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Eine einfache Frau des Volkes war es, durch welche die Liebe Gottes die in diesem Buch gesammelten Stärkungsworte und Belehrungen an die Menschenkinder ergehen ließ. Die Worte waren zunächst für einen engeren Freundeskreis bestimmt. Aber die zu Herzen dringende Liebesweisheit dieser schlichten Vaterbriefe machte sie bald zu einem wahren Volksgute, einem Quell des Trostes, der Belehrung und Erquickung für viele Menschen, die eine unmittelbare Verbindung mit dem Herzen Gottes, dem Vater in Jesus, ersehnten.
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Seitenzahl: 456
Veröffentlichungsjahr: 2022
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370. Über des Herrn Zweck bei diesen Kundgaben – eine wahre Gotteskinderschule damit zu gründen
371. Ist der hier Sich offenbarende Jesus der wahre Gott?
372. Über Freundlichkeit und Demut
373. Geistige Entsprechung unserer Zeit mit der Zeit von Christi Geburt
374. Ein zeitgemäßer Weihnachtsbrief
375. Vertrauen
376. Von Verheißungen und den Bedingungen dabei
377. Verhaltensregeln gegen die Priester und Lehrer
378. Winke über unsere Zeit und Lebensregeln
379. Zur Wiederkunft des Herrn
380. Vom Fallen und Auferstehen des Christen, oder die Wege der Gnade
381. Lebenswinke für die Arbeiter im Weinberg des Herrn
382. Lebenswinke für die Treue in der Liebe
383. Vom Wesen Gottes – und des Menschen
384. Jesus aber antwortete nichts mehr
385. Das gottselige Geheimnis vom Wesen Jesu Christi
386. Im Anfang war das Wort
387. Zeitentsprechung vom Leiden Christi
388. Wer aufnimmt, den Ich sende, der nimmt Mich auf
389. Gehorsam aus Liebe, Demut und Vertrauen
390. Von der Fußwaschung
391. Mich dürstet
392. Die Liebe ist der Eckstein und die ewige Grundlage des geistigen Lebens
393. Eines fehlt dir!
394. Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid!
