Verdorbene Laster | Erotische Geschichten - Cassidy Phillips - E-Book

Verdorbene Laster | Erotische Geschichten E-Book

Cassidy Phillips

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 156 Taschenbuchseiten ... Tauchen Sie ein in Storys, die sich hinter dem Arbeitsalltag abspielen, denn zwischen diesen Kollegen geht es in Wirklichkeit heiß her! Die Kollegen Jazz und Colin picken sich täglich auf der Arbeit die Augen aus. Doch als sie zusammen eine Samstagsschicht einlegen müssen, gibt es plötzlich kein Halten mehr. Nessas Kollege Olli ist verheiratet - und sehr attraktiv. Soll sie sich wirklich mit ihm treffen? Nita geht eine Zweckehe mit dem »langweiligen« Lesla ein. Als sie eine andere Seite von ihm kennenlernt, ist ihr Jagdinstinkt geweckt ... Drei Storys mit garantiert knisternder Stimmung! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 197

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Impressum:

Verdorbene Laster | Erotische Geschichten

von Cassidy Phillips

 

Cassidy Phillips wird 1994 in Königstein geboren. Bereits im Alter von zwölf Jahren schreibt sie ihren ersten Liebesroman und mit sechzehn die erste Erotikgeschichte. Dieses Genre lässt sie daraufhin nicht mehr los. Sie ist fasziniert von dieser vielfältigen Welt, traut sich jedoch noch nicht professionell an die Schriftstellerei heran und unternimmt stattdessen im Laufe der Jahre mehrere erfolglose Versuche in „sicheren“ Berufen. In jedem lernt sie unterschiedliche Menschen kennen, von denen so mancher ihr gern prickelnde Details seines Sexlebens berichtet. So kommt die Hessin auf die Idee, reales Geschehen mit Heimat und Sex und auch eigenen Erfahrungen zu verknüpfen, woraufhin ihr erstes Buch voll heißer Kurzgeschichten entsteht.

 

Lektorat: Claudia Rees

 

 

Originalausgabe

© 2023 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © hedgehog @ 123RF.com © waichi2013th @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750755116

www.blue-panther-books.de

Das heiße KontrollLuder

»Die Sicherheitsvorkehrungen sind hier ja wohl der größte Witz!«

Ich fahre mit dem Kopf zu der sprechenden Stimme herum. Die junge Frau trägt wie jeden Tag ihre brünetten Haare zu einem Knoten hochgedreht, welcher ihre sahneweiße Haut noch mehr zu Geltung bringt. Sie steht ein paar Meter weg von mir und unterhält sich mit einer älteren Mitarbeiterin.

Jazz.

Eigentlich heißt sie Jasmine. Doch sie will Jazz genannt werden, weil das ihre Lieblingsmusik ist.

Seit fast einem Jahr arbeitet sie als Kontrolldame in unserer Firma Razors in Hessen. Seitdem ich vor wenigen Wochen zum Sicherheitsbeauftragten befördert wurde, arbeite ich noch häufiger mit ihr zusammen.

Sie hat ein ziemlich lautes Mundwerk.

Aber dass man ein großes Maul in unserer Firma haben muss, insbesondere in der Produktion, ist kein Geheimnis. Jazz jedoch ist teilweise geradezu gehässig und aufsässig. Die anderen haben großen Respekt vor den Vorgesetzten, also auch vor mir. Für Jazz sind wir jedoch »Menschen wie alle anderen auch«, hat sie mal erklärt.

Dass sie sich in meiner Gegenwart über die Sicherheitsvorkehrungen mokiert, ist also kein Wunder. Trotzdem ärgert es mich maßlos.

Blöde Kuh, als hätte sie irgendeine Ahnung von meinem Job mit ihren … viel zu jungen Jahren. Keine Ahnung, wie alt sie ist. Vielleicht einundzwanzig?

