Vertrauen ins Leben - Heike Mayer - E-Book

Vertrauen ins Leben E-Book

Heike Mayer

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Beschreibung

Edition Now präsentiert die wichtigsten Themen zu Achtsamkeit und bewusster Lebensgestaltung mit Stil – schön genug zum Verschenken und zugleich ein wunderbarer Weg, sich selbst etwas Gutes zu tun. Doch statt bloß hübsch gestalteter, aber beliebiger Kalenderweisheiten, wie sie es heute zuhauf gibt, haben die Bücher der Edition NOW das Zeug, zu echten Begleitern im Alltag zu werden. Denn die Inhalte verbinden Tiefgang mit Leichtigkeit – wie die Gestaltung auch. Durch inspirierende Anregungen, leicht umsetzbare Mini-Übungen und ein besonders schönes Layout fängt die Entspannung schon auf der ersten Seite an.

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Seitenzahl: 60

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Heike MayerKarin Furtmeier

Vertrauenins Leben

Kraft und Zuversichtfür stürmischeZeiten

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Texte dieses Bandes entstammen Kapitel 3 aus dem Buch von Karin Furtmeier und Heike Mayer NOW! Gelassen leben im Hier und Jetzt: Achtsamkeit, Yoga, Vertrauen ins Leben (Scorpio Verlag).

In der sind bisher erschienen

Achtsamkeit, Heike Mayer

Vertrauen ins Leben, Heike Mayer/Karin Furtmeier

Yoga im Alltag, Karin Furtmeier

INHALT

Wegweiser in die Zuversicht

ÜBUNG Gehmeditation mit geschlossenen Augen

Beschenkt von der Natur

ÜBUNG Fantasiereise zur Tiefenentspannung

Finden, was dich trägt

ÜBUNG Der Baum und du

Vertrauen als Ressource

Täglich Wunder sehen

ÜBUNG Vinyasa Flow

Dich mit dem Leben anfreunden

Für dich, nicht gegen dich

ÜBUNG Aus dem Widerstand herausfinden

In Resonanz kommen

ÜBUNG Stress abbauen, Vertrauen stärken

Vertraue in diesen Moment

Alles ist vorhanden

Aufbrechen in das Abenteuer Leben

»Mangelndes Vertrauen ist nicht

das Ergebnis von Schwierigkeiten.

Schwierigkeiten haben ihren Ursprung

in mangelndem Vertrauen.«

Seneca

WEGWEISER IN DIE ZUVERSICHT

Vertrauen haben ins Leben. Darauf vertrauen, dass alles gut wird, auch wenn die Zeiten schwierig sind: Das wünscht sich wohl jeder.

Manche Menschen bringen dieses Vertrauen von Haus aus mit. Sie spüren, dass es etwas gibt, was ihnen Halt bietet, wenn der Alltag unübersichtlich wird oder eine Krise ihnen den Boden unter den Füßen wegzuziehen scheint. Falls du nicht zu diesen Glücklichen gehörst, die diese Zuversicht bereits fest in sich verankert haben, gibt es eine gute Nachricht. Denn du kannst sie entwickeln. In diesem Buch möchten wir dir Anregungen geben, wie sich das Vertrauen ins Leben stärken lässt.

Zwar haben wir kein Rezept, mit dem sich Vertrauen einfach so herstellen ließe. Denn Vertrauen gibt es nicht auf Knopfdruck und jeder und jede von uns muss den eigenen Weg finden hin zu dem Erleben, dass es etwas gibt, was ihn oder sie trägt. Auch wir beide, die eine Yogalehrerin, die andere Achtsamkeitstrainerin, kennen die Erfahrung, dass dieses Vertrauen manchmal ins Wanken gerät, dass wir zweifeln und die dunklen Wolken übermächtig erscheinen. Doch so, wie ein guter Gärtner Mittel hat, um die Erde vorzubereiten, damit seine Blumen gut gedeihen, so gibt es Möglichkeiten, den Boden zu bereiten, auf dem Vertrauen wachsen kann. Ein paar davon möchten wir mit dir teilen.

Lass uns mit einer kleinen Geschichte beginnen.

VOM MANN, DER NICHT LOSLASSEN WOLLTE

Es war einmal ein Mann, der sich in den Bergen verirrt hatte und den Heimweg nicht mehr fand. Der schmale Pfad vor ihm war steinig, und als die Dämmerung einsetzte, begann er sich zu sorgen, er könne im unwegsamen Gelände verunglücken. Die Nacht kam, und damit wuchs seine Angst. Unsicher setzte er einen Fuß vor den anderen, doch obwohl er so achtgab, geriet er an einem Abgrund ins Stolpern und rutschte den steilen Hang hinunter. Noch im Fallen konnte er sich mit letzter Kraft an eine überstehende Wurzel klammern.