395. Bittet – aber bittet recht – so wird euch gegeben
396. Das Himmelreich gleicht einem Netze
397. Von der Freude über das Wiedergefundene
398. Zur Himmelfahrt Christi
399. Von der herablassenden Liebe Gottes
400. Von der Dreieinigkeit Gottes und des Menschen
401. Wer Mich sieht, der sieht Den, Der Mich gesandt hat
402. Vom Verhältnis zwischen Gott, Vater und Sohn
403. Winke über Paulus als Saul
404. Zum Reformationsfest
405. Vom Urgrundgesetz der Liebe
406. Winke über die Versöhnungslehre
407. Durch Nacht zum Licht!
408. Christliche Verhaltenswinke
409. Ein Liebewink für Kinder Gottes
410. Entsprechung der Schläfrigkeit der drei Jünger in Gethsemane .
411. Martha und Maria
412. Mich hat herzlich verlangt dies Osterlamm mit euch zu essen, ehe Ich leide
413. Winke über Vorsicht und Aufrichtigkeit
414. Jesus als Gottmensch und Erretter
415. Vom wahren Glauben mit Demut und Liebe
416. Simeon und der Heilige Geist
417. Habet Glauben an Gott!
418. Vom Schifflein Christi
419. Vergib uns – oder die versöhnende Liebe
420. Vom Gegensatz zwischen Geisteslicht und Verstandeslicht
421. Missionswinke
422. Der unfruchtbare Feigenbaum und seine Entsprechung
423. Über die wahre Nachfolge Christi
424. Vom Verkehr mit Gott
425. Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns
426. Wie der Herr kommt (in Demut und Liebe)
427. Winke zur Adventszeit Vom verstärkten Geistereinfluss
428. Über ein kleines
429. Selig sind die nicht sehen und doch glauben
430. Zu Weihnachten
431. Hinweis auf die Erfüllung der großen Verheißung
432. Die Barmherzigkeit und Herablassung des Herrn
433. Vom Brot zum ewigen Leben
434. Wie der Herr Sein Reich gründet
435. Lebenswinke beim geistigen Streben
436. Zur Verklärung Jesu
437. Versuchung Jesu in der Wüste
438. Zur Gefangennahme Jesu
439. Des Heilandes Hinweis der kranken Seelen aufs Vertrauen und die wahre Demut
440. Wink zum Ausgleich zwischen arm und reich
441. Nikodemus - Winke zur Wiedergeburt
442. Hinweis zur geistigen Wachsamkeit
443. Über die Führung der Kinder Gottes und deren Schwächen
444. Das Gleichnis vom Weinstock
445. Wichtige Lebenswinke
446. Hinweis zum freien Bekenntnis
447. Soll Ich den Kelch nicht trinken
448. Friede sei mit euch!
449. Vom verborgenen Schatz im Acker
450. Niemand kann zwei Herren dienen
451. Zur Auferweckung des Lazarus
452. Winke über das zweite Kommen des Herrn
453. Lebenswinke für unsere Zeit der geistigen Sündflut
454. Zeitwinke zum Himmelfahrtsfest
455. Weichet von mir, Ich kenne euch nicht
456. Zum Pfingstfest – Von der Gnade
457. Vom verlorenen Sohne
458. Vom zweiten Kommen des Herrn und seine Folgen
459. Von den erwählten Knechten des Herrn
460. Von den Bedingungen der Nachfolge Christi
461. Verhaltenswinke für die Diener des Herrn
462. Von der Macht des Gebets bei Krankheiten
463. Vom Fundament des geistigen Lebens
464. Vom Besessensein und dessen Heilung
465. Verhaltensregeln für geistig Strebende
466. Von Petri Verleugnung
467. Zur Auferweckung des Lazarus und vom Herrn des Lebens
468. Von der verkehrten und von der rechten Art
469. Kinder Gottes müssen uneigennützig geistig lieben lernen
470. Von der bußfertigen Sünderin
471. Vom Gegensatz zwischen Verstand und innerem Wort
472. Gehorsam, Demut und Vertrauen
473. Über die Zulassung des Besessenseins
474. Worin das wahre Brot des Lebens besteht
475. Welcher ist der Größte im Himmel
476. Über den Heilmagnetismus
477. Von der Ordnung der geistigen Entwicklung
478. Das Beispiel vom Kinde
479. Von der wahren Herzensdemut
480. Mein Reich ist nicht von dieser Welt
481. Warum der Herr so lange verziehen muss
482. Ein Prophet gilt nichts im Vaterlande
483. Zum 1. Advent
484. Vom großen Abendmahl
485. Vom Sämann
486. Herr, hilf mir!
487. Bist Du’s, der da kommen soll?
488. Von der Wiederkunft Christi
489. Siehe, Ich stehe vor der Tür und klopfe an!
490. Selig seid ihr Armen!
491. Wo ist der neugeborene König der Juden?
492. Wachet, denn ihr wisset nicht, wann der Herr kommt
493. Nicht zureden, sondern Selbstüberzeugung ist nötig
494. Vom Verlorenen und Seelen-Erziehungswinke
495. Jesu Erscheinen am Meere nach Seiner Auferstehung
496. Kommet her zu Mir, alle
497. Wer an Mich glaubt, der stirbt nicht
Anhang zu den Vaterbriefen
Ein Wink und Rat vom Herrn
Zum Geburtstage des Mediums
Missions- und Verhaltenswinke
Ein Reisepass
Wo sich die Wahrheit findet
Trostworte zum Sterben
Missionswinke in schwierigen Fällen
Geben ist seliger als Nehmen
Trostworte beim Verluste eines erwachsenen Kindes
Verhaltenswinke I
Verhaltenswinke II
Verhaltenswinke III
Winke über böse Einflüsse
Wo zwei oder drei
Ein Vater-Trostwort
Lebenswinke
Lebenswinke
Eine Einladung
Zum Empfang einiger Brüder aus der Ferne
Am Abend der Liebesmahlfeier
Trost für einen leiblich Blinden
Ein Wort über Mediumschaft
Des heiligen Vaters Kinderstuben
Für besondere Fälle
Ein Besuch eines Bruders
Zum Karfreitag
Wink für kritische Fälle
Gewichtiger Pfingstgruß
Ein Wort zur Begrüßung
Nach der Feier des Liebesmahles
Winke über das Verhältnis zu anderen geistigen Richtungen
Zur Erinnerung an unsere erste Konferenz 1882
Ein Wink in spiritistischer Richtung
Winke über unsere Mission I
Winke über unsere Mission II
Führungswinke vom himmlischen Vater
Ein Trostwort
An Meine wahren Kinder
Ein himmlisches Vaterwort
Winke für angehende Vatermedien
Nach dem Liebesmahl
Zum Geburtstag
Ein Missionswink
Ein Licht- und Trostwort
Vaterwinke
Winke bei Missverständnissen
Über die Liebe
Verhaltenswinke bei Diebstahl
Trost in der Missionsarbeit
Zum Heiligen Abend
Am Silvesterabend 1884
Worte bei einem Besuche
Verhaltenswinke für die jetzigen Jünger
Zeitgemäße Missionswinke
Ein Vatergruß
Bei Anwesenheit von Spiritisten gegeben
Verhaltenswinke für die jetzigen Jünger
Abends am Tage des Liebesmahles
Missionswinke für schwierige Fälle
Ein Trostwort für eine Leidende
Ein guter Rat
Eine Gebetserhörung
Verwandelt den Richter in Gott zum liebevollsten Vater
Zum Jahresschluss
Ein Wink über die Hauptsache
Zum Druckfeste
Verhaltenswinke zum neuen Jahr
An eine Mutter
Ein Wink in Bezug auf die neuesten Mystifikationen des Herrn Selbst
Ein Hinweis auf des Herrn Beispiel
Bei einem Besuche
Nachwort
Advent, 1. Dezember 1883
„Es war aber nahe der Juden Fest der Laubhütten; da sprachen Seine Brüder zu Ihm: Mache dich auf von dannen und gehe nach Judäa, auf das auch deine Jünger sehen die Werke, die Du tust. Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch frei offenbar sein; tust du solches, so offenbare Dich vor der Welt.“ (Joh. 7,2)
Liebe Kinder! In diesen Worten, welche Meine irdischen Brüder gegen Mich aussprachen, liegt eine Entsprechung, ganz besonders für euch in der Jetztzeit; denn viele Menschen, welche von Meinen Worten, die sie durch euch erhalten, erbaut werden, meinen, es sollte mehr offenbar werden vor der Welt und den Weltmenschen, dass Ich abermals mit den Menschen in herablassender Weise verkehre. Denn viele wissen Meine Regierung, die stets göttliche Weisheit, Liebe und Langmut beobachtet, nicht zu fassen, sondern sie denken zu menschlich von Mir, und richten sich nach Ihrem eigenen Gefühle dabei, das Ich ihres Eifers wegen zwar segne, aber ihre Bitte um schnelle Ausbreitung des Evangeliums dieser Worte kann Ich nicht nach ihrem Sinn erhören, wohl aber diese Worte an ihnen selbst desto mehr segnen.
Es liegt eben auch weniger an der Zahl solcher Seelen beim Anfange und bei Grundlegung solcher Wahrheiten, als daran, dass durch diese Wahrheiten, wenn sie zur Richtschnur im Leben und Handeln genommen werden, wahre Kinder von Mir gebildet und erzogen werden; daher Ich hier auch alle andern (wunderbaren) Beweise unterlasse, weil durch dieselben zwar ein augenblickliches Aussehen und Bewundern erregt, aber nicht die Frucht dieser Lehre erzielt würde, was doch die Hauptsache ist, nämlich, das durch dieselbe solch glückliche Gotteskinder werden sollen, welche Meine Gebote und Anordnungen dankbar befolgen, weil sie nach und nach an sich erfahren, dass dieselben den Menschen bloß gegeben sind, um sie zu beglücken, und eben darum wird solch wahren Kindern die Befolgung Meiner Wahrheiten zur Freude und Seligkeit.
Nun fraget euch selbst, wie könnte ein Wunder glückliche Menschen für Zeit und Ewigkeit machen? Wohl helfe Ich oft durch wunderbare Führung einer einzelnen Seele zur Wahrheit; aber um den Glauben an diese Wahrheiten hervorzurufen, dazu gehören nicht Wunder, sondern die Gnade, welche da ist die Kraft des Heiligen Geistes, der mit Seiner Erleuchtung all denen zu Hilfe kommt, die nach Mir fragen und Mich suchen, aber freilich oft auf ganz verkehrtem Wege. Da gelten stets die Worte: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“ (2. Kor. 12,9)
Wenn eine Seele das noch wahrnimmt, sei sie auf den Leidensweg gestellt, aber oft noch mitten im Weltgetümmel, so kann sie auf dieses Anklopfen (des Heiligen Geistes) aufmerksam werden. Denn Ich bin stets bereit, auch an den unbedeutendsten Zug nach Mir anzuknüpfen, und dieselbe mit väterlicher Liebe so zu leiten, dass sie oft noch im diesseitigen Leben ihr wahres Ziel erkennt, und nach demselben strebt.
Darum sagte Ich auch damals zu Meinen Brüdern: „Meine Zeit ist noch nicht da, dass Ich Mich allgemeiner offenbare und als Den bezeuge, Der Ich bin“ (Joh. 7,6). Denn sie (die Menschen) glaubten noch nicht, und darum konnte Ich Mich noch nicht mehr annähern, aber „eure Zeit ist allwege“; denn Ich klopfte stets mit Liebe bei ihnen an, um sie aufmerksam zu machen, wie sehr sie noch mit der Welt harmonierten, und darum ließ Ich sie dort auch allein in den Tempel gehen, und die äußeren Zeremonien mitmachen; Ich aber ging nicht offenbar, sondern heimlich ihnen nach.
So geht es heutzutage noch! Viele gehen in die Kirche ohne Mich! Ich aber gehe ihnen nach und lehre sie, dass sie sich untereinander fragen: Wer ist der, der da lehret? Denn ein jedes hat eine andere Aufnahme vom Worte, weil Ich der Vermittler der Worte bin, und jedem nach dem Grade Seiner Liebe zu Mir den Segen davon zuteile; daher es auch kommt, dass von den gleichen Worten aber von derselben Predigt der eine gesegnet ist, während der andere es gar nicht fassen kann.
Darum sage Ich bald: „Meine Zeit ist noch nicht da“, zu denen nämlich, die noch nicht angefangen haben Mich zu suchen, - und bald wieder zu den andern: „Siehe! Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Mt. 28,20)
Wer dieses Innewerden genießt, der wird weder Wunder noch Zeichen begehren, sondern allein Meine Liebe! Amen! Euer Vater in Jesu.
8. Dezember 1883
„Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Joh. 4,24)
Liebe Kinder! Ich nahte mich dem Samariter-Weibe, weil Ich wusste, dass es derselben Anliegen war, ihren Gott zu verehren, und dessen Wohlgefallen zu erlangen. Darum unterredete Ich Mich mit ihr, um sie auf den wahren Glauben hinzuleiten, und öffnete ihr das geistige Verständnis dafür, damit sie überzeugt wurde: Ich sei Christus, der verheißene Messias!
Sie erkannte Mich nicht allein an dem , dass Ich ihr sagte, wie ihr Lebenswandel war, sondern Mein Wort: „Ich bin‘s, Der mit dir redet“ (Joh. 4,26), fand einen kräftigen Wiederhall in ihrem Innern, und dies ist das beste Zeugnis, welches Ich denen geben will, die da redlich suchen, aber noch zu ängstlich sind, Mich in Meinem neu geoffenbarten Worte als denselben Gott zu erkennen, Welchen sie von Jugend auf gelehrt worden sind, und welchem sie Treue geschworen haben.
