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Die Tanzstunde wird zum wichtigsten Termin im Leben einer Familie: Die Eltern haben Tanzkurs, die Kinder elternfrei und die Musik spielt dazu. Denn ein eingerosteten Ehepaars entdeckt den Tanzspaß neu und die Romantik wieder. Achtung! Wer dies liest, will tanzen.
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Seitenzahl: 19
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Sabine Theadora Ruh
Valentino
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Valentino
Impressum neobooks
„Kein Problem“,
hatte ich mich sagen hören, „die Standards haben wir sowieso drauf! Wir sterben dagegen für lateinamerikanische Tänze – Tango und so,“ fügte ich auch noch schlau hinzu, ganz so, als wäre ich danach gefragt worden.
Ich hätte ja nun wirklich etwas weniger großspurig antworten können. Warum habe ich bloß so übertreiben müssen? Mich in Schwindel-Höhen geflunkert, von regelmäßigen Tanzkursen und Ballerlebnissen geplaudert? Mich verstiegen in Details meines Tanzkleides. Ohje, ich habe einfach zu viel Fantasie. Seufz! Mit meiner Aussage hatte ich mich ganz schön in die Nesseln gesetzt!
Und das alles nur, weil Silvia, die ich seit Kindertagen Silvi nannte, wieder zurück in unsere Gegend gezogen ist, ihre Tochter und unseren Sohn nun im gleichen Schuljahrgang waren und der Abschlussball anstand. Und zudem ihr neuer Lebenspartner einfach alles hat - Geld, Charme, gutes Aussehen - und selbstverständlich alles kann und auch noch - so Silvi - verdammt gut tanzen kann.
EINFACH ÄRGERLICH!
Das versteht ihr doch sicher!?
Das kann ich doch nicht auf mir sitzen lassen!
Da kann ich doch nicht Silvi einfach so vor meiner Nase herumtanzen lassen –mit ihrem Supermann im Arm!?
Pah!
Nein, nicht mit mir!
Ich kann das auch!
Martin kann das auch können!
Wir können tanzen lernen!
Sicher!
Sicher?
Hoffentlich!!
Außerdem: Schneller Walzer - rechts oder links gedreht? Das ist mir schon beim Joghurt ganz egal.
Beides kann ich essen,
beides werde ich tanzen können!
Beides werden wir tanzen können!
Immerhin sind wir ein gut eingespieltes Team – gestählt durch Krisen, ungezählte Umbauten, drei Geburten und viele Elternabende.
Jawoll!!
Doch wird mein Göttergatte mitmachen?
Dass er mit zum Abschlussball seines Sohnes musste, wusste er ja schon. Er hatte dazu nur stumm genickt, wie es so seine Art war. Mir war schon vorher klar: Er würde mich nicht im Regen stehen lassen. Er würde mit mir gehen, sich vorzeigen lassen, freundlich lächeln, nur moderat trinken und seine angenehme Art zeigen - darauf konnte ich mich verlassen!
Doch auch noch tanzen!?Schließlich hatten wir in den fast 20 Jahren unserer Beziehung außer zwei bis drei verunglückten Blues-Drehungen in meist angenehm dunklen Räumen noch nicht wirklich miteinander getanzt.
In Worten: NOCH! NIE! MITEINANDER! GETANZT!
Wie sollen wir denn das nun hinkriegen?