Veggiewahn - Ulrich Neumeister - E-Book

Veggiewahn E-Book

Ulrich Neumeister

3,9

  • Herausgeber: Freya
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Wir sind heute im Bereich Ernährung mit einer dramatischen Fehlentwicklung konfrontiert, von der mehr oder weniger alle Menschen betroffen sind, am meisten jedoch die Vegetarier und Veganer. Um das zu verstehen, genügt es, sich mit den geschichtlichen Hintergründen zu befassen, die zu den mittlerweile gängigen Ernährungsempfehlungen geführt haben. Denn nur in diesem Kontext wird verständlich, weshalb manche Lebensmittel uns heute als "gesund" verkauft werden und andere nicht. Ein spannender Exkurs in die Geschichte der Ernährungswissenschaft. Anhand von 16 Irrtümern des Vegetarismus zeigt Ulrich Neumeister auf, wie mittels indoktriniertem Scheinwissen der Weg zum Fleisch als gesundem Nahrungsmittel versperrt wird.

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Seitenzahl: 387

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Ulrich Neumeister

VEGGIE

WAHN

Eine Aufarbeitung der Irrtümer undMissverständnisse des Vegetarismus

ISBN 978-3-99025-262-8-© 2016 Freya Verlag GmbHAlle Rechte vorbehaltenA-4020 Linzwww.freya.at

Layout: freya_art, Daniela WaserLektorat: Dorothea Forster

Der Verfasser gibt weder direkt noch indirekt medizinischeRatschläge, auch verordnet er keine Diät ohne medizinische Beratungals Behandlungsform für Krankheiten. Ernährungsfachleute undExperten auf dem Gebiet der Gesundheit und Ernährung vertretenvielfach unterschiedliche Meinungen. Der Verfasser stellt keineDiagnosen und erteilt keine Verordnungen. Für eventuelle Nachteile,die aus den praktischen Hinweisen des Buches resultieren, könnenweder Autor noch Verlag eine Haftung übernehmen.

Alle Rechte vorbehalten. Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigungdes Autors. Kontakt: [email protected]

Ulrich Neumeister

VEGGIE

WAHN

EINE AUFARBEITUNGDER IRRTÜMERUND MISSVERSTÄNDNISSEDES VEGETARISMUS

Zu den negativen Attributen der menschlichen Psyche gehört die Neigung, unsere Überzeugungen bis aufs Messer zu verteidigen und dabei die wildesten geistigen Verbiegungen zu vollziehen. Manche, die ihre ganze Karriere dafür verwendet haben, eine „Autorität“ zu werden, Eröffnungsreden zu halten, Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen usw., und das alles auf der Grundlage eines Paradigmas, das sich als wissenschaftlich falsch erweist, verteidigen das, was ihre raison d’être gewesen ist, buchstäblich bis zum Tod. Ihr Denken akzeptiert kein Gegenargument, wie „überzeugend“ es auch immer sein mag. Der Wunsch, Recht zu haben, kann sie sogar zu großen Anstrengungen veranlassen, „den Streit zu gewinnen“ – und dabei selbst zu unfairen Mitteln zu greifen, um ihr Ego zu bewahren. Am Ende steht oft der schmerzliche Prozess, die neuen Ideen langsam zu übernehmen.

Professor Dr. Will Tönisson, Australien

Inhalt

VORWORT

VEGETARIER-IRRTUM NR. 1:

Vegetarier retten die Welt.

Der Vegetarier und sein ökologischer Fußabdruck

Klimakiller Fleischkonsum?

Faule Rechentricks

Ressourcenverteilung und Bodenspekulation

Wirtschaftswachstum und Veganismus

Bio-vegane Landwirtschaft – ein Hirngespinst

Die industrialisierte Landwirtschaft

Der Mensch als Teil eines größeren Ganzen

Über Ethik, Tod und Töten

Eine gefährliche Ideologie

VEGETARIER-IRRTUM NR. 2:

Der Mensch ist von Natur aus ein Pflanzenesser.

Ein Blick in die Geschichte

Vergleich zwischen Mensch und Tier

VEGETARIER-IRRTUM NR. 3:

Vegetarier-Studien haben erwiesen, dass es gesund ist, sich vegetarisch zu ernähren.

