Verbunden. Anders. Echt. - Andrea Huber - E-Book

Verbunden. Anders. Echt. E-Book

Andrea Huber

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Beschreibung

„Verbunden. Anders. Echt.“ – Spiritual Leadership als radikal neuer Führungsansatz Moderne Führung bedeutet mehr als Zahlen und KPIs. Andrea Huber zeigt in ihrem Buch, wie Spiritual Leadership Unternehmen nachhaltig verändern kann – ohne esoterische Ansätze, sondern mit klaren Prinzipien für mehr Menschlichkeit, Verbundenheit und Erfolg. Das Buch stellt einen Führungsansatz vor, der Empathie, Achtsamkeit und Werteorientierung mit unternehmerischer Zielstrebigkeit verbindet. Führungskräfte lernen, wie sie durch echtes Interesse an ihren Teams nicht nur das Betriebsklima, sondern auch Produktivität und Innovationskraft steigern. Studien belegen, dass genau diese Eigenschaften Mitarbeiterbindung und Leistung erhöhen. Für wen ist es geeignet? Führungskräfte, die eine neue Perspektive auf Leadership suchen Unternehmer:innen, die eine werteorientierte Unternehmenskultur schaffen wollen Coaches & Trainer, die sich mit modernen Führungsmethoden befassen Alle, die spüren, dass klassische Führung nicht mehr ausreicht Über die Autorin Andrea Huber ist Diplom-Ingenieurin, Journalistin und Coach. Nach 25 Jahren in der Wirtschaft entschied sie sich für einen radikalen Neuanfang und begleitet heute Führungskräfte dabei, Klarheit und Sinn in ihre Arbeit zu integrieren. Wer Menschen wirklich führen will, muss sie verstehen. Dieses Buch liefert wertvolle Impulse, um als Führungskraft nicht nur effektiver, sondern auch authentischer und erfüllter zu agieren.

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EPUB
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Seitenzahl: 211

Veröffentlichungsjahr: 2025

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VERBUNDEN.

Spiritual Leadership als radikal

ANDERS.

neuer Führungsansatz

ECHT.

ANDREA HUBER

© 2025 Andrea Huber

Verlagslabel: Expertition, www.expertition.de

Verlag: Expertition

Druck und Distribution im Auftrag des Verlags:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

ISBN Softcover:

978-3-910236-35-6

ISBN E-Book:

978-3-910236-36-3

Foto: Dominik Pfau

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Verlag verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Verlags, zu erreichen unter: Expertition, An der Alster 6, 20099 Hamburg, Germany.

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden häufig nur die männliche Form verwendet. Dies stellt keinerlei Wertung dar. In meiner Anrede sind alle Geschlechter gleichermaßen gemeint.

ÜBER DIE AUTORIN

Andrea Huber, Diplom-Ingenieurin, erfahrene Journalistin, Personal Trainerin und Coach, wagte einen radikalen Neuanfang nach 25 Jahren in der Wirtschaft.

Durch Spiritualität fand sie eine neue Lebensperspektive und begleitet heute Führungskräfte dabei, Werte und Klarheit in ihren Alltag zu integrieren. Ihr Lebensweg ist inspirierend für alle, die berufliche Verpflichtungen und persönliche Erfüllung vereinen wollen.

Mehr über die Autorin erfahren Sie hier:

www.andrea-huber-coaching.de

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WIE DIESES BUCH ENTSTAND

„Wenn ich das jetzt mache, wenn ich diesen Job jetzt annehme, dann war’s das. Mit meiner Freiheit, mit meinen Wünschen und Träumen, mit allem, was ich vorhatte.“ Das ging mir durch den Kopf, als ich mich an einem Wintertag als Bedienung in einem Café in der Hamburger HafenCity bewerben wollte. Mein zweiter Neben-Job, um als Selbstständige in der aktuellen Zeit wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Ich bin pragmatisch und suche nach Lösungen wenn Probleme auftauchen – in diesem Fall nach alternativen Einkommensquellen. Zumal es mir Spaß macht, Neues auszuprobieren.

