Van it Yourself! - Ute Mans - E-Book

Van it Yourself! E-Book

Ute Mans

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Beschreibung

Das Ideenbuch für Vanlifer Selbstbestimmtes und nachhaltiges Reisen mit Bulli & Co. ist im Trend – ob Sie komplett im Camper oder im Wohnmobil leben, günstig und naturnah Urlaub machen wollen oder einfach gern unterwegs sind – Urlauben und Leben im rollenden Zuhause macht unabhängig und lässt individuelle Wünsche wahr werden. Wie wäre es mit ein wenig Inspiration und Know-how? In "Van it Yourself" werden Vans und ihre Besitzer porträtiert, ergänzt um leicht verständliche Anleitungen für kleine DIY-Projekte. - Trendthema Vanlife: Selbstbestimmt und individuell reisen - Inspirierende Geschichten von Vans und ihren Besitzern, mit vielen Fotos - Zahlreiche Ideen für den Camper-Ausbau mit kleineren und mittleren Budgets - Leicht verständliche DIY-Anleitungen für alle Modelle - Bildband mit ansprechender Gestaltung Inspirationsquelle für den Wohnmobil-Ausbau Wer sich einen eigenen Van zulegt, steht oft vor der Herausforderung, das neue Mobil wohn- und reisefertig zu machen. Dieses Buch bietet eine Fundgrube an Ideen für den Camper-Selbstausbau: von grundsätzlichen Überlegungen bis hin zu liebevollen Gestaltungsmöglichkeiten, die den Aufenthalt an Bord angenehmer machen. Kleine DIY-Projekte, präsentiert in leicht nachvollziehbaren Arbeitsschritten, sind auch ohne Vorkenntnisse umsetzbar.

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Seitenzahl: 84

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Einleitung

Auf Reisen, aber trotzdem zu Hause

»Campen? Unbedingt, aber ein bisschen Komfort darf schon sein!« – So ähnlich dachten wir, als wir dem Zelturlaub »goodbye« sagten und uns einen Bulli mit Aufstelldach zulegten. Nach etlichen Jahren zu viert im Familienzelt auf harten Isomatten war es Zeit für ein gemütliches Zuhause auf Rädern. Aber vielen Campern geht es so, dass ihnen ein Wohnwagen oder Wohnmobil zu teuer und nicht individuell genug ausgestattet sind. Denn: Wie man sich sein Heim nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen einrichtet, so möchte man auch den Camper kreativ gestalten.

Auf unseren Reisen begegneten wir dann immer öfter Bastlern, die sich Fahrzeuge als »mobile Ferienwohnung« selbst ausgebaut hatten. Mit überschaubaren Kosten, viel Eigeninitiative und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten haben sie sich den Traum vom eigenen Campervan verwirklicht. Das fanden wir sehr spannend, und so entstand die Idee zu diesem Buch.

Es war für uns ein großartiges Abenteuer, bei den Fotoshootings und Interviews so viele aufgeschlossene Van-Besitzer mit ihren Campern kennenzulernen. Sehr interessant war es zu sehen, wie jeder Selbstausbauer einen eigenen Weg findet, den individuellen Traum-Van zu verwirklichen und individuelle Ausbauprobleme durch kreative Ideen zu lösen. Denn: Es gibt kein Ausbaukonzept, das zu jedem passt – verschiedene Fahrzeuge, Wünsche, Grundrisse und Materialien erfordern unterschiedlichste Ansätze und Ideen, die zu den eigenen Fähigkeiten und natürlich auch zum eigenen Geldbeutel passen müssen. Das macht den Van-Ausbau so spannend und abwechslungsreich!

Mit unserem Buch möchten wir Inspirationen und Ideen anbieten und verschiedene Ausbauten vorstellen: vom günstigen Caddy-Ausbau bis zum Mercedes Sprinter mit Duschkabine; vom einfachen, nachhaltigen Bulli ohne Wassersystem bis hin zum Luxus-Van mit Dachterrasse, Einbauofen, Minibar und Kinoleinwand. Bleibt kreativ und:

Van it Yourself!

