Verhinderter Held - Felix Römer - E-Book

Verhinderter Held E-Book

Felix Römer

4,9

Beschreibung

Kaum ein anderer deutschsprachiger Slam-Poet schafft den Spagat zwischen Unterhaltung und Ernsthaftigkeit so gut wie Felix Römer. Nun erscheint sein erster Band mit seinen "lyrischen Alltagsbewältigungen" - Texte über Liebe und Dinge, die wirklich wichtig sind. Eindringliche Poesie mit Durchschlagskraft. Obschon seit über fünfzehn Jahren auf den Poesie- Bühnen des In- und Auslands unterwegs, erscheint erst jetzt das lang erwartete Erstlingswerk von Felix Römer. Auf der Bühne besticht er durch seine markante Stimme, seinen Humor, seine Leidenschaft und wirkt manchmal wie ein Kuschelbär mit einem Vorschlaghammer. In seinen Texten treffen sich Pathos und Melancholie, Ernst und Komik, analytischer Scharfsinn und bissige Pointen. Felix Römers Gedichte und Geschichten sind bewegende Texte mit durchschlagender Wirkung, die niemanden kaltlassen. Wenn es was zu sagen gibt, dann sagt Felix Römer es; er reimt und erzählt über das Leben als Poet, über Punkrock, über verhinderte Helden und Fleisch als Metapher; über das Machen, Kriegen und Haben von Kindern und immer über die Liebe zum Leben. "Ich kenne Menschen, die sich in die Gedichte von Felix Römer einwickeln, sich mit ihnen schützen, und Menschen, die sich mit seinen Gedichten Mut anlesen und trösten. So ist das mit ihnen: Sie begleiten das Leben wie ein Mixtape auf einer Fahrt in einem alten VW-Bus voller Freunde auf dem Weg zu einem Poetry Slam." (aus dem Vorwort von Lars Ruppel)

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FELIX RÖMER

VERHINDERTER HELD

MACH DOCH!ABER WENN NICHT,HALT DIE FRESSE

LYRISCHE ALLTAGSBEWÄLTIGUNGEN

FELIX RÖMER

wurde 1979 geboren und wuchs bei Marburg auf. Er arbeitete in Freiburg, Kassel und Mainz als Taxifahrer, Schauspieler, Altenpfleger, Dichter, Umzugshelfer, Bühnentechniker und Taugenichts.

Seit 1999 steht er mit seinen Texten auf Bühnen und avancierte seitdem zu einem der stilprägenden Slam-Poeten Deutschlands. 2006 wurde er deutscher Vizemeister im Poetry Slam, 2007 Teammeister mit der literarischen Boygroup »SMAAT«.

Er moderiert und organisiert verschiedene Slams, u. a. in Kassel und Göttingen, und gibt Performance- und Schreibworkshops im gesamten deutschsprachigen Raum.

Felix Römer lebt mit seiner Familie in Berlin und liest dort bei der 2015 gegründeten Lesebühne »Schnaps & Würde«.

 

»Ich habe mit Felix Römer die schlimmste Nacht meines Lebens verbracht. Ansonsten kann ich ihn privat und beruflich uneingeschränkt empfehlen.«

(Marc-Uwe Kling)

 

»Das Beschissene an Felix’ Texten ist, dass ich sie nicht geschrieben habe.«

(Henning May, ›AnnenMayKantereit‹)

 

E-Book-Ausgabe August 2015

 

© Satyr Verlag Volker Surmann, Berlin 2015

www.satyr-verlag.de

Cover und Illustrationen: Sarah Bosetti

Audioaufnahmen: Andreas Wild (www.videobuero.de)

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über: http://dnb.d-nb.de

Die Marke »Satyr Verlag« ist eingetragen auf den Verlagsgründer Peter Maassen.

ISBN: 978-3-944035-60-4

Inhalt

Vorwort

I.

Wie ich einmal fast wie die anderen geworden wäre. Oder: Alltag zweiter Klasse

Unschuld

Nur manchmal

An einen Freund

Ach, Du

Das ist schon alles irgendwie okay so

Blaupause

Er laubt

Langsam

Dann ist aber Schluss

Phantomschmerz

Ich war einmal ein Kind

Es ist schön (für C und E)

II.

