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Eine einfache Frau des Volkes war es, durch welche die Liebe Gottes die in diesem Buch gesammelten Stärkungsworte und Belehrungen an die Menschenkinder ergehen ließ. Die Worte waren zunächst für einen engeren Freundeskreis bestimmt. Aber die zu Herzen dringende Liebesweisheit dieser schlichten Vaterbriefe machte sie bald zu einem wahren Volksgute, einem Quell des Trostes, der Belehrung und Erquickung für viele Menschen, die eine unmittelbare Verbindung mit dem Herzen Gottes, dem Vater in Jesus, ersehnten.
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Seitenzahl: 469
Veröffentlichungsjahr: 2021
1. Selig sind die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden!
2. Lobe den Herrn Meine Seele, und was in Mir ist!
3. Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!
4. Über das kindliche Vertrauen
5. Über das Bewusstsein, dass der Vater bei uns ist
6. Über die Freude,
7. Über die wahre Treue eines Kindes zum liebevollsten Vater
8. Kurzer Wegweiser zum Herrn
9. Selbstprüfung
10. Die Liebe
11. Einigkeit
12. Demut
13. Herzensdemut
14. Die Wahrhaftigkeit
15. Hingebung
16. Ja, Ich will bei euch sein alle Tage
17. Haltet stille! – im Vertrauen
18. Nicht du – sondern Ich!
19. Verhaltensregeln und Winke
20. Vom Wert der Bibel und vom verlorenen Groschen
21. Lasset euch nicht beirren
22. Befleißiget euch der Liebe
23. Suchet, so werdet ihr finden!
24. Alles durch Liebe
25. Seid unverzagt
26a. Stille halten und vertrauen!
26b. Von Zweifeln und der wahren Wachsamkeit
27. Sorget euch nicht - ob des unscheinbaren Senfkörnleins
28. Wer Mich lieb hat, der wird halten Mein Wort!
29. Mein Ebenbild in euch
30. Zum Adventfest
31. Vom Kommen des Herrn
32. Zeit- und Lebenswinke
33. Die Zeit der Probe kommt an alle
34. Barmherzigkeit
35. Vorbereitung zu Weihnachten
36. Menschwerdung des Herrn
37. Christfest
38. Jahresrückschau
39. Vom Wesen und Zweck dieser Worte
40. Vom getreuen Haushalter
41. Der heilige Vater und Seine Kinder
42. Ausharren in der Anfechtung
43. Vom achten Gebot
44. Lasset euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse mit Gutem!
45. Der Jesus-Name
46. Zur Fastenzeit
47. Das Wort vom Kreuze
48. Gottvertrauen
49. Die Liebe Gottes als Vater
50. Pfleget die Brüderlichkeit
51. Zur Himmelfahrt Christi
52. Wer Ohren hat, der höre!
53. Zu Pfingsten
54. Zum Dreieinigkeitsfest
55. Vom Wesen des Herrn als Schöpfer
56. Zweck der Reformation - Luther
57. Vom Wesen des Herrn als Sohn
58. Vom Heiligen Geist
59. Von der Allmacht des Herrn
60. Von der ewigen Unveränderlichkeit des Herrn
61. Von der göttlichen Barmherzigkeit
62. Von der Liebe des himmlischen Vaters
63. Vom nunmaligen Kommen des Herrn
64. Winke an einen jungen Prediger
65. Vom Kommen des Herrn mit Seinen Engeln
66. Über Nächstenliebe in der Fürbitte
67. Ein Morgenruf
68. Vom Segen des Suchens nach dem Herrn
69. Verhaltensregeln - Bruderliebe in der Fürbitte
70. Von der Wahrhaftigkeit des Herrn
71. Von der Allwissenheit
72. Von der Barmherzigkeit
73. Von der göttlichen Langmut
74. Von der Geduld
75. Ein Morgenruf
76. Von einer Sünde wider den Heiligen Geist
77. Von Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit
78. Lasset die Kleinen zu Mir kommen!
79. Denen die Gott lieben – müssen alle Dinge zum Besten dienen!
80. Über ein Kleines
81. Siehe Ich bin bei euch - alle Tage, bis an der Welt Ende
82. Hauptlebenswinke
83. Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig!
84. Vom Kommen des Herrn in unsere Herzen
85. Zum zweiten Advent
86. Zum dritten Advent
87. Zum vierten Advent
88. Am Christfest
89. Sonntag nach Weihnachten
90. Am Schlussabend des Jahres
91. Mein Name ist
92. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit
93. Es ist in keinem anderen das Heil den Menschen erschienen
94. Wer an Mich glaubt, wird selig werden!
95. Zur Selbsterkenntnis
96. Leset in der Schrift!
97. Wachet und betet!
98. Die Stürme der Zeit oder Vertrauen und Hingebung
99. Höret auf die innere Stimme, beim Andrang finsterer Mächte
100. Die Furcht der Gottlosen; zeiget ihnen den Vater
101. Seid nüchtern zum Gebet!
102. Zur Fastenzeit
103. Wie sollen wir fasten in der Zeit; und vom Judasgeist
104. Gethsemane
105. Im Kampfe soll durch die Liebe das Geistige zur Herrschaft
106. Die Liebe nur ermöglicht die volle Hingabe
107. Die Auferstehung des Geistes in uns
108. Von der jetzigen geistigen Finsternis
109. Setzet euer Vertrauen auf Den, Der Himmel u. Erde erschaffen
110. Der Herr besucht die Seinen nach der Auferstehung
111. Die Liebe ist der Kern, welcher vorbereitet zur einen Herde
112. Bleibe bei uns, denn es will Abend werden
113. Gehorsam in kindlicher Liebe
114. Fürbitten
115. Die verschiedenen Ansichten vom Wiederkommen des Herrn
116. Nur solche kann Ich trösten, welche Leid tragen
117. Siehe, Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende!
118. Von der Verbindung des heiligen Vaters mit Seinen Kindern
119. Ein Gang durch die Natur
120. Zum Abendmahl
121. Der Herr bei den Jüngern zu Emmaus
122. Sorget nicht!
123. Der Kampf in dieser Welt soll den Geist ausreifen
124. Freuet euch, denn des Vaters Hand führt alles herrlich hinaus!
125. Will Mir jemand nachfolgen, der nehme Sein Kreuz auf sich
126. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal
127. Vertrauet - auch in der Anfechtung - auf Meine Liebe!
128. Beharrung führt zum Ziele
129. Wer da hat, der wird noch mehr bekommen!
130. Himmel und Erde vereint - zum Zeugnis vom Herrn
131. Wohl dem, der unter dem Schirme des Höchsten sitzet!
132. Die Gemeinschaft der Gotteskinder gleicht einem See
133. Dein Reich komme! Dein Wille geschehe!
134. Selig sind, die reinen Herzens sind
135. Zur Fürbitte! Haltet fest das Band der Liebe!
136. Von der Liebe und Weisheit Gottes
137. Auch die Zeit der Heimsuchung ist eine Gnadenzeit
138. Willst Du - so kannst Du mich wohl heilen
139. Ich gehe hin - euch die Stätte zu bereiten
140. Zur Wiederkunft des Herrn
141. Des Menschen Sohn hat nicht - wo Er Sein Haupt hinlege
142. Missionswinke - Vom Schifflein Christi
143. Was fürchtet ihr euch?
143a. Verhaltenswinke in kritischen Lagen!
144. Die Adventszeit mahnt zur Bitte um das Kommen des Herrn
145. Machet euch bereit, Mein Kommen ist nahe!
146. Die Geschichte vom Blindgeborenen, ein Bild der Jetztzeit
147. Gehet hin zur Krippe bei Bethlehem, und lernet da Demut
148. Friede auf Erden Vom Segen der Menschwerdung des Herrn
149. Zum Liebesmahl
150. Nach dem Liebesmahl
151. Zum Neujahr
152. Meinen Frieden lasse Ich euch - in der Demut!
153. Zum Erscheinungsfest
154. Verhaltensregeln
155. Liebe und Vertrauen
156. Missionswinke - Haltet fest an der Demut!
157. Von den Seligkeiten der Bergpredigt - Wahre Demut
158. Des heiligen Vaters Armut
159. Der göttlichen Liebe ist kein Ding unmöglich
160. Das Vaterunser-Gebet
161. Von der Kunst - das Wort Gottes zu erkennen
162. Wer sich nun Meiner und Meiner Worte schämt
163. Erkennet in allem, was über euch kommt, Meine Vaterliebe!
164. Palmsonntag
165. Winke zur Feier der Karwoche
166. Vater, sie wissen nicht, was sie tun
167. Heute komme Ich, um Glauben bei euch zu suchen
168. Hebet eure Häupter auf zu Mir, da sich eure Erlösung naht
169. Von der Auferweckung des Lazarus
170. Ihr sollt niemand Vater heißen
171. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!