Ich hatte also die Türklinke schon in der Hand, um mich als neue Mitarbeiterin vorzustellen. Und mir gingen eben diese Gedanken durch den Kopf. Zusammen mit einem Gefühl des inneren Widerstands. Ich hatte gerade begonnen mir ein bisschen die Welt anzuschauen, neue Menschen kennenzulernen, neue Kulturen. Das erste Mal in meinem Leben. Bisher ging es von der Schule direkt ins Studium, danach in den ersten Job, den nächsten Karriere-Schritt. Zusätzlich mein Engagement im Fitness- und Coaching-Bereich, das sich über die Jahre ständig gesteigert hat. Ich hab’s geliebt … und doch, es gab nie eine Pause. Meine kleinen Abenteuer im Ausland ließen mich durchatmen, gaben mir neue Perspektiven.

Es war klar: Beides zusammen geht nicht – mehr Freiheit im Alltag und gleichzeitig die Sicherheit einer Festanstellung mit festen Dienstplänen und Präsenz vor Ort. Erst war es nur ein Gefühl: Ich konnte das Café nicht betreten, mich nicht für die freie Stelle vorstellen. Dann schaltete sich der Verstand ein: Ich bin eine extrovertierte Persönlichkeit – die Angst vor Menschen, vor dem Austausch mit den Gästen konnte es wohl nicht sein. Was also war der Grund für mein Zögern?

Ich habe noch eine gute halbe Stunde auf der Café-Terrasse gesessen. Ganz allein. Im Wintermantel. Und nachgedacht. Über das, was ich so gerne möchte – ganz anders als mein bisheriges Leben. Und darüber, was nötig ist, um den gewohnten Lebensstil weiterzuführen. Beides gleichzeitig ging nicht, egal wie sehr ich mich bemühe. Und auf einmal war’s klar, sonnenklar – „keinen Tag länger!“ Keinen Tag länger wollte ich meine Wünsche und Bedürfnisse zurückstellen. Keinen Tag länger wollte ich gefangen sein im Hamsterrad, im Funktionieren. Oh, ich habe alle meine Jobs, meine Tätigkeiten geliebt. Aber vielleicht habe ich mich selbst verloren? Verschlissen im Tun und „Erreichen wollen“? Rationelle Antworten auf diese Fragen gab es in diesem Moment auf der Terrasse nicht. Nur immer wieder ein Gefühl. Ein Gefühl, das sagt „es ist genug, ich will nicht länger“.

Ich bin nach Hause gegangen – ohne Bewerbung, ohne neuen Neben-Job. Ich habe mich entschieden und schließlich alles zurückgelassen, was mir bisher wichtig war. Denn das war die Konsequenz – Besitz, Freunde, (vermeintliche) Sicherheit hinter mir lassen. War das leicht? Oh nein! Ich meine, aus meinem Schlafzimmer-Fenster konnte ich die Elbphilharmonie sehen. Meine Möbel waren mit Liebe ausgesucht. Ich war sehr aktiv in einem Netzwerk für Gewerbetreibende, und wir haben tolle Events an außergewöhnlichen Locations in Hamburg veranstaltet. Ich habe die Wohnung gekündigt, alles verkauft, verschenkt. Die Netzwerk-Mitgliedschaft aufgegeben. Alles weg.

Es war ein Prozess, es war schmerzhaft, es hat viel Überwindung gekostet. Viele Menschen haben den Kopf über mich geschüttelt. Mein Verhalten war halt komplett anders als das, was man gemeinhin als angebracht hält. Aber heute kann ich sagen, dass ich sehr glücklich über diese Entscheidung bin. Ich habe vor allem Freiheit entdeckt. Die Freiheit, Neues zu erkunden und meine Leidenschaften und Bedürfnisse auszuleben. Etwas, was ich in mehr als 25 Berufsjahren nicht erleben durfte.

Es braucht eine klare Entscheidung, um wirkliche Veränderung zu erleben. Und wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, haben auch Sie – vielleicht nur unterbewusst – eine Entscheidung getroffen. Die Entscheidung, dass etwas sich verändern darf, dass Sie so nicht weitermachen wollen. Sie haben die Idee, dass da noch mehr ist. Dieser bewusste Gedanke, dieser Impuls ist der erste Schritt hin zu einem erfüllten Leben und Berufsalltag. Und es geht gar nicht darum, alle Brücken hinter sich abzureißen, auszusteigen, sich völlig neu zu erfinden, wie ich das ein Stück weit gemacht habe. Bitte, wenn das Ihr sehnlichster Wunsch ist – nur zu, mutig voran! Ich habe das offensichtlich gebraucht. Aber, viele positive Ergebnisse lassen sich bereits durch kleine Veränderungen erzielen. Damit Schluss ist mit dem Frust! Damit Sie glücklicher und kraftvoller durch den beruflichen Alltag gehen.