»Pst«, macht ihre Kollegin Zanna. »Colin könnte dich hören.«

»Na und?« Jazz tönt nun extra laut. »Soll er doch! Der macht sich doch schon ins Höschen, wenn hier irgendwo nur ein Schalter nicht richtig umgedreht ist.«

Argh, was?! Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen!

Ich trete hinter der Anlage hervor.

»Ja, Jazz? Ich habe dich gerade meinen Namen sagen hören?«, spreche ich sie freundlich, aber streng betont an. Doch Jazz ist nicht so jemand, der laut über Vorgesetzte lästert und dann klein beigibt, sobald dieser auftaucht. Sie sieht mit ihren geschätzten eins sechzig zu mir hoch und zuckt nicht mal mit der Wimper. Sie hat verdammt schöne blaue Augen …

»Weißt du, da war gerade ein Mitarbeiter, der den Handlauf im Treppenhaus nicht benutzt hat.«

»Wer denn?« Ist das ihr Ernst? Wenn ja, dann muss ich diesen Mitarbeiter sofort ausfindig machen! Den Handlauf nicht zu benutzen ist ein gefährlicher Fehler!

Doch ein gemeines Lächeln umrahmt ihre Lippen. Die übrigens ziemlich voluminös sind. Sehr prall.

»Ach, wenn ich das nur noch wüsste!«

Dieses Biest verarscht mich doch nur!

»Geh doch mit Rasierklingen spielen!« Ich weiß, ich müsste viel neutraler und objektiver als Führungskraft sein, doch bei ihr kann ich das einfach nicht.

»Sehr witzig, Chef. Sehr witzig.« Jazz rauscht wie eine erhabene Dame ab und Zanna dackelt hinterher.

Eigentlich ist es tatsächlich lustig: Unsere Firma stellt Rasierer her. Ich kümmere mich neben der Sicherheit um die Ablieferung und Planung der Produktion, die Männer um die Anlagen und die Frauen um die Kontrolle.

Ich sehe den Kolleginnen noch kurz nach. Es ist Hochsommer und brütend heiß.

Jazz trägt die gleiche schwarze Arbeitshose wie alle anderen auch und das blaue Firmenshirt. Wenn sie mal wenigstens hässlich wie die Nacht wäre, würde es mir weitaus leichter fallen, sie nicht ausstehen zu können. Ist sie aber nicht. Jazz hat ein hübsches Gesicht und für ihre zierliche Figur große Brüste und einen geilen runder Arsch, der besonders von dieser Hose betont wird. Leider ist sie auch noch genau mein Typ.

Wenn sie nicht so frech wäre, könnte ich mir vorstellen, dass sie sogar nett sein könnte. Und wenn sie nicht vergeben wäre …

Aber egal, darum geht es nicht.

Wenige Sekunden nachdem die beiden im Kontrollraum verschwunden sind, wird die Tür wieder aufgerissen und Jazz stürzt heraus. Sie rennt auf mich zu, während sie einen Scherkopf in der Hand hält.

»Colin!«, brüllt sie – nur nebenbei, es wird sehr viel bei uns gebrüllt, das gehört zum guten Ton.

»Was ist denn jetzt schon wieder?!«, schreie ich zurück.

»Die Anlage macht Kratzer ins Plastik, du musst sie sofort anhalten!«

Ich verdrehe die Augen und nehme ihr den Scherkopf aus der Hand.

»Fass es doch nicht mit deinen Grapschfingern an!«, fährt sie mich empört an.

»Soll ich es mir nun anschauen oder nicht?«

»Du sollst die Anlage anhalten! Tue es oder ich mach es!«

»Du hältst einen Scheißdreck die Anlage an, Jazz. Wo?«, für mich sieht der Scherkopf tadellos aus.

»Na da! Da, ganz groß! Siehst du es nicht?«

»Nein.«

Sie stöhnt auf. »Da-haaa!«, singt ihre Stimme und weist mit der Hand auf ein tadelloses Stück silbernes Plastik.

»Ich se-he es nicht!«, singe ich genervt zurück.