Es muss denselben in ihrem Innern klar werden, dass Gott im Geiste und in der Wahrheit Sich ihnen nähern will, und nicht durch Wundermacht, obgleich dieselbe auch oft ganz in ihren Lebensgang verflochten ist. Denn alle, welche ernstlich suchen, und Mich dann auch gefunden haben, wissen im Rückblicke auf ihre Führungen etwas zu erzählen, worin sie die Gnade und wunderbare Führung preisen können, die sie Mir näher brachte, und zu solchen sage Ich dann: „Ich bin’s, Der (darin) mit dir redet!“ denn nicht von außen her kommt die wahre Erkenntnis und der (beiliegende) Glaube, sondern von dem Innewerden im Herzen, das erzeugt wird durch die Befolgung Meines Willens, (Joh. 7,17), welcher hauptsächlich den Christen kundgegeben ist, durch die Heilige Schrift und ihr Gewissen.
Es gibt heutzutage viele (solche) Samariter, die auf die Gelehrten und Leiter in demütiger Unterwerfung schauen, weil sie meinen, denselben sei ein Vorzug in der Gnade zuteilgeworden. Darum suchen sie im Stillen oder heimlich in den Besitz solcher Erleuchtung zu kommen. Diese suche Ich in unscheinbarer Wiese auf und spreche: „Ich bin‘s, Der mit dir redet!“
Und gleichwie das Weib zu Samaria noch vielen Leuten von Meiner Begegnung erzählte, und sie zum Prüfen und Forschen veranlasste, so dass viele Samariter vorerst um des Weibes (Zeugnis) willen glaubten; aber sich dann vom Geiste überzeugen ließen, und zu dem Glauben kamen: Dieser ist Christus, der Welt Heiland. Also wird Mein Rettungsplan für die arme Menschheit, solange die Erde stehet, fortgesetzt; teils durch Werkzeuge, welche Ich dazu berufe, und welche nicht von außen her, etwa durch ihren Reichtum und ihr Ansehen, zu erobern wissen, sondern durch das (innerliche) hören auf den Geist der Wahrheit, Der sie tüchtig macht, zu zeugen von Dem, Der Sich ihnen geoffenbart hat, auf das viele Menschen dadurch eingeladen werden, wie die Samariter: „Kommet und sehet, ob er nicht sei Christus“ (Joh. 4,29), um dadurch zum wahren Glauben zu gelangen – an euren Vater in Jesu! Amen!
16. Dezember 1883
„Er aber sprach: Die weltlichen Könige herrschen und die Gewaltigen heißt man gnädige Herren; ihr aber nicht also, sondern der Größte unter euch solle sein wie der Jüngste, und der Vornehmste wie ein Diener; denn welcher ist der Größte der zu Tische sitzt oder der da dient? Ist’s nicht also, der zu Tische sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener!“ (Lk. 22,25)
Liebe Kinder! Ehe Ich Mich von Meinen Jüngern durch den Tod trennen musste, gab Ich ihnen noch viele Belehrungen über das Verhalten auch in äußeren Dingen, welche oft für viele, die da meinen, dass sie in Verbindung mit Mir stehen, zu wenig beachtet werden, was sowohl für ihr eigenes Seelenheil, als für andere großen Nachteil bringt.
Es ist hauptsächlich die demütige Freundlichkeit gegen die Mitmenschen, welche gar viele gute Früchte bringt, wenn sie geübt wird!
Es kann z.B. ein Mensch im Innern sehr viel Liebe haben, für seine Mitmenschen und für dieselben fleißig beten; glaubt aber dieselben immer ernst und strenge behandeln zu sollen, weil auch seine äußere Stellung oft eine mehr glänzende ist, anstatt dass er mit Freundlichkeit und Demut sich mit solchen in Verkehr zu setzen sucht, die er als geistig Arme und oft auch als leibliche oder irdisch Arme bemitleidet, und da sage Ich euch:
Wenn der Mensch zuerst seine eigene Ehre und Überlegenheit solch arme Menschen fühlen lässt, und glaubte dann hintendrein noch geistigen Gewinn für Mich zu machen, so arbeitet er vergebens in Meinem Weinberge!
Darum habe Ich euch hierin in Meinem Erdenleben Beispiele gegeben, indem Ich sagte: „Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass Er sich dienen lasse, sondern dass Er diene.“ (Mt. 20,28) und legte Meinen Jüngern die Frage vor: „Welcher ist denn der Größte? Der zu Tische sitzt oder der da dienet? Ist’s nicht also, der zu Tische sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener!“
Ich wollte sie darauf aufmerksam machen, dass Meine Lehre sich von den Ansichten der Menschen unterscheidet. Denn auch in den äußeren Verhältnissen richten sich die Weltmenschen ganz verkehrt nach Ansehen und Ruhm; sie suchen dieselben durch ihr stolzes Auftreten zu erlangen, während Ich in die wahre Demut das größte Ansehen und die größte Macht legte – andere zu beeinflussen und sie zum Gehorsam zu bringen.
Beobachtet es nur in eurer Umgebung, ob ein herrschsüchtiges Wort so viel Liebe und Achtung erzeugt, als ein freundliches liebevolles Wort?
Z.B. der Diener, der da weiß, dass er nicht nur seinen wohlverdienten Lohn erhält, sondern auch noch liebevolle und freundliche Behandlung, wird gleichfalls suchen, nicht allein aufzumerken auf die Befehle, sondern er wird auch unausgesprochene Wünsche, welche ihm bekannt sind, zu erfüllen suchen; und wie gerne wird solch ein Diener sich belehren lassen über die Anschauungen, welche seinen Herrn zu solch herablassender Liebe veranlassen. Da wird es dem Herrn gelingen, seinem Diener auch eine geistige Erziehung angedeihen zu lassen, und so ist dann der Gebieter der „Diener in Meinem Namen“ geworden!
Darum, welcher unter euch der Größte ist, der diene den andern, so wird auch euch das Reich beschieden, welches Mir der Vater oder die ewige Liebe beschieden hat. Amen! Euer Vater in Jesu.
23. Dezember 1883
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde.“ (Lk. 2,1)
Liebe Kinder! In der Weihnachtszeit feiert die Christenheit das Andenken an Mein Kommen in die Welt, und viele sehnsüchtige Herzen fragen: Wann wird wohl der gute Jesus zum zweiten Male wiederkommen? Und Ich rufe ihnen zu: „Hebet eure Hände auf und sehet, dass die Zeit nahe ist!“
Denn die Zustände der Jetztzeit gleichen so sehr den Zuständen in der Zeit als Ich geboren wurde, wo zumeist finsterer Unglaube und Aberglaube unter dem Volke, Menschensatzungen und Herrschsucht unter den Pharisäern und Schriftgelehrten vorherrschten. Dazu kommt nun noch wissentliches und vorsätzliches Unterdrücken alles dessen, was die suchenden Seelen hätte mehr aufklären können – über die geistigen Dinge.
Weil aber die Pharisäer bei der Unwissenheit des Volkes ihren materiellen Wohlstand immer mehr erweitern konnten, so wurde das Volk hingehalten, mit dem zufrieden zu sein, was diese Vorgesetzten für gut fanden, ihnen mitzuteilen. Da aber infolgedessen gar kein geistiger Gewinn mehr für wert und wichtig gehalten wurde, so verstockten sogar die Leiter das Volk selbst, und das Volk verfiel dann nicht nur in Unglauben und Aberglauben, sondern in sittenloses Verderben, was sich auch an den äußeren Verhältnissen fühlbar machte, so das der Mensch den meisten Teil seines (geistigen) Übels verlor, und oft unter den Tieren stand, in Beziehung auf sein Tun und Treiben.
Ich bezeichnete diesen Zustand öfters im Neuen Testamente, und sagte Meinen Jüngern: „Wenn dies alles sich vollends so gestaltet, so hebet eure Häupter auf und merket, dass die Zeit nahe ist, wo der Herr zum Gerichte kommt (Lk. 21,28); aber ihr sollt dann gleich sein den klugen Jungfrauen, die Öl in ihren Lampen haben, oder welche die Liebe im Herzen tragen, mit welcher sie dem Herrn freudig entgegengehen können.“
Auch euch gelten heutzutage die gleichen Worte: „Hebet eure Häupter auf“ und blicket auf die geistigen Zustände um euch her, und ihr werdet erkennen, dass es nur noch durch Meine Hilfe und Mein Kommen möglich ist, aus dem Gräuel der Verwüstung (auf geist. Gebiet) wieder einen „Garten Gottes“ zu machen, worin die Menschen ihren wahren Seelenadel wiedererkennen, und darnach streben denselben zurückzugewinnen; und wenn ihr dies erkennt, so glaubet fest, dass Ich es auch tun will, gleichwie zu jener Zeit, wo ebenfalls nur noch einige Seelen es waren, die um Abhilfe dieser Finsternis seufzten, und sich auf Mein Kommen freuten; aber um dieser wenigen willen werde Ich Mich abermals aufmachen, und den Weg der Errettung vieler anbahnen, und zwar abermals (zunächst) durch Vorkehrungen im Stillen, bis die Zeit erfüllet ist, wo Ich Einzug halten will, und Mir dann das ganze Volk ein Hosianna singen wird!