Dieses Buch ist entstanden, weil ich immer wieder höre „Oh, so möchte ich auch leben.“ oder „Das funktioniert für mich leider nicht.“ Dieses Buch möchte eine Inspiration sein. Ich habe mich entschieden – für ein neues Leben, für erfüllende Kontakte und spannende Abenteuer. Das können Sie auch! Vieles davon lässt sich einfacher umsetzen, als Sie vielleicht denken. Und der Schlüssel dazu ist – Spiritual Leadership.

„SPIRITUELL? BIST DU IRRE – ICH BIN INGENIEURIN!“

Spiritualität und vor allem Spiritual Leadership – was ist das denn für esoterisches Zeugs, mögen Sie vielleicht denken. Das kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehen, mir ging es nämlich genauso. Kurz nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, einen Schnitt zu machen und neu anzufangen, kam es zu einem Gespräch zwischen mir und einem Freund und Coach. Ich habe nach einem Impuls gefragt. Denn wo ich hinwollte, das wusste ich ja nicht.

Der Austausch mit einem Coach lohnt sich immer. Man erhält eine andere – neutrale – Perspektive. Es ist wie bei einem Gemälde. Das Kunstwerk im Rahmen kann nie das große Ganze sehen. Dies übernimmt der Maler, der einen Schritt zurücktritt und von außen das Bild betrachtet, um Farbkomposition, Proportionen und noch vieles mehr zu beurteilen und gegebenenfalls zu verändern. Sehen wir unser Leben einmal als Gesamtkunstwerk, dann ist es genauso. Wir stecken so drin in unserem Rahmen, im Funktionieren, in den alltäglichen Verpflichtungen und Gewohnheiten, dass wir oftmals Möglichkeiten übersehen. In der Hektik des Lebens bekommen wir es gar nicht mit, wenn irgendwo eine Schieflage entsteht. Es kann beispielsweise sein, dass wir zwar Erfolg im Beruf haben, aber nichts von der Familie mitbekommen, die Kinder nicht aufwachsen sehen, der Austausch mit dem Partner sich auf logistische Details beschränkt – „Wer holt die Kinder ab?“ „Kannst du morgen frische Milch mitbringen?“ „Wir müssen heute noch den Jahresurlaub buchen, wenn wir das Frühbucher-Angebot haben wollen!“ Was auch immer. Vielleicht sind Sie auch so müde vom Alltag, dass Sie keine Lust und Kraft mehr haben, Freunde zu treffen, Ihren Hobbies nachzugehen oder auch nur am Feierabend noch etwas zu unternehmen. Die Energie fehlt, Leidenschaften werden nicht ausgelebt, die eigenen Bedürfnisse stehen permanent zurück.

Von meinem Freund wollte ich also gerne einen Impuls: „Du kennst mich ja ganz gut und weißt jetzt auch, in welcher Situation ich gerade bin. Hast du einen Tipp, wie’s weitergehen könnte? Wo ich einmal genauer hinschauen sollte?“ Seine Antwort: „Vielleicht etwas Spirituelles? Ich glaube, das könnte gut zu dir passen.“ Und da war sie, meine entrüstete Reaktion: „Spirituell? Bist du irre – ich bin Ingenieurin! Ich bin bodenständig und praktisch!“ Irgendwie hatte ich bei seinen Worten eine Esoterik-Messe im Kopf. Und wir wissen, dass es auf solchen Events viele Verhaltens-originelle Menschen gibt!

Ich habe Feinwerk- und Mikrotechnik studiert, mich dann zur Fachjournalistin ausbilden lassen und sowohl für mittelständische Verlage gearbeitet als auch für einen aktiennotieren Großkonzern. Es ging um Werkstoffe, Maschinenbau, Elektronikfertigung und vieles mehr. Fachjournalistin bin ich immer noch – mittlerweile freiberuflich – wobei ich mich aktuell hauptsächlich um Konferenzen in der Automobilindustrie kümmere. Als Key-Account zu den Automobilherstellern bin ich in stetigem Austausch über technische Errungenschaften und Produktionsverbesserungen. Und ich bekomme die Herausforderungen aus erster Hand mit – seien es Liefer-Engpässe, ein permanent steigendes Arbeitsaufkommen oder gesetzliche Regularien, die mit Sicherheit wichtig aber in der Praxis eben oftmals schwierig umzusetzen sind. Und jetzt kommt mein Freund und Coach mir mit Spiritualität?

