ihnen dadurch das Gefühl geben, dass sie so gut wie nichts wissen. Machen Sie ihnen klar, dass sie nur halbes Wissen besitzen und dass Sie als ihr Vorgesetzter nie damit zufrieden sind.

Wenn Sie das Ganze beschleunigen wollen, schicken Sie ihnen regelmäßig lange E-Mails mit Links zu von Ihnen ausgewählten teuren Büchern, die Ihre Mitarbeiter kaufen müssen. Seien Sie dabei nicht sparsam! Beenden Sie diese E-Mails am besten mit besserwisserischen Zitaten von großen Denkern oder Geschäftsleuten. Das setzt Sie selbst ins beste Licht und bestätigt Ihren Mitarbeitern, wie wenig sie im Vergleich zu Ihnen eigentlich wissen.

Für das Sahnehäubchen obendrauf könnten Sie ihnen Vorschläge machen, wann und wie oft sie Bücher lesen müssen, um eben in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Anzahl von Büchern gelesen zu haben. Machen Sie idiotensichere Rechnungen wie: Lest jede Woche ein Buch und ihr habt im Jahr 52 Bücher gelesen!

Um es noch kreativer zu gestalten, sprechen Sie eine Person gezielt an, zum Beispiel in einem Meeting, und empfehlen Sie ihr ein Buch direkt vor der Nase aller Anwesenden. Erinnern Sie diese Person daran, dass Sie in einer Woche ein Feedback über das Buch erwarten, um sicherzustellen, dass es tatsächlich gelesen wurde.

Es gibt noch viele weitere Methoden, um Ihre Mitarbeiter zu vergraulen, aber keine Sorge, denn keine dieser Methoden ist besonders aufwendig, und alle funktionieren auf ihre eigene Art. Wichtig ist, dass Sie am Ball bleiben und Ihr Team regelmäßig daran erinnern, dass es dumm ist. Untertreiben Sie dabei nicht, denn schließlich schulden Sie niemandem etwas und stehen über allen anderen.

Was Sie unterlassen sollten, falls Sie Ihr Geschäft zerstören wollen:

Kommunizieren Sie klar und ehrlich. Stellenanzeigen sollten die Vorteile und Möglichkeiten im Unternehmen klar darstellen. Vergessen Sie nicht, dass Sie die Leute um etwas bitten und nicht andersherum.

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Gestalten Sie Bewerbungsprozesse effizient. Schrecken Sie Bewerber nicht durch unnötige Schritte und lange Wartezeiten.

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Machen Sie realistische Versprechungen. Geben Sie keine leeren Versprechen bezüglich Gehalts und Aufstiegschancen.

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Bauen Sie Vertrauen auf, indem Sie Verlässlichkeit und Ehrlichkeit im Umgang mit Ihren Mitarbeitern pflegen.

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Definieren Sie klare Rollen und Verantwortlichkeiten. Stellen Sie sicher, dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was von ihm erwartet wird und welche Aufgaben er zu erfüllen hat.

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Zeigen Sie Wertschätzung. Geben Sie Ihren Mitarbeitern das Gefühl, dass ihr Wissen und ihre Fähigkeiten geschätzt werden.

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Bieten Sie praxisnahe Weiterbildung an. Bieten Sie gezielte, relevante Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten statt unnötiger Buchempfehlungen.

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Pflegen Sie respektvollen Umgang. Behandeln Sie Ihre Mitarbeiter mit Respekt und fördern Sie ein positives Arbeitsumfeld. Sie wollen auch mit Respekt behandelt werden – aber nicht aus Furcht vor Ihnen.

Bonus: Lügen Sie!

Was Sie noch besonders einfach nutzen können, ist der Einsatz von Lügen und Täuschungen gegenüber Ihren Mitarbeitern. Kleine Lügen, etwas Größere und ganz Große. Wichtig ist nur, dass Sie die Wahrheit verheimlichen und eine Fantasiewelt aufbauen, in der Ihre Mitarbeiter arbeiten und am besten auch leben sollen. Erzählen Sie von falschen Zielen sowie getürkten Zahlen und Prognosen.

Erzählen Sie Ihren Mitarbeitern nie, was Ihr nächster Schritt sein wird; verzichten Sie am besten völlig auf Transparenz. Erklären Sie Ihren Untertanen auch nie, warum Sie sich so entschieden haben, wie Sie sich entschieden haben. Schließlich machen es ja die großen Konzerne genauso und sie sind unendlich erfolgreich.

Vergleichen Sie Ihre Firma mit riesigen Konzernen und sagen Sie Ihren Mitarbeitern, dass der Erfolg dieser Giganten nur das Ergebnis der harten Arbeit und der völligsten Hingabe ihrer Mitarbeiter ist. Spätestens dann sollten Ihre Mitarbeiter verstanden haben, dass Sie nicht viel von ihnen halten, da sie nicht zu der Sorte der Super-Mitarbeiter gehören, die es schaffen, große Konzerne aufzubauen. Vermeiden Sie es dabei zu erwähnen, dass auch ganz andere Faktoren für den Erfolg dieser Riesen verantwortlich sind.

Das Werkzeug der Erniedrigungen funktioniert ebenso sehr gut, wenn es darum geht, jemanden loszuwerden, ganz egal, aus welcher Kultur die loszuwerdende Person auch immer stammt. Aber wenn Sie nicht unbedingt jemanden aus Ihrer Firma erniedrigen wollen, ihn dennoch loswerden möchten, können Sie auch ganz einfach die Wertschätzung komplett abschaffen.