»Thomas!«, schreit sie und hüpft gleichzeitig auf, während sie davondüst. Thomas, der Anlagenführer aus der Frühschicht, kommt gerade vom Rauchen zurück.

»Du musst die Anlage anhalten!«

»Alles klar, Kind!«

Ohne nachzufragen, fährt er herum und haut auf den großen roten Knopf neben der Schalttafel. Die Maschine steht still. Jazz reißt mir den Scherkopf aus der Hand und hält ihn Thomas hin. Natürlich sieht Thomas den angeblichen Kratzer sofort. Er nickt. »Ich schaue es mir gleich an.«

Was soll der Scheiß? Was ignoriert er einfach meine Anweisungen? Und wieso übergeht Jazz mich einfach? Wütend sehe ich ihr hinterher, wie sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, in den Kontrollraum zurückgeht. Dabei wackelt ihr runder, perfekter Hintern im Gleichschritt mit.

Blödes Miststück!

Wenn sie so weitermacht, wird sie es mit mir zu tun bekommen.

***

Später findet eine Sicherheitseinweisung statt.

Die gesamte Abteilung muss in unseren Meetingraum kommen, welcher natürlich nicht dafür ausgelegt ist. Alle quetschen sich hinein, während ich die Präsentation an der Leinwand einblende.

Na toll.

Die kleine, vorlaute und großbusige Jazz sitzt direkt vor mir in der ersten Reihe. Sie schlägt die Beine übereinander und obwohl sie Arbeitskleidung trägt, sieht sie aus, als würde sie auf dem englischen Thron sitzen.

Sie sitzt neben ihrer besten Freundin Nessa und verteilt an alle Männer böse Blicke, die es auch nur wagen, Nessa anzusehen. Ich habe keine Ahnung, warum ausgerechnet die beiden befreundet sind. Nessa ist ein kleiner Unschuldsengel. Das Maskottchen unserer Abteilung und wird schlimmer als ein Welpe beschützt. Jazz ist ein Teufel, eine Hexe, gegen die selbst Xanthippe liebenswert erscheint.

Mit Sicherheit lässt sie den Ausschnitt komplett aufgeknöpft, damit man ihr mit Absicht reinschaut.

Unter dem T-Shirt sehe ich den Ansatz vom Abdruck ihres BHs. Welche Farbe sie wohl trägt?

Verdammt, Colin! Was interessiert dich das? Sie ist nur eine kindische Mitarbeiterin und mehr nicht. Ignorier sie einfach.

Ich beginne den Vortrag, indem ich über den neuesten Arbeitsunfall berichte.

Das ist mein Job als Sicherheitsbeauftragter. Ich muss die Leute darüber informieren und ihnen klar machen, immer mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Überall lauern Gefahren.

Als Nächstes kommt eigentlich das wichtigste Thema überhaupt.

»Treppen!«, sage ich und ein Stöhnen geht durch die Menge.

»Nicht schon wieder«, murmelt irgendjemand und die Diskussion geht von vorne los.

Man muss den Leuten ständig sagen, dass sie den Handlauf benutzen sollen. Dadurch werden Unfälle vermindert. Ganz einfach.

Während ich rede, wandert mein Blick durch die Menge. Dabei fällt er auf Jazz, die … die mit den Augen rollt! Dieses blöde Miststück!

Jetzt reicht es mir. Die wird mir jetzt das letzte Mal so frech kommen!

»Wir sollten mal darüber nachdenken, was für Gefahren hier überall lauern«, sage ich. »Zählen wir mal sämtliche Risiken auf. Jazz – fang an!«

Sie zuckt zusammen.

»Was?«

»Du sollst die Risiken, die hier herrschen, aufzählen – jetzt!«

Sie ist perplex und starrt mich aus runden Augen an, überlegt kurz und platzt dann heraus: »Colin!«

Der gesamte Raum grölt vor Lachen. Ich lache zwar mit, doch nur äußerlich.

Innerlich möchte ich ihr eine knallen.

Das wirst du mir büßen!

