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Kein Platz für einen großen Garten? Dein Balkon ist eher ein „Balkönchen“ und die Terrasse bietet kaum Stellfläche? Macht nichts! Dieses Buch zeigt dir, wie du mit vertikalem Gärtnern selbst kleinste Flächen in eine grüne Oase verwandelst. Entdecke, wie Wände, Geländer und Zäune zu blühenden und ertragreichen Beeten werden – direkt auf Augenhöhe! Du erfährst alles, was du wissen musst: * Welche Standorte eignen sich und wie nutzt du sie optimal? * Welche Systeme gibt es – von fertigen Pflanztaschen und Türmen bis zu cleveren DIY-Lösungen mit Paletten, Rohren oder Upcycling-Materialien? * Welche Kräuter, Gemüse, Erdbeeren und Blumen gedeihen in der Vertikale am besten? * Wie pflanzt, gießt und düngst du richtig, damit alles prächtig wächst? * Wie gehst du mit kleinen Problemen wie Schädlingen und Krankheiten um? Schritt für Schritt begleitet dich dieses Buch von der Idee bis zur Ernte. Verwandle deinen grauen Stadtplatz in dein persönliches grünes Paradies und genieße frische Kräuter und knackiges Gemüse aus eigenem Anbau!
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2025
Vertikales Gärtnern: Dein cleverer Stadtgarten
Impressum
© 2025 Joris Plettscher
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: Joris Plettscher, Büschen 31, 41334 Nettetal, Deutschland.
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
Warum vertikal? Die Vorteile des Gärtnerns in der Höhe
Dein Platz, dein Potenzial: Standorte clever nutzen
Systeme im Überblick: Von gekauft bis selbstgebaut
Materialkunde für Kletterkünstler: Paletten, Taschen & Co.
Die Stars der Vertikale: Pflanzen, die nach oben wollen
Richtig pflanzen, clever gießen: Das Einmaleins der Vertikalpflege
Nährstoff-Boost für Hängepartien: Düngen im Vertikalgarten
Kleine Probleme, große Wirkung: Schädlinge und Krankheiten meistern
Ernteglück auf Augenhöhe: Genuss aus deinem vertikalen Beet
Warum vertikal? Die Vorteile des Gärtnerns in der Höhe
Hand aufs Herz: Du lebst in der Stadt, vielleicht in einer Wohnung mit einem kleinen Balkon, einer winzigen Terrasse oder nur einem Fensterbrett, das nach Sonne lechzt. Grauer Beton und geschäftiges Treiben prägen deinen Alltag, doch tief in dir schlummert die Sehnsucht nach Grün, nach dem Duft frischer Erde, nach dem Geschmack selbst geernteter Kräuter oder dem Anblick bunter Blüten direkt vor deiner Tür? Träumst du auch davon, morgens auf den Balkon zu treten und ein paar Blätter Basilikum für dein Frühstück zu zupfen, eine reife Tomate zu naschen oder einfach nur das Summen einer Biene an deinen eigenen Blumen zu beobachten? Aber dann fällt dein Blick auf die begrenzte Fläche und die Ernüchterung setzt ein – wo soll hier bitte ein Garten Platz finden? Wenn der Balkon kaum Raum für einen Stuhl und einen kleinen Tisch bietet, wie sollst du da Beete anlegen oder mehrere Pflanzkübel unterbringen, ohne dich völlig einzumauern? Genau hier, wo der Traum vom eigenen Grün auf die harte Realität des städtischen Raummangels trifft, kommt eine Idee ins Spiel, die so einfach wie genial ist, eine Antwort auf das scheinbar Unmögliche: Wir nutzen den Raum, der meist ungenutzt bleibt – die Vertikale! Stell dir vor, du gärtnerst nicht mehr nur auf dem Boden, sondern eroberst Wände, Geländer, Zäune und sogar die Luft über dir. Vertikales Gärtnern heißt das Zauberwort, eine clevere