Einstweilen aber teilet ihr mit Maria euer Los, die bald freudig, bald traurig über ihre Verheißungen war; aber doch dabei stets zunahm im Vertrauen auf ihren Gott und Vater, bis sie zum seligen Schauen gelangte. Amen!
Christfest 1883
Meine lieben Kinder! Kommet herein in die Bethlehemsgrotte, und sehet was dort vorgeht; denn es ist ein unerforschliches Ereignis für den Menschenverstand.
Selbst diejenigen, welche in dieses Wunder mit verflochten waren, konnte nur die Liebe und der Glaube an ihren Gott und Herrn stärken, dass sie tüchtig wurden, den wahren Segen davon zu erhalten.
Während die Menschen Mich über allen Himmeln suchten und anflehten, lag Ich in ihren Armen, umgeben von Millionen von Geistern, die Mir Lob- und Danklieder darbrachten, dass sie Meine Diener sein durften.
Dieses Ereignis ist der Anfang zur Gründung eures Glaubens, und somit der Grundstein, worauf das ganze Lehrgebäude des Evangeliums ruht; es ist unerlässlich und nicht zu verleugnen von allen Dienern Meiner Kirche, dieser Beweis Meiner herablassenden Liebe, welche sich in Fleisch und Blut hüllte, um ihren geschaffenen Kindern dienen zu können; denn es ist ein Offenbaren Meines Wesens, welches in tiefster Erniedrigung und Demut dem Verlorenen nachgeht.
Und doch wird dieser Beweis heutzutage geleugnet, und gar wenige sind es, die noch glauben, dass Ich es nicht verschmähe, um Seelen zu retten, bald da bald dort das Organ eines Menschen zu benutzen, oder Mich abermals durch Fleisch und Blut kundzugeben.
Es ist dieses jetzt ebenso nötig, wie vor fast 2000 Jahren, weil die Menschen wieder in gleich versunkenem Zustande sich befinden, so dass sie nicht mehr allein durch die allgemeine Kirchenordnung, (welche nun eben meistenteils nur äußerlich gepflegt wird) angetrieben werden geistig zu suchen, zu forschen, und um den Heiligen Geist zu bitten, sondern ihre Gebete gehen meist nur dahin, Mich um ihr Wohlergehen im Äußern zu bitten.
Geistig arm sich Fühlende gibt es wenige, während doch beinahe alle Menschen sehr arm am Geiste geworden sind, was davon herrührt, dass die Beschäftigung mit dem Heiligen Geiste oder das innere Gespräch (Herzensgebet) fast gänzlich nun bei den Menschen aufgehört hat. Es sind nur noch einige Minuten oder wenn es hoch kommt, ist eine Stunde des Tages dazu bestimmt, zu Mir zu beten, und oft auch dies nur der Form nach; aber solches sind keine Werke, die Ich als eine Frucht der Liebe zu Mir segnen kann. Daher komme Ich jetzt zum zweiten Male, und zwar in eine noch viel dunklere Höhle, als es in Bethlehem der Fall war, wo doch zwei herrliche Lichter in Liebe und Glauben Mich umgaben, Maria und Josef.
Ich komme nun aber dessen ungeachtet doch mit vieler Liebe, wenn Ich nur wenigstens dann aufgenommen werde.
Darum schicke Ich nun auch überallhin himmlische Boten aus, die es den Menschen verkünden sollen (durch geistige Beeinflussung), dass Ich im Anzuge bin, damit dieselben sich bereiten können. Auch habe Ich Mir unter den Menschen Werkzeuge erwählt, gleichwie Ich es vor Meiner Geburt tat, indem Ich eine Elisabeth, einen Zacharias, Simeon, Maria und Josef zuvor ahnen ließ, was geschehen solle!
Wohl solchen, die es nicht allein bei ihrer Berufung bewenden lassen, sondern die sich selbst bestreben, Erstlinge zu werden, welche Mir mit Freuden entgegeneilen, um Mich zu empfangen! Ich werde dieselben segnen, gleichwie Ich Meine Pflegeeltern segnete – mit verborgener Liebe, welche sie ernst, stark und geistig groß machte, allen zu widerstehen, was Meinem Einzuge hinderlich war.
So nehmt auch ihr diese Winke als eine willkommene Weihnachtsgabe an von eurem treuen Vater Jesus. Amen!
(Joh. 13)
29. Dezember 1883
Liebe Kinder! Ich muss mich öfters nach euch richten, wenn Ich bei euch schreibe. So wollen wir auch jetzt miteinander zurückblicken auf das Jahr, das nun beinahe verflossen ist, und die Frage an Meine Jünger wiederholen: „Habt ihr auch je Mangel gehabt?“ (Lk. 22,25)
Ebenso könnt ihr mit diesen sagen: „Herr, nie keinen“; denn sowohl leiblich als auch geistig hat euch Meine Vaterliebe bedacht, und euch gezeigt, dass ihr euer Vertrauen nicht vergebens auf Mich setzet, obgleich es nicht immer nach eurem Verstande und eurer Berechnung geht. Das macht, dass euer Schauen noch lange nicht zureicht Meinen h. Reichsplan in seiner Größe zu erfassen. Daher will es euch auch manchmal bange werden, wenn ihr nicht gleich Meine Hilfe erblicket, so euch eine Niederlage droht.
Ihr sollt in solchen Zeiten mehr auf Meine Verheißungen bauen, die alle in Erfüllung gehen; und die Bedingungen, welche dabei erfüllt werden müssen, genau beobachten, so werdet ihr der inneren Ruhe stets teilhaftig, die da wartet, bis Ich es für gut finde, alles weiterzuführen, auch im Äußeren.
Es handelt sich bei euch darum, treue Arbeiter in Meinem Weinberge zu sein, d.h. nach Meinem Sinn; und da sollt ihr genau auf eure innere Stimme hören, ob dieselbe Eifer oder Geduld verlangt. Denn beides ist nötig, bald der Eifer, bald die Geduld, aber nur Ich weiß es, was im einzelnen Falle am besten ist, und darum sollt ihr zu Mir halten, wenn euch eure äußere Tätigkeit nicht recht entsprechen will, weil Ich nicht allein nach außen, sondern auch nach innen arbeiten lasse, nach außen für eure Mitmenschen, und nach innen an euch selbst.
So habe Ich durch Meine Liebe und Weisheit euch auch dieses Jahr hindurchgeführt, und will nicht, dass ihr euch selbst anklaget bei Mir, sondern dass ihr vertrauensvoll mit Zufriedenheit über die seitherige Führung mit Mir das neue Jahr antretet, und all eure Mitgeschwister Mir übergebet, damit Ich ihren Schwachheiten abhelfen, und sie stärken kann in der Liebe.
Ladet daher morgen alle zum Mahle der Liebe, im Geiste ein; ordnet euch zur Fußwaschung, Meiner Worte dabei gedenkend, damit ihr alle gesegnet werdet! Euer Vater!