Ich höre abrupt auf zu lachen und sehe sie bedrohlich an.

»Sämtliche Risiken und Gefahren der Halle Zwei Abteilung Optical Control – jetzt!«

»Treppen, Anlagen, Messer, Anlagenführer, Gabelstapler, Ameisen!«, schreit sie wahllos auf.

Ich sehe sie warnend an. Sie hat nämlich das Stichwort »offene Haare« vergessen.

»Und?«, frage ich.

Sie sieht mich an und überlegt. Dann grinst sie wieder. »Und Rasierklingen!«

Wieder grölen alle auf und ich schüttele den Kopf.

»Hältst du das für witzig, Jazz?«

»War doch nur ein Scherz.« Sie rollt schon wieder mit den Augen.

»Ich halte Treppen nun mal auch nicht für so gefährlich«, sagt Nessa sanft neben ihr.

»Außer in Harry Potter!«, ruft Jazz aus und schon wieder fangen alle an zu lachen. Ich versuche mitzulachen, doch es fällt mir echt schwer.

Sie scheint einfach meinen gesamten Job nicht ernst zu nehmen, was mich richtig aufregt.

Sie ist klein, unbedeutend und wenn ich wollte, könnte ich sie mit meinen fast eins neunzig auf einmal umhauen. Na ja, wenn’s klappen würde – und ihre dicken Titten sie beim Hinfallen nicht auffangen würden wie bei einem Luftkissen.

Am Ende entlasse ich die Abteilung und deute Jazz an, da zu bleiben.

Sie bleibt sitzen und starrt auf ihr Handy.

»Jazz!«, sage ich eindringlich und sie packt es weg.

»Was?«, fragt sie genervt. »Können wir nicht rausgehen? Ich will rauchen!«

»Nein, du kannst jetzt nicht rauchen gehen!«, fahre ich sie wütend an. »Ist das denn so schwer für dich, auch mal eine Stunde nicht zu rauchen? Du verhältst dich ja jetzt schon wie ein Hochofen aus der Extrusion!«

»Na ja«, murmelt sie. »Das finde ich jetzt etwas übertrieben. Eher wie ein Hochöfchen. Oder wie ein Schornsteinchen.«

Unwillkürlich muss ich grinsen. Verdammt! So ist das mit Jazz, von der einen Sekunde will ich sie umbringen, in der anderen ist sie mir egal und in der nächsten muss ich bei ihren Witzen eben doch lachen.

Mit aller Gewalt unterdrücke ich das Lächeln und setze wieder eine seriöse Miene auf.

»Haben wir zwei ein Problem?«, frage ich möglichst freundlich.

»Nicht, dass ich wüsste.« Nun sieht sie mich mit einem sehr undurchdringlichen Blick an.

»Warum ziehst du dann das gesamte Sicherheitsprogramm in den Dreck?«, frage ich. »Du weißt, dass es zu der Firma gehört und nicht von mir persönlich kommt.«

»Natürlich weiß ich das«, sagt sie schnippisch. »Colin, du musst eines wissen: Ich komme aus einer Firma, in der das Öl von der Decke tropfte. Beinahe wären mal acht Mitarbeiter beim Hochofen gestorben, weil die Sicherheit vergessen hatte, die Gasmaskenfilter einzusetzen. Ein paar Wochen später hat ein Mann beinahe die Hand verloren, weil die Stanze kaputt war, und jetzt kommst du an und willst mir erzählen, je öfter ich eine scheiß Treppe benutze, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich runterfalle und der Exitus erfolgt?«

»Das ist nun mal meine Aufgabe!«

»Schon gut.«

»Du sollst das Ganze etwas ernster nehmen.«

»Du bist doch nur stinkig, weil Thomas die Anlage angehalten hat«, wettert sie von Neuem los und beugt sich vor, sodass ich in ihren Ausschnitt blicken kann. Ich sollte sie einfach packen. Packen, an mich pressen und in sie eindringen, damit sie nur noch vor Geilheit ihren Mund aufmacht! Ich lache auf. »Oh Jazz, du überschätzt deine Fähigkeiten, mich zur Weißglut zu treiben, maßlos. Du kannst jetzt gehen.«

»Vielen, herzlichen Dank, Herr Sicherheitsbeauftragter Colin Sinsheimer!«, sagt diese Hexe sarkastisch und salutiert vor mir.

