Unterwegs in Uganda - Peter Heinz - E-Book

Unterwegs in Uganda E-Book

Peter Heinz

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Beschreibung

Erlebnisse und Eindrücke aus mehreren Reisen mit einem Toyota RAV 4, auf Booten, Motorrädern und zu Fuß durch das beeindruckende Uganda

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhaltsverzeichnis

Auf nach Uganda

Entebbe

Ugandas Straßen Teil 1

Rolex

„Activities“

Froschkonzert

„Chimps“

Queen Elisabeth Nationalpark

Teil 1: Kasenyi Plains

Teil2: Mweya und Kazinga Channel

Teil 3: Explosion Craters

Teil 4: Ishasha

Zimmergast

Ugandas Straßen Teil 2

Im Baumhaus

Ugandas Straßen Teil 3

Golden Monkeys im Mahinga Nationalpark

Ugandas Highlight: die Berggorillas

Lets go Magic! Trekking zu den sagenumwobenen Mondbergen

Kirchbesuch am Sonntag

Am Lake Albert

Traveller‘s Rest

Mabamba-Sümpfe

Chamäleon

Ein Kleinod an den Crater Lakes

Ein paar Worte noch am Schluss, auch Fazit genannt

AUF NACH UGANDA

Wir fliegen mit Turkish Airways. Das sehr gute Essen, der günstige Preis und angenehme kurze Umsteige bzw. Wartezeiten in Istanbul und beim Hinflug in Kigali ließen auch dieses Mal Turkish Airlines wieder zur ersten Wahl werden.

Ich erinnere mich an einen Ausreisebeamten am Frankfurter Flughafen, der, als wir das erste Mal nach Uganda flogen, etwas erschrocken fragte:

„Entebbe, da kann man hin fliegen?“

Aber auch für mich, wie für viele meiner Generation, hat Entebbe immer noch einen tragisch düsteren Klang aufgrund des Flugzeug-Geiseldramas, das mit der Operation Entebbe am 4. Juli 1976 endete.

Damit verbunden ist auch der zweite Name, den ich mit Uganda verbinde: Idi Amin Dada, der Schlächter von Kampala.

Aber zum Glück sind diese Zeiten vorbei.

Und auch der Verbrecher Joseph Kony, Anführer der Lord Resistance Army, einer Rebellengruppe, die mehr als 60.000 Kinder entführte und zu Soldaten machte und die Zivilbevölkerung im Norden Ugandas und umliegender Länder terrorisierte, ist aus Uganda verschwunden.

Nach all der schrecklichen Zeit mit Diktator und Bürgerkrieg kann man den lebensfrohen und freundlichen Menschen von Uganda nur wünschen, dass es auch so bleibt.

Das übliche Einreiseprozedere in Entebbe verläuft ruhig und übersichtlich.

Mir fällt kein anderes von mir bereistes Land in der Welt ein, wo selbst Einreisebeamte uns so freundlich empfangen haben.

Das Visum wird von lächelnden Beamten zügig in den Pass gestempelt und selbst nachts um vier bekommen wir zügig und zu einem guten Kurs unsere ersten Uganda-Schilling.

Und wer schon erlebt hat, wie schwierig es manchmal ist, in Uganda Geld zu bekommen, weiß diesen Service sehr zu schätzen.

Nachdem auch das Reisegepäck zügig auf einem der wenigen Bänder kreist, stehen wir schon bald in der warmen, tropischen Nacht und werden sofort vom Abholer unseres Hotels in Empfang genommen.

Ein Hotel für die Ankunftsnacht von zu Hause zu buchen, lohnt sich aufgrund der extrem frühen Ankunftszeit mancher Fluggesellschaften und dem üblichen, meist im Übernachtungspreis inkludierten Abholservice. Die meisten der vielen Hotels in Entebbe, die meist nahe des Flughafens liegen, bieten diesen Service an.

Nach einer kurzen Fahrt erwartet uns dann endlich ein Bett und wir holen etwas von dem verpassten Schlaf der vergangenen Nacht nach.