(Lk. 9)
Neujahrsfest, 1. Januar 1884
Liebe Kinder! Am heutigen Tage, wo ihr euch bemühet, im vollen Vertrauen euch Mir zu übergeben, um sowohl eure Berufung, als euer Schicksal von Meiner Hand leiten zu lassen, weise Ich euch hin auf Meine ersten Jünger, wie Ich dieselben aussandte, welche Verheißungen Ich ihnen gab; aber auch welche Bedingungen dabei! –
Es war dies nötig für dieselben, weil sie um Meinetwillen alles verließen, und so hatten sie heimlich doch mit der Sorge um ihre irdischen Bedürfnisse zu kämpfen, weil auch sie noch nicht stark genug im Glauben waren, dass Ich mit Meiner Macht sie überallhin begleiten würde. Denn ihr Sinn war redlich und gut, und sie glaubten, mehr Nachfolger für Mich zu gewinnen, wenn sie, statt von ihnen Wohltaten anzunehmen, denselben Wohltaten oder vielmehr Gaben geben könnten.
Um Wohltaten ihren Schülern zu erweisen, rüstete Ich sie mit Geisteskräften aus. Darum bestanden diese in Heilung der Kranken und in reicher Lehre, deren Befolgung beglückt; aber materielle Güter würden ja ganz den Zweck Meiner wahren Nachfolge verfehlen. Denn gekaufte Jünger haben keinen Wert vor Mir, und können Meiner Verheißungen nicht teilhaftig werden!
Sehet, darum sollten Meine ausgesandten Jünger durch ihr Erscheinen und Auftreten jedem sogleich klar machen, dass hier wenig für das Materielle, desto mehr aber an geistigen Gütern erobert werden könne.
Darum muss Ich es auch fast überall bis auf den heutigen Tag ebenso mit solchen halten, die Mir aus Liebe dienen. Meistens sind sie in ihren äußeren Verhältnissen so gestellt, dass diejenigen, welche bloß suchen, an solchen Meinen Dienern sich im Äußeren zu bereichern und deren Liebe auszunützen, welche ihnen angeboten wird, wenig dabei finden; und dies ist gleichsam die Bewahrungsmauer für Meine wahren Diener, weil sie die Herzen nicht ergründen können, und oft erst durch traurige Erfahrungen dieselben kennen lernen, was freilich öfters vorkommt; aber doch nicht so häufig, als es mit dem Missbrauche der Fall wäre, wenn dieselben durch materielle Güter ihre Liebe andere fühlen lassen könnten.
Sowohl für Meine Diener selbst, als auch für ihre Schüler hat darum Meine Weisheit gesorgt, dass sie treu bleiben in der Lehre. Deshalb können aber die Worte der Aussendung nicht darauf bezogen werden, als ob Ich eine ganz besondere persönliche Aufopferung und Armut Meinen Jüngern auferlegen wollte, sondern es war eben nötig in jenem Zeitgeiste, wo alles nach Materiellem suchte und jagte, auch durch die äußere Armut dieselben nicht stören kann.
So sind diese Worte auch euch als Winke gegeben, warum Ich oft gegen Meine Liebe eure Bitten nicht erhören kann, wenn ihr zu Mir kommet und um schnelle Ausbreitung Meiner Wahrheit bittet.
Ich regiere stets ordnungsmäßig; oft verziehe Ich lange, weil es die Verhältnisse der geistigen Zustände so erfordern; aber oft mache Ich Mich auch schnell auf, über alles Hoffen und Erwarten.
Darum, Meine Lieben, die ihr Mir dienen wollt, werfet euer ganzes Vertrauen auf Mich. Ich werde alles zu eurer Freude und zu Meiner Ehre hinausführen; auch in künftigen Zeiten. Amen! Euer Vater in Jesus.
6. Januar 1884
„Auf Moses Stuhle sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr’s halten sollt, das haltet und tuet es; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun; sie sagen es wohl, und tun‘s selbst nicht.“ (Mt. 23,2)
Liebe Kinder! In diesem Kapitel habe Ich Meinen Jüngern weitere Verhaltensregeln gegeben, wie sie sich gegen die Volksleiter verhalten sollen, welche ganz genau die Pflichten dem Volke vorzuschreiben wissen; aber wenig daran denken, selbst mit gutem Beispiele voranzugehen.
Sehet deshalb nicht auf dieselben, sondern bleibet bei dem Worte, das sie euch verkündigen; denn es ist Mein Wort, und denen, die um Meinetwillen es anhören, will Ich den Segen dazu geben, damit sie von innen unterscheiden lernen, wie viel menschliche Anschauungen darunter gemengt sind.
Ich musste in damaliger Zeit Meine Jünger auf das Treiben der Pharisäer und Schriftgelehrten aufmerksam machen, und auf die große Heuchelei derselben, um sie zu warnen, dass sie einst das ihnen anvertraute Amt besser verwalten, und sich hüten vor Überhebung über andere. „Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn Einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder und Schwestern, und sollt niemand Vater heißen auf Erden; denn Einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ (Mt. 23,8)
Wie nötig es war, noch ganz deutlich ausgesprochene Verhaltensregeln auch in der äußeren Ordnung zu geben, das könnt ihr aus der Geschichte sehen. Leider aber auch, wie wenig diese Worte befolgt worden sind, und wie ganz schnurgerade dagegen gehandelt wurde; denn wie viel Überhebung herrscht nun wieder in der christlichen Kirche! Wie hat sie sich auf Erden den „heiligen Vater“ (Papst) eingesetzt, und wie befriedigt sich der größte Teil (der Katholiken) mit dessen Gunst, ohne nach Mir sich zu richten. Sie vergessen dabei, warum Ich Gebote gegeben habe, nämlich nicht um Meinetwillen, sondern um euch selbst dadurch zu beglücken.
Darum seid wachsam und prüft stets, ob die menschlichen (kirchlichen) Ordnungen von Mir abziehen oder zu Mir führen? Sehet aber nicht auf das Beispiel, sondern machet die Erfahrungen an euch selbst!
Vor allem aber bleibet in der Demut dabei; denn es kommt für jedes Einzelne die Zeit, wo Ich Mittel anwende, um es zu demütigen, wenn es nicht selbst nach Demut strebt.
Ihr könnt euch aber durch redliches Streben darnach manche Zuchtrute ersparen, sowohl die einzelne Seele, als eine ganze Gemeinschaft. Denn auch bei den Gemeinden muss Ich Heimsuchungen eintreten lassen, um sie dem völligen Verderben zu entreißen; bald da, bald dort. Ja, über ganze Völker und Länder muss Ich die Zuchtrute schwingen, damit sie nicht vollends ganz gottlos werden; weil Ich und die Überhebung, oder Stolz entgegengesetzte Dinge sind.
Wollt ihr in dieser Zeit einen Blick in die Zukunft tun, so beobachtet die Überhebung der Einzelnen und der Völker, und ihr werdet bald erkennen, dass nur noch Meine Langmut Aufschub macht, ansonsten Ich überall zum Gerichte erscheinen würde; darum kann in der Jetztzeit dieses 23. Kap. Matthäi bei der Mehrzahl angewendet werden.
Darum hebet eure Häupter auf und sehet, dass die Zeit nahe ist, wo Ich wieder erscheinen werde.
Wohl denen, deren Herz durch die Demut gewürdigt ist, Mich aufzunehmen. Wohl solchen Kreisen, die im Stillen zu Mir halten und um Meinetwillen schweigen, wenn sie von außen her durch allerlei böse Gerüchte verfolgt werden. Ich will Mich ihrer annehmen und sie herrlich machen vor Mir. Doch nicht gebe Ich, wie die Welt gibt, sondern unvergängliches Gut, das ewig besteht, soll ihr Lohn sein! Amen! Euer alleiniger Vater!
13. Januar 1884
„Himmel und Erde werden vergehen; aber Meine Worte werden nicht vergehen! Gleichwie es aber zu der Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes; denn gleich wie sie waren in den Tagen der Sündflut, sie aßen, sie tranken, sie streiten und ließen sich freien, bis an den Tag da Noah zu der Arche einging und sie es nicht achteten, bis die Sündflut kam und nahm sie alle dahin, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes!“ (Mt. 24,35-37)
Liebe Kinder! Die Tage, welche Ich einst Meinen Jüngern genauer bezeichnete, wiederholen sich von einer Generationsperiode zur andern immer wieder; denn der Feind ist immer wieder beschäftigt, Unkraut unter den reinen Samen zu streuen. Es ist bei jeder einzelnen Seele schon der Fall, dass sie bald mehr geistig angeregt zu streben und voll Glauben und Zuversicht ist, und bald wieder in Zweifel, Unglauben, Trägheit und allerlei Verstrickungen kommt, es ist ein fortwährender Kampf zwischen dem Ergreifen des Guten oder Bösen.