172. Sie hassen Mich ohne Ursache
173. Zum Himmelfahrtsfest
174. Wer den Herrn fürchtet, der ehrt auch den Vater!
175. Zu Pfingsten
176. Siehe, Ich stehe vor der Tür und klopfe an
177. Zum Dreieinigkeitsfest
178. Wem wollen wir das Reich Gottes vergleichen?
179. Was soll ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?
180. Meister, wir wollen, dass Du uns tuest, was wir Dich bitten
181. Wachet, betet und trauet eurer eigenen Kraft nicht zu viel!
182. Im Vertrauen auf Meine väterlich-weise Liebe festhalten
183. Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an
184. Gefährlich fürs geistige Wachstum ist die Sicherheit
185. Eine Naturbetrachtung und vom Hagelschlag
186. Glaubet an das Licht, dieweil ihr‘s habt,
auf dass ihr des Lichtes Kinder seid
187. Ich hätte euch noch vieles zu sagen; aber ihr könnt es jetzt noch nicht tragen
188. Vom rechten Beten
189. Des Herrn Augen schauen alle Lande!
190. Liebet Mich als Vater, durch Ruhe und Ergebung
191. Was ist die Bibel und woher deren Widersprüche?
192. Heilung der geistigen Blindheit durch Meine Gnade
193. Das Reich Gottes
194. Sollte aber Gott nicht auch retten seine Auserwählten,
195. Von der steten und wahren Wachsamkeit
196. Wer da weiß Gutes zu tun und tut es nicht, dem ist es Sünde
197. Wink bei Glaubensleere, Heimweh oder Liebe zu Mir!
198. Selig sind, die da Leid tragen
199. Von der Heilung des Blindgeborenen
200. Die Hauptfragen einer Selbstprüfung
201. Herr, gilt das uns (Jüngern nur) oder allen?
202. Missionswinke
203. Simon Jona - hast du Mich lieb?
Eine einfache Frau des Volkes war es, durch welche die Liebe Gottes die in diesem Büchlein gesammelten Stärkungsworte und Belehrungen an die Menschenkinder ergehen ließ. Die Worte waren zunächst für einen engeren Kreis der Freunde des durch den großen Seher der Neuzeit, Jakob Lorber, geoffenbarten Gotteslichtes bestimmt. Aber die zu Herzen dringende Liebesweisheit dieser schlichten „Vaterbriefe“ machte sie bald zu einem wahren Volksgute, einem Quell des Trostes, der Belehrung und Erquickung für viele Menschen, die eine unmittelbare Verbindung mit dem Herzen Gottes, dem Vater in Jesus, ersehnen.
Johanne Ladner, die Mittlerin dieser „Briefe“, lebte von 1824 bis 1886 in Württemberg. Sie war lange Jahre hindurch Hausmutter in einer Krankenanstalt des bekannten Menschenfreundes Gustav Werner in Reutlingen. Später war sie an verschiedenen Orten als Wochenbettpflegerin tätig und widmete so als eine barmherzige Seele ihre Kräfte zeitlebens dem Dienste der Nächstenliebe.
In vorgerücktem Alter nahm sie ihren Wohnsitz in Bietigheim, Württemberg, und lernte hier durch den damaligen Leiter des Neu-Salems-Verlages, E.F. Landbeck, die Werke und Schriften Jakob Lorbers kennen.
Durchdrungen von der himmlischen Wahrheit und dem Liebegeist der Eröffnungen Jakob Lorbers stellte sie ihr ganzes Sein und Wirken unter dieses Licht. Und da der Herr Selbst verheißen hat: „Wer Meine Gebote der Demut hat und hält, … dem will Ich Mich offenbaren“, so geschah es, dass auch im Herzen der einfachen, liebetätigen Magd die Stimme des göttlichen Geistes sich vernehmen ließ. Und zumeist war es an den Abenden, die ein besonders aufopferndes und aufreibendes Tagewerk abschlossen, dass sich die ewige Liebe des himmlischen Vaters herniederneigte und ihr diese Briefe in den ihrer Fassungskraft entsprechenden Worten ins Herz gab.
Möge das Licht dieser denkwürdigen Botschaften auch in der heutigen großen Entscheidungs- und Wendezeit vielen Menschen den Weg der Demut und tätigen Liebe zum Vaterhause und zu einem ewigen, seligen Leben in Gott weisen!
Der Herausgeber
„Wer Meine Gebote hat und hält,
der ist es, der Mich liebt.
Wer Mich aber liebt, der wird
von Meinem Vater geliebt werden.
Und Ich werde ihn lieben
und Mich ihm offenbaren.“
(Joh. 14,21)
„Ich habe euch noch viel zu sagen;
aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommt,
der wird euch in alle Wahrheit
leiten.“
(Joh. 16,12-13)
Liebe Kinder! Bei manchem, der die Worte liest, welche Ich euch unmittelbar zukommen lasse, ist es ein Stein des Anstoßes, dass Ich in so herablassender Weise mit Meinen Kindern verkehre. Diese Zweifler können aber keinen eigentlichen Beweis liefern, warum solches nicht möglich sei, sondern es ist ihnen eben zur Gewohnheit geworden, das als ihren wahren Glauben zu betrachten, was sie in der Schule und Kirche gelehrt wurden, wobei sie seither so bequem leben konnten, mit der Entschuldigung, dass sie sich eben auf die Versöhnung verlassen, weil es nicht möglich sei, durch Werke selig zu werden.
Sie haben zum Teile recht, denn diese Werke, welche sie da zu Meiner Versöhnung meinen, haben allerdings vor Meinen Augen keinen Wert, weil es meist materielle Opfer sind, woran das Herz und die Liebe nicht teilgenommen haben, sondern wobei die Triebfeder „Spekulation“ auf den Himmel genannt werden kann.
Es scheint solchen Seelen die Aufgabe zu groß, mit Mir, als dem heiligen und liebevollsten Gott sich in einen lebendigeren Verkehr zu setzen. Sie sind oft zu ängstlich dabei und sagen, es könne in der Heiligen Schrift kein Beweis dafür gefunden werden – während es dort deren viele gibt und einem wahrhaft aufrichtig Suchenden bald solche Stellen klar werden, die darauf hinweisen, wie Ich immer wieder auf wunderbare Weise Mich und Meine Allmacht den Menschen kundgab.
So z.B. bei dem Teiche Bethesda, all wo ein Engel das Wasser segnete, damit die Kranken gesund wurden. Es taucht hier die Frage auf, warum gerade nur der erste gesund ward, der da hineinstieg. Und es wird wohl jedes die Antwort schuldig bleiben. Denn die richtige (Antwort) ist: Es gehörte auch diese Gnaden- und Liebe-Einrichtung, welche vom Himmel aus gespendet wurde, zu den unerforschlichen Dingen, welche zeugen von der Verbindung zwischen Himmel und Erde (was mit dem natürlichen Verstande eben nicht begriffen werden kann). Aber der Segen von diesem Glauben ist es, der (euch) klarmachen soll, dass Wahrheit ist, was ihr glaubet!
Nun habe Ich damals auch einen Kranken geheilt, ohne das äußere Mittel, das er so lange gesucht hatte. Auch dieser Kranke suchte seine Heilung in dem äußeren Mittel und wartete lange Zeit darauf. Doch bat er Mich dabei auch im Herzen um das Gelingen.
Und darum – weil er sich an Mich wendete – wurde ihm die rechte Hilfe zuteil.