Ich konnte also so gar nichts mit diesem Ratschlag anfangen. Kilometer-weit entfernt war für mich diese Welt. Trotzdem hat’s mich nicht losgelassen: „Wie kommt der überhaupt darauf, dass ich spirituell sein könnte?“ „Was ist das eigentlich, und wie sehen spirituelle Menschen aus?“ Mit diesen Fragen im Kopf führte mich mein Weg zu Wrage, einer spirituellen Buchhandlung in Hamburg. Und direkt bei meinem ersten Besuch traf ich dort Firmeninhaber, die begeistert von ihrem letzten Trip nach Australien und den vielen Kraftorten dort berichteten. Schauspieler, die sich über die Inspiration aus den dort angebotenen Büchern unterhielten und eine Aussteigerin, die glücklich den Firmeninhabern von ihrem Leben in Österreich erzählte. What? Das waren ja gar keine „esoterischen Spinner“, sondern durchaus sehr erfolgreiche erfüllte Menschen! Ich habe mehrere Stunden dort verbracht. Ich habe beobachtet und zugehört … und war baff. Vielleicht sollte ich dieser Spiritualität doch eine Chance geben? Und dann habe ich angefangen zu recherchieren und Erstaunliches festgestellt.

WAS IST SPIRITUALITÄT?

Für den Begriff „Spiritualität“ gibt es keine allgemein anerkannte Definition. Früher schien der Begriff Spiritualität untrennbar mit Religionen wie Christentum, Buddhismus oder Hinduismus verbunden. Spiritualität galt oftmals als Synonym für Frömmigkeit. Und sie wird beispielsweise im Christentum auch im 21. Jahrhundert zum Teil noch so verwendet. Jetzt kommt die Crux: Die besagte christliche Frömmigkeit erreiche ich nur, wenn ich bestimmte Lehren und Rituale nach formellen Vorgaben ausübe, seien es der Gottesdienst oder Gebete wie der Rosenkranz. Spiritualität im religiösen Sinne wird auch gerne mit persönlichen Lichterfahrungen in Zusammenhang gebracht, mit Erleuchtungsmomenten oder mit außergewöhnlichen und lebensverändernden Erlebnissen. Man denke nur an die Selig- oder Heilig-Sprechungen.

Wie alles, so hat sich auch die Sicht auf die Spiritualität gewandelt. Heutzutage grenzen Menschen den Begriff in der Regel von Religiosität ab. Während Religiosität primär mit kirchlichen Institutionen, religiösen Riten und Glaubensinhalten gleichgesetzt wird, meint Spiritualität etwas zutiefst Persönliches. Für den einen geht es um das bewusste Leben im Hier und Jetzt. Für andere sind es Praktiken wie Yoga. Und manche zählen den Besuch beim Heilpraktiker dazu oder verstehen darunter das Streben nach einem höheren Zweck.

Eines haben aber alle diese Bewegungen gemeinsam. Egal, ob religiöse Communities oder spirituelle Angebote. Kurz gesagt, es geht um Verbindung. Zu sich selbst und zur Umgebung. Zu Mitmenschen, Tieren, der Natur.

Und auch Sie haben Spiritualität im Sinne von Verbindung schon erlebt. Wenn Sie zum Beispiel am Meer stehen, die Weite genießen, das Wasser riechen und manchmal sogar schmecken, den Wind spüren. Wenn Sie dann tief Luft holen, durchatmen. Wenn Sie sich angekommen fühlen, entspannt, voll im Bewusstsein. Wenn Sie spüren, dass alles gut ist, wie es momentan ist. Wenn Sie merken, jetzt ist alles stimmig, jetzt kann ich den ganzen Stress, die ganzen Sorgen einmal hinter mir lassen. Jetzt bin ich einfach im Moment, kann mich fallen lassen, muss nicht grübeln, kann die Sorgen hinter mir lassen. Genau dann fühlen Sie sich verbunden. Dann spüren Sie Spiritualität. Auch in den Bergen können wir dieses Gefühl erleben – beim Skifahren oder Wandern, wenn wir die mächtigen Berge sehen, die Weite, die Höhe. Wenn Sie sich klein fühlen, im positiven Sinne, weil da „etwas Größeres“ ist. All das kennen Sie – diese Verbundenheit von innen heraus.