Meine Fresse, kann man nicht einfach ganz normal Tschüss sagen? Sie dampft ab und ich versuche mit aller Gewalt, erneut nicht auf ihren wackelnden Hintern zu starren.

***

Es ist acht Uhr morgens, der nächste Tag.

Alles geht seinen gewohnten Gang. Ich überprüfe die Alert-Liste der Produktion, nehme an einem Meeting teil und mache meinen Sicherheitsrundgang. Als die halbe Firma auf den Weg in die Kantine ist, packe ich meinen Laptop weg und laufe den Flur an den Toiletten entlang. Da vorne bei der Treppe stehen mitten auf einem freien Treppenabsatz die Kontrolldamen und quatschen.

»Mein Gott, was verstopft ihr das Treppenhaus?!«, brüllt Metin von hinten.

»Beruhig dich! Oder hast du Angst, es gibt nix mehr zu essen?«, keift Nazmir zurück. Metin fängt an, auf Türkisch zu schreien und Nazmir schreit auf Türkisch zurück – wie schon gesagt, das mit dem Brüllen ist ganz normal bei uns.

»Wollen wir vielleicht nicht einfach weitergehen?«, schlägt Jazz vor und angelt ihr Zigarettenpäckchen aus der Hosentasche. Sie geht einen Treppenabsatz nach unten und holt gleichzeitig eine Zigarette heraus. Dabei lässt sie den Handlauf los.

Ist sie wahnsinnig?!

»Wirds bald mal was? Nicht jeder hält ’ne scheiß Diät wie ihr!«, schreit Metin wieder auf Deutsch.

»Ist ja schon gut!«, ruft Nazmir und macht einen Schritt nach vorne. Sie stößt gegen Jazz und dann geht alles ganz schnell.

»Jazz!«, schreie ich auf und presche nach vorne.

Sie fällt, stolpert, rutscht auf der Treppe aus und fliegt fast einen Meter in die Tiefe, während ich angesaust komme.

Ehe ich mich versehe, fällt sie voll auf mich drauf.

Ich glaube es nicht.

Anstatt zu fragen, ob alles in Ordnung ist, herrscht dröhnendes Gelächter.

Doch mir fällt gar nicht weiter auf, dass um uns herum gut ein Dutzend Kollegen stehen und sich kaputtlachen. Denn ein sehr, sehr weicher Frauenkörper liegt auf mir. Beine umschlingen meine Hüften, somit liegt direkt über meinem Schwanz ein weibliches Gesäß. Sie liegt mit ihrem Oberkörper auf meiner Brust und ihr Hals befindet sich direkt neben meiner Nase.

Sie riecht nach Waldfruchteistee.

Oh Gott, diese Titten! Fuck, natürlich: Bekomm ruhig mitten auf der Arbeit einen Steifen!

Ich höre, wie sie heftig einatmet. Für einen winzigen Moment stelle ich mir vor, dass sie so im Bett klingt. Jazz zuckt zusammen und bei der Bewegung landen meine Lippen aus Versehen auf ihrem Hals. Was für eine samtweiche Haut! Ich stehe kurz davor, reinzubeißen. Oh nein, ich werde gerade total scharf! Sie richtet sich auf, während ich komplett still daliege. Wenigstens hat sie so viel Anstand, ein einziges Mal rot zu werden, aber lachen tut sie ebenfalls.

»Das war ja jetzt echt filmreif«, meint sie vergnügt und springt auf. Sie packt nach meinen Händen und rasch stehe ich wieder auf den Beinen.