So geht es auch im großen Ganzen auf dem Religionsgebiete. Es gibt Zeiten, wo alles sich wieder mehr nach etwas Besserem sehnt, und diese Sehnsucht ist die Gegenwirkung gegen das Böse; aber in solchen Zeiten weiß auch Mein Gegner, dass er wenig Zeit hat, für sich etwas zu erobern, und macht sich deshalb mit seiner Gewalt bemerkbar.
Daher kommen in solchen Zeiten so viele Gräuel und Verbrechen vor. Es sind dies mehr vom Fürsten der Finsternis herrührende Fälle, welche er an Menschen ausübt, welche es überhaupt gleichgültig mit dem Leben nehmen, weil sie zu wenig den Wert desselben kennen.
Wenn es in unserem heutigen Kapitel heißt: „sie aßen, sie tranken, sie freiten, und ließen sich freien“ (Mt. 24,38), so ist dieses, infolge einiger aus dem Grundwerke weggelassener Worte, schwer zu verstehen; denn da sollte es heißen: Im Essen und Trinken, wie im ehelichen Leben werden die göttlichen Anordnungen nicht mehr beachtet, und daher ist dem Feinde die Türe geöffnet, dass er eingehen und alles verderben kann.
Ist er einmal Meister in einem Hause und in einer Familie, so wird er immer ärger regieren, bis er alles ins Verderben gestürzt hat. Ebenso wird er sich bei jeder einzelnen Seele immer mehr festsetzen, wenn dieselbe sich nicht auch in den täglichen Vorkommnissen und Bedürfnissen nach Meinem Willen richtet. Also liegt auch im Essen, Trinken und Freien eine große Wichtigkeit, alles nach Meinem Willen zu tun und so dem Feinde zu zeigen, dass er nicht beachtet wird.
Ich segne alle Nahrung und jeden Bund in Meinem Namen geschlossen, und beschütze solche Seelen, die stets wachen, dass sie Mir folgen. Sehet aber, wenn einmal darin Gleichgültigkeit gegen Mich herrscht, und man sogar vergisst, dass es einen Gott gibt, Der weise Gebote den Menschen gab, damit sie alles zu ihrem Wohle genießen können, so kann weder eine einzelne Seele noch eine ganze Gemeinschaft sich mehr auf Mein Anklopfen freuen, viel weniger auf Mein Kommen und Erscheinen im Fleische vor ihnen; denn es wäre dies ja ein gräuliches Gericht für alle diese. Und doch sind dann die Tage da, wo Ich Mich aufmache, im Geiste denjenigen zu erscheinen, die doch noch ihre Zuflucht in dieser argen Zeit zu Mir nehmen, um Abhilfe bittend.
Nur eines will Ich denselben noch sagen: Betet ganz besonders auch für euch, auf dass ihr bestehen möget, verstärket eure Wachsamkeit über euch selbst, und leget den Maßstab an euch an nach Meinen Worten, welche ihr erhaltet. Zerstreuet euch nicht zu viel im Überblicke über das allgemeine Verderben, denn sonst kommt auch euch der Feind mit seiner List nahe und verführt euch zur Überhebung, indem er euch eure Frömmigkeit vor Augen führt und euch zur Sicherheit verleitet.
Darum prüft euch mehr im stillen Kämmerlein, und Ich will euch dann schon aufdecken, welches Ziel ihr noch zu verfolgen hab. Ziehet euch jeden Tag mehr von der Weltgesellschaft zurück, und suchet dieselbe bloß auf, um für Mich zu werben; aber nicht zu eurer Zerstreuung.
Die Tage sind ernst, die Zeit ist noch kurz, wo Ich verziehe, darum ist jede Stunde noch eine Gnadenstunde für Meine Kinder, und der einzige Bergungsort für sie sind die einsamen Stunden, welche sie Mir widmen.
Es handelt sich nicht um äußere Niederlage; denn da werden die Gottlosen noch lange sich freuen über ihren Sieg, sondern um den Sieg im Geistigen, als Kinder Gottes angetan zu sein mit dem Harnische des Glaubens und der Macht der Liebe, und so das Reich der Welt einzunehmen zu Meiner Ehre!
Strebet daher im Stillen Meinen Vaterworten nachzukommen und überlasset Mir in kindlichem Vertrauen den Kampf nach außen. Amen! Euer Vater in Jesus.
20. Januar 1884
„Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die da kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte sich bewegen werden. Und alsdann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke, mit großer Kraft und Herrlichkeit!“ (Lk. 21,26)
Liebe Kinder! Diese Worte werden in der Jetztzeit gar wenig beachtet; denn wenige glauben, dass die Zeit gekommen ist, in welcher dieselben in Erfüllung gehen, sogar Meinen wahren Kindern ist es noch nicht so ganz klar, dass sie schon in derselben leben.
Der Glaube an ein äußerliches Auftreten (Meinerseits) mit Pracht und materiellem Prunke ist zu sehr bei den Menschen eingewurzelt, weil ein großer Teil ihres Gottesdienstes in Zeremonien und Äußerlichkeiten besteht, so dass auch oft recht redliche Seelen da noch in der Irre sind, und meinen genug getan zu haben, wenn sie Mir große Opfer bringen. Sie stellen sich dadurch aber über Mich, weil Ich dann der Empfänger bin und sie die Geber sind. Durch diese Stellung Mir gegenüber ist es nicht zu vermeiden, dass Willkür herrscht, gleich wie ein Freier, der nirgends jemand etwas schuldig ist, sich weit mehr erlaubt, als jemand, den die Abhängigkeit drückt.
Meine Gebote haben den Wert verloren solchen Seelen gegenüber, die sich damit befriedigen den äußeren Ansprüchen der Kirche nachzukommen, und so ist allmählich die Grundlage, auf welcher das wahre Glück oder die Seligkeit der Menschen beruht, ganz erschüttert worden, und nur wenige sind es, die sich bemühen, dieselbe noch aufzusuchen.
Darum ist die Zeit Meiner großen Erbarmung erfüllt, und Ich habe Meine Kinder abermals mit Schätzen des Himmels besucht, um sie reich zu machen an Wahrheiten und reiner Erkenntnis, wozu auch Meine heiligen Engel ihre Dienste leisten.
Aber sehet, „des Menschen Sohn kommt in der Wolke“, d.h. verhüllt. Gleich wie die reinen Sonnenstrahlen blendend einwirken, aber desto wohltuender, wenn sie hinter einer Wolke hervorleuchten, also geht es auch mit der direkten Kundgabe solch himmlischer Wahrheiten; denn es steht doch zwischen Mir und Meinen Kindern eine verdeckende Wolke, damit die heiße Glut Meiner Liebe und das scharfe Licht Meiner Gerechtigkeit sie nicht untüchtig macht mit kindlichem Vertrauen zu Mir aufzuschauen.
Obwohl sie die wahre Herrlichkeit durch die Wahrheiten und deren Enthüllungen schon in Besitz erhalten haben, so müssen sie den Wert derselben doch erst selbst herausfinden, und die Anleitungen, welche gegeben werden, dieselben zum seligen Gewinn auszubeuten, pünktlicher beobachten und befolgen. Geschieht dieses, so werden sie auch erkennen, dass sie nicht mehr auf eine äußere Erscheinung zu warten brauchen, sondern werden durch ihr Geistesauge Meine Herrlichkeit erschauen, welche allen zuteilwird, die ihr Herz als Wohnstätte für Mich bereiten; denn sie werden zeugen können von einem Frieden und einer Seligkeit, welche sie nicht mit den kostbarsten Erdengütern vertauschen wollen.
So wisset ihr nun, dass Mein Erscheinen schon stattfindet, während vielen Menschen es bange ist vor den Dingen, die da kommen sollen, weil dieselben in der falschen Lehre sich begründeten; ihr aber „hebet eure Häupter auf, darum, dass sich eure Erlösung naht.“ Amen. Euer Vater!