Wendet ihr jetzt euer Auge auf das Gebiet, von welchem einst Mein Prophet (Hes. 37) so traurig klagte, es sei „ein Totenfeld und der Leichengeruch gehe darüber“ (sah er doch im Geiste die Seelen der Menschen, welche dem geistigen Tode entgegengingen und teils schon ganz stumpf waren und teils sich angetrieben fühlten, nach Rettung suchen) – so wird euch klar werden, dass (auch heute) eine ganz außerordentliche Hilfe dazu nötig ist, dem derzeitigen Verderben zu steuern. Und Ich will deshalb als der ewig unveränderliche Gott, als der Ich schon vor Meiner Menschwerdung immer wieder, teils zur äußeren Abhilfe, teils zur Rettung der Seelen, Heilanstalten traf, auch nun wiederum unerforschliche Mittel gebrauchen, um über die Totengebeine dieses Leichenfeldes Leben zu hauchen.
Also sagt den Ungläubigen oder noch Unwissenden, dass Ich darum nun gleichfalls wieder unmittelbar mit einzelnen Menschen verkehre.
Und wie Ich dort einst den Segen in das Wasser legte im Teiche Bethesda, so will Ich auch zu dieser jetzigen Gnaden-Anordnung Meinen Segen geben, damit alle, die sich geistig krank fühlen und lange schon auf Hilfe warten (die ihnen aber von keinem Menschen gebracht wird) – nun von Mir Selbst besucht werden. Gleichwie der Gichtbrüchige, der mit zäher Ausdauer auf das Gnadenmittel wartete, das vom Himmel aus gesegnet wurde, so sollen nun noch viele gesegnet werden durch das Wasser des Lebens, das vom Himmel euch zukommt.
Weiset viele hin auf den „Teich Bethesda“! – Und so wie Ich einst dort segnete, will Ich als der ewig Unveränderliche es auch jetzt noch tun. Denn abermals bin Ich gekommen, nicht um aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Viele werden noch zeugen müssen, wie ihnen der Glaube an Meine herablassende große Vaterliebe zur geistigen Genesung verholfen hat. Darum soll auch euer Glaube mit Sieg gekrönt werden! – Amen.
(Mt. 5,6)
27. Sept. 1877
Meine lieben Kinder! Ich will alle Meine Kinder, welche Mich als den Vater erkennen, und sich dem (beseligenden) Gedanken hingeben, dass Ich unter ihnen weile, und ihnen direkte Worte mitteile, nun aber durch Meine Zulassungen in Zweifel darüber geraten sind und deshalb sich betrüben, mit besonderer Freudigkeit in ihrem Herzen segnen; sie sollen erfahren, dass Der, welchen sie suchten, bei ihnen Wohnung genommen hat.
Ich lasse nicht vergebens nach Mir fragen, sondern lasse Mich finden, in Meiner Liebe und Erbarmung.
„Es ist aber ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde“ (Hebr. 13,9). Diese Worte gelten hauptsächlich denen, welche an Meine direkten Worte glauben; denn ohne festes Vertrauen und Glauben kann Ich aus ihnen keine Werkzeuge machen, welche auch ihre Nebenmenschen zu Mir, als dem alleinigen Vater, führen. Darum befleißiget euch in der Liebe zu Mir und eurem Nächsten, im festen Glauben und Vertrauen. Keines sehe auf das andere, sondern jedes trinke an der wahren Quelle das lebendige Wasser, welches Kraft verleiht, sich und andere dem Ziele zuzuführen, zu welchem der Mensch bestimmt ist, nämlich zu dem Urquell zu gelangen, zu Mir – dem Vater der Liebe! Amen!
(Ps. 103)
30. Sept. 1877
Liebe Kinder! Meine Kinder sollen Mich nicht nur lieben, sondern auch ehren, sie sollen Mich in ihr ganzes Wesen aufnehmen – auch als Regent. Ihre Seele soll Mich loben, soll immer mehr göttlicher Natur, und mit dem was in ihr ist, vereint werden, nämlich mit dem (göttlichen) Odem Meines Ichs; sie soll zeugen, dass sie göttlicher Abkunft ist, und wieder ihrem Ursprung zueilen will.
So wird durch Meine wahren Kinder, durch Ihr Leben und Wirken Mir das Zeugnis ausgestellt, dass Ich den Menschen nach Meinem Ebenbilde geschaffen habe, und ihn einst wieder zu Mir erheben will.
Sehet, liebe Kinder, dies ist eure Aufgabe; beherziget sie wohl, wirket still durchs Leben, und es wird sodann die Zeit auch nicht auf sich warten lassen, wo ihr Verbreiter Meiner direkten Worte werden könnt, und Ich will euch Meinen vollen Vatersegen dazu geben. Dies eurem kleinen Geschwisterkreise, euer lieber Vater.
(2. Kor. 12,9)
3. Oktober 1877
Liebe Kinder! Diese Worte gelten auch euch, die ihr mit so viel Zweifel euch herumgetrieben habt; ihr seid dadurch in eurem Herzen immer mehr zur Überzeugung gelangt, dass ihr durch Meine Hilfe gestärkt worden seid im Vertrauen und in der Liebe zur Mir. Ihr finget an, Mich in eurem Herzen zu suchen, welches allein fähig ist Mich zu erkennen, nachdem ihr Mich vorher mit dem Verstand erfassen wolltet, und darum wurdet ihr irre. Ihr konntet die Widersprüche nicht lösen, welche Ich zugelassen habe, um euch auf euer Herz (zurück) zu führen, um auf dasselbe acht zu haben.
Nun aber sage Ich euch abermals: Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz Festigkeit erlangt im Vertrauen und in der Liebe zu Mir. Darum denkt nicht zu viel über eure äußeren Führungen nach, sondern überlasset dieselbe Mir, und besorget euer Herz, euer Tun und Lassen nach dem Gebote der Liebe zu ordnen.
Ich will Wohnung bei euch nehmen, und habe Meine direkten Worte, welche Ich durch Meine Diener niederschreiben ließ, in eure Hände kommen lassen. Leset sie mit dem Vorsatze denselben nachzukommen, und sie durch Liebe und euer Beispiel vor euren Nebenmenschen wert zu halten, damit es euch gelingen möge, noch viele für Mein Vaterherz zu gewinnen!
Der erste Posaunenstoß ist vorüber, der zweite naht sich in ganz anderer Weise als ihr es ahnet, es sind Aufforderungen zur Tat, zum ernstlichen Vorwärtsschreiten. Nachdem Ich Meine Liebe euch in vollem Maße zu kosten gegeben, sollt ihr die Liebe mehr als das Gesetz ehren, ihr sollt mit Freudigkeit das erlangen, was euch zuvor nur durch Kampf gelingen wollte, es soll euch keine Pflicht mehr sein, an Mich zu denken, sondern ein dankbares Gefühl soll euch beherrschen, dass ihr Mich nicht vermissen wollt!
Es werden euch noch viele Worte zukommen, welche die wirkende Kraft in sich tragen, euch immer mehr mit Mir zu vereinen, so ihr dieselben in der Liebe zu Mir, und im festen Glauben an Mich lesen werdet.
Darum fanget aufs Neue an, Meine Worte mit hungrigem Herzen zu erfassen. Glaubet ja nicht, dass ihr gesättigt seid und Himmelsbrot genug in Händen habt. Ich der Geber desselben, weiß besser, wie viel ihr noch nötig habt und werde noch vieles niederschreiben lassen zu eurer Stärkung. Amen! Euer Jesus.
bei der Erfahrung, dass sich nicht immer das bewähret, was man bittet und hofft
7. Oktober 1877
Liebe Kinder! Wenn ein Kind zu Mir kommt und dabei meint, es sei versichert, dass seine Bitte eine gerechte sei, hauptsächlich weil sie auf der Nächstenliebe beruht, so lasse Ich es oft lange, teilweise ganz, auf die Erfüllung seiner Bitte warten, weil ihm dadurch oft ein viel größerer Segen zuteilwird, als durch schnelle Hilfe. Da heißt es: „Grabe durch die Wand!“ –
Auch ihr sollt immer mehr durch die Wand tiefer graben (d.h. im Gemüte nachdenken) über euer eigenes Wesen, so auch über die Heilung der Kranken, welche, wenn sie gleich aus Liebe zum Nächsten so sehr in euch verlangt wird, doch oft mehr das Äußere dabei im Auge hat, als das Wachstum im Geistigen. Glaubet daher, dass wenn auch alles fehl schlägt bei solchen Kranken, euer Gebet für sie dennoch kein vergebliches war, sondern seine Kraft sich früher oder später von Innen beweisen wird, und auch ihr selbst nicht unbeteiligt dabei bleibet.