und innovative Methode, die es dir erlaubt, Gärten dort zu erschaffen, wo du sie nie für möglich gehalten hättest. Es ist die Kunst, in die Höhe statt in die Breite zu denken und zu pflanzen. Doch bevor wir uns in den folgenden Kapiteln ganz praktisch damit beschäftigen, wie du deine eigenen vertikalen Gärten planst, baust und pflegst, lass uns erst einmal einen genauen Blick darauf werfen, warum diese Art des Gärtnerns weit mehr ist als nur ein vorübergehender Trend oder eine Notlösung für Platzgeplagte. Dieses Kapitel wird dir zeigen, welche handfesten und oft überraschenden Vorteile das Gärtnern in der Höhe für dich, deine Pflanzen und sogar deine Umgebung bereithält. Mach dich bereit zu entdecken, wie du nicht nur Platz sparst, sondern auch Komfort gewinnst, deine Pflanzen optimal versorgst und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Ästhetik und Ökologie deiner direkten Umwelt leistest.Der wohl offensichtlichste und oft entscheidende Vorteil liegt auf der Hand: Du gewinnst unglaublich viel Anbaufläche auf engstem Raum. Stell dir deinen Balkon vor, vielleicht misst er gerade einmal einen Quadratmeter nutzbare Bodenfläche. Mit klassischen Töpfen oder einem kleinen Hochbeet ist dieser Platz schnell gefüllt. Doch was ist mit der Wand dahinter, dem Geländer oder dem Raum über dem Boden? Genau diese Flächen werden beim vertikalen Gärtnern zu wertvollem Gartenland. Indem du Systeme nutzt, die in die Höhe gehen – seien es Pflanztaschen, die an der Wand hängen, Regale mit mehreren Ebenen, spezielle Pflanztürme oder selbstgebaute Konstruktionen aus Paletten – multiplizierst du deine Anbaumöglichkeiten. Aus diesem einen Quadratmeter Grundfläche können so plötzlich zwei, drei oder sogar noch mehr Quadratmeter bepflanzbare Fläche werden. Das bedeutet: mehr Kräuter, mehr Gemüse, mehr Blumen, mehr Grün, als du es dir auf der gleichen Grundfläche jemals hättest vorstellen können. Es ist pure Effizienz, die es dir ermöglicht, selbst auf dem kleinsten Stadtbalkon eine erstaunliche Vielfalt und Menge an Pflanzen zu kultivieren.Doch vertikales Gärtnern ist weit mehr als nur eine platzsparende Technik. Es ist auch ein unglaublich wirkungsvolles Gestaltungselement. Eine kahle, triste Hauswand, ein langweiliger Sichtschutz zum Nachbarn oder ein schmuckloses Balkongeländer können sich durch vertikale Bepflanzung in lebendige, atmende Kunstwerke verwandeln. Stell dir eine Wand vor, die über und über mit kaskadierenden Erdbeeren, leuchtenden Kapuzinerkressen oder einem bunten Mix aus Salat und Kräutern bewachsen ist. Vertikale Gärten sind echte Blickfänge, sie bringen Struktur und Tiefe in Außenräume und können gezielt eingesetzt werden, um unschöne Ecken zu kaschieren oder gemütliche, grüne Nischen zu schaffen. Sie dienen als natürlicher Sichtschutz, der nicht nur Blicke abhält, sondern auch noch schön anzusehen ist und duftet. Die ästhetische Aufwertung ist enorm, und das Gefühl, von lebendigem Grün umgeben zu sein, hat einen nachweislich positiven Effekt auf unser Wohlbefinden – eine kleine, grüne Oase mitten im städtischen Grau.Ein weiterer, oft unterschätzter Vorteil ist der Komfort. Vergiss das mühsame Bücken und Knien, das bei der Gartenarbeit im Bodenbeet oft dazugehört. Beim vertikalen Gärtnern befinden sich deine Pflanzen meist auf einer angenehmen Arbeitshöhe, oft direkt auf Augenhöhe oder zumindest in bequemer