ENTEBBE

Auf Entebbe heute kann man sich freuen.

Entebbe ist im Vergleich zu anderen ostafrikanischen Städten fast schon als schön zu bezeichnen.

Im Gegensatz zur heutigen Hauptstadt Ugandas, dem lauten und hektischen Kampala, empfinde ich die ehemalige Kapitale Ugandas als angenehm weitläufig und übersichtlich.

Sehenswürdigkeiten gibt es, wie in den meisten Städten Ostafrikas, keine, die ich unbedingt gesehen haben muss.

Trotzdem kann man gut und gerne einige gemütliche Tage dort verbringen.

Obwohl ich im allgemeinen Zoobesuche nicht besonders mag, finde ich das zooartige „Wildlife Education Center“ sehr sympathisch.

In einigen recht großräumigen Gehegen leben hier neben diversen Antilopen und Giraffen auch in der ugandischen Natur selten zu sehende Tiere wie Nashorn, Löwen, Leopard, Otter, Schimpansen oder der seltene Schuhschnabel.

Somit bietet das Center auch die Gelegenheit, bei mangelndem Sichtungsglück während der Safari mit ein paar fast authentischen Nahaufnahmen der begehrten Tiere zuhause gebliebene Familienmitglieder, Nachbarn, Bekannte oder auch (heutzutage) Forenmitglieder doch noch zu beeindrucken.

Die Wahrheit über das Entstehen der Bilder muss dem staunenden Publikum ja nicht unbedingt offenbart werden.

Besser eignen sich Sätze die man mit „Unter größten Strapazen“ oder „Nach stundenlangem Ansitzen während Moskito schwärme mich piesackten“ beginnen lässt. :-)

Mich zieht es zur Mittagszeit zu dem Restaurant des Wildlife Education Centers direkt am Victoria See, in dem ich letztes Mal einen hervorragenden Tilapia mit Chips verspeist habe.

Interessant mag auch die Tatsache sein, dass in Entebbe die seltene Möglichkeit besteht, seinen Golfball eventuell aus einem Nashorn- oder Löwengehege weiter schlagen zu müssen.

Der direkt angrenzende 18 Loch-Golfplatz macht diese Maläse bei verunglückten Bällen möglich.

Damit wird hier auch Golf zu einem Abenteuer.

Eine weitere Besichtigungsmöglichkeit bietet der Botanische Garten, der nicht nur botanische, sondern auch tierische Sichtungen ermöglicht.

Neben Affengruppen und diversen Reptilien überrascht der Park auch mit einer reichhaltigen Avifauna.

Zudem erzählt die Legende, dass in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts die ersten Tarzan-Filme mit Johnny Weißmüller im Botanischen Garten gedreht wurden.

Allerdings wurde während meines lang zurückliegenden Aufenthalts in Florida ein dortiger State Park, dessen Name mir entfallen ist, auch als Drehort dieser Filme ins Gespräch gebracht.

Aber wie dem auch sei, Drehort hin oder her, der Botanische Garten hat einen gewissen Charme, und wenn morgens Sonnenstrahlen durch das dichte Dickicht am See wie Lichtbahnen auf die Wege fallen, wirkt er sogar etwas mystisch.

Eine weitere Möglichkeit, Zeit in Entebbe zu verbringen, bietet der Pool des Victoria Lake Hotels.

Gegen einen angemessenen Obolus bekommt man auch als Nicht-Hotelgast Zugang zu Sprungturm und 35 Meter-Becken. Zudem werden große Handtücher, Liegen und Umkleidekabinen zur Verfügung gestellt.

Ein Vergnügen erster Klasse bieten die öfters vorkommenden morgendlichen Besuche von Schulklassen. Wie bei uns in öffentlichen Freibädern lernen hier ugandische Kinder das Schwimmen bzw. werden erst einmal an das Element Wasser gewöhnt.

Wer solche Schwimmstunden schon einmal in deutschen Freibädern erlebt hat, wird höchst erstaunt über die fehlende Geräuschkulisse und die Disziplin der sehr jungen ugandischen Besuchern sein.