Erkennen Sie die Arbeit Ihres Teams nie an. Sehen Sie es für selbstverständlich an.

Belohnen Sie niemanden für seine gute Arbeit und beschuldigen und bestrafen Sie diejenigen, die Ihrer Meinung nach schlechte Arbeit leisten – am besten in Anwesenheit der anderen.

Vergessen Sie nicht: Sie als Führungsperson schulden dem einfachen Volk nichts! Gar nichts! Machen Sie die Leute fertig!

Leider gibt es oft sehr hartnäckige Menschen, die trotz aller Unannehmlichkeiten, Erniedrigungen und falschen Versprechungen in Ihrer Firma bleiben wollen. Diese Entschlossenheit kann verschiedene Gründe haben. Zum einen gibt es die finanzielle Abhängigkeit. Manche Mitarbeiter sind finanziell nicht in der Lage, zu kündigen, da sie auf das regelmäßige Einkommen angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Diese finanzielle Notlage zwingt sie dazu, trotz aller Missstände in ihrer aktuellen Anstellung zu verharren.

Ein weiterer Grund ist der Mangel an Alternativen. In einigen Branchen oder Regionen sind die Jobmöglichkeiten begrenzt, was die Aussicht auf eine neue Anstellung stark einschränkt. Diese Mitarbeiter sehen sich oft in einer Sackgasse, in der sie keine anderen Optionen haben und deshalb ihre derzeitige Stelle behalten müssen, obwohl die Arbeitsbedingungen unzumutbar sind.

Darüber hinaus gibt es persönliche Bindungen, die Menschen dazu bewegen, in einem Unternehmen zu bleiben. Manche Mitarbeiter haben enge Freundschaften mit ihren Kollegen entwickelt oder fühlen eine tiefe Loyalität gegenüber der Firma. Diese emotionalen Verbindungen können so stark sein, dass sie die negativen Aspekte der Arbeitsumgebung überwiegen und die Betroffenen dazu bringen, auszuharren, in der Hoffnung, dass die soziale Unterstützung ihnen hilft, die schwierigen Zeiten zu überstehen.

Schließlich spielen auch Karrierepläne eine wichtige Rolle. Einige Mitarbeiter bleiben in der Hoffnung, dass sich die Bedingungen verbessern oder dass sie trotz der aktuellen Herausforderungen beruflich vorankommen können. Sie sehen ihre Position als eine vorübergehende Phase auf dem Weg zu besseren Möglichkeiten innerhalb oder außerhalb des Unternehmens und sind bereit, kurzfristige Nachteile in Kauf zu nehmen, um ihre langfristigen Ziele zu erreichen. Diese Mischung aus finanziellen, beruflichen und persönlichen Motiven hält viele Mitarbeiter trotz widriger Umstände in ihrer aktuellen Anstellung gefangen.

Glauben Sie mir, es gibt immer einen Weg, auch sie loszuwerden. Werden Sie kreativ!

Falls Sie Ihre Crew abstoßen wollen, sollten Sie Folgendes vermeiden:

Seien Sie ehrlich über Ziele, Zahlen und Prognosen und pflegen Sie Ehrlichkeit und Transparenz.

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Geben Sie Ihren Mitarbeitern bedacht Einblick in Ihre Entscheidungsprozesse.

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Zeigen Sie Wertschätzung, indem Sie Sie die harte Arbeit und Erfolge Ihrer Mitarbeiter belohnen.

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Schaffen Sie ein positives Arbeitsumfeld, indem Sie Erniedrigungen vermeiden und eine respektvolle Unternehmenskultur fördern.

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Halten Sie Ihre Mitarbeiter möglichst über die nächsten Schritte und Ziele auf dem Laufenden.

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Im Hafen von Verborgener Bucht lag das mächtige Kriegsschiff „Untergang“. Dieses Schiff hatte eine besondere Mission: die Unternehmensführung auf See zu erproben.

Zwei Teams, die gegensätzliche Ansätze verfolgten, sollten an Bord zeigen, wie sie das Schiff steuerten und ihre Mannschaft führten.

Im ersten Szenario übernahm Captain Liberty das Kommando. Captain Liberty glaubte fest an absolute Freiheit und hielt Hierarchien für überflüssig. Auf seinem Deck gab es keine Titel, keine Ränge und keine klaren Verantwortlichkeiten.

Die Crew der „Freiheitskrieger“ konnte tun und lassen, was sie wollte. Einige Seemänner entschieden sich, die Maschinenräume zu erkunden, obwohl sie keine Ingenieure waren. Andere versuchten sich in der Navigation, obwohl sie noch nie eine Seekarte gelesen hatten. Jeder wollte alles ausprobieren, aber niemand wusste genau, was zu tun war.

Es gab keine Befehle, nur Vorschläge. Die Nachrichten wurden von Deck zu Deck weitergegeben, oft verzerrt und missverstanden. Ein Vorschlag, den Kurs zu ändern, führte dazu, dass das Schiff tagelang im Kreis fuhr. Ohne klare Rollenübernahme wurde nichts rechtzeitig erledigt. Reparaturen blieben unvollständig, Vorräte gingen zur Neige und die Navigation war ein Desaster.

Jeder fühlte sich frei, aber niemand fühlte sich verantwortlich.