Daher fahret fort immer mehr auf die Gesundheit der Seelen zu wirken, wenn eine Aufforderung an euch kommt (zur Fürbitte), und ihr werdet bald erfahren, dass wenn auch die äußere Krankheit nicht so schnell, wie ihr es glaubet, behoben wird, doch dabei die Wirkung derselben diejenige ist, welche Ich eben durch das Auferlegen einer Krankheit erzielen wollte. Bleibet deshalb unverdrossen, wenn es euch nicht (nach eurem Wunsche) gelingen will, erst nach und nach wird euch mehr zugelassen werden von eurem Vater!
9. Oktober 1877
Liebe Kinder! Nachdem Meine Kinder, selbst nach vielen Kämpfen und Zweifeln in ihrem Herzen fest halten, dass Ich es bin, welcher zu ihnen redet, so will Ich Mich ihnen jeden Tag mehr zu erkennen geben; es soll aber dies nicht sowohl in äußeren Worten geschehen, als vielmehr in ihrem Herzen.
Jedem unter euch soll seine Hauptsorge sein, auf das zu merken, was in ihm vorgeht, und es wird ihm bald klar werden, ob die äußeren Worte, welche Ich niederschreiben lasse, zum innigen Verband unter euch und noch vielen, welche berufen werden Meine wahren Kinder zu werden, um den Vaternamen in seiner ganzen Bedeutung fassen zu lernen, - ob diese Worte mit dem, was in eurem Herzen vorgeht, übereinstimmen.
Ihr traget das Verlangen in euch für Mich zu wirken; doch erst dann, wenn ihr ganz überzeugt seid, auf welche Weise ihr Meine Liebe zu fühlen und zu genießen habt vor vielen anderen, wird es euch möglich werden, für Mich Weiteres zu tun. Denn das Bewusstsein, dass Ich es Selbst bin, Der in euch wirket und mit euch verkehrt, ist eine Hauptbedingung; ihr werdet dann mit Demut bekennen, dass ihr ohne Mich nichts vermögt, und stets bemüht sein, euch Meiner mehr würdig zu machen! Darum prüft ernstlich was da gegeben wird, es ist nötig zu eurem Fortschritte. Amen!
wenn wir fühlen, dass der liebe Vater Seine Hilfe uns zusagt
14. Oktober 1877
Liebe Kinder! Dies, liebe Kinder, ist jetzt eure Aufgabe, dass ihr euch immer mehr vergewissert, dass ihr des Vaters Stimme in eurem Herzen fühlt; ihr sollt euch ganz auf dieselbe verlassen können, in allem, was euch vorkommt, auch in weltlichen Geschäften!
Dazu gehört aber, dass ihr euch alle Mühe gebet, alles aus eurem Herzen zu entfernen, was sich mit Meinem Wesen nicht vereinigen lässt; als da ist: Eigenliebe, Hoffart, Stolz, Neid, Falschheit, Lieblosigkeit jeder Art, sowohl gegen Gott, als gegen den Nächsten. Denn Ich kann Mein Bild nur dann in euch geben, so das Herz rein ist, aber sobald es getrübt wird, könnt ihr nicht als Meine wahren Kinder euch freuen und wirken.
Es handelt sich jetzt nicht allein um ein Gefühlsleben, sondern ihr sollt im Wandel und in der Tat Mir jetzt nützlich werden, gleichwie ein Kind, das seinem Vater ähnlich sieht, dadurch noch wenig Wert hat, erst wenn der Vater sieht, dass es urteilsfähig ist, und selbst wählen kann, wird er sein Kind mit ganzer Liebe in sein Inneres aufnehmen, und ihm jeden Tag mehr sein Denken, sein Wissen und seine Kunst mitzuteilen suchen; also auch bei euch! Jetzt, da die Zeit gekommen ist, wo ihr das Wesen des Vaters immer mehr erkennen lernet, soll eure Entscheidung dahin gehen, euch ganz nach Meinem Willen zu richten, und demgemäß zu denken und zu handeln, und in Meiner Haushaltung die Ordnung, welche Ich eingeführt habe, zum Wohle der ganzen Menschheit, immer mehr aufrecht zu halten, und somit kann Ich euch keine größere Aufgabe mehr geben, als ihr schon habt; fanget an im Kleinen dieselbe auszuführen, und der Zuwachs im Größeren wird euch nicht ausbleiben. Amen! Euer Vater.
17. Oktober 1877
Liebe Kinder! Ein Kind, das seinen Vater lieb hat, folgt demselben, auch wenn es nicht begreifen kann, auf welche Weise diese oder jene seiner Anordnungen zu seinem Wohle dienlich ist; es weiß, „der Vater liebt mich, und versteht besser als ich, was mir gut ist.“
So, Meine lieben Kinder, sollt auch ihr, nachdem ihr Mich als Vater anrufet, bei allen euren Vorkommnissen euch dem Gedanken hingeben, der liebe Vater weiß besser als ich, was mir gut ist, und durch diesen Gedanken geleitet, euren freien Willen aus eigenem Antrieb und aus Liebe zu Mir dem Meinigen unterordnen.
Nur dann, wenn der Verstand nicht mehr das Herz bemeistern will, ist dies euch immer mehr möglich. Der Verstand wählt nach dem, was ihm durch die Sinneswerkzeuge von außen zu beurteilen beigebracht wird, und daher beziehen sich seine Ansichten mehr auf äußere Vorkommnisse und Interessen; ebenso auch das Urteil über einen Menschen oberflächlich (richtend) geschieht, während das Herz, als Wohnsitz der Liebe, sowohl im Vertrauen auf Meine Führung, als beim Urteilen, nur bemüht ist das Richtige durch die Liebe herauszufinden, und daher festhält im Vertrauen zu Mir (auch wenn ihm manches dabei unklar ist), weil es Mir treu bleiben und folgen will, gleichwie ein Kind oft unbedingt des Vaters Rat annimmt, auch wenn es dessen Folgen nicht ganz begreift, in der Hoffnung, dass es ihm später begreiflicher werde, somit seine Pflicht gegen den Vater erfüllt und sich dabei ruhig fühlt.
Also sollen auch Meine wahren Kinder folgen, weil sie wohl wissen, dass Ich ihnen nichts zumute, was gegen das Hauptgebot geht: „Liebe Gott und deinen Nächsten!“ Wenn sie so das prüfen, was ihnen nach ihrem Urteil nicht annehmbar erscheint, dann werden sie bald finden, dass es gegen ihr Eigenes berechnet ist, sei es zu gewinnen oder zu verleugnen; denn durch Verleugnung gelanget ihr wieder am besten zu einem Gewinne. Gleichwie im Äußeren eine Darangabe stattfindet, ehe ihr zu einem Besitze gelanget, also geschieht auch bei geistigen Gütern ein Austausch.
Mögen deshalb Meine Kinder sich immer mehr vertrauensvoll an Mich wenden, und sich üben in der Treue, in dem, was ihnen anvertraut ist, so werden sie bald finden, dass sie bei einer gänzlichen Hingabe mehr gewinnen, als wenn sie ihren freien Willen durch den berechnenden Verstand leiten lassen. Amen!
18. Oktober 1877
Meine lieben Kinder! Ich will euch jetzt jeden Tag den Weg näher bezeichnen, der zu Mir führt. Er soll einem jeden unter euch sein eigenes Wesen mehr aufgedeckt werden, um zu erkennen, was die Scheidewand zwischen euch und Mir bildet. Verzaget dabei nicht, wenn ihr einsehen lernet, wie groß da eure Entfernung noch ist; auch die äußeren Vorkommnisse werden noch dazu dienen, euch besser selbst prüfen zu lernen.
Ich will jedem unter euch seine Schulaufgabe Selbst stellen; sorget deshalb nicht, wenn Ich von Wirksamkeit rede, dass ihr nicht Gelegenheit habt, diese anzuwenden. Also, seid zuerst tätig an euch selbst; suchet alles auszumerzen, was nicht tauglich ist in Meiner Gegenwart. Habt ihr doch Belehrung genug über diesen Punkt. Dann lasst es euch ein Anliegen sein, eure Umgebung durch euer gutes Beispiel in der Liebe zu gewinnen, ehe ihr Anwendung von Meinen Worten bei derselben zu machen suchet; denn nur die Liebe bahnt den Weg zum Herzen, nicht aber Belehrungen, welche oft auf Eigendünkel beruhen.