Seit jeher haben Menschen offenbar eine Sehnsucht nach dieser Verbundenheit. Das ist spannend! Heute wie früher sind die gleichen Personen in unseren Köpfen präsent. Wenn wir nun doch einmal in das Christentum schauen, ist zum Beispiel der heilige Franz von Assisi, Patron für den Umwelt- und Naturschutz, einer der beliebtesten Heiligen überhaupt. In seinen Predigten geht es um die Verbindung mit der Schöpfung. Mit der Umwelt, mit der Natur, der Sonne, dem Mond, den Sternen und auch den Tieren. Alles, was uns umgibt, hat er als Brüder und Schwestern bezeichnet. Heute wäre „der Franz“ wohl ein Influencer – die Themen sind nach wie vor topaktuell. Albert Schweizer ist ein anderes Beispiel. Der Name des Mediziners, Philosophen und Friedensnobelpreisträgers fällt im deutschsprachigen Raum immer noch unter die Top-Nennungen, wenn wir nach Idolen fragen. Auch er sprach über Achtsamkeit gegenüber den Mitgeschöpfen der Schöpfung, über die Verbindung mit Tieren, der Natur, der Umwelt. Wenn diese Menschen immer noch so präsent sind, dann doch deshalb, weil wir uns sehr mit dem, was sie sagen, identifizieren können. Weil uns deren Worte abholen und inspirieren. Weil wir spüren, dass da mehr ist als das, was wir kennen, als „normal“ empfinden. In unserem Alltag, der geprägt ist von unfassbar vielen Informationen, von unendlichen Möglichkeiten und dem Wunsch nach Konsum und Anerkennung. Ein Alltag, in dem die Verbindung zu uns und zur Umwelt oftmals zu kurz kommt.

Das Einbinden von Spiritualität im Sinne von „Verbindung“ in Ihren Alltag als Führungskraft lässt Spiritual Leadership entstehen. Ein Umfeld, das den einzelnen sieht. Mit all seinen Talenten, Herausforderungen und Potenzialen. Umfragen zeigen, dass die meisten Befragten sich wünschen, vom Chef mehr als Mensch behandelt zu werden. Ich glaube, mehr muss man nicht sagen.

Aber geht das wirklich zusammen – Business, Geld verdienen und Spiritualität? Ja, tut es! Die für mich relevantesten drei Missverständnisse (und ihre Auflösung) lauten wie folgt:

1) Missverständnis: Spirituelle Führung ist nicht zusammen mit finanziellem Erfolg möglich.

Tatsache: Spirituelle Führung verleiht dem Business Zielstrebigkeit, fördert Mitgefühl und Achtsamkeit. Damit steigert sie das Wohlbefinden der Mitarbeiter, die Kundenzufriedenheit und letztlich das finanzielle Endergebnis.

2) Missverständnis: Spirituelle Führung ist abstrakt und unpraktisch. Sie ist eine unrealistische Idealvorstellung.

Tatsache: Spirituelle Führung basiert auf praktischen Prinzipien wie Empathie, Selbstbewusstsein, ehrlichem Zuhören und Werte-basierter Entscheidungsfindung. Es entsteht und fördert eine Arbeitsplatzkultur, die Authentizität ermöglicht und Belastbarkeit sicherstellt.

3) Missverständnis: Monetärer Gewinn ist der einzige Maßstab für unternehmerischen Erfolg.

Tatsache: Der Erfolg spiritueller Führung geht über den Profit hinaus; Er umfasst ganzheitliches Wohlbefinden, ökologische Verantwortung und gesellschaftliche Harmonie. Nichtsdestotrotz steigert „Spiritual Leadership“ die Produktivität und damit das Geschäftsergebnis.

SPIRITUALITÄT AM ARBEITSPLATZ

Was auch immer Spiritualität also für jeden Einzelnen bedeutet, ihr Kern ist immer die Verbindung. Und in der aktuellen herausfordernden Zeit erleben viele Menschen tatsächlich einen Verlust von Verbindung. Sie haben einerseits keinen Kontakt zu sich selbst, ihren Bedürfnissen und Wünschen. Um Ihnen hier konkrete Ansatzpunkte zu geben, biete ich Ihnen in diesem Buch immer wieder Übungen. Andererseits fehlt auch die Verbindung zum Umfeld, in unserem Fall zu den Vorgesetzten im Berufsleben.