Inhalt

Indiblu

VW Crafter H2

DIY: Lochbrett

Björn

VW Crafter L3 H2

DIY: Lichterkettenschirme

Elmo

Fiat Ducato

DIY: Weinglas-Regal

Bertl

Mercedes Sprinter H1

DIY: Hängeregal

Candyvan

Ford Transit

DIY: Treibholz-Handtuchhalter

Die alte Lady

Mercedes Sprinter

DIY: Outdoorkissen

Elma

VW Bulli T4

DIY: Organizer für die Sonnenblende

Erna

Citroën Jumper

DIY: Gewürzregal

Harvey

Mercedes Sprinter

DIY: Gläserregal

Karlsson

VW Caddy

DIY: Insektenschutznetz

Milipami

Iveco Daily

DIY: Gummibänder-Regal

Pinot

Citroën Jumper

DIY: Citronella-Kerze

Vansinnsfeeling

VW T6

DIY: Handtuchhalter

The Woodpackers

Ford Transit L3 H2

DIY: Bierkistensitz

Teil.Zeitcamper

VW Crafter L3 H2

DIY: Flaschenträger

Indiblu

Marke:

VW Crafter H2

Baujahr:

2016

Kilometerstand:

164.000 km

Fahrzeugkosten:

15.000 €

Ausbaukosten:

11.000 €

Location:

Berlin, Lübars

Eigentlich wollten Pia und Dennis auf Weltreise gehen. Alles war geplant, ein ganzes Jahr wollten sie verreisen, mit den Arbeitgebern waren schon Sabbaticals vereinbart. Doch dann kam alles ganz anders: Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung – die große Reise war nicht möglich und das Berliner Paar musste die Pläne erst einmal auf Eis legen. Stattdessen nahmen sie sich aber gleich ein anderes spannendes Projekt vor: den Ausbau eines eigenen Campervans.

Bei der Wahl des richtigen Fahrzeugs war ihnen wichtig, dass ihr Mobilheim nicht nur zu zweit nutzbar ist, sondern sie auch Freunde und Familie mit auf Reisen und Ausflüge nehmen können. Daher entschieden sie sich für einen VW Crafter H2 mit einer Höhe von 2,35 Metern, der hinten nicht nur Platz für eine ein- und ausbaubare Doppelsitzbank bietet, sondern für mehr Bewegungsfreiheit auch über zwei Schiebetüren verfügt. Das ist für ein Campingfahrzeug schon sehr ungewöhnlich – macht es aber nahezu unmöglich, hier ein Standard-Layout für den Innenausbau zu nutzen. Pia und Dennis mussten kreativ werden. Wie man sieht, ist ihnen das sehr gut gelungen!

Mit mehreren Unterbrechungen, in denen sie teilweise wochenlang nicht an ihrem Van arbeiten konnten, beschäftigte sie ihr Ausbau insgesamt ein Jahr. Für Grafikdesignerin Pia war die Arbeit mit den Händen ein schöner Ausgleich zur Arbeit am PC. Sie liebt es sehr, verschiedene Materialien zu verwenden und mit Holz zu arbeiten. Für den Wagen hat sie ein wunderschönes Farbkonzept aus olivfarbenen Möbeln, weißer Decke und Wänden, hellem Bambusholz und goldenen Elementen geschaffen.

Da an beiden Seitentüren Platz zum Ein- und Aussteigen bleiben muss, entschieden sich Pia und Dennis für zwei verkürzte Küchenblöcke mit einer zusätzlichen Klapp-Arbeitsplatte. Die Möbel haben sie nicht komplett selbst konstruiert, sondern fertige Küchenblöcke und -Unterschränke von IKEA umgebaut und mit Bambus-Arbeitsplatten versehen.