Für Gerlinde

Leidenschaft

Ich liege wach und weiß

Zu tief zum Schwimmen

Optische Täuschung

Fleisch

Es ist schön

III.

Relativitätstheorie

Das Kamel

Chaos total

One-Night-Stand

Warnung

Es ist schön II

Danke

für Nadja

Vorwort

Lars Ruppel

Ich kenne Menschen, die sich in die Gedichte von Felix einwickeln, sich mit ihnen schützen, und Menschen, die sich mit seinen Gedichten Mut anlesen und trösten. Ich kenne Menschen, die seine Gedichte auswendig kennen, ich kenne selbst ein Gedicht von Felix auswendig.

Ich kenne Gedichte von Felix und Probleme von Menschen, die gut zueinander passen würden. Ich kenne Poetry-Slammer, die sich an den großen politischen und gesellschaftlichen Themen abarbeiten und doch nie die Relevanz der Gedichte von Felix erreichen werden. Endlich, endlich hat er seine Gedichte veröffentlicht. Aber echte Helden halten sich eben lieber im Hintergrund.

Ich kenne Menschen, die finden Felix’ Gedichte pathetisch, aber die kamen meist einfach nicht darauf klar, dass sie sich selbst zwischen den Zeilen erkannt haben. Felix kennt die Untiefen zwischen den Zeilen des Lebens so gut wie kaum ein anderer.

Felix kennt sehr viele Gedichte großer Dichter auswendig, was man in seinen Gedichten immer wieder erkennt. Er kennt Erhard und Kästner, Tucholsky und Thompson, Sebastian 23 und Toxoplasma. Er kennt den Klang der Dichter der Zeit und ist selber einer von ihnen. Er kennt sich aus in der Welt der poetischen Stilmittel und kennt sogar die Fachwörter für sie.

Seine Metrik ist die eines Herzschlags, zumindest habe ich das so erkannt. Er kennt sein Leben und das Leben seiner Freunde auswendig und schreibt darüber.

Ich habe Felix über seine Gedichte kennengelernt. Ich kenne Felix schon sehr lange. Er hat mir mal einen vollen Bierbecher ins Gesicht geworfen und ist wütend weggerannt. Wir wissen beide nicht mehr, warum, weil wir so rotzbesoffen waren, aber ich bin mir sicher, dass es ein Gedicht von Felix gibt, das als Soundtrack im Hintergrund gepasst hätte.

So ist das mit seinen Gedichten: Sie begleiten das Leben wie ein Mixtape auf einer Fahrt in einem alten VW-Bus voller Freunde auf dem Weg zu einem Poetry Slam, scheppern aus den Boxen und verschwinden mit dem Zigarettenrauch aus dem geöffneten Fenster in die Welt, wo sie hoffentlich von vielen Menschen gehört werden, die sie noch nicht kennen.

I.

 

Wie ich einmal fast wie die anderen geworden wäre

Oder: Alltag zweiter Klasse

Manchmal tröpfelt alles so vor sich hin,

Ein langsamer Zug ohne Halt. Ich sitz drin.

Keine großen Gefühle, noch nicht einmal Leid.

Ich schau aus dem Fenster, da entgleitet die Zeit.

Ja, soll sie vorbeizieh’n, es stört mich nicht mal,

Hier ist’s klimatisiert, mir ist alles egal.

Es ist nicht mal schlecht, halt einfach nur Trott.

Keine Zweifel am Leben, keine Fragen nach Gott.

Ab und zu kommen Gedichte oder auch Lieder,

Die öffnen die Fenster, doch ich schließe sie wieder,

Denn der Wind schmeckt nach Aufbruch und Heimweh,

Ist so groß, dass ich mich dann ganz klein seh

Und dann bei Windstille nicht mal mehr einseh,

Dass ich ohne Frischluft bald eingeh.

Denk nur: Es ist nicht mal schlecht, halt einfach nur Trott.