»Danke für deine Rettung«, bedankt sie sich äußerst lieb. »Und ja ich gebe es jetzt zu: Treppen sind gefährlich.«

Was? Was ist denn mit der los? Kein dummer Spruch? Nicht ein einziges gehässiges Wort? Hat sie eine Gehirnerschütterung?

Sie geht zu ihren Kolleginnen und alle ziehen Richtung Kantine ab.

Mein Hunger ist vergessen und ich gehe an meinen Schreibtisch zurück, um mich mit Arbeit abzulenken. Und bloß nicht an ihren unglaublich weichen Körper zu denken und an ihren Duft …

Etwa eine Stunde später halte ich es dann doch nicht mehr aus und stehe wieder auf, um zur Kantine zu gehen. Aber bevor ich das Gebäude verlassen kann, werde ich mal wieder von meinem vibrierenden Handy abgelenkt.

Komme ich heute noch mal zu irgendwas? Das ist wieder einer dieser Tage, an denen man unentwegt arbeitet und trotzdem das Gefühl hat, nichts geschafft zu haben.

Ich bleibe im Flur vor den Lagerräumen stehen, um die neue Nachricht zu lesen. »Ja, doch«, höre ich eine Stimme leise hinter mir und ich sehe auf. Die Lagerräume sind normalerweise verlassen. Wer spricht denn da? Es ist niemand zu sehen.

»Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.«

Eine weibliche Stimme, die mir bekannt vorkommt. Nachdem ich ein paar Schritte nach vorne schleiche, stehe ich vorm Ausschuss-Lager. Ja, tatsächlich befindet sich da jemand drin und scheint zu telefonieren.

»Hilf mir doch endlich!«

Ich glaube es nicht. Es ist Jazz! Erst Pause machen und dann ins Lager verkrümeln, um Privatgespräche zu führen? Der werde ich jetzt was erzählen. Ich hätte gute Lust, sie abzumahnen.

Mit wem redet sie außerdem um diese Uhrzeit? Müssen nicht alle ihre Freunde noch im Kindergarten sein?

»Ich kann langsam nicht mehr, Artur. Ich fahre total auf ihn ab!«, haucht sie, »Wenn ich ihn sehe, möchte ich ihm am liebsten alle Klamotten vom Leib reißen und mich an ihn pressen.«

Wow, ich habe sie bei einem auch noch extrem privaten Gespräch erwischt, denn sie schildert gerade anscheinend Beziehungsprobleme.

»Doch Artur, er ist echt heiß«, widerspricht sie fleißig. »Ich müsste mal heimlich ein Bild von ihm machen …«

Wen sie wohl meint?

»Hihi, am besten, wenn er sein Werkzeug schwingt und an der Anlage hantiert. Das sieht so unglaublich sexy aus.«

Auch noch jemand von hier. Mein Gott, kann sie ihre Libido nicht einfach bei sich behalten?

»Okay, also er ist etwa eins neunzig, dunkelblond und hat unglaublich schöne braune Augen … Nein, nicht so viele Muskeln. Du weißt doch, ich stehe da nicht drauf. Er ist eben schlank und biegsam, hihi!«

Wartet mal … sie spricht doch wohl nicht …

»Total peinlich, was mir passiert ist!«, ruft sie dramatisch. »Ach, ich bitte dich. Der kann mich nicht ausstehen und sieht in mir nur eine Arbeitskollegin. Dabei fand ich Colin schon vom ersten Tag an geil.«

Ich erstarre. Sie redet von mir?! Höre ich richtig?

»Wenn ich sehe, wie er immer selbstbewusst am Kontrollraum vorbeiläuft und mit den Anlagenführern diskutiert, wird mein Tanga schon feucht. Es wird immer schwerer, mich in seiner Gegenwart zu beherrschen. Es ist echt Jahre her, dass mich jemand so angeturnt hat wie er, Artur …«

Sie meint mich. Ich fasse es nicht. Jazz steht auf mich?! Obwohl sie vergeben ist?