Was dahinter steckt, zeigen einige Studien, die sich mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter beschäftigen. Sie verdeutlichen anhand von Zahlen, wie der Status quo in vielen Unternehmen aussieht. Und zeigen gleichzeitig sie, wie es um die Wahrnehmung der Bedürfnisse von Angestellten und Mitarbeiterinnen durch die Vorgesetzten und Firmenlenker bestellt ist.

Eine dieser Studien stammt von der Boston Consulting Group. Vor ungefähr zwei Jahren wurden 4000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Spanien und in Großbritannien befragt – zum einen Arbeitnehmer und zum anderen Firmeninhaber oder Firmenleiter. So wurden die Unternehmer gefragt, was sie bei ihren Führungskräften bevorzugen würden: Hirn, Hand oder Herz? Die Kategorie „Hirn“ steht dabei für Intellekt und klares Denken, „Hand“ für Tat- und Entschlusskraft und das „Herz“ für Fähigkeiten wie das Zuhören, Einfühlungsvermögen und die Förderung des Teamgeists. Das Ergebnis: Die Verantwortlichen legen bei Führungskräften den größten Wert auf den Kopf, gefolgt von der Tatkraft. Das „Herz“ liegt auf dem letzten Platz. Bei den Angestellten verhält es sich aber genau andersherum: Die meisten legen den größten Wert auf menschliche Qualitäten. Tatkraft und Intellekt liegen auf Platz zwei und drei.

Bereits diese Befragung zeigt, wie wichtig Dinge wie Zuhören oder Einfühlungsvermögen den Team-Mitgliedern sind. Jeder Mensch möchte gesehen, gehört und verstanden werden. Doch offensichtlich ist dieses Bewusstsein in der Führungsetage nicht vorhanden. Das Fehlen dieser Basis sorgt für Frust und Stress, manchmal auch Angst. Und in einer Atmosphäre der Unzufriedenheit und Furcht arbeitet niemand gerne und produktiv. Wir sprechen also von Empathie – vom Bemühen, den anderen zu verstehen. Empathisches Verhalten erhöht die Verbindung zueinander und ist somit äußerst spirituell.

Hinzu kommt: Gerade in Zeiten des Umbruchs kommt es mehr und mehr darauf an, ob Führungskräfte eine Verbindung zu ihren Team-Mitgliedern aufbauen können. Nur wenn sie deren Bedürfnisse, Bedenken oder auch Ängste kennen, lässt sich entsprechend darauf reagieren. Nur dann können Führungskräfte ein Umfeld schaffen, das Menschen stärkt, das Beste aus ihnen herausholt und damit eine hohe Produktivität ermöglicht.

Herausforderungen, mit denen wir uns momentan allerorts konfrontiert sehen – nicht nur steigende Kosten oder Zukunftsängste aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen rund um den Erdball lassen sich hier aufzählen. Auch technologische Neuerungen, wie wir sie in dieser Geschwindigkeit noch nie zuvor erlebt haben, lösen gemischte Gefühle bei allen Beteiligten aus. Das Beispiel der Künstlichen Intelligenz (KI), die sich anschickt, den Berufsalltag künftig massiv zu verändern, soll dies beispielhaft verdeutlichen. Es herrscht hier nachweislich aktuell eine hohe Diskrepanz zwischen der Erlebniswelt der Belegschaft und der des Managements. Allein der zu erwartende jährliche Produktivitätszuwachs durch Generative Artificial Intelligence (GenAI)-Technologien wie ChatPT ist gigantisch und verspricht Verantwortlichen in der Medizin, Forschung, Wirtschaft oder Mobilität jährlich 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar. Von diesen Zahlen geht eine Studie aus dem Jahr 2023 aus, durchgeführt vom McKinsey Global Institute (MGI), dem volkswirtschaftlichen ThinkTank der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Kein Wunder, dass nahezu zwei Drittel der Führungskräfte aus Wirtschaft und Technologie auf Nachfrage angeben, dass Generative KI sie begeistert. Die Begeisterung für die zu erwartenden Vorteile, etwa den erwähnten Produktivitätsgewinn, verhindert dabei offensichtlich, dass Führungskräfte die Sorgen der Angestellten wahrnehmen. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden, 58 Prozent, hat Angst, aufgrund von KI ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Ganze 60 Prozent fürchten Stress und Burnout durch die Arbeit mit GenAI. Dies ergibt eine Accenture-Studie, veröffentlicht Anfang 2024, „What work can become in the era of Generative AI”. Sie zeigt aber auch, dass weniger als ein Drittel (29 Prozent) der Vorstände davon ausgeht, dass sich ihre Mitarbeitenden um einen Jobverlust sorgen.