27. Januar 1884
„Und Jesus sprach zu ihnen: ihr werdet euch in dieser Nacht alle an Mir ärgern; denn es stehet geschrieben (Sachar. 13,7):
„Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.“ (Mk. 14,27)
Liebe Kinder! Nachdem Ich dort Meinen Kindern das Abendmahl gesegnet und es mit denselben genossen hatte, konnten sie trotz dieser so wohltuenden Friedensstunde – Meine obigen Worte doch nicht recht verstehen, als Ich sagte: „ihr werdet euch in dieser Nacht alle an Mir ärgern!“ Sie waren zu sicher über sich selbst, und glaubten ihre Liebe zu Mir sei stark genug allem zu trotzen, was sie hindern wollte Mir in der Nachfolge treu zu bleiben.
Doch Ich weiß es besser, und lasse es deshalb bei Meinen Kindern zu, dass sie dieselbe erproben können, und während ihre Liebe gegen Mich abnimmt, lege Ich mit Meiner Liebe gegen dieselben immer mehr zu, und stärke sie nach solchen Niederlagen aufs Neue.
So war es auch bei Petrus der Fall! Er hielt zu viel von sich, und hätte in der Zukunft nach Meinem Hingange sich eine Überhebung über seine Mitbrüder zu Schulden kommen lassen; darum wollte Ich diesen seinen Fall nicht verhüten, sondern denselben desto mehr segnen.
Und wie es einst Petrus erging, welcher bei euch in der Kirche als Symbol des Glaubens hingestellt wird, so ist es auch mit dem Glauben im Allgemeinen. Viele Christen sind stolz auf ihren kirchlichen Glauben, und meinen, dass wenn sie denselben festhalten, keine Macht ihnen die Seligkeit abstreiten könne, besonders weil sie Mich nach ihrer Art auch lieben. Dennoch kommt es aber bei irgendeiner Gelegenheit darauf an, die Bedingungen der Liebe zu erfüllen. Allein da weichen sie zurück und halten manche Wahrheiten von Mir, über die Liebe ausgesprochen, für unfassbar, für Überbürdung oder für falsch ausgelegt.
Dies ist die Magd, die sie zur Verleugnung veranlasst; denn gleichwie eine Magd tätig sein muss im Dienen, so muss auch die Liebe tätig sein und dienen, und wenn die Liebe spricht: „Ich kenne ihn nicht“, damit er sich den weiteren Folgen oder Ansprüchen des liebetätigen (und also lebendigen) Glaubens nicht unterzuordnen braucht.
Auch in der Jetztzeit geht es so mit dem wahren Glauben! Soll derselbe sich offen zeigen, auch da, wo ihm eine Niederlage droht, sei es ein Verlust von Ehre oder Besitztum natürlicher Art, so wird derselbe gar oft auch von solchen verleugnet, die meinen, dass sie in ganz inniger Verbindung mit Mir stehen, während sie doch in kurzen Zeitabschnitten Mir als Verleugner gegenüberstehen, weil sie nicht auf Mich, sondern auf die Weltmenschen blicken.
Gleich wie aber ein einziger Blick nach Mir Petrus wieder umwandelte, so gedenke Ich auch alle, die sich zu Mir nach solchen Verirrungen wenden, wieder für Mich zu gewinnen, und wie jetzt viele Mich wiederum verleugnen, und so der Glaube nun gleichfalls dem schwachen Petrus gleicht, so will Ich abermals der Welt Mich zuwenden mit der Frage: „Warum verleugnest du Mich, während du doch vorgibst, dass du ein Fels seiest, worauf Ich bauen könne?“
Die Kirche wird durch die vielen Ereignisse, die von Gottentfremdung zeugen, sich noch überzeugen müssen, dass ihr Glaube eine Niederlage erlitten hat, welche nur durch Mich Selbst wieder gut gemacht werden kann. Darum sehet auf Mich mit der Bittem, euch eines Gnadenblickes, wie Petrus zu würdigen, wenn auch ihr oft in die Lage kommet, Mich vor den Weltmenschen zu verleugnen! Euer Vater!
3. Februar 1884
„Der Herr aber sprach: Wie ein groß Ding ist es um einen treuen und klugen Haushalter, welchen der Herr setzet über sein Gefilde, damit er ihnen gebe zu rechter Zeit ihre Gebühr. Selig ist der Knecht, welchen sein Herr findet also tun, wenn er kommt, wahrlich Ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.“ (Lk. 12,42)
Liebe Kinder! Wie ein groß Ding ist es um einen treuen Haushalter. Hier aber wird von einer Treue geredet, die nicht auf das materielle Verwalten der Güter und Besitztümer sich bezieht, sondern Ich meinte da in diesem Gleichnisse: Haushalter in Meinem Reiche, welche die ihnen anvertrauten Seelen mit solcher Liebe behandeln, wie Ich sie geboten habe; denn keine andere Verwaltung gibt es für Mich, als dass Meine Kinder und Nachfolger durch die Liebe Mir dienen, und ihren Mitmenschen gleichfalls ein Beispiel in der Liebe geben, damit auch sie dadurch für Mich gewonnen werden.
Der Diener eines Herrn, welcher beauftragt ist, seinen Mitknechten ihre Gebühr zu geben, muss Sorge tragen, dass solches nach des Herrn Willen geschehe, und muss sich stets bewusst sein, dass er selbst ein Knecht ist, und ebenso gut von seinem Herrn abhängt, wie seine Mitknechte; darum er sich doppelt verfehlt, wenn er dessen Gebote nicht achtet. Er wird seine Mitbrüder zum Zorne reizen, wenn er denselben statt Liebe, Lieblosigkeit entgegenbringt, weil dieselben wohl auch die Gebote des Herrn kennen, und vor ihm sich zu entschuldigen suchen mit der ungerechten Behandlung ihres Vorgesetzten, welchen der Herr über sie gestellt hat, und der sich so der Untreue gegen seinen Herrn schuldig macht.
In diesem Gleichnisse ist ganz klar dargestellt, wie sich diejenigen zu verhalten haben, welche Ich berufe, in Meinem Weinberge zu arbeiten, und Mir Seelen zu gewinnen, was ihnen nur durch die Liebe möglich ist, und zwar muss diese Liebe sogleich an jedem geübt werden, welchen Ich ihnen zuführe, weil Ich oft unverhofft Rechenschaft von solchen Arbeitern verlange, die oft meinen, dass zu diesem oder jenem Liebesunternehmen noch lange Zeit sei. Diese wollen sich oft vorher gütlich tun, ehe sie an eine Arbeit gehen, die ihnen oft sauer geschieht, anstatt dass sie sich freuen sollten, von Mir dazu berufen zu sein.
Es ist dieses bei der Mehrzahl Meiner Nachfolger der Fall, dass sie die Ausführung ihrer guten Vorsätze hinauszuschieben suchen, in der Meinung, Mein Herr versucht zu kommen; darum legen sie ihre Arbeit für Mich beiseite, und frönen lieber ihren natürlichen Genüssen, aber Ich sage euch: da werde Ich unverhofft eintreten, sie aufrütteln von ihrer Sicherheit und Rechenschaft fordern von ihrer Berufung.
Sie werden dann in einen Zustand kommen, welcher das Los derer ist, die nie in Verbindung mit Mir standen. Denn wehe solchen, die Meinen Willen wissen, und denen Ich ganz besonders Meine Gnade zuwendete, wenn sie denselben missachten und wiederum sich dem materiellen Weltgeiste zuwenden; für diese wird doppelte Strafe sein, wenn sie untreu erfunden werden!
10. Februar 1884
„So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet; vor allen Dingen aber habt untereinander eine brünstige Liebe decket auch der Sünden Menge. Seid gastfrei untereinander, ohne Murren. Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“ (1. Petr. 4,8ff.)