Reichweite. Das Pflanzen, das Pflegen der Blätter, das Entfernen von Unkraut (das in vertikalen Systemen ohnehin seltener vorkommt) und vor allem das Ernten werden dadurch deutlich einfacher und rückenschonender. Stell dir vor, du stehst bequem auf deinem Balkon und pflückst mit einer Handbewegung die benötigten Schnittlauchhalme oder Petersilienblätter direkt neben deiner Balkontür – kein Verrenken, kein Schmutz an den Knien. Das macht vertikales Gärtnern besonders attraktiv für Menschen, die körperliche Einschränkungen haben, Rückenprobleme vermeiden möchten oder einfach die Bequemlichkeit zu schätzen wissen. Gärtnern wird so zugänglicher und weniger anstrengend.Auch für die Pflanzen selbst kann der Umzug in die Vertikale Vorteile bringen. Die erhöhte Position und die oft bessere Luftzirkulation um die einzelnen Pflanzmodule oder Taschen herum können helfen, bestimmten Problemen vorzubeugen. Schnecken beispielsweise, die sich gerne über junge Salatpflanzen am Boden hermachen, haben es deutlich schwerer, eine vertikale Wand zu erklimmen. Auch einige Pilzkrankheiten, die durch stehende Nässe im Bodenbereich begünstigt werden, treten in gut belüfteten vertikalen Systemen seltener auf. Überschüssiges Wasser kann in vielen Systemen gut ablaufen, was Staunässe verhindert – ein häufiges Problem in geschlossenen Kübeln am Boden. Natürlich ist auch ein vertikaler Garten nicht völlig frei von Schädlingen oder Krankheiten, aber die Ausgangsbedingungen sind oft günstiger als im dichten Gedränge eines Bodenbeets.Darüber hinaus leistest du mit deinem vertikalen Garten, und sei er noch so klein, einen positiven Beitrag für deine unmittelbare Umgebung. Pflanzenflächen, auch an Wänden, tragen zur Verbesserung des lokalen Mikroklimas bei. Durch die Verdunstung von Wasser über die Blätter entsteht ein leichter Kühleffekt – besonders an heißen Sommertagen in der Stadt spürbar. Die Blätter filtern zudem Staub und Schadstoffe aus der Luft. Und nicht zuletzt schaffst du wertvolle kleine Trittsteine für die urbane Artenvielfalt. Blühende Kräuter, Erdbeeren oder Zierpflanzen in deinem vertikalen Garten bieten Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen nützlichen Insekten Nahrung und Unterschlupf mitten in einer oft lebensfeindlichen städtischen Umgebung. Du holst dir also nicht nur Grün, sondern auch ein kleines Stück lebendige Natur direkt vor dein Fenster.Und schließlich wäre da noch der besondere Reiz des Neuen und Ungewöhnlichen. Vertikales Gärtnern ist eine spannende Abwechslung zum traditionellen Gärtnern. Es lädt zum Experimentieren ein, sei es mit verschiedenen Systemen, Pflanzenkombinationen oder kreativen DIY-Lösungen aus wiederverwendeten Materialien wie Paletten oder alten Regenrinnen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, deinen vertikalen Garten ganz individuell zu gestalten und ihm deine persönliche Note zu verleihen. Ein üppig bewachsener Pflanzturm oder eine grüne Wand sind zudem oft echte Hingucker und sorgen garantiert für Gesprächsstoff mit Nachbarn und Besuchern. Es macht einfach Spaß, neue Wege zu gehen, zu tüfteln und zu sehen, wie sich aus einer einfachen Wand oder einem Geländer eine produktive und schöne grüne Fläche entwickelt. Diese Freude am Gestalten und die Befriedigung, etwas Besonderes geschaffen zu haben, sind ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor.