Und dass lediglich 37 Prozent der CXOs Stress und Burnout durch KI als mögliches Problem für ihre Mitarbeitenden sehen. Doch das Wissen darum, wie es um die Basis im Unternehmen gestellt ist, gibt den Ausschlag für die Stimmung und damit Leistungsfähigkeit aller. Manch ein Gerücht oder eine aufgebauschte Befürchtung ließe sich leicht aus der Welt räumen, wenn das entsprechende Wissen vorhanden wäre. Und welch toxische Wirkung der berühmte Flurfunk auf das Betriebsklima und die konzentrierte und effektive Arbeit der Belegschaft hat, haben wir glaube ich alle schon erlebt.

Nehmen Sie diese Studie doch einmal zum Anlass und sehen Sie genauer hin – in Ihrem Unternehmen, in Ihrem Team. Haben Sie als Führungskraft schon einmal nachgefragt, wie es Ihren Team-Mitgliedern mit den aktuellen Herausforderungen geht? Wovor sie eventuell Angst haben? Wissen Sie, was man sich „unter vorgehaltener Hand“ untereinander so alles erzählt? Welche Sorgen die Mitarbeiter und Kolleginnen umtreiben? Kümmern Sie sich darum! Seien Sie interessiert! Lernen Sie Ihr berufliches Umfeld kennen! Es ist die beste Voraussetzung, um einer negativen Entwicklung bei der Produktivität gegenzusteuern.

Missverständnisse, wie die Studie sie zeigt, die Unkenntnis der Mitarbeiterängste sorgen für Stress und die entsprechenden negativen Auswirkungen auf Körper und Geist. Dazu gibt es ein separates Kapitel – für den Moment soll uns ausreichen, dass Stress unter anderem Konzentrationsschwierigkeiten, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck verursachen kann und auf lange Sicht sogar Gehirnbereiche zum Schrumpfen bringt. Derartige Auswirkungen bedeuten ein K.O.-Kriterium für die Leistungsfähigkeit und Kreativität der Mitarbeiter. Dabei war Kreativität noch nie so wertvoll und notwendig wie heute. Die Kunst, Bestehendes zu hinterfragen und die Grenzen der eigenen Vorstellungskraft zu erweitern, wird umso wichtiger, je digitaler die Welt wird. Global und im eigenen Team. Ein weiterer Punkt für das Spiritual Leadership, das auf gegenseitiger Verbindung basiert und ein Umfeld von Sicherheit, Kreativität und Engagement entstehen lässt.

Zum Abschluss möchte ich Ihnen ein dramatisches Beispiel nicht vorenthalten, das zeigt, wohin fehlendes Vertrauen und mangelnde Aufmerksamkeit führen können. Vielleicht haben Sie vom Postskandal in Großbritannien gelesen oder gehört, der Anfang 2024 das Land tief erschüttert hat:

Hunderte Betreiber britischer Postfilialen wurden zwischen 1999 und 2015 zu Unrecht wegen Betrugs verurteilt. Menschen saßen unschuldig im Gefängnis, verloren ihre komplette Existenz, es kam zu Selbstmorden. Der Hintergrund. 1999 stellten rund 700 leitende Angestellte britischer Postfilialen fest, dass ihr neu eingeführtes Computersystem Horizon von der japanischen IT Firma Fujitsu bei der Abrechnung Fehler produziert. Doch die Post sprach von Einzelfällen und gab den einzelnen Filialleitern die Schuld. Diese mussten fehlendes Geld ersetzen. Hunderte wurden verklagt, mussten Unsummen bezahlen, gingen bankrott, verloren ihren guten Ruf, ihr Erspartes, ihre Familie, gingen ins Gefängnis. Einige nahmen sich das Leben. Es sei ein Kampf David gegen Goliath gewesen, sagen die Betroffenen in entsprechenden Pressemeldungen. Die Post mit dem Staat im Rücken gegen „abgebrannte kleine Leute“. Dieses Drama hat sich in Großbritannien in den vergangenen 25 Jahren abgespielt. 2019 errangen 555 Filialleiter vor Gericht dann doch einen Sieg über die Post. Die Computersoftware hatte