Das feste Querbett ist mit nur 1,75 Meter zwar recht kurz, da Dennis aber ohnehin diagonal schläft, ist das für die beiden kein Problem. Die Leiter zum Bett ist ein umfunktioniertes Bambus-Blumenregal. Upcycling at its best. Bei der Deckenverkleidung haben Pia und Dennis es sich etwas einfacher gemacht: Hier nutzten sie fertige Deckenpaneele aus dem Baumarkt.

Eine eigene Minibar im Van ist schon sehr cool! Und dabei war sie gar nicht geplant, sondern ist während des Ausbaus mehr oder weniger zufällig entstanden: Auf der Vorderseite des Küchenblocks haben Pia und Dennis die Gasflasche für das Kochfeld untergebracht. Da sie schmaler ist als der Küchenblock, entstand ein ungenutzter Zwischenraum. Die 12 Zentimeter Platz reichten genau für ein Fach zum Verstauen von Mixer-Utensilien und Flaschen und für den nach vorne ausklappbaren Bar-Tisch. Cheers!

TIPP: Van it Yourself – sogar die Terrazzo-Kacheln sind selbstgemacht. Hierzu hat Pia zur Küche passende Farbtöne ausgewählt und die Terrazzomasse in Silikonformen zu Kacheln gegossen. Danach wurden die fertigen Kacheln geschliffen, lackiert und ganz normal gefliest. Sieht wunderschön aus!

Die beiden Seitenwände haben Pia und Dennis nach dem Dämmen mit je einer großen Spanholzplatte verkleidet. Der Clou: Dahinter ist eine magnetische Metallplatte (Stärke: 3 mm) verklebt – so lassen sich Bilder und Postkarten mit starken Magneten anbringen und problemlos wieder entfernen. Die Seitenwand kann dann blitzschnell zur Leinwand für einen gemütlichen Van-Kinoabend mit Mini-Beamer umfunktioniert werden. Camp & watch.

TIPP: Auch für die kleinen Hängefächer hat Pia ungewöhnliches Material zweckentfremdet: »Wiener Geflecht« ist eigentlich ein Sitzgeflecht für Stühle. Der Boden der kleinen Regale ist mit einer kleinen Holzplatte verstärkt, die Seitenteile aus Geflecht wurden einfach angetackert. Diese hübschen Fächer waren komplett ungeplant und entstanden aus Resten vom Geflecht und Holz, die spontan verarbeitet wurden.

Über dem Fahrerbereich haben Pia und Dennis viel Stauraum geschaffen. Dazu haben sie eine zweite Decke eingezogen, gefilzt und Klappen eingebaut. Auch hier fanden sie ungewöhnliche, günstige Materialien: Das schöne halbrund ausgesägte Inlay in den Schrankklappen ist mit einfachen Sushi-Matten aus dem Asialaden unterlegt – Kosten: 1 Euro! Die Matten wurden einfach von innen angetackert.

Mal ehrlich: Wenn man schon so eine großartige Mini Bar hat, braucht man auch einen gemütlichen Platz zum Chillen. Im Heck montierten Pia und Dennis auf dem Wagenboden einen Schwerlastauszug, der 200 Kilogramm tragen kann. Eine dicke Siebdruckplatte zum Ausziehen ergibt so ganz einfach ein bequemes Outdoor-Sofa. Über diesem Auszug wurde dann ein Podest mit unempfindlichen Griffblech-Platten als neuer Fahrzeugboden installiert.

Die Türverkleidungen der Seiten- und Hecktüren sind ein besonderes Highlight. Pia und Dennis haben alle Hohlräume in den Türen vor dem Filzen freigelegt, um sie als zusätzlichen Stauraum nutzen zu können. Um auch hier Bambusholz zu integrieren, haben sie eine simple Lösung gefunden: Günstige Holzbadematten aus Bambus wurden zweckentfremdet. Die beiden haben die Matten passend zurechtgesägt und mit Spanholzplatten verstärkt. Auch das Wiener Geflecht kommt hier wieder zum Einsatz. Individuell, einfach und günstig. Gewitzt: Die ehemalige Fensteraussparung ist passgenau mit zurechtgeschnittenem Schaumstoffpolster ausgefüllt und mit Haken versehen.

