Unvergessen - Karin Kallmaker - E-Book

Unvergessen E-Book

Karin Kallmaker

4,8

Beschreibung

Romantische Balladen und heißer Jazz! Rett Jamison feiert als Jazzsängerin Triumphe. Eines Tages wird sie zum Klassentreffen eingeladen, organisiert von Cinny Keiler, Retts damaliger großer Liebe. Die persönlichen Worte auf der Einladung klingen verheißungsvoll und wecken Erinnerungen an leidenschaftliche Stunden. Zu diesem Klassentreffen erscheint auch Angelica Martinelli, inzwischen eine renommierte Krebsforscherin. Angelica war schon zu High-School-Zeiten in Rett verliebt, doch damals hatte Rett nur Cinny im Sinn ...

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FRAUEN IM SINN

 

Verlag Krug & Schadenberg

 

 

Literatur deutschsprachiger und internationaler

Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,

historische Romane, Erzählungen)

 

Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen

rund um das lesbische Leben

 

Bitte besuchen Sie uns: www.krugschadenberg.de.

Karin Kallmaker

Unvergessen

Roman

Aus dem amerikanischen Englischvon Andrea Krug

Für Maria

1

„… zeigt an, dass wir unsere Reisehöhe erreicht haben. Zu Ihrer Sicherheit und Bequemlichkeit …“

„Es geht immer nur darum, dass du es bequem hast. Du könntest deinen Hintern ab und zu auch mal hochkriegen!“

Rett schüttelte den Kopf, lehnte sich wieder in den unbequemen Flugzeugsitz zurück und versuchte erneut, einen Weg in den Schlaf zu finden, der keine Neuinszenierung des demütigenden Streits mit Trish mit sich brachte. Sie war hundemüde und wollte nur eines: den ganzen Flug von La Guardia nach LAX über schlafen. Sie hatte die ganze vergangene Woche über nicht gut geschlafen, weil ihr jedes Wort von Trish im Kopf herumgeschwirrt war.

„Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen, während das Mittagessen zubereitet wird?“ Erneut erklang die nasale Stimme des Flugbegleiters. Rett war die eifrige Fürsorge in der ersten Klasse nicht gewöhnt. Sie hatte gehofft, die etwas bequemeren Sitze würden die gesammelten Meilenpunkte, die sie für den Aufschlag eingelöst hatte, wert sein, doch das wäre nur dann der Fall, wenn sie ein wenig Schlaf bekäme. Aber es war angenehm, von vorn bis hinten bedient zu werden.

„Wasser, bitte“, murmelte sie. Sie lag hinter ihrem täglichen Soll zurück, und Schlaf schien ohnehin unwahrscheinlich. Sie trank die Flasche in wenigen Zügen leer und schloss die Augen.

So müde…

„… zu Ihrer Rechten sehen Sie Hunderte von Seen, die Minnesota auszeichnen, und auch den großartigen Lake Superior …“

„Du kommst dir so großartig vor. Schön, du kannst singen. Na und? Wir haben dieses Jahr weniger Umsatz gemacht als letztes Jahr, und deine ,Ich bin ein nettes Mädchen‘-Tour zieht nicht länger. Wenn du berühmt werden willst, dann benimm dich entsprechend.“

Desorientiert öffnete Rett ein Auge und sah, wie der Flugbegleiter ihrem Sitznachbarn einen frisch zubereiteten Caesar-Salat servierte.

„Ah, Sie sind wach“, bemerkte der Steward munter. „Möchten Sie das Filet oder lieber Chicken Newburg?“

Rett räusperte sich. „Chicken Newburg.“ Ihr Stimme klang wie ein Froschquaken. Sie legte die Hand an die Kehle. „Und noch ein Wasser, bitte.“

Schlucken erzeugte eine winzige Spur Schmerz, der ihre Alarmglocken schrillen ließ. Sie hatte ihre Stimme die ganze Woche lang überstrapaziert. Sie hatte die Band, mit der sie aufgetreten war, ebenso genossen wie das enthusiastische, Swing und Jazz liebende Publikum. Sie hatte so lange gesungen, wie das Publikum sie hören wollte, um nicht in ihr Hotel zurückkehren zu müssen und den Streit erneut in ihrem Kopf ablaufen zu lassen.

Sie wollte sich nicht von Trish trennen, aber vielleicht war es unvermeidlich. Trish hatte recht – in drei Wochen würde sie vierzig werden, und die Zeit lief ihr in mehr als einer Hinsicht davon. Lieber Himmel, es war ein schrecklicher Streit gewesen. Sie hatte miterlebt, wie Trish andere fertiggemacht hatte, aber Trishs Pfeile waren nie zuvor so unbarmherzig auf sie gerichtet gewesen.

Sie war dermaßen müde…

„… die klare Sicht erlaubt es, die Rocky Mountains auf beiden Seiten bis zum Horizont zu verfolgen …“

„Du willst deinen Horizont erweitern? Du dummes kleines Ding – Leute wie wir kommen nie aus Woton, Minnesota, raus. Du warst ein Niemand, als du geboren wurdest, und du wirst nie was anderes sein.“

Rett erwachte und umklammerte die Armlehnen ihres Sitzes. Du lieber Himmel, sie war von Trish zu ihrer Mutter übergegangen. Klar, sie war müde, aber warum um alles in der Welt war sie dermaßen neben der Spur, dass sie nach all den Jahren von ihrer Mutter träumte?

Sie wollte nicht riskieren, wieder einzuschlafen, und aß deshalb zögerlich von dem Eis mit heißer Schokoladensauce, das der Flugbegleiter ihr aufgedrängt hatte. Sie blinzelte die Tränen zurück und schalt sich selbst, dass sie sich nicht besser im Griff hatte – zum Teufel auch, ihre Kehle schnürte sich immer mehr zu und die daraus folgenden Schmerzen und das reduzierte Stimmvolumen würden mindestens zwölf Stunden anhalten. Ihr Hals war jetzt schon wund genug, um eine Weile über dem Inhalator zu hängen. Trish würde sagen, dass die Inhalatorkur nur ein Vorwand war, um sich vor dem Besuch einer Party oder einer Premiere oder einer sonstigen unsinnigen Gelegenheit zu drücken, bei der sie Menschen, denen sie nie wieder begegnen würde, versprach, sich mit ihnen zum Mittagessen zu treffen. Niemand erinnerte sich je an Rett Jamison.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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