Machet euch jeden Tag mehr frei vom Urteil fällen, hauptsächlich auch in geistiger Hinsicht über eure Geschwister. Bedenkt dabei, dass Ich es bin, Der alle berufen hat, welche mit euch verbunden sind. Sind sie Mir angenehm, so sollt auch ihr sie alle mit Liebe in euer Herz aufnehmen; denn nur so kann der geistige Fortschritt geschehen, der das Band der Gemeinschaft fester bindet, und euch tauglich macht, als ein Ganzes etwas für Mich zu tun.
Befleißiget euch mehr der Geduld, sowohl mit euch selbst, als mit anderen! Wenn ihr an euch selbst wahrnehmet, wie schwer ihr ganz los werdet von einem Fehler der euch anklebt, so hoffet dabei auf Meine Durchhilfe, und haltet an im Gebet; vergesset dabei nicht, auch für diejenigen zu bitten, an welchen euch oft ein besonderer Fehler in die Augen fällt, anstatt über sie zu urteilen, so wird euch allen dadurch Meine Hilfe zugesichert!
Blicket nicht zu viel zurück auf die Vergangenheit, sondern strebet vorwärts nach dem Ziele, das euer geistiges Auge erblickt; hoffet auf Meinen Beistand, bei allem, was ihr in Meinem Namen unternehmet; überlasset Mir die Zeit der Gebetserhörung, mit welchem Ich oft lange verzeihen muss, zu eurem und anderer Wohl.
Betrachtet die Worte, welche Ich euch nun niederschreiben lasse, als eine Zugabe zur Hauptgabe – der Heiligen Schrift, welche Ich zur Zeit Meines Erdenwandels niederschreiben ließ. Vergesset nicht, aus derselben euch Wahrheit zu holen, welche für alle Fälle im Leben mit derselben versehen ist. Fanget bei euren Mitmenschen damit an, mehr auf dieselbe aufmerksam zu machen, ehe ihr Meine (neuen) Worte, durch Meine jetzigen Schreiber gegeben auftischen wollt.
Es soll euch das Anliegen für Mich zu wirken mehr im Herzen beschäftigen, bis ihr mehr fähig seid, auch im Äußeren eine innere Überzeugung an den Tag zu legen; gedenkt des Spruches: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan,“ (Mt. 7,7) nämlich zuerst das Vaterherz, dann das Herz eurer Mitmenschen. Amen!
21. Oktober 1877
Liebe Kinder! Indem Ich nun angefangen habe euch den Weg zu zeigen, der zu Mir führt, so will Ich denselben sowohl im Äußeren als im Inneren näher bezeichnen. Alle Untugenden, welche ihr mehrfach kennt, sollen nicht nur bei euch in eurem äußeren Leben nicht mehr zum Vorscheine kommen, sondern sie sollen nach und nach ganz aus eurem Herzen entfernt werden. Ihr sollt in dasselbe Tugenden dafür aufnehmen, welche euch regieren sollen, und um dieselben zu erlangen, zu Mir kommen, mit Bitten und Gebet. Denn durch das Verlangen nach Kraft zur Tugend wird der Weg zu Mir gebahnt.
Sobald ihr ernstlich anfangen wollt, dem was euch durch die Gnade klar wurde nachzustreben, so wird in euch das Verlangen nach Beistand fühlbar, und somit der Verkehr zwischen Mir und euch ein Bedürfnis.
Beobachtet euch deshalb stets, ob dieses Bedürfnis bei euch vorhanden ist, so werdet ihr immer mehr zu Mir getrieben, und Meine Liebe wird euch nicht zurückweisen, sondern dafür segnen. Nicht immer besteht aber dieser Segen im Wonnegefühl, vielmehr auch im Erkennen der eigenen Schwachheit. Denn dadurch werdet ihr aufgefordert zum Ringen; aus diesem Ringen entsteht Suchen, aus dem Suchen das Finden, aus dem Finden der Dank, die Vereinigung und Gemeinschaft mit Mir, und so wächst das Vertrauen zu Mir, und mit dem Bewusstsein, dass der Vater euch angenommen hat, das Gefühl der Glückseligkeit, dass ihr deshalb ruhig seid, über alles was euch vorkommt, wohl wissend, dass Ich es bin, der euch und euren Entwicklungsgang leitet, weil ihr mir denselben aus freiem Willen übergeben habt!
So forschet jeden Tag mehr über euch und in euch selbst, wie weit ihr ernstlich strebet zu Mir zu gelangen, und der Weg wird euch nicht zu schwer, wenn auch lange vorkommen. Ich will schon weiter sorgen, dass derselbe keiner Öde gleicht, sondern auch manche Blume bei eurer Wanderung euch erfreut.
Meine Kinder soll man nie schmachtend und bedrückt auf ihrem Lebenswege sehen, sondern gestärkt durch den Zufluss von Innen und Oben mutig fortlaufend finden, ihres Zieles gewiss, und des damit verbundenen Gewinnes, also andere anreizend, und für sie, wenn es nottut, um Kraft bittend. Amen!
25. Oktober 1877
Liebe Kinder, Ich will euch immer mehr an Mein Herz ziehen mit Worten der Liebe. Stoßt euch nicht an deren Einfachheit; sie sind ganz nach eurem Zustande gerichtet, und können euch mehr nützen, als große Gelehrsamkeit. Beherziget dieselben in eurem Tun und Handeln, und es sollen noch viele Worte in eure Hände gegeben werden, welche Zeugnis von Mir ablegen und euch Mein Wesen mehr bekannt machen.
Ich will jetzt den wahren Grund in euer Herz legen, das ist die Liebe, die mit allem was ihr vorkommt zufrieden ist, und auch nur Liebe darin erblickt.
Darum liebt Mich, und lernet euch untereinander recht lieben, hauptsächlich in geistiger Beziehung, so wird das Dunkel, welches euch noch hindert fest zu hoffen und zu glauben an Meinen väterlichen Verkehr, bald schwinden, und ihr werdet Gelegenheit genug finden, euch in der Tat zu bewähren gegen eure Mitmenschen. Der Drang zum Fortschritt wird in euch jeden Tag mächtiger werden, aber auch die Freudigkeit in eurem Herzen, wenn ihr erfahren dürfet, wie beglückend Meine Vorschriften sind.
Betet für alle, welche ihr auf diesem Wege gefunden habt; ja betet für die ganze Menschheit, dass Mein Reich sich bald offenbaren möge, und hoffet jeden Tag mehr auf Meine väterliche Durchhilfe. Amen! Euer Vater in Jesu.
26. Oktober 1877
Meine lieben Kinder sollen sich nicht nur freuen, dass Ich wieder aufs Neue mit ihnen verkehren will, sondern sie sollen jetzt diese Freude dadurch mehr festhalten, dass die Liebe unter ihnen eine feste und brüderliche wird. Jedes strebe, dem anderen in der Liebe nahe zu kommen.
Ihr sollt das Band der Einigkeit immer fester ziehen, durch Liebe alles ausgleichen, auch Missverständnisse in geistiger Anschauung. Lasset überall die reine wahre Liebe walten, dünke sich keines mehr als das andere. Hat das eine mehr Erkenntnis und Weisheit, so bedenke es, dass es ein Gnadengeschenk vom Vater ist, und suche bei Mir an, dasselbe auch für seine Geschwister zu erflehen.
Denn ihr sollt wissen, dass Er euch alle gleich stellen will, je nach eurem Streben. Darum machet euch die Liebe zu eigen, welche mehr für andere wünscht, als für sich selbst. Denkt euch dabei den Vater als Mittelpunkt unter euch, also von jedem gleich weit entfernt, und gleich nahe einem jeden. Dies wird zu eurer Zufriedenheit beitragen, und ihr werdet dadurch immer mehr befestigt in der Einheit untereinander, und in der Liebe zu Mir. Amen!
28. Oktober 1877
Liebe Kinder! Nachdem ihr nun wisst, dass Ich wieder aufs Neue in eurer Mitte Meinen Vatersegen austeilen will, so will Ich euch nichts Neues geben, sondern vielmehr die Worte, welche ihr schon zu lesen habt, euch tief einzuschärfen suchen. Es sind Worte, welche euch immer mehr Aufschluss geben über Mein Wesen, und welche dazu beitragen, dass wenn Mein zweites Kommen stattfindet, die Herzen vieler schon vorbereitet sind.