Dein Platz, dein Potenzial: Standorte clever nutzen
Nachdem du nun weißt, welche großartigen Vorteile das Gärtnern in der Höhe mit sich bringt, geht es ans Eingemachte: deinen ganz persönlichen Standort. Denn nicht jeder Platz ist gleich gut geeignet, und die sorgfältige Analyse deiner Gegebenheiten ist der Schlüssel zum Erfolg. Das absolut wichtigste Kriterium, das über Gedeih oder Verderb deiner Pflanzen entscheidet, ist das Licht. Ohne ausreichend Licht können Pflanzen keine Photosynthese betreiben, sie wachsen nicht richtig, bilden keine Blüten oder Früchte und kümmern vor sich hin. Bevor du also auch nur überlegst, welches System du verwenden oder welche Pflanzen du kaufen möchtest, musst du zum Detektiv werden und den Sonnenverlauf an deinem Wunschort genauestens beobachten. Nimm dir dafür am besten einen ganzen Tag Zeit, idealerweise einen sonnigen Tag während der Hauptvegetationsperiode. Wo genau scheint die Sonne hin? Wann erreicht sie deinen Balkon oder die vorgesehene Wand? Wie lange bleibt sie dort? Wir unterscheiden grob drei Lichtsituationen: Volle Sonne bedeutet, dass der Standort mindestens sechs, besser noch acht Stunden oder mehr direktes Sonnenlicht pro Tag abbekommt. Das ist ideal für die meisten Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Auberginen, aber auch für viele mediterrane Kräuter und Sonnenblumen. Halbschatten liegt vor, wenn dein Platz etwa vier bis sechs Stunden direkte Sonne erhält, oft nur am Vormittag oder am späten Nachmittag, während der heißen Mittagszeit aber beschattet ist. Hier fühlen sich viele Blattsalate, Radieschen, Erbsen, Kohlrabi sowie zahlreiche Kräuter wie Minze, Petersilie oder Schnittlauch wohl. Standorte, die weniger als vier Stunden direkte Sonne bekommen oder nur helles, indirektes Licht erhalten, gelten als schattig. Hier wird die Auswahl schon deutlich kleiner, aber auch hier gibt es Möglichkeiten, etwa mit bestimmten Blattschmuckpflanzen, Farnen oder auch mit Bärlauch oder Waldmeister. Notiere dir also genau, wie viele Stunden Sonne dein potenzieller vertikaler Garten abbekommt und zu welcher Tageszeit. Beachte dabei auch mögliche Schattenwürfe durch Nachbargebäude, Bäume oder den eigenen Balkonvorsprung, die sich im Laufe des Tages und auch der Jahreszeiten ändern können. Diese Lichtanalyse ist fundamental, denn sie bestimmt maßgeblich, welche Pflanzen später bei dir erfolgreich wachsen werden – darauf gehen wir in einem späteren Kapitel noch genauer ein, aber die Standortwahl triffst du jetzt.Hast du die Lichtverhältnisse geklärt, schau dich mit „vertikalen Augen“ um: Wo genau ist denn überhaupt Platz nach oben? Welche Flächen an deinem Balkon, deiner Terrasse oder in deinem Hof bieten sich an? Stabile Hauswände sind oft ideal, achte aber auf das Material – eine massive Ziegel- oder Betonwand bietet andere Möglichkeiten als eine verputzte Wand mit darunterliegender Wärmedämmung. Balkongeländer sind beliebte Orte, aber prüfe unbedingt ihre Stabilität und Tragfähigkeit – nicht jedes Geländer ist dafür ausgelegt, das zusätzliche Gewicht eines bepflanzten Systems zu tragen. Auch Zäune oder Mauern können genutzt werden, sofern sie stabil genug sind. Vielleicht hast du sogar eine Pergola, an der Rankpflanzen in die Höhe wachsen können, oder Platz für ein freistehendes Pflanzregal oder einen Pflanzturm. Miss die verfügbare Höhe und Breite der potenziellen Flächen genau aus. Denke auch an ungenutzte Ecken oder Nischen, die sich vielleicht perfekt für ein kleineres vertikales Element eignen. Mach dir eine Skizze oder Fotos und notiere die Maße – das hilft dir später bei der Auswahl oder dem Bau des passenden Systems.