Nach dem Ausbau sind die beiden mit ihrem »Indiblu« gleich zum ersten großen Roadtrip aufgebrochen – ohne den neuen Camper vorher zu testen. Vier Monate ging es über Frankreich nach Spanien und Portugal, einmal um die iberische Halbinsel. Die ungewöhnliche Wagenwahl mit zwei Schiebetüren hat sich längst bewährt: Natürlich laden Pia und Dennis nun öfter auch Freunde zu ihren Ausflügen ein. Auf Reisen haben die beiden bei schlechtem Wetter aber auch schon mal drei Campervans direkt nebeneinandergestellt – mit ihrem Indiblu in der Mitte und offenen Schiebetüren entstand so ein Drei-Van-Riesenwohnzimmer für sie und zwei weitere Vanlife Paare!

Lochbrett

Ein Lochbrett ist ideal, um kleinere Gegenstände platzsparend unterzubringen. Will man es allerdings im Van nutzen, muss der ganze Krimskrams während der Fahrt vor dem Herunterfallen geschützt sein. Für unsere Variante benutzen wir daher Knöpfe oder Holzscheiben als Stopper sowie Haken und Gummibänder.

DAS MATERIAL

Holzbrett, 40 x 40 cm, z. B. Leimholz Fichte, Stärke 2 cm

Holzstab, Durchmesser 8 mm

Holzbohrer, 8 mm

Farbe/Holzöl

Gummibänder

Schleifgerät/Schleifpapier

Holzscheiben oder Knöpfe

Schraubhaken

Bohrschrauber

Säge

Das Brett auf die gewünschte Größe zurechtsägen. Je nach Verwendungsart und Platz im Van ist die Größe natürlich variabel, wir haben 40 x 40 cm gewählt. Als Variante kann man auf die gleiche Weise ein kleines Bord als Schlüsselhalter oder Garderobe basteln – hierzu würde man ein schmales Brett mit nur einer Reihe Löcher und Stäben versehen.

Löcher markieren: der Abstand von Loch zu Loch und zu den Bretträndern beträgt 5 cm.

Bohrlochtiefe checken. Entweder: das Brett komplett durchbohren – dann sieht man später die Wand des Vans durch Löcher, in denen keine Stäbe sind. Oder bei einer Brettdicke von 2 cm ca. 1 cm tief bohren. Dazu den Holzbohrer mit Klebeband bei 1 cm markieren.

Löcher mit dem Holzbohrer bohren. Brett schleifen, streichen oder ölen.

Stäbe auf 5 cm Länge sägen, schleifen, evtl. streichen oder ölen. Damit nichts während der Fahrt von den Stäben rutscht, Knöpfe auf die Enden kleben und Schraubhaken hineindrehen.

Stäbe in die Löcher stecken. Gummibänder durch die Löcher ziehen und auf der Rückseite verknoten, um z. B. Bilder, Postkarten oder Hefte festzuklemmen. Es lassen sich außerdem kleine Bretter als Miniregale auf die Stäbe kleben.

Björn

Marke:

VW Crafter L3 H2

Baujahr:

2016

Kilometerstand:

68.000 km

Fahrzeugkosten:

18.000 €

Ausbaukosten:

18.000 €

Location:

Weinberge bei Gemünden

Flo stammt aus einer echten Camper-Familie: Seit der Kindheit war er mit seinen Eltern jeden Urlaub im Wohnwagen unterwegs. So war es für ihn und seine Frau Judith eine naheliegende Idee, den alten Caravan der Eltern zu modernisieren, »aufzuhübschen« und umzubauen. Während der Planung dieses Projekts merkten Flo und Judith allerdings recht schnell, dass sie eigentlich doch lieber einen eigenen Camper haben möchten … mit einem Van ist man einfach mobiler als mit einem Wohnwagen. Sie verabschiedeten sich also vom Caravan und wechselten zum Van-Projekt!

Ein passender