„Echte“ versus „unechte“ Vegetarier

Miserable Studienergebnisse und ein Positionspapier ohne Relevanz

VEGETARIER-IRRTUM NR. 4:

Vegetarier sind gesünder als Gemischtköstler.

Nahrung als Heilmittel

Kranke Vegetarier

Eine verhängnisvolle Fehlentwicklung

VEGETARIER-IRRTUM NR. 5:

Wer viel Obst und Gemüse isst, lebt gesund.

Übertriebener Eifer

Fruchtzucker macht krank

Historischer Rückblick

Zweifelhafte Studien, fragwürdige Ernährungsempfehlungen

Über Kalorien-Angst, Nährstoffgehalt und Vitamine

VEGETARIER-IRRTUM NR. 6:

Eine ausgewogene Ernährung muss Kohlenhydrate enthalten.

Körpereigene Energiegewinnung

Gesünder mit wenig Kohlenhydraten

VEGETARIER-IRRTUM NR. 7:

Komplexe Kohlenhydrate sind gesünder als raffinierter Zucker

VEGETARIER-IRRTUM NR. 8:

Pflanzliche Nahrung ist gesünder als tierische Nahrung.

Der Ackerbau und seine Folgen

Zu wenig Fett und fettlösliche Vitamine

Zu viele Antinutritiva

Mangel an Vitamin B6 und B12

Krank durch Soja

Unkritischer Umgang mit Studien

Eine sonderbare Theorie entsteht

VEGETARIER-IRRTUM NR. 9:

Fleisch und andere tierische Lebensmittel übersäuern den Organismus.

Die wahren Ursachen von Gicht und Übersäuerung

Komplizierter Säure-Basen-Haushalt – oder warum Obst und Gemüse nicht gegen Übersäuerung helfen

Milchprodukte sind keine Gefahr für die Knochengesundheit

Krank durch Pasteurisierung und Homogenisierung

Laktoseintoleranz und Kuhmilch-Allergie

VEGETARIER-IRRTUM NR. 10:

Eine cholesterinarme Ernährung ist gesund.

Die vielfältigen Aufgaben des Cholesterins

Gute Gesundheit dank cholesterinreicher Nahrung

Cholesterin ist das Lebenselixier schlechthin

VEGETARIER-IRRTUM NR. 11:

Cholesterinreiche Lebensmittel erhöhen den Cholesterinspiegel.

Fehlerhafte Informationen, gescheiterte Studien und manipulierte Daten

Die unsinnige, rein geschäftsorientierte Verteufelung des Cholesterins

Weitere schwerwiegende Missverständnisse und Irrtümer über Cholesterin

Hohe Cholesterinwerte sind gesund

VEGETARIER-IRRTUM NR. 12:

Pflanzliche Fette sind gesünder als tierische Fette.

Schwerwiegende Gesundheitsschäden durch hochungesättigte Pflanzenfette

Kein Unterschied in der Schädlichkeit von Pflanzenölen

Oxidativer Stress durch Pflanzenfette

Hochgradiger Mangel an Antioxidantien

Krank durch Bindegewebsschwäche

VEGETARIER-IRRTUM NR. 13:

Gesättigte Fette machen krank.

Gesättigte Fette versus ungesättigte Fette

Tierische Fette sind besser als ihr Ruf

Noch mehr Denkfehler und schwerwiegende Irrtümer

Fettes Fleisch ist gesünder als mageres Muskelfleisch

VEGETARIER-IRRTUM NR. 14:

Fett macht fett.

Fett eignet sich nicht zum Mästen

Eine merkwürdige Ernährungsempfehlung und ihre Folgen

Die eigentlichen Krank- und Dickmacher oder warum die richtigen Fette schlank machen

Die segensreichen Wirkungen der Ketone

VEGETARIER-IRRTUM NR. 15:

Kalorienüberschuss und Bewegungsmangel führen zu Übergewicht.

Das falsche, rein kalorische Denken

Der Ursprung des Kalorien-Mythos

Die Speicherung von Energie

VEGETARIER-IRRTUM NR. 16:

Eine fettarme Ernährung ist gesund.