Erkennet deshalb die große Gnade, welche euch berufen will, zu Vorläufern Seines Kommens. Bestrebet euch deshalb recht durchs Beispiel zu wirken, und wachet, dass dieser wichtigen Aufgabe nicht die Demut fehlt. Denn nur die demütigen Herzens sind, bleiben fähig etwas auszurichten.
Darum Ich auch in eurer Führung so manches zulassen muss, was die Demut aufs Neue hervorruft, und wozu auch die äußeren Vorkommnisse behilflich sein müssen. So kann Ich euch nicht oft genug sagen: Wachet und betet! Und nehmt dankbar an, was die Liebe des Vaters euch zuschickt, sei es Freud oder Leid, sei es ein Kreuz für jedes Einzelne unter euch, oder für eure ganze Gemeinschaft. Bedenkt dabei, dass es eine geistige Führung ist, und nicht eine äußerliche, wo ihr sehr geneigt seid, euren Fortschritt im Äußeren wahrnehmen zu wollen.
Gleichwie in der Natur das Wachstum vor sich geht, ohne mit den Augen beobachtet werden zu können, ihr euch aber doch überzeuget, dass ein Wachstum da ist, also auch in eurem geistigen Entwicklungsgange das Weiterkommen nicht aufhört, wenn ihr es gleich nicht begreifen könnt, und erst später Meine Einwirkung dabei erkennen werdet. Euer Jesus-Vater.
30. Oktober 1877
Meine lieben Kinder! Das Erste, was die Liebe als Grundlage braucht, ist die wahre Herzensdemut, welche zuerst an sich selbst anfängt, (mit der Selbsterkenntnis), wobei das Herz sein gänzliches Unvermögen fühlt, aus sich selbst heraus etwas zu wollen und zu erreichen, was gut ist, ohne Beistand von Oben. Der wahre Demütige weiß, dass sein Wille nicht von selber das Richtige verlangt, sondern durch die Gnade so geleitet wird, als ob er es selbst sei, alles also unter Meinem Einfluss geschieht.
Wer deshalb einmal zu der Einsicht gelangt ist, dass alles geistige Wachstum durch Meine Einwirkung geschieht, und wer zuvor durch äußere Mittel, sei es durch Lehre oder durch Verkehr mit Kindern Gottes, auf diesen Standpunkt gekommen ist, und sich dadurch angetrieben fühlt sich an Mich zu wenden, den werde Ich über sein eigenes Unvermögen erleuchten, und es wird ihm dadurch die erste Gnade zuteil, welche den Anfang zur weiteren Erkenntnis und Willensübergabe bildet.
Ist dieses einmal, wenn auch mangelhaft, bei einer Seele vorgegangen, so sind oft Mittel nötig, um dieselbe weiter zu führen in ihrem Streben, welche euch ganz unfassbar sind, da nur Ich als Vater es weiß, warum Ich so handeln muss, weil keines von euch das andere durchschauen und wissen kann, was dabei oft entweder erlangt, oder auch noch zuvor entfernt werden muss. Daher ist das Vertrauen zu Mir so nötig, durch welches ihr auch zur wahren Demut gelangen könnt.
Durch die wahre Demut wächst die Liebe zum Nächsten; denn wer sich selbst noch für schwach und fehlerhaft findet, der wird auch von seinem Nächsten nicht mehr verlangen, sondern Geduld und öfters Mitleiden wird das Gefühl sein, mit welchem er denselben trägt und behandelt, was dann als Liebe zum Nächsten aufgenommen wird.
Darum ist die Demut die Grundlage der Liebe, befleißiget euch deshalb dieser unentbehrlichen Tugend, damit euch auch die anderen Tugenden, welche wie eine Kette mit derselben zusammenhängen, zu eigen werden. Fanget an in euer Herz die Demut und die Liebe fest aufzunehmen und Ich will euch alles andere noch beleuchten, was zu eurer Vervollkommnung nötig ist.
Diese Meine Worte, wie Ich sie hier euch zukommen lasse, sind ein Probierstein (der Demut), ob ihr euch mit eurer Erkenntnis über dieselben hinaus denkt, oder ob ihr mit kindlicher Freude dieselben als ganz passend für euch findet und euch danach richten wollt! Amen! Euer Jesus.
1. November 1877
Meine lieben Kinder sollen mit der wahren Demut und Liebe auch noch andere Tugenden vereinigen, vor allem ist nötig, die Wahrhaftigkeit. Denn nur wer sich so gibt wie er fühlt und denkt, ist in der wahren Demut. Denn ein jedes ist mehr geneigt zu Schwachheiten, und stellt sich nicht gerne bloß. Der echt Demütige dagegen ist wahrhaft, und bekennt sowohl vor Mir, als auch, wenn es nötig ist, vor seinem Nebenmenschen seine Fehler, und es kann ihm dadurch mehr Beistand und Abhilfe geleistet werden. Der Wahrhaftige hat mehr Vertrauen zu seinem Nebenmenschen, weil er selbst wahr ist, und deshalb von anderen glaubt, dass sie es auch seien, darum auch gerne hilft, wo es nottut, und keine Ausfluchtsgründe aufsteigen lässt.
Der Wahrhaftige gewinnt die Herzen vieler; fest auf ihn bauend folgen sie gerne seinen Worten, und es wird ihm dadurch ein Wirkungskreis zuteil, welchen der Heuchler nie erreicht. So ist auch diese Tugend von größerer Bedeutung, als ihr nur erwägen könnt. Lasset euch deshalb alle Mühe nicht verdrießen, dieselbe euch völlig anzueignen, und hoffet bei eurem ernstlichen Wollen und Bitten auf Mich. denn Ich gebe zu jeder neuen Aufgabe auch neue Kraft. Nur müsst ihr mit ganzer Hingabe euch zu Mir halten und über euch wachen; denn jede gleichgültige Auffassung Meiner Worte bringt euch bei einem Vorkommnis viel mehr rückwärts, als ihr begreifen könnt.
Deshalb nehmt euch vor, jeden Tag aufrichtiger zu werden, reiniget euch immer mehr von allem, woran ihr euch schämen müsst, und weshalb ihr euch zu verbergen suchet. Amen!
2. November 1877
Meine lieben Kinder! Ihr sollt euch jetzt nicht mehr wundern über eure seitherigen Führungen, welche Ich als euer liebender Vater Selbst zugelassen habe, um euch dadurch zu reinigen und zu Etwas tüchtig zu machen. Ihr sollt Meine Kinder werden, in der Liebe, in der Demut, in der Wahrhaftigkeit, und in noch vielen anderen Tugenden, welche auch Mein Wesen ausmachen.
Als Kinder habt ihr aber die Verpflichtung, dem Vater zu folgen, bis Er euch tüchtig findet, euch etwas zu übertragen. So lange sollt ihr aber in Geduld alles annehmen, was über euch kommt, und zu eurer eigenen Besserung es anzuwenden suchen.
Glaubet nicht, dass Ich euch nötig habe Herzen für Mich zu gewinnen; aber Meine Liebe will euch an diesem beseligendem Geschäfte teilnehmen lassen. Erkennet daher dieses wohl, so werdet ihr es nicht als Verdienst euch anrechnen, wenn ihr eine Seele für Mich gewonnen habt, sondern mit dankbarem Herzen für dieses Gnadengeschenk zu Mir kommen.
Wie vieles muss Ich euch noch aufdecken, bis ihr euren Standpunkt Mir gegenüber richtig erfasset! Ich muss ganz von vorne anfangen euch zu erziehen, muss euch die Wichtigkeit, und die damit verbundenen Folgen jeder Tugend genau auseinandersetzen, damit ihr mehr zum Ernst angetrieben werdet, nach denselben zu streben. Ihr seid schon zu sehr in das Alltagsleben hinein gewachsen, habt Meine Worte im Überfluss, und daher selbe oft mehr zur Unterhaltung gelesen, als mit dem Vorsatze euch wieder eine neue Aufmunterung zu holen. Gleichwie die Heilige Schrift zu einem Alltagsbuche geworden ist, und gar wenige den hohen Wert derselben zu schätzen wissen, so geht es mit Meinen neuen direkten Worten auch in der Jetztzeit. Manches unter euch hat sich schon zum Überfluss daran gesättigt, und verlangt nichts mehr, was ihn aufs Neue für Mich anziehen könnte; zufrieden mit ihrem Vielwissen, sind gar viele unzugänglich für Meinen weiteren Reichsplan; denn ihre Eigenliebe verblendet sie!