Für uns ist dieser Pool auch ein Grund, im preiswerten und ruhigen alten Kolonialgebäude mit großem Garten in der Nachbarschaft zu wohnen.

Neben den Restaurants im Hotel oder wie bereits erwähnt im Education Center bietet Entebbe noch einige weitere sehr gute Restaurants.

Reichhaltige Speisekarten mit vielen schmackhaften indischen Gerichten bieten 4 Points und Faze3.

Sehr gute Pizzen und andere Gerichte offerieren Anns Corner und Goretti’s. Wer stattdessen thailändische Küche möchte, wird im Gateley Inn fündig.

Einen Favoriten hat sich auch nach mehrmaligen Besuchen für mich nicht herauskristallisiert.

Jedes dieser Lokale bietet gutes Essen und eine angenehme Atmosphäre.

Noch ein paar Worte zum Thema Sicherheit in Entebbe aus meiner Sicht:

Tagsüber habe ich überhaupt keine Bedenken, alleine zu Fuß unterwegs zu sein.

Natürlich trage ich aber auch da nicht meine gesamte Barschaft und Ausweise spazieren.

Für längere Strecken bieten sich auch Motorradtaxis, sogenannte Boda Bodas an, die an fast jeder Ecke zur Verfügung stehen. Und sollte man einmal keines dieser Boda Bodas sehen, keine Sorge, dann wird schon eines dich sehen.

Anders sieht die Situation nach Einbruch der Dunkelheit aus.

Bereits drei Mal haben wir erleben müssen, dass junge Frauen zu uns ins Hotel kamen, nachdem sie beraubt wurden.

Bei allen war die Situation die gleiche: Motorräder mit zwei Männern besetzt hatten ihnen Rucksäcke oder Taschen entwendet und waren in der Nacht verschwunden.

Wie heißt es so schön: Gelegenheit macht Diebe!

Aber Taxis und Boda Bodas sind nicht teuer und überall vorhanden. Es gibt zudem noch einen weitaus gefährlicheren Grund, abends und nachts diese auch zu benutzen.

Da fast jegliche Straßenbeleuchtung fehlt, ist es in der stockdunklen afrikanischen Nacht sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die unzähligen, teils sehr tiefen heimtückischen Löcher zu sehen, die neben Stolperfallen in Form rostiger, im unebenen Boden verankerter Eisenstangen und anderen ungewohnten Hindernissen lauern.

Nach einer einmaligen Erfahrung diesbezüglich fahre ich nach Sonnenuntergang immer mit einem Boda Boda oder einem Taxi und würde auch jedem dazu raten.

Ugandas Straßen Teil 1

Ich teile für mich als Fahrer die Straßen in Uganda in drei Kategorien ein: Teerstraßen, Straßen ohne Teer, und Horror.

Wunderbare Teerstraßen, auf denen man zügig vorankommt, führen z.B. von Kampala zum nördlichen Eingang der Murchiston-Nationalparks oder nach Fort Portal.

Auch die Masaka Road, die von der Hauptstadt bis nach Kisoro führt, wird eines Tages so ein Prachtstück sein, wenn sie irgendwann einmal fertig gestellt ist (Stand 2014).

Eigentlich könnte man die vorbeiziehende abwechslungsreiche ugandische Landschaft bewundern, sich zurücklehnen und den Motor schnurren lassen, wenn es da nicht etwas gäbe, etwas Heimtückisches, leicht Übersehbares, etwas anfangs Unerwartetes in diversen Formen...

Bumps! Auch bekannt als Speed Bumps oder Road Humps.

Da fährt man fröhlich seines Weges, lässt seinen Blick einen kleinen Augenblick zu lange auf einen Vogel auf dem Baum am Straßenrand ruhen und schon ist es passiert.

Man wird aus seinem Sitz katapultiert und das Auto büßt die kleine Unaufmerksamkeit mit gestauchten Stoßdämpfern oder Schlimmerem.

Bumps gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen.

Gemein haben sie alle, dass sie quer zur Fahrbahn verlaufen und unberechenbar auftauchen können.