Die Vorreiter einer fettarmen Ernährung

Unvernünftige Kohlenhydrat-Überfütterung

Kohlenhydrat – ein schlechter Brennstoff, der unsere Gesundheit gefährdet

Vorteile einer fettreichen Ernährung

Die Zucker-Sünden der Vegetarier oder warum „Power-Food“ nichts bringt

Chronische Energiedefizite und ihre Folgen

Der Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Krebserkrankung

SCHLUSSBEMERKUNG

DANK

QUELLENANGABEN

VORWORT

Die vegetarische Ernährung erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Laut Vegetarierbund Deutschland gibt es bei uns mittlerweile 7 Millionen Vegetarier und 1,2 Millionen Veganer. 42 Millionen Menschen bezeichnen sich gar als „Teilzeitvegetarier“. In keinem anderen Land in Europa, so scheint es, haben die Anhänger des Vegetarismus derart hohe Zuwachsraten wie in Deutschland. Man könnte durchaus den Eindruck bekommen, Deutschland mausere sich mehr und mehr zu einem „Vegetarier-Land“. Und wenn heutzutage ein Otto Normalverbraucher gesundheitliche Probleme bekommt, dann kann man fast davon ausgehen, dass er zum Vegetarier wird, zumal auch immer mehr Ärzte dazu raten.

Aber hält die vegetarische Ernährung auch das, was sie verspricht? Als aufmerksamer Beobachter kann ich nur sagen: Nein, das tut sie definitiv nicht. Ich bin in der Vegetarier-Szene groß geworden, sie ist mir vertraut wie meine eigene Westentasche. Und mein Eindruck ist ein ganz anderer als der, der in der Öffentlichkeit immer noch vermittelt wird: Ich kenne keine Vegetarier, die vor Gesundheit nur so strotzen. Außer vielleicht diejenigen, die erst im fortgeschrittenen Alter zu Vegetariern wurden. Alle anderen haben gesundheitlich mehr oder weniger zu kämpfen.

Wohlgemerkt: Ich spreche hier nicht nur von meiner eigenen Familie. Ich hatte mein halbes Leben lang hauptsächlich mit Vegetariern zu tun, was mir einen guten Einblick in ihre Probleme verschaffte. Nur ein Insider und Aussteiger, so wie ich es bin, vermag zu erkennen, was bei den Vegetariern schiefläuft – und das ist einiges. Ich hätte genügend Stoff, um mit Erzählungen über die zahlreichen gescheiterten Vegetarier-Schicksale ein ganzes Buch zu füllen. Dennoch möchte ich mich auf die Hintergründe für das Versagen des Vegetarismus konzentrieren.

Das Tragische am Vegetarismus ist, dass seine Anhänger der Überzeugung sind, ihre Ernährungsweise wäre die Ultima Ratio, um zentrale Probleme unserer Gesellschaft in den Griff zu bekommen, sprich die Umweltzerstörung aufzuhalten, das Elend der Tiere in der Massentierhaltung zu beenden und dem gesundheitlichen Verfall der Menschheit Einhalt zu gebieten – also sozusagen gleich drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Das hört sich genial an, was uns da die Vegetarier erzählen, ist es aber nicht. Eine Ernährungsweise, die uns derart umfangreiche Verbesserungen verspricht, hat vielmehr den Nachteil, dass kritische Stimmen – und wenn sie noch so berechtigt sind – kaum eine Chance haben, sich Gehör zu verschaffen.

Wenn man beispielsweise die ethischen Argumente der Vegetarier widerlegt, so wie es Lierre Keith auf eine brillante Weise in ihrem Buch „Ethisch essen mit Fleisch“ getan hat, dann weicht der engagierte Vegetarier auf ökologische Argumente aus. Und wenn man diese auch widerlegt, dann werden vermeintlich gesundheitliche Vorteile einer vegetarischen Ernährung ins Feld geführt, welche jedoch ebenfalls unhaltbar sind. So kann man sich in Diskussionen mit Vegetariern oder Veganern endlos im Kreis drehen – und kommt nie auf einen grünen Zweig. Man beißt bei ihnen auf Granit, weil der Vegetarismus für viele bereits pseudoreligiöse Züge angenommen hat, mit der Verherrlichung der Pflanzen als die alles umfassenden Heilsbringer.