»Schon klar, Artur«, sagte sie nun genervt. »Der Sex letztes Wochenende mit diesem Kerl war das Beste, was dir je passiert ist. Können wir jetzt mal wieder von mir reden? Wofür habe ich eigentlich einen schwulen besten Freund? … Maaaann, wenn ich noch einmal mit Colin in Berührung komme, explodiere ich!«

Ich muss grinsen. Oh, das kannst du gerne haben, Süße.

Plötzlich fängt mein Handy an zu klingeln. Fuck! Jazz verstummt sofort und ich springe möglichst lautlos in den Nebenraum, während ich das Handy ausmache.

»Mist«, murmelt sie, »ich glaube, hier war gerade jemand … Hm … Artur, ich lege jetzt besser auf. Bei meinem Glück laufe ich gleich Mister Sexy wieder über den Weg, der mich maßregelt, nicht ständig rauchen zu gehen … hehe, ja genau – so maßregeln könnte er mich gerne. Ciao, mein Lieber!« Sie legt auf und haut aus dem Lager ab.

Ich starre ihr hinterher. Nicht zu fassen. Jazz steht auf mich, schon seitdem sie hier angefangen hat. Deswegen ist sie ständig so dreist zu mir? Damit man es ihr nicht anmerkt?

Unwillkürlich beginnt mein Hirn zu rattern. Was könnte ich mit dieser neuen Information anstellen?

Wieder klingelt das Handy. Es ist Kleemann, als ich abnehme.

»Hallo Kleemann, was …«

»Katastrophe!«, schreit Kleemann los. »Katastrophe! Sondermeeting, sofort!«

Schon hat er aufgelegt.

Vielleicht sollte ich heute einfach gar nichts essen, ich komme ja doch nicht dazu. Eilig laufe ich in den Meetingraum.

Vor wenigen Minuten hat eine Kontrolldame einen schlimmen Fehler in der stündlichen Kontrolle entdeckt. Einer der Haken, welcher die Scherköpfe zusammenhält, wird von der Maschine nicht richtig eingesetzt. Dadurch fällt der Scherkopf einfach auseinander. Ich schließe die Augen.

Und schon geht es los: Unser Boss verlangt eine zusätzliche Samstagsschicht. Ratet mal, wer für die Schichtbesetzung verantwortlich ist. Ja natürlich – ich!

Als ich im Kontrollraum bin, erkläre noch einmal kurz den Fehler und wie man besser damit arbeiten kann.

Dann frage ich: »Um wirklich sicherzugehen, dass der Fehler nicht mehr auftaucht, benötigen wir eine Kontrolldame für eine Schicht an diesem Samstag. Wer von euch kann kommen?«

Alle schweigen und blicken sich an. Jeder wartet, dass der andere vortritt.

Ich gehe die Arbeitsliste der Frauen durch. Dort steht genau, wer in diesem Monat noch samstags arbeiten kommen kann.

»Pah!«, macht Jazz verächtlich. »Typisch. Erst Stückzahl laufen lassen und dann rumheulen, wenn alles schlecht ist. Ist ja kein Wunder, dass ihr nun eine Samstagsschicht fahren müsst!«

»Sei ruhig, Jazz«, sage ich genervt, »rede nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung hast.«

»Ich habe keine Ahnung?« Sie ist offensichtlich empört. »Jedenfalls würde ich niemals eine Anlage durchlaufen lassen, wenn bekannt ist, dass die Kontrolldamen unterbesetzt sind – und das habt ihr in den letzten Wochen des Öfteren getan.«

»Schön, weißt du was? Das kannst du am Samstag dann ja beweisen«, entgegne ich spöttisch.

Sie sieht mich entsetzt an. »Was?«

»Ich sehe gerade, dass du diesen Monat noch überhaupt nicht samstags gearbeitet hast. Gratuliere, du hast dich soeben freiwillig gemeldet.«

»Wofür habe ich mich freiwillig gemeldet?«, ruft sie.