Liebe Kinder! Ich weise euch heute hin auf die Worte des Apostels Petrus, welche derselbe in Meinem Namen an die Gemeinde richtete, oder an einen Bund, dessen Glieder sich durch Meine Gnade berufen fühlten Mich als ihr Oberhaupt und als Gott anzuerkennen, und die sich somit auch verpflichteten Mir in allen Dingen Gehorsam zu leisten; hauptsächlich aber auch in der gegenseitigen Liebe, weil ein jedes Einzelne Gelegenheit hat, die Liebe an den andern zu betätigen, welche aus Dank gegen Mich Selbst euch veranlassen soll, dass ihr, da ihr Mich nicht sichtbar um euch habt, dieselbe an euren Mitbrüdern und Mitmenschen ausübet, was euren nächsten Wirkungskreis ausmacht, in welchem ihr stets wachsen und zunehmen sollt.
Denn, wenn ein jedes in solchem Bunde sich bemüht, die Liebe zu pflegen, so geht es leicht, weil dann ein großer Genuss damit verbunden ist, indem ihr jedem einfach geben könnt; aber dafür von der Mehrzahl wieder Liebe empfanget, und ihr somit gleichfalls von der Liebe gepflegt und getragen werdet. Dagegen wenn ein Mensch Hass ausübt, er wiederum nur Hass erntet und sich selbst dadurch die Hölle bereitet.
Dieses so ganz klare Bild von der Liebe und ihrem Gewinne herzustellen, ist die Aufgabe solcher Gemeinschaften, die sich nach Mir (christlich) nennen wollen. Denn durch solch eine uneigennützige und demütige Liebe untereinander machen sie dann Meinem Namen Ehre, und ziehen noch andere nach in ihre Bedingungen einzugehen, welche von Mir Selbst gestellt sind, und Liebe heißen in allen Fällen des Lebens.
Darum, wenn jemand sich schwach fühlt die Liebe so auszuüben, wie Ich’s gebiete, z.B. wenn ein Mitglied sich derselben selbst unwürdig gemacht hat, so sage Ich euch: Um Meines heiligen Namens willen, übet euch in der Liebe! Und ihr werdet immer mehr in derselben erstarken, um auch solche mit Geduld zu tragen, welche eure Liebe entweder gering schätzen, oder sie gar zurückweisen.
Bedenket aber auch dabei, dass der Feind am meisten die Liebe zu schmälern sucht, weil er weiß, dass wenn diese erkaltet, er überall den Sieg davonträgt.
Darum alle Mahnungen von Meinen Aposteln und von allen, welche für Mich werben, das Symbol der Liebe festhielten und stets festhalten müssen.
Ohne Liebe gibt es keine wahre Treue, keine wahre Demut, keine reinen Opfer, keine wahre Gerechtigkeit. Nur durch die Liebe können in Meinem Weinberge die Früchte geraten, sie ist gleichsam die Sonne, die alle andern Stoffe filtriert zu einer genießbaren Frucht, und einen Gemeinschaftsleib nährt.
Wollt ihr denselben zerstören, so ist dies bald geschehen, wenn die Liebe in euch nicht gepflegt wird. Und gleichwie an einem Leibe jedes Glied beachtet werden muss, so auch muss in einer Gemeinschaft jede Seele gepflegt werden, damit der Leib oder die Gemeinschaft ein vollkommenes Ganzes bilde, „auf dass in allen Dingen Gott gepriesen werde, durch Jesum Christum! Amen!“ (1. Petr. 4,11)
Also „liebet euch untereinander, gleichwie Ich euch geliebt habe!“ (Joh. 15,12) Euer Vater.
17. Februar 1884
„Da sprachen etliche der Pharisäer: Der Mensch ist nicht von Gott, dieweil er den Sabbat nicht hält.
Die andern sprachen: Wie kann ein Mensch solche Zeichen tun. Und es ward eine Zwietracht unter ihnen.“ (Joh. 8,19)
Liebe Kinder! Als Ich auf Erden wandelte, fand Ich den Unglauben am größten bei den Pharisäern und Schriftgelehrten, weil bei diesen der Hochmut und die Überhebung am stärksten und größten waren, und sie darum sich selbst geltend machen wollten, (sich zwingend) als wahre Abkömmlinge Luzifers, von dem es heißt, er wollte sein wie Gott.
Gerade in diesem Punkte und in dieser Sünde des Hochmuts liegt das Verderben und der Untergang alles Guten, weil dasselbe nur aufgrund wahrer Demut und Liebe sich gründen muss. Denn Mein Urwesen, nach welchem Ich Mir Kinder schuf, ist Demut und Liebe, eine Entäußerung von dem, was Ich allein im Besitz hatte, an Meine geschaffenen Wesen. Darum auch gab Ich denselben den freien Willen, als die größte Gabe der Liebe, welche Ich geben konnte.
Das seht ihr auch am Beispiel eines irdischen Vaters. Wenn derselbe seine Kinder in allem selbst wählen lässt, so ist dies ein Zeichen, dass er sie so liebt wie sich selbst, indem er ihnen in dieser Liebe etwas von seinem Vaterrechte abtritt, was denn auch die Kinder gegen den Vater mehr zum Danke verpflichten soll, als alle anderen Genüsse im Hause des Vaters.
So wollte also auch Ich Meinen Kindern einen Teil Meines Vaterrechtes überlassen, welches aber nun der größte Teil derselben missbraucht, indem sie sich über Mich erheben.
Wie groß diese Überhebung gegen Mich ist, das könnt ihr aus der Geschichte wissen; aber in eurer gegenwärtigen Zeit hat dieselbe ihren Höhepunkt erreicht, so dass Ich nicht nur nicht mehr als Vater anerkannt werde, sondern auch nicht mehr als Gott. Ja, Meine Existenz wird ganz geleugnet, und bei den Besseren nur noch so viel anerkannt, als sie es noch für nötig finden, es zu ihrem eigenen Interesse festzuhalten; daher hauptsächlich die Wirkungen des Heiligen Geistes als ein Geheimnis, welches nur blindlings noch geglaubt werden müsse, dargestellt werden.
Das der Heiligen Geist (oder Ich in Meiner göttlichen Beeinflussung) gerade jetzt sich am kräftigsten bei solchen Seelen tätig macht, welche noch zu retten sind, dies wird sogar von denen geleugnet, die sich nach Meinem Namen christliche Kinder Gottes nennen. Solches kommt daher, weil sie nicht einfältigen Herzens sind; darum hören sie Dessen Stimme in ihnen nicht, sondern besprechen sich mit ihrem Verstande, welcher sich bei ihnen an Meine Stelle zu setzen sucht.
Seht, so geht der Sündenfall in dem Menschen stets erneuert fort, als die Überhebung des Natürlichen gegen den Einfluss des Göttlichen, und darum ist Mein Wiederkommen, um die Seelen zu retten, ein Werk des Heiligen Geistes!
Ich sage es euch, Meine lieben Kinder, dass nun Mein Erscheinen durch den Heiligen Geist geschieht, was nur solche zu fassen vermögen, welche wissen, dass Ich (der Vater), Jesus (der Sohn) und der Heilige Geist nicht getrennt werden können, sondern eins sind.
Und gleichwie einst die Pharisäer und Schriftgelehrten Mich in der Person Jesu nicht als ihren Messias oder Retter anerkannten, so geht es jetzt wieder. Die Verstandesgelehrten weisen Mich zurück, und erkennen Meine Wirkungen an den Menschen nicht an, sei es im Innewerden oder im direkten Worte. Es ist ihnen beides eine Torheit, denn „der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes, denn es muss geistig gerichtet sein.“ (1. Kor. 2,14)
Darum wundert euch nicht mehr, wenn auch ihr bei der Übermacht des Bösen überall zurückgewiesen werdet, wenn ihr in Meinem Namen etwas tun wollt. Aber bleibet stark im Vertrauen, dass Ich euch dazu erwählt habe, Mir als Vorbereiter Meines Wiederkommens zu dienen, und da und dort Seelen zu gewinnen durch Meine euch zugewiesenen Worte.
Es liegt so in Meinem Rettungsplane, dass in solch unscheinbarer Tätigkeit dennoch die größte Kraft Meines Geistes verborgen liegt.
Darum, wenn ihr auch nicht erschauet, welchen Erfolg diese kleine Aussaat hat, so säet dennoch ruhig fort im Vertrauen und aus Liebe zu Mir; eure Ernte wird einst doch reichlich ausfallen, und eure Vereinigung mit Mir (eine feste sein). Amen.
23. Februar 1884