Den Vegetarismus in Frage zu stellen, ist ein ähnlicher Tabubruch, wie einem Christen seinen Glauben auszureden. Ich will es dennoch tun, denn ich sehe in ihm eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit künftiger Generationen. Was mich besonders stört, ist, dass immer so getan wird, als wäre die vegetarische Ernährung die einzige Möglichkeit, um sich gesund zu ernähren – was einfach nicht stimmt. Es gibt noch andere, wesentlich gesündere Ernährungsformen, nur sind sie nicht so bekannt und nicht gerade populär, weil sie im Grunde genau das Gegenteil sind von dem, was die Vegetarier machen.

In Vegetarier-Kreisen ist es üblich, etwaige Zweifel an der vegetarischen Ernährung mit dem Hinweis abzutun, dass es genügen würde, auf eine „ausgewogene“ Ernährung zu achten, um gesund zu bleiben. Schon hier offenbart sich ein Denkfehler: Wenn das Kriterium für eine ausgewogene Ernährung darin besteht, dass die Bandbreite an Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen, möglichst groß ist, dann ist eine omnivore Mischkost logischerweise gesünder als jede Form einer vegetarischen Ernährung. Ein erhebliches Manko des Vegetarismus besteht auch in der Angewohnheit seiner Anhänger, dass sie in ihrem Denken zu sehr auf Nährstoffe fixiert sind. Dabei übersehen sie andere Dinge, die viel wichtiger sind.

Neulich fragte mich z. B. ein Veganer, ob ich ihm erklären könne, welcher Nährstoff meiner Ansicht nach fehlen würde, wenn man Kinder vegan ernährt. Ich habe ihm daraufhin geantwortet, dass seine Fragestellung falsch ist: Der Mensch kann sich nicht nur von Nährstoffen und Vitaminen ernähren – das ist der größte Irrtum des Veganismus. Obwohl Veganer immer wieder behaupten, die Vitamin-B12-Versorgung sei das einzig Kritische an ihrer Ernährung, so ist das nicht richtig. Es gibt noch andere, wesentlich schwerwiegendere Nachteile einer veganen Kost, nur sind diese weitestgehend unbekannt. Und im Gegensatz zu Vitamin B12 hilft in deren Fall auch keine Supplementierung. Der in Veganer-Kreisen mit am häufigsten zitierte Satz stammt aus dem Positionspapier der AND (Academy of Nutrition and Dietetics, also der amerikanischen Gesellschaft der Diätassistenten, vormals ADA) über vegetarische Ernährungsformen und lautet folgendermaßen: „Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, frühe und späte Kindheit und Adoleszenz.“ [1] Mit solchen vermeintlich wissenschaftlich fundierten Aussagen lässt sich jeder Zweifler des Veganismus mundtot machen.

Der Haken daran ist jedoch: Wie soll man eine Ernährung „gut planen“ können, wenn wesentliche Grundannahmen des Vegetarismus falsch sind? Ein Architekt kann ja auch kein Haus planen, wenn er für das Fundament die falschen Maße verwendet. Der Trick der Veganer, dieser Problematik auszuweichen, ist, zu sagen, dass man halt etwas falsch gemacht hat, wenn ein Veganer krank wird. Allerdings ist die vegane Ernährung an sich falsch, deshalb kann man sich noch so sehr um eine „ausgewogene“ vegane Ernährung bemühen – langfristig kann das nur schiefgehen. Aber auch der gewöhnliche Vegetarier ist nicht viel besser dran, weil die gesamte Vegetarier-Bewegung auf falschen Grundannahmen beruht. Welche das genau sind, werde ich in diesem Buch eingehend erläutern.