Glaubet ihr denn, Ich der liebe Vater wolle nur so gar wenige durch diese Mitteilungen beglücken, und die Ausbreitung derselben auf Einzelne beschränken? Gewiss nicht! Sondern Ich will in vielen Herzen, welche nach Mir fragen, das Gefühl hervorrufen, dass sie Mich in ihrem Herzen finden können.
Dies ist das unsichtbare Wirken Meines Geistes; denn Ich habe schon viele Kinder auf der Erde, welche im Stillen zu Mir halten, und um Abhilfe bitten, bei dem Anblick der Versunkenheit ihrer Mitmenschen.
Ohne diese Gebetsstimmen, die an Mein Herz dringen, hätte Ich schon lange die Auflösung über diese arge Menschheit kommen lassen müssen. Aber da es Seelen gibt, die Meine Liebe, Meine Geduld, Meine Erbarmung mehr als andere zu würdigen wissen, und daher liebend zu Mir kommen, um dieselbe auch für ihre Mitmenschen zu erflehen, so will Ich mit Meinen Gerichten noch verziehen.
Darum lasst es euch euer größtes Anliegen sein, euch selbst Meiner Erbarmung zu übergeben, und auch eure Mitmenschen dahin zu bringen, dass sie zu Mir kommen, und dieselbe für sich erflehen. Sorget nicht, dass ihr dazu zu ungeschickt bleibet; denn sobald ihr euch Mir nicht allein in Worten übergebt, sondern in eurem Wandel euch bemühet Meine Kinder zu werden, so werde Ich bei euch sein, als euer Helfer und Vater. Amen!
3. November 1877
Meine lieben Kinder! Haltet still in allem, was euch auferlegt wird zu eurem Besten. Meine Liebe ist es, welche euch alles zuschickt, Freude und Leid. Es geschieht Mir oft Selbst sauer, wenn Ich euch Freuden entziehen muss, und Leiden schicken zu eurer Erziehung, damit das erreicht wird, was unumgänglich nötig ist zu eurer Vollendung.
Welch großer Vorteil es für euch ist, wenn ihr schon auf dieser Welt alles dazu benützet, um einen Zuwachs von Innen dadurch zu erhalten, wird euch erst klar werden, wenn ihr drüben ankommet. Darum hoffet nicht, dass ihr durch lauter Vorkommnisse, welche euch freudig erheben, zum Ziele gelanget. Erkennet vielmehr, wie unentbehrlich der Kreuzesweg euch ist, den auch Ich betrat in Meinem Erdenwandel. Fahret fort euch stets untereinander zu stärken in brüderlicher Liebe, seid aufrichtig zueinander, und tröstet euch in der Zeit der Anfechtung damit, dass Ich unter euch bin als liebender Vater. Amen!
7. November 1877
Mein liebes Kind! Du sollst dich ganz zu Mir halten, Ich gebe dir jeden Tag die nötige Kraft, bleibe nur fest auf dem, was du in deinem Inneren dir vorgenommen hast. Dass du so sehr betrübt bist über den (langsamen) Missionsweg, kommt daher, weil du noch zu wenig Vertrauen auf Mich hast, und nicht genug fassen kannst Meine große Liebe zu dir, welche dich immer mehr läutern muss, bis du tauglich bist, Mir mehr zu leisten. Du willst oft mit Gewalt den Vorhang der Zukunft zerreißen und stürmisch den Erfolg Meiner Worte sehen. Siehe, Ich bin ein Gott der Ordnung, der Geduld und der Langmut! Meine Langmut ist es, die auch dich trägt, und Meine Liebe, welche dich erzieht und dich seither väterlich geleitet hat, und auch ferner Ihre Hand nicht von dir abziehen wird, so wie Ich auch allen unter euch ein Vater sein will; wenn gleich ihr oft andere Wege wählet, als die, welche Ich euch vorzeichnete. Da muss Ich dann andere Mittel anwenden, bis ihr Mein Herz wieder mehr findet. Aber darum hat Meine Liebe zu euch sich nicht verändert, sondern nur ihr selbst entfernet euch oft von Mir, und fühlt sie deshalb zu solchen Zeiten weniger. Amen!
10. November 1877
Liebe Kinder! Du sollst jetzt deine Zeit wieder mehr Mir widmen, Ich werde dir Kraft und Freudigkeit dazu geben, und du wirst Meine Nähe zu fühlen haben. Lass dich nicht beirren, als ob du zu unfähig wärest und zu unwissend. Ich will ja nicht dein eigenes Gemisch in Meinem Worte, sondern du sollst das schreiben, was andere in ihrem Herzen empfinden, zum Zeugnisse für alle, dass es Mein Geist ist, Der euch alle zu durchdringen sucht. Ihr sollt durch solche Mitteilungen Meine Einwirkung auf euch erkennen, und dass ihr alle durch Mich miteinander verbunden seid; darum nur einzelne unter euch schreiben sollen, dagegen die anderen Geschwister euch prüfend, durch die innere Stimme erleuchtet, euch beistehen sollen.
Darum fahre fort, in der Liebe das zu tun, was du dankbar von Mir als Gnadengeschenk angenommen hast. Es wird dir und deinen Geschwistern zum Segen werden, und du wirst den Zuwachs bald erkennen, welcher euch allen dadurch an eurer geistigen Liebe zuteilwird.
Dass du so sehr arm dich fühlst, kommt von deinen äußeren Geschäften oft her, und darum bist du auch jetzt so bekümmert, ob du weiter machen kannst. Glaube, dass Ich als Vater besser weiß, wie viel du zu leisten imstande bist, vertraue auf Meine Durchhilfe, welche dir bisher in reichem Maße zuteil geworden ist, und übe dich in der Geduld und Sanftmut, welche dir noch abgeht. Dein treuer Vater. Amen!
12. November 1877
Meine lieben Kinder! Ich muss euch in euren Hoffnungen, welche ihr euch machet, oft unterbrechen. Ihr sollt nicht hoffen, als ob ihr dazu bestimmt wäret, eine Gemeinde nach außen bald darzustellen, sondern es ist ein unsichtbares Band, welches euch verbindet, ohne dass die Welt es wissen soll. Ihr sollt zuvor noch mehr Wurzel fassen in der Liebe zu Mir, zu euren Geschwistern, und zu euren Mitmenschen. Eure Hauptsorge soll sein, dass ihr euch immer mehr würdig machet, den Kindesnamen zu tragen. Dann erst, wenn ihr würdige Kinder seid, kann Ich euch mit Gaben aussteuern, welche dienlich sind Meinen Reichsplan zu unterstützen; denn, merkt euch wohl den Unterschied zwischen berufenen und würdigen Kindern. Die, welche berufen werden, fühlen den Zug des Vaters. Aber erst wenn sie dem Zuge folgend, mit allem Ernste danach streben, dem lieben Vater Seine Liebe auch teilweise zu erwidern durch Dank, welcher im Vollbringen Seiner Gebote besteht, werden sie würdig ihres Namens, und fähig Meinen Willen zu erkennen, in einer Weise, wo sie kein Gesetz mehr haben, sondern alles als Liebesanordnung mit Freuden von ihnen hingenommen wird; und selbst für sie oft unergründliche Aufgaben ihnen nicht mehr schwer sind, in der Überzeugung, dass der Vater Sein Kind lieb hat. Sie sind darauf bedacht, in ihrem Herzen zu untersuchen, ob Ich es bin oder ihr Eigenes, wodurch sie zu diesem oder jenem Schritte veranlasst werden, und Ich komme ihnen dann mit Meiner Antwort auf verschiedenen Wegen entgegen.
So sollt auch ihr immer mehr darauf bedacht sein, solch würdige Kinder zu werden, und stets Meine Antwort bei euren Vorkommnissen abwarten, damit ihr auch im Äußeren unterscheiden lernet Meine Wege und Anordnungen von den durch euch selbst erwählten, welche oft durch viele Umwege wieder gut gemacht werden müssen. Amen!