Die anderen Frauen schütteln den Kopf. Dann verpissen sie sich aber schleunigst, als sie merken, dass sie aus dem Schneider sind.

»Ich denke nicht daran, zu kommen!«, sagt sie entschlossen.

Immer muss sie aufmucken.

Würde sie auch widersprechen, wenn ich ihr meinen Schwanz tief in ihren Mund rammen würde?

»Gut«, sage ich freundlich. »Im Übrigen muss ich dich an deine Leistungsbeurteilung in vier Wochen erinnern. Wenn ich mich recht erinnere, hast du noch gar keinen unbefristeten Vertrag, oder?«

Sie ist sprachlos. Es geschehen also doch noch Wunder.

»Du wagst das nicht!«, sagt sie drohend.

»Ich? Nein, das würde ich doch nie tun«, erwidere ich unschuldig. »Schließlich führt Kleemann die Leistungsbeurteilung mit dir durch. Ich muss ihm lediglich Feedback über dich abgeben, wie du weißt.« Ich grinse sie noch breiter an. »Da würde sich ein freiwilliger Beitrag doch sehr lohnen.«

»Aber … ich kann Samstag nicht!«, sagt sie schon fast verzweifelt. »Ich habe da eine Verabredung!«

»Tja, dann wirst du das eben verschieben müssen!«, antworte ich hart. Ist mir so was von scheißegal, was sie mit ihrem Freund vorhat. »Oder hattest du vor, mit deiner Verabredung im Bett zu frühstücken?«

Sie presst ihre Lippen aufeinander und sieht mich so hasserfüllt an, dass ich mich frage, ob ich mir ihr Telefonat vorhin nicht eingebildet habe.

Dieser ständige Widerstand von ihr … Jetzt schiebt sie ihre Lippen wieder nach vorne und sieht aus, als müsse sie sich zusammenreißen, nicht über mich herzufallen.

Endlich kapiere ich es: Sie sieht mich gar nicht wütend an – sie will mir die Klamotten vom Leib reißen!

Wie sich diese Lippen wohl anfühlen?

Ich werde sie vögeln.

Vollkommen spontan und aus der Tiefe erschließt sich mir dieser Wunsch.

Oh ja. Was solls, dass sie vergeben ist. Wenn sie so scharf auf mich ist, werde ich sie ordentlich durchbumsen, damit wir uns beide wieder konzentrieren können. Und ich weiß auch schon genau wann.

»Schön!«, sie platzt fast vor Zorn. »Dann werde ich Samstag wohl oder übel hier sein.«

»Schön!«, entgegne ich im gleichen Ton: »Ich übrigens ebenfalls, ich werde nämlich die Anlage fahren.« Jazz starrt mich an.

»Wir arbeiten zusammen?«, fragt sie und anscheinend wird es ihr klar, was das bedeutet.

»Und ob«, antworte ich lächelnd und verlasse grinsend den Raum. Von draußen erkenne ich durch das Fenster, wie Jazz immer noch fassungslos dasteht und entsetzt die Wand anstarrt.

Oh ja, Jazz. Lass dir das auf der Zunge zergehen. Du wirst den halben Tag mit mir verbringen, obwohl du in meiner Nähe verrückt werden könntest. Wollen wir doch mal sehen, ob du das aushältst, ohne mir die Klamotten vom Leib zu reißen. Allein bei diesem Gedanken soll sie verrückt werden. Und wie ich sie vögeln werde. Sie hat keine Ahnung, dass ich es weiß. Sie ist unwissend. Irgendwie macht mich das total scharf. Sie ist total sauer auf mich und will mich trotzdem bumsen. Oh ja, wie geil!

***

Allerdings beginnt der Samstagmorgen dann komplett anders.

Ich schrecke aus dem Schlaf hoch. Verdammt, es ist sieben Uhr! Ich hätte schon vor einer Stunde auf der Arbeit sein müssen.

Ich springe in meine Arbeitsklamotten, stürze aus meiner Wohnung und steige ins Auto.