Der Vegetarismus präsentiert sich in der Öffentlichkeit als eine moderne und zeitgemäße Ernährungsform, aber ernährungsphysiologisch betrachtet basiert er auf lauter antiquierten Vorstellungen. Wie passt das zusammen? Entweder etwas ist modern und zeitgemäß oder hoffnungslos veraltet – beides zusammen geht nicht. Und einfach die Augen zu verschließen vor einer längst überfälligen Aufarbeitung derjenigen Ernährungsmythen, welche sich gerade die Vegetarier auf ihre Fahnen geschrieben haben, ist auch keine Lösung.

Wir sind heute im Bereich Ernährung mit einer dramatischen Fehlentwicklung konfrontiert, von der mehr oder weniger alle Menschen betroffen sind, am meisten jedoch die Vegetarier und Veganer. Um das zu verstehen, würde es genügen, sich mal mit den geschichtlichen Hintergründen zu befassen, die zu den mittlerweile gängigen Ernährungsempfehlungen geführt haben. Denn nur in diesem Kontext wird verständlich, weshalb manche Lebensmittel uns heute als „gesund“ verkauft werden und andere nicht.

Die Geschichte der modernen Ernährungswissenschaft geht zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als Ärzte und Wissenschaftler sich erstmals mit Ernährungsfragen befassten. Was man damals herausgefunden hat, ist jedoch alles andere als der Weisheit letzter Schluss, sondern nur der Stand der Wissenschaft aus einer Zeit, als man es noch nicht besser wusste. Viele dieser frühen Postulate der Ernährungswissenschaft wurden nie wirklich hinterfragt, sondern unter den Ernährungsfachleuten einfach immer weitergereicht. Mit der Zeit kamen auf diese Weise immer mehr zweifelhafte Ernährungsempfehlungen hinzu. Das Endresultat ist ein unglaubliches Sammelsurium unbewiesener Behauptungen und Mutmaßungen aus über 150 Jahren Forschung, welches nun in so einer abstrusen Ernährungsrichtung wie dem Veganismus gipfelt.

Wer sich vegetarisch oder gar vegan ernährt, glaubt, er würde damit seiner Gesundheit etwas Gutes tun. Das ist allerdings nicht viel mehr als ein Trugschluss. Denn bei genauer Betrachtung ist der Vegetarismus – aber insbesondere der Veganismus – nichts weiter als die Kulmination sämtlicher Ernährungsmythen, die es jemals gegeben hat – kaschiert durch völlig überzogene ethische Ansprüche. Die Gemischtköstler sind zwar mehr oder weniger auch von diesem Irrtum betroffen, trotzdem sind sie immer noch besser dran als Vegetarier oder Veganer, deren Ernährungsweise im Grunde nur noch eine Steigerung ist von dem, was auch die Gemischtköstler falsch machen.

Und das ist auch der Grund, weshalb es mit dem Vegetarismus in gesundheitlicher Hinsicht nicht wirklich zu einem Durchbruch kommt. Es sieht anfangs, wenn jemand auf vegetarisch umstellt, nur nach einem solchen aus – ich nenne das den „Fasteneffekt“. Aber nach einigen Jahren treten unweigerlich Probleme auf, die jedoch häufig falsch interpretiert werden.

Wenn beispielsweise ein Vegetarier, der seit über 40 Jahren vegetarisch lebt, im Alter von gerade mal 74 Jahren tagsüber hauptsächlich damit beschäftigt ist, sich hinzulegen, damit er wieder zu Kräften kommt, dann ist das ein deutliches Indiz dafür, dass irgendetwas mit seiner Ernährung nicht stimmt. Denn andere Männer sind in diesem Alter noch Staatsoberhäupter oder dirigieren sogar noch ein Orchester. Doch daran scheinen sich Vegetarier nicht zu stören. Sie flüchten sich lieber in Ausreden, indem sie z. B. sagen: „Ja, das ist halt das Alter.“ Wenn jedoch Alterserscheinungen immer früher auftreten, dann kann es um die viel beschworene Gesundheit der Vegetarier in Wirklichkeit nicht so gut bestellt sein.