(Lk. 15; Pred. 29)
13. November 1877
Meine lieben Kinder! Nachdem Ich nun angefangen habe euch den Gang zu zeigen, welchen Ich mit Meinen würdigen Kindern vorhabe, so will Ich euch jetzt mit den Geschichten bekannt machen, welche Entsprechungen sind für eure innere Gemeinschaft, und euch über deren tiefe Bedeutung Aufschluss geben. Weil einige unter euch mit ihrer Bitte zu Mir gekommen sind, ihnen doch das wahre Lebensbrot in reichem Maße zufließen zu lassen, so mache Ich sie auf die Bibel aufmerksam, welche alle Fälle enthält, nur muss zuerst der wahre Sinn aufgedeckt werden, was Ich jetzt in der Weise tun werde, wie euer Aufnahmegefäß, das Herz, sich dazu hergibt.
Und so beschreibe Ich heute den verlorenen Groschen, welcher von einem Weibe gesucht wurde. Das Weib bezeichnet hier eine Seele, welche traurig ist über kleine Verluste, weil sie haushälterisch das zu erhalten sucht, was ihr durch die Gnade zuteil geworden ist in ihrer Erkenntnis und in ihrer dadurch erweckten Hingabe. Sie verwahrt es als einen Schatz, der ihr unentbehrlich geworden ist, und wenn sie glaubt, derselbe sei verringert, oder etwas davon verloren, so wird sie traurig, und sucht mit allem Fleiß wieder in den Besitz solcher Gnade zu gelangen. Es genügt ihr nicht, dass sie noch einen Teil hat, sondern es ist ihr ein Bedürfnis, etwas Ganzes zu besitzen, und dann, wenn sie den ganzen Besitz erreicht hat, kommt sie mehr auf den Punkt, dass sie auch andere zu beglücken sucht. Sie erzählt nun ihren Nachbarn, dass sie den Groschen gefunden hat, welchen sie verloren hatte, zieht diese durch ihre Mitteilung zur Teilnahme herbei, und auch diese werden aufmerksam auf den glücklichen Zustand dieser Seele.
So sollt auch ihr den verlorenen Groschen suchen, und nicht nachlassen, bis ihr alles erreicht und gefunden habt. Dann wird es euch drängen, eure Nachbarn, eure Umgebung zur Teilnahme zu veranlassen, und wer so sicher dann, und mit Freuden zu denselben eilt, dem wird es gelingen, auch andere Seelen zu gewinnen.
Darum gehört zuerst dazu die Wertschätzung dessen, was euch anvertraut wird, dann das Haushalten damit, das fleißige Suchen beim Vermissen der einen oder anderen Pflichterfüllung, d.h. beim Gefühl, dass ein Teil vom Ganzen verloren ward, sich sogleich anstrengen, es wieder zu erhalten, bis die Freude über das Gefundene stattfinden kann; denn nur der wirkliche Besitz von etwas beglückt!
Wenn ihr noch so sehr diese oder jene Tugend anerkennet, euch jedoch nicht bestrebet sie zu besitzen, so bleibt eure Anerkennung wertlos, fanget daher an fleißig zu suchen, das was euch fehlt zu etwas Ganzem, und ehe ihr eure Freude und eure Gefühle ganz mitteilet, bittet lieber untereinander, dass ein jedes dem anderen suchen hilft in der Liebe! Amen! Euer treuer Vater.
16. November 1877
Meine lieben Kinder! Lasset euch nicht irremachen, wenn Versuchungen über euch kommen, die Ich zulassen muss, bis ihr ganz einsehen lernet, wem ihr angehöret, und euch immer mehr bemühet, Mich als euren Vater zu erfassen. Haltet fest an dem, was ihr schon als Gebote von Mir empfangen habt, tut, was Ich als Gesetz in euer Herz geschrieben habe; d.h. übet Liebe so viel an euch ist, auch gegen die, die euch bedrängen. Zeiget so durch euren Wandel, dass ihr festhaltet an Dem, Der euch berufen hat, zu üben alles, was ein Vater von Seinem Kinde verlangen kann, und es wird euch die wahre Leuchte schon in euer Herz gegeben werden. Lasset nicht ab füreinander zu beten, und prüft euer eigen Herz mehr als die Worte, welche niedergeschrieben sind als Mittel zu eurer Besserung. Wendet dieselben dazu an, so werdet ihr bald herausfinden, ob sie zu Mir, oder von Mir weisen? Trauet, glaubet, dass Ich ein allmächtiger Vater, es bin, Der das Gebot der Liebe gestiftet hat. Amen!
17. November 1877
Meine lieben Kinder! Ihr sollt euch fest auf Mich verlassen in euren Anliegen; nur müsst ihr euch immer mehr in der Liebe befleißigen, hauptsächlich gegen diejenigen, welche gegen euch stehen. Nur wo reine, uneigennützige Liebe im Herzen ist, kann auch Ich dasselbe regieren. Die Liebe ist das Zeichen, welches den Ort anzeigt, wo Ich weile. So sollt auch ihr daran erkennen, ob Ich es bin, Der in eurem Herzen wohnt, oder ein anderer Geist, und ihr könnt dabei nicht irregehen. Bei all eurem Reden und Handeln muss die Liebe die Triebfeder sein, ehe Ich euch ganz segnen kann mit Meinem vollen Vatersegen.
Daher lasst nicht ab, euch gegenseitig immer mehr zu lieben in wahrer Demut des Herzens um Meinetwillen; und es werden eure Meinungen, welche so sehr verschieden sind, bald dahin sich vereinen, dass ihr den Gott der Liebe immer mehr in eurer Mitte walten lasst, und alle äußeren Formen euch nicht mehr hinderlich sind an der wahren Verbindung untereinander. Wie es schon im Johannes heißt: „An der Liebe sollt ihr sie erkennen“ (Joh. 13,35). (Meine wahren Kinder) nämlich, an der Liebe, die alles trägt, alles duldet, alles verzeiht (1. Kor. 13,7), um damit das eine oder andere für den Vater zu gewinnen. Amen!
(Mt. 7,7)
18. November 1877
Meine lieben Kinder! Ich segne euch heute mit Meinem Vaterherzen! Ihr seid zusammengekommen in Meinem Namen, welcher da heißt: Liebe. Aus Liebe zu Mir suchet ihr Licht, welches euch werden soll; doch auf eine andere Art und Weise, als ihr euch vorstellet. Ihr sollt jeden Tag einen Zuwachs von demselben erhalten in eurem Herzen. Ich Selbst will eure Leuchte sein in dem Dunkel, das noch über euch herrscht, und nicht durch äußere Umstände vertrieben werden kann.
Wer Mich sucht im Herzen, von dem lasse Ich Mich finden. Wer aus Liebe zu Mir eine Handlung unternimmt, die soll gesegnet werden. Wer zu Mir kommt im Vertrauen, auf eine Frage eine väterliche Antwort zu erhalten, dem will Ich antworten, und er wird die Antwort erkennen, ob sie von Mir ist, sei es durch das Innewerden im Herzen oder durch andere (äußere) Mitteilung. Die Hauptsache in eurem Anliegen ist, festzuhalten an Dem, Der euch die Liebe in euer Herz legte; es ist der Vater, welcher Seine Kinder nicht irreführt, sondern sorgt, dass deren Sehnsucht nach Ihm gestillt werde!
Liebet euch untereinander! Was Ich euch immer wiederholen muss, und es wird dadurch der Macht der Finsternis ein Damm gebaut, welchen sie nicht übersteigen kann.
Wer sich an einem Sandkörnchen freut, weil es vom lieben Vater geschaffen ist, der ist Mir so angenehm, als der Bewunderer Meiner großen Schöpfung, dem zuvor alles als Wunder dastehen muss, ehe er zum Anerkennen (Meiner Allmacht) und zum Dank für Meine Liebe und Gnade bewogen werden kann.
Darum ist ein kindlich dankbares Herz Mir das Liebste, was meine Kinder Mir bringen können, und wer also diese (hier gegebenen) einfachen Worte in seinem Herzen verehrt, als vom lieben Vater stammend, der kommt so sicher ans Ziel als diejenigen, welche sich selbst viel Wissen und Forschen auflegen, um ihr Ziel zu erreichen.
Wenn euch eine innere Anfechtung überfällt, so nehmt die Bibel (in Meinem Namen, d.h. in Meiner Liebe) zur Hand, und Ich will euch die richtige Antwort dann schon zukommen lassen. Amen. Euer treuer Vater.
19. November 1877