Es war stockdunkel, eiskalt und seine Hände wurden steif vor Kälte. Wie lang würde er noch aushalten können? Wer würde kommen, ihn zu retten? Irgendjemand musste ihm helfen! Er hatte schon viele Jahre nicht mehr gebetet, doch nun rief er Gott um Hilfe an und um sicherzugehen auch gleich all die Götter anderer Leute, an die er sich erinnern konnte.

Er betete alle heiligen Worte, die ihm einfielen, und versprach alles, was er nur konnte, wenn er nur gerettet werden würde. Doch es geschah nichts weiter, als dass seine Hände immer kälter und steifer wurden und ihm die Wurzel langsam, aber sicher entglitt.

Tränen der Angst und Ohnmacht rannen ihm über das Gesicht, als er sich von der Welt verabschiedete. »Wie tief wird der Abgrund sein, in den ich stürze? Mein Körper wird am Boden zerschmettern und niemand wird wissen, wo ich zerschunden liege.« In der Vergangenheit hatte er sich oft bitter über sein Leben beschwert, doch nun war es ihm ein grausiger Schrecken, es zu verlieren. Er stellte sich vor, wie er fallen und fallen und schließlich unter entsetzlichen Schmerzen sterben würde. Sein Leid war unendlich. Verzweifelt klammerte er sich an die Wurzel, so lange er konnte. Aber schließlich war der Moment gekommen, wo er keine Kraft mehr hatte, und er musste loslassen.

Sein Mund öffnete sich zu einem lauten Schrei – doch sein Sturz, den er sich die ganze Nacht so schrecklich ausgemalt hatte, endete zu seiner großen Überraschung schon nach wenigen Zentimetern. Mit wackligen Beinen stand er auf der festen Erde!

Der Mann hatte die ganze Nacht gekämpft und gelitten und war dabei doch an der Wurzel kurz über dem Boden gehangen.

Der Mann in der Geschichte klammert sich an die Wurzel, so wie wir uns oft an vermeintlichen Sicherheiten festhalten. Hätte ihn die Kraft in den Händen nicht verlassen, so würde er wohl noch immer dort hängen, ohne zu merken, dass gerade dieses Festhalten es ihm unmöglich macht, wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Wenn wir uns irgendwo festklammern aus Angst vor Veränderung, dann verhindert oft genau dieses Festhalten die Erfahrung, dass das Leben uns auch durch Schwierigkeiten hindurchträgt.

Hast du nicht auch schon häufiger erlebt, dass du dir furchtbare Sorgen über etwas gemacht hast, was sich dann als völlig unproblematisch herausstellte? Oder dass du es doch zumindest bewältigen konntest?

Es ist verständlich, dass wir Angst vor dem Loslassen haben – so wie es verständlich ist, dass der Mann Angst hat, der sich über einem Abgrund glaubt. Das ist ja das Problem: dass er das, was er glaubt, für die Realität hält. Dass er sich sicher ist, seine Vorstellung wäre die Wirklichkeit. Er ist so davon überzeugt, dass das Loslassen eine Katastrophe sein wird und dass der sichere Tod auf ihn wartet, dass er Stunde um Stunde in wachsender Verzweiflung verharrt.

Manche Menschen scheinen ihr Leben lang an einer solchen Wurzel zu hängen, ohne die Erfahrung zu machen, dass gute Lösungen sich einstellen können, wenn sie den nächsten Schritt wagen.

Natürlich ist der sichere Boden nicht in jedem Fall so nah wie in der Geschichte. Natürlich tragen wir auch manchmal Schrammen davon, wenn wir etwas riskieren. Doch so ist es mit dem Vertrauen: Den Schritt zu wagen kann dir niemand abnehmen. Wenn du vertrauen willst, musst du anfangen zu vertrauen. Du musst loslassen und dem Leben einen Vertrauensvorschuss geben.

Vertrauen braucht eine Art Vorleistung von uns. In den Fällen, wo du dir sicher bist, dass alles problemlos funktionieren wird, brauchst du kein Vertrauen. Wenn du weißt, der Boden ist nur zehn Zentimeter weg, ist es keine große Sache, die Wurzel loszulassen. Anders sieht es aus, wenn du nicht sicher bist, wie tief es nach unten geht. Dann heißt es einmal durchatmen und eine Entscheidung treffen – festhalten oder loslassen?

Oder denke an zwei Konfliktparteien, die schon ewig im Streit miteinander liegen. Solange beide Seiten in Misstrauen verharren, kann es nicht zu einer Annäherung kommen. Einer muss den Anfang machen und dem anderen einen Vertrauensvorschuss geben.

Schau auf dein eigenes Leben. Könntest du öfter mal annehmen, dass das Leben es grundsätzlich gut mit dir meint? Dass der Boden trägt?

Du könntest anfangen. Du könntest einen ersten Schritt tun.

… ÜBUNG …

GEHMEDITATION MIT GESCHLOSSENEN AUGEN

Vertraue deinem nächsten Schritt