Ein anderes Manko ist die Angewohnheit der Vegetarier, etwaige gesundheitliche Beschwerden vorzugsweise psychosomatisch zu erklären. Das führt nicht selten zu der verhängnisvollen Selbsttäuschung, dass man quasi essen könne, was man wolle, solange es nur der Psyche gut gehe. Dass allerdings auch unsere psychische Verfassung in einem ungeheuren Maße davon abhängig ist, welche Nahrung wir zu uns nehmen, das ist leider noch nicht bis in das Bewusstsein der Vegetarier vorgedrungen. Wobei gerade die vegetarische Ernährung denkbar ungeeignet ist, um langfristig eine stabile psychische Verfassung zu gewährleisten. Es ist vielmehr so, dass man mit einer vegetarischen Kost sich eine psychische Labilität auch regelrecht anessen kann, nur merkt es keiner, weil ja alle davon überzeugt sind, es sei gesund, sich vegetarisch zu ernähren.

Es hat sich also unter Vegetariern eine sehr einseitige Sichtweise etabliert, mit der sie ihr eigenes Wohlergehen untergraben. Wer tagein, tagaus die Bedürfnisse seines Körpers ignoriert, der muss dafür irgendwann bitter bezahlen. Denn eine unumstößliche Tatsache lautet: „Der Geist ist denselben Gesetzen unterworfen wie der Körper: beide können sich nur durch die richtige Nahrung erhalten.“ [2]

Vegetarier neigen jedoch dazu, nur auf der feinstofflichen Ebene nach Lösungen für ihre körperlichen Beschwerden zu suchen, während die grobstoffliche Ebene – nämlich die Nahrung – einfach ausgeblendet wird. Man trifft unter Vegetariern häufig auf eine regelrechte Blockadehaltung, wenn es darum geht, die eigene Ernährung mal kritisch zu hinterfragen. Viele weigern sich geradezu, auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass mit ihrer Ernährungsweise vielleicht doch etwas nicht stimmen könnte. Weist man sie darauf hin, dann wird man mit der Ausrede abserviert, dass die Ernährung nun mal nicht alles sei. Das ist schon richtig, aber trotzdem ist sie immer noch die Grundlage für unser Wohlergehen. Oder weshalb sonst müssen wir täglich Nahrung zu uns nehmen? Wenn ich ein Pferd im Stall stehen habe und es bekommt das falsche Futter zu fressen, dann wird es doch auch krank. Weshalb sollte das beim Menschen anders sein? Nur weil er eine Psyche hat und vielleicht mit einem Trauma aus seiner Kindheit kämpft? Das ist doch albern.

Besonders die jüngere Generation ist von solchen Fehlinterpretationen betroffen, also Kinder, die bereits von Geburt an vegetarisch aufwachsen – ich spreche da aus eigener, leidvoller Erfahrung. (Wobei Kinder, deren Mutter bereits vegetarisch aufwuchs, noch schlechter dran sind.) Diese Kinder sind häufig viel empfindlicher und sensibler als andere Kinder. Das wird dann einfach damit erklärt, indem man sagt, dass sich da halt eine „zarte Seele“ inkarniert habe. Das konnte mich jedoch nicht überzeugen, da übersensible Kinder in Vegetarier-Familien derart gehäuft vorkommen, dass das unmöglich nur ein Zufall sein kann. Mir ist auch noch kein Vegetarier-Kind begegnet, bei dem man hätte sagen können: Ja, es hat davon profitiert, es ist besser dran als ein Kind, das mit einer omnivoren Mischkost aufwuchs. Das ist eigentlich auch logisch, denn weshalb sollte es vorteilhaft sein, Fleisch wegzulassen? Was soll an Fleisch schlecht sein?

Dass Kinder eine natürliche Abscheu gegen Fleisch hätten, wie es manche Veganer behaupten, ist ohnehin ein unhaltbarer Mythos: Kinder haben von Natur aus Appetit auf Fleisch, sofern man sie frei entscheiden lässt und ihnen nicht einredet, dass der Verzehr von Fleisch etwas Verwerfliches sei. Ich habe schon erlebt, dass Vegetarier-Kinder bei mir Schlange standen, nachdem es sich herumgesprochen hatte, dass es bei mir etwas Anständiges zu essen gibt!

Auffallend ist auch, dass Vegetarier-Kindern häufig der nötige „Biss“ fehlt, um sich im alltäglichen Lebenskampf zu behaupten. Dazu passt auch die Beobachtung, dass bisher nur wenige Vegetarier-Kinder eine große Karriere hingelegt haben. Auf der Karriere-Leiter tummeln sich Vegetarier-Kinder eher im unteren Mittelfeld. Aber nicht aus Desinteresse an einer steilen Karriere, wie man vielleicht meinen könnte, sondern weil ihre körperliche Verfassung keine größeren Sprünge zulässt.

Das Bestreben der Vegetarier, eine möglichst „heile“ Welt zu erschaffen, wird zur Farce, wenn dabei die Gesundheit der eigenen Nachkommen aufs Spiel gesetzt wird. Und das geschieht mit einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung in einem weit größeren Ausmaß als mit jeder anderen Ernährungsform. Manchmal könnte man den Eindruck bekommen, dass Vegetarier und Veganer das Wohl der Tiere höher werten als die Gesundheit der eigenen Kinder – das ist gelinde gesagt schon fast schizophren. Wenn wir in ein paar Jahren lauter halbinvalide Veganer-Kinder haben, die kaum noch in der Lage sein werden, einen halbwegs normalen Beruf auszuüben – wer bezahlt dann die gesellschaftlichen Folgekosten? Von dem menschlichen Leid, das die vegane Ernährung verursacht, ganz zu schweigen. Veganer wissen nicht, was sie ihren Kindern (und sich selbst) mit ihrer absonderlichen Pflanzenesser-Ideologie antun, und sie wollen es anscheinend auch nicht wissen. Und was ist mit meinem eigenen Schicksal? Zwar bin ich „nur“ vegetarisch aufgewachsen, aber halt schon in zweiter Generation. Und 20 Jahre de facto arbeitsunfähig zu sein war ein Horror-Trip, das sage ich Ihnen. Nicht mal auf einen normalen beruflichen Werdegang kann ich zurückblicken, weil mein Körper da nicht mitmachte. Das Schlimme daran war, dass mir das nie jemand geglaubt hat – schon gar nicht die Ärzte, die damit hoffnungslos überfordert waren. Ich bin so abartig krank gewesen, mein Körper hatte quasi einen „System-Schaden“, weil alle Organe in Mitleidenschaft gezogen waren, so dass ich von Rechts wegen eigentlich eine EU-Rente (Erwerbsunfähigkeitsrente) bekommen müsste, bezahlt von all diesen Möchtegern-Weltverbesserern, deren eigentümliche Ernährungsdoktrin mein halbes Leben ruiniert hat.

Bemerkenswert ist auch, dass der Veganismus mal abgesehen von ein paar übereifrigen Sportlern noch keine herausragenden Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Das ist schon sehr vielsagend, denn was haben Sportler und Veganer gemeinsam? Antwort: Sie quälen ihren Körper mit ihrem eisernen Willen. Einen veganen Künstler, Musiker, Schriftsteller oder Erfinder wird es hingegen nie geben, weil man, um ein solcher zu werden, mehr tun müsste, als permanent die Stimme seines Körpers zu missachten. „Sport ist Mord“, lautet ein geflügeltes Wort. Vegane Ernährung ist auch Mord – sage ich. Denn jeder Veganer wird krank werden, das ist nur eine Frage der Zeit; je nach Konstitution, Erbanlagen und Vorgeschichte setzt der körperliche Verfall mal schneller oder langsamer ein. Das Fatale daran ist, dass sich ein Veganer im Normalfall nie eingestehen würde, dass seine Ernährung ihm nicht bekommt, sonst würde er nämlich mit seiner Ideologie in Konflikt geraten.

Schon allein das Wort vegan ist eigentlich wie eine Krankheit; hören Sie doch mal genauer hin, wenn jemand dieses Wort ausspricht: Klingt das irgendwie harmonisch und natürlich? Mitnichten. Für mein Sprachgefühl hört sich das eher so an, als wäre da irgendetwas „abgestürzt“ bzw. „verunglückt“, und das ist es ja tatsächlich, wie schon allein die Entstehungsgeschichte dieses Wortes zeigt (aus engl. vegetarian wurde vegan).

Wenn es wenigstens erwiesen wäre, dass eine vegetarische oder gar vegane Ernährung vorteilhaft für die Gesundheit ist, dann könnte man noch darüber diskutieren. Aber das ist beileibe nicht der Fall – im Gegenteil: Der Vegetarismus ist eine beispiellose Anhäufung an Ungereimtheiten, Missverständnissen und Ernährungslügen, die es in diesem Ausmaß bis dato noch nicht gab. Man braucht kein Professor zu sein, um zu erkennen, dass eine Ernährung, die auf lauter Irrtümern basiert, niemals gesund sein kann. So müsste man mit Vegetariern und Veganern eigentlich Mitleid haben, wenn sie nur nicht so uneinsichtig wären. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass die meisten ihrer Ansichten über eine gesunde Ernährung einer kritischen Prüfung nicht standhalten. Das Erstaunliche ist, dass das niemand merkt. Dem will ich hiermit Abhilfe verschaffen.

Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es geht zunächst darum, ein komplexes Thema in eine kompakte Form zu bringen und diese an alle Verfechter des Vegetarismus zu adressieren, damit sie ihre Ambitionen überdenken, bevor sie mit diesen noch mehr Unheil anrichten.

Mein Buch liest sich vielleicht wie eine Anklageschrift, und das ist auch gut so. Versuchen Sie sich doch mal in meine Lage hineinzuversetzen: Es waren unglaubliche Demütigungen, die ich in meinem Leben erfahren musste – und das nur wegen der abenteuerlichen, vegetarischen Ernährung meines Elternhauses.

Diese Demütigungen kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Wobei es natürlich keinen Sinn macht, meinen Eltern im Nachhinein irgendwelche Vorwürfe zu machen, denn sie wollten wie alle Eltern nur das Beste für ihre Kinder. Letztendlich muss ich ihnen sogar dankbar sein, denn ich durfte den Erkenntnisweg gehen, der vielen verwehrt bleibt, weil sie es nicht schaffen, über ihren eigenen Schatten zu springen. Meine Eltern sind ja auch Opfer des Vegetarismus, dessen Ideologie sie mit ihrer eigenen Gesundheit bezahlen mussten – ihnen gilt mein aufrichtiges Mitgefühl.

Nun also meine Aufarbeitung der wichtigsten Irrtümer und Missverständnisse des Vegetarismus und was man daraus lernen kann.

VEGETARIER-IRRTUM NR. 1:

Vegetarier retten die Welt.

Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Denn wäre es nicht ein Unding, wenn wir unsere Ernährung radikal umstellen müssten, um die Welt vor dem Kollaps zu bewahren? Man kann schließlich auch nicht von einem Löwen erwarten, dass er wegen des Klimawandels zum Vegetarier wird! Und wie soll eine Ernährungsweise, die so ganz nebenbei unsere Gesundheit untergräbt, die Welt retten?

Der Vegetarier und sein ökologischer Fußabdruck

Zu einer intakten Welt gehören auch gesunde Menschen – das haben die Anhänger des Vegetarismus offensichtlich übersehen. Ein Volk aus lauter degenerierten Vegetariern, die hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt sind, damit sie einigermaßen ihren Alltag bewältigen können, kann auch weltpolitisch nicht viel erreichen. Themen wie Ethik, Nachhaltigkeit und Ökologie spielen in der Weltanschauung des Vegetarismus eine herausragende Rolle, und manchmal kann man sogar den Eindruck bekommen, dass diese höher gewertet werden als die eigene Gesundheit. Wenn das „Sich-gesund-Essen“ mit einer vegetarischen Ernährung doch nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat, so kann man sich mit einer vegetarischen Ernährung wenigstens für die Ökologie und die Dritte Welt aufopfern, das meinen zumindest viele Vegetarier. Ist also der Vegetarismus der Beginn eines neuen Heldentums? Sich selbst kasteien, um die Welt zu retten? Der Haken an dieser Sache ist, dass die ökologischen Aspekte des Vegetarismus – genauso wie die gesundheitlichen und die ethischen – auf äußerst wackeligen Beinen stehen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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